Die LUST (Liste unserer sexuellen Träume) (fm:Romantisch, 4590 Wörter) [1/6] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Kim | ||
Veröffentlicht: Jun 11 2019 | Gesehen / Gelesen: 16172 / 12268 [76%] | Bewertung Teil: 8.96 (57 Stimmen) |
Es gibt glückliche und weniger glückliche Beziehungen. Wenn es bergab geht, kann man dies ignorieren, akzeptieren oder sich trennen. Oder aber man tut etwas dagegen und verleiht seinem Liebesleben einen neuen Kick. Dies ist die Vorgeschichte, da |
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DIE LUST
DIE VORGESCHICHTE
Es war im August 2015 gewesen. Meine fünf Jahre ältere Schwester Mareike hatte in Bremen ihren Jens geheiratet. Das Wetter hatte mitgespielt und alle 124 Gäste, die zugesagt hatte, waren tatsächlich erschienen. Einer von ihnen war Benjamin gewesen, ein guter Freund des Bräutigams. Ich nahm ihn erst wahr, als Mareike uns vorstellte. Mein Herz setzte einen Schlag aus, nur am anschließend wie verrückt zu schlagen. Benjamin war 24 und damit drei Jahre älter als ich. Vor allem aber war er unverschämt attraktiv. Er hatte etwas Raues und Wildes an sich. Seine dunkelblonden und etwas gelockten Haare schienen den Kampf gegen den Kamm oder die Bürste mühelos gewonnen zu haben. Sein Dreitagebart unterstütze den Eindruck, doch seine unglaublich blauen Augen waren so sanft, dass sie einen krassen Gegensatz dazu bildeten. Er sah eher wie ein Wikinger aus und trotzdem stand ihm sein Anzug hervorragend. Ich brauchte eine Weile, um mich wieder zu beruhigen, aber dann hatte ich reichlich mit meiner Verwandtschaft und den anderen Gästen zu tun. Immer wieder suchte mein Blick ihn und jeden Mal machte mein Herz einen kleinen Hüpfer, wenn ich endlich erspähte. Es dauerte jedoch Stunden, bis wir uns das nächste Mal etwas näher kamen. Wir standen uns zufällig auf der Tanzfläche gegenüber und warteten auf den nächsten Song. Es war ausgerechnet Celine Dion mit "my heart will go on". Wir verdrehten beide die Augen, ergaben uns dann aber unserem musikalischen Schicksal. Benjamin konnte für einen Mann erstaunlich gut tanzen. Wir harmonierten gut, obwohl er bestimmt fast 1,90 Meter war und mich damit trotz meiner Absätze um fünfzehn Zentimeter überragte. Ich fühlte mich in seinen Armen gleich sehr behütet. Außerdem roch er gut. Das hatte man über die früheren Wikinger sicherlich behaupten können. Als er von meinem Onkel Fred als Tanzpartner abgelöst wurde, wollte ich ihn erst gar nicht gehen lassen. Mein Onkel war 50 Jahre älter, mindestens 50 Kilo schwerer, tanzte wie Pinguin und roch nach billigem Aftershave. Wieder dauerte es viel zu lange, bis wir uns wieder über den Weg liefen. Endlich hatten wir kurz Zeit, uns zu unterhalten. Er meinte, ich sehe aus wie eine Mischung aus Megan Fox und Emma Watson. Damit konnte ich leben. Er arbeitete in Freiburg, ich in Hannover. Er hatte eine Freundin, ich war solo. Gegen drei Uhr nachts fiel ich ins Bett. Ich war hundemüde und gleichzeitig noch total aufgedreht. Plötzlich lag Benjamin erst neben und wenig später auf mir. Es war wie ein Rausch, irgendwie surreal. Als ich Stunden später aufwachte, war ich alleine im Bett. Ich sah ihn noch kurz beim Mittagessen, dann fuhr er nach Hause.
In der Zeit danach musste ich häufig an diese Nacht denken. Ich hatte an dem Abend nicht gerade wenig getrunken. Manchmal war ich mir aber gar nicht ganz sicher, ob der Sex nicht nur in meiner Fantasie stattgefunden hatte. Je mehr Wochen vergingen, desto sicherer war ich mir aber immerhin, dass es - wenn es wirklich passiert war - der beste Sex meines Lebens gewesen sein musste. Im Januar feierte mein Schwager Geburtstag. Erst am Vorabend erzählte mir meine Schwester, dass Benjamin ebenfalls zugesagt hatte. Diese Aussage versetzte mich in einen absoluten Ausnahmezustand. Mir wurde heiß und kalt, mein ganzer Körper spielte verrückt. Mein Kopf sowieso. Ich freute mich mindestens so sehr wie ich Angst hatte. Angst davor, dass sich meine schöne Erinnerung nicht in Lust, sondern in Luft auflösen würde. Möglicherweise wusste Benjamin gar nicht mehr, wer ich war oder dass er mit mir geschlafen hatte. Und selbst wenn - abgesehen davon, dass er seine Freundin mir mit betrogen hatte - war es für ihn vermutlich gar nichts Besonderes gewesen. Vielleicht sah er auch gar nicht mehr so gut aus. Oder er roch ganz anders. Vielleicht würde er seine Freundin auch mitbringen und vor meinen Augen mit ihr rumknutschen. Wie gesagt, meine Gedanken waren wirr und die Nacht eine einzige Katastrophe. Entsprechend fertig sah ich am nächsten Morgen aus. Das waren keine guten Voraussetzungen. Mein Magen war verkrampft, an Essen nicht zu denken. Und dann sah ich ihn. Und natürlich war es nicht so wie damals im August. Er war nämlich noch attraktiver. Mein Herz setzte zwei Schläge aus. Und als wir uns in die Augen sahen, wusste ich, dass er sich verdammt gut an mich erinnerte. Dieses Mal warteten wir nicht bis nach Mitternacht, sondern trieben es noch vor dem Abendbrot miteinander in einem der Gästezimmer. Es war fantastisch, obwohl ich nahezu nüchtern war. Er hatte sich in der Zwischenzeit von seiner Freundin getrennt und wir schwuren uns, bis zum nächsten Mal keine fünf Monate verstreichen zu lassen. Daran hielten wir uns. Es vergingen gerade einmal vier Stunden. Und jetzt war ich mir absolut sicher, dass es der beste Sex meines gesamten Lebens war. Wir hatten keine Ahnung, wie es
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