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Frau, sechzig plus (fm:Ältere Mann/Frau, 3253 Wörter)

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Veröffentlicht: Sep 11 2019 Gesehen / Gelesen: 29041 / 19366 [67%] Bewertung Geschichte: 9.15 (85 Stimmen)
Alter schützt vor Torheit nicht, sagt man. Ich füge hinzu: … und schon gar nicht vor sexuellen Ausschweifungen.

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Frau, sechzig plus

Nicht immer meint es das Leben nur gut mit uns. Dennoch, ich hatte ein schönes Leben gehabt. Es war schön bis zu meiner Scheidung vor drei Jahren. Ich war in ein tiefes Loch gefallen, wie man so sagt. Jetzt bin ich einundsechzig. Mir wurde klar, es musste sich was ändern. ICH musste was ändern!

Es war das übliche gewesen. Älterer Mann, lange verheiratet, trifft jüngere Frau. Und peng, ich war weg vom Fenster. War's das? So schien es mir. Jedenfalls schien es mir so die vergangenen drei Jahre. Meine langjährige Freundin Susi hatte mich immer unterstützt und versucht, mich wieder aufzubauen.

Ihr Mann war schon lange Mitglied in einem Golfklub. Wieder einmal gab es ein Klubfest und sie überredete mich, doch mitzukommen. Ich wollte doch etwas ändern in meinem Leben, mich nicht mehr verkriechen, also ging ich mit den beiden mit.

Golfer sind gar nicht so steif und elitär, wie es häufig behauptet wird. Sicher hatte sich da in den vergangenen zehn Jahren oder so auch was verändert. Sie sind überwiegend fröhlich, lieben die Natur und die frische Luft. Ich fühlte mich sofort wohl in diesem Kreis. Es war richtig, mitgegangen zu sein und mal wieder unter Leute zu kommen.

Ich fühlte mich auch keineswegs wie das fünfte Rad am Wagen, obwohl mich keiner kannte. Schon beim Glas Sekt vorab ergaben sich mehrere Gesprächskontakte. Natürlich hatte ich mich aufgerüscht, wenn schon, denn schon. Meine langen, immer noch vollen Haare hatte meine Friseurin morgens in Form gebracht. Sie hatte mich auch beraten bei der Wahl meines Lippenstifts, des dezenten Rouge, und wie ich meine Augen schminken sollte. Als sie mich sah, hatte Susi nur gesagt: "Wow!"

Ich war schon ein bisschen stolz. Es waren viele andere attraktive und meist jüngere Frauen unter den Gästen, dennoch mangelte es mir nicht an Gesprächspartnern. Naturgemäß waren es dann die älteren, also die in meinem Alter. Und das war auch gut so. Man fand schneller eine Basis für ein Thema.

Es wurde natürlich auch getanzt. Was bietet sich eher an, um einen persönlicheren Kontakt herzustellen, als zu tanzen. Ich hatte immer schon gerne getanzt und es hob meine Stimmung weiter.

Einer der Tänzer war allerdings jüngeren Datums. Ich schätzte ihn so auf Ende vierzig oder Anfang fünfzig. Er war beredt, charmant und machte mir ständig kleine Komplimente. Ich fühlte mich geschmeichelt.

Er lud mich für den direkt folgenden Sonntag zum Kaffee in ein Gartenlokal ein. Wieder plauderte er interessant und anregend. Er legte dann auch mal seine Hand auf meine, als ich meine Kaffeetasse gerade wieder abgestellt hatte. Es hatte was, er hatte was. Sowas war ich lange nicht mehr gewohnt.

Schließlich legte er mir seinen Arm um meine Schulter und gab mir einen zarten, fast schüchternen Kuss auf meine Wange. Die Härchen auf meinem Unterarm richteten sich steil auf. Das war auch schon lange nicht mehr passiert. Seine Komplimente wurden immer direkter. Er lobte meine Haare, meine Augen, meine Figur und meine Beine.

Ich nahm all meinen Mut zusammen: "Hotel, bei Dir oder bei mir", fragte ich ihn. Er lächelte erfreut: "Gerne bei Dir, damit Du Dich heimisch fühlen kannst", lautete seine diplomatische Antwort.

Die Tür hatte sich kaum hinter uns geschlossen, als er über mich herfiel. Es war lange, sehr lange her, daß ich so etwas erlebt hatte. Ungestüm riss er mir die Kleidung vom Leib. Kurz darauf stand er nackt vor mir: "Wie schön Du bist", wisperte er. Ich war ausgehungert, um nicht zu sagen, ausgetrocknet nach so vielen Jahren. Ich lechzte danach, genommen zu werden. Und genau das tat er.

Drei Tage später trafen wir uns wieder, und wieder landeten wir in meinem Bett. Er kannte wirklich alle Varianten und verwöhnte mich wie eine Göttin. Ich schwelgte im siebten Himmel. Das Leben hatte mich wieder.

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