Codename #Epsilon 0-6-9-66 (fm:Fetisch, 5559 Wörter) [3/7] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Olli2 | ||
Veröffentlicht: Oct 12 2019 | Gesehen / Gelesen: 9005 / 7408 [82%] | Bewertung Teil: 9.10 (20 Stimmen) |
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"Hallo! ... Mister Silverstone!"
Aufmerksam horcht Kim in die breite Diele der Hotelsuite hinein. Die Tür zur Zimmerflucht steht einladend offen.
"Mister Silverstone, sind Sie da?" ruft die 24-Jährige, deren süßes Gesichtsoval von glatten, feuerrot gefärbten Strähnen umschlossen ist, wiederholt in die einsame Stille. Doch niemand meldet sich. Verloren schaut Kim auf den menschenleeren Korridor zurück. Sie zieht aus der Tasche ihrer schwarzglänzenden, in der Oberweite angenehm gewölbten Lackjacke ein rosarotes Smartphone heraus, klappt es auf, wischt routiniert mit dem Daumen drüber, liest schnell eine in Englisch verfasste Message und steckt das Handy wieder ein.
Mit leichtem Druck stößt sie die Tür weiter auf und pocht, erneut Silverstones Namen ausrufend, mehrere Male gegen das massive elfenbeinbeige Blatt, auf dem ein kleines goldenes Schild anmontiert ist. Ihre Stimme klingt ein wenig dunkel und recht cool im Ausdruck. Das bildhübsche Mädchen wartet nicht mehr lange auf die erhoffte willkommene Einladung des Mannes, den sie im Innern des Raumes eigentlich erwartet hat. Statt umzudrehen, betritt die mittelgroße Kim nun ruhigen Schritts die Diele. Ihre schwarzen Plateaupumps klacken rhythmisch auf weißem Marmor. Kims schlanke Beine sind in dunklem Nylon gehüllt. Die zierliche Braunäugige mit Lidschatten und gestrichenen Brauen trägt einen exakt zur Jacke passenden kniefreien Rock aus schwarzem Lack. Die schmalen Schultern werden vom leuchtrot kolorierten Haar begrenzt. Schwarz lackiert sind auch die spitzen Nägel ihrer Finger, an denen nur ein einziger Daumenring steckt, während an beiden Handgelenken feingliedrige Kettchen glänzen. Obendrein blitzt am rechten Nasenflügel ein zwar winzig kleiner, dafür aber hochkarätiger Diamant.
"Mister Silverstone!"
Kim erreicht den bis zur Decke mit Marmor verzimmerten Vorraum, der mit zwei niedrigen Kommoden aus edlem Holz, einer beigen Ledercouch für zwei Personen, modernen Gemälden, tiefen Fenstern und einem goldumrahmten Wandspiegel ausgestattet ist. Ungerührt schaut sie sich um, das luxuriöse Ambiente scheint nicht den geringsten Eindruck auf sie zu schinden. Zaghaft klopft die Feuerrothaarige an die zweiflügelige Tür zum jenseits liegenden Salon. Dabei ruft sie abermals den Namen und drückt schließlich die vergoldete Klinke behutsam runter. Die Tür ist verriegelt.
"Geile Scheiße!" flucht sie leise, das enttäuschte Gesicht leicht zum Boden neigend.
"What are you doing here?"
Durch Kim schießt ein jäher Blitz, entsetzt reißt sie die braunen Augen auf. Befangen, so als hätte man sie als Einbrecherin auf frischer Tat ertappt, dreht sie den hübschen Kopf ganz langsam zur Seite und schaut über die rechte Schulter mit betroffener Miene zum entgegengesetzten Ende des hellen, vom Tageslicht illuminierten Raumes. Dennoch bewahrt sie ihre coole Contenance, sie schluckt kurz, dreht sich rasch um, wendet den Rücken zur Salontür und fragt absolut emotionslos: "Are you Mister Silverstone?"
Der Angesprochene wirkt im Wesen nicht ernster als sie selbst. Er ist zirka Anfang bis Mitte 50, ziemlich groß, rüstig, markanter Schädel, schlank, sehr gepflegt. Sein kurzes Haar und der ebenso flache, das kantige Gesicht zierende Vollbart ist graumeliert. Er trägt einen anthrazitgrauen Anzug mit farblich abgestimmtem Hemd und Krawatte.
"Ich heiße nicht Silverstone und frage Sie noch einmal, was Sie hier machen", repetiert der englisch sprechende Mann.
Kim antwortet in der gleichen, fließend artikulierten Sprache: "Mister Silverstone, ich heiße Alice Sommer! Der ,International-Elite-Lady-Escort-Service" schickt mich. Sie haben mich angefordert. Mein Kommen wurde Ihnen vor zwei Tagen und zuletzt noch vor einer Stunde avisiert. Sie haben beide Mails bestätigt."
"Ich heiße weder Silverstone noch habe ich jemals etwas von diesem anstößig klingenden Service gehört", bekundet er felsenfest. Seine
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