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Sexismus (fm:Partnertausch, 2659 Wörter)

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Veröffentlicht: Oct 25 2019 Gesehen / Gelesen: 17405 / 14335 [82%] Bewertung Geschichte: 9.23 (93 Stimmen)
Sexismus ist keine Domäne der Männer. Warum sollen immer nur die Männer ihren Spaß daran haben? Gleichberechtigung!

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Sexismus

Ich habe es versaut, sagt man, wenn etwas danebengegangen ist, weil man es falsch angefangen hat.

Ich habe, glaube ich, in meinem Leben noch nicht allzu viel versaut. Als Apothekerin habe ich einen tollen Beruf. Ich habe schöne Hobbys. Vor allem aber habe ich aber einen liebenden Ehemann. Lauter gute Voraussetzungen für ein schönes Leben.

Und dann kommt mein mich liebender Ehemann Ralf und sagt: "Du bist versaut!" Eine harte Nummer, finde ich. Kann ihm aber nicht so ernsthaft widersprechen, und genau deswegen hat er mich ja schließlich auch geheiratet. Er wusste, was auf ihn zukommt.

Neben meiner Figur liebt er meine Versautheit. Er wollte nie ein Hausmütterchen. Da kann ich nur sagen, das eine, was man will, das andere, was man muss. Und gezwungen hat ihn niemand. Ich habe auch nie ein Hehl aus meiner Veranlagung gemacht.

Als wir uns kennengelernt haben vor zwölf Jahren, damals war ich sechsundzwanzig, bin ich schon zwei Wochen später auch noch mit einem anderen ins Bett gestiegen. Ich habe es nicht verheimlicht. Ich wollte ihn bewusst testen. Auch ich wollte keinen Hausmann, der ausschließliche Besitzansprüche anmeldet. Zwei Jahre später haben wir geheiratet, als klar war, daß wir bestens zusammenpassen.

Wenn er mal woanders einen wegstecken will, nehme ich das auch nicht krumm. Und wenn er dann mit noch nassem Schwanz nach Hause kommt und mich bespringt, weil die andere Tussi ihn so angemacht hat, dann haben wir beide was davon. Gleiches Recht beanspruche ich dann eben auch für mich. Und wenn dann er das mitbekommt, ist er ganz wild darauf, "seine Ehemöse" gleich nochmal zu vögeln. Sowas nennt man dann eine Symbiose.

Aber wahrscheinlich hat er Recht, ich bin versaut. Er aber auch! Gleichberechtigung!

Sexismus ist ... wenn man so veranlagt ist wie ich und natürlich wie er auch. Dabei beschränkt sich das bei mir nicht nur auf das männliche Geschlecht so wie bei ihm. Also bei ihm beschränkt es sich ausschließlich auf das weibliche Geschlecht, um Irrtümern vorzubeugen.

Wir hatten an einem Freitagabend schön in einem Lokal gegessen. Da alle Tische besetzt waren und wir nicht reserviert hatten, war ein anderes Paar so freundlich, uns die leeren zwei Plätze an ihrem Tisch anzubieten. Wir kamen schnell ins Gespräch miteinander. Beide waren etwa in unserem Alter.

Er gefiel mir ausnehmend gut mit seiner großen und sportlichen Figur. Ich stehe immer auf den gleichen Typ so wie auch bei Ralf. Nachdem wir alle auch noch einen Espresso getrunken hatten, fragten die beiden uns, ob wir nicht noch auf einen Absacker mit zu ihnen kommen wollten. Gerne doch.

Ihr Haus war schön und gemütlich eingerichtet. Es hatte Stil. Man erkannte sofort die dekorative Hand der Frau. Als Frau achte ich natürlich immer besonders auf sowas. Sterile Einrichtungen liegen mir nicht.

Wir vier lagen auch in unseren Einstellungen in etwa auf einer Ebene. Ralf hatte am nächsten Morgen ein Tennisturnier im Verein und wollte so gegen halbelf nach Hause. Ich war noch putzmunter. "Okay", sagte er, "ich nehme ein Taxi und lasse Dir den Wagen da."

Etwa eine gute halbe Stunde später entschuldigte sich unsere Gastgeberin bei mir und ihrem Mann, daß sie doch inzwischen schon ziemlich müde sei: "Ihr könnt ja noch ein wenig weiterquatschen." Ralf und ich hatten auf dem Zweisitzer im Kaminzimmer gesessen. Der Platz neben mir war jetzt frei.

Unser Gastgeber sorgte für neue Getränke und nahm neben mir Platz. "Schön, Euch kennengelernt zu haben", prostete er mir zu, "Ich heiße übrigens Hajo." "Suzie", antwortete ich höflich. Wir stießen an, und er nutzte die Gelegenheit für einen Freundschaftskuss. Als wir die Gläser wieder abgestellt hatten, legte er einen Arm um meine Schultern.

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