Schwängere mich! - Teil 7 (fm:1 auf 1, 4327 Wörter) [7/7] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Dimension Dom | ||
Veröffentlicht: Feb 14 2020 | Gesehen / Gelesen: 16813 / 13886 [83%] | Bewertung Teil: 9.59 (172 Stimmen) |
Der Knall |
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"Es war einfach nur lächerlich, wie in einer Hollywood-Komödie", kicherte sie. "Beruhig dich, der Garten wird nachwachsen. Es gibt jetzt wichtigere Dinge."
Sie deutete auf Gaby.
"Warum weint sie denn?", fragte ich, als könnte sie uns nicht hören. "Weil Thomas weg ist? Oder weil sie das nicht wollte?"
"Nein, sie weint doch nicht wegen Thomas. Es ist nur der Schock. Hat sie zwar selbst ausgelöst, aber trotzdem."
Ich ging auf Gaby zu und versuchte ihren Blick erhaschen, da spürte ich Annas Hand auf meiner Schulter.
"Wenn Gaby wegen etwas weint, dann wegen dieses... Coming-outs. Sie hat alles aufs Spiel gesetzt."
Ich blickte meine Frau ungläubig an, aber sie nickte nur. Dieses Nicken erklärte mir, dass die letzten Tage, der viele Sex, das viele Kuscheln, die Liebesbekenntnisse, dass dies alles ernst und echt war. Gaby machte wohl einen riesigen Schritt vorwärts und heulte nun, weil sie nicht wusste, ob wir - Anna und ich - diesen Schritt mit ihr gingen.
Ich umarmte Gaby und ließ sie auf mein Hemd schluchzen. Auch Anna gesellte sich zu uns. Als sich die Lage zu beruhigen schien, widmete ich mich wieder dem Schnapsglas und seinem Inhalt. Ich war sauer und dies war mir anzusehen. Nicht umsonst versuchte sie mich zu beschwichtigen.
"Sei mir nicht böse, Micha! Ich konnte es nicht mehr. Ihm etwas vorspielen, so tun als ob. Verstehst du?"
"Ich verstehe es. Aber du hättest es zuerst mit uns besprechen sollen!", entgegnete ich ihr.
"Was denn? An meinen Gefühlen kann ich nun mal nichts ändern!", fing sie wieder an zu schluchzen.
"Aber an der Vorgehensweise! Du hast ja quasi eine Atombombe hochgehen lassen. Du hast uns alle mit hineingerissen. Das Kind, Anna, mich", fuhr ich mit meinen Anklagepunkten fort. "Es gibt weitaus behutsamere und diplomatischere Möglichkeiten, seinem Ehemann solche Neuigkeiten beizubringen."
"Aber ich hätte nicht so lange warten können! Ich liebe euch wirklich!", brach Gaby wieder in Tränen aus.
"Ja, gerade deshalb wäre es doch angebracht gewesen, wenn du es zuerst mit uns besprochen hättest!", brüllte ich fast.
Da grätschte Anna dazwischen und versuchte mich zu beruhigen, indem sie mich umarmte. Dieser Trick wirkte fast immer.
Sie flüsterte mir dabei ins Ohr: "Sei nicht so hart mit ihr! Du hast vielleicht recht, aber das werden wir nicht heute Abend klären können."
Ich nickte, aber ging dann sofort in den Garten. Ich wollte keine der beiden sehen, auch meine Frau nicht, der ich eine Mitschuld gab. Gaby hätte ohne ihre Unterstützung diese Aktion nicht durchgezogen.
Ich legte mir eine Stirnlampe an und versuchte die jämmerlichen Überreste der Buchsbäume zu sichten. Einige konnte ich retten und pflanzte sie wieder ein. Anschließend hatte ich mit einem Rechen die Furchen geglättet. Es war schon fast Mitternacht, als ich mich hinlegte.
Anna war noch wach und versuchte mich zu beruhigen, doch als Antwort knurrte ich nur. Ich wollte nichts mehr sagen, aber meine Wut zum Ausdruck bringen. So schliefen wir ein.
Am nächsten Morgen fuhr ich früh - noch vor dem Frühstück - zur Arbeit. Ich war nach wie vor wütend und besorgt, was die Konsequenzen sein könnten. Vaterschaftsklage? Schadensersatz? Vielleicht. Scheidung bei Gaby und Thomas? Höchstwahrscheinlich. Drama und Theater? Auf jeden Fall. Gut, dass ich im Büro wirklich viel zu tun hatte und so bestens abgelenkt war. Aber spätestens als ich Feierabend machte, kamen die Sorgen wieder. Ich konnte es einfach nicht leiden, wenn mir ohne vorherige Abstimmung solche Probleme auferlegt werden.
Beim Abendessen herrschte eine erschrockene Stimmung. Ich wurde von vier kleinen und zwei großen Augenpaaren ängstlich angeschaut. Auch die Kinder spürten, dass etwas vorgefallen war und dass ein Zustand des Zerwürfnisses bestand. Dies tat mir leid und ich versuchte die beiden großen Mädchen beim Zubettgehen so gut wie möglich zu beruhigen. Dann ging ich ins Bad und malte mir aus, was die nächsten Tage alles geschehen könnte. Doch in meinem Kopf schwirrten nur bunte, unmögliche Bilder herum. Dies war auch der Fall, als ich ins Schlafzimmer ging, wo Anna mit reuevollem Blick wartete.
"Es tut mir leid. Wir hätten das wirklich zusammen entscheiden sollen", gab sie zu.
Ich zuckte nur mit den Schultern.
"Sag doch bitte etwas!", flehte sich mich an.
Ich setzte mich an die Bettkante und sah ihr in die Augen: "Ich bin einfach nur..."
In diesem Moment klopfte Gaby an der Tür, Anna ließ sie herein. Nun sahen mich zwei reumütige Gesichter an.
"Ich bin einfach nur wütend. Auf euch beide, aber ganz besonders auf dich, Gaby", zeigte ich mit dem Finger auf sie, woraufhin sie in Tränen ausbrach. "Ich hätte echt Lust, Dinge zu zerbrechen oder dich mal gehörig zu..."
Ich verkniff mir den Rest des Satzes und schwieg. Währenddessen sammelte sich Gaby nach kurzem Schluchzen wieder.
"Was? Ohrfeigen? Den Hintern versohlen?", fragte sie und wirkte gar nicht mehr so erschrocken. "Weißt du, wenn es das ist, was deine Wut verfliegen lässt, dann mache es. Wahrscheinlich verdiene ich es."
Ich hielt es für eine Provokation. Ich dachte, sie wollte den Streit nur weiter anfachen. Man neigte als Mensch ja dazu, anstatt versöhnlichen Tönen lieber zu eskalieren. Wenn es schon knallte, dann richtig. Interessant fand ich die Reaktionen meiner Frau. Sie hielt sich zurück, schien alles aus dem Hintergrund zu beobachten, als wartete sie auf etwas.
Gaby hoffte mit hochgezogenen Augenbrauen auf eine Antwort, die ich ihr nicht gab. Sie kam einen Schritt auf mich zu, woraufhin ich mich von ihr abwenden wollte. Sie griff sanft nach meiner Hand. "Bitte! Tue es! Ich verdiene es! Wirklich! Aber nur, wenn es die Erlösung ist. Wenn es die Spannung löst. Wenn du mir danach vergeben kannst."
Ihre Stimme klang verzweifelt, aber auch hoffnungsvoll, überschwänglich an Emotionen, nicht ganz ohne Theatralik. Nun glaubte ich ihr, denn ich war genauso im Strudel meiner eigenen Gefühle. Wären wir gerade im Bett, mitten in ausgiebigen Sexspielchen, so wäre ihre Bitte nach einer Bestrafung fast schon normal und ich würde sie mit Entzücken erfüllen. Doch diese Situation war anders. Inwieweit war das Teil einer Erotik? Es klang fernab jeglicher Sexualität. Surreal, fast schon grotesk.
"Dann lasst uns gehen!", sagte ich kalt und winkte nach oben.
Im Gästezimmer, wo es heller als im Schlafzimmer war, konnte ich mir Gaby besser ansehen. Wie sie mich anblickte. Verwirrt, verzweifelt, zerknirscht. Die Augen ausgeweint. Sie wirkte verloren und liebeshungrig. Doch Mitleid erweckte sie bei mir nicht - noch nicht.
Ich ergriff ihr Handgelenk, setzte mich aufs Bett und riss sie grob zu mir herunter. Sie landete auf meinem Schoß, gefolgt von einem kurzen Stöhnen. Ich zerrte ihr die Shorts von ihren Pobacken und haute im nächsten Augenblick bereits auf ihr Gesäß. Dann noch einmal. Es knallte laut, sie wimmerte leise.
Anna murmelte daraufhin etwas und schnappte sich die Fernbedienung des Fernsehers. Bald hatten wir das monotone Gebrabbel eines englischsprachigen Nachrichtensenders als akustische Camouflage. Ich machte weiter. Im Schnelltakt schlugen meine Handflächen auf ihre Backen ein. Langsam wurde ihre Haut hellrot. Ich hielt eine Pause und fasste zwischen ihre Schamlippen. Sie war feucht, nicht nass, aber feucht. Sofort reagierte sie mit einem wonnigen Seufzen.
Das machte mich noch wütender, obwohl ich es eigentlich liebte, wenn eine Frau durch das Versohlen erregt wurde. Ich klatschte kräftiger, doch dann rutschten ihre Shorts immer wieder hoch. Eine Positionsänderung musste her.
"Zieh dich aus!", befahl ich und schob sie von mir herunter.
Gaby blickte mich ganz kurz an, erhob sich auf ihre Knie und befreite sich von ihrem Top. Dann streifte sie ihre Shorts bis zu den Knien hinunter und wollte sich hinsetzen, um sie gänzlich auszuziehen. Doch ich stieß sie an ihren Oberarmen auf den Bauch und drückte ihren Rücken hinunter, bis sie ausgestreckt da lag. Nackt. Mit nur den besagten Shorts an ihrer Kniekehle. Jetzt erst erwachte der Trieb in mir. Denn sie war in dieser Position sehr begehrenswert.
Ich grapschte und knetete ihren Hintern, bevor ich fortfuhr. Ich achtete darauf, alle Stellen mit Hieben zu versorgen. Bald schon wechselte Gabys Gesäß in tiefrot und sie stöhnte schmerzvoll nach jedem Einschlag. Ihr Kopf war zur Seite geneigt, sie wollte mich sehen, versuchte mir dabei in die Augen zu sehen. Ich erkannte ihre Hingabe, die nicht nur sexueller Natur war, und diese stimmte mich milder. Erneut prüfte ich ihre Muschel, die nun viel feuchter war als zuvor.
Ich drehte sie auf den Rücken und machte mich unten frei. Als sie bemerkte, dass ich sie nehmen wollte, schüttelte sie hastig die Shorts ab, zog ihre gespreizten Beine hoch und bot ihre Pflaume an. Ich war nicht behutsam und lockte damit einen schrillen Schrei aus ihr hervor. Ich nahm sie ruckartig, als wollte ich sie mit meinen Stößen zerbrechen. Doch in ihren Augen sah ich, dass sie dies nicht nur über sich ergehen ließ, sondern auch mitmachte. Ich drückte ihre Arme nach oben und hielt sie fest, um sie so hilflos wie möglich zu haben. Ich küsste und leckte ihre Brüste, Schultern, Hals und Ohren, und biss auch einige Male zu. Ihre Lust stieg.
An ihrem Ohrläppchen knabbernd ächzte ich: "Wenn du meinst, genug Strafe bekommen zu haben, höre ich auf. Du brauchst es nur zu sagen."
Ich stieß sie weiter. Sie sagte nichts, starrte mich nur an, suggerierte fast schon, dass ich bloß nicht aufhören sollte.
"Dann mach ich weiter, du willst es ja so."
Ich entfernte mich aus ihr und faltete ihre Beine so weit vor, dass sie fast waagrecht standen. Mit einer Hand fasste ich ihre Knöchel zusammen. Richtig festhalten konnte ich sie nicht, brauchte ich auch nicht, es war nur symbolisch, sie machte mit. Sie war nun in einer Position, in der bei Babys die Windeln gewechselt werden. Ihre Rundungen waren verführerisch, ihre Beine zeigten in dieser angespannten Position sportliche Konturen, ihre Schamlippen waren rot und glänzten einladend, ihr Anus unverdeckt.
Als wollte ich gegen die Erregung, die dieser Anblick verursachte, ankämpfen: Ich begann wieder mit kräftigen Hieben auf ihren Hintern. Ich wusste, dass diese Position ein Versohlen am schmerzhaftesten wirken lässt. Ich drehte fast durch, ich klatschte mich in Rage. Minutenlang. Meine Hand tat weh. Gaby weinte leise und konnte ihre Beine kaum noch hochgezogen halten.
Schließlich ließ ich ihre Knöchel los und drang wieder in sie ein. Es war ein einzigartiges Schauspiel ihr verweintes Gesicht zu sehen, wie ihr meine Stöße gleichzeitig Schmerz und Lust zufügten. Ich kniff und zwickte zusätzlich ihre Brüste. Mein Höhepunkt näherte sich mit rasanten Schritten und ich ergoss mich in ihr, was sie quiekend und röchelnd registrierte. Dann staunte ich über ihr Gesichtsausdruck. Als wären dort alle Emotionen der Welt versammelt, als würde jede einzelne durch ihr Antlitz strahlen. Erleichterung, Hoffnung, Schmerz, Lust, Liebe, Sehnsucht, Verlorenheit. Ich konnte sie nicht einmal annähernd aufzählen oder benennen.
Ich musste wohl ziemlich sonderbar gestarrt haben, denn Entsetzen kam als tausendste Gefühlsregung hinzu. Besonders als ich langsam von ihr abstieg, was sie offenbar als Ablehnung interpretierte, obwohl ich ihr einfach nur eine angenehmere Position ermöglichen wollte.
Sie reagierte panisch, sprang auf und bettelte: "Sag es mir! Bitte!"
Ich verstand für einen Moment nicht, was ich sagen sollte. Gaby verlor die Nerven und heulte los. Da meinte ich zu verstehen, ging zu ihr hin und umarmte.
"Alles gut, Gaby! Alles gut! Ich hege keinen Groll. Vergeben und vergessen. Beruhige dich!", redete ich auf sie zu, während sie ihren Kopf in meinen Hals bohrte.
Ich streichelte sanft ihre Haare. Sie weinte und schluchzte, diesmal jedoch aus Erleichterung. Auch Anna kam hinzu. Während den letzten Minuten vergaß ich sie völlig. Was hatte sie wohl getan? Einfach nur zugeschaut?
Ich nahm Gabys Gesicht in meine Hände, schaute ihr in die Augen und gestand ihr etwas, wovor ich selbst noch ein wenig Angst hatte: "Ich liebe dich, Gaby! Wir werden das schaffen. Zusammen, zu dritt!"
Ich gab ihr einen Kuss und drehte mich zu Anna hin: "Ich liebe dich, Anna. Jetzt wie noch nie."
Auch sie bekam einen Kuss - und heulte ebenfalls los. Zum Schluss gaben sich die beiden Frauen einen innigen Kuss und nuschelten Liebesbekundungen. Wir gingen in einem großen Schluchzen unter, denn ich konnte mich auch nicht mehr beherrschen und vergoss ein paar Freudentränen. Die Situation war kitschig, keine Frage. Aber es war eine Katharsis. Eine Erlösung der aufgestauten Spannung und des Stresses der letzten neun Tage.
Es tat meiner Seele wohl, zwei Frauenköpfe an meinen Schultern zu haben. Wir fanden überraschend schnell eine angenehme Positur für eine Umarmung zu dritt. Gaby rechts, Anna links, mit jeweils einem Arm umarmten sie mich an meinem Rücken, mit dem jeweils anderen Arm umarmten sie sich gegenseitig. Meine Hände ruhten jeweils auf einem ihrer Pobacken. Minutenlang standen wir da und genossen den Moment.
Eigentlich hatte ich noch vor, meine Frau ebenfalls ein wenig und keineswegs ernsthaft abzustrafen, aber dieser immense emotionale Ausbruch beendete für den Abend jedwede Erotik.
Wir gingen schlafen. Zu dritt, hinunter ins Schlafzimmer. Das verstand sich nun von selbst. Das Bett wurde ab sofort die Schlafstelle von uns allen. Gaby in der Mitte, sie rollte sich zusammen und kuschelte sich eng an mich. Anna umarmte sie von hinten. Wir lagen da ohne etwas zu sagen, wir genossen einfach Nähe, Wärme und Geborgenheit.
Ich staunte über Gabys Hingabe. Nach außen war sie kühl, hart und zielstrebig, doch in ihrem Inneren befand sich eine zerbrechliche Seele, verwundbar und unendlich liebenswert. Ihre Unterwürfigkeit war etwas Besonderes, wie sie alles gab für jene Leute, die sie liebte. Ich nahm mir vor, sie zu beschützen und diese Devotion niemals zu missbrauchen.
Ich konnte nicht einschlafen. Dem leisen Atmen der beiden Frauen lauschend überlegte ich, wann es Klick gemacht hatte. Wann wurde aus uns Dreien eine Beziehung? Wann erkannten und akzeptierten wir, dass es mehr war als Sex? Bereits beim ersten Abend? Oder als Gaby ihrem Mann alles gestand? Vielleicht merkte es jeder zu einem anderen Zeitpunkt. Vielleicht war es auch ein phasenweiser Übergang, der so latent war, dass man erst im Nachhinein die Änderung bemerkte.
Warum sollte ich mir überhaupt über so etwas den Kopf zerbrechen? Es war bereits geschehen. Ich schlief ein.
*~*~*~*~*
Nachtrag 1 - Beziehung zu dritt
Am nächsten Abend fanden wir uns in der Küche zusammen und machten eine Flasche Wein auf.
"Auf uns!", lautete der Toast.
Wie wir unsere Gläser hoben und uns alle gegenseitig in die Augen sahen: Wir fühlten uns wie Räuber, die einen großen Coup gelandet hatten. Die Blicke waren verschworen und schuldig. Ja, schuldig! Wir hatten betrogen, was das Zeug hielt. Gaby ihren Mann, Anna ihren Bruder, ich meinen Schwager. Wir traten Konventionen mit den Füßen, um uns zu finden und nicht mehr zu verlieren.
Dann begannen wir zu reden. Uns fiel auf, dass wir so gar nicht viel übereinander wussten. Als Familienangehörige kannten wir natürlich die groben Meilensteine eines jeden Lebensweges, aber die feinen Details blieben bislang verborgen. Pläne, Erfolge, Missgeschicke, Romanzen. Erfahrungen, die uns zu dem gemacht hatten, was wir waren.
Ich erfuhr viel von Gabys Liebesleben, vor ihrem Kampf sich im Job zu behaupten, von ihren Hobbys und ihren Träumen. Hatte es eine Überraschung sein sollen, dass wir unzählige Gemeinsamkeiten hatten? Nein, nicht nach den Ereignissen der letzten Tage. Es war rührend zu sehen, wie aufrichtig sie ihre Vorgeschichte präsentierte. Sowohl Anna als auch ich bekamen eine riesengroße Ladung an Vertrauensvorschuss.
Als wir dann über uns sprechen mussten, über unsere Ehe, über die Dinge, von denen wir annahmen, dass sie nur uns betrafen, erschraken wir. Plötzlich mussten wir diese vor einer dritten Person offenlegen. Es war anfangs sehr schwer, doch dann löste sich der Knoten mit jedem Satz und wir ließen sie auch in unsere intimen Details Einblick gewähren.
Irgendwann kam der Zeitpunkt, wo wir in der Gegenwart ankamen.
"Wir wissen nun, wer wir waren. Wer oder was sind wir jetzt?", stellte ich die wichtige Frage.
Anna antwortete lachend: "Ein Terzett."
"Throuple. Im Englischen gibt es oft viel bessere Ausdrücke", meinte Gaby.
Ich wollte eine Antwort, die jeder verstand: "Wenn uns jemand fragt, wie würdet ihr dann kurz und bündig antworten?"
Anna: "Dreiecksbeziehung. Oder Dreierbeziehung. Sowas eben."
Ich war noch immer nicht zufrieden: "Aber es wäre mir wichtig, dass wir einen einheitlichen Begriff benutzen."
"Dann Dreierbeziehung. Ecken sind nicht so gut", schlug Gaby leicht beschwipst vor.
Wir alle nickten in vollem Einverständnis, doch ich hielt bereits die nächste Frage hoch: "Wie nennen wir uns gegenseitig?"
Anna überlegte: "Du bist mein... ah... ja, was seid ihr jetzt eigentlich? Ändert sich das jetzt? Mein Mann bleibt mein Mann. Gaby, bist du jetzt meine... Freundin? Nein! Das ist abwertend, es ist ja viel mehr. Lebensgefährtin? Warum nicht auch Frau?"
"Zweimal Frau? Da komme ich ganz durcheinander", erwiderte ich. "Meine Frau bleibt meine Frau. Es muss ein andere Benennung her!"
Wir warfen mit Ausdrücken umher und schlugen auch in einem Synonymwörterbuch nach, aber es fand sich nichts Passendes.
Da hatte Gaby einen guten Vorschlag: "Wie wäre es mit Fräulein? Anna ist deine Frau und ich bin dein Fräulein."
"Ist das nicht eher die Bezeichnung für eine junge, ungebundene Frau?", fragte ich skeptisch.
"Ich finde es sexy", antwortete Gaby in einem solch süß-traurigen Ton, dass ihr niemand mehr widersprechen wollte.
"Fräulein?", fragte ich - auch in Richtung in meiner Frau.
"Fräulein", wiederholte auch Anna nachdenklich.
Je öfter wir dieses Wort aussprachen, je mehr wir es auf der Zunge zergehen ließen, umso schmackhafter war es.
"Und wie darf ich euch nennen?", fragte Gaby vorsichtig.
"Mich könntest du Frau nennen, ich fände das sexy", lachte Anna und küsste Gaby. "Und der Micha ist ab sofort dein Mann."
Gaby schaute mir tief in die Augen und sprach mit übertriebener Sentimentalität: "Mein Mann. Mein. Mann."
Ich schaute sie komisch an.
Sie erklärte: "Thomas konnte ich nie ehrlich meinen Mann nennen. Es klang fremd. Bei dir ist das ganz anders."
Ich war gerührt, musste aber auch anmerken, wie sehr wir den Dingen vorausgeeilt waren: "Leute, wir reden hier, als hätten wir vor zu heiraten."
Wir lachten alle, doch sollte diese Feststellung uns später einholen.
Im nächsten Moment kam mir allerdings ein düsterer Gedanke.
"Sie werden es nicht verstehen. Die meisten jedenfalls. Sie werden entsetzte Gesichter machen, sie werden es für einen schlechten Scherz halten. Sie werden euch beide bedauern, weil ihr so etwas mit macht. Mich werden sie als Frauenverächter abstempeln. Freunde werden verloren gehen. Familienangehörige werden uns den Rücken zukehren. Die Kinder werden in der Schule gehänselt und Jobs könnten gefährdet sein. Bereitet euch darauf bitte vor!"
Ich malte absichtlich den Teufel an die Wand, denn ich wollte, dass die beiden sich auch den Nachteilen bewusst wurden. Eine unkonventionelle Lebensweise hatte auch seine Schattenseiten.
"In der Apotheke wird mir nichts passieren", beruhigte mich meine Frau. "Die neue Kollegin ist offen lesbisch, ich falle da gar nicht auf. Und du musst dir ja erst recht keine Sorgen machen."
Damit zielte sie auf meinen Arbeitgeber ab. Eine Beraterfirma, dessen Eigentümer schon lange LGBTQ-Vereine und Veranstaltungen finanziell unterstützte.
"Die Kinder machen wir stark. Und die Freunde? Dann ist es ein guter Test. Den wahren Freund erkennt man in der Not."
Den letzten Schluck trank ich mit einem guten Gefühl, einem Gefühl der Einheit. Ich blickte dabei auf den Kalender.
Zehn Tage. Lediglich zehn! Mehr brauchte es nicht, um unsere Vorstellungen von Partnerschaft, Liebe und Zusammenhalt komplett neu zu definieren. Wir fühlten uns wie Puzzlestücke, die sich gefunden hatten und nun ein Ganzes bildeten. Es war meistens Harmonie pur und für jene Momente, die Schwierigkeiten bargen, legten wir uns eine einfache Regel auf: Nie jemanden ausgrenzen, nie jemanden außen vor lassen. Sofern so etwas bei Meinungsverschiedenheiten oder Streit passierte, machten die beiden sofort Anstrengungen, die oder den Dritten wieder in den innigen Kreis der Dreisamkeit zu führen. Es funktionierte hervorragend und zwang uns stets, Probleme auf der Stelle zu besprechen. Eine bisher unbekannte Beziehungsdynamik. Keine Zeit zum Schmollen, keine Chance fürs beleidigt sein, kein Raum für Fraktionen.
*~*~*~*~*
Nachtrag 2 - Ehe zu dritt
Die Tage vergingen.
Es war wie ein Traum.
Nicht wegen des Sex allein, der natürlich so abwechslungsreich wie nie war. Es war vielmehr das völlig unerwartete emotionale Gleichgewicht. Eine Frau konnte ja manchmal anstrengend sein. Hieß es, dass zwei Frauen doppelt so anstrengend waren? Nein, denn wenn die eine weinte, weinte auch die andere mit und dann beruhigten sie sich viel schneller. Wenn die eine lachte, riss sie die andere mit, und die beiden wurden zu einem überwältigenden Paket aus Fröhlichkeit und Glück. Natürlich gab es hier und da Zoff, aber unsere einfache Regel half uns, jeden Streit schnell zu lösen.
Es war nicht perfekt, aber es war traumhaft schön. Doch zwei Wochen nach dem Knall wurden wir ein wenig in die Wirklichkeit zurückgezerrt: Thomas hatte eine Vaterschaftsanfechtung eingereicht. Wir mussten uns also ernsthaft überlegen, wie wir nicht nur unsere Beziehung, sondern auch unsere neue, gemeinsame Familie regelten. Es war Zeit für Taten.
Meine Eltern reagierten zuerst entgeistert auf unser modernes Beziehungsmodell. Nach kurzer Diskussion über Gott und die Welt, Erziehung und meine Jugend, akzeptierten sie unsere Entscheidung und umarmten Gaby schließlich warmherzig als ihre neue (Schwieger)Tochter.
Es folgten die Kinder. Unsere Große, mit neun Jahren bereits sehr aufgeklärt, rief nur ein "cool" und freute sich über eine zusätzliche Schwester. Auf die Frage, ob wir denn alles zusammen machen würden, antworteten wir wahrheitsgemäß, woraufhin sie grinste wie ein Honigkuchenpferd. Eine Kinderpsychologin beriet uns bei unserer Mittleren und Kleinen, doch auch sie hatten keine Probleme, die neue Lage - in einer altersgerechten Einfachheit vorgetragen - zu akzeptieren. Schwieriger war es mit der "neuen" Tochter, die zuerst die Besetzungsänderung der Vaterrolle verkraften musste - besonders weil Thomas sie nicht mehr sehen wollte. Es kostete einige Sitzungen bei der Psychologin und viel Geduld, bis sie die Kurve kriegte. Kurz vor Weihnachten, beim Öffnen eines Türchens im Adventskalender, nannte sie mich das erste Mal Papa. Danach verstand sie nicht, warum alle Erwachsenen um sie herum vor Freude heulten.
Einige Zeit später war die Vaterschaft offiziell geklärt, unsere Kleinste nahm meinen Namen an. Wir mussten Schadensersatz an Thomas zahlen, schließlich hatte er zweieinhalb Jahre für das Kind finanziell gesorgt. Glücklicherweise hielt sich die Summe in Grenzen. Trotzdem machte Gaby es sich zur Hauptaufgabe, diese Summe schnellstens wieder in die Familienkasse einzuzahlen. Sie bekam eine Teilzeitstelle bei meinem Arbeitgeber und war fortan eine gefürchtete Account Managerin.
Was Freunde anging: ein-zwei gingen, die meisten blieben. Im Ort sprach es sich schnell herum, wir wurden manchmal schief angeguckt. Allerdings provozierten wir nie, küssten uns nicht zu dritt auf dem Marktplatz, stolzierten nicht Händchen haltend durch die Fußgängerzone. Aber wir "lebten": gingen essen, ins Kino und machten natürlich gemeinsam Ausflüge mit den Kindern. Wer dabei etwas bemerken wollte, hatte die Gelegenheit dazu.
Der Kommentar, wir würden heiraten wollen, war gar nicht so abwegig. Die Idee, die zuerst vollkommen absurd klang, ließ uns nicht mehr los. Klar, eine offizielle Eheschließung war nicht möglich, aber eine inoffizielle?
Wir fanden eine Pfarrerin einer reformierten Kirche, die sehr liberal und progressiv gesinnt war. Sie machte mit. Da so eine Dreierheirat die religiösen Rahmen nach wie vor sprengte, musste alles geheim bleiben. Wir ließen einen dritten Ehering machen und gaben uns in einem kleinen Park, lediglich umgeben von Holunderbüschen und summenden Hummeln, das Jawort. Die Pfarrerin machte von uns das einzige "Hochzeitsfoto". Wir alle in Weiß, Anna und Gaby in einfachen Sommerkleidern mit selbstgemachten Haarbändern aus Wiesenblumen.
Teil 7 von 7 Teilen. | ||
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