Nur eine Frage des Preises - Teil 2 (fm:Romantisch, 17961 Wörter) [2/2] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Freudenspender | ||
Veröffentlicht: Apr 13 2020 | Gesehen / Gelesen: 18835 / 16867 [90%] | Bewertung Teil: 9.77 (228 Stimmen) |
Für Jenny beginnt eine aufregende Zeit |
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Schon am nächsten Morgen schickt uns Leo zurück nach München. Pünktlich um acht Uhr zur Redaktionskonferenz bin ich am Arbeitsplatz.
"Jenny, an was für einer Story schreibst du?", will mein Chefredakteur wissen.
"Ich fliege am Wochenende nach Russland und treffe dort den Präsidenten zu einem Interview", erkläre ich. Dabei versuche ich so unbeteiligt wie möglich zu wirken.
"Du triffst wen?
"Den russischen Präsidenten."
Alle am großen Konferenztisch schauen mich mit großen Augen an. Einige haben den Mund geöffnet. Bein zwei männlichen Kollegen erkenne ich ein mitleidiges Lächeln.
"Den russischen Präsidenten?", erkundigt er sich ungläubig. "Du nimmst mich nicht auf den Arm?"
"Nein, warum sollte ich?", antworte ich keck.
"Du schreibst eine Story über ihn?"
"Das wäre der Plan."
"Echt jetzt oder willst du mich verarschen?", bohrt er nach. "Was wird das für eine Geschichte?"
"Ich weiß es noch nicht genau", weiche ich aus. Um genau zu sein, habe ich selbst noch keine Ahnung, was für eine Story mir Leo da zuschanzen will. Doch ich habe so viel Vertrauen zu ihm, dass etwas entsteht, das es bisher noch nicht gegeben hat."
"Ein Interview mit dem russischen Präsidenten wird nicht so viel hergeben. Ist am Wochenende etwas Besonderes."
"Das ist nicht nur ein Interview mit zahlreichen anderen Journalisten. Ich treffe ihn privat", stelle ich klar.
"Ja, ja", meint der Chefredakteur nur. Ich bin sicher, er belächelt mich, weil ich so naiv bin, zu glauben, an wirklich interessante Informationen zu kommen. "Du triffst also Nikita Borodin privat."
Damit ist die Sache abgetan und wir gehen zu Tagesordnung über. Ich nehme es mir nicht zu Herzen, weil ich sicher bin, ihn in einer Woche mit dem Mund offen zu sehen. Dieser Artikel wird eine weitere Hammerstory, davon bin ich überzeugt.
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Am Samstagmorgen fliegen wir von München aus direkt auf die Krim. Dort hat Borodin eine Villa mit einem langen Privatstrand. Mit Leos Privatflugzeug sind wir in Sewastopol gelandet, von dort aus soll es mit einem russischen Militärhubschrauber weitergehen. Bei unserer Landung in Sewastopol werden wir schon am Fuße der Gangway von einer ganzen Schar von Sicherheitsleuten in Empfang genommen. Wir werden von Kopf bis Fuß durchgecheckt. Ein Wunder, dass wir uns nicht ausziehen müssen.
Sie begleiten und auf Schritt und Tritt. Erst als wir den Helikopter besteigen und abfliegen, sind wir wieder allen, wenn man von den beiden Piloten und dem Navigator absehen. Wir landen wenige Minuten später neben der Villa Borodins. Ich kann keine Sicherheitsleute erkennen. Es wirkt wie ein ganz normales Privatgelände. Ich gehe aber davon aus, dass der Schein trügt. Offenbar ist das Gelände mit technischen Hilfsmitteln gut gesichert.
"Leo, mein Freund. Willkommen in meiner bescheidenen Hütte", begrüßt Borodin Leo wie einen alten Kumpel. Er drückt in an sich und küsst ihn auf die Wangen. Dann schaut er zu mir und Mia.
"Wer sind denn die beiden Schönheiten?", will er wissen. "Und wo bleibt deine nervige Journalistin."
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