Chaosprinzip: Wenn die Dinge nur ein klein wenig anders verlaufen. 3 (fm:Sonstige, 2800 Wörter) [3/3] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Grisu | ||
Veröffentlicht: Jun 21 2020 | Gesehen / Gelesen: 11251 / 9505 [84%] | Bewertung Teil: 9.70 (169 Stimmen) |
Wie es endet |
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Rolli setzten da das mit dem Stehen noch nicht lange auszuhalten war. Bevor wir runter in den Garten konnten, hatte ich aber noch das deutlich sichtbare Problem zwischen meinen Beinen, das sich dank Selina nicht wieder so schnell beruhigen wollte. Kurzerhand setzte sich Selina auf mein Schoss und wir konnten ungehindert runter fahren.
Wir hatten noch ca 2 Wochen im Krankenhaus, ich kam ein paar Tage früher raus, sodass ich erst mal für Ordnung in meiner Wohnung sorgen und den Kühlschrank auffüllen konnte. Da ich mir sicher war, sollte Selina rauskommen, würden wir das Schlafzimmer nicht so schnell wieder verlassen.
Ich musste mich auch mit einem Anwalt beraten, da ich wegen der Vorkommnisse mit Belle, eine sofortige Scheidung wollte, hatte sie sich doch Strafbar gemacht und mich zu etwas gezwungen was ich nicht wollte. Ich gab ihm auch den Namen der Polizistin die den Fall bearbeitete. ER sagte unter den Umständen, ginge das auch sehr schnell, völlig egal ob es Bell so passe oder nicht. Und wolle sich dann wieder melden. Außerdem wollte ich noch mit der Polizisten reden was denn noch so passiert sei. "Ich freue mich das du wieder draußen bist. Ich komm die Tage mal vorbei aber viel erzählen darf ich noch nicht, ist noch ein schwebendes Verfahren", wie man das so nennt, wenn die Ermittlungen noch laufen.
Ich holte Selina vom Krankenhaus ab, mit Krücken, da ich den Rolli nicht mehr brauchte aber längere Strecken laufen ging eben auch noch nicht.
"Wir müssen aber erst bei mir vorbei, ich muss mir noch frische Sachen einpacken und mal sehen was ich sonst noch so brachen könnte" "Tu dir kein Zwang an, bei mir ist ein großer Kleiderschrank frei geworden" da ja Bell´s Sachen nicht mehr da waren.
Sie sah mich prüfend an " Du hast das wirklich ernst gemeint mit dem "WIR", oder?"
"Natürlich, was spricht dagegen wenn du jetzt schon ein Paar Sachen mitbringst"
Also nahm sie eine größere Tasche und packte sie voll. Ich hatte mir von Mathias das Auto geborgt, da meins ja inzwischen verschrottet wurde. So packten wir alles ein und fuhren zu mir, es hatte schon was besonderes an sich, das ich Selina zu mir fuhr. Als würde sie jetzt bei mir einziehen, einerseits aufregend und andererseits beruhigend, das es jetzt endlich soweit war.
Neugierig betrachtete sie meine Wohnung und lächelte als sie das Bett und die große Eckbadewanne sah. Als sie allerdings den Whirlpool auf der Terrasse sah, lachte sie nur und sagte. "Ja hier kann man es grade so aushalten. Wenn das so weitergeht kündige ich gleich morgen meine kleine 1-Zimmer Bude." "Warum nicht, Platz genug ist hier für uns beide"
Sie sah mich eindringlich an, kam zu mir und küsste mich erst sehr leicht und vorsichtig, kaum das sich unsere Lippen berührten. Je länger der Kuss dauerte um so leidenschaftlicher wurde sie. "Wenn ich das wirklich tu, wirst du mich nie wieder los" flüsterte sie leise "Oh, wenn das so ist, sollte ich mir das vielleicht noch mal überlegen" grinste ich sie an. Sie knuffte mich in die Seite, "NA warte ab, weglaufen kannst du mir nicht mehr" "Ok Ok ich gebe auf" sagte ich lachend "Du kannst ja schon deine Sachen einräumen und ich lass uns ein Bad ein, einverstanden"
So hatte ich wenigstens Zeit das Bad noch etwas mit Kerzen, Getränke und leise Musik vorzubereiten und ging dann nach dem Rechten schauen. "Der Kleiderschrank ist ja Riesig, den krieg ich im Leben nicht voll"
"Wenn du fertig bist, würde ich dich jetzt gern mit ins Badezimmer nehmen" nahm ihre Hand und ging los. Wo ich sie sachte küsste und ihr vorsichtig die Sachen auszog. Beim Oberteil zögerte sie noch kurz aber so das ich es bemerkte. Sie machte das gleiche bei mir und wir legten uns dann in das warme Wasser, eng beieinander. Was bin ich doch froh das ich damals diese Wanne hab einbauen lassen. Wir seiften uns gegenseitig ein und lernten auf die Art den Körper des Anderen besser kennen. Ich bemerkte das Selina an ihrer Brust, trotz der Amputation, doch sehr empfindlich war. Ihr Gesicht war wie ein offenes Buch, bei allem was ich tat, brauchte man nur ins Gesicht schauen und ich konnte deutlich erkennen, ob ihr das gefiel oder nicht. Sie schien sehr kitzelig an den Füssen und am Bauchnabel zu sein, das sollte mir später behilflich sein.
Ich wollte das auch nicht unnötig in die Länge ziehen, sodass ich aufstand und ein Badehandtuch für Selina bereit hielt, mit dem ich sie abtrocknete und anschließend einwickelte. Sie machte das selbe bei mir, wobei sie, als sie mit den Beinen fertig war, auf meine Schwanzspitze einen leichten Kuss hauchte. "Der sah grad so einladend aus" lächelte sie "komm lass uns ins Schlafzimmer gehen."
Ich bat sie sich in die Mitte des Bettes zu legen, legte die Musik vom Bad ins Schlafzimmer, zündete eine Duftkerze an und nahm etwas Öl in die Hände um es anzuwärmen. Ich nahm mir richtig viel Zeit, Selina von unten nach Oben, zu massieren. Sie räkelte sich förmlich auf dem Bett, weil sie es so genoss, so verwöhnt zu werden. So ein, vom Öl, glänzender Frauenkörper ist doch ein schöner Anblick. Ich kam über sie, ohne mich auf sie zu legen, küsste sie und ging wieder runter, küsste erste ein Brust und wieder hoch zum Mund. In ihren Augen war ein blitzen zu sehen.
Ich wieder runter zur anderen Brust, wobei ich mir dabei immer Zeit lies. Als ich wieder ihren Mund küssen und noch weiter abtauchen wollte, hielt sie mit den Händen mein Gesicht fest und küsste mich sehr lange und intensiv. In ihren Augen war jetzt ein deutlicher grüner Schimmer zu sehen, der wahrscheinlich ihre innere Erregung zeigte. "Komm zu mir, Biiiitttteee" flüsterte sie mit zittriger Stimme. Auch hier nahm ich mir Zeit, um langsam zwischen ihre Beine zu kommen. Als meine Schwanz sie berührte, weiteten sich ihre Augen und sie hielt die Luft an, zog mich aber weiter auf sich. Erst als ich in ihr war, hielt sie inne, hielt mich fest, wir sahen uns an und ich konnte die Liebe in ihren Augen sehen, die Verbundenheit, das Vertrauen, ich hatte förmlich das Gefühle ich verschmolz mit ihr und wurden Eins. Wir bewegten uns nicht viel dabei, es kam nur auf das Gefühl an, was wir empfanden.
Nicht dieses wilde und kalte Gerammel, welches eigentlich nur der Befriedigung der eigenen Gier dient und wo es überhaupt nicht mehr um Gefühle ging.
Hier achtete jeder auf den Anderen um ihm was zu schenken und nicht zu nehmen.
Das war wahre LIEBE
Das erkannte ich jetzt und das ich diese Frau nie wieder weg lassen würde. Plötzlich verkrampfte sich Selina und holte mich damit, mit über die Klippe, als sie meinen Erguss in sich spürte, schossen Tränen des Glücks aus ihren Augen und sie hielt mich fest und küsste mich lange. Wir kuschelten uns aneinander und schliefen irgend wann ein.
Selina hatte wirklich viel nachzuholen, sodass wir die nächsten Tage nur zwischen Bett, Bad und Küche wechselten. Der begrenzende Faktor war nur mein "kleiner" Freund und die Schmerzen im Rücken, für die ich immer noch Tabletten brauchte. Aber es gab ja noch andere Varianten, wo er nicht unbedingt eine Rolle spielen musste. Meldete er sich mal wieder zu Wort, fand Selina einen Weg ihn wieder ins Spiel zu bringen.
Irgend wann lagen wir Ausgelaugt und entspannt im Whirlpool und liesen uns die Sonne ins Gesicht scheinen. "Wir sollten mal vor die Tür gehen, wir können ja nicht nur in der Wohnung bleiben, was hältst du von einem Bummel durch die Stadt" "Gute Idee, Ich hatte noch was vor mir dir. Da die Versicherung für mein Auto inzwischen gezahlt hat, könnten wir gemeinsam mal nach einem Neuen Wagen schauen, was hältst du davon?" "Du willst mit mir gemeinsam ein neues Auto kaufen? Sorry, Ich vergesse immer wieder, wie ernst du das mit dem "Wir" tatsächlich meinst. Ja natürlich würde ich das gern, aber ich beteilige mich Fifty-Fifty"
Also zogen wir uns an und zogen los. Wir kamen unterwegs auch an einigen Geschäften vorbei, wobei Selina, bei den Schaufenstern mit den luftigen Sommerkleidern, schon interessiert schaute aber vorbei ging ohne was zu sagen. "Willst du so was mal anprobieren? Du brauchst dich doch nicht verstecken. Ich kann dir doch sagen ob dir das steht oder nicht. Vertraust du mir?" "Naja eigentlich, gefällt mir so was ja schon, hab mich nur nie getraut, so auch rum zulaufen. Du weist schon, warum"
Als wir wieder raus kamen, hatten wir eine Tüte mit 3 Kleidern und passender Unterwäsche dabei und ich kannte jetzt auch ihre Größe, falls ich selbst mal die ein oder andere Überraschung kaufen sollte. Beim Autohändler schaute ich erst mal was mir so vorschwebte, während Selina nach ihren Wünschen suchte. "Schau mal was hältst du von dem? Ein Kombi mit großen Kofferraum, könnte ich für den Laden gut gebrauchen und du sicherlich auch, wenn du Blumen auslieferst. Da würde sogar ein Kinderwagen reinpassen" grinste ich. "Du alter Charmeur" grinste sie zurück "Ich erkenne deine gute Absicht dahinter aber das geht bei mir wahrscheinlich nicht mehr, durch die Chemotherapie, die ich hatte. Aber, Der würde mir auch gefallen, nur die Farbe ist nicht so meins"
Beim nächsten Händler hatten wir dann ein vergleichbaren Wagen in Silber gefunden. So schlenderten wir wieder nach Hause, um dort wieder in den Whirlpool zu klettern und den restlichen Tag noch zu genießen. Irgendwann fingen wir beide wieder an zu arbeiten. Mal brauchte sie das Auto, mal ich, es kam auch oft vor, das wir gemeinsam Termine hatten, so konnte jeder mal in die Branche des Anderen reinschnuppern. So vergingen Tage und Wochen, es war einfach eine glückliche Zeit für uns Beide.
Eines Morgens, wir waren grad beim Frühstück und besprachen die heutigen Arbeiten. Wir sollten Heute den Saal einer Hochzeitsfeier dekorieren. Wechselte sich plötzlich die Gesichtsfarbe von Selina, zu Leichenblass. Sie sprang auf, rannte ins Bad und übergab sich. Blass und torkelnd stand sie wieder auf. Ich versuchte sie zu stützen, klingelten doch sämtliche Alarmglocken bei mir . Es dauerte etwas, bis sie wieder eine natürliche Farbe im Gesicht hatte. "Wollen wir vorher mal beim Arzt vorbei schauen, ich mach mir Sorgen um dich" Der Arzt hörte sich alles in Ruhe an und untersuchte Selina. "Die Blutprobe schick ich trotzdem ins Labor. Eigentlich seid ihr aber falsch bei mir. Selina ist Schwanger." Augenblicklich schossen Selina Tränen in die Augen. "Es ist schon richtig, das durch die Chemotherapie die Regel ausbleibt aber sie kann auch wieder einsetzen. Der menschliche Körper ist manchmal immer noch ein Rätsel."
Wir freuten uns einfach nur, da ja Selina davon ausging, das sie nie Mutter werden könnte. Und mit dieser Nachricht ging die Arbeit bei uns erst Richtig los. Das Arbeitszimmer zum Kinderzimmer umgestalten, die Wohnung Kindersicher machen und die vielen kleinen anderen Sachen die einer Frau einfallen, wenn sie mit Nestbau beschäftigt ist.
Etwas fehlte aber noch. Wir lagen wieder im Whirlpool und entspannten nach einem ereignisreichen Tag. Da meinte Selina "Was könnte es schöneres geben als den Tag so ausklingen zu lassen. Wenn das Baby erst mal da ist, ist es mit der Ruhe vorbei." "Ich bin mir sicher, wir werden immer wieder Zeit dafür haben. Aber was schöneres gibt es sehr wohl. Ich hab da ne Kleinigkeit für dich und holte eine Größere Schachtel hervor und gab sie ihr. Sie machte sie auf und sie war voller Gladiolenblüten. Selina erblickte die kleine Schachtel in der Mitte und bekam glasige Augen, sie ahnte wohl schon das da ein Ring drin war. Als sie sie öffnete, war ich schon auf den Knien und fragte. "Willst du mich heiraten und aus unserem "Wir" ein richtiges "Wir" machen?" "Natürlich will ich das. Wieso hat das so lange gedauert" Und aus dem schönen Tag wurde noch eine viel schönere Nacht.
Anmerkung: Wer ein Happy End haben wollte, sollte jetzt aufhören zu lesen. Weil das Leben nie mit einem Happy End endet.
Wir haben natürlich geheiratet, bevor unsere kleine Michelle das Licht dieser Welt erblickte. Wir kamen grad von einer Feier wieder, unsere Tochter wurde heute ins Gymnasium eingeschult. Ich brachte sie noch zu den Schwiegereltern rüber, sodass wir wiedermal ein freies Wochenende hatten.
Ich fand Selina Bewusstlos auf dem Sofa vor. Der Notarzt brachte sie gleich ins Krankenhaus, wo sie sofort auf die Intensivstation kam. Die Leukämie war wieder da. Ca. 1 Woche später ist sie verstorben, ohne das sie die Augen je wieder aufgemacht hat. Bei der Beerdigung sagte Schwester Rita zu mir. "Vieleicht hilft es dir ja aber du hast Selina mit deiner Knochenmarkspende, 12 weitere Jahre geschenkt und sie kann in Michelles Erinnerung weiter leben. Mehr kann man vom Leben sowieso nicht erwarten."
Drum nutze jeden Tag, als wäre es der Letzte, Keiner weiß, wie viel Zeit dir noch bleibt.
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