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Es war einmal ein Mauerblümchen - Teil 11 (fm:Ehebruch, 2354 Wörter) [11/16] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Sep 06 2020 Gesehen / Gelesen: 7424 / 6367 [86%] Bewertung Teil: 8.70 (10 Stimmen)
Klaus wird für die Firma auf Reisen geschickt. Dafür lädt Rainer Sarah zu einem Abendessen mit anschließender Übernachtung ein. Dabei berichtet er ihr, warum er immer noch allein lebt.

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© klaus60 Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

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ein ruhiger, sehr beherrschter Fahrer, schimpfte nicht über alte tritschelnde Opas oder Frauen, die endlich mal das Fahren lernen sollten. Angenehm. Ich sank in meinen Sitz zurück und gab mich meinen Gedanken hin. An das, was bald geschehen würde. Rainer fuhr auf die Autobahn auf. Der BMW glitt jetzt dank Tempolimit leise und ohne Ambitionen dahin. Meine Träume ließen das Blut in meine Brüste einschießen. Angenehm und erregend, wie sie wuchsen. Und Wärme in meinem Körper verbreiteten.

"Schön, dass du den BH zuhause gelassen hast!". Rainer warf mir einen kurzen Seitenblick zu und schmunzelte vergnüglich. Mir wurde heiß, weil er mich so rasch durchschaut hatte. Mein Gesicht glühte vor Verlegenheit.

"Deswegen musst du nicht rot werden."

"Deswegen werde ich nicht rot...", meinte ich nur scheinbar souverän, obwohl noch mehr Blut in mein Gesicht schoss. "Ich freue mich nur darauf, wenn du mir die Bluse ausziehst ..." Ich war über mich selbst erstaunt. Solch anzügliche Bemerkungen waren damals nicht meine Sache.

"Gut zu wissen, dass du dich darauf freust ... freust du dich auch auf meine Zunge, wenn sie über deine Brust leckt?"

"Äääh ... ich dachte, du wolltest mit mir nach Wels fahren ... hätten wir da nicht gerade abfahren müssen? Willst du mich womöglich entführen?"

"Oooh ... hab ich das nicht erwähnt? Meine Sekretärin hat in das Hotel, das ich im Auge hatte, gestern Nachmittag einen Geschäftspartner eingebucht, der nächste Woche zu uns kommt. Und da dein Mann an den Gesprächen dort teilnehmen soll, sah ich es als vielleicht nicht ganz opportun an, eine Woche vorher dort mit dir zu übernachten ... Da habe ich mich an eine andere Adresse erinnert, wo ich vor vielen Jahren einmal war, seither aber nicht mehr. Ich hoffe, sie ist immer noch einen Ausflug wert. Es ist ein Gasthaus mit schöner Aussicht und guter regionaler Küche, einigen wenigen Zimmern und einer Ferienwohnung, die ich für die eine Nacht bekam."

"Und wieso warst du nicht mehr dort in all den Jahren?"

Rainer runzelte etwas unwillig die Stirn. "Ist eine längere Geschichte, an die ich mich eigentlich nicht gerne mehr erinnere ... vielleicht erzähle ich dir später einmal davon ..." Damit ließ er das Gespräch abreißen und tat so, als müsse er sich voll auf den Verkehr konzentrieren. Dabei rollten wir weiterhin gemütlich auf der Autobahn dahin. Ich wollte allerdings auch nicht nachbohren, denn er hatte nur zu deutlich gemacht, dass er jetzt nicht über "damals" sprechen wollte. Warum sollte ich dann mit Neugierde die Stimmung verderben. So legte ich ihm kurz meine Hand auf den Oberschenkel. Wollte ihm signalisieren, dass ich verstanden hatte und nicht in ihn dringend würde. So übten wir uns beide in Schweigen. Endlich bog er von der Autobahn ab.

"Fahren wir nach Bad Ischl zu Sisi und Franzl?" Da wollte ich schon lange einmal hin, aber irgendwie war es immer beim Wunsch geblieben.

"Nein, da muss ich dich enttäuschen. Wir biegen vorher von der Straße ab. Lass dich einfach überraschen!"

"Wunderschön ... das Blau dieses kleinen Sees mitten drin zwischen grünen Wiese und Wäldern! Und dazu ein kleiner idyllischer Ort!", rief ich entzückt.

"Der Fuschlsee ... wäre auch eine Idee gewesen ... aber wie gesagt, für mich gab die Erinnerung, besser noch: eine gewisse Nostalgie den Ausschlag ..." Wieder versank er in Schweigen.

Nach einer weiteren Viertelstunde entfaltete sich plötzlich wieder ein See vor uns, langgestreckt, friedlich im stärker werdenden Abendlicht.

"Jetzt lebe ich doch schon seit meiner Geburt in diesen Region, aber diese schönen Flecken habe ich noch nie gesehen!" Ich war hingerissen. Vielleicht nicht nur von der Schönheit dieses Sees, sondern zusätzlich von dem attraktiven Mann, der mir ihn zeigte und sich jetzt über meine Begeisterung freute.

"Jetzt sind wir gleich da!", meinte Rainer wie beiläufig. "Ich wusste auch nicht mehr, dass das so schön ist hier."

Ein paar Minuten später fuhr er nach rechts ab, den Berg hinauf. Die Straße endete auf einem ungeteerten Parkplatz. Ein paar Schritte hinauf zum Gasthof, vorbei an einem kleinen Ziegengehege und ein paar Rehen. Einfach, fast bäuerlich. Ich hätte Rainer nicht zugetraut, daran Gefallen zu finden. Ich hakte mich bei ihm ein, schmiegte mich an seinen Arm. Dass er mich an seiner "Erinnerung" teilhaben ließ, vermittelte mir ganz unerwartet eine zusätzliche Vertrautheit, die ich genoss.

In der geräumigen "Ferienwohnung" angekommen, nahm mich Rainer in die Arme und küsste mich, aber doch eher zurückhaltend. Seine Hände fuhren an meinem Rücken nach unten, drückten auf meinen Po, ließen mich seine leichte Erregung spüren. Aber mich umarmte kein sexbegieriger Liebhaber, sondern ein guter, langjähriger Freund. Auch wenn ich auf mehr gehofft hatte nach der langen Zeit seit der Betriebsfeier: Ich war zufrieden, wie es war. Denn es erschien mir mehr, erschien mir wertvoller als alle ekstatisch Begierde.

"Lass uns zum Essen gehen! Der Tag heute war anstrengend für mich, und ich habe Hunger. Und du ja vielleicht auch!?"

Rainer hatte im Gastgarten einen Tisch reserviert - mit einem märchenhaft schönen Ausblick auf den Wolfgangsee. Ich konnte nicht anders: Ich musste ihm einen dicken Schmatz auf die Wange geben. Wie ein kleines Mädchen in seiner Begeisterung über ein Geschenk, das seinen stillen, nie eingestandenen Wunsch getroffen hatte ... Wir saßen nebeneinander, beide mit dem Gesicht zum See. Genossen einfach die gesamte Atmosphäre, schwiegen, plauderten zwischendurch. Small-talk, nannte man das schon damals. Das Essen war gut regional, bodenständig. Wieder Schweigen, in dem jeder seinen Gedanken nachhing. Ich gewann das Gefühl, dass Rainer sich in seinen Gedanken immer weiter von mir entfernte...

"Sag mal, wie kommt es ...", brach es leicht stotternd aus mir heraus, "dass ein so attraktiver und erfolgreicher Mann wie du ... dass du noch immer allein bist ... nur gelegentlich die Frau eines leitenden Mitarbeiters vernaschst ... und wahrscheinlich auch andere ..." Ich grinste verlegen und brach ab. Das ging zu weit, war zu indiskret, drohte alles zu verderben. Aber ich konnte meine Worte nicht zurückholen.

Rainer blickte mich kurz von der Seite an, dann wieder Richtung See. Atmete tief durch, so dass ich schon dachte: "Oha, jetzt ist es zu Ende!"

Rainer räusperte sich. "Das hängt mit diesem Ort hier zusammen ... mit Ereignissen, die ich immer noch nicht auf die Seite schieben kann ...", brachte er stockend hervor. Ich unterbrach ihn nicht, ließ ihm Zeit. "Es war vor etwa 15 Jahren. Da war ich schon einmal hier, wie ich dir ja bereits auf der Fahrt sagte ... 15 Jahre ... ich war hier ... auf ein wunderschönes Wochenende mit einer bezaubernden jungen Frau, die ich über alles liebte ... nach dem Wochenende ... ich musste zurück in die Firma ... sie wollte noch drei Tage bleiben ... am Dienstag erhielt ich einen Anruf aus diesem Gasthof ... sie sei von einem Ausflug zum Dachstein nicht zurückgekehrt ... von der Firma in Beschlag genommen, dachte ich mir wenig dabei ... sie war erfahren im Bergwandern, selbst bei kleinen Klettertouren ... auch allein ... abends rief mich dann die Polizei an ... die Bergwacht habe sie gefunden ... in einer Schlucht ... sie war abgestürzt ... tot ..." Seine Stimme erstarb. Ein leichtes Schluchzen lief durch seinen Körper. Er konnte es nicht völlig unterdrücken. Ich legte einen Arm um seine Schulter, zog ihn an mich, konnte nichts sagen, angesichts seines noch immer lebendigen Schmerzes, musste es auch nicht, meine stille Anwesenheit genügte ihm offenbar.

Langsam fing er sich wieder. "Es kam noch schlimmer ... zwei Jahre danach erfuhr ich durch einen Zufall, dass sie das alles geplant hatte ... kurz vor diesem Wochenende hatte ein Arzt ihr eine schlimme Diagnose offenbart: Krebs ... Bauchspeicheldrüsenkrebs ... unheilbar ... inoperabel ... baldiges Ende absehbar ..." Erneut erschütterte ihn ein stilles Schluchzen. "Verstehst du jetzt ... ich wollte und will auf keinen Fall so etwas noch einmal erleben ... immer wenn mir jemand näher kam ... in den Schutzwall, den ich um mich aufbaute, einzudringen drohte ... immer dann überfielen mich unüberwindbare Ängste ... brach ich die Beziehung ab ... wollte mich schützen, aber auch die Frau ..." Er machte eine lange Pause. Auch ich schwieg. Was sollte ich auch dazu sagen. Drückte ihn nur wieder ein wenig, um mein Mitgefühl zum Ausdruck zu bringen.

"Du bist die erste Frau, der ich das erzähle ..."

"Danke dir für das Vertrauen ... ich werde darüber schweigen ... gegenüber jedem ..." Und das tat ich auch wirklich bis jetzt. Das hier ist das erste Mal, dass ich dieses Schweigen breche. Aber das ist ja mein geheimes Tagebuch, nur für mich bestimmt. Weil ich mich hier an Ereignisse erinnern möchte, die mein Leben bestimmt haben...

Plötzlich ging ein Ruck durch Rainer. Er streckte sein Rückgrat durch, setzte sich gerade, blickte mit einen Mal wieder mit strahlenden Augen in die Landschaft. Und auf mich: "Genug der Traurigkeit und der Melancholie. Glaub bitte nicht nicht, dass ich mit dieser rührseligen Story dein Mitleid erheischen möchte. Oder gar mehr. Ich mag dich, schätze dich. Aber ich will dich nicht von Klaus weglocken. Wenn ich dir allerdings in einer gewissen Weise mehr geben kann als er, freut mich das sehr. Das ist dann mein Dank für die Zuneigung, die ich fühlen darf bei dir."

Damit legte er nun seinerseits den Arm um mich, zog mich zu sich und gab mir einen dicken Kuss, erst auf die Wange und dann, als ich ihm mein Gesicht zuwandte, auf den Mund. "Es wird langsam kühl. Und eigentlich sind wir nicht hierher gefahren, um Lebensbeichten abzulegen." Mit seiner Rechten signalisierte er der Kellnerin, die Rechnung fertig zu machen. Die linke Hand wanderte unterm Tisch auf meinen Schenkel und dort unter den Rock. Der allerdings leider eine weitere Reise verhinderte. Während er unterschrieb, blieb sein Hand warm auf meinem festen Fleisch liegen. Mit einem Klaps ermunterte er mich lachend aufzustehen: "Vorsicht! Wenn ich noch länger hier rumsitze, versacke ich doch noch in Melancholie und bin zu nichts mehr zu gebrauchen!"

Hinter mir die enge Treppe zum Zimmer hochsteigend nestelte er mir die Bluse aus dem Rock, sodass seine Hand an meinem Rücken hochkrabbeln konnte. Gänsehaut ließen ihn erkennen, wie sehr ich diese Liebkosung genoss. Und als Vorspiel zu mehr empfand...



Teil 11 von 16 Teilen.
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