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RACHE 2

Hoffnung

Grübelnd stand ich in einer belebten Einkaufsstraße vor einem gutbürgerlich aussehenden Haus. Das einzige was darauf hinwies, dass es nicht nur Wohnhaus war, war die jetzt nicht eingeschaltete Lichtreklame mit dem Schriftzug " Nirwana" und eine goldfarbene Anschlagtafel mit Öffnungszeiten, die in Augenhöhe neben einer wuchtigen Eingangstür hing. Wenige Meter nebenan befand sich ein geschlossenes Garagentor. Bevor ich die Klingel betätigte, sandte ich Mike noch die von ihm gewünschten Infos. Die Daten hatten kaum mein Handy verlassen, läutete ich an der Tür, die vielleicht der Eintritt in einen neuen Job werden könnte. Ich wartete gut eine Minute, da wurde ein Sehschlitz geöffnet und ein tiefer Bass fragte ziemlich unfreundlich " Ja?".

" Guten Tag, mein Name ist Rüdiger Hafner, ich soll mich bei Madame Marion melden."

" Alles klar", antwortete der Bass, der Sehschlitz wurde geschlossen, ich hörte, wie Schlösser gedreht wurden und die Tür wurde geöffnet. Vor mir stand ein Hüne von Mann, sicher 2m groß, mit Schultern, die bestimmt von einem Türstock zum anderen reichten. Ich wurde von oben bis unten gemustert, dann erst trat dieser Riese zur Seite und ließ mich eintreten. " Bitte gehen sie gerade in den Gastraum, dort gleich links und gerade bis zum Ende des Ganges. Dort befindet sich das Büro von Madame.", erhielt ich eine kurze Wegbeschreibung. Anscheinend stand ich hier in einer Garderobe, nicht groß, aber ihren Zweck erfüllend. Weitergehend sah ich einen kleinen Tresen, dahinter an Stangen Platz genug für jede Menge Garderobe. Vor mir, nur knappe 3 m entfernt, lag schon der Eingang in den Gastraum. Ich schritt hindurch und betrat einen Raum von stattlicher Grüße. Eine Wandseite wurde von einer großen Theke dominiert, gegenüber wechselten sich normale Kaffeehaustische mit richtigen Kuschelecken ab. Dazwischen lag eine kleine kreisförmige Tanzfläche. Mir gegenüber führte, einige Meter entfernt, eine Treppe in das nächsthöhere Stockwerk einerseits, andererseits war zwischen Treppe und Theke, eine kleine Bühne, auf der eine Stange montiert war, zu sehen. Ich hörte den Türsteher sich räuspern und machte mich schnell auf, den vorhin beschriebenen Weg einzuschlagen. Einige Sitzmöglichkeiten umrundend, gelangte ich in einen schmalen, eher spärlich beleuchteten Gang. Ich folgte diesem, ging an 2 Türen vorbei, die eindeutig als Toiletten beschrieben waren, bis ich, am Ende des Ganges angekommen, vor dem Büro von Madame Marion stand.

Ich klopfte, schon wenige Sekunden später wurde ich aufgefordert einzutreten. Frontal der Tür gegenüber stand ein großer Schreibtisch, hinter dem eine Frau mit tizianroten Haaren saß. Ihr Alter konnte ich schlecht einschätzen, sicher über 40 aber wie weit, war für mich nicht feststellbar. Mit wenigen Schritten stand ich vor dem Schreibtisch und stellte mich vor: " Rüdiger Hafner, ich wünsche einen guten Tag." Madame Marion reichte mir lächelnd die Hand und begrüßte mich mit den Worten " Guten Tag Herr Hafner, nennen sie mich bitte einfach Marion, " Madame" ist nur Tradition. Darf ich ihnen einen Stuhl anbieten?" " Gerne", antwortete ich und nahm Platz.

" Herr Hafner, wie sie vermutlich beim Eintritt in unser Lokal gesehen haben, sind wir ein Dienstleistungsbetrieb der besonderen Art. Meine Funktion ist die einer Geschäftsführerin. Wir benötigen Unterstützung für unsere Haushälterin. Ihre Aufgaben wären die tägliche Säuberung der Räumlichkeiten samt Inventars, notwendige Einkäufe, einfache technische Reparaturarbeiten und natürlich Mithilfe in der Waschküche."

" Sie wissen schon, dass ich Bautechniker bin."

" Ja, ich weiß aber auch, dass sie keinen Job haben oder sind sie sich für Putzarbeiten zu gut?"

" Natürlich nicht, a...... ."

" Das wollte ich hören. Sie erhalten im Monat 1500€ plus freie Logis."

" Wie sind meine Arbeitszeiten?"

" 9.30-18.00 Uhr, wobei die Dienstleistungsräume schon um 16.00 fertig sein sollen. Sonntag und Montag haben wir geschlossen."

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