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WIEN BEI NACHT - Kapitel 2: Der Pfefferstreuer (fm:Schlampen, 1454 Wörter) [2/8] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jan 19 2021 Gesehen / Gelesen: 7879 / 6068 [77%] Bewertung Teil: 8.60 (10 Stimmen)
Der Alkohol lässt Hemmschwellen fallen. Während das Dinner seinen Lauf nimmt, kommt es zu Breitseiten ober- und unterhalb des Tischtuchs!

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WIEN BEI NACHT

Kapitel 2: Der Pfefferstreuer

Wieder am Tisch bin ich überrascht über die Lebhaftigkeit der dort gerade stattfindenden Diskussion.

"Von mir aus ist das naturgegeben bis zu einem gewissen Grad", sagt jetzt gerade der Roland, "Aber in einer Beziehung hat es schon einen gewissen Wert, wenn man sich zusammenreißt. Vertrauen ist wichtig!"

"Na komm, wennst dich da lang und breit zusammenreißen musst, kann ich auf deine Treue auch gleich verzichten", grätscht ihm die Irena rein.

Beziehung und Treue also. Ein radioaktives Thema. Bin ich kein Fan davon, weder vom einen, noch vom anderen.

"Selber bin ich ja kein, also Kostverächter", räuspere ich mich, "Aber von einer mit der ich zusammen bin, erwarte ich mir, dass sie mir das einfach gönnt. Das ist dann wahre Liebe".

Ich blähe die Nüstern und lasse das Gesagte detonieren. Ich erwarte kein Verständnis von der Runde. Aber es ist so. Die eigentliche Verfehlung beim Auswärtsficken ist, wenn man sich erwischen lässt. Am besten man macht's von vornherein offiziell. Mit der Sonja hat sich da zwischen uns eine kumpelige Übereinkunft eingependelt. Nachdem wir uns zunächst fast täglich auf ein kommodes Alt und jung-Geficke getroffen haben, zum Hörner abstoßen, hat sich mittlerweile herausgestellt, dass wir uns auch so gut verstehen, ich meine vom Menschlichen, von der Grundeinstellung her. Jetzt treffen wir uns eigentlich mehr zum Saufen als zum Ficken. Hie und da stellt sie mir die eine oder andere wohlgeratene Freundin von ihr vor, die ein bisschen ein Vaterdings hat. Und ich hab ihr im Gegenzug schon ein paar übernächtigte Turnusärzte zugeschanzt. Es tut gut, Gutes zu tun.

"Und von wegen bemerken", nimmt die Irena ihren Faden wieder auf, "Du würdest eh nix überreißen. Du würdest nicht checken, wenn ich was mit wem anderen hätte! Du bist so abgehoben, du kriegst nicht einmal mit, was an diesem Tisch passiert!".

Das war natürlich wieder an die Adresse vom Roland gerichtet. Und wirklich, der Roland ist gerade ein wenig abwesend. Er neigt dazu, in Gesellschaft abzudriften.

"Sicher denkt er wieder an die Vanessa Obermann", ätzt die Irena, "Im Kopf isses ja wieder ganz anders bei ihm mit der Treue!"

Der Roland kaut überlang an seinem Fleischbissen.

"Na, wie schaut's aus, Sabbermeyer? Alles fit im Schritt?", grinse ich illoyal zu ihm hinüber. Ich kann der Versuchung nicht widerstehen. "Trink noch ein Achterl, alte Hütte!".

Die Irena ist dazu übergegangen, eintrudelnde Gespräche am Handy entgegenzunehmen und ungeniert bei Tisch zu führen. Auf serbisch. Der Roland schaut ausdruckslos an ihr vorbei. Ich stelle mir vor, wie sich noch heute ein leicht chlorhaltiger Duft in ihrem Zimmer ausbreiten wird, muffig und vage vertraut. Während in ihrer Schublade mein Sperma und ihr Fotzensaft auf ihrem lachsrosa Höschen eine Liebesheirat eingehen. Meine Gedanken kreisen, der Wein ist schwer. Mein Fleischstück habe ich nicht ganz aufgegessen. Der Roland hatte Recht - den aerodynamischen Pfefferstreuer einzuweihen, wäre eine gute Idee gewesen. Ich beschließe, meine Augen an den schönen Sonjatitten mir gegenüber zu weiden. Ein sinnvoller Zeitvertreib, wenn es nichts zu sagen gibt. Heute hat sie ihre beiden warmen Welpen in einen zeigefreudigen Spitzen-BH gezwängt, der einen Buchstaben unter ihrer Cupgröße liegt, das Fleisch quillt einladend. Sie bemerkt mein Glotzen und reckt mir milde ihren Oberkörper entgegen. Das Ananas-Zöpfchen ihrer zwei-Minuten-Frisur wippt. Sie ist ein ganz, ganz wertvoller Mensch.

"Ich find jedenfalls Treue was Schönes" sagt die Sonja jetzt versonnen in die Runde.

Hört hört. Die Sonja als Advokatin für Monogamie, das ist ja

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