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Manchmal kommt eben alles anders als man denkt... (fm:1 auf 1, 3270 Wörter)

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Veröffentlicht: Mar 14 2021 Gesehen / Gelesen: 11245 / 9966 [89%] Bewertung Geschichte: 9.15 (74 Stimmen)
Eine ungeliebte Fortbildung gerät zu einer Rutschpartie mit handfestem Ausgang

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Manchmal kommt eben alles anders als man denkt...

Als ich die Aufforderung von meinem Arbeitgeber bekam, mal wieder an einer Fortbildung teilzunehmen, war ich vor lauter Vorfreude völlig aus dem Häuschen. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Eine Fortbildung außer Haus, weit weg von zuhause. Ich konnte mir schon genau vorstellen wie sich die Nächte gestalteten. Ein zu kurzes Bett, eine zu weiche Matratze und vor allem ein nerviger Zimmergenosse, der mit geschlossenem Fenster schlafen möchte und zu allem Überfluss Schweißfüße und infernale Blähungen haben würde. Mein Tag war gelaufen. Nicht einmal die Auswahl der Fortbildung blieb mir überlassen. Meine Stationsleitung hatte mich für ein siebentägiges Seminar für Entspannungsmethoden angemeldet.

Mir blieb also nichts anderes übrig als mich zu fügen und mein schweres Joch wie ein Mann zu tragen. Es hatte mich in Vergangenheit immer viel Mühe gekostet solche Seminare und Fortbildungen zu erfolgreich zu meiden. Aber dieses mal hatte ich nicht den geringsten Teil einer Chance. Mein Arbeitgeber, ein Krankenhaus für Psychiatrie und zudem noch staatlich, drohte mir sogar mit einer Abmahnung. Also, gut...

Der Tag der Anreise war angebrochen. Mein Ziel lag mitten in Hessen, ein Aus-und Fortbildungszentrum für ganzheitliche Entspannungsmethoden. Früher gehörte dieses Zentrum zur Bhagwan- Sekte. Heute lernten dort Kranken-, Altenpflege- und Heilerziehungspflegekräfte richtige Moderation von Entspannungsgruppen der verschiedensten Bereiche.

Die Einrichtung befand sich in einem alten Schloss mitten in einem dunklen Waldstück, fernab von jeglicher Zivilisation. Hier hätte man getrost einen finsteren Horrorfilm drehen können.

Die Ankunft gestaltete sich jedoch recht angenehm. Jeder Teilnehmer wurde in einem geschmackvollen Einzelzimmer. Leider mussten sich zwei Zimmer ein Bad teilen. Das Zimmer betrat man durch einen kleinen Vorraum, von dem die jeweiligen Zimmer und das Bad abzweigten.

Als ich die Tür zum Vorraum aufschloss und selbigen betrat, öffnete sich eine Zimmertür und eine Frau, die ich im höchsten Falle auf Ende 30 schätzte, trat in den kleinen Flur. Auf ihrem sympathischen Gesicht strahlte ein Lächeln, das nicht von dieser Welt sein konnte. Mit hessischer Mundart stellte sie sich mir vor. "Hallo, ich bin die Christel und werde für die nächsten sieben Nächte deine Nachbarin sein." Natürlich streckte ich ihr meine Hand entgegen, stellte mich vor und verkündete das es mich sehr freuen würde eine so nette Mitbewohnerin zu haben. Offengestanden hatte ich damit nicht gelogen. Christel hatte etwas an sich, das ich nicht beschreiben konnte. Sie war so die Art von Mensch, den man gleich sympathisch fand. Genauer gesagt fand ich sogar recht anziehend und reizend. Als sie meine Hand zur Begrüßung schüttelte schien es regelrecht zu knistern.

Da es gegen 16:00Uhr war und ich wegen der Witterungsverhältnisse einen Tag früher angereist war, hatte ich genug Zeit mein Gepäck auf mein Zimmer zubringen und meine Sachen in den Schrank einzuräumen. Als ich damit fertig war, kam es mir in den Sinn Christel zu fragen, wo man denn hier in der Gegend ein schönes gemütliches Restaurant finden würde. Da ich jetzt Hunger hätte würde ich gern etwas essen gehen und mich dann früh zu Bett begeben, da ich eine dreistündige Autofahrt hinter mir hatte. Christel wies mich darauf hin, das sich hier im Schloss auch eine kleine Pinte befand, die auch rustikale und sehr schmackhafte Kost anbieten würde. Sie wisse das sehr genau, da sie hier schon einmal mit Ihrem Mann gegessen habe und sie hier aus der Gegend stammen würde. Patsch, sie hatte einen Mann. In mir machte sich eine leichte Enttäuschung breit. Trotzdem fragte ich sie, ob sie mit mir zu Abend essen wolle. Begeistert stimmte sie zu.

Der Weg zum Burgverlies, so hieß das kleine Lokal, gestaltete sich sehr rutschig, da inzwischen Eisregen einsetzte und die Wege nahezu unbegehbar machte. Ich war heilfroh doch schon einen Tag früher angereist zu sein. Irgendwie hatte ich schon am Tag zuvor dunkle Vorahnungen. Mehr auf dem Hosenboden rutschend, da uns der mit Eis überzogener Boden regelmäßig auf den Allerwertesten fallen ließ, als auf beiden Beinen kamen wir in der Wirtschaft an. Die Lokalität war sehr gemütlich, an Balken und Steinwänden hingen alte Folterwerkzeuge und Ritterrüstungen. Die Tische und Bänke waren aus groben Eichenbohlen gezimmert, jedoch nicht ohne Liebe. Der Wirt hatte viel Mühe in die

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