China Girls (8) - Bloody Mary oder Kinderfasching? (fm:1 auf 1, 2758 Wörter) [8/25] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Alexander vonHeron | ||
Veröffentlicht: Jun 09 2021 | Gesehen / Gelesen: 6719 / 5871 [87%] | Bewertung Teil: 8.85 (20 Stimmen) |
Tom hat sich diesen Empfang in SFO nicht unbedingt erwartet |
PrivatAmateure: Bilder, Videos, chatten, flirten, Leute treffen! |
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Bloody Mary vs Kinderfasching
Man konnte eine Ankunft auch dezent gestalten, oder auffällig oder aber besonders enthusiastisch oder aber extrem peinlich. Diejenige von Tom schien eine gute Mischung aus all diesen Möglichkeiten und Emotionen zu sein. Das mit dem Enthusiasmus, jedoch der anderen Art, würde ihn noch erwarten, aber zuvor war noch einiges an Arbeit angesagt. Und das rund um die Uhr - so wie er ja auch gar nicht anders erwartet hatte.
Vielleicht werden auch Verbrecher auf ähnliche Art und Weise aus dem Flugzeug geholt. Dann aber wohl, dass er mit Handschellen ab-geführt worden wäre. Das wenigstens war ihm erspart geblieben, schien er noch einen Rest von Humor in sich bewahrt zu haben. Kurz nach der Landung war nicht nur ihm, der ja keinen Fensterplatz mehr ergattert hatte, sondern lediglich einen der gar so "beliebten" Mittelsitze, aufgefallen, dass das Flugzeug von zwei schwarzen Großraum-Vans zum Gate hinbegleitet wurde. Schon klar, same procedure as ... und so weiter, schüttelte er innerlich den Kopf. Wie dumm konnte man nur vorgehen! Und das wegen so einer blöden Karte, die er immer noch eingewickelt und somit ziemlich sicher isoliert und deaktiviert bei sich trug. Als ob er aus dem fahrenden Flugzeug geflüchtet wäre, hinunter gesprungen auf das Rollfeld und sich dann in Luft aufgelöst hätte, um einer zu erwartenden Befragung zu hintergehen.
Man hätte viel dezenter vorgehen können und dann wäre nicht im geringsten Staub aufgewirbelt worden. Ganz abgesehen von der quasi interaktiven Liveberichterstattung von wohl an die hundert Amateur- und Möchtegernreportern, die allesamt ihre Handys gezückt hatten und das Ereignis filmten, streamten, speicherten. Was sie damit wohl bezwecken wollten, war ein Thema für sich. Eine Sekunde lang den Eindruck haben, als hätte man als erster etwas Wichtiges entdeckt, das aber genauso wertlos und sinnlos war, wie als erster die Zeitung zu öffnen und zu glauben, man könnte dann mehr lesen, als schon gedruckt worden war oder aber noch geschehen würde.
Das mit den beiden schwarzen Vans war ja nur der Anfang, war ihm bekannte. Ja, er kannte die Prozedur, wie es so schön hieß. Dann wurde es peinlich, sagte er sich, denn dann würden diese hundert idiotischen Kameras auf den Handys nicht mehr auf ein Fahrzeug gerichtet werden, sondern auf ihn. Wenn dann die Türe aufging und schon in der ersten Sekunde die Security herein stürmen würde, sodass ein Raunen und ein verkappter Aufschrei durch die Passagieren gehen würde. Der einzige Vorteil, den er darin sah, war die banale Tatsache, dass er sich nicht anstellen musste, um durch das Nadelöhr des Ausgangs dann endlich in den Bauch des Flughafengebäudes gespült zu werden. Sondern, dass er als eben der erste Passagier sodann auch eine private Fahrt erhielt - keinesfalls aber nach Hause in die Arme seiner derzeit noch immer nichts ahnenden Frau Mary, sondern ab in eine der geheimen Zentralen. Sehr in der Nähe der Stanford University, um eben die besten Köpfe und hoffnungsvollen Nachwuchskräfte um sich scharen zu können und auf sie zuzugreifen. Und da ging es nicht nimmer um die Wahrheit. Eigentlich nie sogar, hüstelte er, da ging es nicht um das Feigenblatt der nationalen Sicherheit, sondern da wurden Teile von Forschungsprojekten vergeben, hoch gejubelt und in parallelen und konkurrierenden Teams sodann Dinge erarbeitet mit teils erstaunlichen Ergebnissen. Verwertbar oder nicht, das zählte gar nicht so unbedingt. Natürlich waren Erfolge immer erstrebenswert, aber wenn Geld quasi keine Rolle spielte, sondern eher nur die Zeit der ausschlaggebende Faktor war, dann kam man zum Teil auf ganz verrückte Lösungen oder Alternativen.
"Bitte nehmen Sie wieder die Plätze ein!" - schon klar, dass ein Murren und extreme Bewegung unter den Passagieren entstand. Ein jeder war schon quasi hochgesprungen, in den Gang geeilt, hatte sich nach vorne hingedrängt, das viel zu sperrige Handgepäck irgendwie wiederum aus den Staufächern heraus geholt, nur um dann ... Ein Raunen und ein Protest, sodass die Durchsage der Stewardess beinahe übertönt worden wäre. Und erst das sodann eingesetzte Megafon des ersten Special Agents zeigte seine Wirkung, auch weil der Schall und das laute Pfeifen unerträglich in den Ohren schmerzte. Dazu ein hünenhafter Mann, der sich wie ein Schneepflug in den Gang hinein drängte und die Leute vor sich her und zurück schob, als wären sie nicht existent. Währenddessen hob er eine Dienstmarke hoch, die viele wohl noch nicht gesehen hatten, die aber auch sehr rasch Zielobjekt und Zoom für die nächste Liveberichterstattung geworden war.
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