Früher Abend (fm:Sonstige, 2154 Wörter)

Früher Abend

Sie steht vor ihrem Kleiderschrank und weiß nicht, was sie anziehen soll.

Etwas Besonderes soll es sein.

Als ihr der Gedanke kommt: "Ich habe gar nichts zum anziehen" muss sie lachen, weil es ein typisches Frauenproblem ist.

Einige Teile werden anprobiert und natürlich wieder verworfen.

Am Schluss entscheidet sie sich für ein rotes, eng anliegendes Top und dazu den schwarzen, sexy Rock. Stilettos runden das Bild ab.

Nervös überlegt sie, ob der zarte Spitzen - Push-up mit dem dazu passenden String ihren Körper schön zur Geltung bringen würde oder es doch etwas anderes sein sollte...

"Es ist nicht so wichtig, was ich anhabe," versuchte sie sich klar zu machen.

Ihr langes, hellbraunes Haar hat sie sich seidig glänzend gebürstet, sie fallen ihr wunderschön den Rücken herab. Dafür hat sie natürlich keinen Blick, ihr fällt nur auf was nicht so perfekt ist. Noch ein zarter Duft auf die Gelenke, hinter die Ohren und an den Brustansatz.

Schon so spät! Nun aber los.

Schnell geht sie aus der Tür, zieht sie hinter sich zu .

Auf dem Weg zum Auto kribbelt ihr vor Aufregung der Bauch. Was wird heute Abend wohl passieren?

Sie hat sich einen verwegenen Plan zurechtgelegt. Sicher, eigentlich ist das was sie vorhat gar nicht ihre Art, aber die spöttischen Bemerkungen ihrer Arbeitskollegen und die, leichtfertig eingegangene Wette lassen sich nun nicht mehr von der Hand weisen.

Heute ist es also so weit und sie steuert ihren Wagen zielstrebig zur Gastromeile ihrer Stadt. Sie hat sich natürlich im Vorfeld schon klar gemacht wo sie hin gehen wird, in welcher Reihenfolge sie welche Lokalität sie aufsuchen wird.

Diese erste Kneipe wird sie als "Aufwärmphase" nutzen.

Eine relativ kleine, aber durchaus gemütliche Pinte, in der Musik der 80er läuft und ganz interessante Leute ihren Abend verbringen.

Mit aufmerksamem Blick betritt sie die Räumlichkeit, schaut ganz genau wer wo sitzt und in welcher Begleitung er ist.

Im hinteren Teil entdeckt sie einen Mann der ihr Interesse weckt. Mit festem Blick schaut er sie an. In seinem Gesicht zeigt sich seine entschlossene Art. Ohne Unterlass und beständig fixiert er sie mit seinem durchdringenden Blick.

Sie sucht sich einen Platz an der Theke, der leicht versetzt zu ihm ist. So bietet sich die Möglichkeit sich gegenseitig zu beobachten und das Spiel zu beginnen.

Rasch nehmen sie, nachdem sie sich ein Glas Sekt bestellt hat, direkten Blickkontakt auf und sie braucht keine besonderen Fähigkeiten um in seinen Augen zu lesen was er will.

Es entwickelt sich eine Art von visuellem Duell - sie will seinem Blick nicht nachgeben und hält tapfer dagegen.

Während diesem intensiven Fixieren scheint er ihr seine Gedanken zu übermitteln, die gar keinen Widerspruch dulden. Sie spürt regelrecht in welcher Tiefe diese gierigen Blicke ihre Wirkung zeigen.

Ihre Haut beginnt zu kribbeln, der Bauch krampft leicht. Diese Reaktionen verunsichern sie mehr als das bestimmte Wissen seiner Vorstellungen.

Klicken Sie hier für den Rest dieser Geschichte (noch 259 Zeilen)