Raubtierkäfig (fm:Sonstige, 2691 Wörter) | ||
Autor: Zaphod | ||
Veröffentlicht: Sep 21 2021 | Gesehen / Gelesen: 9618 / 7200 [75%] | Bewertung Geschichte: 8.60 (35 Stimmen) |
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Raubtierkäfig
Zu lange haben wir bereits auf diesen Tag gewartet.
So oft wurde dieses Konzert, diese Veranstaltung verschoben.
Nun standen wir hier und warteten auf Einlass. Aber natürlich waren wir nicht alleine. Tausende andere waren ebenfalls dem Lockruf des harten und lauten Rock gefolgt und hatten Karten in Ihren Taschen. Warteten genauso wie wir darauf, dass endlich Einlass gewährt wurde.
Dicht an dicht standen die Menschen beieinander. Zu dicht aneinander gepresst um noch umfallen zu können, geschweige denn sich in dieser Situation noch vorwärts bewegen zu können. Wozu auch?
In der Ferne konnte man erkennen, dass am Ende dieses langen Ganges die große Tür zur Konzerthalle noch geschlossen war.
Ein bunter Mix aus Geräuschen, Wortfetzen und Gerüchen waberte durch diesen stickigen Teil der Hallenanlage. Dazu noch die Restwärme des Spätsommertages, die Enge. All das machte das geduldige Warten auf den Einlass nicht leichter.
Die Enge, die Wärme...
"Liebling, ich verdurste! Es ist hier so warm, so eng. Kannst du etas zu trinken holen?" eine Frage die ich gerne sofort umgesetzt hätte, aber hier und jetzt?
"Ob ich durch diese Masse durchkomme? Geschweige denn auch wieder zurück?"
"Ach bitte... ich verdurste!"
Leider kann ich meiner Liebsten keinen Wunsch abschlagen, also umarmte ich sie, gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss und kämpfte mich durch die Menschenmenge. Sofort schlossen sich hinter mir wieder die Lücken die ich mühsam erkämpfte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kämpfte ich mich wieder zurück, in jeder Hand einen Becher kalter Erfrischung.
Die Prozedur des Durchkämpfens begann von Neuem - nur...
Jetzt wurde es schwerer, denn je weiter ich nach vorne wollte, umso dichter standen die Personen. Manch einer meckerte herum, motzten und werfen mir üble Blicke zu.
Stört mich nicht- ich kämpfe mich weiter durch die Masse.
Ich kann sie schon erkennen.
Ein, zwei Meter hat es sie weiter zum Rand getragen, etwas näher an die Wand dieses Ganges.
Der Lärm und die Geräusche verhindern, dass ich ihr etwas zurufen kann.
Zu allem Unglück schaffe ich nur noch etwa drei Meter näher heran zu kommen, dann schließt sich vor mir alles wie eine dichte Betonmauer.
Ich sehe ihre langen, dunklen Locken, sehe wie sie ihre Harre nach hinten legt, aus dem Gesicht heraus, sehe ich roten Wangen. Es ist verdammt warm hier.
Nichts geht mehr, ich stehe hier fest eingeklemmt, es geht nicht vor, zurück, rechts oder links.
Ich betrachte sie genau, in der Hoffnung, dass sie sich umdreht, mich entdeckt, mir vielleicht entgegenkommen würde.
Aber anscheinend ist auch sie völlig in der Menschenmenge verkeilt und eingeklemmt.
Sie dürfte es noch schwerer haben, denn anscheinend hat eine Freundesgruppe sie eingeklemmt. Alle jungen Männer lachen, singen,
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