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Wespensommer (fm:1 auf 1, 8426 Wörter)

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Veröffentlicht: Oct 02 2021 Gesehen / Gelesen: 14965 / 13790 [92%] Bewertung Geschichte: 9.42 (132 Stimmen)
September, Wespenplage auf der Terrasse. Marty sucht nach Wegen, um die schwarzgelbe Plage zu bekämpfen. Da trifft er ein besonderes Mädchen…

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die Zerstörung von besiedelten Nestern kann bis 15.000 Euro kosten. Andererseits sterben die Staaten im Spätjahr, nur die befruchteten Prinzessinnen überwintern in einem Versteck. Im Frühling kommen sie raus, bauen neue Nester und schaffen Völker mit tausenden von Arbeiterinnen. Faszinierend, rein biologisch betrachtet. Und ebenso lästig, wenn man sie am Hals hat.

Im Winter darf man Nester entfernen, dann sind sie unbewohnt. Ich könnte also im Dezember rauf zur Villa und für Ordnung sorgen. Doch würde das helfen? Würden die Königinnen nicht einfach neue Nester bauen, an denselben Stellen? Sie mochten das alte Gemäuer offenbar. Und leider gab es keine gesetzliche Grundlage, auf der man Nachbarn zwingen kann, die Häuser wespensicher auszurüsten. Auch das hatte ich schon in Erfahrung gebracht, von unserem Anwalt.

Ich konnte also im Moment überhaupt nichts tun. Doch das würde nicht gut aussehen, für Irina. Am besten schaute ich einfach mal hoch zur Villa und machte ein paar Fotos von den Nestern. Dann konnte ich ihr erklären, dass ich schon einen genauen Plan hatte, wie ich die Dinger im Dezember entfernte. Welche Leiter ich brauchte, welche Werkzeuge und so. Mit etwas Glück konnte ich meine Liebste so besänftigen, bis die Plage in ein paar Wochen auf natürliche Weise zu Ende gehen würde.

Nachdem ich den Tisch abgeräumt und die Wespen dabei mit einer frischen Scheibe Schinken abgelenkt hatte, steckte ich mein Handy ein und machte mich auf den Weg. Die alte Sandsteinmauer hoch, über den Zaun und durch das Dickicht. Das früher mal parkähnlich gepflegte Gartengrundstück der Nachbarvilla hatte sich in ein blühendes Biotop verwandelt, voller Unkraut und Gestrüpp. Ich zerkratzte mir die Arme an Dornen und abgebrochenen Zweigen und war froh, wenigstens eine ordentliche Jeans anzuhaben. Fliegen, Käfer und Wespen summten überall herum. Dazu das Zwitschern der Vögel und das Raunen der Blätter im Wind. Ganz nett, eigentlich. Ich spürte, wie ich ruhiger wurde und mich entspannte.

Vor dem Haus blieb ich stehen und sah mich um. Der Blick ging über das Tal, eine wunderbare Aussicht. Der verwunschene Garten ringsum verströmte ein Hauch von Dornröschen. Am liebsten hätte ich mich einfach in die Sonne gesetzt, die Augen geschlossen, und den Tag genossen. Oder gleich ins Gras legen? Wegdämmern, eins werden mit dieser Umgebung, mit der Natur?

Ich schob diese Träumereien beiseite. Die Uhr tickte. Meine Ehefrau war tolerant und verständnisvoll, jedoch nur bis zu einer gewissen Grenze. Sie verachtete Leute, die sich um anstehende Probleme drückten. Insbesondere Ehemänner, die das taten.

Zunächst ging ich um das Anwesen herum und schoss ein paar Bilder. An der Südwestecke, unter dem Dachüberhang, hing das gewaltige Nest, das ich schon von unserer Terrasse aus gesehen hatte. Es mochte einen Meter Durchmesser haben. Die Luft am Einflugsloch lebte förmlich, so viele Insekten drängten sich hinaus und hinein. Die Oberfläche zeigte eine gräuliche Farbe. Also ein Volk der Deutschen Wespe, wie mir meine Recherchen gesagt hatten. Vespula Germanica.

Ein zweites Nest fand ich unter den Dachsparren am Anbau, hinter der Villa. Deutlich kleiner, aber nicht minder umschwärmt. Und auch eine zerbrochene Fensterscheibe im Obergeschoss schien eine Einflugschneise zu sein, also musste sich eine weitere Siedlung im Inneren befinden. Dieses Haus war das verdammte Manhattan der Wespenzivilisation!

Ich betrachtete die Villa, die Hand als Sonnenschutz über den Augen. Gründerzeit-Stil, mit üppigen, stuckverzierten Fensterlaibungen und Fachwerk im Dachgeschoss. Ehemals weiß, nun ein abgeschossenes Grau, und an mehreren Stellen von Ranken und Bäumen überwuchert. Das Haus strahlte eine melancholische Ruhe aus. Es erinnerte mich an eine alte Dame im Liegestuhl, die mit geschlossenen Augen vor sich hin dämmert und auf das Ende wartet. Friedlich.

"Schön. Und jetzt?" fragte ich mich halblaut. Mal ganz abgesehen davon, dass ich mich auf fremdem Grund und Boden befand und streng genommen gerade Hausfriedensbruch beging - was konnte ich schon gegen diese Insektenplage unternehmen? Man würde die Villa bis auf die Grundmauern niederbrennen müssen, um alle Nester zu erwischen.

Ach was. Ich war hier gewesen, das musste Irina reichen. Die Eingangstür war sicher abgeschlossen, und einen Einbruch konnte sie wirklich nicht von mir erwarten. Lieber schrieb ich noch einen Beschwerdebrief an die Gemeindeverwaltung. Sollen sich doch die Beamten mit den Erben herumplagen!

Abgebrochene Ästen und Laub bedeckten die sieben oder acht Stufen vor dem Eingangsportal, ich kam nur mit Mühe zur Tür. Doch zu meiner Überraschung war diese nur angelehnt. Als ich drückte, schwang sie mit einem hohlen Knarren auf.

"Hallo?" rief ich und spähte hinein. Keine Antwort, natürlich. Was nun? Am besten umdrehen. Was sollte ich auch in dem alten Kasten? Immerhin wusste ich nun, dass ich dann im Dezember reinkam. Aber wahrscheinlich sollte ich zumindest mal kurz die Lage checken. Die Anzahl der Nester feststellen. Das würde Irina befriedigen. Also schob ich mich über die Schwelle und ins Innere, mit einer leichten Enge im Hals.

Ich stand in einer Eingangshalle. Direkt vor mir führte eine imposante Freitreppe hoch ins Obergeschoss, und drei Türen führten in andere Räume. Jemand hatte die Einrichtung teilweise entfernt, nur eine alte Kommode stand noch an einer Wand, und ein wunderbar altmodischer Kronleuchter hing von der hohen Decke. Der Boden war dick mit Dreck und Staub und vertrockneten Insekten bedeckt, Tierspuren zogen sich hindurch.

Überraschend fand ich den Eindruck von tiefer Ruhe, ja von Frieden, der mich umgab wie ein Kissen. Ich ertappte mich bei einem sinnenden Lächeln. Die unwirkliche Umgebung verzauberte mich regelrecht. Wie wohl das Leben in diesen Gemäuern gewesen sein mochte? Unwillkürlich dachte ich an Kinderlachen, an Männerstimmen und weibliche Ordnungsrufe. Die Villa war einer dieser "Lost Places", von denen ich gelesen hatte. Das Echo einer vergangenen Zeit, ein Nachhall aus Nostalgie und Träumen. Ich schoss ein paar Bilder mit der Handykamera.

Der kleine Ausflug machte mir nun richtig Spaß. Ich schlenderte durch das Erdgeschoss, erkundete die alte Küche und ein Esszimmer mit Panoramafenstern in den hinteren Garten. Überall standen noch einige der alten Möbel und Einrichtungsgegenständen herum, an andere erinnerten nur noch hellere Umrisse an den Wandtapeten. Staub und Schmutz überall, doch die Substanz schien noch nicht angegriffen. Noch wäre diese Villa zu retten, und sie wusste es.

Der Geruch fiel mir auf. Alt und staubig, klar, aber darunter roch es noch nach etwas anderem. Ein wenig nach Stall, aber frischer, beinahe zitrusähnlich. Ganz angenehm, irgendwie. Wohlig. Ich sog den Duft tief in die Lungen, denn er schien ein Teil dieses Hauses zu sein.

Dann ging ich die Treppe hoch. Langsam, um die Stabilität der Holzkonstruktion zu erkunden. Der Geruch wurde stärker, je höher ich kam. Außerdem hörte ich ein Summen, ganz leise, gerade an der Wahrnehmungsschwelle. Nicht überraschend. Doch hier im Treppenhaus flog keine einzige Wespe. Nur am Boden lagen die verkrümmten Körper vergangener Jahre.

Sehr vorsichtig öffnete ich die Tür ganz links. Das Summen schwoll an, als ob jemand einen Verstärker hochdrehte. Ein Blick durch den Türspalt zeigte mir ein gigantisches Nest, das die gesamte Ecke zwischen zwei Fenstern auszufüllen schien. Ich schluckte und zog die Tür schnell wieder zu. Da hinein zu gehen wäre keine gute Idee. Und ob ich so ein Monster im Dezember alleine hier abmontieren und herausbringen konnte, schien mir fraglich. Das hier schrie nach dem Einsatz eines professionellen Kammerjägers. Oder einer Bombe.

Die nächste Tür führte in ein anderes, komplett leeres Zimmer. Kein Nest, nur an den Fenstern schwirrten einige Wespen herum. Der Boden war dick mit schwarzgelb gestreiften Leichen bedeck. Der sonderbare Geruch drang betäubend stark in meine Nase. Ich sog die Luft tief ein, obwohl mir dabei komisch zumute war.

Auf der rechten Seite befand sich ein Schlafzimmer. Das altertümliche Bett enthielt nur noch die Matratze unter einem Plastiküberzug, und auch hier lagen überall tote Insekten herum. Die Luft war hingegen rein, abgesehen von dem Geruch.

Ich sah nach oben. In die Decke eingelassen sah ich eine Luke, die ins Dachgeschoss führte. Da oben würde ich mit Sicherheit auf weitere Kolonien stoßen. Nein, das hier war mit Sicherheit eine Nummer zu groß für mich. Das musste ich Irina begreiflich machen, Wespensommer hin oder her.

Also gut. Pflicht erfüllt. Ich trottete zurück und die Treppe runter, um -

Unten stand jemand. Ich stoppte, als sei ich gegen eine Wand gelaufen. Eine schmale Gestalt, ein Mädchen. Sie blickte zu mir hoch.

"Äh, hallo!", brachte ich heraus und setzte mich wieder in Bewegung, trotz meines schlechten Gewissens. War ja klar, dass ausgerechnet jetzt jemand von den Besitzern vorbeikommen und mich ertappen musste.

"Hallo." sagte sie, mit einer angenehm klaren Stimme. Sie klang nicht böse, und ich atmete auf.

Ich kam unten an und stand ihr gegenüber. Und staunte. So eine schmal gebaute Frau hatte ich noch nie gesehen. Sie mochte so groß sein wie Irina, also etwa einssechzig, aber sie war höchstens halb so breit. Kaum Oberweite unter der gelbem Bluse, doch die Taille fiel beinahe unmenschlich dünn aus.

Das, zusammen mit den eleganten Kurven der Hüften und der langen, dünnen Beine, ergab ein unzweifelhaft feminines Gesamtbild. Dieses Mädchen ließ jede Barbie-Puppe übergewichtig erscheinen. Umso erstaunlicher, dass sie keineswegs unterernährt oder ausgezehrt wirkte. Nur - dünn!

Mit einem bemühten Lächeln riss ich meinen Blick von dieser traumhaften Figur. Sie legte den Kopf schräg und sah mich interessiert an. So als wollte sie wirklich wissen, was ich für einer war. Ein schmales Gesicht mit langen, tiefschwarzen Haaren, unbestimmbar exotisch. Osteuropäisch? Die Augen schimmerten wie Asphalt nach dem Regen. Spanische Gene, oder nordafrikanische. Sie erinnerte mich vage an die Schauspielerin Audrey Hepburn. Allerdings nach einer längeren Diätphase.

Das Mädchen lächelte nicht.

"Gehören Sie zu den Besitzern?" tat ich harmlos. "Ich wohne nebenan, und wollte nur kurz nach den Wespennestern hier sehen."

Sie sah mich nur an, mit diesem forschenden Blick. Dann sagte sie: "Ich wurde von meiner Familie hierhergeschickt." Ihre Stimme klang hoch und klar. Ungewöhnlich, auf eine unbestimmbare Art und Weise. Insgesamt eine faszinierende Erscheinung. Sie trug einen schwarzen Rock und Sandalen mit Lederriemchen.

"Aha. Gut", stotterte ich und streckte ihr die Hand hin. "Martin Minkstetter. Aber sagen Sie gerne Marty zu mir."

"Mein Name ist - Suniva." Sie schüttelte meine Hand. Auch ihre Finger fühlten sich unglaublich schmal an in meiner Pranke, vergleichsweise. Doch ich spürte auch die Kraft hinter ihrem Griff. Das war kein schwaches Mädchen, sondern eine Frau, die zupacken konnte. Sie war alleine hier. Das bedeutete, dass sie einen Führerschein haben musste, also mindestens achtzehn war. Vielleicht älter, das war schwer einzuschätzen.

"Sie sind mit der alten Frau Goedevert verwandt, ja?" fragte ich nach.

Sie lächelte versonnen, und die Sonne schien auf einmal in den düsteren Raum. Ihr zartes, junges Gesicht strahlte eine derartige Schönheit aus, dass ich sie nur hingerissen angaffen konnte.

"Ja, meine Familie vermisst sie sehr." sagte sie leise. "Sie war immer so gut zu uns allen. Wir sind immer noch untröstlich."

"Wir kannten sie leider nicht so gut. Wir zogen erst vor sieben Jahren ein, und da konnte sie schon kaum noch aus dem Haus." steuerte ich zur Unterhaltung bei und konnte kaum den Blick von Suniva wenden. Und war das ihr Duft, der mir da in die Nase stieg? Ein Parfum, bei dem mir buchstäblich die Knie weich wurden, so gut roch das. Frisch und jung und fruchtig. Limone und Ananas. Nein - gefrostete Erdbeeren. Oder Papaya in Gin?

Sunivas Blick ging langsam an mir hinab und wieder hinauf. Normalerweise finde ich so ein ostentatives Begucktwerden peinlich bis ärgerlich. Doch sie machte das auf eine so natürliche Art, dass ich mich durch ihre Aufmerksamkeit beinahe geehrt fühlte. Hey - fand sie mich etwa interessant? Einen Kerl Ende vierzig? Wie konnte ich das herausfinden? Am besten, indem ich das gleiche tat.

Ich betrachtete sie, in aller Ruhe. Das Gesicht, mit den großen, schwarzen Augen. Die angedeuteten Erhebungen unter dem Shirt. Diese unfassbar schmale Taille. Die Beine, endlos lang und dünn, aber perfekt geformt.

"Findest du mich hübsch?", fragte sie leise.

"Äh - ja. Natürlich!", stotterte ich, ein wenig überrumpelt.

"Du bist auch hübsch." Sie grinste schwach. "Du siehst stark aus."

"Stark?"

"Ja. Schau mal."

Sie hielt ihren Unterarm an meinen. Ich spürte glatte Haut, und ihre Wärme. Neben ihr wirkte mein Arm massiv, obwohl ich nicht zu den Athletentypen gehöre. Wir sahen uns an, die Arme aneinander. Sie hatte die Lippen leicht geöffnet. Mir war leicht im Kopf, als hätte ich schon zwei Gläser Wein getrunken.

"Äh, ja, also...", brachte ich schlagfertig heraus.

"Ich gehe nach oben. Kommst du mit?"

Damit wandte sie sich um und stieg mit langsamen Schritten die Treppen empor. Ich starrte ihr nach. Der schwarze Rock schwang um Hüften, die zu delikat schienen, um sie anzufassen, und der Po, der sich unter dem Stoff abzeichnete, ließ meinen Mund austrocknen.

Mit einem tiefen Atemzug riss ich mich zusammen und schloss ich den Mund. Anscheinend wollte sie sich auch im Haus umsehen. Vielleicht, weil ein Verkauf anstand? Eine Renovierung? Ich musste mehr wissen. Irina liebte Klatsch in der Nachbarschaft!

Also trottete ich hinter Suniva her. Oben wandte sie sich nach links und wollte die Tür öffnen.

"Nicht!", rief ich und hastete zu ihr. "Dahinter lauern etwa eine Milliarde Wespen!"

Sie hielt inne und drehte den Kopf, sah mich an. "Hast du Angst vor Wespen?", wollte sie wissen, in neutralem Tonfall. Schwang da ein heimliches Amüsement mit?

Seltsamerweise fühlte ich mich nicht beleidigt. "Nein.", stellte ich klar. "Aber man sollte sie nicht stören, wenn es nicht notwendig ist."

"Das stimmt allerdings." Sie ließ die Klinke los und trat zurück.

"Ich habe vorhin kurz reingeschaut. Das Zimmer ist sowieso leer, bis auf ein riesiges Nest. In die anderen Zimmer kann man besser rein." Ich wies auf die Türen.

"Welches Zimmer ist denn am wenigsten besiedelt?", fragte sie, wieder in diesem unbeteiligten Tonfall mit einem möglicherweise spöttischen Einschlag.

"Da drüben vielleicht." Ich wies nach rechts. "Da ist die Luft am besten, schien mir."

Suniva nickte und ging hinüber, ich hinterdrein. Dann standen wir in dem Schlafzimmer und sahen uns um. Das Mädchen schürzte die Lippen, dachte nach. Sie drehte sich zu mir und nahm meine Hände, sah mich ernst an.

"Ich war lange ein... Kind", erklärte sie. "Aber jetzt nicht mehr. Ich bin jetzt erwachsen, auch wenn ich noch nicht alles in dieser seltsamen Welt verstehe. Ich lerne noch. Willst du mir helfen?"

"Uh, äh, na klar." Ich lächelte bemüht. War die Kleine vielleicht nicht ganz dicht? Kein normaler Mensch drückte sich doch so aus, oder?

"Gut. Danke, Marty. Das ist sehr nett." Sie lächelte und wieder schien die Sonne aufzugehen in dem Raum. Ich strahlte zurück und kam mir vor wie zerlaufendes Wachs. Sie wickelte mich um ihren kleinen Finger, und ich ließ es nicht nur zu, ich half mit und machte mich extra biegsam für sie.

Langsam Marty!, bremste ich mich. Immer vorsichtig. Lass dich auf nichts ein, auch wenn die Kleine noch so lecker aussieht. Du weißt nicht, wer sie ist, und was sie will, und...

Suniva ließ meine Hände los und ging zum Bett. Es knirschte, als sie über die toten Wespenkörper schritt, und ich zuckte unwillkürlich zusammen beim Anblick der dünnen Sandalensohlen, mit denen sie hier herumlief. Sie nahm den Plastiküberzug und schlug ihn mit Schwung zurück. Chitinkörper flogen durch die Luft und prasselten herunter.

Ich riss die Augen auf. Mit einer sparsamen Bewegung setzte sie sich auf die Oberfläche der einigermaßen sauber erscheinenden Matratze und streifte die Sandalen ab. Sie zog die Beine auf das Bett und unter den Körper. Dann sah sie mich erwartungsvoll an und klopfte auf die Stelle neben sich.

Nein! Niemals! Das konnte einfach nicht wahr sein. So etwas passierte nicht, nicht in der Wirklichkeit, und nicht einem Endvierziger wie mir.

Mit gelindem Horror stellte ich fest, dass ich mich in Bewegung gesetzt hatte und auf sie zuging, wie auf Watte. Ich streifte ebenfalls die Schuhe ab und kauerte mich ihr gegenüber auf das unbezogene Bett. Ihr frischer Fruchtduft hing in der Luft, ich schluckte hart.

"Zeigst du mir, wie das geht?" Sie glitt auf mich zu, bis wir uns berührten.

"Wie was geht?" wollte ich antworten, doch ich brachte keinen Ton heraus. Ihre Augen schimmerten wie unterseeische Grotten, und sie hatte die Lippen leicht geöffnet. Als sie einatmete, da hob sich ihre Brust, und zwei winzige Hügelchen zeichneten sich unter dem Stoff der gelben Bluse ab.

"Es geht so", murmelte ich und küsste sie sacht. Ihre Lippen schmeckten weich und schwach süß. Meine Hand lag plötzlich auf ihrer rechten Brust und fühlte nach der delikaten Form. Sie drängte sich mir entgegen.

Sollte ich das tatsächlich tun?, fragte sich ein Teil von mir. Doch ich wusste schon, dass dieser Teil nicht wichtig war, keine Rolle mehr spielte. Alle die vertrauten Erwägungen zu Treue, Seitensprung und Ehebruch - weg. Es gab nur noch mich und sie. Die Welt ringsum blätterte ab, zerfaserte, reduzierte sich auf die Liegefläche einer alten Matratze. Eine Insel von zwei Quadratmetern in einem endlosen Ozean.

Suniva lernte schnell. Verhielt sie sich anfangs noch ganz passiv, ließ sich nur küssen und berühren von mir, so reagierte sie bald, küsste zurück, kam näher. Ich ließ sie die Spitze meiner Zunge spüren, und sie öffnete sofort die Lippen und züngelte zurück. Der Kuss wurde tiefer, heißer, nasser. Ein sehnendes Seufzen aus ihrer Kehle. Sie schmeckte wie frisches Wasser direkt aus einer Felsquelle.

Ich umklammerte sie, presste sie an mich, meine Hände glitten über den märchenhaft zierlichen Leib. Jeder Knochen war zu spüren. Die Schulterblätter, die Rippen, das Rückgrat, die Schlüsselbeine, alles kindlich zart, und gleichzeitig erregend ausgeprägt. Die Haut fühlte sich an wie straff über einen Rahmen gespannt. Zart und weich und jung, aber auch so dünn, als könnte man hindurchgreifen und den Leib darunter Berühren. Sunivas Inneres. Ihr wahres Wesen.

Ein leises Summen, von irgendwo über uns. Da musste eine Wespe kreisen. Ich achtete nicht darauf. Sie würde uns nicht stören, das wusste ich irgendwoher. Meine Finger öffneten zwei, dann drei Knöpfe an der Bluse, und dann tauchte meine Hand in den Ausschnitt. Ich fand eine nackte Brust, winzig, aber mit einem wundervoll erigierten Knubbel an der Spitze.

Suniva seufzte, als ich den Nippel stimulierte, und rieb sich an meinem Zugriff. Die Bluse war plötzlich ganz offen, und sie ließ sie über ihre Schultern gleiten.

"Du bist so schön!", hauchte ich ergriffen, als ich sie so mit bloßem Oberkörper sah. Sie wirkte so straff und biegsam, dass meine Finger juckten und sich unwillkürlich krümmten. Ich musste sie berühren, sie erkunden, sie anbeten! Sie war meine Herrscherin, meine Prinzessin!

Mit einem dunklen Lächeln ging sie auf die Knie und zog den Reißverschluss auf der Seite des Rocks nach unten. Das Teil zerfiel in ein Rechteck aus schwarzem Stoff, und sie war nackt, bis auf einen knappen, schwarzen Slip. Mechanisch nestelte ich an meinen Klamotten und warf sie zur Seite, irgendwohin auf den Boden, bis ich auch nur noch die Unterhose anhatte. Mein Schwanz stemmte den Stoff zu einem Zelt hoch, und sie betrachtete das interessiert.

"Und jetzt?", fragte sie leise.

Für einen Moment kam ich ins Schlingern. Wusste sie wirklich nicht, was wir gleich tun würden? Nein, unmöglich! Das war ein Spiel. Sie reizte mich, gab das unschuldige, junge Mädchen, die Jungfrau. Na schön, darauf stieg ich gerne ein und spielte mit.

"Komm her. Ich zeige dir, wie es weitergeht."

Ich zog sie neben mich auf die Matratze, ausgestreckt, nahm sie in die Arme, und schob ihr ein Knie zwischen die Beine. Ihre Schenkel fühlten sich ätherisch dünn und zart an, doch gleichzeitig war eine sehnige Kraft darin wahrnehmbar. Sie seufzte und streichelte über meine Schultern. Ihre riesigen Augen sahen mich geradeaus an.

Wir küssten uns. Und streichelten uns. Wie himmlisch, diesen exquisiten Körper zu spüren, zu berühren, zu umfassen. Ich presste meine Erektion gegen sie und zwängte ihr die Zunge tief in die Mundhöhle. Sie stieß einen leisen Laut aus und öffnete die Kiefer so weit, als wollte sie mich am liebsten bis in die Speiseröhre lecken lassen. Ihre Zunge fühlte sich klein und feucht und neugierig an.

Der Bauch war atemberaubend schmal. Die gespreizten Finger meiner Hand konnten ihn beinahe umspannen, und ich tastete dem Spiel der straffen Muskeln unter der Haut nach. Das war so deutlich zu spüren wie ich es noch nie bei einem Menschen erlebt hatte. Verzückt fuhr ich den zarten Bögen der Rippen nach, und über die himmlischen Brüste.

Suniva ließ ein zustimmendes Geräusch ertönen, als ich den rechten Nippel zwischen die Finger nahm. Also drückte ich zu, sanft, und rieb die warzig harte Form zwischen den Kuppen hin und her. Sie schnaufte und drängte sich an mich, presste den Unterleib an meinen Schenkel. Ich spürte die Hitze, die aus ihrem Schoß aufstieg.

"Mehr.", murmelte sie zwischen zwei Küssen. Ich drückte stärker zu, und sie erzitterte und wand sich. Noch stärker? Ja, und noch mehr. Schließlich presste ich die Brustwarze so hart ich konnte, und sie klammerte sich an mich und feuerte mich an mit ihrem Wimmern und Bocken.

"Tut das nicht weh?", staunte ich und sah an ihr herab. Der Nippel saß riesig und dunkel auf dem kleinen Hügel, wie eine Brombeere auf einer umgedrehten Schale.

"Nein." Sie lächelte schwach und fuhr mir über die Stirn. "Mach dir keine Sorgen. Ich mag das sehr, und du tust genau das Richtige."

Damit schob sie meine Hand auf die andere Brust, die linke. Zweifelnd nahm ich auch hier den Nippel und drückte ihn, mit zunehmender Stärke. Dabei sah ich ihr ins Gesicht, verfolgte ihre Reaktion. Ihre Augen weiteten sich ein wenig, und sie seufzte auf, doch sie saugte die zunehmend grobe Liebkosung geradezu auf. Es erregte sie umso mehr, je härter ich sie anfasste, ganz eindeutig. Als ich die Knospe so eisern zwischen den Fingern quetschte, dass ich schon Angst bekam, da stöhnte sie auf und ein wunderbar lüsternes Lächeln flutete über ihr Gesicht.

"Ahhh, das ist so schön", flüsterte sie. "Kannst du noch stärker?"

Noch stärker? Ich schluckte verängstigt, doch der Mahlstrom aus Lust und dunklem Geheimnis hatte mich schon zu tief eingesaugt. Ich drängte sie auf den Rücken und brachte das Gesicht an ihren Leib. Roch an ihren Brüsten, ah, so gut! Leckte sie. Küsste. Saugte.

Biss.

Härter.

Suniva stöhnte begeistert und warf sich herum. Ich schlug meine Zähne ohne jede Rücksicht in ihr Fleisch, und sie erschauerte und presste meinen Kopf an sich, drängte mir die Brust tiefer in den Mund, wollte mehr. Ich öffnete die Zähne weit, nahm so viel von ihrem Fleisch wie möglich dazwischen, und biss zu.

"Jaaaahhh!"

Sie zitterte am ganzen Leib, ihr Slip glühte regelrecht an meinem Schenkel. Doch als ich abließ und blinzelte, da sah ich die tiefroten Bissspuren in dem zarten Fleisch. An einer Stelle quoll ein winziger Blutstropfen durch die Haut.

Sie hatte es auch bemerkt. "Noch mehr hält mein Körper nicht aus, oder?", fragte sie ernüchtert.

"Nein, bestimmt nicht." Ich streichelte die malträtierte Brust und kämpfte mit einem Anflug von schlechtem Gewissen. Suniva war ein junges, unerfahrenes Mädchen ohne sexuelle Erfahrung, so wie es aussah. Ich musste sie schützen. Notfalls auch vor sich selbst.

Sie überlegte. Dann nickte sie, nahm meine Hand, und schob diese auf ihr Höschen. Die Scham unter dem dünnen Stoff fühlte sich fantastisch hochgewölbt und prominent an, so mager wie sie gebaut war. Meine Finger tasteten über eine anatomische Studie, so aufregend wie lustvoll. Jede Einzelheit ihres Schamknochens und der Venuslippen war deutlich spürbar. Sie seufzte, als ich oben gegen die Stelle drückte, wo sich die Klit befinden musste.

Eine schmale Hand schob sich in meine Unterhose, und fasste nach dem Pfahl darin.

"Ah. So groß?" Sie blinzelte mich an. Dann drängte sie mich etwas zurück und holte meinen Schwanz heraus, betrachtete ihn interessiert.

"Ich werde vorsichtig sein", versprach ich, verunsichert von dem schreienden Gegensatz meines Penis an ihrem schmalen Bauch. Er schien viel zu dick, viel zu lang für dieses schmächtige Mädchen. Dabei war mein bestes Stück durchaus stabil geraten, aber keinesfalls gigantisch.

"Nein." Sie sah mir in die Augen und drückte die Finger den Schaft, aufreizend fest. "Nicht vorsichtig. Ich will... alles spüren!"

"Also gut. Komm!"

Ich streifte die Unterhose ab, und dann ihr den Slip an den Beinen hinunter. Suniva ließ sich auf den Rücken sinken und öffnete die Beine in einer Geste unbedingter Bereitschaft. Meine Hand fuhr an ihrem dünnen Schenkel hinauf, spürte nach ihrem Fleisch, ihrer Lebendigkeit, und ich beugte mich über sie, bewunderte ihre Muschi.

Ein kleines, aber offenbar ungestutztes Trapez aus weichen, schwarzen Kringelhaaren schmückte den Venushügel. Das überraschte mich. Waren die Mädchen heutzutage nicht allesamt so blank rasiert wie ein Babypopo? Die Schambehaarung verlieh dem fragilen Leib eine animalische Note. Heiß!

Ich küsste den Haarbusch und rieb mit den Zähnen über die Haut darunter. Sogleich nahm sie die Bewegung auf und rollte mit dem Becken, um den Kontakt zu intensivieren. Hier roch sie betäubend stark nach frischen Zitrusfrüchten, direkt vom Baum, und darunter nach dunkleren, intimeren Noten. Die Schamlippen klafften auf, beinahe obszön groß an ihrem dünnen Rahmen.

"Ahh!"

Dasselbe Spiel. Sobald ich ihr die Zunge in den Eingang drängte, da packte sie meinen Kopf und benutzte mich als Reibefläche, als Gegenpunkt, als Spielzeug für ihre Lust. Da ich nun schon wusste, worauf sie stand, warf ich die Zärtlichkeit gleich über Bord und leckte und saugte sie hart, und biss ihr grob in die Vulva. Suniva stöhnte lasziv und räkelte sich hin und her. Immer wieder stieß sie mir ihre Muschi in den Mund, als wollte sie von mir gefressen werden.

Gefressen werden? Gerne! Ihr Intimgeschmack war das Leckerste, was ich je gekostet hatte.

Der Wirbel aus Wollust und Gier toste um uns beide und saugte alle Gedanken auf, bis auf einen. Dabei erklang ein tiefes Summen, das durch Mark und Bein ging. Waren das die Wespen über uns? Viele jetzt? Ich sah nicht nach oben, sondern warf mich auf das Mädchen, zwang ihr die Schenkel weit auseinander, packte ihre Handgelenke, und rammte ihr meinen steinharten Schwanz mit einem brünstigen Grunzen so hart und tief in den Leib, wie es mir nur möglich war.

Suniva wölbte sich hoch, ihre Augen weiteten sich. Sie öffnete den Mund, und ich erwartete einen Schrei, doch nur ein dünnes Keuchen drang heraus. Sie schluckte, nickte, und trieb den Unterkörper nach oben, mit aller Macht, gegen mich. Ihre Mundwinkel flackerten.

Wir fickten. Das war kein Liebemachen, keine zarte Vereinigung. Ich umklammerte sie, griff nach einer betörend kleinen, knackigen Pobacke, presste diese, biss ihr in den Hals, in die Schulter, knallte meine Rute in sie, und sie antwortete mit derselben Verve, derselben manischen Energie, forderte mehr, immer mehr. Wir spiralten uns hoch, Spannung erfasste meinen Körper, die vertraute Implosion kündigte sich an, ah, so stark, so tief, so...

"Warte!"

Ich blinzelte orientierungslos und verhielt, stoppte das Klatschen, das tierische Stoßen, das mich übermann hatte. Suniva sah mir aufmerksam in die Augen, ihre Finger strichen über meinen verkrampften Kiefer.

"Du wirst mir gleich deinen Samen geben, oder?", fragte sie leise.

"Äh - ja, und wie." Was wollte sie? Und wo war ich eigentlich?

"Aber ist es nicht üblich bei euch, dass die Frauen ebenfalls den Gipfel erreichen?"

"Uh..."

Ich fühlte Beschämung. Was war ich nur für ein egoistischer Arsch, dass ich mich so mitreißen ließ. Ich hatte komplett vergessen, dass sie praktisch jungfräulich war. Hatte ich ihr gerade die Unschuld genommen? Nicht einmal das wusste ich. Und dabei hatte ich mich immer für einen aufmerksamen und rücksichtsvollen Liebhaber gehalten.

"Es tut mir leid", seufzte ich und küsste sie auf die glatte Stirn. "Du hast recht. Ich sollte mich mehr um dich kümmern, Suniva. Du brauchst einfach noch ein wenig, das ist völlig normal."

Sie sah mich nachdenklich an. "Ich will aber nicht länger brauchen", sagte sie halblaut und strahlte dabei eine gewisse aristokratische Arroganz aus. "Ich will es spüren. Jetzt."

"Tja, wenn dein Körper nicht schneller will, dann kannst du wenig machen." Ich strich ihr über die zerbissenen Nippel und kam mir erst recht vor wie der letzte Depp. "Vielleicht haben wir zu hart losgelegt. Am Anfang sind zarte Berührungen genauso erregend, vielleicht sogar mehr."

"Hm." Sie schien nicht überzeugt. Ihre Scheidenmuskeln schlossen sich prüfend um meinen Schwanz, dessen Härte bei dieser eigentümlichen Diskussion ein wenig wich. Dann hellte sich ihre Miene auf.

"Lass mich mal nach oben."

"Äh, okay?"

Ich wälzte mich von ihr und auf den Rücken. Warum nur fühlte ich mich als Spielball, als Diener, als reines Werkzeug für ihre Lust? Überhaupt: Was stimmte nicht an dieser ganzen Szene. Eine vage Unruhe sickerte in meine Knochen.

Suniva schwang sich über mich, mit einer einzigen, eleganten Bewegung, und setzte sich auf meinen Pfahl. Sie rammte sich richtiggehend darauf, ich spürte, wie die Eichel tief in das Ende ihrer Scheidenröhre fuhr. Sie japste auf, doch sie nickte nur zu sich selbst, als hätte ein Experiment das erwartete Ergebnis gezeigt.

Ich sah zu ihr hoch, bewunderte ihre delikate Gestalt. Die nachtschwarzen Haare flossen um die Schultern, und die roten Male auf den Brüsten schienen die Perfektion ihrer Linien nur zu betonen. Die helle Haut schimmerte, wie von innen erleuchtet. Sie schwitzte kein bisschen, ganz im Gegensatz zu mir.

"Halt jetzt bitte ganz still, Marty, egal was passiert. Versprichst du mir das?", fragte sie mich mit rauer Stimme. Ich konnte nur nicken. Meine Nervosität verstärkte sich. In was hatte mich meine Geilheit da nur hineingeritten?

Sie atmete ein paar Mal tief durch. Dann streckte sie die Arme waagrecht zu beiden Seiten aus und legte den Kopf zurück. Das Bild einer Gekreuzigten.

Die Wespen in der Luft über uns, die ich bisher erfolgreich ignoriert hatte, bildeten einen summenden Wirbel über Sunivas Kopf, beinahe wie ein Heiligenschein. Ich riss die Augen auf, Eiskristalle rieselten über meine Haut. Und verwandelten sich in heiße Nadeln, als ich bemerkte, dass das Summen auch von dem Mädchen kam, das auf mir saß, meinen Schwanz tief in sich.

Mit offenem Mund verfolge ich, wie zwei Wespen tiefer gingen, einmal um Sunivas Oberkörper kreisten, und sich dann auf ihre Brüste setzten. Ich schaffte es gerade noch, den Warnschrei zu zerbeißen. Sie hatte mich gewarnt, und ich würde mich an ihre Anweisung halten. Was immer hier lief, es überstieg sowohl meinen Horizont als auch meinen Mut.

Suniva öffnete die Augen und sah an sich hinunter, verfolgte das Krabbeln der schwarzgelben Insekten auf ihrer Haut.

"Ja. Hier." hauchte sie.

Entgeistert sah ich zu, wie die Wespen auf die erigierten Nippel stiegen, sich ein paar Mal drehten, und dann ganz vorsichtig den Hinterleib senkten. Ein fast unsichtbar dünner Stachel senkte sich und drang durch die Haut. Die Tiere erstarrten, nur ihr hinterstes Segment schien in Zeitlupe zu pumpen.

"Aaahhhh..."

Suniva stöhnte, mit zusammengebissenen Zähnen, doch sie wandte den Blick nicht von den Insekten. Ihre Brust hob sich, als sie abgrundtief einatmete, und ich spürte, wie sich ihre Unterleibsmuskeln um mein Glied ansaugten.

Dann schnippte die angehaltene Zeit weiter, und ich erinnerte mich daran, wieder einmal Luft zu holen. Die Wespen flogen auf und mischten sich wieder in den Reigen ihrer Artgenossen. Der lebendige Heiligenschein zerfaserte, und mindestens hundert geflügelte Mini-Dämonen kurvten in unterschiedlichen Bahnen über unserem Bett.

Ich starrte Suniva an. "Wer bist du?", hauchte ich.

"Ich bin die Prinzessin." Sie musterte mich ernst. "Mein Volk setzt große Hoffnungen in mich. Ich kann sie nicht enttäuschen."

"Aber..."

"Schau her."

Sie nahm ihre Brüste in die Hände. Die Warzen schwollen sichtlich an, dunkelbraun, beinahe violett, vom Gift des Stiches schon auf doppelte Größe gebracht. Und auch die ganze Region darum herum begann in einem rötlichen Hautton zu schimmern und zu wachsen. Perplex verfolgte ich, wie die Oberweite der Prinzessin von einem halben A auf ein sattes B wuchs. Sie keuchte und zitterte dabei, doch ihr Gesicht signalisierte Entschlossenheit.

"Fass mich jetzt an", hauchte sie schließlich. Wie hypnotisiert hob ich die Hände und legte sie auf die prall geschwollenen Halbkugeln. Sie stieß einen Schmerzlaut aus, als ich sie berührte, doch sie drängte sich mir entgegen. Sanft streichelte ich die unnatürlich prallen Titten. Die Nippel kamen mir härter vor als Holz, und das Mädchen schrie spitz auf.

"Du spürst so mehr, richtig?", verstand ich endlich.

"Ja. Viel mehr." Sie ging auf meiner Rute vor und zurück. Lust und Schmerz mischte sich in ihrer Miene. Ich blieb passiv, reglos, während sie mich ritt. Mein Schwanz auch, um ein Viertel erschlafft. Ich betete, dass er nicht komplett schlappmachte. Keine Ahnung, was dann geschehen würde, aber ich verspürte nicht den geringsten Wunsch, das herauszufinden.

Mit zunehmendem Selbstvertrauen walkte ich die heißen, vom Gift aufgetriebenen Brüste meiner Partnerin, drückte das ballonähnlich pralle Fleisch, und reizte die Knospen, die nun aufragten wie groß geratene Erdbeeren. Suniva keuchte und schluckte und stöhnte, sie beschleunigte den Ritt auf mir und presste meine Hände fester auf die Titten, zeigte mir, was sie brauchte.

Der abseitige Trip nahm mich gefangen. Ich fickte eine Prinzessin, ein Wesen einer unbekannten Art, so schmal und delikat, und gleichzeitig stark wie eine Göttin. Mein Riemen fand zurück zu voller Härte, und ich genoss es, wie sie auf mir arbeitete, wie sich die Schenkel spannten und lockerten, wie sie sich krümmte, wie die Hitze wuchs in ihrem Leib, wie etwas Drängendes, etwas Verzweifeltes in ihre Bewegungen trat...

"Es... es reicht nicht!", hörte ich ihr Zischen, zwischen zusammengebissenen Zähnen. "Ich schaffe es nicht..."

Sie sah mich an, aus riesigen Augen, ohne die Kopulation zu stoppen. Pein und Angst beherrschte sie, das spürte ich.

Was konnte ich tun? Wie konnte ich ihr helfen? Mit Mühe raffte ich die Reste meines Verstandes zusammen. Sie war kein Mensch, soviel war klar. Was sie stattdessen war, darüber vermied ich nachzusinnen. Das spielte auch keine Rolle. Sie wollte einen Orgasmus. Brauchte ihn, anscheinend. Und der Orgasmus...

"Ich habe eine Idee", verkündete ich. Hoffnung trat in ihre Pupillen und sie nickte auffordernd. Ich verschob die Hände nach unten, zwischen ihre abgespreizten Schenkel, und zog ihr die Schamlippen auseinander. In der Mitte zeichnete sich der rosige Schaft der Klitoris ab, mit dem kleinen, hellen Knauf am Ende. Ich schob die Haut zurück, bis die Perle ganz entblößt war.

"Das hier ist dein empfindlichster Punkt", erklärte ich ihr. "Da sind die meisten Nervenenden deines Körpers drin. Vielleicht kannst du hier auch dafür sorgen, dass du mehr spürst." Ich sah zu den Wespen hinauf.

"Ah!" Sie nickte grimmig. "Danke, Marty. Ich versuche es. Bleib genau so, ja? Nicht bewegen."

"Was...?"

Ich verstummte. Suniva nahm wieder die Kreuzigungs-Pose ein, stimmte das Summen an, und alle Insekten fanden zu einem Kreis um ihren Kopf zusammen, so breit wie der Ring des Saturns. Ein fantastischer Anblick, und zugleich furchteinflößender als alles, was ich je gesehen hatte.

Eine Wespe löste sich und taumelte herab. Das Tier prallte gegen den Bauch des Mädchens und fiel auf meine Hand. Es krabbelte über meine Finger und auf die obere Fuge ihrer Scheide. Ich hielt ganz still und kämpfte gegen die Angst, die in meinen Hoden wühlte. Die fliegende Giftspritze hockte nur wenige Zentimeter von meiner Schwanzwurzel entfernt, und sie wirkte nicht besonders kompetent. Meine Erektion verkümmerte zusehends.

Die Wespe hatte die richtige Position gefunden. Sie klammerte sich mit allen Beinchen an eine Falte und stach Suniva in die Klitoris.

Die stieß ein Wimmern aus, das Beben in ihrem Körper kehrte zurück, stärker als zuvor, sie krampfte sich hart zusammen. Doch sie keuchte: "Mehr!", und die Wespe blieb und pumpte weiteres Gift in sie. Endlich brummte sie hoch und verlor sich im Schwarm. Ich vermied es, die Zahl in der Luft zu schätzen.

"Oooohh..."

Suniva starrte in ihren Schoß, und ich folge dem Blick. Die Klit leuchtete in einem grellen Rot, kirschgroß geschwollen. Als ich einen Finger ausstreckte und sacht darüberfuhr, da entfuhr ihr ein Schmerzensschrei, doch ihr Unterleib ruckte so hart vor, dass ich beinahe Angst um meinen halbschlaffen Schwanz bekam.

"Ja!" Sie lächelte, mit funkelnden Augen, und beugte sich vor, küsste mich. "Das ist gut so. Das wird funktionieren, ich spürte es", murmelte sie. "Danke, Marty. Jetzt können wir es beenden. Zusammen."

"Ah, hm ja, also möglicherweise... ist das nicht so einfach."

Wie zur Bestätigung meiner Worte rutschte ich aus ihr. Mein stolzer Riemen war zu einem Zipfelchen zusammengeschnurrt. Sunivas Stirnrunzeln verstärkte meine Angst, ebenso der drohende Ton, der sich in das Summen der unzähligen Wespen über uns mischte. Das half meinem besten Stück nicht gerade, zu seiner alten Stärke zurückzufinden.

Suniva rutschte an meinen Beinen hinab und nahm mein schlaffes Teil zwischen die Finger. Atemlos verfolgte ich ihre Nachforschungen. Würde sie enttäuscht sein? Böse? Wütend? Alles keine erstrebenswerten Zukunftsaussichten, doch was sollte ich tun? Genau wie das Mädchen hing ich an der Eigenlogik meiner körperlichen Prozesse.

Sie sah hoch. Mit einem Lächeln, unerwarteterweise. "Kein Problem", verkündete sie. "Ich weiß genau, was du brauchst."

Ihre Arme streckten sich. Das Summen ertönte. Sechs oder sieben Wespen verließen den Orbit über dem Bett und stürzten sich auf meinen Penis wie eine Staffel Sturzbomber. Ich fuhr auf und schrie.

"Halt ganz still!", kommandierte Suniva. "Vertrau mir. So wie ich dir vertraut habe."

Mit heraustretenden Augen starrte ich auf das gelbschwarze Gewimmel auf meinem Bauch, alle Muskeln im Leib zu Stahlseilen angespannt. Doch was sollte ich tun? Wenn ich sie von mir stoßen und fliehen würde, dann würden die paar Tiere auf mir noch mein geringstes Problem sein, da war ich mir hundertprozentig sicher.

"Okay." zischte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Es war nicht okay, aber es gab keine Alternative. Ich wollte die Augen schießen, doch nicht einmal das schaffte ich. Zitternd verfolge ich, wie Suniva die Vorhaut nach unten schob und die verschrumpelte Eichel ans Licht brachte. Die Wespen krabbelten über ihre Finger oder am Schaft empor. Das Gefühl der winzigen Füßchen auf meinem empfindlichsten Teil ließ mich beinahe die Besinnung verlieren.

Die Wespen ordneten sich zu einer Art Ring, einmal um den Eichelkranz. Eine kletterte auf die Spitze. Und unter meinem fassungslosen Blick senkten sie gleichzeitig die Hinterleiber.

"Vorsichtig, meine Schwestern", murmelte Suniva, hochkonzentriert. Kleine, glühende Pünktchen erschienen auf meiner Eichel, wie Sterne an einem Firmament, und dann folgte eine Welle von Wärme. Von Hitze. Mir wurde klar, dass die Insekten mir das Gift in Zeitlupe injizierten, und nur einen Bruchteil dessen, was sie in ihren Organen hatten.

Mit aufgerissenem Mund starrte ich auf meinen Schwanz. Der begann zu wachsen. Ob wegen des Gifts oder wegen meiner Erleichterung, das konnte ich nicht sagen. Jedenfalls ging er langsam in die Höhe und nahm an Umfang und an Härte zu, und die Wespen fuhren mit, wie auf einem Fahrstuhl, während ihre Hinterteile unmerklich pumpten. Bis die Erektion so hart und groß und mächtig aufragte wie nie zuvor in meinem Leben.

Ich lachte auf, ließ das aber gleich wieder bleiben, als ich den hysterischen Ton in meiner Stimme hörte. Der Wahnsinn lauerte auf mich, nur den Schlag eines Chitinflügels entfernt. Jetzt nicht denken! Nicht überlegen! Nicht kombinieren!

Suniva half dabei. Mit einem zufriedenen Lächeln streichelte sie das gewaltige, pralle Ding, in das sich mein Penis verwandelt hatte, und setzte sich wieder darüber. Ja, es schmerzte, aber es war ein dumpfer, satter Schmerz, irgendwie wohlig, und mein ehrfürchtiges Staunen über das unfassbare Format glich ihn irgendwie aus.

"Oh?"

Die Prinzessin hatte Mühe, die geschwollene Eichel in ihren Eingang zu bekommen. Sie schnaufte und kreiste mit dem Becken, und endlich schraubte sie sich auf den brennenden Pfahl hinauf. Das Flackern ihrer Lider zeigte, wie ich sie dabei dehnte und weitete. Die Reibung und das Anschmiegen ihrer feuchten Falten intensivierte die Hitze und die Lust in meinem Kolben nur weiter, und als ich bis ins Ende ihrer Scheide gedrungen war und ihr in die Eingeweide drückte, da warf sie den Kopf zurück und gurgelte laut. Ihre riesige Klit lag an die Schwanzwurzel geschmiegt wie eine Beule.

Wir starrten uns an, keuchend. Lasen dieselbe Wollust, denselben Irrwitz in unseren Pupillen. Ich röhrte und packte sie, begrub sie unter mir, und sie schlang mir die dünnen Glieder mit einer Kraft um den Leib, der mich erschreckte. Doch alle Ängste, alle Befürchtungen wurden absorbiert von der manischen Energie, die uns gepackt hatte.

Ich stieß zu, wieder und wieder, so hart ich konnte, und mein Schwanz fühlte sich so dick an wie ein Telegrafenmast. Er schwelgte in der Weichheit von Sunivas Innerstem, den Spasmen ihrer Scheidenmuskeln, dem Glitschen in den Säften, die wir überreichlich produzierten. Das Mädchen rammte dagegen, presste mir die Fersen in den Hintern, eine in den Anus, und rieb sich frenetisch an mir. Ich packte eine aufgepumpte Brust und drückte, sie schrie und zuckte. Wir bissen uns, in die Lippen, die Wangen, die Zungen, wir leckten und saugten.

Wir verschmolzen. Wurden eins. Ein Organismus, eine Wahrnehmung, eine Lust. Ein einziger Höhepunkt, den wir zusammen erfuhren, gemeinsam, ungeteilt. Ich spürte exakt, wie es für Suniva war, wie sich alles in ihr zusammenzog in einem Punkt, im Zentrum, und die Kraft sich dann gleich einem Urknall ausdehnte, blitzartig, in alle Glieder schoss, und darüber hinaus, eine Druckwelle purer, elektrischer Energie. Sie hing schreiend im Griff einer abartigen Ekstase, ohne Kontrolle über sich, über ihre Organe, ihren Verstand. Ich war nur dadurch geschützt, dass ich Teil ihrer Blase war, ihres inneren Universums.

Denn sie erlebte genauso mit, wie ich eruptierte, wie ich alles, was ich hatte, in einem heißen Strahl in sie pumpte. Nicht in Schüben, wie sonst immer, sondern in einem durchgehenden Schwall, dick und fett und weiß, und sie damit erfüllte, ausfüllte, überflutete. Wir wälzten uns unkontrolliert hin und her, rauf und runter, klammerten, gellten, krallten uns ineinander. Unser Fleisch durchdrang sich, ununterscheidbar. Genauso wie unser Geist. Unsere Seelen.

Ich verstand.

Sie war die künftige Königin. Und ich die Drohne, die sie begattete. Ich lieferte den Vorrat an Spermien, mit dem sie ein langes, erfülltes Leben bestreiten konnte. Sie würde tausende und abertausende von Untertanen gebären, Arbeiterinnen, Drohnen, Prinzessinnen, was immer notwendig war, um ihre Art zu sichern und zu verbreiten. Und alle würden sie auch meine Kinder sein, meine Nachfahren.

Meine Brut.

Unsere.

Der jenseitige Orgasmus saugte mich auf wie ein Schwamm. Mir schwanden die Sinne.

***

Ich blinzelte. Hob den Kopf. Wir lagen auf dem Bett, umschlungen, noch ineinander. Suniva hatte die Augen geschlossen, ihre Miene spiegelte stilles Staunen. Ich verspürte bodenlose Angst, aber gleichzeitig auch Zärtlichkeit. Vielleicht auch Liebe. Was für ein mutiges Mädchen. Falls sie überhaupt eines war.

Stille. Wo waren die Wespen hin? Ein Rundblick zeigte, dass der Boden um das Bett frei war, wie blankgeputzt. Alle Insektenleichen lagen an den Wänden, in einem gewaltigen Kreis. Als wären sie von einer Explosion hinweggefegt worden. Wir waren alleine im Haus, das spürte ich. Ganz alleine.

Suniva schlug die Augen auf. Sie lächelte, als sie mich sah. Ich küsste sie.

"Danke, Marty", flüsterte sie. "Du hast mich gerettet. Und... mein Volk."

"Es sieht eher so aus, als seien alle tot, oder?" Ich wies mit dem Kinn auf die Überreste an den Wänden.

"Sie sterben ohnehin im Herbst." Ihre Augen schimmerten wie nachtschwarze Edelsteine. "Aber ich meinte mein Volk. Das neue."

"Das - neue?"

Sie schlang mir die Arme um den Nacken und zog mich an sich. Ihre Scheide liebkoste meinen halbschlaffen Schwanz. Er pochte noch warm, tat aber kaum noch weh.

"Ich bin die erste meiner Art", flüsterte sie an meinem Ohr. "Ich weiß nicht, wie ich entstanden bin. Mein Volk hat mich erschaffen, weil es sonst stirbt. Gegen die Macht und die Bosheit der Menschen haben Insekten keine Chance. Egal, wie schnell sie sich vermehren können."

Dagegen gab es nichts zu sagen. Ich schwieg, und strich ihr nur sanft über die Haare.

"Was wirst du jetzt tun?", fragte ich sie.

"Ich weiß es nicht." Sie räkelte sich unter mir und fuhr mit den Fingernägeln über meinen Rücken. "Ich muss noch viel lernen. Über mich. Und meinen Körper. Sonst kann ich keine gute Mutter sein. Keine Königin."

"Und - was bedeutet das für uns? Für mich?"

"Auch das kann ich nicht sagen." Ihre Schenkel rieben an meinen entlang. "Bei meinem Volk haben die Drohnen nur eine Aufgabe, und die hast du erfüllt. Doch Menschen leben anders. Meine zukünftige Art möglicherweise auch. Unsere Nachkommen werde es uns zeigen."

Ich lag ruhig auf ihr, roch ihren unvergleichlichen Duft, und dachte nach. Das funktionierte nun wieder einwandfrei, der Pheromontaumel war vorüber.

Die Wespen hier in der Villa waren tot. Alle. Es gab nur noch sie und mich. Konnte ich es verantworten, dass sie ihre Kinder gebar? Meine? Unsere? Was mochten das für Kreaturen sein? Konnten sie den Menschen gefährlich werden? Der Menschheit insgesamt? Würde das nicht eine Alienrasse ergeben, mitten unter uns? Mit meinen Genen, auch noch?

Musste ich sie töten? Den Ausbruch im Keim ersticken?

Trotz ihrer seltsamen Kräfte war sie an ihren Körper gebunden, den eines dünnen Mädchens. Wenn ich jetzt die Hände um ihren Hals legen und zudrücken würde, dann konnte sie mich nicht daran hindern, das spürte ich.

Würde das ein Mord sein? Ein Genozid? Ein Akt der Verteidigung des Homo Sapiens gegenüber einer unglaublich mächtigen Gefahr?

"Du kannst mich töten, wenn du willst", schnurrte sie an meinem Ohr, und alle meine Härchen stellten sich auf. "Ich bin nicht wichtiger als all die toten Schwestern auf dem Boden da."

Sie spürte es. Oder las meine Gedanken. War das noch die Verbindung von vorhin, diese kurze, aber totale Verschmelzung? Doch seltsamerweise nahm meine Angst ab. Ruhe überkam mich. Ich war Teil von etwas Größerem, ohne Kontrolle, ohne wirkliche Macht.

"Du bist die Königin", wandte ich ein. "Wenn du nicht da bist, wird dein Volk nicht existieren."

"Ich spüre die anderen in der Ferne." Sie gähnte und streckte sich unter mir. Ihre Muschi hielt mich förmlich festgesaugt. "In diesem Jahr gibt es viele Prinzessinnen wie mich. Das Volk hat lange gewartet und geplant. Es überleben niemals alle. Doch immer genug, um das Leben weiterzutragen."

Viele Königinnen, die in diesen Tagen begattet wurden, von Drohnen wie mir?

Vor meinem Auge entfaltete sich das Szenario, wie es im Frühjahr wimmeln würde, landauf, landab. Von Wesen, die ich mir nicht einmal vorstellen konnte. Wespenmenschen. Menschenwespen. Oder etwas ganz anderem, noch Fremdartigerem. Gelb und Schwarz. Bewaffnet, mit Intelligenz und Gift, und organisiert als Staat, als Volk. Besser organisiert als die chaotischen Gebilde, die Menschen errichteten.

Diese existenzielle Bedrohung berührte mich kaum. Das war jenseits meiner Reichweite. Ich musste sie nicht töten, hier und jetzt, und das erleichterte mich so, dass alle anderen Gefahren an Bedeutung verloren.

"Haben die Menschen noch eine Zukunft gegenüber der neuen Art?", wollte ich wissen.

Sie schwieg.

"Lass uns nochmal Liebe machen", sagte sie dann. "Insekten lieben nicht. Menschen schon. Wenn ich das von dir lernen kann, dann ist das sicher eine gute Grundlage für unsere Nachkommen. Und für eine gemeinsame Zukunft unserer Arten"

Ich hob den Kopf und sah sie an. Ihre Augen zeigten stille Zuversicht. Das war kein Witz gewesen.

"Ich - ich soll Sex mit dir haben, um die Menschheit zu retten?" Ich lachte knapp.

"Wäre das denn so schlimm?" Sie strich ganz zart über mein Gesicht, studierte meine Erscheinung. Meinen Hals.

"Ich weiß nicht, ob ich dieser Verantwortung gewachsen bin", gestand ich.

Suniva küsste mich auf den Mund. "Wir Prinzessinnen suchen uns starke Partner aus", erklärte sie mir leise. "Die besten Väter für unsere Kinder. Du bist stark. Du kannst es, wenn du willst. Ich werde heute noch diesen Platz verlassen und mir einen Unterschlupf suchen, für den Winter. Wir werden nur diesen Tag haben."

Meine Gedanken drifteten zu Irina. Meiner anderen Frau. Ich musste grinsen. Vielleicht hatte Suniva recht. Immerhin hatte ich an einem Nachmittag dafür gesorgt, dass wir für den Rest des Jahres von der Wespenplage verschont blieben. Eine ganz schöne Heldentat, oder? Da würde sich doch die Rettung der Welt gut anschließen.

Ich nahm sie in meine Arme und erwiderte den Kuss. "Dann solltest du zuerst lernen, dass man auch ohne Giftstiche zum Orgasmus kommen kann." Neuer Kuss, mit etwas Zunge. "Es geht auch ganz sanft."

"Zeig´s mir!" Ihre Augen leuchteten.

ENDE

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