Das Koma (fm:Romantisch, 20651 Wörter) | ||
Autor: Icke | ||
Veröffentlicht: Dec 12 2021 | Gesehen / Gelesen: 26899 / 25249 [94%] | Bewertung Geschichte: 9.79 (696 Stimmen) |
Markus wacht nach ein paar Monaten aus dem Koma auf, seine Frau tot, seine Tochter verkrüppelt. Eine ehrenamtliche Betreuerin holt ihn aus dem tiefen Loch |
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Das Erwachen
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Das letzte, was ich sah, war das helle Licht des LKWs, der unser Auto von der Seite gerammt hat.
"Aber die Ampel war doch grün", denke ich noch und dann gehen mir die Lichter aus.
"Herr Bäumler? Hallo?". Ich höre eine Stimme aus weiter Entfernung rufen.
"Herr Bäumler, hören sie mich?"
Wieder diese Stimme.
"Ich schlafe noch", sage ich und will mich umdrehen, stelle aber fest, dass ihc dafür zu schwach bin.
Ein helles Licht dring durch meine Augenlider.
"Herr Bäumler, bitte machen sie die Augen auf."
Eine Stunde später liege ich immer noch weinend im Bett. Die Ärzte haben mir in ihrer charmanten Art gerade mitgeteilt, dass meine Frau bei dem Unfall verstorben ist und meine Tochter, Franziska, vor kurzem fünf Jahre alt geworden, einen Unterschenkel verloren hat und zurzeit im Rollstuhl sitzt. Sie ist zurzeit in einer Rehaeinrichtung in der Nähe meiner Mutter, die sich um Franziska kümmert.
Meine Frau, Magdalena, ich kenne sie seit knapp 12 Jahren und wir haben vor 8 Jahren geheiratet. Sie ist/war sechs Jahre jünger als ich.
Ich, Markus Bäumler bin zwischenzeitlich 45 Jahre alt und meine Frau ...
Sie war im vierten Monat schwanger, als der Unfall passiert ist.
Eine Schwester kommt in den Raum und scheucht die beiden Ärzte, die vor mir stehen, mit harschen Worten aus dem Raum: "Euch fehlt echt Sozialkompetenz als Pflichtfach."
Schwester Erika, schon etwas dienstälter, kommt auf mich zu und nimmt mich erst einmal in den Arm und lässt meine Tränen laufen.
Nach einer Weile richtet sie sich auf, als sie feststellt, dass meine Tränen versiegt sind.
"Herr Bäumler", sagt sie leise: "kann ich sie für ein paar Minuten alleine lassen? Ich würde gerne eine Betreuerin kommen lassen, die sich um sie kümmert. Dann sind sie nicht so alleine."
"Kann ich mit meiner Tochter sprechen?"
"Natürlich", meint Schwester Erika, "darum wird sich die Betreuerin kümmern."
Kurze Zeit später kommt sie mit einer jungen Schwester wieder und stellt sie vor: "Das ist Melanie Maler, unsere Schwesternschülerin. Bis Frau Maler, Ihre Beteuerin, kommt in knapp einer Stunde. Sie hat sich diese Woche extra Urlaub genommen, damit sie Zeit für sie hat."
Schwester Erika schaut die junge Frau an: "Ist das wirklich ok für dich?"
Diese nickt und Schwester Erika verlässt den Raum.
Mein Blick wandert wieder aus dem Fenster und ich starre auf die Wolken.
"Herr Bäumler? Kann ich ihnen etwas gutes tun? Vielleicht etwas zu trinken?", kommt es von der Schwester, die wohl mit der Situation auch nicht wirklich zurechtkommt.
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