Die Pheromon-Therapie - Applikation (1/4) (fm:Verführung, 9513 Wörter) [1/4] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Dingo666 | ||
Veröffentlicht: Dec 17 2021 | Gesehen / Gelesen: 15574 / 11968 [77%] | Bewertung Teil: 9.38 (87 Stimmen) |
Die Gattin lässt Frank nicht mehr ran. Höchste Zeit für eine heimliche Selbstmedikation… |
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Oder vorher oder nachher, egal.
Und jetzt?
So musste sich Adam gefühlt haben, als die feurige Schranke ihn vom Paradies aussperrte.
Hungrig linste ich hinüber. Mein Blick folgte der delikat geschwungenen Linie ihres Rückens. Vom Hals mit dem dunkelblonden Gewirr ihrer Haare, über das Tal ihrer Taille und die Kurve empor auf ihren Po. Bis zu dieser köstlichen Falte beim Übergang in die Schenkel...
Ich biss die Zähne zusammen und war kurz davor, einfach aufzustehen und mir noch ein, zwei Spielfilme reinzuziehen. Oder loszuschreien. Oder sie umzubringen. Oder mich. Oder...
Da sah ich, dass sie das rechte Bein weiter angezogen hatte als sonst. Bei ihrer schlanken Gestalt musste das bedeuten -
Oh Gott! Wie lange war es her, dass ich das letzte Mal ihre Muschi vor Augen gehabt hatte? Und jetzt lag sie neben mir, ganz entspannt, tief im Schlaf gefangen, und entblößte ihre Unterseite? Verdammt! Natürlich würde alles in tiefstem Schatten liegen, unsichtbar für mich, und...
Moment!
Ein Grinsen spielte um meine Lippen. Ganz vorsichtig griff ich nach dem Wecker neben mir und schob mich in Zeitlupe zurecht. Tiefer, und halb aufgestützt. Sehr langsam, meine Ungeduld unterdrückend. Diese Chance würde sich nicht wieder so schnell bieten, das durfte ich nicht versauen!
Mit angehaltenem Atem brachte ich meinen Kopf direkt über den nackten Po meiner Frau. Die Wärme, die ihre Haut abstrahlte, umschmeichelte meine Wangen. Ja, und da war sogar ein Hauch ihres weiblichen Duftes in meiner Nase.
Ich schluckte, hielt den Wecker über sie, und drückte das Knöpfchen oben. Der schwache, gelbliche Lichtschein fiel auf ihren Unterleib und reichte gerade aus, der Finsternis ihre Geheimnisse zu entreißen. Mit trockenem Mund starrte ich auf die Silhouette von Ellas wulstigen Schamlippen, zwischen denen die inneren Lippen vorwitzig hervorlugten. Ja, dort ganz hinten beim Eingang deutete sich sogar eine kleine Lücke dazwischen an. Und direkt darüber war in der Tiefe ihrer Pospalte ihr Anus zu erahnen, dieser dunkle Trichter voller unnennbarer Verheißungen.
Was hätte ich gegeben, um jetzt einfach zuzugreifen! Sie zu berühren, zu streicheln, zu packen! Ihre intimsten Stellen in Besitz zu nehmen. Vielleicht einzudringen, in heißfeuchte Tiefen, während sie stöhnte und sich um meine Finger wand. Mein steinharter Schwanz pochte und bebte wie ein Wolfshund an der Kette.
Natürlich wusste ich es besser. Das hätte keineswegs ein Rausch der Ekstase ergeben, höchstens eine unerquickliche Szene. Sie würde mich anschreien, oder mir mit kalter Verachtung begegnen. Ich würde schlucken und beiseite sehen. Weil ich der gierige Kerl mit den schmutzigen Absichten war. Und weil ich mir eine endgültige Trennung buchstäblich nicht leisten konnte.
Trauriger Fakt: Ich war von Ella abhängig. Ich hatte ihr alles überschrieben, was mir gehörte, rechtzeitig vor der Insolvenz. Die Gläubiger kamen nicht an das Geld, so weit so gut. Doch ich kam ebenso wenig dran. Nicht an das Geld und nicht an Ella. Sie hatte schnell gelernt, die neue Situation für sich zu nutzen.
Sie verließ mich wegen der Kinder nicht. Und um den bürgerlichen Schein zu wahren. Ella gehörte zu den Stützen der Gemeinde, zu den moralisch aufrechten Bürgerinnen, die über andere, schwächere Geister gerne die Nase rümpften. Eigene Schwächen oder Probleme einzugestehen war ihr noch nie leichtgefallen.
Ich verließ sie nicht, weil mein neues Geschäft noch zu jung und zu verletzlich war, um ohne ihren Goodwill auszukommen. Nach der Insolvenz mit dem Online-Shop für gebrauchte Werkzeugmaschinen vor zwei Jahren - nur wegen dieser blöden Corona-Pandemie natürlich - baute ich gerade einen neuen Handel auf. Ich vermittelte gebrauchte Wein-, Sherry- und Port-Fässer für Destillerien in ganz Europa.
Noch war ich in der Startup-Phase und abhängig von Ella und dem Geld, auf dem sie saß. Eine Scheidung würde mich endgültig ruinieren. Also blieben wir zusammen. Nach außen ein normales Paar. Tatsächlich zwei Menschen, die eher von der Gewohnheit als den aktuellen Gefühlen füreinander zusammengehalten wurden. Die sich keineswegs hassten, aber nebeneinander her lebten, weil es die bequemere Lösung darstellte. Die Tatsache, dass sie mit ihren neununddreißig Jahren noch so toll aussah, machte es nicht einfacher für mich.
Nach einem letzten, sehnsüchtigen Blick auf ihre unerreichbare Intimregion schaltete ich das Licht aus und legte mich wieder hin. Um meinen Nachtschlaf war es endgültig geschehen, so viel stand fest.
Was nun? Mir heimlich einen runterholen, ganz lautlos?
Jedenfalls nicht hier. Lieber woanders. Vielleicht in meinem Büro, mit einem netten Porno als Inspiration. Leise stand ich auf und schlich hinaus.
Zuerst in die Küche, ein Glas Mineralwasser trinken. Durch das gekippte Fenster strich eine Brise herein, die sich erlösend anfühlte auf der schweißfeuchten Haut. Kurz entschlossen öffnete ich die Terrassentür und ging in die laue Nacht hinaus. Dort atmete ich ein paarmal tief durch, nackt wie ich war. Unser Häuschen lag keineswegs vor allen Blicken geschützt, aber wer sollte sich außer mir noch hier draußen herumtreiben, mitten in der Nacht?
"Mmmh", hörte ich da ein leises Geräusch von links. Ich fuhr so heftig zusammen, dass das Mineralwasser aus dem Glas schwappte und mir über die Hand floss. Der Seufzer wiederholte sich. Er kam anscheinend vom Nachbargrundstück, von den Schröders neben uns. Trieb es Theobald etwa mit seiner Elfriede? Die beiden waren ein paar Jahre älter als wir, und nicht ganz so gut erhalten. Der Gedanke, sie beim Sex zu belauschen oder zuzusehen, kam mir nur begrenzt reizvoll vor. Mal abgesehen vom Schlüsselloch-Faktor selbst.
Doch die beiden hatten auch eine Tochter, Milena. Sie war in der Klasse meiner Stieftochter gewesen, also gerade durchs Abi. Ich erinnerte mich an eine gewaltige Party zu ihrem Achtzehnten, im Mai. Ob etwa sie...?
"Ahh!", hörte ich. Und ein Kichern. Weiblich. Jung.
Ohne einen bewussten Entschluss huschte ich zur Hecke hinüber und linste durch das Geäst. Da bewegte sich was, auf der großen, allwettertauglichen Gartencouch, die sich Theobald für die Saison gekauft hatte, und auf die er so stolz war. Ich kniff die Augen zusammen und sah genauer hin. Am Himmel hing glücklicherweise Dreiviertelmond und gab genügend Licht.
Zwei eng umschlungene Gestalten wanden sich auf der Couch. Ich sah nackte Schenkel und Arme und hörte unterdrücktes Schnaufen, Küsse. Mein Schwanz war sofort wieder hart und wollte auch was mitkriegen. Ich nahm ihn und streichelte ihn besänftigend, während ich die Szene interessiert verfolgte.
Meine Augen gewöhnten sich an das Halbdunkel und schälten die Details heraus. Ja, das war Milena da drüben. Klein und ein wenig mollig, aber ganz hübsch. Mit einem Verehrer, deutlich größer als sie. Sein sehniger Rücken schimmerte im Mondlicht.
"Ich will dich da unten küssen, Milli." Ich hörte die Gier in seiner Stimme.
"Leise!", zischte sie. "Oder willst du, dass meine Eltern uns hören?" Dann kicherte sie, und er richtete sich auf und zog ihr den Slip an den Beinen herunter. Sie räkelte sich auf der Couch, ihre Haut hob sich hell von dem dunkelgrauen Polster ab. Ich sah hübsche Brüste mit überdimensionalen Aureolen. Nett.
Der Stecher beugte sich über sie und versenkte den Kopf zwischen ihren Beinen. Nasse, schlürfende Geräusche setzten ein, begleitet von ihrem gepressten Atmen und Seufzen. Der Art nach zu urteilen, wie sie sich da genießerisch wand, gefiel ihr diese Behandlung sehr.
Ich wichste synchron dazu meine brettharte Latte. Das war besser als ein Porno, grinste ich in mich hinein, und hoffte, dass es nicht bei den oralen Aufmerksamkeiten blieb.
"Hhhhhh." Sie wölbte sich hoch und griff nach seinem Kopf. "Komm jetzt in mich. Aber leise!"
Er ließ sich das nicht zweimal sagen, sondern streifte seine Shorts ab. Ich sah den Umriss seines Schwanzes herausschnalzen. Dann war er über ihr, und im nächsten Moment keuchten beide auf. Ihre Arme und Beine schlangen sich um seinen Leib, und sofort begann eine heftige Stoßerei. Viel war nicht zu erkennen, doch die Bewegungen reichten aus, um den Soundtrack zu illustrieren, und mehr brauchte ich nicht.
Genüsslich steigerte ich das Tempo mit und ging einen Schritt zur Seite, um noch ein wenig besser sehen zu -
Ein Zweig knackste laut unter meinem Fuß.
Ich erstarrte. Die beiden da drüben auch.
"Ist da jemand?", hörte ich sie hauchen.
"Weiß nicht", flüsterte er zurück. "Ein Tier vielleicht?"
"Ich habe Angst. Kannst du nicht mal nachsehen?"
"Jetzt?"
"Bitte!"
"Na schön. Aber rühr dich nicht von der Stelle, ich bin gleich zurück."
Mit einem resignierten Seufzen stemmte er sich hoch. Mehr bekam ich nicht mit. Ich huschte geduckt zurück auf die Terrasse und hinein ins Haus. Meine Erektion schlenkerte im Laufen vor mir hin und her. Innen lehnte ich mich an die Wand und unterdrückte das Atemgeräusch. Ich hörte, wie etwas an der Hecke raschelte.
Verdammt! Auf welch erbärmlicher Ebene war ich nur angekommen? Wie kaputt musste man denn sein, wenn man die Nachbarskinder beim Sex stalkt, und sich dabei noch fast erwischen lässt?
Natürlich war ich jetzt erst recht hellwach. Zurück ins Bett kam nicht in Frage. Ich überlegte. Mein Büro lag auf der anderen Seite des Hauses. Dort würde mich Ella nicht hören, wenn ich nicht allzu laut war. Jetzt ein paar Pornos schauen, und dazu den Frust wegwichsen. Und die elende Depression ignorieren, die hinter diesem jämmerlichen Schauspiel lauerte.
Ich warf mich in den Schreibtischsessel, nicht ohne ein herumliegendes Shirt unter mir auszubreiten, damit mein Allerwertester nicht an dem Leder klebte. Doch als ich den PC anschaltete, da erschien mir die Aussicht auf eine weitere freudlose Nummer mit mir alleine plötzlich unerträglich. Ich starrte auf das Browserfenster. Der Cursor blinkte im Suchfeld, ein stoischer Strich unter dem kreischbunten Google-Logo.
Wie unter Hypnose hoben sich meine Finger und ich schrieb:
"Meine Frau lässt mich nicht mehr ran."
Return.
Einen Sekundenbruchteil später flutete mich Google mit Treffern. Forenbeiträge. Selbsthilfegruppen. Artikel von Frauenzeitschriften. Anscheinend gab es mehr als genug andere Männer, denen es ganz ähnlich ging, und die sich hier ihren Frust von der Seele schrieben. Mit wachsendem Interesse fräste ich mich durch die Webseiten. Ab Seite drei kamen auch welche, in denen Frauen beklagten, dass es ihnen genauso ging, dass ihre Männer nichts mehr von ihnen wissen wollten.
Hm. War ich am Ende Teil einer schweigenden Mehrheit oder so etwas?
Weiter. Medizinische Hilfeangebote. Psychologen, die ihre Beratung verkaufen wollten. Pseudo-Tests á la "Sie will mich nicht - oder doch?", bei einem Männermagazin. Die Tipps dazu hielten sich an der Oberfläche. "Sprich ihre Gefühle an.". Oder "Verführe sie mit einer ungewöhnlichen Einladung". Als ob ich das nicht schon längst alles versucht hätte.
Eine Stunde später hatte ich mich bis auf Seite 15 der Treffer vorgearbeitet. Etwas Hilfreiches war nicht aufgetaucht, aber zumindest fühlte ich mich inzwischen einigermaßen müde. Meine Augen klebten und brannten vom Starren auf den Screen.
Da fiel mir dieser Link auf:
"www.dr-neuhaus.de > Hilfe bei sexuellen Problemen in der Ehe Ihre Ehefrau hat keine Lust mehr? Neuartige Pheromon-Therapie."
"Ein verbreitetes Problem: Nach mehreren schönen, gemeinsamen Jahren schwindet die Lust, vor allem ihre. Dahinter können viele verschiedene Gründe stehen. Für das sogenannte "frigusbedingte Libido-Schwundsyndrom" hat Dr. Roman Neuhaus ein wirksames Medikament entwickelt, eine..."
Erst skeptisch, dann immer interessierter las ich weiter. Dieser Dr. Neuhaus war wohl bis vor einigen Jahren ein bekannter Frauenarzt gewesen, der auch regelmäßig Beiträge in Fachzeitschriften publiziert hatte. Von den Inhalten verstand ich wenig, doch es sah aus wie seriöse Wissenschaft. Dann hatte er seine Praxis aufgegeben und auch nichts mehr veröffentlicht. Erst vor sechs Monaten hatte er wieder eine Website aufgemacht und sich damit an ein breites Publikum gewandt.
Er behauptete, ein Gegenmittel gegen eine bestimmte Form der weiblichen Lustlosigkeit entwickelt zu haben. Die biochemischen Erläuterungen auf den Seiten verstand ich nicht mal ansatzweise, und er gab auch frei zu, dass sein Therapieansatz ungewöhnlich war und von vielen Kollegen skeptisch betrachtet wurde. Ich seufzte und erwartete, am Ende auf eine Bestellseite gleitet zu werden, auf der man Fläschchen mit irgendwelchen Pillen kaufen konnte. Nur noch 198,50 Euro oder etwas in der Preisklasse.
Stattdessen nur ein Button: "Unverbindliches Informationsmaterial anfordern".
Natürlich klickte ich darauf. Eine Sekunde später traf eine Mail ein. Mehr Text, mehr Geschwafel von Hormonen, elektrochemischen Wechselwirkungen, Ladungszyklen, Pheromon-Molekülen undsoweiterundsofort.
Soweit ich es mir zusammenreimen konnte, bedeutete "frigusbedinges Libido-Schwundsyndrom" etwa, dass die Rezeptoren für menschliche Pheromone aufgrund einer versteckt chronischen Entzündung der Nasen- und Rachenschleimhaut blockiert wurden. Das betraf wohl beide Geschlechter, aber Männer waren anscheinend nicht so auf den Geruchssinn angewiesen wie Frauen, um Lust zu entwickeln.
Die Kur von Dr. Neuhaus arbeitete mit speziell entwickelten Duftstoff-Moleküle. Diese waren angeblich in der Lage, die Schleimschicht der Entzündung zu durchdringen, an den Rezeptoren anzukoppeln, und für diese eine Art Schnittstelle zu bilden. So konnten sich dann normale, männliche Pheromone (meine zum Beispiel) daran festsetzen und die entsprechenden Signale erzeugen, und das sogar besser als zuvor.
Am Ende eine Statistik. Von insgesamt 408 von Dr. Neuhaus analysierten Fällen weiblicher Lustlosigkeit aus den letzten drei Monaten entfielen 39 auf den Typus, der mit der Pheromon-Kur bekämpft werden konnte. Weniger als zehn Prozent also.
Einerseits ernüchternd, wahrscheinlich gehörte Ella nicht zu diesen zehn Prozent. Andererseits sprach das aber für die Seriosität von Dr. Neuhaus. Ein Schwindel hätte jetzt mit 80 oder 90 Prozent Wirkungsquote geprahlt, oder?
Die Mail endete mit dem Angebot:
"Bei Interesse an der Dr. Neuhaus Pheromon-Kur antworten Sie auf diese Mail und geben Sie eine Telefonnummer an. Ein*e Mitarbeiter*in unseres Labors wird Sie in den nächsten Tagen anrufen und Ihnen einige Fragen stellen. Damit lässt sich mit einer Genauigkeit von ca. 75% eingrenzen, ob die Pheromon-Kur für Ihren Fall aussichtsreich erscheint oder nicht. Dieser Service ist für Sie kostenlos."
Hm!
Trotz mehrmaligen Durchlesens fand ich keinen Pferdefuß. Der kam wahrscheinlich später noch. In Höhe von 198,50 Euro.
Na schön, mal sehen! Ich drückte den "Antworten"-Button und gab meine Mobilnummer durch.
Danach konnte ich ziemlich gut einschlafen.
.
*** Kapitel II: Freitag, 26.08.2022 ***
Am nächsten Morgen sah die Welt wieder normal aus. Beim Aufstehen und Zähneputzen dachte ich noch an meine nächtlichen Recherchen, dann walzte der Alltag darüber. Abends erschien mir die Eskapade schon fast so unwirklich wie ein Traum. Und als sich auch am Folgetag niemand bei mir meldete, buchte ich das Ganze als Scherz oder schlechten Betrugsversuch ab. Ich saß den ganzen Tag in meinem Büro, telefonierte, mailte, tippte. Ella ging zur Arbeit. Unsere Kinder waren auf der Uni, wo sie hingehörten. Alles normal.
Daher traf mich der Anruf am Freitagnachmittag völlig unvorbereitet. Mein Handy klingelte, eine Nummer mit Vorwahl 040 wurde angezeigt. Hamburg? Da hatte ich keine Kunden. Ein neuer Interessent vielleicht?
"Frank Metzinger?", meldete ich mich.
"Hier spricht Jan Kowalski vom Labor Dr. Neuhaus." Eine junge Stimme. Vor meinem inneren Auge sah ich einen schmalen Typ mit Nickelbrille in einem weißen Laborkittel. "Sie hatten uns kürzlich eine Anfrage mit der Bitte um Kontaktaufnahme geschickt, Herr Metzinger."
"Ah ja, richtig", sammelte ich mich. "Äh - vielen Dank für den Rückruf."
"Keine Ursache. Normalerweise geht das schneller, ich muss mich entschuldigen. Bei uns ist gerade viel los." Jan Kowalski seufzte nicht, doch ich hörte seine Erschöpfung heraus. Hm - hatte Dr. Neuhaus so viele Interessenten?
"Kein Problem", beteuerte ich. "Was kann ich für Sie tun?"
"Herr Metzinger, ich habe heute zwei Checklisten für Sie. Die erste umfasst neun Fragen. Auf dieser Grundlage können wir einschätzen, ob Ihre Frau überhaupt unter frigusbedingtem Libidoschwund leiden kann oder nicht. Falls nein, können wir nichts für Sie tun. Falls ja, kommen wir zur zweiten Checkliste. Die ist etwas länger, aber dadurch können wir errechnen, wie hoch die Heilungschance sein wird. Haben Sie jetzt ein wenig Zeit dafür, oder sollen wir einen anderen Termin ins Auge fassen?"
"Nein, das geht schon." Ich linste auf die Wanduhr. Mindestens noch eine Stunde, bis Ella zurückkam. "Ich habe Zeit. Aber sagen Sie: Das ist doch alles kostenlos, oder?"
"Dieses Telefonat und die Checklisten ja", meinte Kowalski ernsthaft. "Sofern Sie einverstanden sind, dass wir Ihre Daten in anonymisierter Form für unsere Forschungsstatistik nutzen."
"Anonymisiert? Okay, kein Problem."
"Gut. Dann starten wir." Kowalski räusperte sich, und ich hörte einige Mausklicke. Natürlich. Ein solches Pharma-Startup würde sich nicht mit Papierfragebögen abgeben.
"Frage eins. Bitte nennen Sie mir die Körpergröße, das Gewicht und das Alter Ihrer Frau."
"1,65, etwa 60 Kilo. Sie ist 39 Jahre alt."
"Gut. Frage zwei. Wie häufig ist ihre Frau erkältet? Mindestens einmal pro Jahr, oder weniger?"
"Weniger", überlegte ich. "Sie ist ab und zu erkältet, aber nicht jedes Jahr."
"Okay. Frage drei. Sind die Erkältungsverläufe dann normal, eher schwer, oder eher leicht?"
"Normal, würde ich sagen." Ich rieb mir das Kinn. Die Bartstoppeln knisterten unter meinen Fingern. "So wie auch bei mir."
"Frage vier. Ist bei den Erkältungsverläufen Ihrer Frau eine Phase enthalten, in der sie viele Taschentücher verbraucht, also viel Sekrete absondert?"
"Na klar. Und wie."
"Frage fünf. Leidet ihre Frau unter irgendwelchen Allergien?"
"Hm, soweit ich weiß nein. Bei Pollenflug muss sie manchmal niesen, aber das ist ja wohl normal."
"Ja, das ist normal. Frage sechs. Hat ihre Frau schon einmal eine Lungenentzündung oder eine Rippenfellentzündung gehabt?"
"Nein."
"Frage sieben. Ist bei ihrer Frau einmal eine schizophrene Störung oder ein psychotischer Schub diagnostiziert worden?"
"Nein, bestimmt nicht. Sie ist, äh, geistig gesund. Normal, meine ich. Äh..."
"In Ordnung. Frage acht. Es gab früher Phasen, in denen Sie die Libido Ihrer Frau als normal oder durchschnittlich bezeichnen würden?"
"Ja, absolut. Bis vor etwa sechs Jahren war das so."
"Frage neun. Von wem ging die Initiative aus, uns zu kontaktieren? Von Ihnen oder ihrer Frau?"
"Ah, wir - hatten das gemeinsam besprochen", flunkerte ich drauflos. "Aber ihr ist das ganze Thema ein wenig, hm, unangenehm. Sie hat mich darum gebeten, mich um alles zu kümmern. Es ist ihr irgendwie peinlich."
"Verstehe. Das ist auch völlig ok so", entgegnete Kowalski humorlos. "Sie werden aber verstehen, dass wir zu einem späteren Zeitpunkt das ausdrückliche Einverständnis ihrer Frau benötigen, bevor eine etwaige Behandlung beginnt."
"Na klar, kein Problem." Verdammt! Hoffentlich klang meine Stimme so fest, wie sie sollte. "Ich nehme an, sie muss was unterschreiben?"
"Ja. Und jemand von uns muss sich persönlich mit ihr unterhalten. Aber warten Sie einen Moment, ich starte die Auswertung des ersten Fragebogens."
Ich hörte einige Tastenanschläge, dann ein zufriedenes Brummen.
"Das sieht gut aus, Herr Metzinger. Nach diesen ersten Ausschlusskriterien ist es durchaus möglich, dass Ihre Frau an frigusbedingten Libidoverlust leidet. Der zweite Fragebogen kann dies genauer ermitteln. Den gehen wir in der Regel direkt mit der betroffenen Person durch. Wäre das jetzt möglich? Oder sollten wir dazu einen anderen Termin vereinbaren?"
"Leider nicht, sie ist noch bei der Arbeit. Dauert wohl auch noch eine Weile heute. Aber ich denke, ich kann Ihnen die Fragen auch beantworten, wenn Sie möchten", schlug ich eilig vor. Das fehlte noch, dass sich hier jemand direkt bei Ella meldete - an so einen Fall wollte ich überhaupt nicht denken.
"Tja, das entspricht nicht den üblichen Regularien", überlegte Kowalski. "Aber wir haben im Moment auch viel um die Ohren. Wissen Sie was? Wir gehen jetzt die Fragen durch, dann haben wir das schon mal. Sie werden später ohnehin nochmal durch eine Kollegin kontaktiert. Die müsste dann eben mit ihrer Frau sprechen."
"Ja, klingt gut."
Mein Herz schlug schnell bei dieser Trickserei. Tatsächlich genoss ich das immer, wenn ich mich irgendwie durchlavieren musste. Sei es, bei einem trickreichen Geschäftsabschluss, oder wie hier durch das Dickicht von Vorschriften und Regeln. Ha - ich war so etwas wie der Indiana Jones der Bürokratie!
"Sehr schön. Das hier sind also jetzt die insgesamt zwölf Fragen, die sich speziell auf das Erleben und die Libido ihrer Frau beziehen. Uhm - sind Sie sicher, dass Sie das beantworten können, Herr Metzinger?"
"Denke schon. Ich bin mit meiner Frau zusammen, seit wir beide 17 waren. Ich war ihr erster Mann, ich habe ihre ganze Entwicklung sozusagen hautnah miterlebt."
"Also gut. Dann gehen wir es mal an. Frage eins. In welchem Alter setzte die Menstruation bei ihrer Frau ein?"
"15."
"Frage zwei. Erster Geschlechtsverkehr?"
"17."
"Frage drei. Schwangerschaften, und wann?"
"Ja, eine. Wir haben einen Sohn, heute 19 Jahre alt. Ella wurde also mit 19 das erste Mal schwanger. Außerdem haben wir eine Stieftochter, das Kind von Ellas Schwester. Sie ist 18."
"Frage vier. Wie würden sie die Libido vor der Schwangerschaft beschreiben?"
"Nun, ziemlich heftig, würde ich sagen." Ich musste breit grinsen, als ich an unsere jungen Jahre zurückdachte. "Wir konnten nicht genug kriegen voneinander."
"Also war die Lust damals gleichverteilt?"
"Ja, kann man schon sagen. Sie wollte mindestens so oft wie ich Sex haben. Manchmal sogar öfter als ich."
"Gut. Frage fünf. Wie war es nach den Schwangerschaften?"
"Erst mal gedämpfter, natürlich", tat ich ab und wischte die eher unerfreulichen Erinnerungen an diese Phase beiseite. "Aber das hat sich bald erholt. Nach dem Abstillen, würde ich sagen. Danach war es - nun, nicht wie zuvor, aber in jedem Fall sehr schön."
"Das heißt, ihre Frau hat in dieser Zeit aktiv nach Sex verlangt, und ihn genossen?"
"Ja, beides ist korrekt. Ich meine, sie war natürlich stark mit den Kindern beschäftigt. Aber wir nahmen uns schon zwischendurch Zeit für uns. Sie sagte damals sogar, sie kann den Sex jetzt besser genießen, nach den Erfahrungen mit der Schwangerschaft."
"Aha. Gut." Hektisches Tastaturgeklapper im Hörer. "Dann Frage sechs. Welche sexuellen Praktiken pflegten sie in dieser frühen Phase ihrer Beziehung, und welche davon mochte ihre Frau am liebsten?"
"Och, viele."
"Das brauche ich präziser. Genitaler Geschlechtsverkehr, nehme ich an. In welchen Positionen?"
"Verschiedene. Missionar, oder sie oben. Oder von hinten - Doggy meine ich. Das mochten wir beide sehr."
"Oral?"
"Ja, auch gerne. Sie mochte es total, von mir verwöhnt zu werden. Umgekehrt auch, aber da hatte sie seltener Lust."
"Anal?"
"Äh - haben wir auch ein paar Mal gemacht, aber damit konnte sie sich nicht so richtig anfreunden." Bei dieser Erinnerung bekam ich zuverlässig einen Mörderständer. So auch jetzt. Ich räusperte mich.
"Dreier? Vierer? Andere Partner?"
"N-nein." Ich zögerte. "Nicht, dass ich wüsste, jedenfalls."
"Fetische? Rollenspiele? Sadomaso, irgendwas in der Art?"
"Eigentlich nicht. Oder kaum. Ein paar Mal haben wir mit Augenbinden und Fesseln und so experimentiert, aber das war nicht so unser Ding."
"In Ordnung, das müsste so reichen." Kowalski tippte weiter. "Frage sieben. Orgasmusverhalten. Wie oft kam ihre Frau damals, und wie würden sie ihren Orgasmus beschreiben. Falls Sie das wissen."
"Ja, weiß ich schon." Warum fühlte ich mich so in der Defensive? "Sie hat mir das ziemlich genau mitgeteilt. Gekommen ist sie nicht immer, aber ziemlich oft. Zu siebzig, achtzig Prozent etwa? Das ist auch leicht zu erkennen. Sie wird dann immer ganz starr, und zittert ein paar Sekunden vor sich hin. Ihre Scheide krampft sich dann zusammen, richtig heftig, ein paar Mal. Dabei hechelt sie, ganz kurz und abgehackt. Dann seufzt sie, und entspannt sich."
"Verstehe. Und wie ist es für Ella selbst dann?"
"Sie sagt, das ist wunderschön. Sie bekommt nichts mehr mit, weder von mir, noch vom Rest der Welt, sondern spürt nur noch ihren Körper. Von innen, sagt sie. Ich würde sagen, sie genießt ihre Orgasmen sehr."
"Verstehe. Sehr gut. Dann hätten wir Frage acht. Wie wichtig sind ihrer Frau Gerüche und Geschmack beim Sex?"
"Ich weiss n... - normal, würde ich sagen", verbesserte ich mich schnell. "Sie mag meinen Geruch, und Geschmack. Ihren eigenen auch, normalerweise. Der Duft von manchen Blumen ruft bei ihr erotische Assoziationen hervor. Aber richtig angetörnt wird sie da nicht, das sind eher Gedanken oder Erinnerungen. Ach, und sie mag frisch gewaschene Bettwäsche, um Sex darin zu haben."
"Hm, okay. Frage neun. Bis hierher klang ja alles ziemlich gut. Wann stellten sie erste Veränderungen in ihrem gemeinsamen Liebesleben fest?"
"Für ein paar Jahre war alles ziemlich entspannt, nachdem die Kinder aus dem Gröbsten raus waren", überlegte ich. "Ich meine, wir hatten nicht mehr so viel Sex wie zu Beginn, aber das ist ja wohl normal, wenn man nicht mehr frisch verliebt und ein paar Jahre älter ist. Der Bruch kam dann eher unvermittelt. Da waren wir Mitte dreißig. Ich hatte Pech mit meinem eigenen Unternehmen und musste Insolvenz anmelden. Das war dann eine Art Einschnitt, auch für unsere Ehe. Eine schwierige Zeit, viel Streit und so. Und im Bett ist es immer dünner geworden. Nach einem Jahr hat mir Ella klipp und klar mitgeteilt, dass sie kein Interesse mehr am Sex habe, und dass ich sie gefälligst in Ruhe lassen soll."
Das kam bitter heraus. Nicht mehr als angemessen, oder? Von der Sache mit der Umschreibung meiner Vermögenswerte auf meine Frau erzählte ich lieber nichts. Hätte ohnehin nichts verändert, oder?
"Verstehe", murmelte Kowalski und tippte schnell. "Eine relativ abrupte Veränderung, in einen völlig anderen Systemzustand."
"Das könnte man so sagen, ja."
"Frage zehn. Wissen Sie, ob ihre Frau sich selbst befriedigt, oder andere Liebhaber hat?"
"Beides mit ziemlicher Sicherheit nicht", gab ich wie aus der Pistole geschossen zurück.
"Frage elf. Leidet ihre Frau seit diesem Zeitpunkt vor etwa sechs Jahren an Apathie, Antriebsschwäche, oder anderen erkennbaren psychischen Einschränkungen?"
"N-nein. In ihrem Job ist sie genauso aktiv wie vorher. Und auch um die Kinder hat sie sich immer gekümmert. Teufel, das tut sie jetzt noch, oft sogar zu sehr. Vor drei Jahren hat sie sogar für den Stadtrat kandidiert. Ist zwar nicht gewählt worden, aber antriebsschwach ist sie sicher nicht."
"Gut. Die letzte Frage. Gab es so etwas wie einen besonders heftigen Orgasmus? Etwas Herausragendes?"
"Ihr fünfundzwanzigster Geburtstag!", antwortete ich wie aus der Pistole geschossen.
"Was fiel da vor?"
"Die Kinder waren bei den Großeltern", erzählte ich und erwärmte mich für diese behagliche Erinnerung. "Ich führte sie in ein schönes Restaurant aus, und danach gingen wir tanzen. Gegen Mitternacht sind wir heimgekommen. Ich war eigentlich müde, aber sie hatte Lust auf mich. Wir sind kurz zusammen unter die Dusche, und das wurde gleich total heiß. Sie wollte, dass ich sie gegen die Fliesen presse und sie von hinten nehme. Das habe ich auch getan, und sie fand es herrlich, unter dem heißen Wasser. Dennoch habe ich dann lieber die Brause abgestellt, sie abgetrocknet, und ins Bett gelotst."
"War Alkohol im Spiel?"
"Schon. Wir hatten was getrunken. Aber nicht viel."
"Gut. Fahren Sie fort, bitte."
"Im Bett wurde sie plötzlich müde, aber jetzt hatte ich Lust. Ich habe mich zwischen ihre Beine gelegt und begonnen, sie zu lecken. Ganz langsam, richtig ausführlich. Das hat sie natürlich angetörnt, und sie wollte mich hochziehen. Doch ich habe sie festgehalten und weiter geleckt. Bis sie sich aufgebäumt hat und gekommen ist. Das war ein richtiger Schwall in meinen Mund!"
Die stählerne Erektion in meiner Hose winselte um Aufmerksamkeit. Ich tätschelte sie abwesend und grinste voller Leutseligkeit vor mich hin.
"Dann, bevor ihr Orgasmus richtig vorüber war, habe ich mich auf sie gestürzt und sie hart gefickt. Sie kam gleich ein zweites Mal. Diesmal länger. Es war ein richtiges Plateau, sie hat gezittert und gekeucht, mindestens fünf Minuten am Stück. Zwischendrin hat sie versucht, mich anzusehen, aber ihre Augen haben sich immer nach oben weggedreht. War fast ein wenig unheimlich für mich."
"Hm, okay..." Kowalski tippte wie verrückt mit.
"Als ich bemerkte, dass es nachließ, habe ich sie geschnappt und umgedreht, auf die Knie. Ich kann ihnen sagen, so offen und so nass hatte ich ihre Muschi noch nie gesehen. Es lief ihr richtig an den Schenkeln runter. Und das war nicht mein Saft, denn ich hatte mich die ganze Zeit zusammengerissen.
Ich wollte immer weiter. Als ich sie dann so vor mir knien sah, mit weit gespreizten Beinen, da habe ich meinen Schwanz so richtig hart von hinten in sie reingerammt. Normalerweise mag sie das nicht, aber in der Nacht hat sie nur "Ja, ja!" gekeucht und wollte noch mehr.
Ich habe sie gepackt und gestoßen, und bald war sie fast zurück auf dem Plateau, aber nicht ganz. Da habe ich ihr die Hinterbacken auseinandergezogen und ihr einfach einen Daumen hinten reingeschoben. Bis zum Anschlag. Ging ganz leicht. Und da ist sie dann wiedergekommen, wie eine Bombe. Ihre Muschi und ihr Poloch haben im Gleichtakt pulsiert, zwanzig, dreißig Mal. Sie hat mich richtig gemolken, kann ich Ihnen sagen."
"Gut, gut." Jetzt klang Kowalski fast ein wenig überfordert. Wahrscheinlich hatte er jetzt rote Ohren. Ich grinste schräg. Geschah ihm nur Recht, wenn er solche Fragen stellte.
"Ja, das müsste Dr. Neuhaus so genügen." Ein Räuspern im Hörer. "Damit wären wir durch. Vielen Dank für die Informationen, Herr Metzinger. Moment, ich starte die Auswertung."
Weitere Tippgeräusche. Computerpiepsen. Ich hielt den Atem an.
"Ah! Wie ich es mir schon dachte", hörte ich Kowalskis Stimme, durchtränkt von fachlich begründeter Genugtuung. "Tatsächlich weisen die Daten darauf hin, dass ihre Frau zu der Gruppe von Menschen gehört, die an einem frigusbedingten Syndrom leiden. Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt bei 76,5 Prozent."
"Ah, ok." Ich überlegte. "Und was bedeutet das jetzt? Kann sie die Therapie bekommen?"
"Ein Schritt ist noch notwendig. Eine Teilabschnitts-Gen-Analyse. Damit können wir die Wahrscheinlichkeit auf etwa 94 Prozent erhöhen."
"Gen-Analyse?" Ich runzelte die Stirn. "Ist das nicht ziemlich teuer? Und würden nicht auch die 76,5 Prozent reichen?"
"Heutzutage ist das nicht mehr so aufwendig", beruhigte mich Kowalski. "Wir bräuchten einfach ein paar Haare Ihrer Frau, mehr nicht. Die Analyse kostet 33 Euro, das Ergebnis liegt innerhalb von drei Tagen vor. Sie haben Recht - dieser Zwischenschritt wäre nicht unbedingt erforderlich. Aber Dr. Neuhaus legt großen Wert darauf, dass seine Therapie nur bei Menschen angewandt wird, denen sie tatsächlich hilft. Sie haben vielleicht gelesen, dass er sich vor einigen Jahren aus dem Markt zurückgezogen und einen eigenen Ansatz entwickelt hat, weil er mit den bestehenden Verfahren und auch den Vertriebsmethoden nicht einverstanden war. Geld ist nicht das, was ihn antreibt. Jetzt kommt es für uns vor allem darauf an, möglichst viele Positivfälle zu dokumentieren, und möglichst wenige Misserfolge."
"Verstehe." Ich überlegte kurz. "Gut. Falls diese Gen-Analyse positiv ausfällt und meine Frau die Therapie bekommt: Wie würde diese ablaufen, und was würde sie kosten?"
"Wir schicken Ihnen eine kleine Ampulle mit einem speziell auf ihre Frau abgestimmten Wirkstoff. Sie muss dann nur die Ampulle aufbrechen und den - ziemlich flüchtigen - Inhalt einmal richtig inhalieren. Das war es dann schon. Das wirkt dann sofort, oder niemals."
"Wirklich? So schnell? Und die Kosten?"
"Einmalig 99 Euro. Plus die Einwilligung, an einer mehrstufigen Befragungsreihe in den folgenden drei Jahren teilzunehmen."
"Was? Nur 99 Euro? Das ist doch nie im Leben kostendeckend für Sie, oder?" Mein Kaufmannsherz rebellierte bei diesem Preis.
"Natürlich nicht." Kowalski verpackte seinen Seufzer sehr elegant in die Worte. "Wir sind noch in der Beta-Phase. Testen und Daten sammeln, das ist unser Job. Die neunundneunzig Euro sind nur ein symbolischer Preis, um Scherzbolde auszufiltern."
"Hm, okay. Und was soll die Kur später kosten, wenn sie auf dem Markt ist?"
"Dr. Neuhaus geht von etwa tausend Euro aus, aber das sind nur vorläufige Kalkulationen."
"In Ordnung." Ja, so etwa hätte ich das auch eingeschätzt.
Ich überlegte kurz. Das sah alles sehr professionell und durchdacht aus. War ich wirklich aus reinem Zufall genau im richtigen Moment auf diese Geschichte gestoßen? Dass man als Beta-Tester stark vergünstigte Konditionen bekam, das kannte ich auch aus anderen Bereichen.
"Eine Frage noch, Herr Kowalski. Gibt es denn Gefahren oder Nebenwirkungen, die mit der Kur verbunden sind?", wollte ich noch wissen.
"Bislang sind keine dokumentiert", sagte er. "Theoretisch möglich wäre es, dass bestehende Allergien sich verschlimmern. Aber wie gesagt kam das bei den bisher erfassten Fällen kein einziges Mal vor."
"Das wäre ja mal was Neues: Ein Wirkstoff ohne Nebenwirkungen?", zweifelte ich.
"Es ist kein Wirkstoff im klassischen Sinne", entgegnete Kowalski. Seine Stimme beinhaltete einen Hauch Ungeduld. Die Sprechstundenzeit neigte sich dem Ende entgegen. "Es ist ein spezielles Molekül, das nur den Zweck hat, sich an die Rezeptoren eines bestimmten Menschen anzuschließen, und diese sozusagen zu verlängern. Ein Adapter, könnte man sagen. Mehr nicht. Wenn es nicht wirkt, ist es nur ein wenig Flüssigkeit, die von den Schleimhäuten absorbiert wird."
Wo war der Haken? Wenn ein Angebot zu gut aussieht, um wahr zu sein, dann war es üblicherweise nicht wahr. Das hatte mir mein Leben als freier Unternehmer schon mehrfach unter die Nase gerieben.
Andererseits - was riskierte ich? Einmal 33, einmal 99 Euro, mehr nicht.
"Also gut." Ich atmete einmal durch. "Wir machen es. Was jetzt?"
"Ich gebe Ihnen jetzt eine Kommissionsnummer: 786. Bitte senden Sie ein verschlossenes Plastikbeutelchen mit einigen Haaren ihrer Frau an uns, und vermerken Sie diese Kommissionsnummer gut sichtbar auf dem Plastikbeutel, und außen auf dem Kuvert. Die Adresse finden Sie auf der Website. Die 33 Euro überweisen Sie bitte unter Angabe der Kommissionsnummer auf unser Konto."
"Alles klar. Und dann?"
"Eine Mitarbeiterin wird Sie dann etwa drei Tage später anrufen und Ihnen durchgeben, ob die Gen-Analyse erfolgreich war. Falls ja, wird sie Ihnen noch einige Instruktionen zur Kur geben, und Ihnen die Anwendung zusenden."
"Okay, okay." Ich hatte noch tausend Fragen, aber Kowalski sprach immer schneller. Wahrscheinlich warteten bereits die nächsten dreißig Kunden auf ein Gespräch mit ihm. Teufel - wenn diese Kur tatsächlich so wirkte wie beschrieben, dann wäre der Rummel um Viagra ein Scheiß dagegen!
"Gut. Dann vielen Dank, Herr Metzinger, für das Vertrauen, das Sie unserem Labor entgegenbringen. Ich hoffe wirklich, wir können Ihrer Frau helfen."
He, das klang sogar ehrlich gemeint.
"Danke, auch von meiner Seite", sagte ich ebenso ernsthaft. "Ich habe einen sehr guten Eindruck von Ihrem Unternehmen und Ihren Prozessen gewonnen und wünsche Ihnen das Beste für die weitere Entwicklung."
"Danke sehr, das können wir brauchen." Jetzt seufzte Kowalski wirklich, und das hörte sich nicht nach einer guten Work-Life-Balance an. "Dann Ihnen noch einen schönen Abend, und viel Erfolg für Ihre Frau."
Direkt nach dem Telefonat stürmte ich ins Bad, nestelte einige Haare aus Ellas Bürste, und verpackte sie sorgfältig in einen kleinen Zipper-Beutel. Bevor meine Frau nach Hause kam, war das Kuvert bereits im Briefkasten, und das Geld überwiesen.
Dann saß ich einige Tage auf glühenden Kohlen. Wenigstens hatte ich gerade viel zu tun, die Nachfrage nach den von mir gehandelten Weinfässern stieg. Doch in jeder Pause kannten meine davon galoppierenden Gedanken nur ein Thema:
Wie würde es wohl sein, wenn Ella ihre Libido zurückbekam?
Klar - vor meinem geistigen Auge sah ich die ekstatischen Orgien unserer jungen Jahre zurückkehren. Ein endloser Reigen von nackter Haut, sich windenden Leibern, hitziger Ekstase.
Aber!
Wer sagte denn, dass Ella ihre möglicherweise wiedererwachende Lust auch mit mir ausleben wollte? Vielleicht weckte ich sie nur aus ihrem Dornröschenschlaf, um sie dem nächstbesten Lover in die Arme zu treiben? Immer vorausgesetzt, diese seltsame Kur schlug überhaupt bei ihr an.
Ich war also ziemlich mit den Nerven runter. Daher hüpfte ich fast aus dem Sessel, als das Handy endlich klingelte und die Hamburger Nummer wieder auf dem Display aufleuchtete.
"Metzinger?"
"Guten Tag. Janine Klein vom Labor Dr. Neuhaus", hörte ich eine Stimme, sehr jung und sehr weiblich. Im Hintergrund waren andere Stimmen zu hören, und Baulärm.
"Herr Metzinger, das Ergebnis der Gen-Analyse liegt nun vor."
"Ja? Und???"
"Positiv", meinte sie knapp, aber ich meinte das Lächeln zu hören, mit dem sie das sagte. "Damit haben wir jetzt eine 94-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass ihre Frau auf die Kur anspricht."
"Das ist ja toll! Vielen Dank für diese Information." Mein Grinsen fühlte sich zwei Meter breit an. "Äh - das wird meine Frau sehr freuen. Wie geht es denn jetzt weiter?"
"Sie überweisen die 99 Euro, auf das bekannte Konto", erklärte Janine. "Und dann - uh, einen Moment bitte!"
Sie deckte das Telefon mit der Handfläche ab. Dennoch konnte ich einige Wortfetzen mithören.
"....das kommt da rüber. Nein! Andersrum aufbauen... ...doch falsch!... Mein Gott, wenn man nicht alles..."
Es raschelte. Dann: "Ich bitte um Entschuldigung, Herr Metzinger. Unsere Kur kommt derart gut an, dass hier alle völlig durchdrehen. Am besten klären wir schnell die anstehenden Schritte, ich muss hier wohl noch eingreifen."
"Gerne, kein Stress", zwang ich mich zur Höflichkeit und wiederholte: "Ich überweise die 99 Euro."
"Ja, und sobald der Geldeingang bestätigt ist, schicken wir Ihnen per Post eine Ampulle mit dem Mittel zu. Herr Kowalski hat Ihnen ja schon den Ablauf erläutert, steht hier auf meinem Zettel."
"Das stimmt. Aber er sagte, Sie hätten letzte Anweisungen."
"Genau. Aber hier ist nicht vermerkt, dass er mit ihrer Frau selbst gesprochen hat? Das müsste er doch eigentlich schon getan haben, oder?"
"Hat er doch auch", log ich, ohne mit der Wimper zu zucken. "Aber bei ihm war auch viel los. Wahrscheinlich hat er es nicht eingetragen."
"Kein Problem, ich ergänze das hier einfach."
Tippgeräusche. Ich stieß einen inneren Jubelschrei aus. Indiana Jones hatte es mal wieder geschafft!
"Dann bleibt nur noch die Anwendung. Eigentlich genügt es, wenn ihre Frau sich die Ampulle unter die Nase hält, den Verschluss öffnet, und einmal tief einatmet. Wir haben allerdings in den letzten Tagen einige Hinweise darauf erhalten, dass man eventuell die Chance auf Wirksamkeit bei der Einnahme nochmals steigern kann, möglicherweise auf nahe 100 Prozent."
"Ja? Wie denn?"
"Indem der Proband die Anwendung in einer Tiefschlaf-Phase bekommt. Das heißt, Sie müssten ihrer Frau, wenn sie richtig schläft, die Ampulle unter die Nase halten."
"Wirklich? Und - das hilft?"
"Wie gesagt: Es ist noch kein bestätigter Befund, aber es gibt eine Reihe von Indizien. Dr. Neuhaus hat die Hypothese aufgestellt, dass die Schleimhäute im Schlaf entspannter sind, so dass die Moleküle besser andocken können. Wir sammeln noch Daten. Insofern würden wir gerne auch Sie direkt nach der Anwendung kontaktieren und nachfragen, ob Sie einen Erfolg feststellen konnten."
"Ja, gerne. Kein Problem."
Na sowas! Genau das hatte ich ja ohnehin vorgehabt. Wenn es nicht funktionierte, dann würde Ella nie etwas von dem Versuch erfahren. Und falls doch - nun, dann konnte ich mir immer noch überlegen, ob ich sie einweihte oder nicht.
Eher nicht, vermutlich.   .
*** Kapitel III: Montag 29.08.2022 ***
Das unscheinbare Kuvert kam erst am folgenden Montag. Ich deponierte die Ampulle unter einem Buch, das auf meinem Nachttisch lag, und wartete nägelkauend darauf, dass Ella endlich ins Bett ging.
Wir folgten unserer üblichen Routine. Ich ging vor ihr schlafen, sie schaute noch länger Fernsehen. Erst nach Mitternacht hörte ich ihre leisen Schritte. Ich lag still auf dem Rücken und bemühte mich um tiefe, langsame Atemzüge, augenscheinlich tief in Schlummer.
Ella schlüpfte neben mir unter die dünne Decke. Glücklicherweise fielen die Tage und Nächte nicht mehr ganz so heiß aus.
Gespannt lauerte ich auf die vertrauten Geräusche meiner Frau. Sie drehte sich ein, zwei Mal. Schob sich das Kopfkissen zurecht. Atmete tief durch.
Jetzt?
Nein. Zu früh. Sie sollte ja in einer echten Tiefschlaf-Phase sein, richtig? Verdammt, warum hatte ich nicht nachgeschaut, wie lange das dauerte?
Irgendwann veränderte sich ihr Atemrhythmus, wurde tiefer, langsamer. Ich bändigte meine Ungeduld und wartete weitere zehn oder fünfzehn Minuten.
Dann griff ich mit zitternden Händen nach der Ampulle, tastete nach dem Verschluss. Eine Art Silikonkappe, einfach zum Abziehen. In der durchsichtigen Ampulle befand sich nur ganz wenig Flüssigkeit, ein großer Tropfen am Boden. Der würde wohl verdampfen, sobald das Siegel geöffnet war.
Ella lag wie üblich auf dem Bauch, den Kopf in meine Richtung. Ich hielt ihr mit langen Armen die Ampulle vor das Gesicht, und synchronisierte meine Atmung mit ihrer. Als ich den Takt gefunden hatte, hielt ich in der Pause nach dem Ausatmen die Luft an, und zog an dem Verschluss. Ein leises "Plopp".
Ella atmete ein.
Ich wartete.
Meine Frau atmete aus. Und wieder ein. Musste reichen so, oder?
Fahrig fummelte ich die Abdeckkappe wieder auf das Röhrchen und versteckte dieses Corpus Delicti unter meinem Buch. Verdammt - ich hatte Janine Klein nicht gefragt, wie lange es eigentlich dauerte, und woran...
Ella erzitterte. Erst nur leicht, dann stärker. Am ganzen Leib. Aha - die Wirkung setzte also ein. War das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Gespannt legte ich mich auf die Seite, ihr zugewandt. Bereit, jederzeit wieder den schlafenden Gemahl zu geben, sollte sie aufwachen.
Doch sie wachte nicht auf. Obwohl das Zittern sich verstärkte, und dann in eine Art Zucken überging. Ihre Arme und Beine fuhren umher, und sie stieß dumpfe Laute aus. Beklommenheit sickerte in meinen Bauch. Auf einmal kam ich mir vor wie der größte Idiot. Was tat ich hier eigentlich? Therapierte meine Ehefrau ohne ihr Wissen mit einer experimentellen Substanz? Nicht zugelassen, ungeprüft, und möglicherweise doch nicht ungefährlich?
Jetzt schlotterte sie von Kopf bis Fuß, ihr Körper krümmte sich, wie im Krampf.
"Ella?" Ich richtete mich auf. Eine ausflippende Frau im Nachbarbett war ein guter Grund, um wach zu werden, oder?
Doch sie reagierte nicht. Die Krämpfe dauerten noch einige Sekunden und flauten dann ab. Ich atmete auf. Die Bilder, wie ich den Polizisten die tote Ehefrau im Bett erklären wollte, verblassten.
Schließlich lag Ella wieder reglos auf dem Bauch. Doch nicht wie zuvor in einer ihrer üblichen Schlafposen, sondern mit von sich gestreckten Gliedern, wie eine zerbrochene Puppe. Atmete sie überhaupt noch?
"Ella?", raunte ich und legte ihr eine Hand auf den Rücken. Sie trug wieder eines ihrer Hemdchen, sonst nichts. Ihr Leib fühlte sich warm an, und lebendig. Ich spürte, wie sich die Rippen hoben, und den Puls unter ihrer Haut.
Sie war wirklich warm. Oder war das nur meine überreizte Fantasie? Nein, wahrscheinlich nur die Sommernacht.
Was jetzt? Wie bekam ich denn heraus, ob das Mittel anschlug? Anscheinend musste ich es einfach ausprobieren.
Ich rüstete mich innerlich. Vielleicht würde ich gleich eine giftige Abreibung kassieren. Doch nach einem tiefen Durchatmen streichelte ich Ella sacht von oben nach unten über den Rücken, spürte die Wirbel unter meinen Fingerspitzen. Dann die weichere Haut und das nachgiebigere Fleisch ihres Poansatzes.
Zum ersten Mal seit Jahren ruhte meine Hand mit weit abgespreizten Fingern auf der linken Hinterbacke meiner Frau! Allein dieser Reiz verschaffte mir in Sekundenschnelle eine knüppelharte Erektion. Wie lange hatte ich auf diesen Augenblick gewartet? Ich schluckte trocken und kam mir vor wie in einem unwirklichen Traum.
Ganz vorsichtig krümmte ich die Finger, erforschte das weiche Kissen, zwang mich zur Zeitlupe. Nur ein leichtes Berühren, die Andeutung eines Walkens. Die Pobacke verformte sich widerstandslos, komplett entspannt im Schlaf.
Wie hypnotisiert wechselte ich zur anderen Seite und liebkoste meine Frau auch dort. Sie reagierte nicht, schlief einfach weiter. Das machte mich etwas mutiger. Ich griff ein wenig herzhafter zu. Wie herrlich, diese volle, weiche Form unter meinen Fingern zu spüren.
"Mh."
Ich erstarrte. Doch Ella blieb ruhig, abgesehen von diesem einen Laut. Dann streichelte ich sie weiter. Meine Hand wanderte hoch, fuhr ihrer Taille nach, und hinab, bis auf den schlanken Oberschenkel. Doch untrüglich zog mich der Hintern an, dieses köstliche Ensemble aus Haut, Fleisch und Wärme. Ah, ich schwelgte in den Berührungen, und auch in den Erinnerungen, die dabei wie Luftblasen aus dem Ozean meines Unterbewusstseins aufstiegen.
"Ghhrrrchhh."
Ella drehte den Kopf von mir weg und murmelte etwas in das Kissen. Ich ließ meine Hand, wo sie war, und massierte weiter. Sehr sanft, sehr achtsam. Wärme stieg aus der Afterspalte auf und kitzelte meine Handfläche, doch ich verzichtete auf ein Vordringen in diese Kluft. Stattdessen presste ich vorsichtig eine Pobacke zusammen und spürte, wie die Haut sich zur Seite zog. Das musste sich bis zum Anus fortsetzen, und...
Unter meiner Hand zogen sich Muskeln zusammen, einmal, zweimal. Eine Antwort auf meinen Griff? Noch bevor ich das einschätzen konnte, rollte Ella ein wenig mit den Hüften. Und öffnete die Beine etwas.
Ich verhielt, mit wummerndem Herzen. War sie jetzt wach? Fand sie gut, was ich tat? Doch ich war zu weit gegangen, um jetzt noch aufzugeben. Ich setzte die Streicheleinheiten fort, ein wenig nachdrücklicher jetzt, und dehnte meine Erkundungen in die warme Fuge zwischen Po und Schenkelansätzen aus. Kleine Härchen kratzten an meinen Fingerspitzen.
Wieder das Rollen, eher ein Räkeln jetzt, und die Beine gingen noch etwas weiter auseinander. Nun konnte es keinen Zweifel mehr geben: Sie wollte es! Sie wollte, dass ich sie dort berührte, dass ich weiter vordrang.
Ich schob mich ein wenig näher heran und tastete mich vor. Spürte Haut, Falten, Haare. Stieß auf einen halb vergessenen Eindruck: Das samtweiche Gefältel ihrer inneren Schamlippen unter meinen Fingerspitzen. Wie verzaubert strich ich diesen Linien entlang. Meine Erektion hatte sogar nachgelassen, so heftig war die Faszination.
Mit zitternden Fingern erkundete ich die Wölbung ihres Damms. Und dann drückte ich sogar sanft in den runzligen Trichter ihres Anus.
Sie atmete tief durch und spreizte die Schenkel weit auseinander. Bot sich mir dar, so offen und bereit wie in den besten Zeiten unserer gemeinsamen Jugend! Natürlich musste ich nach der Öffnung ihrer Scheide tasten und fand diese sofort. An der Stelle hatten sich die Falten geteilt, und ich ertastete die warme Übergangsstelle in ihr Inneres. Erste Andeutungen von Feuchtigkeit ließen meine Fingerspitzen leichter gleiten. Und als Ella das Hinterteil ein wenig nach oben drückte, da verstand ich das als Einladung. Mit einer kleinen, kreisenden Bewegung bohrte ich den Mittelfinger von hinten zur Hälfte in die Muschi.
"Hmmm..."
Ein wohliger Seufzer, und ihr Körper antwortete auf meinen vorwitzigen Kontakt. Sie rollte das Becken hin und her, räkelte sich unter meinem Griff und erschauerte leicht, als ich tiefer eindrang. Innen streichelte ich die geriffelten Wände ihrer Scheidenröhre und stieß auf mehr Flüssigkeit, weiter hinten. Meine Fingerspitzen ertasteten den Vorsprung ihrer Cervix, und sie erzitterte erneut. Noch tiefer! Bis mein Finger bis zum Anschlag in der lebenden, heißen Höhlung steckten.
Ella drehte den Kopf zurück und hob mühsam ein Augenlid. Sie schaffte es knapp zur Hälfte.
"Du - Du bist... hhh... du hast mich geweckt?!", murmelte sie schlaftrunken.
"Ja", schnurrte ich. "Gefällt es dir?"
"Mhmmm..." Ein schwaches Grinsen spielte um ihre Lippen, gefolgt von einem kleinen Japser, als ich meine Finger nach vorne drückte und in den schwammigen Bereich ihres G-Spots. Sie atmete nun schneller, und ihre Hüftbewegungen folgten meinen Direktiven.
Unglaublich! Ich wühlte in den glitschigen Tiefen meiner sonst so eiskalten Frau, und sie genoss es wie ein Festmahl? War das jetzt schon der Effekt der Behandlung? Oder ein Zufall? Oder bekam sie im Schlaf gar nicht richtig mit, was ich tat? War es für sie nur eine Art erotischer Traum? Einer, der sich ziemlich real anfühlte?
Systematisch erforschte ich das lange verwaiste Innere meiner Gattin, spürte ihre unwillkürlichen Reaktionen, hörte auf ihren schnellergehenden Atem, ihr Schlucken. Dann, mit einer leichten Bewegung, tauschte ich den Mittelfinger gegen den Daumen. Diesen schob ich ihr bis zum Anschlag rein und presste den Ansatz meiner Faust von unten gegen sie.
"Ghaah!"
Ella bäumte sich ein wenig auf und fiel zurück. Ich ließ den Daumen in ihr kreisen und massierte dabei ihre Scham mit den anderen Fingern. Insbesondere die Stelle, wo die Perle sich unter den Falten versteckte. Sie ging mit, und sehr bald fickte ich sie richtiggehend mit dem Finger.
"Komm jetzt... komm zu mir...", keuchte sie vernuschelt.
Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen. Ich rappelte mich hoch, war in der nächsten Sekunde über ihr, und ließ mich auf ihren göttlich arbeitenden Hintern hinab sinken. Wie früher legte ich ihr die Hände um die Schultern und presste sie damit nach unten, während mein Schwanz gegen sie tastete, ganz ohne die Hilfe meiner Hände. Sofort hatte er die richtige Stelle gefunden, einladen heiß und glitschig, und mit einem langen Schnaufen zog ich mich an ihrem Rücken entlang hoch und bohrte ihr dabei mein Ding in den Leib.
Ahh!
Warm, eng, unfassbar zart. Beinahe unwirklich, dieser Eindruck, nach all den Jahren der Entbehrung, der kühlen Schulter. Meine Augen fühlten sich an, als wollten sie aus den Höhlen quellen. Ich konnte kaum fassen, was ich da tat, und wie Ella reagierte.
Sie stöhnte und stemmte sich mir entgegen. Wieder einmal konnte ich nicht anders als festzustellen, wie perfekt wir doch zusammenpassten. Als sie jung war, mussten wir immer ganz vorsichtig sein, denn mein Penis gehört zu den größeren seiner Art. Vor allem zu den dickeren. Doch seit den Geburten hatte sich ihr Kanal etwas geweitet, und mein Pfahl besaß genau die richtige Größe, um ihn hübsch auszufüllen. Auch ohne jede Vorsicht. Auch, wenn ich sie einfach tief und hart fickte.
So wie jetzt. Es gab keine Zeit, keinen Raum für Feinheiten, für Spiel. Ich hatte sie genommen, und ich stieß sie heftig, stieß die Jahre der Entbehrung weg, all die frustrierten Nächte, die heimlich abgewichsten Stauungen. Sie gehörte mir, und ich nahm sie, wie ein Mann seine rechtmäßige Frau nimmt. Liebevoll, aber nicht unbedingt rücksichtsvoll.
Sie ging mit, und wie! Sie keuchte und schluckte und bockte unter mir, wand sich wie ein aufgespießter Fisch. Allerdings mit dem einzigen Ziel, die Berührungen noch intensiver, die Durchdringung noch tiefer, die Gewalt des aufeinanderprallenden Fleisches noch markerschütternder zu machen.
"Ja... ja... ja..", ächzte sie abwesend und krallte die Hände in das Laken. Ihr ganzer Leib rieb sich an meinem, sie empfing jeden Stoß mit einem Gegenhalten. Ich leckte sie über den Nacken und biss zu. Nur ein wenig, doch sie erschauerte, als hätte sie voll in eine Zitrone gebissen, und winkelte die Waden an, presste mir die Fersen in den Hintern, drückte mich noch tiefer in sich.
"Rrhhaaa..."
Mein Orgasmus stieg so schnell und unwiderstehlich in mir auf wie ein Atompilz, und dann hing ich schlotternd auf ihr und ergoss mich ein ums andere Mal. Sie wimmerte und erzitterte, warf sich gegen mich, presste mir den angespannten Po in den Schoß. Ein Orgasmus? Vielleicht. Das war mir in dem Moment auch egal. Hauptsache, ich konnte mich verströmen, konnte schwelgen in den langen, schaudernden Schüben, die mich durchströmten wie eine sanfte Säure...
Dann lag ich schwer atmend auf ihr, mein Schwanz noch in ihr begraben, die Wange an ihren Hinterkopf geschmiegt. Langsam tauchte ich wieder auf aus diesem Wirbel der Lust. Ihre Muschi schloss sich einige Male um mein Gemächt, so als ob sie es abtasten würde. Nasse Geräusche von dort unten, als ich mich bewegte.
Die blind ermattete Wonne hielt nicht lange. Schon Momente später überfielen mich Fragen, Gedanken, Befürchtungen. Was hatte ich nur getan? Wenn sie mich jetzt...
"Weiter!" Kein Flüstern, nur ein Hauch.
"Hm?"
"Weiter! Ich war noch nicht so weit."
"Äh, na klar, Ella. Natürlich..."
Um meine Standfestigkeit zumindest musste ich mir keine Sorgen machen. Der Schwanz hatte trotz des Ergusses kaum an Härte verloren. Fast wie damals in meiner Jugend, als einmal Abwichsen nicht ausreichte. Die unverhohlene Wollust in ihrer Flüsterstimme tat ein Übriges. Mein Herz jauchzte vor Erleichterung.
Nun, da der erste, blinde Rausch vorüber war, konnte ich die Feinheiten besser wahrnehmen. Ich lag auf Ella, ihre weichen Hinterbacken am Bauch, der glatte Rücken unter mir. Mein Penis lag in einer behaglichen, schleimgefüllten Höhle und glitschte herrlich leichtgängig vor und zurück. Die vertrauten Ausdünstungen unserer Lust stiegen in meine Nase. Wie hatte ich den Geruch meiner Liebsten vermisst!
Ich spannte die Unterleibsmuskeln an und rieb mit der Eichel über die Stelle, wo sich ihr G-Punkt befinden musste. Sie stöhnte kehlig und nahm die Schenkel noch weiter auseinander. Meine Stöße gingen tiefer. Ich aalte mich königlich in ihrem dampfenden Kanal und lauschte den unanständigen Schmatzgeräuschen, die wir produzierten.
"Oh ja...", seufzte sie schwelgerisch und stemmte mir ihre Kehrseite entgegen. Ich konnte spüren, wie sie die Scheide zusammenkniff und wie sich dabei auch ihr Anus an meinem Unterbauch zusammenzog. Aus alter Gewohnheit schob ich eine Hand unter sie und umfasste die linke Brust. Ich mochte es einfach, ihre weibliche Fülle zu spüren, wenn ich sie fickte.
"Oh ja..."
Sie kämpfte sich halb auf die Ellenbogen und stemmte mein Gewicht dabei mit hoch. Wow - unglaublich, wie die Lust die Körperkräfte einer Frau befeuern konnte! Selig nahm ich auch die andere Brust und walkte beide Kissen gierig durch. Als wir uns kennenlernten, da strotzte Ellas Busen beinahe unnatürlich straff und fest. Durch die Geburten war er etwas weicher geworden, und das mochte ich sehr. Ich schwelgte im Besitz der beiden Titten und rieb die Nippel zwischen den Fingerspitzen hin und her, nicht sehr zart.
"OH JA! OH JA!"
Ella verfiel in eine Art Ganzkörperzucken, sie spannte sich rhythmisch an überall und hechelte laut und immer schneller. Ich ließ die letzte Zurückhaltung fahren und bediente sie wie ein Zuchthengst seine Stute. Meine Finger krallten sich in ihr Fleisch, ich röhrte und schnaufte an ihrem Nacken, die ermattete Lust in den Lenden flammte wieder hoch.
So fickten wir. Lauter, heftiger, härter, durchdringender, mahlender. Eine grelle Ekstase hielt uns gefangen, ein Blitzlicht aus purem, körperlichem Wollen, aus Gier. Ella klammerte sich an den Rändern der Matratze fest und schluchzte vor unerfüllter Begierde. Ihr Innerstes hatte sich an meinem Riemen festgesaugt wie eine Muschel und die Hitze, die mir da entgegenstieg, brachte mich um die letzten Reste meines Verstands.
Ich hatte Ella wieder!
Ihren Körper!
Sex!
Alles!
Ahhhh! Wie gut war das alles nur?
Ella quietschte in immer höheren Tönen. Als der Orgasmus sie überrollte, da bewahrte uns nur ihr fehlender Atem vor einer Anzeige wegen Ruhestörung. Sie schrie ihre blanke Lust hinaus und bockte unter mir wie ein Wildpferd beim Einreiten. Ihre Möse krampfte sich so unglaublich eng um meinen Knüppel, sie trommelte mit beiden Fäusten auf das Laken. Dann löste sich alles, und ich verfolgte staunend, wie sie in eine freudige Ekstase taumelte, die ich in dieser Tiefe noch nie bei ihr erlebt hatte.
Mit ein paar Stößen mehr hätte ich mich ebenfalls wieder über die Klippe pushen können. Doch das wollte ich nicht. Zu faszinierend war es, auf dieser kleinen, zierlich gebauten Frau zu liegen und ihren Endlos-Orgasmus mitzuspüren, mitzumachen. Sie lachte und schluchzte und warf sich mit zuckenden Gliedern hin und her, nicht mehr als ein Bündel willenloses Fleisch im Griff der literweise ausgeschütteten Glückshormone.
Endlich kamen die Schübe leichter, entspannter, bis sie mit einem gewaltigen Stöhnlaut schlaff zusammenbrach. Vorsichtig rutschte ich zur Seite und von ihr herunter. Ich streichelte sie, achtsam, beinahe andächtig. Meine Hand glitt von ihrem heißen Nacken über den Rücken hinab, bis zu den schwitzigen Pobacken. Die Schenkel hielt sie immer noch obszön weit gespreizt. Dort musste sie so offen sein wie ein Scheunentor, doch etwas hielt mich davon zurück, jetzt ihre überfließende Möse anzufassen.
"Hat - hat es dir gefallen?", hauchte ich an ihrem Ohr. Das musste ich wissen.
"Mhm." Sie gähnte herzhaft. "Bin so müde..."
In Windeseile tauchte sie zurück in den Tiefschlaf und ließ mich zurück, hellwach. Einerseits befriedigt und erleichtert, ja euphorisiert. Die jahrelange Trockenzeit hatte ein Ende gefunden! Es regnete wieder, in dicken, warmen Tropfen, und die Landschaften blühten auf.
Andererseits stieg Verwirrung, Verunsicherung in mir hoch. Was zum Henker war das jetzt eigentlich gewesen? So enthemmt hatte ich meine Liebste kaum jemals erlebt.
Tja, und was würde meine Frau morgen früh von diesem Überfall halten, wenn sie wieder bei klarem Verstand war?
Wie sollte ich ihr das alles nur je erklären?
"Frank, du bist und bleibst ein triebblinder, sexabhängiger, schwanzgesteuerter alter Trottel", brummte ich vor mich hin. "Das hat dich schon früher in Teufels Küche gebracht. Diesmal wird es dich wahrscheinlich den Hals kosten."
Ich widersprach mir nicht.
***
ENDE VON TEIL 1
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