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Tanzabend in der Disco (fm:Exhibitionismus, 7007 Wörter)

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Veröffentlicht: Dec 25 2021 Gesehen / Gelesen: 10918 / 8510 [78%] Bewertung Geschichte: 9.13 (53 Stimmen)
Beim Tanzen in der Disco tanzt beschimpft ein flüchtiger Bekannter Camy als seine Lustsklavin. In dem folgenden Handgemenge wird Camy's Kleid weggerissen, sie steht vollkommen nackt in der Menschenmenge, und geht die Konfrontation mit ihrem Angr

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Shit ! ! Bei dem Besitzanspruch, den Törsleff offensichtlich hat? ! Wenn er mich beim Tanzen mit Daniel findet - würde das nicht ein Duell zwischen den beiden provozieren, mit Pistolen, Faustkampf, Verletzten oder gar Totschlag? Liebe Camy, so einen Mist hast du schon lange nicht mehr gebaut! Überleg demnächst vorher, bevor du allen möglichen Leuten von deinen Tanzabendprojekten erzählst! So ein Scheiss! Also, Daniel durfte ich unter keinen Umständen einladen. Ich müsste jemanden an Ort und Stelle finden, mit dem ich gut tanzen konnte, und wenn Törless reinkommt, würde ich diesen Lückenfüller huldvoll entlassen und wieder brav sein, und Törless keinen Anlass für eine Szene geben. Aber ich würde mich sobald wie möglich bei Daniel melden und endlich ein Treffen organisieren.

Für diesen Freitag hatte die Disco einen Dresscode ausgegeben; das war schon etwas ungewöhnlich, denn es war eine kein offizielles Ding, sondern mehr eine Art Pop-up-Schuppen, eigentlich ein leerstehendes Betriebsgebäude, das gelegentlich für Tanzfeste und so gebraucht wurde; einen offiziellen Betreiber gab es nicht, und Regeln eigentlich auch nicht, bis auf dieses Mal also. Wörtlich hiess es in der Ankündigung: "Damen : Leichtes Abendkleid. Du kommst stilvoll gekleidet, ohne zugeknöpft zu sein. Es gilt die H3S-Regel : Hohe Hacken und Hoher Schlitz (am besten beides beidseitig)." Oha, sie wollten also etwas "Stil" einführen, ein etwas besseres Niveau erreichen als zerfetzte Jeans über abgetragenen Sneakers. Ich fand es gut: mein Tanzkleid, das ich im Sommer für den Urlaub in Spanien gekauft hatte, passte ausgezeichnet für diese Gelegenheit. Ich fühlte mich topp elegant und stilvoll darin, und leicht war es in jedem Fall, vielleicht sogar etwas zu freizügig. Farblich passte das neue Seidentuch ausgezeichnet dazu, um die Schultern gelegt, würde es den Ausschnitt und vor allem die weiten Armlöcher verhüllen. So stellte ich mir vor, wie ich sehr stilbewusst mit dem Flair eines Modells auf dem Laufsteg herumspazieren würde; sehr elegant in einem kurzen Kleid, und obendrein ohne eigenen Begleiter würde ich wohl nicht lange auf Kandidaten warten müssen, die mich zum Tanze führen wollten.

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Ich hatte eine fürchterlich hektische Woche hinter mir, und wollte den Abend nicht wieder alleine hinter dem Fernseher mit Junkfood und Bier verbringen. In den letzten Monaten war mein soziales Leben ziemlich ausgetrocknet, und ich hatte eigentlich niemanden, den ich eben so mal anrufen und ohne Vorwarnung zu einer Kneipentour auffordern könnte; ich hatte ja auch nicht viel zu erzählen, hatte nur gearbeitet in den letzten Monaten. Mein letzter Besuch in einer Disco lag schon länger zurück, denn ich vermied Lärm; aber die irische Band wollte ich gerne hören. Noch mehr eigentlich als die Band zogen mich die Stichworte auf der Ankündigung der Disco an: "elegant", "leicht gekleidet", "Schlitz beidseitig". Schon ohne eine solche Aufforderung kleiden weibliche Besucher einer Disco sich ja immer sehr attraktiv; viele selbst explizit freizügig. Als Mann alleine zu kommen hat den Vorteil, dass man dann ungehindert den Schönsten der Schönen nachschauen darf. Ich hoffte, dass sich unter den einigen 100 Besuchern nicht nur zwei oder drei reizende "H3S-gekleidete" - ich hatte diese Abkürzung noch nie gehört, immerhin war es nicht H2S geworden! - Geschöpfe tummeln würden, sondern so viele, dass man zum Zählen neben den Fingern der beiden Hände auch noch Schuhe und Strümpfe ausziehen und die Zehen hinzu nehmen müsste. Auch wenn es nur bei blosser Augenweide bliebe, könnte dies ein genussvoller Abend werden - und ausgeschlossen ist es ja nie, dass es nicht nur bei Augenfreuden bleibt.

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Nichts ist schlimmer als in einer gähnend leeren Disco anzukommen und von den wenigen Anwesenden gleich dumm angequatscht zu werden; also kam ich erst ziemlich spät. Einen Check, ob der H3S-Code eingehalten wurde, gab es natürlich nicht, und eine Alterskontrolle ebenso wenig. Zum Glück war es schon ziemlich voll und laut; ich hängte meinen leichten Mantel an den Garderobenständer, richtete mein Tuch noch einmal her, holte mir eine Flasche Wasser - ich trinke nie anderes als Sprudelwasser in der Disco - und schob mich in die Menge. Die Band spielte sehr rhythmisch, mir gefiel der Sound, extrem prominentes Schlagwerk, mit schnellem Rhythmus; dazu diese verrauchte, verwhiskyde Stimme! Fast wie aus dem besten alten Jazz. Schneller als sonst war ich auf der Tanzfläche und wiegte mich zur Musik. Als professionelle Balletttänzerin wäre ich wohl kaum zu gebrauchen, aber ich liebte es, mich von rhythmischer Musik voll einnehmen zu lassen, ich konnte die Umgebung und die eigenen Gedanken ausblenden und versuchen, mit der Musik zu leben und mich so zu bewegen und zu fühlen, als ob ich und die Musik die einzigen Elemente des Universums wären.

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Trotz des Gedränges hatte ich doch noch einen guten Platz an der Brüstung der Empore ergattern können und hatte so guten Überblick über das Treiben unten auf der Tanzfläche. Durch die Lichteffekte hin war es nicht leicht, individuelle Personen gut zu erkennen; aber es war offensichtlich, dass einige der Damen da unten mit langen Beinen, offenen Haaren und tiefen Ausschnitten Aufmerksamkeit erregen wollten. Einige wenige waren so individuell gekleidet, oder verhielten sich so, dass man nicht umhin konnte, sie zu beobachten. Besonders fiel mir eine auf, die ganz offensichtlich unbegleitet war; sie hielt keinen Kontakt zu anderen, fast ein wenig autistisch schien sie zu tanzen und gleichzeitig Abstand zu halten, so als wäre sie in einer gläsernen Kugel und die anderen existierten nicht für sie. Nein, das war nicht ganz richtig; manchmal, wenn jemand in ihre Nähe kam und ihr etwas zu sagen schien, dann reagierte sie nicht unfreundlich und schien auch zu antworten. Aber es waren immer nur kurze Momente, fast sofort danach versank sie wieder in ihrer Einsamkeit. Sie schien recht jung, war auffallend lang gewachsen, zumindest soweit ich das von hier oben aus sehen konnte.

Da durchzuckte es mich: das war ja Camy, meine Praktikantin vom letzten Jahr - Camy! Ja sicher, das war sie ! Warum hatte ich sie nicht sofort erkannt?? Wieder beschlich mich dieses komische Gefühl wie von Schmetterlingen im Bauch, genau wie im letzten Jahr, als sie bei uns arbeitete. Damals musste ich mich zusammennehmen, denn sie wusste um ihre Attraktivität und spielte auch ganz offen mit ihrem Sexappeal; aber wenn ich auf ihre Avancen eingegangen wäre, wäre mein Job Vergangenheit gewesen. Seither hatte ich sie nicht mehr gesehen - aber jeden Tag und jede Stunde, auch nachts, an sie gedacht.

Aber diese Absätze, die sie anhatte ! Ich fragte mich, wie man sich darauf halten konnte ohne abzustürzen, geschweige denn wie sie damit tanzen konnte. Fast wie eine Filmdiva hatte sie ein weites Cape oder eine Stola um die Schultern, was ihren Körper verbarg und ihre Eleganz betonte, ganz im Gegensatz zu den typischen Besucherinnen einer Disco, deren Kleidung dazu dient, den Körper zu betonen und ein Maximum an Haut zwischen Busen und Bauchnabel und noch darunter sehen zu lassen

Selbst von hier oben und mit dem typisch schlechten Discolicht konnte ich sehen, dass ihr viele junge Männer und Paare neben der Tanzfläche nachschauten. Aber sie gab sich spröde, wollte sich anscheinend nicht "einfangen" lassen: als wäre es ihr zuwider, zu schnell Kontakt mit einer Person zu machen und dann den ganzen Abend nur diesem Einen zuhören zu müssen. Wahrscheinlich wollte sie, bevor sie ihre Wahl traf, von so vielen wie möglich bewundert werden.

Ich schluckte, mein Herz klopfte heftiger als der Schlagzeuger - - - Sollte ich zur Tanzfläche gehen und sie ansprechen? Mit ihr tanzen? Sie würde mich auslachen, ich war ja viel zu alt für sie. Ich entschied mich hier oben zu bleiben, sie hatte sich doch ganz sicher mit einem Bekannten verabredet, und ich würde mich nur lächerlich machen.

- -

Einige Leute begrüssten mich oder sprachen mich an, ich antwortete ihnen freundlich, blieb kurz bei ihnen stehen, hatte aber keine Lust auf langes Gebabbel, denn ich wollte "Action", ich wollte tanzen, nicht quatschen! Wie ich ihn einschätzte, würde Törsleff wahrscheinlich erst lange nach Mitternacht kommen; dann müsste ich mich zurücknehmen, um seinen Jähzorn nicht zu reizen. Bevor er kam, musste ich genügend getanzt haben, dazu musste ich aber erst einen guten Tänzer finden : jemanden, der mit mir tanzen würde und mir Halt geben würde, wenn die Musik und die Bewegungen zu schnell wurden; jemanden, den ich noch nie gesehen hatte, den ich wahrscheinlich nie wiedersehen würde, und mit dem ich Spass haben würde nur für heute Abend. Den ich reizen würde mit meinem leichten, etwas durchscheinenden Kleid, mit den tiefen Einblicken, wenn das Tuch sich bewegt oder ich es ganz beiseite lege. Und der alleine weitertanzen müsste, sobald Törless auftritt. Schade, dass ich Daniel nicht hatte einladen können, Daniel den Schüchternen, der in mich verknallt war, der gebildet war, der darauf bestand, dass auch Praktikantinnen ihre Meinung und ihr Urteil gaben. Aber ich war froh, dass er nicht hier war; ein falsches Treffen hätte zu einer Katastrophe geführt! Morgen würde ich ernsthaft versuchen, etwas mit ihm zu arrangieren, unter allen Umständen! Und plötzlich war mir klar : Törless würde ich nicht mehr wiedersehen: ich würde hier verschwinden, bevor er kam, und auch danach ihn nie mehr treffen, denn Verbote und Erlaubnisse brauche ich nicht, selbst der Versuch ist strafbar.

Jetzt also erst mal einen Partner finden zum Tanzen. Ich ging zur Toilette, zog den Schal aus und den BH, dann zupfte ich das praktisch schulterfreie, weisse, nicht ganz undurchsichtige Kleid noch einmal sorgfältig zurecht.

Ich hatte Lust bereit zu sein, um im entscheidenden Augenblick alle Mittel einsetzen zu können. Attraktiver sein, als es die Polizei erlaubt. Hier in der Disco war natürlich keine Polizei, die Grenze des gesellschaftlich Erlaubten war schon ein Stück weit verschoben, denn was im normalen Leben tabu ist, war es hier noch lange nicht. Wegen eines Nippleslips würde keine Augenbraue hochgezogen werden; es gab "wet T-shirt contests", und ich war selbst einmal dabei, als zwei Lesben einen absolut obszönen Tanz hinlegten und danach ohne Strings und alles sich nur weiter ihrer Lust hingaben, ohne jede Rücksicht auf die Anwesenden, und sich gegenseitig zum Orgasmus brachten. Aber das war eine Ausnahme, gänzliche Nacktheit war hier eigentlich nicht die Regel; der Schuppen hier war kein Nachtclub. Ich war auch nicht bereit, heute Abend hier Sex zu haben, nackt in aller Öffentlichkeit ist sowieso nix für mich, ausser am Strand. Aber in die Rolle der Femme fatale schlüpfen, meinen Partner reizen und verführen und ihn glauben lassen, dass ich zu vielem, fast zu allem bereit wäre - ja, das wollte ich schon ausprobieren; ihn mit kurzen Einblicken aufreizen, um dann - ja was dann? Wenn "die Chemie stimmte", dann würde der Abend vielleicht bei ihm oder bei mir zu Hause fortgesetzt, aber auch nur dann - und erst dann auch würden die letzten Hüllen fallen, wenn überhaupt.

Ich legte das Seidentuch wieder über die Schultern, es würde wohl für die meiste Zeit des Abends auf meinen Schultern ruhen. Und wenn Törsleff hier ankommt, werde ich schon über alle Berge sein.

So vorbereitet, kehrte ich in den Saal zurück, hängte das Täschchen mit dem BH bei der Garderobe neben den Mantel, holte mir wieder eine Flasche Sprudelwasser und mischte mich wieder Teil unter die Tänzer.

- -

Ich hatte sie aus den Augen verloren, aber jetzt sah ich sie wieder auf der Tanzfläche. Sie trank aus einer Flasche - ihr damenhaftes Auftreten hätte eigentlich ein Champagnerglas erfordert. Es war da unten sicher ähnlich warm wie hier oben, und sie bewegte sich ja die ganze Zeit - und Champagner gab's hier nicht, dafür war es doch ein bissel zu sehr improvisiert. Aber etwas war anders, nur was? Sie hatte immer noch den schal um die Schultern, die hohen Schuhe... Oh ja, sie hatte ihre langen Haare zu einem Knoten im Nacken gebunden, sie erinnerte mich an Stiche von jungen, adeligen Damen aus dem 19. Jahrhundert.

Es kamen immer noch neue Leute herein, und ich wurde abgelenkt von dem Geschiebe um mich herum. Nicht weit von mir stand jetzt eine Gruppe Neuankömmlinge, meistens männlichen Geschlechts um einen ziemlich korpulenten Berserker. Es hätte mich nicht überrascht, wenn er sich als Mitglied eines Motorradclubs herausgestellt hätte; er redete ziemlich laut, und eigentlich ohne Unterbrechung, und war mir spontan unsympathisch. Gab es hier keine Rausschmeisser am Eingang? Aber mit welchem Argument hätte man ihn nicht reingelassen?

Unten auf dem Parkett tanzten jetzt mehrere Paare, die Einzeltänzer hatten etwas Platz gemacht, und es gab deutlich mehr Bewegung. Es sah nach einem Wettstreit aus, und auch die Band spielte melodischer, auch rhythmischer, und lud deutlich zum Tanzen ein. Die Musik steigerte sich in einem langsamen Crescendo und wurde dabei schneller, und die Paare hielten mit: im Takt der Musik wurden sie schneller, und ihre Bewegungen ausladender. Auch mein Mädchen - na ja, sie war ja nicht mein Mädchen, sie war nur einige Monate bei uns im Büro gewesen, sonst nichts, leider! - war dabei und legte gerade mit einem sehr agilen Jungen einen Tanz hin, der zwar an die Bewegungen des Tangos erinnerte aber viel schneller war.

Das ging so einige Minuten; einige Paare gaben auf, bis schliesslich nur noch zwei Paare tanzten, darunter mein Girlie. Die Zuschauer klatschten im Rhythmus und spornten die Paare an. Da geschah es: nicht weit von mir brüllte jemand :

" Du verfluchte Hure!! Warte! "

und ich sah den Berserker sich in einer heftigen Bewegung Richtung Treppe drängen, die zum Tanzflur hinunter führt. Er hatte so aggressiv, so brutal gebrüllt, dass ich plötzlich Angst um das Mädchen bekam. Ich folgte ihm in einigem Abstand, nicht ohne mich vergewissert zu haben, dass seine Gefolgsleute mir nicht nach kamen.

Am Rande des Tanzbodens ankommend, konnte ich die zwei immer noch zur Musik tanzenden Paare jetzt aus der Nähe sehen. Camys Tuch lag irgendwo am Rande der Tanzfläche auf dem Boden, daneben stand ihre kleine Wasserflasche. Jetzt erst war deutlich, wie gut sie sich an den Dresscode gehalten hatte: ihr kurzes Kleid mit tiefen Ausschnitten vorne wie hinten am Rücken war nahezu "schulterfrei", nur dünne Bändchen über den Schultern sorgten dafür, dass der Vorderteil nicht weg gleiten konnte und ihren Busen verborgen hielt. Aber seitlich hingegen gab es viel Freiheit und Sicht auf blosse Haut, nicht nur wegen der hüfthohen Schlitze, sondern auch, weil Partien zwischen Achsel und Taille weitgehend offen waren. Vielmehr waren die Vorder- und Rückenpartien des Kleids zwischen den Schulterbändchen bis hinunter zur Taille nicht miteinander verbunden und erlaubten ungehinderten Einblick auf ihre wippenden jugendliche Brüstchen.

Der schnelle Rhythmus von vorhin ging jetzt in einen richtigen, etwas langsameren Tango über, und ich war überrascht, wie expressiv Camy diese weit ausholenden, lasziven und den weiblichen Körper betonenden Gesten ausführte, wie ungeniert sie sich dem erotischen Charakter dieses Tanzes hingab. Sie tanzte so, als ob sie allein mit ihrem Partner war und ihn hier an Ort und Stelle verführen wollte, und er gab ihr alle nötige Hilfestellung: er hielt ihren Körper in der Balance, während sie sich weit nach rückwärts beugte, oder wenn ihr Oberkörper extrem weit nach vorn gebeugt und gestreckt war und gleichzeitig ein Bein nach hinten: besonders diese Stellung, die sie mehrmals einnahm und dann auch für mehrere Sekunden bewegungslos anhielt, erlaubte uns Zuschauern grossartige Blicke auf ihren zu einem grossen Teil unverhüllten Körper, während man den Rest mehr als deutlich erahnen konnte. Ja, formal gesehen war ihr Busen verhüllt, aber eben doch von der Seite aus sichtbar, und wenn auch die Scham verhüllt war, so zeichnete ihre Form sich doch sehr gut ab unter dem dünnen Stoff ihres Kleides; ihre Schultern und Arme und der Rücken bis fast zum Gesäss waren frei, die langen schönen Beine waren weitgehend entblösst bis hinauf zur Hüfte und sogar darüber. Mich durchzuckte der Gedanke : hatte sie denn keinen Slip an? Denn bis zur Taille hinauf sah man seitwärts kein Anzeichen auf irgend etwas, das sie unter ihrem Kleid trug. Vielleicht hatte sie einen C-String, redete ich mir ein ... Ich begann, mich zu verfluchen: warum war ich Blödhannes nicht im letzten Jahr auf ihre Avancen eingegangen? Ich beneidete ihren Tanzpartner, ich wurde eifersüchtig auf ihn - ich fing gerade an zu überlegen, ob ich nicht nach Hause gehen sollte, ...

... als Gebrüll wieder einsetzte .

- -

"Du verfluchte Hure !", hörte ich jemanden brüllen, und kurz darauf nochmals: "Du gehörst nur mir! Du bist mein Lustsklave ! Was knutschst du da mit anderen rum?!"

Ich bin kein Lustsklave! Von niemandem! Ein solches unflätiges Gebrüll bezog sich nicht auf mich, und ich und mein Partner - von dem ich nur wusste, dass er Peter hiess und ein exzellenter Tänzer war - wir tanzten weiter. Wir tanzten weiter, bis jemand mich einfach anrempelte und stoppte und mich brutal und schmerzhaft an der Schulter packte und von meinem Partner wegriss. Reflexartig versuchte ich mich aus diesem Griff zu befreien, aber meine Schulter sass fest wie in einer eisernen Faust. Mit einem extrem heftigen Ruck gelang es mir dann doch mich zu befreien, aber nur mich und nicht aber mein Kleid... an dem nun gezerrt wurde, unnachgiebig und heftig und nach hinten, so dass der dünne Nylonträger des Kleids mich würgte und ich fast nach hinten stürzte. Ich bekam keine Luft mehr, konnte mich kaum auf den Beinen halten, griff panikartig zum Hals um meine Kehle von dem würgenden Strick zu befreien, aber mein Aggressor war viel kräftiger als ich. Um nicht zu stürzen oder zu ersticken, riss ich mit aller Kraft den dünnen Träger kaputt; jetzt konnte ich zumindest wieder atmen, aber dieser Luxus hatte natürlich seinen Preis: die Seitennähte von meinem Kleid waren bei weitem nicht stark genug für sein Gezerre, an der linken Hüfte riss es, mein Oberkörper wurde entblösst, im selben Moment fühlte ich einen heftigen Schmerz in der Scheide, und bevor ich sie mit den Händen schützen konnte, riss auch dieses Teil des Kleides, der als Tanztrikot meine Scheide schützte, riss, wurde mit grosser Schnelligkeit weggezogen und verursachte einen brennenden Schmerz, ich strauchelte nochmals, verlor einen Schuh, fiel aber nicht auf den Grund, war jetzt nackt, auch unten nackt, vollkommen nackt, oben und unten - - - einige meter von mir wieder gebrüll - - - du schlampe, schlimmer als eine läufige hündin, die sich von jedem besteigen lässt! komm sofort bei fuss ! ! - - - und ich - - - ich stehe da, - - - nackt - - - mitten auf der Tanzfläche - - - splitterfasernackt inmitten - - - all der Leute - - - mein gott, törsleff war - - - früher gekommen als gedacht - - - jetzt war die szene, die ich vermeiden wollte - - - wirklichkeit geworden, - - - schlimmer als je für möglich gehalten: - - - nackt und schutzlos vor allen leuten - - - nackt seiner unkontrollierten wut - - - ausgesetzt ohne jede hilfe - - - ich schäme entsetzlich - - - ich gefriere vor angst - - - bleibe stehen - - - versuche mit händen nackte scham brust zu verbergen - - - will mich wegdrehen von den leuten - - - sehe überall augen - - - auf mich gerichtet - - -

- -

Was? Der Berserker beschimpfte sie in aller Öffentlichkeit? Er riss an ihrem Kleid und würgte sie und schimpfte sie wirklich eine Schlampe? Eine Hündin?? Ihr Tanzpartner stand kurz da, unschlüssig und übertölpelt machte er keine Anstalten sie zu verteidigen, dann schlich er feige zur Seite und versteckte sich unter den Umstehenden. Sie strauchelte, ihre Stilettos wurden ihr jetzt fast fatal, einen verlor sie, das Kleid riss an der Hüfte, sie schrie auf vor Schmerz, jetzt hatte er ihr das Kleid weggerissen, erst am Hals und dann auch zwischen den Beinen, und sie war jetzt nackt, wirklich vollkommen nackt. Ohne jegliche Bedeckung stand sie da, ohne BH oder Slip, mit nur einem Schuh am rechten Fuss, und ihre schönen Brüste und ihr schöner Leib waren Tausenden Blicken ausgesetzt.

Es war still geworden, sogar der Sänger hatte aufgehört zu singen, nach einem kurzen Moment stoppten auch die zwei Musiker, nur der Schlagzeuger hämmerte noch weiter, aber verstummte schliesslich auch; die Leute folgten sprachlos der Szene, die sich hier abspielte, und der typische Discolärm verschwand. Selbst die Lichteffekte hatten aufgehört, die normalen Deckenleuchten schalteten sich ein und es wurde ganz langsam hell und immer heller.

Ein seltsames Gefühl in einer Disco, wo Lärm und Stimmengewirr und wenig Licht die Regel ist. Da standen die zwei sich jetzt gegenüber, Camy, vollkommen erstarrt und in vollkommener Nacktheit und getaucht in ein sehr kaltes und hartes Industrielicht, das kein Detail ihres Körpers verborgen blieb, und der unförmig dicke brutale, ungepflegte Berserker. Sie schien nicht richtig zu erfassen, dass sie nicht nur vollkommen entblösst war, sondern auch massiv bedroht wurde. Ich wollte mich auf den Berserker stürzen, ich hätte es schon vor 5 Sekunden tun sollen, als sie noch kämpfte, aber auch ich war erstarrt, wie alle anderen. Ich überschlug die Situation, wie ich ihn am besten angreifen könnte. Wäre es nicht besser, mit einer kleinen Gruppe Camy zu schützen, zu schützen vor dem Berserker - und jetzt vor den Blicken all der Leute? Sollte ich sie weg holen von der Tanzfläche und von dem Wilden, und sie zur Sicherheit umgeben mit Leuten die hier untätig um mich hin standen? Aber was würde sie von mir denken, wenn ich sie nackt in eine Gruppe von Unbekannten schubsen wollte? Würde sie, wenn ich auf sie zu renne, nicht denken, dass ich sie angreife? Was war die richtige Entscheidung?

Da schrie der Berserker wieder : "Fuss !! Wird's bald ?"

Nur langsam kam wieder Leben in sie und schien sie die Situation zu erfassen: sie schaute an sich herunter, schien jetzt erst zu realisieren, dass sie nackt war in aller Öffentlichkeit, machte ungeschickte Bewegungen um Brüste und Scham zu bedecken, schaute dann zu dem Berserker hin. Ihre Augen waren voller Panik, sie bebte am ganzen Körper und atmete schnell und gleichzeitig sehr flach; alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen. Ich zwängte mich durch Leute vor mir und sprintete zu dem am Boden liegenden Tuch, raffte es auf und wollte es ihr geben und ihr Hilfe leisten - aber sie machte eine abwehrende Bewegung mit der Hand, ihre Augen blitzen mich an, sie hatte mich erkannt, aber sie schüttelte den Kopf, dann schaute sie wieder zum Berserker. Der rief wieder : " Bei Fuss! !" Ich war ausser mir: er behandelte sie wie einen Hund... Ich wollte mich auf ihn stürzen, aber sie machte nochmals eine verneinende Handbewegung. Allerdings zitterte sie jetzt nicht mehr; sie schien gefasst und irgendwie etwas beruhigt.

Ich war verwirrt: bei dem Kräfteverhältnis würde sie ohne Hilfe nicht lebend, zumindest nicht unversehrt aus dieser Lage herauskommen. Warum hatte sie mich abgewiesen? War sie wirklich seine Sklavin? Ich wollte es nicht glauben, denn ich hatte Camy als sehr emanzipiert kennengelernt; sie würde nie die Rolle einer Sklavin akzeptieren, und ganz sicher nicht freiwillig sich einem so primitiven Menschen unterordnen.

Doch, ich hatte mich getäuscht: sie war offensichtlich daran gewöhnt, als Sklavin behandelt zu werden: sie streifte den Schuh von ihrem Fuss und kniete nieder, liess sich dann auf alle Viere fallen und krabbelte so langsam zu ihm hin. "Freu dich, Hündin, dass du zu deinem Herrn kommen darfst!" brüllte er. Und als sie nichts anderes tat als langsam auf ihn zu zu kriechen, fügte er hinzu: " Du Hündin sollst mit deinem Schwanz wedeln !" Sie versuchte nun, ihr Hinterteil hin und her zu schwenken, und kam noch langsamer vorwärts, mit einem unterwürfigen Ausdruck, wie ein Hund, der ängstlich zu seinem schimpfenden Herrschen kriecht. "So ist's gut! Nun leck' zum Dank meine Stiefel !" Was sie dann auch tat. Ich fand die Szene scheusslich und abstossend.

Als er mit der rechten Hand hoch ausholte und sich nach vorne beugte, um ihr einen heftigen Schlag aufs Gesäss zu verpassen, richtete sie sich wie ein Geschoss auf und ihre geballten Fäuste bohrten sich heftig in den empfindlichsten Körperteil eines Mannes, ziemlich tief unterhalb der Gürtellinie. Er wich zurück, im nächsten Augenblick war sie auf den Füssen und stand wie ein Faustkämpfer vor ihm, die Beine in Angriffsstellung leicht gespreizt, die Rechte landete ohne Verzug einen harten Faustschlag unters Kinn, dass man seine Zähne gegeneinander schlagen hörte, dann ging die Linke nochmals mit voller Wucht in seine Magengegend; und nochmals holte sie mit der Rechten weit aus und versetzte ihm wie eine rasende Erinnye eine schallende Ohrfeige, die ihn straucheln und stolpern liess, dann wirbelte sie um 180 Grad herum und verpasste ihm, einem ausschlagenden Rennpferd gleich, einen heftigen Tritt. Vollkommen überrascht, hatte der Berserker grosse Mühe auf den Beinen zu bleiben, zwar hatte er rechtzeitig, aber nicht genügend weit den Rücktritt nach hinten angetreten, verhedderte sich dazu mit seinen Füssen und fiel nach hinten und plumpste nicht gerade sanftmütig auf sein Gesäss, wobei er dem hölzernen Tanzboden eine Art dumpfen Paukenschlag entlockte. Jetzt sass er wie ein Kleinkind am Boden, rieb mit einer Hand seine Wange und liess zugleich ein Geräusch hören ähnlich einer leerlaufenden Luftmatratze.

Diese gesamte Szene hatte sich in Bruchteilen einer Sekunde abgespielt. Nun ja, vielleicht doch etwas mehr: einige Sekunden vielleicht.

In dem kalten Licht stand Camy jetzt ganz ruhig da, langbeinig und schlank und ohne Panik, ihre Brust hob und senkte sich noch heftig, aber ihre Atmung beruhigte sich rasch, während sie einen Augenblick lang teilnahmslos zurück auf den Haufen Elend am Boden hinter ihr schaute. Dann kümmerte sie sich überhaupt nicht mehr um ihren Gegner oder um die vielen Augenpaare, die sie anstarrten, sondern betrachtete nur aufmerksam die Knöchel ihrer rechten Hand, dann die der linken, blies dann kurz darüber hin, als ob sie sich irgendwo unglücklicherweise ein wenig die Hand angeschlagen hätte, klopfte sich dann sozusagen etwas Staub von der nackten linken Schulter und Brust, strich mit beiden Händen ihr Haar zurück, öffnete den losen Knoten so dass es wieder lang über die Schultern fallen konnte, strich es noch einige Male glatt und lockerte es dann mit gespreizten Fingern auf. Schliesslich schaute sie aufmerksam ins Publikum, drehte sich ganz langsam und unbefangen einmal im Kreis, immer die Menge musternd, so als ob sie jemanden suchte - als sie mich sah, huschte ein Lächeln über ihr Gesicht - und bot mit dieser Drehung gleichzeitig ihren schönen Körper allen Anwesenden zur Bewunderung an. Noch eine halbe Umdrehung, und sie stand wieder in Richtung Berserker, hielt jetzt inne, beugte sich ein bisschen zu ihm hin und sagte mit naiver, bewusst kindlicher Betonung, weinerlich und lispelnd: "och au-weh ! - der grosse s-tarke Törs-leff iss fallen, hat wehwehchen. hat so Bauchweh! Armer Törs-leff , Mama kommt gleich."

Dann, laut und in normalem Ton zu der Menge: "Bitte keine Angst, physisch ist er nicht verletzt, seine fetten Arschbacken haben sein Steissbein vor Verletzungen geschützt, und den Tritt war unbewaffnet, nur mit dem blossem Fuss. Aber leider ist sein Selbstbewusstsein jetzt etwas angekratzt, und das ist sehr schlimm für ihn. Am Boden zu hocken, einen Zweikampf verloren zu haben, und dazu noch gegen eine Frau. Desaströs für's Ego!" Sie schüttelte den Kopf, sagte "tss, tss, tss", schaute nochmals in die Runde und fragte: "Ist vielleicht jemand von seinen Bekannten bereit ihn nach Hause bringen, damit er seine Magenschmerzen im Bett auskuriert ? Oder soll'n wir ein Taxi rufen? ", fügte sie hinzu.

- -

Rechts von mir bewegte sich etwas in der Menge; mein Vorschlag, Törsleff nach Hause zu bringen hatte anscheinend Gehör gefunden, und er würde sehr bald nicht mehr in meiner Nähe hocken. Jetzt hatte ich zum ersten Mal das Selbstverteidigungstraining aus der Schulzeit nützlich anwenden können, aber in den Kursen hatte man uns nicht gesagt, wie man sich als einzige Nackte in einer grossen Menge von Angezogenen benehmen sollte. Was sollte ich jetzt tun? Mein Kleid war zerfetzt, ich war nackt, aber ich fühlte Trotz: es war ja nicht meine Schuld gewesen! Aber ich war auch stolz, denn ich hatte mich erfolgreich gegen ein Alphamale gewehrt, hatte ihn möglicherweise sogar entthront, denn alle hatten gesehen, dass er verloren hatte. Sogar verloren gegen eine Frau! Welche Schande!

Trotzdem schämte ich mich - welche Frau würde sich nicht schämen in einer solchen Lage? Ich hatte mehr Aufmerksamkeit denn je in meinem Leben, auf die ich aber in meinem aktuellen Zustand sehr gerne verzichtet hätte. In einem kleinem Kreise hätte ich es vielleicht genossen, hier, vor so vielen Unbekannten und in aller Öffentlichkeit empfand ich es als pure Tortur! Obwohl ich mich für meinen Körper nicht zu schämen brauche, denn wenn ich auch kein Modell bin, so bin ich doch schlank und gut trainiert, habe lange Beine und Haare und keine Hängebrüste. Und ich spiele gerne mit der erotischen Anziehungskraft auf Männer - und Frauen ! Aber das jetzt und hier, ganz alleine und ganz nackt gegenüber Hunderten gut gekleideten Zuschauern, das war doch eine Premiere für mich. . .

Aber deshalb jetzt schamhaft in den Kulissen verschwinden? Oder mein Seidentuch als Feigenblatt brauchen? Nein !! Jemand hatte mich gegen meinen Willen vor versammelter Mannschaft entblösst, von meinem Tänzer war nur die Erinnerung an sein sehr flexibles Rückgrat übriggeblieben sowie der Beweis grösstmöglicher Feigheit: ich würde den Rest des Abends so bleiben und mich nicht dafür schämen! Ich werde den Mut und Charakter haben, ohne rot zu werden so zu bleiben, wie diese zwei männlichen Prachtstücke von homo sapiens mich zurückgelassen hatten: nämlich nackt, und ich werde stolz auf mich sein und darauf, dass ich meine Scham überwunden habe. Und ich war sicher : niemand würde mich hier noch einmal angreifen, noch nicht einmal versuchen zu betatschen oder auch nur dumm anquatschen.

Aber ich konnte natürlich nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen; ich musste den Leuten etwas sagen.

"Liebe Leute," fing ich an, " bitte entschuldigt die Unterbrechung, hier gab es offensichtlich ein kleines Missverständnis. Ich bin nämlich niemandes Eigentum. Ich bin kein Sklave. Von niemandem. Und ein Sex- oder Lustsklave bin ich schon gar nicht ! Und eine Hure sowieso nicht !"

Einige Leute klatschten, aber andere riefen unverstehbares dazwischen, bis deutlich wurde, dass die meisten mich nicht verstanden hatten und jeder eigentlich wissen wollte, was los war. Und ich hatte ja noch etwas auf dem Herzen, das ich auch en publique sagen wollte: Daniel... Ich rief also: "kleinen Moment bitte, ich geh' da zur Band und nehm's Mikrofon!" Als ich auf dem rauen Betonboden ankam, fühlte der sich so kalt an im Gegensatz zu dem Tanzflur, dass ich instinktiv zurückwich. Einer meiner Stilettos lag nicht weit von mir, den anderen sah ich nach kurzem Suchen fast am gegenüberliegenden Rand der Tanzfläche. Aber ich musste nicht bis dorthin laufen, denn jemand warf mir den Schuh schon auf halber Entfernung zu. Ich nahm es als Zeichen der Sympathie.

So, nun fast wieder gesellschaftsfähig gekleidet, zumindest an den Füssen, probierte ich zum Podest zu kommen. Die Leute machte mir bereitwillig etwas Platz, allerdings nur einen schmalen Pfad, sodass auf dem langen der Weg meine Haut sozusagen permanent in enger Tuchfühlung mit den Kleidern der Menge blieb. Ich fand es schön und genoss es sogar, denn die Nähe all der Leute drückte mir Sympathie aus und unterstützte meine Entscheidung, den Rest des Abends im paradiesischen Zustand zu verbleiben, in den mich Törsleffs Angriff versetzt hatte. Natürlich sah ich viele Smartphones auf mich gerichtet, aber ich nahm keine aggressive oder geringschätzige Bemerkung oder Benehmen wahr.

Auf dem Podest bat ich ums Mikrofon und betonte noch einmal meinen letzten Satz, dass ich kein Sexsklave von irgendjemandem bin, und auch keine Nutte. Dann fügte ich hinzu: "Aber liebe Leute: ich habe mich noch nie so frei und so sicher gefühlt wie in diesem Augenblick. Frei: wie ihr alle seht, bin ich es, denn ich entscheide, was ich tue, oder eben nicht tue. Am Beginn des Abends war ich es auch. Bis dann jemand kam, der dachte, ich sei sein Eigentum, und der mich zu etwas zwingen wollte. Und der mich dann fast erwürgte, als ich nicht gehorchte. Der mir dann die Kleider vom Leibe riss und sie zerfetzte. Hab' ihn eben ausser Gefecht gesetzt, hatte ja mal in der Schulzeit Selbstverteidigungstraining und seither wöchentlich japanische Kampftechnikkurse. Wirklich empfehlenswert! So wie ihr seht, bin ich jetzt ganz unbeschwert, selbst das Gewicht von Kleidern ist von mire genommen, und ich fühle mich gut dabei ! Denn nicht ich habe mich entblösst, sondern jemand anders tat es ohne Rücksicht auf Scham und Anstand. Von mir, aber auch von euch! Ich hoffe, niemand von Euch fühlt sich geniert durch die Tatsache, dass ich jetzt hier im paradiesischen, natürlichsten Zustand der Welt vor Euch rumlaufe. Weil ihr alle mich nun schon so gesehen habt, und weil mein Kleid vollständig zerrissen ist, und weil ich neben der Scham auch Trotz und Stolz verspüre, möchte ich eben so bleiben."

Lautstarke Zustimmung. Aber jemand rief: "Du hast ja noch Schuhe an!"

"Richtig", antwortete ich. Einen hatte ich vorhin verloren, den andern abgestreift, zum Glück übrigens, sonst wär' der eine Absatz tief im Bauch von Törsleff zurechtgekommen und hätte ich eine Klage wegen Mordversuchs am Hals. Ohne Schuhe wird jeder Richter auf Selbstverteidigung urteile. Aber jetzt hab' ich sie wieder an - das als Warnung an alle, die es doch noch mal mit mir aufnehmen wollen."

Lachen im Saal.

"OK, ich bin sicher, niemand nimmt meine Nacktheit als Einladung, eben mal die Grenzen des Anstands zu überschreiten und mich zu begrapschen. Ausser natürlich, ich fordere explizit ihn dazu auf... " - Wieder wurde geklatscht.

"Oder eine sie !" rief eine Frauenstimme.

Ich fing das Wort auf : "Ja, why not? Auch Damen dürfen mich befummeln, aber wie die Herren der Schöpfung nur nach expliziter Erlaubnis!" Etwas leiser fügte ich hinzu: "Wäre nicht das erste Mal!" Wieder Kichern im Saal.

Ich suchte Daniel im Saal, konnte ihn aber nicht gleich finden. Durchs Mikrofon wendete ich mich an ihn: "Daniel, kannst du eben mal hierhin kommen? Ok, vielleicht sind hier mehrere Daniels unter euch, aber der richtige weiss schon, dass nur er gemeint ist. Also, bitte nur ein Daniel jetzt kommen!"

Als er neben mir auf der Bühne stand - mit dem Seidenschal in der Hand ... - , sagte ich: "Als ich angegriffen wurde, hast du mir helfen wollen. Aber ein Duell zwischen euch Männern hätte vielleicht eine allgemeine Keilerei ausgelöst. Und das Tuch, das du mir geben wolltest, hätte meine Bewegungsfreiheit eingeschränkt; deshalb konnte ich deine Hilfe vorhin leider nicht annehmen. Aber zu Anfang der Attacke war ich in Panik, beim Anblick des Schwergewichts mir gegenüber waren meine Beine weich geworden. Und dann standest Du plötzlich bei mir; da wusste ich: das schaffe ich! Du warst sozusagen mein Schutzengel. Deshalb will ich dir danken, ohne deine Nähe wär's nicht gegangen", und bevor er sich versah, hing ich nackt an seinem Hals und küsste ihn innig und mit aller Kraft, sichtbar für alle in der vollen Disco. Ich war absolut aufgeregt, absolut glücklich, wollte meine Liebe zu Daniel in alle Welt hinaus rufen, fast hätte ich gewollt, dass er mich sofort, hier und in dieser Sekunde und vor allen Leuten nähme - aber das ging ja nicht, was würden die Leutendenken ?

"Nachher bringst du mich zu dir nach Hause, dann machen wir weiter." flüsterte ich in sein Ohr. "Oder willst du, dass wir hier schon weitermachen?" Noch einen laut schmatzenden Kuss, der ebenso wie das davor Geflüsterte gut im Saal hörbar war, denn ich hatte das Mikrofon ganz dicht an sein Ohr und an meinen Mund gehalten, um meine Liebeserklärung vor so vielen Zeugen wie möglich abzugeben.

Als ich wieder auf meinen eigenen Füssen stand, wollte er mich mit dem Tuch verhüllen, aber ich nahm es ihm aus der Hand, faltete es zu einer Stola und legte es mir nur leicht um die Schultern, denn ich empfand meinen Zustand jetzt nicht mehr mit Scham, sondern als natürlich und frei. Nun also gleichzeitig nicht gänzlich nackt und doch vollständig enthüllt, wandte ich mich wieder ans Publikum: "Schliessen wir diese Unterbrechung nun ab. Wenn einige, oder vielleicht sogar alle weiblichen Anwesenden hier sich mir anschliessen wollen und den kleiderlosen Zustand für heute Abend wählen, wäre ich mehr als glücklich! Und jetzt bitte ich die Band wieder zu spielen, und gehn wir tanzen!"

Ich gab das Mikrofon zurück und bat darum, dass sie nochmals erst den Habanera spielen sollten, und danach dann den Tango, den ich mit Daniel jetzt tanzen wollte. Dann umarmte ich wieder Daniel, hing nun mit den Armen um seinen Hals und sprang hoch und umklammerte jetzt auch mit meinen Beinen seine Hüften. Er war etwas steif, es war ihm deutlich etwas ungewohnt, in aller Öffentlichkeit eine nackte junge Frau am Hals zu haben, aber ich fühlte, wie sich etwas in seiner Hose bewegte. Und ich fühlte auch, wie ich selbst feucht wurde - erregt war ich schon lange! Er hielt mich umschlungen und tätschelte mir den Rücken. Ich hörte die Band mit einigen leisen Tönen sich vorbereiten, und während sie anfingen zu spielen, griff ich mit einer Hand hinter meinen Rücken, tastete nach Daniels Hand und führte sie runter zu meinem Po. Jetzt wurde er ganz wach; das dicke Ding in seiner Hose wurde noch dicker, er knetete meine Pobacken und erwiderte meinen Kuss, so dass ich fast erstickte.

Neben mir hörte ich eine bekannte Stimme. Marion ! Als ich mich umschaute, sah ich in ihr lächelndes Gesicht und sah auch, dass sie - wie ich - in anmutiger Nacktheit umherlief. Daniel machte sich frei von meiner Umarmung und stellte mich auf die Füsse, und wir machten uns zu dritt auf zur Tanzfläche. Dabei fragte er, so dass Marion es natürlich auch gut hören konnte: "Du musst mir noch ein bisschen mehr über deinen Berserker und auch über deinen Tänzer erzählen. Woher kennt ihr euch eigentlich?"

Mir schoss das Blut in die Ohren - mit diese Frage hatte ich am wenigsten gerechnet. Zum Glück sprach mich gerade ein junger Mann aus der Menge an: "Darf ich dich zum nächsten Tanz einladen?"

"Oh, gerne!," antwortete ich, "nach Daniel bist du dann der nächste, und dann bitte im selben Aufzug wie ich! Also ausser Tanzschuhen nichts am Leib!"

"Komm", sagte ich dann zu Daniel, "jetzt tanzen wir! Und nachher geh'n wir zu dir und tanzen beide nackt weiter, und Marion geht mit! Und morgen früh, bevor wir drei zusammen einschlafen, erzähl ich dir ein bissel über Törsleff."

Hoffentlich hatte ich mir bis dahin eine glaubhafte Version der Geschichte mit Törsleff zurechtgelegt, die Daniel glauben konnte, und hoffentlich würde Marion nicht komische Kommentare machen...



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