Remos Abrechnung (fm:Sonstige, 9466 Wörter) | ||
Autor: Die Zunge | ||
Veröffentlicht: Jan 28 2022 | Gesehen / Gelesen: 6837 / 4494 [66%] | Bewertung Geschichte: 8.44 (27 Stimmen) |
Remo hat ein bewegendes Leben in Bezug auf Partnerschaften hinter sich und rechnet ab. |
PrivatAmateure: Bilder, Videos, chatten, flirten, Leute treffen! |
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Sie entgegnete «Dito» und hatte damit vollkommen recht. Dass sie mit mir Schluss gemacht hat, hat mich nicht nur verletzt, sondern meinem Selbstvertrauen einen gehörigen Knick gegeben. Ich habe sie aus Scham nie wieder angeschaut.
Tja, die Story mit Stefania endet hier ohne happy end. Sie ist immer noch die süsse Süditalienerin in St.Moritz und lebt seit Jahrzehnten das gleiche Leben. Ich zog mit 22 von St.Moritz weg und seither hatte mein Leben 3 einschneidende Wendungen genommen. Heute passe ich nicht mehr zu ihr und das ist gut so.
Zurück zu Matthias. Der tröstete mich mit der Idee, dass ich mir einfach eine neue Freundin suchen sollte und er holte mich in jeder freien Minute von Zuhause ab. Es bildete sich eine Gruppe aus Jungs und Mädels, wir hingen zusammen rum, gingen auf die selben Parties, bei schönem Wetter gingen gemeinsam an den Badesee und im Winter gemeinsam Skifahren. In dieser Gruppe spielte sich das nächste Drama ab, denn ich verliebte mich in Manuela, Manuela verliebte sich in Matthias und Matthias verliebte sich in Mädels, die ausserhalb unserer Klique waren. Fazit, Matthias vögelte ungehemmt rum, Manuela hatte Liebeskummer und ich hatte Liebeskummer. Ich schmachtete Manuela an, was sie nicht toll fand. Eines Tages sagte sie etwas böses zu mir um mich zu vertreiben, ich sagte darauf hin:
«Ich könnte dir jetzt auch sehr weh tun, aber ich tue es nicht, weil ich dich liebe.»
Dadurch, dass ich ihr sagte, dass ich nichts sage, hatte ich ihr natürlich weh getan, mir war das sehr wohl bewusst und ihr natürlich auch. Sie begann zu weinen und ihr ging es fortan sehr schlecht. Mir ging es auch schlecht und deshalb entfernte ich mich von der Klique und von Matthias.
Ich traf Anuschka. Ich liebte sie, sie liebte mich. Die Schule organisierte eine Wanderung mit Übernachtung im Schlafsack im Freien. Ein Freund lieh mir seinen Gebirgsschlafsack, Anuschka hatte einen eigenen, der aber für eine Übernachtung auf 2'300 Metern über Meer nicht geeignet war. So schlief sie bei mir im Schlafsack. Wir küssten und lang und intensiv, mehr lief nicht. Am Morgen als wir aufwachten flüsterte sie mir ins Ohr:
«Vielen Dank du bist so lieb. So einen will ich heiraten du wärst der ideale Vater für meine Kinder»
AAAAAAAAAAnuschka, ich war 15 und du 13. Aus meiner Sicht kein Wunder habe ich reisaus genommen. Weder wollte ich heiraten und schon gar nicht wollte ich Kinder, ich war ja selbst noch eines.
Kleiner Spoiler, ich fühlte mich erst mit 26 erwachsen und da war meine Tochter schon drei Monate alt.
Scheisse, Anuschka war so ein hübsches Mädchen, ich habe sie gegoogelt, auch sie führt noch ihren Mädchenname und sie ist immer noch schön wie damals. Sie sieht zwar reifer aus, aber gealtert ist sie kaum. Ein heisses Eisen, meine Anuschka. Wer weiss, vielleicht schreibe ich ihr mal, dass ich jetzt bereit wäre sie zu heiraten. hehehe
Nach Anuschka hatte ich die Nase voll, ich war von der Weiberei enttäuscht und widmete mich anderen Dingen. So bekam ich auch nicht mit, dass einige Mädchen mit mir anbandeln wollten.
Mit 16 waren wir mit Familie auf Mallorca in den Ferien. Ein schweizer Mädchen aus Luzern, etwas älter als ich, lud mich auf ihr Hotelzimmer ein ... zum Reden sagte sie ... und ich glaubte ihr hahahahaha.
Ja, nenne mich naiv, es stimmt. Ich wurde noch einige Male von Frauen aufs Hotelzimmer eingeladen, zum Reden. Und dreimal ging ich mit ihnen auf Hotelzimmer ... und hab geredet. Das letzte Mal war ich 46 Jahre alt, Manuela und ich hatten uns getroffen, beide separate Hotelzimmer gebucht. Wir waren Essen und sie lud mich auf ihr Hotelzimmer ein um zu reden.
Leute, Teile dieser Geschichte sind war, es ist kein Scherz mit dem Reden auf dem Hotelzimmer, ihr werdet es später bei Manuela mitbekommen, denn die Story mit Manuela ist ein Drama ohne Ende.
In der Schweiz feiern wir am 1. August Natonalfeiertag. Als ich das Festzelt betrat kam Barbara auch mich zu. Wir gingen seit einigen Jahren in die selbe Klasse, sie war wunderwunderhübsch, aber sie neckte mich immer und so dachte ich, dass sie mich nicht mag. Als sie dann gegen mich in der Wahl zum Klassensprecher antrat, war für mich klar, dass sie mich definitiv nicht mag. An jenem Abend kam sie also auf mich zu und sagte:
«Hi Remo, schön das du kommst, ich habe auf dich gewartet.»
Leute, was wollte mir Barbara eigentlich sagen? Und was meint ihr habe ich verstanden? Ehrlich gesagt verstand ich die Welt nicht, hatte sie auf mich gewartet und wieder mit mir rumzuzicken? So habe ich sie gefragt:
«Warum?»
Was sie mir antwortete weiss ich nicht mehr, aber als wir nach Hause mussten, habe ich sie auf meinem Mofa nach Hause gebracht. Jedoch habe ich all ihre Signale missgedeutet. Auf dem Mofa sitzend hat sie sich eng am mich geschmiegt, ich konnte ihre Mädchenbrüste an meinem Rücken spüren. Ihre Hände umfassten mich und lagen auf meinem Bauch.
Was dachte ich? Ich dachte sie wollte sich festhalten, damit sie nicht runterfällt. Aus uns wurde nie ein paar und was aus ihr geworden ist, weiss ich nicht.
Ja, das waren zwei Anekdoten von Situationen, die ich in den Sand gesetzt hatte. Wer weiss wieviele solcher Situationen es sonst noch gab, die ich bis heute missdeute. Die Geschichte mit Manuela ist noch nicht zu Ende. Das ist nämlich bis heute eine sehr traurige Geschichte. Manuele machte eine Lehre, im gleichen Betrieb arbeitete die Freundin meines älteren Bruders. Freundin und Bruder schwärmten in meiner Gegenwart von Manuela, was mir weh tat, da ich sie immer noch liebte.
Dass sie mich mittlerweile süss fand wusste ich nicht, die Andeutungen meines Bruders und seiner Freundin verstand ich schlicht und einfach nicht. Selbst als mit mein Bruder unter 4 Augen sagte, ich hätte reelle Chancen bei Manuela, aber ich müsse den ersten Schritt tun, habe ich es nicht verstanden. Natürlich hat Manuela der Freundin meines Bruders von mir vorgeschwärmt. Das wusste ich damals aber nicht und ich wollte keine weitere Abfuhr von ihr bekommen, schliesslich tat meine Liebeskummer schon weg genug, da musste ich mich nicht noch mehr demütigen.
So befasste ich mich mit anderen Dingen bis ich 18 wurde und mir mein erstes Auto kaufte. So war ich mobil. Mit St.Moritz hatte ich abgeschlossen. Dieser Ort korrumpiert die Einheimischen. Nur sehr, sehr Charakterstarke Menschen können in St.Moritz leben und sich selbst bleiben. Die absolute Mehrheit denkt, dass sie genau so prominent, begehrenswert und fame sind wie die Gäste, die Jahr für Jahr in St.Moritz Ferien machen. Plötzlich können sie Scheinwelt von der realen Welt nicht mehr unterscheiden. Der Auslöser, dies überhaupt zu erkennen und darüber nachzudenken war, als ich mit meinem Freund Georg in der Disco sass und die Nachricht die Runde machte, Michael Jackson würde in Kürze eintreffen.
Er kam dann auch tatsächlich, sass alleine an einem Tisch ungefähr 5 Meter neben mir. In St.Moritz gilt das ungeschriebene Gesetz, dass Promis in Ruhe gelassen werden. Kein einziger ging zu Michael und bat ihn um ein Autogramm. Aber alle fühlten sich als etwas besonderes, weil sie mit Michael Jackson in ein und derselben Disco waren. WTF, das ist doch keine Leistung auf die man stolz sein kann.
So war ich froh konnte ich mit meinem Auto in eine Disco ein paar Dörfer weiter fahren, dort kannten mich die wenigsten, dort war ich einfach nur Remo. Der Barkeeper war Schwul und hatte einen Crush auf mich. Ich bin nicht schwul, aber ich mochte ihn, er war oder ist ein sehr feiner Mensch. Während dieser Zeit hatte ich mein erstes und mein zweites Mal, beides waren One-Night-Stands.
Leute, ich war dumm, wirklich dumm. Unendlich dumm, ich habe so vielen Menschen weh getan, am meisten mir selbst.
Seit Stefania wusste ich, dass ich ein Typ Mensch bin, der sich verliebt und treu ist, der Stabilität sucht. Matthias, der herumvögelte, konnte ich nicht verstehen. Die Enttäuschung und der Liebeskummer wegen Manuela aber tat so weh, dass ich beschloss es den Frauen heimzuzahlen. Zum Glück merkte ich nach dem zweiten One-Night-Stand, dass dies nicht mein Way to go ist.
Dann verliebte sich Manuela in einen Mann, der ein paar Jahre ihr Freund war. Immer wenn ich die beiden sah schien es, als sei Manuela glücklich. Das machte mich einerseit glücklich, andererseits schmerzte es mich sie in den Armen eines anderen zu sehen. Mein Entschluss stand fest, ich wollte sie vergessen und das gelang dann irgendwann nach ein paar Versuchen. Ich lernte Karin kennen. Nein, Karin kannte ich schon von früher her, sie ist 3 Jahre jünger als ich, was in dem Alter ein riesiger Unterschied ist. Auf jeden Fall traf ich sie in einem Geschäft, mit dem wir Geschäfte machten, sie machte da im Büro ihre Lehre. Sie war noch nicht 18, hatte aber schon einen weiblichen Körper und war eine hübsches Mädchen geworden.
Wir kamen durchs Business ins Gespräch und ich verliebte mich. Da es nicht absehbar war, wann ich sie wiedersehen würde, habe ich sie aus einem Vorwand heraus angerufen und am Ende habe ich sie gefragt ob sie Lust hat, mit mir etwas trinken zu gehen. Wir gingen etwas trinken und ich hatte den Mut ihr zu sagen, dass ich sie hübsch und nett finde und dass ich mich freuen würde, wenn wir uns wiedersehen würden. Für mich war diese Offenheit ungewöhnlich, sie passte so gar nicht zu meinem bisherigen Vorgehen beim Flirten. Karin war viel direkter und gestand mir, dass sie sich in mich verliebt hatte, als wir vor 4 Jahren in einem Schullager waren. Ich wusste gar nicht, dass sie auch in diesem Schullager war, wie gesagt, in diesem Alter sind 3 Jahre Unterschied Welten. Nun, wir kamen zusammen und wir führten eine wundervolle Partnerschaft. In und durch mich fand sie den Halt, der ihre Wunden heilen liessen. Sie hatte sehr strenge Eltern, beides religiöse Fanatiker. Er Lehrer, sie Hausfrau, nach Aussen spielten sie Heilewelt. Karin hat mir nie Details erzählt und ich habe nie darauf gedrängt, dass sie mir alles erzählte. Aber sie hatte eine Essstörung und einmal wollte sie Selbstmord begehen. Das war vor meiner Zeit. Als wir und fanden, hatte sie vieles Überwunden. Interessanterweise hat ihr ihr Glaube an Gott sehr viel geholfen.
Komischerweise hatten ihre Eltern nichts gegen unsere Freundschaft, obwohl Karin noch nicht 18 Jahre alt war. Und noch komischer war, dass sie ihr erlaubten die Pille zu nehmen, obwohl beide streng katholisch waren. Karin war oft bei mir, meine Eltern hatten ihr das Du angeboten. Ich war nie bei ihr, weshalb weiss ich gar nicht.
Karin durfte auch bei mir übernachten und das tat sie jedes Wochenende. Weshalb ich sie nie drängte, mit mir zu ficken, weiss ich gar nicht. In jenen Jahren war ich definitiv zu zurückhaltend und zu wenig fordernd. Ich wollte es allen recht machen nur mir nicht. Irgendwann nach 5 oder 6 Monaten wollte Karin mit mir schlafen. Ich glaube ich habe sie entjungfert, aber ich war noch so unerfahren, dass ich es nicht wirklich weiss, wir haben auch nie darüber gesprochen.
Manuela und ihr Freund hatten sich getrennt, sie hat ihn mit einer anderen im Bett erwischt. Jetzt war sie frei für mich ... so sagte es mir jedenfalls die Freundin meines Bruders, aber ich war mit Karin zusammen. Ich liebte Karin auf eine ehrliche Art und das zeigte ich ihr auch. Aber ich liebte auch Manuela und somit war ich mit Karin glücklich, gleichzeitig hatte ich aber auch diese unerfüllte Sehnsucht nach Manuela und somit Liebeskummer. Aber ich hatte gelernt, das so gut wie möglich zu verdrängen.
Im Sommer wollten wir zusammen Ferien machen. Karin hatte ein Zelt und so fuhren wir nach Cannes auf den Campingplatz. Als wir ankamen regnete es, in der Nacht regnete es, am Morgen regnete es, wir entschieden das Zelt wegzuwerfen, ins Auto zu steigen und nach Paris zu fahren. Obwohl es in der Nacht regnete, und das nicht zu wenig, fickten wir ausgiebig und so laut, dass man uns von der Platzverwaltung androhte und rauszuwerfen. Das war schon eine Meisterleistung, den Lärm des Gewitters zu übertönen.
Paris ist ja bekanntlich die Stadt der Liebe. Zum ersten Mal war ich mit meinen Eltern da, zum zweiten Mal mit einem Verein und mit Karin jetzt das dritte Mal und zum ersten Mal mit meiner Liebe. Paris hat ein ganz besonders Flair, neben Bangkok ist Paris meine Lieblingsstadt. Wir schauten uns alle Sehenswürdigkeiten an, gingen früh ins Bett und Karin schrie das ganze Hotel zusammen. Die Pariser scheinen aber gegen Lärm immun zu sein. Als wir Paris verliessen versprach ich wiederzukommen, Karin tat es mir gleich. Ich war noch einige Male in dieser wunderbaren Stadt, ob sie ihr Versprechen eingehalten hat, weiss ich nicht.
Von Paris aus fuhren wir nach Rust in den Europapark. Es war Juli und alles war ausgebucht. Trotzdem hatten wir Glück und fanden ein Zimmer, welches Privat vermietet wurde.
Dann kam der letzte Schritt weg von St.Moritz. Ich wollte mich weiterbilden und in Zürich an der Universität ein Studium machen. Vorher buchte ich einen 3 monatigen Sprachkurs in England. Es war abgemacht, dass Karin mich nach Zürich begleitet. Wir haben es nie angesprochen, aber uns beiden war klar, dass wir irgendwann heiraten und Kinder haben werden. Interessanterweise hatte ich diesmal keine Angst und keine Bedenken, obwohl ich mich noch nicht als erwachsen gefühlt habe. Karin buchte einen Italienischkurs in Florenz. Das bedeutete, dass wir uns drei Monate lang nicht sehen und nicht sprechen würden. Wir schrieben uns Liebesbriefe hin und her, damals gab es noch kein Internet, kein Skype, kein WhatApp, kein Facetime. Was es gab war Papier und Stift. Hierbei ist es interessant, dass ich Karins Briefe aufbewahrt habe, sogar noch lange nachdem ich sie auf abscheuliche Art und Weise abserviert habe.
Es war geplant, dass wir drei Monate lang die Sprachschule besuchen und uns dann in St.Moritz wiedersehen würden. Ich aber vermisste Karin von Tag zu Tag und so entschloss ich mich, die Schule 4 Tage früher zu verlassen. Karin schrieb ich, dass ich sie an der Schweizer Grenze abholen würde und das tat ich dann auch.
Wir fielen uns in die Arme, küssten uns, wir hatten uns wirklich vermisst. Ja, in England hatte ich doppelten Liebeskummer, den mit Karin und jenen mit Manuela. Jetzt aber hatte ich Karin wieder. Wir fuhren zu mir nach Hause und obwohl wir beide Müde waren - ich fuhr von England über Frankreich an die italienische Grenze und weiter nach St.Moritz ohne nennenswerte Pause - fickten wir unsere Wiedervereinigung bis spät in die Nacht. Wenn ich zurückdenke, dann muss ich sagen, dass Karin einen Hammer Körper hatte. Straffer Busen, straffer Knackpo, straffe Schenkel. Sie war sehr sportlich. So einen gleilen Body hatte ich nie wieder in Händen. Aber ich liebte sie nicht nur wegen ihrem Körper, sondern vor allem wegen ihrer Persönlichkeit.
Es war geplant, dass wir uns eine Wohnung suchen würden und sie eine Stelle. Ich hatte meine Arbeit bereits, meine Firma bezahlte mir mein Ganztagesstudium fürstlich, ohne dass ich für die Firma arbeitete und das für 5 Jahre. Muss man sich mal vorstellen, ich verdiente während dem Studium 7'000 Schweizer Franken, hatte aber pro Woche 34 Stunden Vorlesungen und eine Menge Hausaufgaben. Da kann man aber auf keinen Fall jammern.
Zudem war es unausgesprochen klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Karin und ich heiraten. Unser beider Weg war vorgezeichnet. Zusammenziehen, heiraten, irgendwann ein Häuschen bauen, Kinder kriegen, alt werden, sterben.
Es kamen zwei Dinge dazwischen. Erstens hat uns die 3 Monate weg von Zuhause, weg von uns, alleine in einem fremden Land sehr schnell reifen lassen. Sie mehr als mich, ich war immer noch ein unreifes Bürschchen von 21 Jahren, aber schon ein wenig reifer als zuvor. Karin hingegen war eine Frau geworden, die einen klaren Plan hatte. Arbeit suchen, zusammenziehen, heiraten, irgendwann ein Häuschen bauen, Kinder kriegen, alt werden, sterben. Ich hatte diese Idee auch, bei mir war es aber nicht so eindeutig wie bei Karin. Und plötzlich bekam ich kalte Füsse und feige wie ich damals war, habe ich sie sitzen gelassen. Zwar hatte ich den Mut aufgebracht, es ihr persönlich zu sagen, das macht es aber auch nicht besser. Sie weinte, klar weinte sie, ich ja auch. Sie wollte mich überreden nochmals darüber nachzudenken, klar wollte sie mich umstimmen, aber meine Entscheidung war gefallen. Sie fragte mich wieso, ich konnte es ihr nicht sagen, denn ich wusste es nicht. Ich liebte sie, das sagte ich ihr auch, aber ich fühlte mich nicht bereit unsere Pläne - Zusammenziehen, heiraten, irgendwann ein Häuschen bauen, Kinder kriegen, alt werden, sterben - umzusetzen. Ich hatte Angst etwas zu verpassen. Sie fragte was ich verpassen könnte, ich wusste es nicht. Dann lies ich sie einfach stehen, ich konnte nicht mehr.
Viele Jahre später war meine Tochter mit mir in einem Einkaufzentrum unterwegs, da gab es einen Stuhl, auf den muss man sich setzen und eine Münze einwerfen, dann zeigt der Stuhl an, welcher Typ von Mensch man ist. Meine Tochter, damals 16 sagte, du bist ein Herzensbrecher und der Zeicher des Stuhl blieb bei Herzensbrecher stehen. Scheisse. Ich wollte Karin nicht weh tun, ich wollte nie einer meiner Frauen weh tun. Das war nie und nimmer meine Absicht. Noch nicht mal meiner Exfrau wollte ich wehtun und das obwohl sie eine sehr schmutzige Trennung durchzog, die mich sogar vor Gericht brachte und eine Verurteilung in letzter Sekunde abgewendet werden konnte.
Ungefähr ein halbes Jahr nachdem ich Karin sitzen gelassen habe, kehrte ich für ein paar Tage nach St.Moritz zurück. Ich vermisste Karin und ich habe lange über uns nachgedacht. Ich war bereit unseren Plan, zusammenziehen, heiraten, irgendwann ein Häuschen bauen, Kinder kriegen, alt werden, sterben umzusetzen.
Sie lies sich am Telefon verleugnen, von der Mutter zuhause und im Geschäft. Ich wusste, dass sie in die Messe ging und so passte ich sie vor der Kirche ab. Sie ignorierte mich. Ich folgte ihr in die Kirche und letztlich drohte ich ihr ihr eine Szene mitten in der Kirche zu machen, wenn sie nicht mit mir sprechen würde.
Sie schaute mich an und sagte:
«Ich bin mit einem anderen Mann zusammen, einem der mir nicht wehtut und ausserdem ist der Sex mit ihm viel besser.»
Ich wusste, dass das gelogen war, sie hatte keinen neuen Freund. Sie hatte immer noch enormen Liebeskummer. Obwohl ich das wusste, kämpfte ich nicht um sie. Eigentlich wollte ich ein paar Tage bei meinen Eltern sein, ich stieg aber ins Auto und fuhr zurück nach Zürich. Scheisse gelaufen, ich weinte während dem Fahren, was dumm war, denn ich gefährdete nicht nur mich, sondern besonders andere Autofahrer.
Auch nach Karin habe ich gegoogelt, habe sie aber im Internet nicht gefunden. Deshalb kann ich ihr nur hier an dieser Stelle um Verzeihung bitten.
Und Manuela? Manuela war in einer neuen Beziehung. Die Beziehung war zwar nicht glücklich, aber sie war in einer Beziehung uns deshalb für mich tabu. Ich entschied mich, mich von St.Moritz und meinen Freunden zu trennen. Wenn ich ab und an meine Eltern besuchte, dann fuhr ich abends ein paar Dörfer weiter zu Uwe, dem schwulen Barkeeper. Bei ihm fühlte ich mich wohl, weil ich mich in einer Ecke verstecken konnte. Ich trank mit Uwe jeweils eine Flasche Champagner und fuhr dann wieder nach Hause. In Zürich baute ich mir eine neue Existenz auf. Die Stadt hat einen ganz besonderen Flair, auch wenn ich Bangkok und Paris lieber mag, Zürich ist zu meinem neuen Zuhause geworden. Mein Studium an der Universität war von meiner Firma vorgegeben und leider hatte es nur in einigen Vorlesungen Girls und von denen waren für mich nur die wenigsten interessant. Ich hatte offensichtlich eine Pechsträhne, denn alle hübschen Mädels waren liiert.
Ihr kennt es schon von Manuelas und meinem Werdegang, ich würde nie in eine Beziehung einbrechen. Nicht aus religiösen Gründen, mit Religionen habe ich nix am Hut. Aber ich hatte in meinem Leben so viel Liebeskummer, ich könnte es nicht verantworten, wenn ich eine Beziehung sprengen würde und dann mindestens der sitzengelassene Partner Liebeskummer hat. Wir kommen bei Manuelas und meinem letzten Zusammentreffen darauf nochmals zurück, denn das ist wirklich ein Drama.
Aber noch liegen wir ein paar Jahre weiter in der Vergangenheit.
Wenn man frei für eine neue Liebe ist und aktiv sucht, dass findet man nichts, oder nur Frauen, die nicht passen. So jedenfalls ist es mir ergangen. Ich hatte eine Belgierin kennengelernt, die aktiv mit mir flirtete. Sie war wirklich sehr hübsch, sehr sympatisch, hatte einen Body der sehr nahe an jenen von Karin rankam. Aber es passte nicht. Wir hatten ein Date, aber keine Themen worüber wie sprechen konnten. Das gibt's halt manchmal, dass zwei Menschen die sich körperlich angezogen fühlen, nichts zu sagen hatten. Also habe ich ihr das gesagt und obwohl sie mit mir ficken wollte, habe ich die Sache beendet. So eine Beziehung bin ich ein einziges Mal eingegangen. Das war noch in St.Moritz mit der Brigitte. Da sie nicht ins Schema passt, habe ich unsere Geschichte weiter oben nicht erzählt. Hier passt sie aber und deshalb kommt eine kleine Anekdote ausserhalb der Chronik.
Brigitte kam aus Innsbruck und arbeitete in einem Restaurant in St.Moritz im Service. Sie hatte eine süsse Kurzhaarfrisur, war sehr sympatisch, hat viel gelacht und ich habe mit ihr geflirtet. Andere haben es bei ihr auch versucht, aber mich hat sie erhört. Weshalb ist mir bis heute schleierhaft. Aus meiner Sicht hätte sie bessere Männer haben können. Nun, sie hat mich zu sich eingeladen. Sie wohnte in einem Studio und kochte für mich. Ich fand das süss, zeigte sie mir dadurch doch, dass sie eine gute Köchin und deshalb eine gute Partie ist. Dann fickten wir und ich muss sagen, dass Brigitte einen Platz unter den Top 3 hat, was das Ficken anbelangte. Sie wusste genau wie es funktioniert, sie gab mir alles und sie holte sich von mir das, was sie wollte. Perfekt. Ehrlichweise könnte ich nicht entscheiden ob sie Platz 1, 2 oder 3 verdient hat, weil die anderen zwei in den Top drei anders waren, sie fickten halt unterschiedlich.
Von Brigitte aber habe ich ficken gelernt. Leider hatten wir keinerlei Themen über die wir sprechen konnten. Jeden Abend wenn sie feierabend hatte trafen wir uns bei ihr oder bei mir zum Vögeln oder wir gingen in die Disco saufen und dann vögeln.
Eine tolle Frau, aber wir passten nicht zusammen und deshalb trennten wir uns. Diesmal ausserhalb der Reihe war ich nicht feige, sondern zeigte erste Zeichen von einem erwachsenen Menschen. Trotzdem, danke für unsere Zeit, von dem was du mir gelernt hast, profitieren meine Frauen noch heute.
So, nun siehst du, weshalb ich mit der Belgierin so früh abbrach, eine Partnerschaft darf sich nicht nur auf Sex beschränken obwohl ich heute behaupten würde, dass Sex der wichtigste Bestandteil einer Parnerschaft ausmacht. Vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt um über Sex zu sprechen. Ein Mensch hat beim Sex gewisse Grundbedürfnisse, die auf alle Fälle gedeckt werden müssen.
Bei mir ist das Blasen bis zum Schluss und schlucken. Ficken in Arsch und Möse gehört auch dazu. Ich lecke gerne und manchmal auch ohne anschliessend meinen Schwanz in eines der Löcher zu stecken. Menstruation? Kein Problem, die Frau hat noch einen Arsch und einen Mund, auf wichsen habe ich nicht so Bock. Kopfschmerzen .... pfff, du glaubst wohl noch an den Storch und an den Weihnachtsmann. Nackt schlafen, auch im Winter ein Muss. Eng umschlungen, immer, jede einzelne Nacht. Tolerierbar ist noch die Löffelchenposition, weiter weg darf meine Partnerin dann aber auch nicht weggehen. Viel kuscheln und viel Schmusen ist auch ein Muss, der Sex soll sich nicht nur aufs Bett beschränken. Ich bestehe darauf, bei Spaziergängen die Hand meiner Partnerin zu halten. Eine potenzielle Partnerin muss all das mögen und mir nicht aus Pflichtgefühl ihren Arsch hinhalten. Wenn es der Frau keinen Spass macht und sie sich überwinden muss - ausser wenn wir etwas Neues probieren - dann macht es keinen Sinn. Wenn's nicht passt, dann passt es nicht und was nicht passt, gehört auch nicht zusammen.
Ich gebe in der Partnerschaft alles, ich habe mich vom Egoismus weit entfernt, in meinem Fokus ist das Geben und nicht das Nehmen. Deshalb erwarte ich von einer Partnerin, dass sie gleich oder ähnlich gestrickt ist.
Wie ich zu dieser dezidierten Meinung gekommen bin? Wie ich überhaupt ganz bewusst weiss, was ich will und was nicht? Meine Exfrau und Mutter meiner Kinder hat es mir beigebracht .... auf die ganz harte Tour.
Zwischen der Belgierin und dem Kennenlernen meiner Exfrau liegen ungefähr 16 Monate. Die 16 Monate lebte ich keinesweg zöllibatär. Ein Freund nahm mich mit nach Thailand und ich fand bereits am ersten Abend ein Mädchen, welches mir alles was ich begehrte bereitwillig gab. Wir blieben die ganzen zwei Wochen zusammen. Zurück in Zürich wollte ich das Thailanderlebnis wieder bekommen und so ging ich zweimal ins Thaipuff. Da war es aber ganz anders als in Thailand, obwohl die Prostituierten Thais waren. Sie workten wie europäische Huren. Zeit läuft, Gummi drauf, anblasen, aufsteigen und alles dafür tun, dass der Freier möglichst schnell abspritzt. Wie lieblos ist das denn? Egal, nix für mich. Viele Jahre später habe ich es nochmals mit einer rassigen Brasilianern versucht. In einer Kontaktbar habe ich sie angelächelt, wir haben geflirtet, uns geschreichelt, sie hat mich heiss gemacht, als ab aufs Zimmer. Auf dem Zimmer war's dann wie bei den Thais im Puff. Mein Schwanz wurde nicht mal hart. Da fühlt man sich bei einer Wurzelbehandlung bei Zahnarzt wohler als bei der Nutte. Abbruch, Geld kannst du behalten. Ciao!
Dann traf ich meine Exfrau. Liebe auf den ersten Blick, aber es passte von Anfang an nicht. Blasen? Nur wiederwillig und ich durfte noch nicht mal in ihrem Mund kommen. Arschficken, auf keinen Fall, sowas ist pervers. Licht wird gelöscht, alles andere ist pervers. Wir einigten uns dann, dass im Bad Licht an war und die Schlafzimmertüre zur Hälfte offen. Ficken nur im Bett, nur drei Stellungen. Am liebsten Missionar, da konnte sie einfach nur daliegen und warten, bis ich abgespritzt hatte. Manchmal reiten, aber nicht länger als 5 Minuten, weil es so anstrengend ist. An Weihnachten, meinem Geburtstag und Ostern dann auch mal doggy. Zungenkuss? Nur widerwillig, weil die Zunge weh tut. Lecken, okay, leck mich aber mach schnell. Arschloch lecken oder Finger reinstecken, pervers. Kuscheln, nackt schlafen, Haut auf Haut schlafen, nööö, ihr ist heiss. Aber Socken tragen. Du siehst, wir passten überhaupt nicht zusammen, aber wir heirateten. Wir waren 10 Jahre lang verheiratet und obwohl ich sie liebte und sie mich, wir hatten überhaupt keinen Spass miteinander. Ausser auf Parties, weil sie eine geborene Rampensau ist und das faszinierte mich, da habe ich viel von ihr gelernt.
Sorry, aber ich mache mal wieder einen Einschub. Ich war ein paar Jahre lang Mitglied in einem Thailandforum wo man sich gegenseitig informierte, welche Bar, welches Restaurant bis hin zu welches Mädel eine Topleistung liefert. Ich habe es einige Male erlebt, dass jemand geschrieben hat, Bar XY, total langweilig, die Mädels lustlos, hängen nur an ihren Smartphones. Als ich dann 20 Minuten später in diese Bar einmarschierte sah ich, dass die Info stimmte. Bei mir war es aber immer so, dass wenn die Mädels keine Stimmung machten, ich das Zepter übernahm. Ich wusste genau, auf welche Musik sie abfahren, die lies ich auflegen, spendierte allen Mädels einen Drink und somit war die Bar am kochen. Party zieht andere Kunden an. Wenn die Stimmung zu kippen drohte, habe ich allen Mädels wieder einen Drink ausgegeben und so manche Party wurde bis es hell wurden durchgefeiert.
Die Besitzerin der Bar machte mit mir einen Deal. Wenn immer so ein Abend war, wo die Mädels nicht in die Gänge kamen, rief sie mich an und ich übernahm das Kommando. Dafür bekam ich alle Getränke gratis, auch die Getränke für die Mädels wollte die Chefin selbst bezahlen. Das lehnte ich ab, das was ich ausgebe, bezahle ich selbst. Aber fortan hatte ich in der Bar eine Flasche Jack Daniels stehen und wenn sie leer war, gab's ne neue for free. Oh Mann, dass war ne geile Zeit, aber dazu kommen wir später.
Zurück zur Ex. Das beste, was wir beide zustande gebracht haben waren unsere zwei Kinder. Wir hatten so wenig Sex, dass ich ganz genau sagen kann, an welchem Tag wir sie gezeugt haben. Das spielt aber keine Rolle, beide Kinder haben die Schönheit meiner Ex und meine Intelligenz geerbt, so ist es perfekt, umgekehrt wäre eine Katastrophe. Irgendwann konnten wir nicht mehr, der Spassfaktor war unter 0. Wir haben uns wie zwei Erwachsene hingesetzt und nach einem längeren Gespräch entschieden, dass wir uns trennen. Der Plan war, zwei Wohnungen zu mieten die möglichst nahe beieinander liegen, so dass die Kids entweder zu Mami oder zu Papi gehen können, gerade so wie sie Lust haben. Dass wir einen gemeinsamen Anwalt nehmen und der die Trennungsvereinbarung fair aufsetzt. Abgemacht? Abgemacht, Hand drauf.
An diesem Abend hatten wir den besten Sex unserer Ehe muahahahaha. Ich habe mich an die Abmachung gehalten, sie nicht. Details will ich nicht preisgeben, beim Schreiben würde all der Hass, die ganze Enttäuschung und der riesige Schmerz wieder hochkommen.
---- Anmerkung für Hobbypsychologen und Menschen mit Helfersyndrom. Nein, ich habe mit dem Ende meiner Ehe keinerlei Probleme mehr. Ich weiss, wieso meine Ex die Schlammschlacht gestartet hat. Ich habe ihr verziehen und wir haben heute ohne Sex eine tolle Beziehung. Aber was geschehen ist, werde ich nie vergessen. Ich will es auch nicht vergessen, denn aus dieser Situation habe ich am Meisten gelernt. Kurz gesagt, ich brauche keine Therapie und ich brauche auch niemanden der mir zuhört. Sollte ich das benötigen, dann würde ich mich mit meiner Ex aufs Sofa setzen und ihr die Story erzählen. ----
Etwas habe ich aber noch zu berichten, halte dich fest es ist eine unglaubliche Geschichte in der Geschichte.
Einer meiner Freunde befasst sich sein ganzes Leben lang mit esoterischen Themen. Er ist professioneller Kartenleger, was aber niemand weiss ist, dass er auch Magier ist. Wusste ich auch lange Zeit nicht. Walter ist schwul und wir sind dicke Freunde, obwohl er mir bestätigte, dass ich überhaupt nicht schwul bin. Ich hatte mit Schwulen noch nie Probleme, alle die ich kenne sind tolle Persönlichkeiten.
Natürlich habe ich Walter von der schlimmen Trennung berichtet und dass ich vor Gericht muss und wenn kein Wunder geschieht, werde ich verurteilt. Wenn ich verurteilt worden wäre, hätte ich meinen Job verloren. Meine Anwältin und ich haben uns sehr gut auf den Prozess vorbereitet. Walter aber meinte:
«Ach mach dir wegen dem keine Sorgen, du wirst sehen, dass sich zur rechten Zeit alles in Luft auflöst, ich werde dafür sorgen.»
«Kennst du den Richter?»
«Nein, den kenne ich nicht. Ich werde mich nicht in den Prozess einmischen. Weder Richter, noch Staatsanwalt, noch die Anwätlin deiner Frau werde ich beeinflussen. Das wär zwar machbar aber viel zu aufwändig. Ich mische mich bei deiner Frau ein, du wirst schon sehen.»
Ich habe nur gelacht, meine Ex hat sich nie beeinflussen lassen. Wenn sie etwas wollte, dann hat sie alles daran gesetzt es zu bekommen. Manchmal wusste sie, dass sie verlieren würde, trotzdem hat sie die Sache durchgezogen.
Walter wollte das verhindern? Never, nie, unter keinen Umständen, in tausend Jahren nicht. Als wir im Gerichtssaal waren kam der Richter, wir kannten uns weil wir in der gleichen Partei waren. Wir duzen uns sogar. Weder ich, noch einer meiner Parteifreunde hatte mit ihm über den bevorstehenden Prozess gesprochen, diesen Makel wollte ich mir nicht ans Bein heften. Er eröffnete den Prozess mit den Worten, dass der Fall ja klar sei und deshalb schnell über die Bühne gehen würde. Ich wusste, er hatte das Urteil schon gefällt, ich war verloren.
Dann aber meldete sich die Anwältin meiner Frau und bat um Prozessunterbrechung. Sie hätte sich mit ihrer Mandantin vor dem Prozess nicht mehr unterhalten können und meine Ex wünschte ein Gespräch mit ihr.
Der Richter gab den beiden 10 Minuten, nach 5 kamen sie in den Gerichtssaal und die Anwältin verkündete, dass meine Ex auf einen Prozess verzichten würde. Walter erzählte mir dann später, dass er Magier ist und meine Ex zum Abbruch des Prozesses gebracht hat. Er kennt sie bis heute nicht, ich habe ihm nicht mal ein Foto gezeigt.
So, nun war ich nicht verurteilt aber immer noch verheiratet. Also ging es darum, die Scheidung durchzuziehen. Doch meine Ex blockierte, ich musste das ganze Trennungsjahr warten, bis es zum Prozess kam. Walter sagte wiederum, ich solle keine Angst haben, meine Ex würde alles akzeptieren, was ich vorschlug. Und wiederum widersprach ich ihm. Ihr Plan war mich zu zerstören, das gab sie mir offen zu. Und so planten meine Anwältin und ich alle Möglichkeiten durch.
Der gleiche Richter wie beim ersten Prozess führte den Vorsitz und wieder hatte er seine Arbeit nicht ordentlich gemacht. Ich hatte verlangt, dass er meine beiden Kinder vor der Verhandlung anhört, um ihre Meinung zu hören. Das hatte er versäumt und meine Anwältin hat auf mein Drängen hin interveniert. Meinen Kindern habe ich gesagt, dass sie zum Richter müssen und vor Gericht müssen sie als Zeugen die Wahrheit sagen. Sie dürfen auch nichts verschweigen. Sie müssten keine Angst haben und einfach alle Fragen wahrheitsgemäss beantworten.
Der Richter eröffnete den Scheidungsprozess mit den Worten, dass für ihr die Sache klar sei. Er hätte die Kinder vorgängig befragt und sei überracht gewesen, wie ehrlich sie seine Fragen beantworteten. Dann wurde er ganz ernst und sprach meine Ex direkt an. «Ihre Anwältin hat in der Vorbesprechung eine Andeutung fallen lassen. Wenn ihr Vorwurf nicht stimmt, Frau Remo, dann machen sie sich einer grossen Straftat schuldig und nachdem ich mit ihren Kindern gesprochen habe, bezweifle ich, dass an dieser Sache etwas dran ist. Überlegen sie es sich also gut.»
Ob es das war, oder Walters Magie, oder beides, meine Frau akzeptierte alles was ich beantragt hatte ohne wenn und aber. Ihre Anwältin wandte sich zu meiner Ex und sagte:
«Aber das haben wir doch anders besprochen», doch meine Ex lies sich nicht mehr umstimmen und der Richter entschied, so wie ich es beantragt hatte ... zu Gunsten meiner Kinder.
Heutzutage scheint es in der Gesellschaft klar zu sein, dass der Mann die Frau schlägt. Dass es umgekehrt sein könnte, kommt niemanden in den Sinn. Wenn eine weinende Frau die Polizei ruft, ist schon klar, was geschehen sein muss. Selbst wenn im Krankenhaus bei der Untersuchung keine Gewaltanwendung feststellbar ist, wird dem Mann unterstellt, er wüsste halt genau wo er hinschlagen muss, damit keine Spuren sichtbar sind. Und wenn dann ein Jahr später eine Andeutung auf Kindsmissbrauch fallen gelassen wird, dann ist die Sache erst recht klar. Soweit sind wir heutzutage im Rechtssystem in der Schweiz und vermutlich noch in anderen zivilisierten Ländern.
Nun war ich frei. An Manuela dachte ich zu der Zeit nicht ... na wenn ich ehrlich bin dachte ich schon an sie, aber ich hatte keine Lust, sie zu kontaktieren und da ich meine Verbindungen zu St.Moritz vor vielen Jahren abgebrochen hatte, hatte ich auch keinerlei Informationen über sie.
Zu der Zeit hatte ich Trennung, Scheidung und Schlammschlacht noch nicht verarbeitet, zudem hatte mein Selbstwertgefühl deutlich gelitten. Emotional lag ich trotz des "Sieges' am Boden. Am meisten schmerzte mich, dass die eigene Mutter ihre Kinder als Waffe gegen mich missbrauchte. Ihr stiller Schmerz schmerzte mich ganz besonders.
Nun, was macht ein Mann mit kaputtem Selbstbewusstsein? Zum Psychiater, zum Psychologen?
Oh nein, ich habe selber Psychologie studiert, zu denen bringen mich keine 10 Pferde, die müssten selbst alle eine Therapie machen.
Ich flog für 4 Wochen nach Thailand. Damals besuchte ich zum ersten Mal die Bar, von der ich weiter oben berichtet habe.
Das Konzept dieser Art von Bars ist, dass Kunden, Männer wie Frauen und auch Paare an die Bar kommen. Es gibt ein Dach, aber keine Wände. Hocken tut man am Tresen oder auf Sesseln an Tischen. In dieser Bar gab es keine Sessel und keine Tische, dafür aber ein grosser Tresen mit viel Platz in U Form. In der Mitte ist ein kleines Podest mit einer Stange. Dort können die Mädels tanzen und mit dem Arsch wackeln und so Kunden auf sie aufmerksam machen. Bei dieser Stange passten zwei Mädchen hin, später als ich Party machte, tanzte ich dort mit 4 oder 5 Mädchen.
Auf der Seite gibt es einen Billardtisch. Wer gewinnt spielt weiter, wer verliert macht Platz für einen anderen. Alle Mädchen servieren Getränke, die meisten spielen Billard aber wenn's voll ist, halten sie sich ein wenig zurück, damit die Kunden öfter zum Zuge kommen. Gefällt einem ein Mädchen lächelt man es an, sie kommt zu dir her und ab dann ist alles möglich. Männer, Frauen und auch Paare können in dieser Bar einfach nur etwas trinken, Billard spielen oder einem oder mehreren Mädchen einen Drink ausgeben. Die Mädchen kassieren Kommission auf jeden Drink, den sie spendiert bekommen.
Möchte ein Mann, eine Frau oder ein Paar eines der Mädchen mitnehmen, dann spricht es das Mädchen an, man einigt sich auf einen Preis, bezahlt der Bar die Abwesenheit einer Arbeitskraft und zieht ab, wohin auch immer. Da ist nichts Anrüchiges dabei. Es gibt Urlauber, die nehmen auch ihre Kinder mit an die Bar. Die Mädels lieben es, sich um die Kinder zu kümmern und die Kinder merken nicht, dass sie mit Prostituierten Billard spielen. Andere Spiele hat es auch an solchen Bars, es ist alles ganz locker und daran gibt es nichts auszusetzen. Zumindest in der Bar nicht, von der ich hier berichte.
Das wichtigste habe ich bisher ausgelassen. In einer gut geführten Bar wie dieser, betteln die Mädels nicht um Drinks und wenn sie merken, dass einer der Kunden nur trinken will, dann wird er nicht angebaggert.
Ich also komme mit meinem kaputten Selbstvertrauen in diese Halle, wo einige solcher Bar drin sind. Da ich mich ein wenig auskannte, lief ich erstmal durch die ganze Halle, an allen Bars vorbei und beobachte, wie die Mädels auf mich reagieren.
Von manchen Bars kommen ein paar Mädels angelaufen und ziehen alleinreisende Männer zum Tresen und noch bevor er sich hinsetzen kann, wird er angewiesen, sein Portemonnaie ganz weit aufzumachen, auf dass es Manna regnet.
Andere Bars sind spärlich mit Mädels besetzt und die, die da sind, spielen an ihrem Handy oder schreiben gerade ein Hilfeschrei an einen ihrer Freier, er möge Geld schicken, sie sei ihm schliesslich treu muahahahaha.
Und dann ist da im ganzen Komplex diese eine Bar, "meine Bar'. Ungefähr 20 Mädels, wie ich erst später sehe 5 davon Ladyboys. Diejenigen die mich sehen grüssen mich mit dem typischen thailändischen Gruss und fragen mich, ob ich mich setzen mag. Mag ich, weil ich diese Bar mag. Ich bestellte ein stilles Wasser und blickte in die Runde. So sass ich etwa 5 Minuten da, als eine Dame und ja, sie ist eine Dame, sich neben mich setzt. Ich weiss nicht wie lange sie mich beobachtet hat, aber selbst wenn es die vollen 5 Minuten waren, so hat sie auf ewig meinen Respekt. Sie wusste genau, dass mein Selbstvertrauen gebrochen war und sie wusste, dass ich hier in Thailand Abstand suchte. Die oft belächelten Barmädels in Thailand erkennen ganz genau, wer vor ihnen steht und das in Nullkommanichts.
Wir kamen also ins Gespräch, sie sagte sie wäre die Chefin dieser Bar und übrigens ein Ladyboy, voll operiert mit voll funktionsfähiger Vagina. Sie gehe nicht mit Kunden mit, weil sie einen festen Freund habe und der ist der Kassier in der Bar. Als sie auf in zeigte, lächelte er mir zu und machte einen Wai.
Die Chefin fragte mich, ob ich nur auf Frauen oder auch auf Ladyboys stehe. Ich sagte ihr dass ich alle gleich respektiere aber nur auf Frauen stehe. Dann rief sie eines der Mädels zu uns, stellte uns vor und schickte das Mädchen wieder weg. Das Girl heisst Mae, das ist die Abkürzung von Maethinee. Ihr Rat war, dass falls ich eines ihrer Fachangestellten buchen wolle, ich mich auf Mae besinnen soll, die würde mir gut tun. Mae gefiel mir von anfang an. Sie lachte andauernd, was sehr freundlich, machte Spässe und arbeitete andauernd. In so einer Bar gibt es ja immer etwas zu tun, aber nicht alle der Girls fühlen sich dazu berufen, aktiv zu arbeiten.
Ich schaute mir alle Frauen an, jetzt sah ich auch, dass die Chefin nicht der einzige Ladyboy war. Da arbeiteten 5 Frauen, die hätte ich in mein Hotel mitnehmen können, die entsprachen meinem Beuteschema. Nach einer halben Stunde hatte ich mich in der Bar eingewöhnt, ich wollte Pool spielen. Noch bevor ich einem der Mädels sagen konnte, dass sie mich auf die Warteliste schreiben solle, war Mae an meiner Seite und sagte, dass ich als nächster dran sein.
Nachdem ich eine Runde gespielt hatte und verlor, setzte ich mich an meinen Platz, bestellte ein Bier und einen Ladydrink. Dass dieser für Mae war, sagte ich nicht, für sie aber war das klar. Für die Chefin und den Kassier bestellte ich dann gleich auch noch so einen Drink.
Kürzen wir hier ab, den viele Details haben in dieser Geschichte keinen Platz. Einige davon wären eine eigene Geschichte wert. Als gehen wir auf das Wesentliche ein und das ist Mae. Sie hat mir gezeigt, wie wundervoll eine Partnerschaft ist, wenn man sich gegenseitig respektiert und liebt. Es ist schon komisch, wenn sich ein Freier eine Hure für 4 Wochen kauft und dann von Partnerschaft, Respekt und Liebe spricht. Aber so war und ist es. Wer sich von Vorurteilen, sowie reisserischen RTL2 und Spiegel Reportagen befreien kann, wird es selbst erkennen.
Mae päppelte mich und mein Selbstvertrauen über den Zeitraum meines Urlaubs auf und dafür bin ich ihr noch heute dankbar. Sie lies mir Raum und Zeit, dass ich mich selbst heilen konnte.
Unsere Liebe war von einem anderen Stern. Wir beide konnten uns öffnen und fallen lassen, wie hatten von Anfang an Vertrauen ineinander. Würde mir das jemand anderes so erklären, ich hätte nur ein müdes Lächeln für ihn übrig, innerlich würde ich bedauernd den Kopf schütteln. Jetzt hier war ich selbst aber in dieser Situation, habe es selbst erlebt.
Manchmal hat mich Mae zum Sex gedrängt und gemeint:
«Du brauchst das jetzt!»
Dann haben wir gefickt, uns gestreichelt, bis mein Schwanz wieder hart wurde und wir die nächste Runde starten konnten. Das ging den ganzen Tag über. Wenn wir Hunger hatten, verzichteten wir auf das Kuscheln zwischen dem Ficken und gingen schnell Essen, danach war der kleine Remo wieder einsatzbereit.
Wir hatten nicht nur eine Liebe und Sex von einem anderen Stern, anders waren auch unsere Orgasmen, eben von einem anderen Stern. Im Orgasmus hatten wir Muskelkontraktionen, welche weit über den Unterleib hinaus gingen. Manchmal war es so heftig, dass ich für geschätzt 10 Minuten aus der Puste war, obwohl ich unten lag und sie mich geritten hat. Da aber mein ganzer Körper gezittert hat, kam ich halt in eine beschleunigte Atmung.
Aus meiner Beziehung zu Karin habe ich hinterher viel gelernt, aus meiner Ehe habe ich auch hinterher viel gelernt. Aus dem Drama mit Manuela habe ich auch durch Analysen gelernt. Mit Mae war es die erste Beziehung, in der ich während der Beziehung lernte. Ich, damals 43, lernte von einer 20 jährigen, welch ein Segen.
Aus uns wäre vielleicht ein gutes Paar geworden, wo der eine für den anderen da war und ihm diente. Doch das Leben verlief anders. Ich reiste zurück in die Schweiz und lebte mein Leben, sie blieb in Thailand und lebte ihres. Ich habe sie in folgenden Jahren wieder getroffen, da war sie aber schon zu erfahren, als dass aus uns etwas ernsthaftes werden konnte. Es gibt einen Spruch:
«Du kannst eine Frau aus der Bar nehmen, aber die Bar nicht aus der Frau.» Dem stimme ich absolut zu, habe aber noch einen Zusatz. Denn die Frau kann die Bar aus sich selbst nehmen, ich habe es einige wenige Male erlebt. Unter anderem bei meiner nächsten Partnerin namens Piu.
Piu ist Thailänderin, sie heiratete in die Schweiz, bekam eine Tochter. Ihr Mann hatte eine andere Vorstellung von Ehe als sie. Er hielt sie als Frau am Herd, an der Waschmaschine und als Frau im Bett, seine Freizeit verbrachte er im Verein und mit seinen Kumpels. Er hatte halt eine pflegeleichte und gehorsame Thailänderin gesucht.
Sie liess sich scheiden und baute sich ihr eigenes Leben auf. Eine alleinstehende Thailänderin wird als Freiwild angesehen und so kam es, dass sie über 5 Jahre alleine lebte und sich von Männern fernhielt. Wir lernten uns über unsere Töchter kennen, die zusammen zu Schule gingen. Für mich war es gar nicht einfach, mit ihr näheren Kontakt aufzunehmen, sie war sehr zurückhaltend. Bei ihrer gemachten Erfahrung kein Wunder. Zum ersten Mal aber blieb ich an der Sache dran, obwohl ich mehrere Körbe bekam. Ich kämpfte nicht, ich bedrängte sie nicht, sondern wartete einfach ab. Als sie sich beruflich umorientieren wollte, half ich ihr, ihr Deutsch zu verbessern. So waren wir ein- oder zweimal die Woche zusammen und sie lernte mich besser kennen. Als sie sich sicher war, dass sie bei und mit mir ihr Leben leben konnte und nicht als Haushälterin+ endete, wurden wir ein Paar.
Es war so schön, unglaublich schön. Es war aber auch anstrengend, den Piu forderte mich. Unter anderem forderte sie ihre Orgasmen ein, davon konnte sie nie genug kriegen. Wenn es sie mitten in der Nacht zwischen den Beinen kribbelte, blies sie mich steif und ritt sich zum Orgasmus. Manchmal war ich so fertig, dass ich gar nicht richtig wach wurde hahahaha. Sie gab mir alles und noch mehr und umgekehrt, es war alles perfekt, bis auf ein kleines, aber wichtiges Detail.
Sie ist Sternzeichen Widder, ich bin Fische. Das passt überhaupt nicht. Kurzer Einschub. Bevor ich studierte machte ich in meiner Firma ein Praktikum. Patrick arbeitete auch bei dieser Firma und wir freundeten uns an, verbrachten unsere Freizeit oft zusammen. Er war auf der Suche nach einer Frau und suchte ganz gezielt Frauen mit dem richtigen Sternzeichen.
«Was für ein Quatsch, glaubst du an diese Verarsche? Du kannst dich doch nicht in eine Frau mit dem richtigen Sternzeichen verlieben. Liebe kommt doch von alleine», warf ich ihm manchmal an den Kopf.
Er hat nie mit mir gestritten, Ester geheiratet, weil sie das richtige Sternzeichen hatte und sie führen eine tolle Ehe. Nicht nach aussen hin, sie stellen ihr Glück nicht zur Show. Sie leben die tolle Ehe nach innen, weil sie zusammenpassen. Irgendwas muss an diesem Hokuspokus dran sein.
Piu als Widder und Remo als Fisch passt halt einfach nicht. Durch die Vernunft und eine schier unendliche gegenseitige Liebe, sowie eine offene Kommunikation hatten wir eine super Beziehung hinbekommen, aber es flutschte eben nicht von selbst, wir mussten es immer wieder passend machen. Das ist jammern auf einem sehr, sehr hohen Niveau, denn unsere Beziehung war nahezu perfekt. Für sie war das mehr als genug, aber ein Fisch strebt eben immer nach dem Absoluten, nach dem Perfekten. Wir waren 10 Jahre zusammen, 10 tolle Jahre die ich nicht missen möchte, aber am Ende habe ich mich entschieden, dass wir uns trennen.
Wir litten Höllenqualen, sie weinte heimlich, ich offen. Da ich ihr sehr dankbar war, habe ich alles unternommen, dass sie materiell bis an ihr Lebensende abgesichert ist. Sie wollte aber mich und nicht materielles. Ich habe ihr Herz gebrochen, meine Tochter und der Stuhl im Einkaufszentrum hatten es mir ja gesagt, dass ich ein Herzensbrecher bin.
Piu ist immer noch solo und sie wird es bis zum Tode bleiben. Als Single ist sie glücklich, eine neue Partnerschaft würde nur alte Wunden aufreissen.
Und von wegen Sternzeichen, Mae ist Krebs, genauso wie Manuela. Während meiner Beziehung zu Piu meldete ich mich bei Facebook an, was sich unter dem Strich als Fehler erwies. Die sozialen Medien sind assoziale Medien und es wird dort gelogen, dass sich die Balken biegen. Alle präsentieren ihr tolles Leben, aber das ist reine Kulisse aus Pappe, wie im Theater auf der Bühne. Die Menschen, die wirklich glücklich sind, findet man in den sozialen Medien nicht.
Gefunden habe ich aber Manuela. Facebook machte es mir einfach. Nachdem ich meine ersten ehemaligen Freunde aus St.Moritz gefunden und geaddet hatte, wurde sie mir als Freundin vorgeschlagen. Als ich ihr Profilfoto sah, war alles wieder da, meine ganze Liebe die nie gelebt werden konnte war wieder da. Die Trauer und der Schmerz aber auch. So ist das nun mal, das eine kann ohne das andere nicht existieren. Ich studierte ihre Fotos und ihr Profil. Sie hatte geheiratet, einen drei Jahre jungeren Mann, der ebenfalls aus St.Moritz kam. Ich kannte ihn von früher, ein Schaumschläger und Weiberheld. Der passt in hundert Jahren nicht zu Manuela. Sie haben zwei Kinder. Manuela hatte immer noch einen Hammerbody, die zwei Schwangerschaften merkte man ihr gar nicht an. Ihr Profil passte zu ihr, jedoch was es halt auch nach Friede, Freude, Eierkuchen angelegt. Was hinter den Kulissen abgeht, hat sie nicht verraten. Typisch Krebs halt, Selbstaufgabe für die heile Welt, für die Familie. Die Wahrheit habe ich aber in ihren Augen gesehen, für mich war sie immer ein offenes Buch.
Mein Profil wurde ihr vorgeschlagen, ein paar Tage später erhielt ich ihre Freundschaftanfrage, die ich annahm. Endlich waren wir Freunde .... hahahaha, welch scheussliche Illusion. Wir schickten Nachrichten hin und her, ein paar Nachrichten später telefonierten wir.
Ich war sehr offen zu ihr, sagte, dass ich sie immer noch liebte und dass es wohl nicht unsere Bestimmung sei, zusammen zu kommen. Sie war nicht so offen und direkt, da ich sie aber auf einer anderen Ebne verstand wusste ich, dass sie mich auch liebte, immer noch, nach all den Jahren.
Aus ihren Schilderungen hörte ich ihre Unzufriedenheit raus. Sie hatte alles gegeben, war für Mann und Kinder da, eine tolle Mutter und eine tolle Ehefrau. Aber es passte eben nicht, natürlich auch von den Sternzeichen her.
Das klingt jetzt alles ein wenig deprimierend, so habe ich es aber damals nicht gefühlt und auch heute fühle ich es nicht so. Es ist gut, wie es gekommen ist, denn wir waren nie füreinander bestimmt, obwohl wir uns so sehr lieben. Herausgefunden habe ich es als wir uns für ein Wochende verabredeten. Wir hatten in einem Hotel zwei Zimmer gebucht. Am Nachmittag waren wir spazieren, am Abend Essen und dann hat sie mich auf ihr Zimmer eingeladen ... "um zu reden'. Das hatte ich ja schon gespoilert.
Am Nachmittag sind wir händchenhaltend spazieren gegangen. Am Abend im Restaurant haben wir auch Händchen gehalten. Für mich war es aber nicht das Händchenhalten von sich Liebenden. Es war kein sexueller Akt, sondern eine Berührung der Hingabe.
Sorry, ich kann das nicht besser erklären. Ich liebte Manuela wie keine Andere, sie ist immer noch eine sehr schöne Frau. Wir verstehen uns super und unsere Kommunikation geht weit über Worte hinaus. Da aber sie verheiratet ist und ich zu jener Zeit mit Piu zusammen war, kam es mir gar nicht in den Sinn, etwas anderes zu tun als auf ihrem Zimmer zu reden.
Und sie redete, über ihr Leben, ihre Ehe und was sonst noch so alles schief lief. Ich nahm sie in den Arm und hörte ihr zu. Sie fühlte sich endlich verstanden, zum ersten Mal in ihrem Leben. Doofe Sache das, ich hätte alles getan um sie zu retten, ihr wirklich zu helfen und sie glücklich zu machen. Sie war zwar gewillt mit mir zu ficken, vielleicht hätten wir auch eine heimliche Affäre begonnen, ihre Illusion von heile Welt will sie aber bis heute nicht aufgeben.
Ficken und Affäre kam für mich nicht in Frage, hätte ich Piu betrogen, dann wäre ich auch in eine Ehe eingebrochen und vor allem hätte ich mich selbst betrogen.
Interessant bei der Zimmergeschichte ist auch, dass wir Männer in gewissen Situationen mit dem Schwanz und nicht mit dem Gehirn denken. Ich kann bestätigen, dass dem so ist. Zu keinem Zeitpunkt hat klein Remo sich geregt, er hatte richtig gedacht und ich war ihm dankbar.
Manuela hat mitbekommen, dass ich mich von Piu getrennt hatte. Seit sie dies erfahren hat, hat sie mich nie wieder kontaktiert. Jetzt geht es nich mehr, denn ich bin in sozialen Medien nicht mehr existent. Die alte Telefonnummer habe ich auch nicht mehr. Somit kann sie mich nicht mehr erreichen und das ist gut so. In meinem Herzen wird sie immer einen besonderen Platz haben und ich werde sie immer lieben.
Und wie ging es weiter?
Seit Piu gibt es keine Frau mehr in meinem Leben, auch keinen Mann und keinen Ladyboy. Ich bin in einer Pause und konzentriere mich auf andere Dinge.
Durch diese Geschichte habe ich Kontakt zu Anuschka aufgenommen, sie führt noch ihren Mädchenname und hat mir verziehen, dass ich damals so ein Arsch war.
Zu meiner Ex habe ich immer noch Kontakt. Wir hatten nach der Scheidung noch ein paar Mal gefickt, warum weiss ich gar nicht, denn er wurde nicht besser. Vielleicht ging es uns beiden nur darum, unseren Druck abzulassen. Dann lernte sie ihren Ehemann Nummer 2 kennen, der passt zu ihr, bei den beiden flutscht es, sie sind sehr glücklich und ich freue mich für sie.
Zu allen anderen Frauen, auch diejenigen, die ich hier nicht aufgeführt habe, habe ich keinen Kontakt mehr.
Epilog
Liebe Leserinnen, liebe Leser Was für eine irre Geschichte. Ich habe sie in einem Tag niedergetippt. Sie ist mir einfach so aus den Fingern in die Tastatur geflossen. Um einen Bezug zwischen Story und Schreiben herzustellen ... die ist mir regelrecht aus den Fingern geflutscht.
Vielen herzlichen Dank!
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