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Verführung eines Mannes (fm:Verführung, 2225 Wörter)

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Veröffentlicht: Mar 06 2022 Gesehen / Gelesen: 11095 / 8044 [73%] Bewertung Geschichte: 8.75 (53 Stimmen)
Verführung ist die Kunst der vorgetäuschten Arglosigkeit. So hat es mich meine Oma gelehrt. Es hat geklappt, inzwischen bin ich verheiratet.

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Verführung eines Mannes

Häufig ist es ja umgekehrt, der Mann verführt eine Frau. Aber wenn der Mann einfach nicht auf die Idee kommt, wenn er vielleicht zu einfältig oder zu genügsam ist, dann muss man als Frau schon mal aktiv werden. Nun ist das ja ein sehr sensibles Thema. Viele erwarten Romantik, eine Liebesgeschichte mit einfühlsamer Wortwahl. Wenn ich Sex will, dann meine ich Sex!

Ich verfüge da über einige Erfahrung, denn ich bin inzwischen nun achtundzwanzig Jahre alt. Da fällt mir so ein Vorgang ein, wie es im Amtsdeutsch heißt, von vor einem Jahr. Ich war gerade solo und hatte schon seit einigen Wochen nichts mehr im Bett gehabt. Das ist eine unschöne Zeit, obwohl ich einen ausgeklügelten Vibrator besitze. So ein Ding kann aber die körperliche Nähe nicht ersetzten und die warme Haut, die einen berührt. Einen Orgasmus, ja, das schafft so eine Maschine, aber da würden dann auch meine Hände und meine Finger genügen. Beides ist jedoch nicht vergleichbar mit einem echten Akt mit einem Mann.

Zurück von vor einem Jahr. Ich brauchte es mal wieder, ich wünschte es sehnlichst herbei. Es war jedoch nichts in Sicht. In meinem Freundeskreis waren alle fest liiert, und da wollte ich auch keinesfalls dazwischenfunken. Da war so manches Schnuckelchen dabei, was ich mir gut hätte vorstellen können, aber eben gebunden. Eines Tages lief mir ein Herr über den Weg. Er war sicher schon vierzig, sah aber immer noch gut aus und konnte sein Wort machen. Er war gebildet, witzig und charmant. Vor allen Dingen das mit dem "gebildet" kann man wahrlich nicht von allen Männern behaupten. Ich mag keine unflätigen Rüpel.

Er, der Herr, traute sich aber nicht so richtig ran an mich. Er hielt sich wohl selbst zu alt für mich. Heute sage ich überzeugt, es kommt nicht auf das Alter an, die Potenz ist es, die es macht. Unser Aufeinandertreffen war Zufall. Beim Einkaufsbummel hatte ich nachmittags eine Pause eingelegt in einem Straßencafé. Ich hatte den letzten freien Zweiertisch ergattert. Er kam etwas nach mir und fragte höflich, ob er sich zu mir setzen dürfe. Ich taxierte ihn, und er machte einen freundlichen und gepflegten Eindruck. Ich nickte zustimmend und sagte: "Bitte, gerne." Wir plauderten belangloses Zeug, wie das so ist in so einem Fall. Sympathie kam aber schon auf. Er machte kleine versteckte Komplimente über meine Haare, meinen Lippenstift und meinen Nagellack. Über meinen Busen sagte er nichts und auch nicht über meine langen Beine, die unter meinem Rock mit meinen übergeschlagenen Beinen hervorschienen. Sowas mache ich dann ganz bewusst, wenn mir einer gefällt. Fishing for Compliments, nennt sich das.

Nach dem Kaffee schlenderten wir noch gemeinsam die Straße hinunter und kamen an einem Geschäft für Damenmoden und Dessous vorbei. Im Schaufenster waren zwei sehr sexy Dessous ausgestellt. Ich blieb stehen und fragte ihn: "Welches passt besser zu mir?" "Ich kenne sie nicht gut genug", antwortete er, "um Sie fachkompetent beraten zu können." "Dann kommen sie mit rein", forderte ich ihn auf. Ich entschied mich für eins der Modelle, ging in eine der Umkleidekabinen, um es anzuprobieren. Dann rief ich ihn dazu: "Und nun bitte ihr fachmännisches Urteil", forderte ich ihn auf. Ich stand quasi halbnackt vor ihm. "Schön", urteilte er, "aber ganz ohne wäre noch schöner." Meine Taktik hatte verfangen. Ich drehte und wendete mich noch ein bisschen, dann zog ich mich wieder an. Das Dessous behielt ich gleich an. Seine Blicke hatten meinen ganzen Körper abgetastet, und das war ja auch Sinn der Übung. Ich hatte ihn an der Angel.

Natürlich war ich mir meiner weiblichen Reize bewusst, und natürlich hatte ich damit nicht gegeizt. So machen wir Frauen wir das, wenn wir etwas wollen von einem Mann. Und wenn er selbst sich nicht traut, muss man ihm ein bisschen auf die Sprünge helfen. Er war dennoch zu vornehm, um Eigeninitiative zu entwickeln. Oder war er vielleicht verheiratet? Nein, Ehering trug er keinen. Mit so einem "alten" Mann war ich noch nie im Bett gewesen. Ich war ja gerade erstmal zu dem Zeitpunkt siebenundzwanzig, und er war dreizehn Jahre älter. Mein Ehrgeiz war geweckt und meine Libido auch. "Haben sie auch Lust morgen am Sonntag ins Freibad zu kommen", fragte ich ihn, "am Wochenende, wenn das Wetter schön ist, bin ich immer dort." Freudig stimmte er zu. Wie hatte er gesagt, "Ganz ohne wäre noch schöner", sollte er haben. Ich gehe immer nur an den Nacktbadestrand. Da sieht man doch, was auf einen zukommt.

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