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Der Schulball (9) - Ruhe vor dem Sturm? (fm:Das Erste Mal, 6785 Wörter) [9/24] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Aug 24 2022 Gesehen / Gelesen: 7588 / 5783 [76%] Bewertung Teil: 9.47 (36 Stimmen)
Der Grillabend bei Annas Eltern rückt näher - wer wird sich dort noch näher rücken ?

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© Alexander vonHeron Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

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war, was sie da stets von der Kanzel herab predigten. Immer schien die Frau das Böse zu sein, sich mit der Schlange im Paradies verpaarend, Lust erschien fatal und von der Frau ausgehend, ach ihr verdammten ... aber die Geschichten von den alten Griechen und den Lustknaben, bei denen dann ... da spritzten sie dann ab in ihre Kutten, diese ... pfui Teufel!

Ja, das konnten sie: Vor allem Pharisäer sein und so tun, als ginge all die Lust und das Schlechte nur von den Frauen aus und ... ach verdammt ... vergiss es, schimpfte sie erneut. Alte Greise, alte Deppen. Die kann man doch nicht ernst nehmen und wenn, dann ... es war wohl ein Fehler, wenn sie weiter an diesen blöden Sitzungen teilnahm. An diesen lächerlichen Bibelstunden und Themen, zu denen es dann auch eine Ausarbeitung geben würde. Was war das nächste Thema, presste sie ihre Lippen zusammen und lief weiß und rot zugleich an. Das war ja wohl wieder typisch - und ... wer weiß, schwor sie sich innerlich, was sie denen dann erzählen, auftischen, an den Kopf werfen. Wenn jemand schon ein Thema mit "Gefahren des vorehelichen Geschlechtsverkehrs" benannte, dann war doch klar, in welche Richtung das gehen sollte. Mal sehen, mal abwarten, ganz egal was bis dahin schon geschehen wäre. Aber vielleicht kann ich euch dann von den Vorteilen des vorehelichen Geschlechtsverkehrs berichten und dann aufstehen, mich umdrehen, ihnen den Stinkefinger zeigen. Und das war es dann ... ohne Blick zurück in Zorn, aber ... vergesst mich einfach, ihr verlogene Bande. Oh ja, der Gedanke gefiel ihr gut. Sehr gut sogar. Ob sie aber zu dem Zeitpunkt, in der nächsten Woche bereits von ihrer Praxiserfahrung berichten könnte oder aber rein aus der Theorie, so wie sie nun dachte, nun denn ... das war dann wohl eine harte Vorgabe. Für Anna wohl nicht, wie es den Anschein hatte ... die glückliche hatte ja in ihrem Jakob offenbar den richtigen gefunden. Liebevoll und nicht zugleich ein Schlappschwanz, das war auch wichtig! Aber auch nicht ein Kotzbrocken, dem dennoch die Frauen und Mädchen zuzulaufen schienen und der dennoch oder gerade deswegen Erfolg bei ihnen hatte. Brav und zuverlässig gegen schlimm und unzuverlässig, feige gegenüber leichtsinnig, fad gegenüber sprühend vor ... es war schon klar, auf wen da die Wahl fallen würde. Zumindest im ersten Anlauf, knurrte sie.

"Ich habe ihm gesagt, dass er es mit mir machen kann", wiederholte Anna und lächelte glücklich und zugleich voller Überzeugung. "Ich werde es auch tun. Sehr bald sogar - sseeeeehr bald!"

"Das wirst du? Echt jetzt? Wann ist denn dann dein nächstes Date?" Leonore presste ihre Beine zusammen und zitterte vor Erre-gung und einem Hauch von Neid zugleich, dass es bei Anna nun offenbar um vieles schneller ginge als bei ihr. Wobei es ja nicht um einen Wettkampf ging, wer von ihnen beiden als erste die Unschuld verlieren würde, aber dennoch ... dass es so rasch geschehen würde, hatte sie nicht erwartet.

"Äh, na ja, er kommt morgen Abend zum Grillen vorbei." Anna sah ein wenig enttäuscht aus, was sich aus dem Kontext sodann erklärte. "Heute treffen wir uns leider nicht. Denn er muss irgendetwas mit seinem Vater unternehmen - klang zwar nicht toll aber zugleich auch unaufschiebbar."

"Du hast vor, es mit ihm auf und während der Grillparty deiner Eltern zu treiben?" Leonore kicherte und riss ihre Augen unglaub-würdig auf. "Uhh, denkst du nicht, dass deine Mutter oder dein Vater das ganze Treiben eher leicht mitbekommen oder sogar bemerken könnten? Und vielleicht sogar ... naja ... du weißt ... eingreifen, sorry ..."

Anna grinste und schien dies alles längst bedacht zu haben: "Auf keinen Fall, du kennst sie doch, sie werden drinnen herum hocken und so einiges trinken, sobald es dunkel wird. Sie werden sich mit ihren Freunden besaufen und uns den Pool überlassen. Ich habe vor, den Pavillon im hinteren Teil des Gartens dafür zu benutzen, da ist es auch echt bequem - das habe ich schon gestern gecheckt mit ihm. Da geht schon seit Jahren niemand mehr hin. Nur ich und Susanne. Wir schleichen uns da runter, weil dort die Luft reiner ist und wenn wir dort ungestört sein wollen!"

Anna kicherte voller gespannter Erwartungshaltung und Vorfreu-de. "Also bleibt nicht zu lange, okay. Oder doch, aber dann bleibt im Pool und lenkt sie ab mit euren knappen Bikinis ... ja nicht nach hinten und ... ach, verdammt ...", brach sie ihre Planausführung sodann ab. Die Formulierung mit dem Voyeur spielen und neugierig sein, lag ihr zwar auf der Zunge, aber das hätte ja nur zu Empörung bei ihrer besten Freundin führen müssen. Wenn jemand bei solchen Dingen zusehen wollte und dabei auch federführend eingreifen wollte, dann war es doch ... Harald. Und der durfte von diesem Plan ganz sicherlich nichts erfahren. Das würde auch Jakob noch einmal schwören müssen, sonst ... aber daran wollte sie gar nicht denken, was sie mit ihm anstellen müsste, wenn Jakob hier falsch agierte und vielleicht sogar Harald mit ins Spiel bringen sollte. Das Auskratzen der Augen, das wäre ja wohl noch ein Honiglecken für eine Strafe gewesen, grinste sie sehr gefährlich. Abbeißen und schlucken ... oh mein Gott, daran durfte man doch gar nicht denken, schoss ihr in die Gedanken, dass sie erschauderte. Aber ... nein ... ein klein wenig unsicher war sie für einen Moment schon geworden, dass sich Jakob so rasch geändert hatte. Eben wegen ihr und für sie - ein Saulus zum Paulus also. Nun denn, hoffentlich schon, denn ... nein ... ganz sicher sogar. Er hatte es ihr ja hoch und heilig versprochen. Und in solchen Angelegenheiten, da scherzte man sicher nicht. Und schon gar nicht log und betrog man: Das hatte er doch alles bereits hinter sich. Und es genügte wohl, wenn sie dazu mit einem tiefen Seufzer den Namen ihrer Schwester gestöhnt hätte.

"Ohhhh-kay ...?", Leonore schüttelte etwas nachdenklich ihren Kopf, ohne damit aber eine abweisende Haltung zu signalisieren. "Das klingt für mich recht ... interessant, aber hey, es ist ... dein Leben ... du wirst schon das richtige machen! Denke ich ..." - das war wohl zum überwiegenden Teil sogar auf sie selbst gemünzt. Wenn sie nun die Alternative hätte, wie würde sie sich entscheiden. Auf den Märchenprinz warten zu wollen, den es ohnehin nicht gab. Den sauren Apfel mit Wilfried weiter zu kauen versuchen oder aber ... eine heiße und geile Affäre mit Harald, egal was für ein moralischer Charakter er war und dann ... wer weiß? Seoul vielleicht - ach Blödsinn. Abwarten und - vielleicht nicht Tee, sondern diesmal ein Glas Wein, eine süffige Bowle oder ein Bier sogar trinken.

Anna grinste. "Ja, und weißt du was, Leonore, ich will es so gerne mit ihm machen." Sie seufzte. "Es ist nicht so, dass ich in ihn so un-sterblich verliebt bin oder so, aber weißt du was, wir sind beide schon bald an die achtzehn und ich glaube, wir sind wohl die einzigen Jungfrauen in unserer Klasse, außer vielleicht Ariana. Und dann die Araberinnen, aus denen ich nicht schlau werden - aber ich glaube, die lassen sich schon lange in den Ar... also, du weißt schon, was ich meine. Ich will es wirklich tun, bevor ich aufs College gehe und dort so unerfahren bin, dass es nur peinlich sein kann, wenn das herauskommt. Und Jakob ist so gutaussehend und durchtrainiert, ich schmelze einfach dahin, wenn ich ihn ansehe. Und unerfahren ist er auch nicht - das schadet in solch einer Situation ganz sicherlich nicht!"

Leonore lächelte. Irgendwie ging es ihr genauso. Das mit der Unerfahrenheit, was sie gesagt hatte, das stimmte. Wohl in jeglicher Bedeutung des Wortes. Was sie selbst betraf und dann eben auch, was für ihren Freund galt. Freund? Ha - lächerlich, ein ... war er. Und unter den Umständen, die ja auch gerade erst gestern bewiesen worden waren, da wollte sie nicht, dass Wilfried ihr Erster war. Wirklich, ernst gemeint. Im Moment konnte sie nicht vorstellen, dass Wilfried ihr Ein und Alles war, aber er war alles, was sie hatte, also musste er wohl genügen. Für den Moment. Genügen? Na dann musste er aber schon eine gewaltige Steigerung herbeiführen. Denn die gestrige Performance, die war eher unterirdisch gewesen, wollte sie gar nicht nochmals an dieses Fiasko erinnert werden. Und dass sie somit kein Wort darüber an ihre beste Freundin verlor, verstand sich gerade in der jetzigen Situation umso klarer.

"Na gut, dann mach es, Anna!", sagte sie beinahe generös, ehe sie breit grinste und tief rot anlief, wie sie ihren innigsten Wunsch arti-kulierte. "Aber danach will ich alle Details wissen, okay."

Anna kicherte. "Als ob. Aber ich bin nicht Susanne."

"Wird sie dabei sein?"

"Harald kommt - also ... ich denke schon."

* * * * * * * * * * *

Das Gespräch in der Früh war wohl auch der Höhepunkt des Frei-tags gewesen, zumindest was die Zeit in der Schule betraf, dachte sich Leonore, wie sie beide sodann ein wenig müde und gähnend im Bus saßen, zu faul, um heute zu Fuß zu gehen. Und vielleicht auch mit der Absicht im Hinterkopf, somit weniger als Beute von Haralds Porsche auserkoren zu werden, dessen prägnanten Sound sie sehr wohl irgendwo in der Nähe vernommen hatte. Aber sie hätte nicht Lust gehabt, einzusteigen und hätte ihm das aber auch nicht sagen und nicht abschlagen wollen. Ein wenig nachdenklich, leicht missmutig schienen die beiden zu sein, oder war die Nervosität, zu fühlen, dass sich ein Sturm potentiell über sie ergeben würde.

"Wir sehen uns morgen Nachmittag bei mir!", nickte Anna und machte sich bereit zum Aussteigen. "Komm ruhig früher vorbei, wenn es dir leicht fällt, ok!"

"Ich bin da, sobald Wilfried auftaucht", versprach Leonore. Juhu! Keine langweiligen Filme morgen Abend. Kein Sitzen in Wilfrieds Keller morgen Abend. Sie wollte unbedingt einen ihrer neuen Bikinis aus Seoul anziehen und damit so einiges an Eindruck schinden und dann einfach ... weiterschauen, was sich ergeben sollte "Bye."

Sobald sie zu Hause war, rannte sie in ihr Schlafzimmer, um sich umzuziehen, warf ihre Schuluniform aufs Bett, öffnete ihren BH, zog ihn erwartungsvoll aus und streckte sich. Die Klinik in Seoul hatte ihre Brüste wunderbar geformt, aber sie hatte sich neue BHs kaufen müssen, weil ihre alten zu klein gewesen waren. An die neuen musste sie sich erst noch gewöhnen. Es war hart, mehr oder weniger über Nacht eine volle BH-Größe zuzunehmen, aber das Endergebnis gefiel ihr - und dass sie dabei nicht die einzige war, das war ihr auch schon längst nicht mehr verborgen geblieben.

Während Leonore ihre Brüste mit den Händen umfasste, fragte sie sich, was Harald wohl von ihnen halten würde. Er hatte sie schon oft genug angeschaut und er kannte mit Sicherheit auch jede Menge Mädchen und somit auch deren Busen. Sie wusste genau, dass Wilfried ihren Busen mochte, denn er hatte geradezu danach gesabbert, als sie aus Seoul zurückkam. Vielleicht würde sie ihn das gleiche morgen Abend noch einmal versuchen lassen, wenn sie etwas weniger genervt von ihm war. Sie lächelte. Nun, sie würde dafür sorgen, dass Harald und Wilfried einen guten Blick auf ihre Rundungen werfen konnten - und ... auch so ein Vergleich tat ja nicht schlecht: Wer von denen wohl am meisten darauf reagieren sollte. Und vor allem aber auch, wie sie den Unterschied denn erkennen und messen sollte.

Sie lachte auf - nun denn, für das eine, da gab es ja schon im wahrsten Sinn des Wortes eine Messlatte. Und die legte man ja auch bei Pferden an, grinste sie sehr unverschämt und schüttelte ihren Kopf. An solche Dinge hatte sie schon lange nicht mehr gedacht - und schon gar nicht in einer Vorstufe zur Ernsthaftigkeit. Aber - es machte Spaß und es erregte ein klein wenig, tat der Stimmung so gut und sie fühlte sich einfach ... sehr interessant, um es neutral zu formulieren.

Und wo waren ihre Bikinis? Sie hatte sie nach ihrer Rückkehr aus Seoul irgendwo in einer Schublade vertraut und seitdem keinen mehr getragen. Keine Gelegenheit und auch ... kein Mut.

Es war ihr immer noch ein Rätsel, dass ihre Mutter sie nur mit koreanischen oder chinesischen Jungs ausgehen ließ und ihr sagte, sie solle sich für die Schule so konservativ kleiden. Aber für Dinge wie Schwimmen kaufte sie ihr gerne die ausgefallensten Bikinis, die je entworfen und hergestellt wurden. Und Bikinis in Korea konnten extrem sein. Die in Nordkorea wohl auch, lachte sie hell auf, einen politischen Witz nicht ganz ausformulierend - denn dort musste ja der Stoff für die Kleidung von Kim eingespart werden. Aber Südkorea, nun ernst gemeint, das war wahrlich eine andere Dimension, die sich da auftat.

Sie war zwar etwas schockiert gewesen, aber sie hatte nicht nein gesagt. Es war ja nicht so, dass sie schüchtern oder nicht körperbewusst oder dergleichen war. Sie wusste, dass sie gut aussah, wenn sie die Gelegenheit dazu bekam und sich auch nur ein klein wenig in Schale warf. Sie musste sich gar nicht sonderlich schminken oder verkleiden, es reichte schon. Das musste etwas Koreanisches sein, das sie nicht wirklich verstand. Wie auch immer. Sie durchstöberte ihre Schubladen auf der Suche nach ihnen. Ahhh, da waren sie ja. Kopfschüttelnd warf sie das halbe Dutzend Bikinis auf ihr Bett. Sie beäugte sie kritisch. Welchen sollte sie anziehen? Das kleine Schwarze von Wicked Swimstyle war total winzig und sexy und zeigte so ziemlich alles, was er nicht mit Müh und Not verbergen konnte. Oder aber - konnte er denn wirklich etwas verbergen, war hier wohl eher die Gegenfrage, die sie sich atemlos stellen musste.

Konnte sie den anziehen? Er war winzig. So richtig winzig. Das Oberteil war okay, klein aber okay. Aber das Unterteil? Nur ein kleines Dreieck vorne, das alles bedeckte, was wirklich unbedingt bedeckt werden musste. Kaum. Drei kleine Träger über der Hüfte, die den größten Teil ihres Hinterns freiließen. Der Gedanke, dass Harald sie darin sehen würde, ließ sie am ganzen Körper kribbeln. Und Wilfried? Nicht so sehr, der würde vielleicht dann schon gleich in seiner Badehose kommen, ohne dass sie ihn berührte, fletschte sie böse die Zähne. Was für eine Reaktion gab es dann wohl bei Annas Vater und wer sonst noch da war? Eben, sozusagen, die älteren Herren im angeblich besten Alter ... oho!

Sie dachte nur kurz darüber nach und kicherte, weil sie sich schon vorstellen konnte, was da abging. Warum eigentlich nicht?

Leonore warf die restlichen Bikinis zurück in die Schublade und ihr Herz schlug schneller. Ja, das hier würde sie tragen. Sie betrachtete sich im Spiegel. Ja, sie würde sich auch rasieren - müssen, sogar. Ganz und gar. Sie wollte nicht riskieren, dass hier auch nur ein dunkles Härchen herausschaute, und dieser Bikini verdeckte ja wirklich nicht viel. Sie zog ihn an, um nachzusehen. Ein paar verirrte Strähnen. Sie sollte sich besser rasieren, auf jeden Fall - gründlich, nicht nur korrigierend, sondern eben ... glatt, total! Lächelnd zog sie die Bikinihose aus und ging in ihr Bad. Sie würde Wilfried später anrufen und ihm sagen, was sie morgen Abend vorhatten. In der Zwischenzeit würde sie sich rasieren und duschen und dann eine kleine Auszeit auf ihrem Bett verbringen und an Harald denken. Ach verdammt, vielleicht doch nicht, denn das tat nicht gut. Also an ... naja, mal sehen - an etwas recht Schönes denken und hoffen, dass es dann morgen so werden könnte, wie sie erhoffte.

* * * * * * * * * * *

"Hallo Leonore!" Annas Vater öffnete ihr mit offensichtlich immer größer werdenden Augen die Haustür. Sie hatte es nach dem faden Freitagabend einfach nicht mehr ausgehalten, noch länger zu warten, wo doch Anna gemeint hatte, sie sollte ruhig früher kommen. Und ob denn Wilfried nach diesem Fauxpas sich so leicht und rasch unter ihre Augen wagen würde, hatte sie auch zu zweifeln begonnen - ihr jedenfalls egal, hatte sie sich somit früher aufgerafft, als sie selbst geplant hatte. "Ich hoffe, du hast deinen Badeanzug mitgebracht?"

"Natürlich - oder aber sind ... denn Bikinis nicht gestattet?", grinste Leonore in bewusst übertrieben verführerischer Manier und rollte die Augen und presste ihren Busen noch zusätzlich ein klein wenig nach vorne. "Siehst du." Sie öffnete ihren Umhang und blitzte Annas Vater an, wobei sie seinen mehr als eindeutigen Gesichtsausdruck genoss, ehe sie sich wieder bedeckte. Einer winzigen Peepshow gleich, so dachte sie, hatte sie den Vorhang für einen ersten Eindruck geöffnet: Gratis noch, ab dann wäre zu zahlen, lächelte sie bei dem verrückten Gedanken. Und Leonore genoss es, ihn zu necken, musste sie sich eingestehen. Besonders mit ihren neuen Brüsten fiel das umso leichter und zugleich auch umso mehr auf. Er, Stefan, konnte gar nicht aufhören, sie anzustarren, nachdem sie mit ihren kleinen "Sportlichen" Änderungen aus Seoul zurück-gekommen war. Es hat irgendwie und auch immer wieder Spaß gemacht. Er war eigentlich ziemlich gutaussehend, auf die Art eines alten Mannes, nun denn, reifen Mannes natürlich - so Mitte vierzig oder so eben. Es machte ihr überhaupt nichts aus, dass er sie ansah und was er sich wohl dabei dachte, denn es war ja ohnehin nur ... Spaß, niemals auch nur einen Hauch von ernst gemeint oder aber etwas in jene Richtung hin, an welche sie nun aber schon sehr wohl zu denken begann. Das heißt natürlich: nicht mit ihm, nicht mit Annas Vater, das verstand sich schon von selbst.

Ein nicht ausgesprochenes heißes Spiel, ja - das machte schon Spaß, keine Frage. Aber das würde sie auf keinen Fall zu Anna sagen. Die würde wohl nur total ausrasten, was ihr Vater mit der besten Freundin alles anstellte - zumindest in seinen Gedanken.

"Ich bin zu alt um nur zu spielen // zu jung, um ohne Wunsch zu sein" - oh ja, der Spruch passte sehr wohl zu ihm. Shakespeare vermutlich, oder doch ... Faust? Wie auch immer, auf jeden Fall etwas Litera-risches, das man wissen sollte, wenn man studierte. Denn wie all seine Gedanken, zu denen eben jenes Zitat auch passte, längst zu rotieren begonnen hatten, musste ja sogar ein Blinder sehen. Und seine Frau? Sie grinste innerlich, denn das war dennoch nicht ihr Kaf-fee, selbst wenn sie dafür Auslöser sein mochte. Vielleicht war Johanna dann sogar die direkte Nutznießerin, wenn sich ihr Ehemann bei ihr so manches gewünscht, erhofft und Lust aufgebaut hatte, die er dann gemeinsam mit seiner Gattin abarbeitete? Wer weiß - dann tat sie ja täglich eine gute Tat, quasi wie eine Samariterin.

"Uhh, ja, schöner Bikini, Leonore, sehr schön, wirklich!", schnappte Annas Vater nach Atem. Er hauchte und sog nochmals ein. Langsam, ehe er wieder so weit war, dass er knapp antworten konnte. "Anna ist im Schwimmbad."

"Uhh, mein Freund kommt dann wohl gleich vorbei!", ergänzte Leonore, "Anna hat gesagt, ich darf ihn mitbringen. Seine kleine Schwester kommt auch mit ihm. Sandra - ich denke, du kennst sie ja auch, oder?"

"Hey, das ist in Ordnung", sagte Annas Vater, "Es macht so viel mehr Spaß, wenn ihr jungen Leute vorbeikommt." Es macht so viel mehr Spaß, den süßen Hintern der Freunde seiner Tochter anzu-schauen. Und diese Titten an ihnen - oder eben an ihr, an Leonore. Mein Gott, sie waren seit letztem Sommer gewachsen. Ihr Bikini-oberteil brachte ihre Rundungen so richtig zur Geltung. Er musste aufpassen, dass er nicht zu oft hinsah, nicht starrte, nicht alleine deswegen schon auffiel. Dazu war es etwas mehr als nur peinlich, mit einem Ständer herumzulaufen. Aber Mensch, sie war einen weiteren Blick wert. Sein Schwanz zuckte, als er ihren süßen kleinen Hintern beobachten musste, wie er den Flur hinunter in Richtung Küche und Schiebetür zur hinteren Terrasse schwebte und auf ihren Hüften schwang und rotierte. Er nahm sich definitiv Zeit für ein Bad, während sie im Pool war. Wenn er nur alleinstehend wäre ... oder seine Frau nicht ständig in der Nähe wäre ... dann ... selbst wenn es natürlich de facto unmoralisch und eher ein Wunschtraum war. Aber dafür war er sicherlich zu jung, um keine Wünsche zu haben. Und für das andere war er ganz sicherlich nicht zu alt. Schon gar nicht bei Frischfleisch, wenn es sich so zart und verlockend anbot. Da musste man schon eine kleine Sünde riskieren, um diese Süße auch vernaschen zu können.

Etwa ein Dutzend älterer Leute befanden sich auf der Terrasse. Alles offenbar Freunde von Annas Mutter und Vater. Leonore kannte die meisten von ihnen schon, sie hatte sie schon das eine oder andere Mal getroffen, gesehen, kurz ein paar Floskeln gewechselt, das war es auch. Anna war bereits im Pool, saß in einem aufblasbaren Stuhl und hielt ein Getränk in der Hand, an dem sie offenbar süffelte und das Plantschen im warmen Wasser sichtlich genoss.

"Spring rein, Leonore", rief Anna und winkte mit der Hand. "Papa holt dir gewisse einen Drink. Ich glaube, er ist so ein Schatz!", war sie ihrem Dad einen Blick zu, sodass er auch alleine deswegen hätte schmelzen müssen, wenn er sich vergessen sollte, dass er ja ihr Vater war. Und dann auch noch diese kecke kleine freche Leonore in diesem Bikini, der nach Waffenschein zu brüllen schien - es war kein Nachteil, wenn er für eine Sekunde oder mehr in der Küche verschwinden konnte. Eiswürfel in die Badehose, das wäre vielleicht eine Lösung, stöhnte er und zog ein wenig am T-Shirt, das er nun lieber anlassen wollte, um nicht seine Männlichkeit in einem äußerst peinlichen und deplatzierten Moment in vollendeter Entfaltung zeigen zu müssen.

Leonore warf ihren Umhang über einen Stuhl, lief über das Pflaster, sprang in den Pool und schlängelte sich in einen anderen der aufblasbaren Stühle, die im Wasser gar so einladend herumschwammen. Männliche Augen verfolgten anerkennend ihr Zappeln - das fühlte sie mehr als die wärmenden Strahlen der Sonne. Und sie ließ sich auch durchaus Zeit, um beim Hochklettern ihren gar so kecken und runden Hintern zu präsentieren, ehe sie sich dann mit einem gekonnten Schwung in den Hocker schwang.

"Schöner Bikini!", nickte ihr Anna zu und pfiff ganz leise durch die Zähne. "Du siehst heiß aus. Echt heißt, total heiß!" Sie kicherte und gestikulierte mit dem Kopf, deutete aber nur mit den Augen in Richtung des begeisterten Publikums "Das finden sie alle! Hab ich nicht recht?"

Leonore errötete überaus dezent, als sie das halbe Dutzend männ-licher Augenpaare mittleren Alters wahrnahm, die in ihre Richtung blickten und hastig wegschauten, als sie bewusst langsam zu ihnen hinblickte, um ihnen eben genau diese Chance auch zu geben, nicht erwischt zu werden. Ein knisterndes Spiel, das schon längst begonnen hatte, noch ehe sie den ersten Schluck zu sich genommen hatte. Wow, der Nachmittag begann ja schon gut - und heiß!

Anna kicherte wieder. "Wirklich. Dieser Bikini ist so heiß. Woher hast du ihn?"

"Aus Seoul", kicherte Leonore.

"Hey, Dad, kannst du Leonore nicht endlich den versprochenen Drink holen?"

"Klar, Cocktail kommt sofort. Willst du einen echten Cock oder nur einen Mocktail, Leonore?" und ganz bewusst wiederholte er die Zweideutigkeit auf Englisch. "Do you want a cock- or a mocktail, my love?"

Leonore lief ziemlich rot an, während sie ganz bewusst "COCK...tail" hauchte und Anna kicherte. "Mein Dad ist total scharf auf dich, Leonore. Genau wie alle seine Freunde. Das ist dir aber schon bewusst!"

Leonore kicherte wieder, denn das konnte sie sehen und wahrlich auch fühlen. "Hey, die können gucken, so viel sie wollen." Sie streckte sich, ganz langsam, und genoss die Blicke, weil sie unter ihren nach oben gereckten Armen ein winziges Sichtfenster besaß, durch das sie die gierigen und erfreuten, sogleich auch erregten Blicke gut einsehen konnte.

* * * * * * * * * * *

Vor dem Haus fuhren Harald und Jakob hintereinander vor und parkten hinter einer alten Toyota-Rostlaube, die kurz vor ihnen eingeparkt hatte. Harald beobachtete, wie gemäß seiner frechen Aus-drucks- oder Denkweise ein trotteliger, zumindest aber tollpatschig wirkender Chinese ausstieg und direkt auf die Tür zusteuerte.

"Heh! Das muss Leonores Freund sein", kommentierte Jakob tunlichst neutral und reichte Harald eine Dose von seinem gekühlten Biervorrat und dann noch eine - es war ja nie so sicher, welcher Fusel hier drinnen angeboten wurde. Und dies war echtes Bier, echt tschechisches Budweiser und nicht die Pferdepisse, die sich verbotenerweise genauso nannte, wie das beste Original. "Anna meinte, er würde kommen."

"Und wer ist dann die Tussi?" Jakob folgte Haralds Blick und sah, wie eine schlanke Chinesin mit kleinen, aber anständig prallen Titten aus der Beifahrerseite kletterte und ein wenig genervt aussah. Oder aber desorientiert, weil sie offenbar neu hier war und sich der Fahrer, demnach Wilfried, gar nicht um sie kümmerte.

"Keine verdammte Ahnung, Kumpel. Schätze, ich finde es aber schon heraus, wenn es wichtig ist!" Harald grinste. Von weitem erinnerte ihn das Mädchen an Leonore. Asiatisch aussehend, schlank, lange schwarze Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden. Bei näherem Hinsehen verblasste die Ähnlichkeit, sie war eher jünger als Leonore, ihre Titten waren somit wohl auch kleiner. Aber sie sah immer noch gut aus. Gut aussehend? Das war eine ziemliche Untertreibung. Sie war heiß, sehr heiß - und er war schon längst ... geil, was denn sonst, wenn er an Möglichkeiten dachte, die er aber vorerst verwarf. Also die Notwendigkeit, wegen ihr das Bier gleich zu leeren, um sie somit schönzutrinken, die bestand mit Sicherheit nicht.

"Hallo, bist du eine Freundin von Anna?" Harald setzte seinen Charme ein. Wenn es dunkel gewesen wäre, hätte sein Lächeln die Straßenbeleuchtung vollends ersetzt.

"Äh, nein, nicht wirklich, mein Bruder aber kennt Anna."

"Ach ja, dein Bruder ist also der Freund von Leonore, richtig?"

"Ja ... du kennst Leonore?"

"Nur sehr flüchtig - und Anna auch nur ein wenig!", lächelte Harald und zog seine Masche weiter auf, als ob er nun auf einer Stradivari in die Saiten greifen würde, um Eindruck und Stimmung zu schinden. "Ich bin Harald - und der hässliche Kerl ist Jakob."

Oh ja, sie roch auch gut.

"Ich bin Sandra." Sie errötete und schaute zu dem chinesischen Schwanzlutscher hinüber, der an der Tür klingelte. "Dieser unhöfliche Kerl ist mein Bruder. Wilfried - der hat seit gestern ... na egal, vergiss es ... stinküble Laune auf jeden Fall!"

"Ihr seid zusammen gekommen?"

"Ja, ich hatte nichts vor, mein Freund ist auf einer Konferenz."

"Das ist aber ... schade." Das war es auch, verdammt, dass sie einen Freund hatte. Für heute Abend würde es aber einfach reichen, wenn er nicht da war, also war das ganz im Gegenteil, sogar total großartig. Oder aber war das so ein Chinesenfreund, wo man gerade mal nur ansehen durfte, nicht aber probieren - dann war das ganz egal, lächelte er und musterte sie sehr eindeutig aber keinesfalls so, dass es für das junge Mädchen unangenehm gewesen wäre. Sie sollte nur seine sehr wohlschätzenden Blicke erkennen - da bedurfte es keiner Worte.

Einen kurzen Blick war sie auf seinen 918. "Wow, schönes Auto." Ihre Augen weiteten sich und ihre Lippen schoben sich sanft nach vor, ein kleines O formend, das so wunderbar erotisch aussah, wenn er daran dachte, was er sich genau darauf und damit erhoffte.

"Willst du später eine Runde mitfahren?"

"Klar!" Sie klatschte in die Hände und schien zum Glück keines-falls schüchtern zu sein oder irgendwelche Vorurteile zu haben. Solche mit gweilos und so, wie er mittlerweile ja schon gehört aber natürlich total ignoriert hatte.

"Später dann, lass uns doch mal reingehen." Ja, sie hatte wirklich einen schönen, festen Hintern. Er grinste Jakob an, als sie hinter ihr die Einfahrt hinaufgingen. Jakob nickte zurück und dachte sich wohl dasselbe, auch wenn er diese Rundungen ganz anders betrachtete, als es noch vor zwei Tagen gewesen wäre. What a difference a day makes - ganz sicher sogar. Aber WHAT a difference a girl makes ... und das hatte bei ihm schon voll zugeschlagen.

Es war Annas Mutter, die die Tür öffnete. "Hallo Jungs, schön, euch beide, also euch alle, zu sehen, kommt rein, die Mädchen sind hinten im Pool." Johanna blickte die beiden mit einem besonders breiten und fast schon kecken Lächeln an. "Ich hoffe, ihr habt eure Badehosen nicht vergessen." Und in Richtung Sandra nickte sie überaus fröhlich. "Hi, du musst Sandra sein, Leonore hat mir gesagt, dass du kommst. Schön, dich kennenzulernen. Kommt doch alle rein und lasst es euch dann so richtig gut gehen!"

Harald grinste. "Ja Ma'am. Ich habe auch ein paar Bier für Ihren Mann und seine Freunde mitgenommen!" Er deutete mit dem Kopf hinter sich auf Jakob, der unter dem Gewicht von vier Kästen Bud-weiser wahrlich zu taumeln schien.

"Na, das ist ja nett von dir ... Harald, nicht wahr?" Johanna lächelte. "Bring es rein, wir bringen es in den Bierkühlschrank." Sie schaute die beiden an. "Ihr Jungs seid doch alt genug, um zu trinken, oder?"

"Ja, Ma'am, das sind wir! Alt genug zum trinken und ... Auto fahren", ergänzte er nach einer entscheidenden Sekunde, nahm zwei der Packungen von Jakob und folgte Johanna in die Küche. Dass er sie während dieser Pause ganz besonders intensiv keck und wohlwollend gemustert hatte, musste ihr auffallen. Und selbst wenn ihr instinktiv dazu einfiel, dass er total frech und selbstsicher agierte, so konnte sie ihm nicht wirklich böse sein. Der Junge tat dies in einer grotesk wirkenden Höflichkeit und Selbstverständlichkeit, die von einer Selbstsicherheit zeugte, die hart an der Grenze zur Überheblichkeit angesiedelt war. Aber ... verdammt noch mal, knabberte sie kurz an ihren Lippen. Er sah gut aus, verdammt gut aus sogar, sehr sportlich und gut trainiert. Gute Muskeln, stramme Muskel ... und das, so würde er wohl sagen und andeuten: überall.

Brems dich nur ein, Johanna, sagte sie sich selbst, da sie sich ja kannte. Der Bursche, so verrückt der Eindruck auch sein musste, gefiel ihr. Und dass er das wusste, nicht nur erahnte, hinterließ ein flaues Gefühl in ihrem Magen und ein sehr leichtes, dennoch aber deutlich fühlbares Kribbeln ein wenig weiter unten. Ein anregendes Kribbeln, das sie schon viel zu lang nicht gespürt hatte. Ganz abgesehen davon, was sie auch sonst schon viel zu lang nicht dort gespürt hatte, es sei denn Finger und Vibrator, da ja Stefan ... aber das war jetzt wohl nicht das beste Thema, darüber nachzudenken ...

* * * * * * * * * * *

Harald hockte sich auf die niedrige Mauer auf der anderen Seite der Terrasse und beobachtete die Mädchen im Schwimmbad. Er konnte sehr wohl schon seit einiger Zeit sehen, dass Leonore ihn immer wieder anschaute. Das waren diese typischen kurzen Blicke, wenn sie sich nicht beobachtet fühlte und längere sogar, wenn sie sich gewiss war, dass niemand sie dabei sehen würde. Oh ja, er kannte das Verhalten, grinste er in sich hinein. Hinweise, Fingerzeige, die so viel darüber aussagten, wie sie sich fühlte, wie schüchtern sie potentiell war, auch wie erfahren und dergleichen.

Der Bikini, den sie trug, oh Mann, der sah wahrlich sehr heiß aus. Heißer sogar, als er gedacht und erwartet hatte. Oder sogar in klaren anderen Worten: er hätte ihr das nicht zugetraut, aber keine Frage, es stand ihr und sie wirkte darin sehr souverän. Allein von ihrem Anblick bekam er schon einen Steifen, geschweige denn, wenn er an weitere Dinge dachte, die sich da recht leicht ergeben konnten. Sandra hingegen, schaute nicht in seine Richtung, aber nach ein paar Minuten kletterte sie aus dem Pool und ging direkt auf ihn zu. Sie hatte einen schönen, straffen Körper und auch recht schöne Titten. Der bunte kleine Bikini, den sie trug, verbarg nicht viel mehr, als es bei Leonore gewesen war. Sehr schöne Kamelzehen, grinste er und ließ den Blick ganz bewusst diese eine Sekunde an jener erregenden Stelle ihres Unterteils zwischen ihren Beinen ruhen. Sehr sexy, sehr anregend, sehr erregend, sehr seine Gedanken anheizend. Als sie sich ihm näherte, verdeckte das kleine Stück Stoff auch nicht ihre geschwollenen Brustwarzen, kleine Stangen, die sich in ihre gerundete Formen pressten. Oder die leichte Röte auf ihren Wangen - die konnte schon gar niemand und nicht verbergen. Sie hockte sich neben ihn an die Wand und schaute ihn mit etwas niedergeschlagenen Augen an. Ein Spiel, das sie begann - oder an was dachte sie, war er neugierig.

"Du schwimmst nicht gerne?"

Harald grinste sehr eindeutig, keinesfalls verlegen sogar. "Nee, ich schwimme gerne, nur von hier oben kann ich euch Mädels in euren Bikinis viel besser sehen. Und ich muss schon sagen, deiner gefällt mir ganz besonders!" Er starrte sie offen an und lächelte, als sie rot wurde. Sie bewegte sich jedoch nicht weg, was ihn leicht verwunderte, zugleich aber sehr reizte. Sie wollte offenbar mehr, war er sich so sicher wie beim Amen im Gebet, auch wenn es kaum eine Kirche gab, die ihn von innen her sehen konnte. Und wenn sie alt genug war, einen Cocktail zu süffeln, den ihr der Gastgeber zubereitet hatte, dann war sie auf jeden Fall alt genug. Alt genug für alles - ohne jede Frage.

"Was war das für ein Auto, mit dem du da gekommen bist? Es sah wirklich cool aus?", tänzelte sie heran und lächelte schüchtern.

"Porsche 918 - Biturbo, Hybrid", drosch er so einige Phrasen, die alle noch interessanter klangen, egal ob sie auch nur einen Hinweis davon verstand, wie viele PS der dann unter der Motorhaube noch hätte. "Willst du denn jetzt eine Runde um den Block fahren?"

"Klar", meinte sie ziemlich. "Jetzt gleich?"

"Warum nicht?" Harald zuckte mit den Schultern auf total lässig und zugleich sehr generös. "Die zehn bis fünfzehn Minuten - da vermisst uns keiner."

Sandra sah sich um, vielleicht ihren Bruder suchend oder aber Anna, um der Gastgeberin kurz etwas mitzuteilen, wurde aber offen-bar nicht fündig. "Okay."

Harald stand auf, griff nach unten und nahm ihre Hand. Und auch Sandra erhob sich und machte keine Anstalten, seine Hand loszulassen, als er sie ins Haus führte. Niemand außer Leonore bemerkte es. Sie sagte nichts, warum denn auch, aber sie spürte einen grotesken Anflug von nicht gerechtfertigter Eifersucht. Wie konnte Harald mit Sandra einfach so abhauen? Dabei war sie sich doch auch sicher gewesen, dass er sie oft ansah. Natürlich war da noch Wilfried, aber es war ja nicht so, dass Harald nicht mit ihr flirten konnte oder so. Und mit Wilfried hatte sie selbst kaum ein Wort gewechselt. Der schlich zurecht wie ein geprügelter Hund um eine Stange Wurst herum, von der er wohl kein Stück abbeißen durfte, sehr wohl aber gewollt hätte. Ja, der hatte noch etwas zu erklären oder entschuldigen oder aber im sinnvollsten Falle wohl: Etwas zu verbessern, auszubessern!

"Ich hole nur schnell mein Hemd und ein paar Shorts aus Annas Zimmer." Sandra machte sich auf den Weg zur Treppe, aber Haralds Hand brachte sie ganz gekonnt und galant zum Stehen. "Du siehst gut aus, so wie du aussiehst, Babe. Bestens, sogar!"

Sandra errötete. "Aber ... Ich kann doch nicht im Bikini rausgehen."

"Klar kannst du, mein Auto steht direkt vor dem Haus, das merkt keiner." Er grinste, nahm sie in die Arme und hob sie leicht hoch, um damit anzudeuten, wie einfach er ihren Widerstand oder eine Gegen-rede brechen könnte. Es war vollkommen klar, dass er nur spielte, sie keinesfalls nötigte, dennoch kam die Botschaft auch ohne weitere Worte, besser sogar wie im Spiel bei ihr an.

"Lass mich runter!" Sandra quietschte und strampelte, sich ihres winzigen Bikinis und seiner nackten Brust auf ihrer Haut nur allzu bewusst, da seine Arme sie so leicht hielten.

Er tat es, ließ sie sanft und eng an sich gepresst herunter, lachte und genoss es, wie ihr straffer, schlanker Körper durch seine Arme glitt. "Komm schon! Wir sind gleich wieder ... zurück!"

Er nahm ihre Hand und führte sie zur Eingangstür. Diesmal folgte sie ihm ohne Protest, immer noch im vollen Bewusstsein, dass ihr Bikini nur wenig Bedeckung bot. Sandra fühlte sich furchtbar entblößt und peinlich berührt, als sie die Auffahrt zum Auto hinunterging. Es war eine Sache, in ihrem Bikini in einem Gartenpool zu schwimmen, aber eine ganz andere, draußen auf der Straße zu laufen. Ihre Erleichterung war groß, als sie in das weiche schwarze Leder des Beifahrersitzes sank und somit von allfälligen anderen Blicken geschützt war. Vor anderen Blicken als jenen von Harald, von denen sie zwar keinesfalls sagen konnte, dass er sie nicht genau musterte - und dennoch, bei ihm war dies etwas anderes, was er somit in ihr bewirkte.

Keinesfalls Empörung oder aber Schande oder aber ... oh nein ... es war gar nicht so ein Fehler, dass sie schon im Wasser gewesen war. Denn so war die Feuchte ihres Bikinistoffes gut zu erklären, falls die Rede darauf gefallen wäre.



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