Mangel an Respekt (fm:Ehebruch, 15810 Wörter) | ||
Autor: Omega666 | ||
Veröffentlicht: Nov 07 2022 | Gesehen / Gelesen: 21963 / 18375 [84%] | Bewertung Geschichte: 9.43 (164 Stimmen) |
Nicht immer ist eine Scheidung nach einem Ehebruch die beste Wahl. |
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Mangel an Respekt
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Wütend verließ er das Tanzlokal. Er hatte ihr angedroht, dass er gehen würde, wenn sie mit diesem arroganten Schnösel tanzen würde. Sie hatte ihn offenbar nicht für voll genommen. Nun, er hielt sein Wort.
Er war bereits seit fünfzehn Minuten mit einem Taxi auf dem Weg nach Hause, als sein Handy ihm einen Anruf seiner Frau Christel signalisierte. Er hatte für sie einen eigenen Klingelton auf seinem Telefon installiert, denn er wollte immer sofort wissen, ob sie es war, die ihn anrief. Er war sehr zornig und überlegte lange, ob er überhaupt den Anruf annehmen sollte. Wie hatte sie so schön gesagt? "Sie wäre selbst in der Lage zu entscheiden, was sie will. Niemand hätte das Recht, ihr vorzuschreiben, was sie zu tun oder zu lassen hätte." Und sie wollte mit diesem Typen tanzen, unabhängig davon, dass sie an diesem Abend und in diesem Tanzlokal ihren achtzehnten Hochzeitstag feierten und sie ihm alle Tänze versprochen hatte. Christel hatte sich entschieden, ihm die Stirn zu zeigen, ihm, ihrem Ehemann, und sich schützend vor einen fremden Typen gestellt. Aber wahrscheinlich war er nur ihm fremd, dachte er verbittert.
Letztendlich wusste er, dass es keinen Sinn machte, zu schmollen. Also nahm er den Anruf seiner Frau entgegen. Das Gespräch war sehr unerfreulich. Dirk ging im Laufe der Konversation sogar so weit, dass er seiner Frau gestattete, anlässlich ihres Hochzeitstages mit diesem schleimigen Jüngling zu ficken. Er hätte kein Interesse mehr an ihr. Kurze Zeit später beendete er das Telefonat.
Dirk ahnte schon seit einigen Monaten, dass sie mit ihrer Beziehung, mit ihrer Ehe an einem Scheideweg standen. Sie lebten eigentlich nur noch wie in einer Wohngemeinschaft zusammen, statt als Eheleute miteinander. Mit diesem Gedanken hielt das Taxi vor dem Wohnblock, in dem sie eine Mietwohnung bewohnten.
Vor nicht einmal zwei Wochen
Christel und ihre Freundin Sonja arbeiteten beide als Verkäuferin in einem Supermarkt. Sie achteten darauf, dass sie beide stets die gleiche Schicht hatten, denn sie hatten es sich zur Gewohnheit gemacht, an ihrem freien Tag unter der Woche sich in einer der Studentenkneipen nahe der Ruhr-Universität Bochum zu treffen, um zu tratschen und über ihre Problemzonen, ihre Ehe, ihre Männer im Speziellen und auch im Allgemeinen sowie über Gott und die Welt zu reden und zu lästern.
Ja, ja, die weiblichen Problemzonen. Beide Frauen waren Mitte 40 und natürlich hatten sie nicht mehr "die Haut einer Zwanzigjährigen". Dass sie aber eine deutlich weiblichere, und wenn sie es wollten, auch deutlich erotischere Ausstrahlung als die jungen Frauen hatten, wollten sie nicht glauben. Ihre Ehemänner sagten ihnen oft, wie toll und sexy sie doch aussehen würden. Doch sie taten dies ab mit dem Verweis, dass ihre Männer doch so etwas sagen müssten, da dies ihre "Stellenbeschreibung" vorgeben würde.
Der eigentliche Grund aber, dass sie sich in einer Studentenkneipe trafen, war der, dass beide Frauen abchecken wollten, ob sie noch von jungen, starken und gutaussehenden Männern bemerkt würden. Sie sehnten sich nach einem kleinen Abenteuer, nach etwas Verruchtem. Natürlich wollte keine von ihnen ihre Ehe riskieren und mit einem der Studenten etwas Ernstes anfangen. Aber ein wenig harmloses Flirten sollte doch erlaubt sein.
Als Christel gerade ansetzte, ihrer Freundin zu berichten, wie sie ihren Mann dazu bringen wollte, dass sie beide ganz allein ihren achtzehnten Hochzeitstag in einem Tanzlokal feiern, sie gewissermaßen ein Date oder ein Rendezvous hätten, kam ein junger Mann, offensichtlich ein Student, Anfang 20, zu ihnen an den Tisch. Er stellte sich als Florian vor und fragte Christel, Sonja dabei völlig ignorierend, ob sie mit ihm ein Getränk an der Bar einnehmen würde.
Christel war so überrascht, dass sie ein paar Sekunden zögerte, das Angebot entschieden abzulehnen. Sie empfand es als eine Frechheit, dass dieser Typ ihre Freundin völlig ignoriert hatte. Für sie war diese Respektlosigkeit nicht zu entschuldigen. Entsprechend schroff war auch
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