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Das Haus im Venn (fm:Romantisch, 10878 Wörter) [1/3] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Dec 23 2022 Gesehen / Gelesen: 16044 / 13498 [84%] Bewertung Teil: 9.55 (229 Stimmen)
Ich war wieder auf einer meiner Wanderungen unterwegs als ich in ein kleines Dorf kam und dort Marie begegnete. Bei unserer Begegnung kam es auch zum Sex, der stand aber nicht im Vordergrund. So ist es auch hier in der Geschichte.

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© Herweg Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

In den letzten Wochen wurde ich immer unruhiger. Mein Umfeld musste darunter leiden. Die Mitmenschen waren schon ziemlich genervt von mir und ich hielt es ebenfalls nicht mehr aus. Irgend etwas trieb mich raus. Ich musste wieder wandern gehen. Es ist so eine Art innerer Instinkt, der mich immer wieder dazu antreibt, meine Sachen zu packen und einfach los zu laufen.

Nach Jennys Meinung ist es allerdings eher eine Flucht. Sie ist der Überzeugung, dass ich vor etwas davon laufe.

Das Laufen bringt mir innere Ruhe. Es gibt nur wenige Dinge zu tun. Einen Schritt vor den anderen setzen, nach etwas zu Essen Ausschau halten und einen Platz zum Schlafen zu finden. So einfach kann das Leben sein. Und bei jedem Schritt konnte man etwas neues entdecken oder auch andere Menschen kennen lernen.

Jetzt war es wieder soweit. Obwohl es schon November war, war es noch relativ warm. Also gönnte ich mir ein paar Urlaubstage, suchte ein bisher unbekanntes Ziel und packte meine Sachen. Das Ziel war schnell gefunden: Von Aachen nach Trier würde ich laufen. Quer durch den belgischen Nationalpark Hohes Venn und ein Teilstück über den GR 56. Die Wege dort waren sicher nicht so überlaufen, wie der Eifelsteig. Mit dem Zug würde ich in drei Stunden in Aachen sein und konnte von dort bequem loslaufen und zurück kam ich ebenfalls mit der Bahn von Trier aus.

Die Wettervorhersage für die Gegend war für die nächsten Tage auch okay und so packte ich schnell meine Sachen. Ich war nun schon seit einigen Jahren darin geübt, mit leichtem Gepäck zu laufen und nur das Notwendigste mitzunehmen. Neben der jahreszeitlich angepassten Kleidung gehörte dazu ein Notfallpäckchen und natürlich die universelle Notfallkarte. - Von den meisten anderen Menschen einfach Kreditkarte genannt. Damit konnte man den Bus oder das Taxi bezahlen, wenn es mal gar nicht mehr mit dem Laufen ging. Man bekam auch eine Übernachtung und etwas zu Essen. Zumindest in Mitteleuropa funktionierte das meistens.

Mein Zug fuhr pünktlich am nächsten Morgen um acht Uhr los und um elf Uhr war ich in Aachen. Heute würde ich noch hier bleiben und mir die Stadt ansehen und dann morgen in aller Frühe aufbrechen. Mein Gepäck deponierte ich in einem preiswerten Budgethotel, das ich kurz vorher gebucht hatte und ging auf Stadttour. Am Abend suchte ich mir ein schönes Restaurant und gönnte mir ein üppiges Abendessen mit einem guten Wein. Wer weiß, was es in den nächsten Tagen gibt, wobei Belgien durchaus eine gute Küche und gutes Bier hat.

Der erste Lauftag verging damit, aus der Stadt raus zukommen und einen Rhythmus zu finden. Ich schaffte es bis Raeren. Somit war ich schon in Belgien und hatte es tatsächlich schon bis an den Rand des Hohen Venns geschafft. Was ich aber etwas unterschätzt hatte, war, dass es doch schon relativ früh dunkel wurde. Dadurch stand mir deutlich weniger Zeit für meine Tagesetappen zur Verfügung, als ich geplant hatte. Morgens früh bei Dunkelheit loslaufen ist kein Problem. Man geht dann in den hellen Tag hinein. Aber am Abend in die Dunkelheit laufen, kann schnell zu einer Herausforderung werden.

Am nächsten Tag wurde die Landschaft immer rauer und einsamer. Der Wald bestand meist aus dunklen Fichtenmonokulturen und über die freien Moorflächen pfiff der Wind empfindlich kalt. Die Dörfer wurden seltener und kleiner. Man sah den alten Häusern an, dass hier jahrhundertelang Not geherrscht hatte. Und wenn es den Menschen einmal besser ging, wurde die Landschaft durch Kriege verwüstet. Überall gibt es noch Spuren davon zu sehen, wenn man sie lesen kann. Als ich am Abend in einem kleinen Landgasthof unterkam, war der Wirt erstaunt, dass ich um diese Jahreszeit noch als Wanderer unterwegs war. Eindringlich riet er mir, auf das Wetter zu achten. Wintereinbrüche sind hier nicht selten. Außerdem erklärte er mir, dass ich wahrscheinlich am nächsten Tag um die dreißig Kilometer laufen müsste, um wieder eine Unterkunft zu finden. Um diese Jahreszeit hatten viele Saisonunterkünfte schon geschlossen und durch CoVid19 hatte das eine oder andere Hotel ganz aufgegeben. Damit hatte ich zwar gerechnet, aber es nochmals so gesagt zu bekommen, ist schon etwas anderes.

Als ich am nächsten Morgen sehr früh losging, gab der Wirt mir ein großes Lunchpaket mit und wir glichen die Routenempfehlung in meiner

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