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Mit zwei Damen im Cafe (fm:Ältere Mann/Frau, 4407 Wörter) [4/4] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jan 05 2023 Gesehen / Gelesen: 8655 / 6415 [74%] Bewertung Teil: 8.96 (26 Stimmen)
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Mit zwei Damen im Cafe

Wir hatten uns an jenem Wochenende dort verabredet, wo alles begonnen hatte. Ich war schon weit vor der Zeit da und setzte mich nahe des Fensters und wartete auf die beiden Schönen.

Die ersten zarten Blätter an den Bäumen wagten sich hervor. Es war Vorfrühling, allerdings mit durchaus wärmeren Temperaturen als zu dieser Jahreszeit üblich. Meine erste Tasse Kaffee hatte ich gerade auf, da erschien Lilo. Nein, man muss sagen, sie trat auf. Mit stolz erhobenem Haupt, den nicht gerade kleinen Busen voran, schritt sie in das Cafe.

Das war nur schwach besetzt. Eine Rentnerclique von fünf Personen, davon zwei gediegene Herren, saß einige Tische entfernt. Die alten Kerle rissen die Münder auf, als Lilo herein kam. Man konnte sich gut vorstellen, was ihnen da im Kopf und nicht nur da herum ging. Deren Begleitung schaute die Männer pikiert an. Sie ahnten wohl, was die dachten. Vielleicht wünschten sie sich auch im Geheimen, dass sie das mit ihnen anstellten, was sie sich bei der üppigen Frau vorstellten.

Die Blicke der Männer folgten weiterhin Lilo, wenn auch nur aus den Augenwinkeln, um die Damen nicht allzu sehr zu verärgern. Ich erhob mich und wir drückten einander herzlich. Es war gar nicht leicht, ihrem Körper nahe zu kommen, so fest war ihr Busen oder vielleicht auch nur ihr Büstenhalter.

Schon bald danach erschien Sarah. Der Bentley entfernte sich gerade hörbar, als die Tür aufging und sie die Bühne des Cafes betrat. Schnurstracks eilte sie, eine hochmütige Eleganz ausdrückend, auf unseren Tisch zu. Auch wir umarmten uns herzlich.

Leider konnte ich die Blicke vom Nachbartisch nicht wahrnehmen. Wahrscheinlich saßen die alten Säcke mit offenen Mündern da. Es mochte sich Feuchtigkeit an ihren Mundwinkeln angesammelt haben, allerdings wohl weniger von den Köstlichkeiten des Cafes, sondern mehr vor innerer Erregung.

Unser Zusammentreffen hatte einen durchaus traurigen Grund. Ich war versetzt worden. Mir wurde die Wahl zwischen München und der Hauptstadt offeriert. Angesichts der Schwierigkeiten auf dem Wohnungsmarkt, an dem auch Lilos Geschick kaum etwas ändern könnte, hatte ich mich für Berlin entschieden. Lilo hatte bereits den Verkauf meiner Wohnung voran getrieben. Auch eine Eigentumswohnung in Berlin war in Sicht. Das würde indes noch dauern. Und so würde ich zwischenzeitlich mit einer Mietwohnung vorlieb nehmen müssen. Dies wäre unser letztes Zusammentreffen, bevor ich mich übermorgen auf die Reise machte.

Die Bedienung nahm unsere Bestellungen auf. Während ich zwei Tortenstücke mit Schokolade bestellte, begnügten sich die Beiden mit einem Kännchen Kaffee. Lilo nahm dazu ein Stück Kirschrolle, die sie mit Sarah teilen wollte. Wahrscheinlich fürchteten die beiden um ihre Figur, was sie beileibe nicht nötig hatten.

Lilo musste kurz in den Waschraum, sich herausputzen, wie sie sagte. Ich hatte da sogleich meine Zweifel. Denn ihr folgte die jungenhafte Bedienung mit den kurzen schwarzen Haaren. Die mochte maximal zwanzig Jahre alt sein. Auffallend waren ihre vielen im Gesicht befindlichen Schmuckstücke. Da sah man Piercings durch Unterlippe, Zunge und Nase. Ihr rechter Arm war komplett tätowiert mit irgendwelchen Fabelwesen. Beide Ohrläppchen zierten Tunnel.

Es dauerte wohl eine viertel Stunde, bis Lilo zurück kehrte. Solange mussten wir auch auf unsere Gedecke warten, obwohl doch der Betrieb im Laden eher schwach war.

Als Lilo sich setzte, war ein deutlicher Geruch von Frau zu bemerken. Da half auch ihr gutes Chanel No. 1 nicht. Es roch nach brünstiger Frau. Und als dann endlich unsere Bestellung kam, roch auch die Bedienung ähnlich.

Sarah und ich schauten Lilo fragend an. Die verstand, dass wir ihr Herausputzen im Waschraum recht gedeutet hatten. Sie musste uns erzählen, was sich ereignet hatte. Wir drangen darauf. Und Lilo begann ohne jede Scheu zu berichten, während wir uns den Kuchen und die

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