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Nordlichter - Des Captains Tochter (fm:Verführung, 24868 Wörter) [2/3] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Feb 06 2023 Gesehen / Gelesen: 11298 / 9090 [80%] Bewertung Teil: 9.74 (142 Stimmen)
Eine arabische Hochzeit entführt Martin auf einen Sonderflug nach Teneriffa. Erfahre, was diesen Einsatz für Martin so besonders macht und welche Arien sich der kölsche Jung eines Abends anhören muss.

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© Bill Hayman Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

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noch nicht. Er hatte fast schon etwas Grossväterliches an sich, von dem man gerne bei Kaminfeuer eine Geschichte erzählt bekommt. Vielleicht liessen ihn seine faltige Haut und die graublonden Haare so wirken. Jedenfalls genoss ich die guten Umgangsformen des sehr distinguierten Briten.

Er wird den Leg (den Flug nach Teneriffa) heute fliegen und ich bringe die Maschine ein paar Tage später zurück nach Dubai. Wir hatten ein kleines Problem mit einem System, das nicht funktionierte und mussten überprüfen, ob wir trotzdem mit dem Flieger starten durften. Wir versuchten parallel dazu, eine Lösung mit der Technik zu finden, aber die Zeit war knapp.

"Devon, sieht gut aus! Wir könnten gehen, selbst wenn das System nicht funktioniert", sagte ich, als ich die entsprechende Seite in unserer Minimum-Equipment-List gefunden hatte. Ich las ihm den entsprechenden Abschnitt vor, sodass er alle Informationen zum Sachverhalt kannte. Auf Teneriffa können sich auch unsere Techniker der Sache annehmen. Eine Lösung zeichnete sich ab. Abgesehen davon verlief alles wie sonst.

Die Cockpit-Tür ging auf und zwei interessante Damen betraten unser Reich. Seine Tochter wirkte gross, schlank und irgendwie sexy, obwohl ihre Erscheinung etwas von "einem Mädchen von nebenan" hatte. Aber sie war erst achtzehn. Dies hatte mir Devon zuvor auf dem Weg zum Flugzeug in einem Nebensatz mitgeteilt, weil er ihr Alter momentan als äußerst anstrengend empfand. Alles was verboten wird, sei für sie ätzend, weil alle anderen Eltern dieser Erde das erlauben würden und so weiter und sofort. Seine Frau war so reizend wie Devon und passte unglaublich gut zu ihm. Sie gingen respektvoll miteinander und mit ihrer Tochter um, fast schon eine Nuance zu respektvoll für meinen Geschmack.

Das junge Mädel nahm auf dem Jumpseat hinter uns platz und hatte einen guten Einblick in unseren Arbeitsalltag, der sie natürlich keineswegs interessierte. Lieber textete sie in ihr neues Handy, das schon zwei oder drei Generationen neuer war, wie das meinige. Devon und ich waren gerade in einer heissen Phase der Vorbereitung, sodass ich sie nicht mit dem verdienten Respekt begrüssen konnte. Wir wollten unser Zeitfenster für den Start nicht verpassen, was wir in der Fliegersprache "Slot" nennen.

"Jungs, Kabine und Boardküche sind gesichert. Ich wünsche euch einen schönen Flug", sagte die Purserin aus dem Land der Pharaonen mit einem Lächeln.

"Vielen Dank Amira! Wir sehen uns spätestens wieder in Teneriffa", sagte Devon. "Dann sind wir also fast schon bereit loszulegen, was?", sagte Devon in meine Richtung und strahlte mich an.

"Let's rock", sagte ich begeistert.

"Olivia, Liebes. Könntest du dein Handy weglegen und in den Flugmodus wechseln?", fragte der Brite seine Tochter.

Diese textete munter weiter und stiess ein genervtes "Gleich" aus. So ging es die nächsten zwei Minuten weiter. Wir waren bereit, den Flieger zurückzustossen. Nachdem die Tochter selbst der dritten Aufforderung ihres Vaters, ihr Handy wegen des bevorstehenden "Bushbacks" des Fliegers auszuschalten, nicht nachgekommen war, schaltete ich mich ein.

"Olivia, Hi! Ich bin Martin. Sorry, dass ich mich nicht richtig vorgestellt habe, war gerade bissl' hektisch, als ihr hereingekommen seid. Darf ich dich bitten, den Flugmodus jetzt einzuschalten? Dann kann ich dir ein paar coole Sachen zeigen", sagte ich. Sie lächelte kurz, hörte auf zu tippen und kreuzte ihre Beine und Arme relativ schlaff und hielt noch immer das Handy in der Hand. Olivia schaute mich, zu mir nach vorn gebeugt und kaugummikauend, an.

"Na, was findest du cool?", fragte mich die junge Britin.

"Wenn du magst, kannst du jetzt die Parkbremse lösen. Dann können wir unseren Flug endlich starten", sagte ich.

"Und das findest du also cool?", fragte sie. "Vor fünf Jahren hättest du mich mit dieser Masche gekriegt", sagte Olivia und grinste mich hämisch an.

"Also Olivia, wirklich", sprach ihre Mutter, die auf dem Klappsitz hinter mir am grossen Fenster sass.

"Was Mom? Du weisst doch, dass mich diese langweiligen Flieger nicht interessieren", sagte sie und blickte genervt zu ihrer Mutter.

"Alles muss man heutzutage selbst machen", sagte ich mit einem humoristischen Unterton und löste die Parkbremse. Olivia schmunzelte für den Bruchteil einer Sekunde wegen meinem gespielt griesgrämigen Spruch, als ob sie in mir einen Gleichgesinnten gefunden hätte. "Hast du dein Handy jetzt im Flugmodus?", wollte ich sicherstellen.

Sie schaute wieder genervt und tat so, als ob sie den Flugmodus einschalten würde. Olivia schnallte sich an, und blickte etwas grimmig zu uns nach vorn und pustete ihren Unmut aus. Ich sah, dass sich Devon irgendwie für das Verhalten seiner Tochter schämte. "Parkbremse gelöst, ready for Pushback", informierte ich meinen Kapitän. Ich hielt das Verhalten der jungen Dame für kindisch und wollte ihr den Tarif durchgeben und zeigen, wer hier das Sagen hat. Ich wurde zum ersten Mal in meinem Berufsleben zu einem kleinkarierten Pedanten.

"Olivia? Kannst du bitte noch die Gurte über deinen Schultern anschnallen?", sagte ich.

"Aber das musste ich noch nie! Dad, muss das jetzt sein?", fragte sie sauer ihren Vater und versuchte uns gegeneinander auszuspielen. Er grinste nur.

"Ja, wenn Martin das wünscht, dann solltest du dem nachkommen. Es steht in unserem Reglement, dass du das eigentlich machen solltest, ja", sagte er. Sie schnallte sich nun widerwillig komplett an. Im Cockpit haben wir Gurte zwischen den Beinen, um unser Becken sowie über unsere Schultern. Das komplette Sorglos-Paket. Normalerweise reicht es uns, wenn sich unsere Gäste im Cockpit wie die Passagiere anschnallen. Aber so wie man in den Wald ruft, so sch(n)allt es zurück.

Der Airbus wurde von einem Fahrzeug vom Gate zurückgestossen und wir starteten zuerst Triebwerk Nummer 1, danach jenes auf der rechten Seite. Sie heulten nacheinander auf.

Wir testeten die Flight Controls, um zu sehen, ob diese richtig funktionieren und das Flugzeug in der Luft steuerbar ist. Kurz darauf fiel mir auf, dass Olivia wohl wieder in ihr Handy tippte. Mir war das zu blöd. Gleich rollen wir zur Startbahn und sie bedient ihr doofes Telefon. Ich wollte mich nicht mehr ablenken lassen und streckte meinen linken Arm zu ihr aus und machte mit den Fingern eine "gib her" Bewegung und schaute dabei aus dem Fenster und sah, wie sich das Pushback-Fahrzeug von uns entfernt hatte. Plötzlich spürte ich ihr schweres iPhone sowie ihre Finger, denen ein leichter Zigarettenduft anhaftete. Ich war es letztlich, der den Flugmodus ordnungsgemäss einschaltete und verstaute das Handy auf einer Ablagefläche zu meiner rechten.

Von nun an verlief die Startvorbereitung wieder ungestört und nach Chema F. Devon schwenkte den Flieger auf die Piste 12 Rechts.

"So, jetzt geht's los", sagte ich und drehte mich zu Olivia, um etwas Begeisterung auszulösen.

"Yey ...", stiess der Teenie sichtlich genervt aus, obwohl sie ihre geballte Faust wie bei einer Geste der Begeisterung in die Höhe riss. "So eine blöde und undankbare Göre", dachte ich mir.

Kaum waren wir etwas über drei Minuten in der Luft, wollte sie wieder zurück in die Kabine auf ihren Sitz. Wir waren mitten im Steigflug.

"Warte, bis wir die Reiseflughöhe erreicht haben", sagte ihre Mutter.

"Mom, der Sitz drückt und ist voll unbequem", sagte Olivia.

Devon flog den Airbus bis zum jetzigen Zeitpunkt verhältnismässig lange von Hand, um nicht aus der Übung zu kommen. Er schaltete den Autopiloten ein. Kurz nachdem wir die Flughöhe von 10 000 Fuss überschritten hatten, geschah etwas Unerwartetes.

"Your Aircraft", überraschte mich Devon und übergab mir sozusagen die Kontrolle des Flugzeuges.

"My Aircraft", bestätigte ich Devon und übernahm die fliegerische Verantwortung. Das war kein Problem, da ich ihn und das Flugzeug in meiner heutigen Rolle über alle Phasen hinweg überwacht hatte.

"So, junges Fräulein! Jetzt hörst du mir genau zu. Du wolltest mitkommen und jetzt fällt dir nichts Besseres ein, als ununterbrochen rumzumeckern. Du weisst, wie das hier läuft. Das ist inakzeptabel. Ich bin enttäuscht", sagte Devon und gab ihr den Tarif durch.

"Dad, du ..."

"Ich will kein Wort mehr von dir hören. Sei still", unterbrach sie Devon leise, aber bestimmt. Noch nie hatte ich eine solche Situation erlebt. Das Flugzeug verhielt sich wie geplant, was man vom Cockpitbesuch nicht gerade behaupten konnte.

"My Aircraft", sprach Devon eine Minute später und ich überliess ihm wieder die Maschine.

Nach einer Dreiviertelstunde, in der Olivia wirklich keinen Ton von sich gab, trafen wir sämtliche Vorkehrungen, um die gepanzerte Tür zur Kabine wieder zu öffnen.

Devons Tochter war wirklich sehr schlank und gross. Zu meiner Überraschung lächelte sie mir noch kurz zu. "Wir sehen uns später", sagte sie und verliess mit ihrer Mutter das Cockpit. Devon lehnte sich zurück und drückte sich in seinen Sitz und pustete aus.

"Sie war mal ein ganz nettes Mädchen und seit sie hier in diese lnternational School geht, ist sie wie verwandelt", sagte er etwas konsterniert.

"Tut mir leid. Ist sicher nicht einfach, ein Kind zu haben", sagte ich.

"Wie alt bist du eigentlich?", wollte Devon wissen.

"Bald 27", sagte ich, um älter zu wirken.

"Haha, wahrscheinlich zu alt für meine Tochter. Ein Freund wie du würde ihr bestimmt guttun. Aber das möchtest du dir mit deiner Lebenserfahrung bestimmt nicht antun", sagte er lachend.

"Na ja, wenn ich deine Tochter heiraten würde, bekäme ich exzellente Schwiegereltern", platzte es aus mir raus. Devon wirkte geschmeichelt.

"27, was für ein Alter. Ich hätte noch zwei Jahre warten müssen, bis ich meine Frau kennenlernen würde", sagte er und hatte einen zufriedenen Gesichtsausdruck. "Das war das Beste, was mir mit 29 und in meinem Leben passiert ist", fügte er hinzu.

"Das freut mich. Dann muss ich mich noch in Geduld üben", sagte ich.

"Sie wird kommen. Ganz bestimmt. Und es ist nicht meine Tochter!", sagte Devon und richtete seinen Zeige- und Mittelfinger zu seinen Augen und dann anschliessend zu mir und wiederholte die international gültige "I'm watching you" Handbewegung. Ich musste lachen und an Moe denken, die mir zuletzt diese Geste hinsichtlich ihrer Mitbewohnerin gegeben hatte.

"Du willst mich also nicht als deinen Schwiegersohn?", spielte ich den Entrüsteten.

"Das habe ich nicht gesagt", sagte er lachend.

"Was hast du gegen mich?", sprach ich künstlich aufbrausend. Devon lachte herzhaft und schüttelte den Kopf.

"Übrigens, meine Familie und eine britische Flugbegleiterin treffen morgen den Konsul Grossbritanniens. Möchtest du auch mitkommen?", fragte mich Devon.

"Wenn es dir nichts ausmacht, dass ein Deutscher dabei ist, komme ich gerne mit. Ich habe keine festen Pläne und lerne gerne spannende Menschen kennen", erzählte ich.

Über Libyen wurden wir von einer Kollegin aus der Küche angerufen. Devon nahm das Telefon ab.

"Ja, Magda, was gibt's?", wollte er von der polnischen Flugbegleiterin wissen. Ich hörte ihn auflachen. "Ja klar, komm vorbei und bring uns gleich noch einen Tee mit", sagte der "ältere Herr" neben mir. Fünf Minuten später öffneten wir wieder die Cockpit-Tür. Die Auswirkungen des 11. Septembers haben seine Spuren hinterlassen. Seither löst das Öffnen der Cockpit-Tür einen genau geplanten Prozess aus. Alles lief gut. Magda kam mit einem Tablett und dem von Devon verlangten Tee zu uns. Sie lächelte. Die Dame aus Breslau war zwar nicht gross, aber ihr nach hinten gebundenes schwarzes Haar und die für unsere Airline typische Schminke liessen sie sehr gewinnbringend aussehen. Ich mochte ihren Duft, der das Cockpit füllte.

"Möchtest du noch was neben der Milch in deinen Tee?", fragte Magda unseren Kapitän und flirtete ihn gerade noch an der Grenze von Anstand und Moral an.

"Vielleicht etwas Süsses? Habt ihr nicht mehr diese leckeren Kekse?", fragte Devon.

"Wenn du etwas Süsses möchtest, gibt es nur das hier", sagte die Polin charmant und gab ihm ein platonisches Küsschen auf die Backe. Er grinste und bedankte sich.

"Martin, was darf es für dich sein? Kaffee, Tee oder sonst was?", fragte mich Magda nicht ganz so freundlich, wie sie zuvor mit Devon sprach. Ich blickte zu ihr und strahlte die Polin an. Sie hatte was von einer Ballerina. Sie lächelte mich nun nicht mehr ganz so müde und desinteressiert wirkend wie vorhin an.

"Weisst du was? Wenn ich mir das so durch den Kopf gehen lasse, hätte ich gerne auch eine Portion von Devons süssem "Das hier", was meinst du?", sagte ich etwas kess zur Polin. Beide lachten laut auf und Magda kam meinem Gesicht näher. Sie gab mir zu meiner Überraschung einen Kuss auf die linke und danach einen weiteren auf die rechte Backe. Der letzte war sogar etwas nass. Ich spürte einen Impuls in meiner Hose. Es wirkte fast so, als ob sie mir die Küsschen gab, um ihren Mut zu beweisen.

"Warum so bescheiden", erwiderte Magda kokettierend.

"Ich wollte einfach nur den weltklasse Service geniessen", zwinkerte ich ihr zu.

"Immer zu deinen Diensten", sagte sie und setzte sich für ein paar Minuten auf den Sitz hinter uns, wo Olivia vorhin sass. Mir fiel auf, dass das Handy von Devon's Tochter noch immer neben mir lag. Ich nahm einen Schluck aus meiner Wasserflasche und kam mit Magda ins Gespräch.

"Mit deiner schönen Frisur hat dein Gesicht etwas von einer Balletttänzerin", sagte ich. Ihr Gesicht strahlte nach meiner Aussage förmlich auf.

"Wer hat dir das gesagt?", wollte Magda wissen.

"Wie, was gesagt?", wollte ich aus ihr kitzeln.

"Ich habe jahrelang Ballett getanzt, bevor ich nach Dubai kam. Jetzt mache ich das nur noch für mich zum Spass", sagte die Polin.

"Ich habe nur geraten, aber vielleicht ist es auch deine graziöse Körperhaltung", sagte ich.

"Ohh, danke", erwiderte sie etwas verlegen. Vielleicht war auch ihr osteuropäischer Dialekt der Grund, warum ich daran dachte. Ich hatte, ohne dass ich es irgendwie hätte belegen können, das Gefühl, als ob die besten Ballerinas aus Russland kommen. Klar weiss ich, dass Polen nicht Russland ist, aber sie hatte etwas Slawisches.

Magda begann über klassische Musik zu referieren und erklärte mir, zu welcher Symphonie sie für eine Kinderaufführung eine Choreografie erarbeitet hatte. Sie redete schnell, wenn sie begeistert war und sprach zudem ein gekünstelt hochgestochenes Englisch, was mich allerdings etwas genervt hatte. Ihren polnischen Dialekt brachte sie aber trotzdem nicht weg. Ich versuchte ihr zu folgen und meine Gedanken nicht in animalische Sphären abgleiten zu lassen.

Sie hatte ein feminines Gesicht, war aber weit von einer puppenhaften Erscheinung entfernt. Sie wirkte schlank, aber zugleich robust. Nicht das, was ein Banause wie ich mit einer dürren und grossen Tänzerin gleichsetzen würde.

Und trotzdem dachte ich daran, wie es wäre, einmal mit einer Tänzerin zu schlafen. Ich interessierte mich irgendwie nicht für sie, aber Magda war hübsch und wir spielten miteinander. Ich war frei, und wenn sie Lust hätte. An dieser Stelle zwang ich mich wieder ihren Ausführungen zu folgen.

"... es war unbeschreiblich, Netrebko in Mailand zu hören. Das war ein purer Zufall, dass ich genau dann einen Nightstop in der italienischen Metropole hatte", sprudelte es vor Begeisterung aus ihr. Ich nickte und schrieb mir den Namen der Sängerin auf. Ich wollte im Zimmer mal was von ihr anhören, um ihre Begeisterung verstehen zu können.

"Ich kenne mich, was Opern anbelangt, nur schlecht aus. Lediglich Maria Callas ist mir ein Begriff. Mein Opa hat gerne "O mio babbino caro" gehört ..."

"Ja, der Klassiker. Du musst mal ein paar Opern besuchen. Du wirst es lieben", sagte sie wie ein Lehrer zu einem Erstklässler, was ich zugegebenermassen auch war. Vielleicht war sie auch zu kultiviert für mich. Trotzdem ging mir durch den Kopf, ob und wie ich sie heute Abend verführen könnte. Sie verabschiedete sich von uns und machte sich wieder zurück auf den Weg zu ihren Kolleginnen. Ich bat die Polin, das neben mir liegende iPhone an Olivia zu retournieren.

"Ich war vor zwei Monaten mit ihr in Warschau unterwegs und dann hat sie mit unserer Besatzung eine Stadtführung gemacht", sagte Devon begeistert. "Ich hatte echt das Gefühl, als ob sie das hauptberuflich machen würde", fügte er hinzu.

"Na ja, ich fand ihren Service gerade eben wirklich gut. Ich glaube schon, dass sie eine hervorragende Flugbegleiterin ist. Hauptberuflich", sagte ich und Devons Gesicht blieb neutral. "Ich hatte schon irgendwie das Gefühl, als ob ihr euch kennt, so wie ihr miteinander umgegangen seid", sagte ich, um ihm eine Reaktion zu entlocken.

"Und trotzdem hast du ein Küsschen mehr erhalten", sagte Devon schmunzelnd und gaukelte Enttäuschung vor.

"Na ja. Jetzt, wo ich nicht dein Schwiegersohn werde, muss ich nach Alternativen Ausschau halten", fügte ich spitzbübisch hinzu. Er grinste mich ebenso spitzbübisch an. Ich glaube, dass ihn seine Frau gebändigt hatte.

Wir besprachen den Anflug für den Flughafen Teneriffa Nord unter Einbezug der aktuell vorherrschenden Bedingungen sowie das Vorgehen bei einem Durchstartmanöver, sollte dies erforderlich werden. Mir gefiel der Anflug des nördlich gelegenen Flughafens deutlich besser, als jener im Süden, der wie eine triste Landschaft auf einem fremden Planeten wirkt. Devon setzte den Airbus butterweich auf der Piste 12 auf. Ich war begeistert von seinem fliegerischen Können und gratulierte ihm, noch bevor der Flieger von der Startbahn abdrehte. Danach präparierten unsere mitgereisten Techniker den Flieger so, dass er zwei Nächte auf dem Vorfeld stehen kann, bis wir mit ihm den Rückflug antreten können, um die sehr wohlhabende Hochzeitsgesellschaft nach Dubai zu repatriieren.

Da der Flughafen nahe dem Hauptort Santa Cruz lag, war die Anreise zu unserem Hotel mitten in der Stadt relativ kurz. Es gehörte zu einer spanischen Hotelkette und lag an einer stark befahrenen Strasse und hatte trotzdem grosszügige Grünflächen mit Pool. Ich empfand es als interessant, dass sich Magda beim Einchecken in meiner Nähe aufhielt und mich sporadisch anlächelte. Devon schlug vor, in der Stadt Tapas essen zu gehen und danach den Abend in der Hotelbar ausklingen zu lassen. Das Programm war für mich genau das Richtige. Ich hatte mit einer kumulierten Müdigkeit der letzten Einsätze zu kämpfen und war auch froh, nicht allzu lange unterwegs zu sein.

Ich lernte die britische Flugbegleiterin kennen, die mit uns morgen den Konsul Grossbritanniens besuchen wird. Sie hatte einen guten Humor und das Zimmer im selben Stockwerk, Magda (leider) nicht. Die Polin fragte mich aber neugierig und charismatisch in einem Nebensatz, auf welcher Etage ich gelandet sei.

Wir bezogen unsere Zimmer und versammelten uns rund 45 Minuten später im Innenhof des Hotels. Der Weg ins Tapas-Restaurant führte uns durch die Altstadt, deren Gassen und Strässchen mich entfernt an Palma de Mallorca erinnerten. Schmuddliger als in Deutschland, dafür mit mediterranem Charme, obwohl die Insel zu den Kanaren gehört. Nicht von meiner Seite wich Magda, die sich wie Mörtel zwischen mir und Devon hielt. Er erklärte mir beim Spaziergang durch die Gassen, dass er das Restaurant schon Anfang der 90er-Jahre einmal besucht hatte und das Essen wirklich köstlich sei.

Dort angekommen, setzten wir uns an einen langen Tisch. Das Lokal wirkte sehr rustikal und wir wurden äusserst charmant und herzlich vom Besitzer begrüsst. Mir gegenüber sass, wie könnte es anders sein, Magda und links neben mir eine Flugbegleiterin aus Südkorea, die ich noch nicht kannte. Zu meiner rechten sass Devons Tochter Olivia. Ich fühlte mich durch ihre Gegenwart etwas wie an einem Kindertisch. Glücklicherweise war Olivia die meiste Zeit auf ihr Smartphone fokussiert und spielte ein Spiel mit Diamanten oder so. Magda versuchte sie gelegentlich in ein Gespräch zu verwickeln, wurde aber mit einsilbigen Antworten abgespeist. Ich war sehr stark damit beschäftigt, meiner koreanischen Kollegin das Konzept von Tapas zu erklären. Ihre kulinarischen Vorlieben schienen sich nicht ganz mit meinen zu decken. Ich stellte in dieser Hinsicht eine höhere Kompatibilität mit der Polin fest. Magda bestellte zu meiner Überraschung ein Bier. Ich hätte sie mir eher mit einem Glas Weisswein visualisiert.

Irgendwann wurden vom netten Besitzer die erste Charge der bestellten Speisen serviert. Selbst die Sachen, die ich der Asiatin zuliebe geordert hatte, waren köstlich und der dazu servierte Hauswein mundete. Letztendlich hatte ich das Gefühl, als ob Magdas und meine Augen sich ab einem gewissen Zeitpunkt nur noch an uns erfreuten. Die anderen Kollegen hatten uns verloren. Je länger wir am Tisch sassen, umso mehr Hemmungen hatte ich, ihr direkt in die Augen zu schauen. Unsere Blicke verloren an Unschuld. Manchmal schweifte unsere Aufmerksamkeit zu den Gesprächen unserer Tischnachbarn, die sich über eine TV-Serie unterhielten, die im alten Rom spielte. Offenbar war der Inhalt etwas kontrovers. Damit konnten sie Magda und mich nicht gewinnen. Zudem schien die Polin nun des Öfteren den Faden zu verlieren. Ich wertete dies als Interesse an meiner Person.

"Was machst du so, wenn du "Off-duty" bist?", wollte die Polin auf einmal von mir wissen.

"Na ja, ich bin noch nicht so lange in den Emiraten. Manchmal erkunde ich die Gegend. Es gibt ja viel zu sehen und ich verbringe Zeit mit meinen "neuen Freunden". Ich liebe Musik. Kenne mich aber bei Klassik nicht so gut aus wie du und gelegentlich segle ich auf einem Boot, das einem Kollegen gehört. Die Zeit mit ihm ist cool. Das muss für dich jetzt schrecklich langweilig klingen", relativierte ich meine Aussage.

"Klingt doch spannend. Du hast bis jetzt nicht einmal Netflix erwähnt", sagte sie zufrieden wirkend.

"Was machst du so, zu Hause in Dubai?", wollte ich wissen.

"Ich koche viel und wie du dir vorstellen kannst, ist Tanzen auch eine meiner Leidenschaften und ich bin viel mit Freunden unterwegs. Du siehst, auch ganz viel langweiliges Zeugs", sagte sie.

"Irgendwie finde ich euch beide langweilig", sprach plötzlich Olivia, die nicht einmal die Güte besass, für diese Aussage von ihrem Handy aufzublicken. Magda schaute ernst und etwas beleidigt, ich musste aber herzhaft lachen. Olivia sagte das irgendwie furztrocken und glaubhaft.

"Sagt eine, die sich nur mit Apps, Messengers und irgendwelchen Games auskennt", konterte ich.

"Du kennst mich nicht. Du unterstellst mir jetzt einfach was. Ich hingegen habe lediglich eure Aussagen kommentiert", konterte die Tochter meines Captains. Sie hatte damit einen validen Punkt.

"Was bewegt dich so?", gab ich ihr eine Chance, sich ins Gespräch einzubringen. Sie legte ihr Handy mit dem Bildschirm nach unten auf den Tisch und drehte sich in meine Richtung und liess Magda aussen vor.

"Ich klettere, fahre gerne Ski in Zermatt, Astronomie begeistert mich und ich gehe gerne mit Freundinnen shoppen. Ach ja, und ich bin gerade neben der Schule dabei, meine Helikopterlizenz zu machen", sagte sie etwas stolz.

"Ja, ich konnte ihr diesen Schwachsinn nicht ausreden", sagte Devon, der sich nach vorn zum Tisch beugte, um mir diesen Satz mit Blickkontakt zu sagen.

"Du meinst Ski fahren in Zermatt?", sprach ich und entlockte ein paar Kollegen einen Lacher.

"Nein, das mit dem Helikopter", sagte Devon auch gut amüsiert.

"Warum ausgerechnet Helikopter?", wollte ich von der jungen Dame wissen.

"Weil Flächenflieger in Dubai einfach nichts taugen. Mit einem Hubschrauber kannst du viel mehr machen", sagte sie.

"Ich dachte, dich interessiert die Fliegerei nicht?", liess ich die Ereignisse auf dem Hinflug Revue passieren.

"Eure Fliegerei interessiert mich nicht, das ist wie Bus fahren. Voll boring", entgegnete sie.

"Na ja, aber etwas haben wir mit Hubschrauberpiloten gemeinsam. Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit", sprach ich an sie gerichtet.

"Wer sagt, dass ich nicht zuverlässig bin?", fragte sie leicht angepisst zurück.

"Zum Beispiel das heute mit deinem Handy und dem Flugmodus?", sprach ich in einem ernsten Tonfall.

"Ist aber alles gut gegangen", sagte sie.

"Diesmal. Das ist für uns Piloten eine Lebenseinstellung. Wenn du dir das nicht verinnerlichst, könnte es dir einmal deinen hübschen Kopf und Kragen kosten", dozierte ich etwas zu forsch. Sie lächelte daraufhin irgendwie verschmitzt.

"Meinen hübschen Kopf?", hielt mir Olivia gleich etwas geschmeichelt vor.

"Ach komm", ärgerte ich mich über meine Wortwahl. "Hübsch bist du. Aber bilde dir nichts darauf ein. Es wäre einfach schade um dich, wenn du den Heli undiszipliniert in den Sand setzten würdest", brachte ich mehr Drama ein, um meinen Freudschen Versprecher auszubügeln.

"So, so", entgegnete sie und griff erneut zu ihrem Smartphone. Ich ärgerte mich über meine Aussage und dass das alles so im Raum stehen blieb. Magda war bereits mit ihrem Sitznachbar in ein Gespräch verwickelt. Auch ich griff nun zu meinem Smartphone und schaute, ob mir jemand auf WhatsApp geschrieben hatte. Nichts. Plötzlich schwappte ein AirDrop-Popup auf. Jemand wollte mir Bilder schicken. Es war Olivia. War ich doof, dass ich vor Tagen AirDrop auf meinem Handy nicht deaktiviert hatte. Ich drückte aus Neugier aber auf "Akzeptieren". Ich bekam zwei Bilder, wie sie in einem Robinson-Helikopter sass. Es waren vorteilhafte Bilder. Sie lächelte süss durch die Cockpit-Scheibe und im zweiten sah man viel von ihren langen Beinen, die in ihrer kurzen Hose zum Vorschein kamen. Es war ein unschuldiges Foto, mehrheitlich.

"Robinson, oder?", suchte ich mit ihr wieder das Gespräch.

"Nein, ich heisse Mitchell, du Schwachkopf", neckte mich Olivia.

"Ich meine den Heli", sagte ich.

"Gar nicht mal so schlecht für so einen langweiligen (Air)Busfahrer wie dich", sagte sie. "Ja, eine R22. War ein Schnupperflug", fügte Olivia mit unterdrückter Begeisterung hinzu. Ich sah seitlich, dass Magda wohl etwas sauer zu uns blickte.

"Ich stelle mir das schwierig vor", sagte ich. Helikopter sind nichts für mich.

"Wenn du ein gutes Fingerspitzengefühl hast, wird es schon. Du musst auch Multi-Task-fähig sein. Das fällt euch Typen ja bekanntlich etwas schwer", neckte sie mich.

"Wer sagt, dass ich kein Fingerspitzengefühl habe?", fragte ich sie.

"Ist nur so ein Verdacht", sagte sie und blickte dann in meine Augen. "Du hast mir vorhin auch Zeugs unterstellt und anschliessend deine Meinung hoffentlich revidiert", sprach sie irgendwie zweideutig.

"Astronomie finde ich übrigens auch cool", wechselte ich das Thema. Ich sah, das Magda wieder inhaltlichen Anschluss suchte, sie aber das von mir gewählte Thema abschreckte. "Ich hatte als junger Bub ein Teleskop", erzählte ich.

"Linsen- oder Spiegelteleskop?", wollte Olivia gleich wissen.

"Linsenteleskop ...", begann ich meinen Satz und wurde gleich von ihr unterbrochen.

"Ich finde Deep Sky Objekte viel spannender", entgegnete sie mir und liess mich dadurch wissen, dass sie mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ein Spiegelteleskop hatte.

"Ich fand es irgendwie romantisch, zuerst einmal unsere stellare Nachbarschaft kennenzulernen", erklärte ich mich.

"Boring", sagte Olivia amüsiert, aber dennoch provozierend.

"Du scheinst dich ja wohl bei allem eher auf technische Aspekte zu konzentrieren", entglitt mir der Satz.

"Und schon wieder eine unreflektierte Unterstellung", sprach sie mit einer leichten Überheblichkeit.

"Na ja, aber du fragst mich immer über technische Gesichtspunkte aus und du willst Helikopter fliegen", sprach ich und wollte mich rechtfertigen.

"Aha. Also passe ich nicht ganz in dein patriarchalisches Weltbild", sagte sie.

"Patriarchalisches Weltbild? Wo hast du das jetzt aufgeschnappt? Du bist du, egal ob du ein Mann oder eine Frau bist. Das hat doch damit nichts zu tun", sagte ich etwas sauer.

"Kann eine Frau, die Helikopter fliegen will und sich für Astronomie und Teleskope interessiert, deiner Meinung nach keine musische Seite haben?", wollte sie von mir wissen.

"Doch klar ...", setzte ich an.

"Warum dann der vorherige Satz? Ich kam garnicht dazu zu erzählen, dass ich mit meinem Vater gerne an kalten Winternächten bei Punch draussen verbracht habe, nur um die Milchstrasse in ihrer vollen Pracht zu sehen. Es ist magisch und man versteht plötzlich ein Teil eines grossen Ganzen zu sein. Kannst du das nachfühlen?", fragte sie mich.

"Ja, kann ich. Sehr gut sogar", sagte ich. "Und entschuldige meine vorherige Aussage", sagte ich etwas kleinlaut.

"Kein Ding. Die Patriarchen-Nummer zieht immer", sagte sie schmunzelnd.

"Aber das hat doch nichts mit patriarchischem Denken zu tun. Vorurteile kommen doch bei beiden Geschlechtern vor", suchte ich den Dialog.

"Komm, lass gut sein. Besser wird's für dich nicht", entgegnete Olivia grinsend und wollte eine Art Käseglocke auf das Gespräch legen. Wir sprachen noch etwas über Astronomie und bestellten gemeinsam zwei Teller mit fleischigen Tapas und Patatas Bravas. Auch die Asiatin und Magda assen mit. Ich war dankbar, mit Olivia einen bekennenden Fleischesser gefunden zu haben.

Auf dem Rückweg stellte mir Magda noch einige Fragen zu den Sternen und wollte wissen, wie das mit den Lichtjahren genau funktioniert. Ich erklärte ihr einiges und war überrascht, wie auch Olivia gewisse Sachverhalte im Handumdrehen veranschaulichen konnte. Auch Devon lief plötzlich neben mir und hörte begeistert unseren Ausführungen zu.

"Schön, du interessierst dich auch für Astronomie?", wollte er wissen.

"Ja, aber in den vergangenen Jahren habe ich viel zu wenig Zeit dafür eingesetzt. Als Teenager verharrte ich unzählige Nächte draussen in der Kälte", erzählte ich ihm. Ich erinnerte mich, wie ich so meine erste Freundin kennengelernt habe.

"Ich veranstalte mit einigen Freunden einmal pro Quartal einen Astronomieabend und wir fahren mit unsren Teleskopen in die Wüste raus und führen Laien in die Welt der Astronomie ein. Hättest du Lust mal mitzukommen?", fragte er mich unverfänglich, aber irgendwie mit einer ansteckenden Begeisterung.

"Warum nicht. Aber als Laie, versteht sich", sagte ich.

"Ach! Das, was ich gerade gehört habe, klang garnicht mal so schlecht", sagte er lachend.

Wir gingen alle direkt in die Hotelbar und blickten in die Nacht. Ich konnte Uranus mit blossem Auge erkennen.

"Meinst du, dass bei diesem Stern Planeten mit Lebewesen existieren?", fragte mich Magda mit einem Cocktail in der Hand.

"Das ist Uranus", erklärte ich und hörte Olivia im Hintergrund etwas hämisch lachen.

"Gott, bin ich schlecht bei sowas", sagte die Polin.

"So geht es mir mit Opern", sagte ich. "Solange man offen für Neues bleibt, ist das aber kein Problem", sagte ich.

"Wollen wir reingehen? Mir ist etwas kühl", sagte Magda und wir liefen zu den Innenräumlichkeiten der Bar. "Bye Devon", verabschiedete sich Magda von unserem Captain. Ich hielt es für merkwürdig, dass sie sich schon verabschiedete.

"Gute Nacht, Magda", sprach er ebenso überrascht. Ich sah, wie Olivia ihr Handy zückte und uns fast schon demonstrativ keines Blickes würdigte. "Oh, Martin. Wegen morgen und unserem Treffen mit dem Konsul. Wir wollten uns ein Auto mieten und haben festgestellt, dass sowohl meine Tochter als auch die Kollegin aus der Kabine beide vorne sitzen müssen, damit ihnen nicht schlecht wird. Wir haben wie einen Logenplatz zu wenig", sagte er lachend.

"Ich kann auch einen Wagen mieten. Müssen wir weit weg?", fragte ich.

"Das wäre wirklich prima. Bitte entschuldige die Umstände. Ja, wir gehen in ein nettes Restaurant mit einer Aussichtsplattform", erklärte Devon.

"Mache ich gerne. Du kannst mir vielleicht beim Frühstück die Adresse geben. Dann schaue ich mir den Weg mal an", sagte ich.

"Gut, dass du nicht blind dem Navi vertraust", fügte er anerkennend hinzu. Er hatte dabei was unglaublich grossväterliches mit seiner fürsorglichen Art und hielt seine Hand auf meiner Schulter. "Lass uns doch um neun Uhr unten im Restaurant treffen", beendete er seine Ausführungen und ich willigte ein und wünschte einen schönen Abend.

Magda und ich gingen nun in die Bar rein, begleitet von zwei weiteren Kollegen. Einer hatte seine Freundin dabei, der andere war eingefleischter Single und fand wohl Gefallen an der Polin und zeigte dies auch offenkundig. Magda liess sich nicht in die Karten blicken. Die beiden sprachen über einen Tanzfilm und ich fühlte mich so, wie Magda sich wohl bei meinem Gespräch mit Olivia zum Thema Astronomie gefühlt haben musste. Bei dem männlichen Flugbegleiter zeichnete sich ab, dass er dieses Thema nur gewählt hat, um sich bei Magda einzuschmeicheln.

Ich spürte jetzt den Alkohol, der mir eine Bettschwere verpasste. Ich war müde und wollte ins Bett, mit oder ohne Magda.

"Leute, ich bin ziemlich müde und gehe jetzt mal in die Koje", sagte ich in die Runde. Die Freundin des Flugbegleiters stiess ein "schade" aus und verabschiedete sich als Erste von mir. Dies schien ihrem Freund nicht ganz ins Konzept zu passen.

"Ich fand, du hattest recht, dass Vorurteile nichts mit patriarchalischen Denkmustern zu tun haben", fügte sie zu meiner Überraschung hinzu. Mir war nicht bewusst, dass mein Dialog mit Olivia im Restaurant so weite Kreise zog.

"Danke. Und ich wünsche euch beiden einen schönen Abend und bis morgen", sagte ich und klopfte ihrem Freund auf die Schulter, was er wohlwollend zur Kenntnis nahm. Niemals hätte ich sie ihm ausgespannt.

"Und Magda. Nochmals besten Dank für deinen tollen Service im Flieger heute. Jetzt weiss ich, warum unsere Airline hier immer so hoch punktet", sagte ich und sah, wie die Polin rot anlief. Mir tat es leid, dass ich eine solche Reaktion bei ihr hervorgerufen habe.

"Man sieht sich", sagte ich zum Typen, der neben Magda sass. Er bestätigte meine Aussage mit einem müden "Hey" und schaute gleich wieder zur Polin. Sie stand auf und streichelte mir kurz über den Oberarm.

"Gute Nacht. Jetzt bist du mir zuvor gekommen", sagte sie und ich wusste nicht, wie ich das zu verstehen hatte.

"Ja. Man sieht sich. Gute Nacht", sagte ich und lächelte sie an.

Auf dem Weg zu den Fahrstühlen in der Lobby sah ich nochmals Olivia.

"Hey, was geht ab?", wollte ich wissen und bediente mich wohl einer Pseudojugendsprache. Ich fühlte mich alt dabei.

"Klogang. Nichts Spektakuläres", entgegnete sie. "Du gehst also doch allein aufs Zimmer?", fragte sie etwas überrascht. Ich wollte gerade fragen, warum sie glaubt, dass ich mit jemandem aufs Zimmer verschwinde. "Ah, also doch nicht", sprach sie, als sie hinter mich blickte und jemanden wahrnahm. Ich hörte Schritte auf uns zukommen.

"Warte", hörte ich die Person sagen, dessen Stimme ich kannte. Es war Magda.

"Hey, ich bin auch voll müde", sprach die Polin und hakte sich bei mir unter. Olivia schaute etwas verwundert und sagte: "Eine schöne Nacht wünsche ich euch dann mal wohl".

Mir war es peinlich, dass Magda meinen Körperkontakt vor der Tochter meines Kapitäns suchte. Es hätte gereicht, wenn sie es im Lift getan hätte. Olivia zog von dannen und der Lift öffnete sich.

Ich drückte auf meine Etage und war gespannt, ob Magda den Knopf für ihr Stockwerk drücken würde. Dies blieb aus.

"Möchtest du noch auf einen Schluck zu mir kommen", sprach ich sie darauf an.

"Warum nicht", erhielt ich eine pragmatisch polnische Antwort. In mir stieg die Erregung.

Wir betraten mein Zimmer. Ich zog meine Schuhe aus und sie tat es mir gleich. Ich offerierte ihr was aus der Minibar und sie griff zu einer Flasche San Pellegrino.

"Mein Lieblingswasser", erklärte sie mir. Ich nahm ein kaltes Evian.

"So, jetzt sind wir da", sagte ich vielleicht etwas plump. Sie setzte sich mit einem geraden Rücken aufs Bett. Die Müdigkeit liess sie ein oder zwei Jahre älter als heute im Cockpit erscheinen. Sie war aber noch immer zauberhaft.

"Oh, mal schauen, ob ich mich mit dem W-LAN verbinden kann", sprach sie und zückte ihr Handy, als ob sie das Offensichtliche noch einen Moment hinauszögern wollte. Eine Minute später hörte ich eine Oper. "Das ist jetzt Netrebko, von der ich dir erzählt habe", erklärte Magda.

Obwohl ich die Musik zu dieser Stunde vielleicht etwas "suboptimal" fand, überzeugte die Stimme. Sie war etwas Besonderes, was ich in einem wachen Gemütszustand bestimmt besser zu schätzen gewusst hätte. Ich fragte mich, ob ich sie küssen soll, doch ich entschied mich dagegen. Stattdessen setzte ich mich neben sie und stiess mit dem Wasser an.

"Netrebko klingt unglaublich", sagte ich. Sie bedankte sich, als ob sie es gewesen wäre, die singt.

"Ja, sie ist ein Ausnahmetalent", sagte sie schüchtern, aber trotzdem irgendwie belehrend. Ihr Kopf war leicht gesenkt, in meine Richtung gewandt. Ihr fehlte wohl der Mut, mir jetzt in die Augen zu blicken. Trotzdem bewegte sich mein Kopf in ihre Richtung und meine Lippen berührten ihre. Zuerst nur ganz sachte, beinahe regungslos. Sie hauchte ihren Lippen Bewegung ein und ich drückte mein Gesicht fester gegen ihres und liebkoste sie ebenso. Irgendwie atmete sie laut durch die Nase aus und drückte mir ihre Wasserflasche in die Hand, als ob ich wüsste, was damit zu tun wäre. Ich legte sie schnell am Fussboden vor dem Bett ab und küsste sie sinnlicher und umarmte sie und mit meiner linken Hand stabilisierte ich ihren Kopf. Wir sackten gemeinsam in die überraschend weiche Matratze und ich genoss das Schmatzgeräusch.

Ich rollte mich auf sie und spürte, wie sie mich betrunken vor Zärtlichkeit umarmte. Die Küsse wurden intensiver und ihre Zunge bohrte sich in meinen Mund. Ich war überrascht und wertete dies als Zeichen, weiterzumachen. Ich knöpfte ihre weisse Blouse auf und ein irgendwie massiver BH erschien. Es war kein Wonderbra, doch er wirkte wuchtig. Ich zog schnaubend vor Sinnlichkeit ihren Büstenhalter nach unten, und ihre schönen wohlgeformten Brüste, für die eine Hand allein nicht ganz reichte, kamen zum Vorschein. Ich mochte sie. Ihre Brustwarzen waren gross und ziemlich dunkel und ihre Nippel standen wie zwei kleine Vulkane hervor. Ich leckte sie und ihr Busen fühlte sich so weich und prall an. Ihre Hand führte mich zurück zu ihrem Gesicht und ich küsste sie gleich weiter.

"Sorry, das geht mir zu schnell", sprach Magda schwer atmend. Auch sie schien sehr erregt zu sein. Es wirkte, als ob sie die Notbremse zog. Ich rückte etwas von ihr ab und schenkte ihr Freiraum.

"Tut mir leid, wenn ich was gemacht habe, dass du nicht wolltest", sagte ich.

"Nein, es ging nur ziemlich schnell. Alles gut. Aber ich habe nie Sex am ersten Abend, wenn ich jemanden kennenlerne. Auch wenn er mir sehr gut gefällt, so wie du jetzt", sagte sie. Ich fühlte mich geschmeichelt. Dennoch musste ich sie nochmals innig küssen, was sie zuliess. Ich konnte diesen Impuls nicht abschütteln.

"Es ist nicht immer einfach, aber ich möchte nicht, dass es heute passiert", wurde sie deutlicher. Ich legte mich wieder mit etwas Abstand neben sie und Magda tat es mir gleich. Wir schauten uns an. "Küssen und kuscheln sind aber okay", sagte sie. Ich näherte mich ihr wieder an und küsste die Frau aus Breslau leidenschaftlich. Als Belohnung bohrte sie ihren Körper in meinen und wir verkeilten uns. Es war schön, doch ich merkte, dass ich ihr emotional gesehen nicht wirklich nah war. Sie war in meiner Herzensgunst im Vergleich zu Charlotte Lichtjahre weiter weg, um es astronomisch auszudrücken. Es war so gesehen wirklich gut, dass nichts passiert ist. Denke ich zumindest.

Etwas später zog sie sich bis auf ihren dunklen Slip komplett aus und kuschelte sich unter der Decke an mich. Sie roch gut, aber irgendwie fremd und ich fühlte mich neben ihr wohl, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass sie bald nicht mehr mit mir in einem Bett schlafen wird. Ich wusste nicht, warum ich so fühlte.

"Dobra notche", versuchte ich auf Polnisch etwas zusammenzureimen und entlockte ihr ein Lachen. Eine andere polnische Flugbegleiterin hat mir so etwas in diese Richtung mal bei einem jugendfreien Absacker mit anderen Kollegen versucht beizubringen.

"Dobra noc, heisst es richtig", sagte sie belustigt.

"Dobra notz", versuchte ich es ihr nachzusprechen.

Es war schön ihre Atmung sowie ihren üppigen und wohlproportionierten Busen zu spüren. Auch wenn ich ungeheure Lust empfand und mich körperlich sehr von ihr angezogen fühlte, taten wir emotional gesehen genau das Richtige.

Ich stand am Morgen danach mit ihr zusammen auf und genoss es, eine schöne, wohlgeformte Frau in meinem Zimmer zu erblicken. Sie lächelte mich verspielt an und ich hörte noch immer leise Opernmusik im Hintergrund auf ihrem Handy laufen.

"Danke, für gestern Abend", sagte ich als sie aufstand und war überrascht, dass sie ihr Höschen senkte, um zu schauen, ob es sauber war. Ich erblickte dort eine Unmenge an vertrockneter Flüssigkeit und glaubte, dass sie gestern wohl sehr erregt war. Ihre Mumu war rasiert und sah äusserst gepflegt und einladend aus. Die Polin bemerkte, dass ich sie dabei beobachtet habe und errötete leicht.

"Entschuldigung, was hast du gerade gesagt?", fragte sie mich verlegen und zog etwas hektisch ihren BH an, als ob sie sich für ihre Nacktheit schämen würde.

"Danke für gestern", wiederholte ich etwas abgekürzt den Satz von vorhin.

"Gerne, ich habe zu danken", sprach sie. Ich überlegte sie zu fragen, ob wir es jetzt miteinander tun könnten, da ja der erste Abend bekanntlich vorbei war. Doch ich liess es aus verschiedenen Gründen bleiben, ihr diesen billigen Witz an den Kopf zu werfen.

"Kommst du mit mir mit zum Frühstück?", wollte ich stattdessen von ihr wissen.

"Ähm, ich habe um ehrlich zu sein kein Bock auf die Tochter von Devon. Die ist mir einfach zu doof", sagte sie offen und ehrlich. Hier war sie für einmal nicht kultiviert, dafür sehr ehrlich.

"Verstehe, dann muss ich da wohl allein durch", scherzte ich. Sie lachte.

"Och du armer, ja. Ich habe auch mit den beiden anderen Kollegen was abgemacht und dann sollte es passen. Wir treffen uns heute Abend, um in ein Fischrestaurant zu gehen. 19:00 Uhr in der Lobby. Passt das für dich?", wollte sie wissen.

"Ähm ... ich weiss nicht, wie der Tag heute verlaufen wird. Aber ich habe mir 19:00 Uhr notiert. Wenn ich nicht da bin, könnt ihr einfach los, okay!?", sagte ich.

"Okay, alles klar. Danke nochmals für das San Pellegrino. Ist schweineteuer", sagte sie und gab mir einen Kuss auf die Backe. Magda bewegte sich wieder voll bekleidet zum Ausgang.

Für mich fühlte sich das alles irgendwie wie ein One-Night-Stand ohne Sex an. Sie fragte nicht einmal nach meiner Handy-Nummer. Es hatte fast schon einen oberflächlichen Charakter.

"Tschüss", sagte ich, als sie aus meinem Zimmer trat. Sie drehte sich verspielt zu mir um, winkte mir zu und drehte sich gleich wieder zurück in ihre Laufrichtung. Es hatte etwas Mädchenhaftes. Ich schloss die Tür und sah, dass ich noch eine Dreiviertelstunde Zeit bis zum Treffen mit Devon hatte. Ich duschte und las noch in meinem Buch. Genau genommen, versuchte ich zu lesen. Ich weiss nicht warum, aber mich überkam plötzlich ein intensives Gefühl der Wollust. Ich musste an meine Frauengeschichten in Dubai denken und war irgendwie stolz auch heute eine attraktive und halb nackte Frau bei mir auf dem Zimmer gehabt zu haben. Ich verspürte den Drang, mir die Palme zu wedeln und dachte dabei an Magda. Doch es sträubte sich was in mir. Mir war nach etwas Konkreterem.

So griff ich zu meinem Handy und öffnete mein Fotoalbum und suchte die Bilder von Olivia, wie sie im Helikopter sass. Ich zoomte in ihr Gesicht und masturbierte und dachte dabei an sie. Im ersten Bild konnte man in hoher Auflösung ihr hübsches Gesicht sehen. Als ich kurz vor dem Höhepunkt war, wischte ich zum nächsten Foto, wo ihre langen Beine gut zu sehen waren. Ich ejakulierte und fühlte mich danach augenblicklich schäbig, die Tochter meines Captains als Wichsvorlage benutzt zu haben. Trotz meines Alters von 26 Jahren fühlte ich mich wie ein alter Lustmolch.

Ich säuberte mich und wusch mir gut die Hände, damit auch ja niemand meinen Spermageruch an den Fingern wahrnehmen konnte. Ich kam fast zu spät, beziehungsweise zeitgleich mit der Familie Mitchell vor dem Restaurant an. Ich konnte Olivia vor Scham nicht in die Augen blicken und konzentrierte mich auf Devon und seine Frau Megan. Wir nahmen zusammen platz und kurz darauf holte sich jeder etwas Leckeres für auf den Teller.

Beim Rührei stand plötzlich Olivia neben mir.

"Ich habe gehört, Eier sind gut für die Potenz", schoss es aus ihrem Mund. Ich dachte, ich hätte mich verhört und war komplett verunsichert. Sie traf mich auf dem falschen Fuss. "Letzte Nacht muss wohl ziemlich viel gelaufen sein, was?", fuhr sie fort.

"Hör auf damit", sprach ich harsch.

"Komm schon, noch immer sauer wegen meines Patriarchen-Spruchs?", bohrte sie hinsichtlich meines Unmuts nach.

"Nein, aber das geht dich nichts an. Das ist meine Privatsphäre. Es lief aber nichts heute Nacht", sprach ich und fühlte mich wie ein Looser, dass ich mich gegenüber einer 18-Jährigen rechtfertigte. Warum habe ich Olivia eigentlich erzählt, dass nichts mit Magda lief? Ich fühlte mich ihr unterlegen. Niemals hätte ich mich ihn ihrem Alter getraut, einen Arbeitskollegen meines Vaters so anzusprechen. Es waren Respektspersonen.

"Ist schon gut. Du solltest eigentlich ganz entspannt sein. Ahhh, stimmt. Potenzprobleme gibt es vermehrt auch schon bei jungen Männern. Nimm vielleicht einen Löffel extra", sagte sie wieder mit einem diabolisch fiesen Grinsen. Ich wusste nicht, ob ich verlegen oder stinksauer war. Ich setzte mich auf den freien Stuhl am Esstisch und blickte (leider) direkt auf Olivia.

"Dad. Wie hiess noch einmal die polnische Flugbegleiterin, mit der du dich so gut verstanden hast?", fragte seine Tochter.

"Magda, Schätzchen. Wieso?", wollte Devon wissen.

"Ich glaube, sie ist gestern mit einem Typen aufs Zimmer verschwunden", sagte das blonde Biest mit langen Haaren.

"Du musst dich täuschen. Magda ist nicht so ein Mädchen", fuhr Devon fort.

"Vielleicht weiss ja Martin mehr?", sprach Olivia mit einem hämischen Gesichtsausdruck. Zum Glück konnte ich die Gabel mit dem Rührei noch vor dem Biss zurückziehen.

"Ja, wir haben zusammen mit ein paar Kollegen was getrunken und sie ist mit mir in den Lift. Aber ich habe nicht gesehen, dass sie mit jemandem in ihrem Zimmer verschwunden ist. Vielleicht hast du uns zwei in den Lift steigen sehen, Olivia?", versuchte ich zu klären und ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen. Ich bereute es, sie als Wichsvorlage benutzt zu haben.

"Siehst du!? Nicht immer vom Schlimmsten ausgehen", sagte Devon zu seiner Tochter und ass ein Lachshäppchen.

"Mag sein, wobei es definitiv schlimmeres geben würde als das, Dad", sagte sie zweideutig und griff reflexartig zu ihrem Telefon.

"Liebling, ich mag es überhaupt nicht, solche frivolen Aussagen aus deinem Mund zu hören", sprach ihre Mutter.

"Ihr seid mir gerade voll peinlich. Schätzchen, Liebling, Mäuschen. Könnt ihr mich bei Gesellschaft am Tisch nicht einfach Olivia nennen, so wie alle anderen auch?", trotzte sie, wobei ich ihren Standpunkt etwas nachvollziehen konnte.

"Entschuldige", sprachen ihre Eltern zeitgleich.

"Wobei Mäuschen hat niemand zu dir gesagt", sagte ich neckisch zu Olivia.

"Das bleibt exklusiv dir vorbehalten", sagte die junge Britin und liess mit einem verschmitzten Lächeln ihre Augenbraun hüpfen.

"Olivia, also wirklich. Bitte entschuldige, Martin", sprach Megan entsetzt.

"Megan, schon okay. Ich habe die Aussage vielleicht provoziert", sagte ich zur Mutter.

"Provoziert? Ich dachte angelerntes Pflichtbewusstsein und Konformismus sind eher deine Tugenden", versuchte Olivia mich zu erzürnen. Doch ich verzichtete auf eine Antwort und ass mein Rührei. Devon schaute sie streng an.

Er und ich gingen die Route durch und er erklärte mir in aller Genauigkeit, wo wir die Autos mieten werden. Dies, obwohl wir gemeinsam dort hingehen werden. Wir hatten nach dem Frühstück noch eine Stunde für uns, bis wir losmussten. Ich setzte mich in die Gartenanlage und las im Buch. Diesmal klappte es ohne Ablenkung. Aus weiter Entfernung glaubte ich Magda mit dem Don Giovanni von gestern Abend, der wohl in der Kategorie Frauenheld gut aufgehoben wäre, spazieren zu sehen. Leichte Eifersucht kam auf, aber nach dem verhältnismässig kühlen Abschied von heute Morgen verflog diese so schnell, wie sie gekommen war.

Die britische Flugbegleiterin und ich waren zuerst in der Lobby und begannen mit unserem Small Talk. Sie liess irgendwie durchblicken, dass sie Devons Familie gut kennt, und er als Langstreckenkapitän der erfolgloseste von drei Brüdern sei. Ich musste bei dieser Aussage lachen, weil sie so grotesk und unglaubwürdig war.

"Nein, wirklich. Versteh mich bitte nicht falsch. Devon ist der Beste. Aufrichtig, liebevoll und geradlinig. Trotz seiner Eltern liess er sich nicht von seinem Traum abbringen, Pilot zu werden und hat ihn durchgezogen und wurde damit zum schwarzen Schaf der Familie. Ein Bruder wurde Vorstandsmitglied eines britischen Reisekonzerns und der andere machte Karriere im Versicherungssektor und führt dort rund 2000 Leute. Und trotzdem muss Devon jetzt überall auf der Welt "Freunde der Familie" besuchen, die nicht wirklich seine Freunde sind, so wie heute den Konsul", sprach sie offen wie ein Buch.

"Spannend, dass sogar ich bei solchen Repräsentationsbesuchen mit darf", sagte ich.

"Ja, genau so kannst du das nennen. Ich glaube aber, dass es für Devon dann nicht ganz so schlimm ist, wenn Leute dabei sind, die er mag. Und vielleicht möchte er auch, dass du seine verwöhnte Tochter im Zaum hältst.

"Du meinst, ich bin für ihn eine Art Babysitter?", sprach ich gespielt entsetzt und sah die drei aus dem Lift kommen. Die britische Flugbegleiterin lachte herzhaft und klopfte mir auf mein linkes Knie.

"Ich will aber nicht, Dad!", hörte ich Olivia vehement aus der Ferne protestieren.

"Wir machen das jetzt so, und basta", wurde Devon deutlich.

"Och, Mann!", pustete die Göre aus.

"Alles klar?", fragte ich Devon, als er in meiner Nähe angekommen war.

"Frag nicht", sprach er genervt, war aber erleichtert, mich zu sehen.

"Ja, ich habe das grosse Vergnügen mit dir mitfahren zu dürfen", sprach der Teenager sarkastisch. Ich musste mich bemühen, eine genervte Miene zu unterdrücken. "Schau, ich war so nett und habe sogar Wasser für uns dabei", sprach Olivia übertrieben freundlich, was natürlich nur gespielt war.

"Danke Mäuschen", sprach ich zynisch und zwinkerte ihr zu, als ob ich mich auf die Fahrt mit ihr freuen würde. Ich erschrak ab meinem eigenen Schauspiel. Olivia begann schüchtern zu lächeln und liess den Spruch kommentarlos über sich ergehen.

Wir liefen rund fünf Minuten zum Mietwagenanbieter. Ich finde deren Niederlassungen meist sehr "bescheiden". Sie haben oft einen Charme von Hinterhof-Wirtschaften. Jedenfalls bekam ich die Schlüssel für einen VW Golf, was jetzt nicht ganz so schlecht war. Sogar ein Navi hatte das Vehikel. Ich realisierte, als ich Olivia einsteigen sah, dass sie die gleichen Hosen wie auf dem Helikopterbild anhatte. Der Anblick erregte mich zu meiner Überraschung.

Ich gab den Zielort an einem Aussichtspunkt ein und versuchte mein Handy mit dem Radio zu verbinden. Ich fand auch schnell meine Roadtrip-Playliste und schaute zu Olivia rüber, die sich gerade anschnallte.

"Bist du bereit?", fragte ich und erhielt ein "Jepp" als Antwort. Mir gefiel, dass sie die Wasserflaschen in den Ablageflächen verstaut hatte und ich setzte den Wagen in Bewegung.

"Was ist das für ein Song?", wollte Olivia von mir wissen.

"Dark Night von The Blasters", sagte ich.

"Bist du auch so ein Musik-Nerd?", fragte sie mich mit einem Lächeln im Gesicht.

"Wieso meinst du?"

"Na ja, ein Normalo würde sich so etwas nicht anhören, obwohl es cool ist. Zwar kratzt es für meinen Geschmack fast schon zu sehr an Country/Blues, ist aber gerade noch cool", wertete sie.

"Lieber knapp drin als exakt daneben", konterte ich und erntete ein Lächeln.

Sie schaute aus dem Fenster und gelegentlich auf mich, um zu sehen, wie ich das Auto bediene. "Bist du schon am Führerschein dran?", fragte ich.

"Nein, Heli-Fliegen ist meine Priorität. Autofahren kommt danach", sagte sie.

"Okay", sagte ich etwas fasziniert von ihren Prioritäten. Nur Fliegen ist schöner, dachte ich. Sie schaute sehr dezent, wann ich den Blinker setzte oder die Schaltung betätigte. Es hatte was von Heimlichtuerei. Das Auto fuhr sich wirklich gut.

"Und dieser Song?", wollte sie gleich den nächsten Titel wissen.

"Inevitable von Shakira, aus dem Unplugged Album", sprach ich und konzentrierte mich auf den Verkehr und musste eine verhältnismässig scharfe Kurve sportlich fahren. "Geht es dir gut?", wollte ich wissen, weil ihr ja offenbar schnell übel wurde.

"Alles okay so weit. Du fährst besser als du fliegst", foppte sie mich.

"Was meinst du zu dem Song?", wollte ich von ihr wissen. Irgendwie war mir die Meinung wichtig, weil sie sich auch als Musik-Nerd bezeichnete.

"Geht in die richtige Richtung", sagte sie. "Warum hören wir uns den Song an?", wollte sie wissen.

"Na ja, wenn ich in einem spanischsprachigen Land wie hier bin, möchte ich mich inspirieren lassen und mir auch mal spanische Musik anhören", entgegnete ich dem kratzbürstigen Teenager.

"Shakira ist aber Kolumbianerin", ergänzte sie furztrocken.

"Ich glaube, du hast so eine Idee davon, was ich im Grunde genommen meine, oder?", stellte ich ihre die Grundsatzfrage. Sie ging nicht darauf ein und blickte grinsend aus dem Fenster. Mir fiel auf, dass Olivia über die gesamte Zeit hinweg nicht am Handy war.

"Wow, wo ist denn dein Handy? Sind die Batterien leer?", scherzte ich.

"Haha, sehr witzig. Mir wird schlecht, wenn ich während der Fahrt aufs Handy schaue", sagte sie.

"Ergibt Sinn", entgegnete ich.

"Du ziehst gerne schnell voreilige Schlüsse, was?", fragte sie und pendelte mit ihrer Stimme zwischen vorwurfsvoll und kameradschaftlich.

"Na ja ... dein Spruch mit dem Rührei und das mit Magda heute beim Frühstück positionieren dich auch nicht gerade als Buddy", sagte ich irgendwie neutral.

"Du willst mich als deinen Buddy?", konterte Olivia grinsend.

"Man hört auch immer nur das, was man hören will", sagte ich. Wir hatten den Hauptort verlassen und waren auf einer hügligen Landstrasse unterwegs. Ich genoss die ruhigen Strassenverhältnisse im Vergleich zu Dubai.

"Was? Das kann doch jetzt nicht dein Ernst sein?", sprach sie irgendwie gespielt emotional und erstaunt zugleich.

"Was denn?", wollte ich von ihr wissen. Ich wusste nicht, wovon sie spricht.

"The Troggs mit A Girl Like You? Ich wusste doch gleich, dass du so ein hoffnungsloser Romantiker bist. Oder hast du das Lied so ganz "rein zufällig' für einen Buddy wie mich reingeschmuggelt?", sagte sie nun etwas verspielt gepaart mit Leichtigkeit.

"Nein! Aber schön, dass es dir gefällt", sagte ich.

"Es ist voll kitschig", konterte sie.

"So wie Romantik?", fragte ich.

"Ja, genau", sagte sie lachend. "Ich möchte die nächsten Lieder bestimmen", wollte sie jetzt mitmischen und tat so, als ob sie einen Riegel vorschieben müsse. Es nervte mich, aber ich wollte mich nicht kleinlich präsentieren.

"Kein Problem. Zeig, was du kannst. Kommst du denn mit so viel Verantwortung überhaupt klar?", scherzte ich.

Sie suchte ihr Handy in ihrer grossen Tasche und studierte wohl eine ihrer Playlisten. Sie entkoppelte mein Handy und baute eine Verbindung mit ihrem Gerät auf.

"So, mal schauen, ob du das Lied kennst?", fragte sie mich herausfordernd. Und ein wirklich cooler Song polterte aus den Boxen des VW-Golfs. Ich mochte den Tune.

"Ist ganz neu, oder?", fragte ich. Sie begann zu strahlen.

"Ja, Vance Joy mit Riptide", sagte sie. "Das läuft momentan bei mir rauf und runter", ergänzte sie.

"Wirklich cool", sagte ich und stellte mir die Frage, ob der Blick auf ihr Handy eine gute Idee war und ihr dabei nicht übel wurde. Die Antwort kam schneller als erwartet.

"Boa, ist mir gerade schlecht. Kannst du bitte rechts ranfahren?", fragte mich Olivia. Sie wirkte wirklich blass. Ich hoffte, dass das nicht wegen ihrer Song-Auswahl am Handy passiert ist. Wäre natürlich doof, wenn sie sich im Mietwagen übergeben muss.

"Klar", sagte ich und setze den Blinker und wollte das Auto schnell am Strassenrand zu einem Stopp bringen.

"Kannst du die kleine Seitenstrasse nehmen? Ich will nicht, dass man mich so öffentlich kotzen sieht. Bitte mach schnell!", bat sie eindringlich und mit zitternder Stimme.

Ich bog in die Seitenstrasse ein, die uns zu einer Art Waldrand führte. Der Weg war sehr uneben und ich versuchte vorsichtig zu bremsen.

"Na? Privat genug, für unser Fräulein?", neckte ich.

"Das wäre alles nicht passiert, wenn du nicht so einen scheiss Musikgeschmack hättest", foppte sie mich, als sie sich abschnallte, im Eiltempo die Beifahrertür aufriss und rasant ausstieg. Ich musste über ihre Art lachen. Sie atmete mit tiefen Lungenzügen ein.

Auch ich stieg aus und lief zu ihr rüber, um mir ein Bild von ihrem Zustand zu machen. Ich glaubte, dass wir einen Umweg gefahren sind und die Pause uns zusätzlich Zeit kosten würde.

"Na, wie geht es dir?", fragte ich einfühlsam und sah, wie sie sich mit beiden Armen am Autodach abstützte und noch immer tief einatmete.

"Kommt. Ich glaube, es kommt langsam. Wird schon werden", sagte sie kurzatmig und etwas zerstreut wirkend. Ich klopfte ihr auf den Rücken und verzichtete darauf, "braves Mädchen" zu sagen.

"Ausgezeichnet! Übrigens, das Lied, das jetzt gerade im Auto läuft, ist auch nicht schlecht", liess ich sie wissen.

Sie liess das Auto los und machte einen Schritt in meine Richtung. Sie wirkte trotz ihrer vorherigen Aussage schwach und schien zusammenzusacken. Schnell stützte ich sie ab und fing ihren hübschen Körper mit ihrem vollen Gewicht auf. Ich spürte, wie sie sich mit den Beinen vom Boden stemmte und ihr Körper wieder Spannung aufbaute. Sie blickte von unten direkt in meine Augen und fixierte sie. Olivia schien sich wieder zu fangen und überraschte mich, indem sie plötzlich nach meinem Kopf griff und mich mit der Vollendung ihrer Aufwärtsbewegung kräftig küsste. Sie knutschte mich regelrecht und atmete dabei tief durch die Nase ein. Ich konnte fühlen, wie sich ihr weicher Bauch in Richtung meines Körpers ausdehnte, voller Spannung und ganz synchron mit ihrer Atmung, die wie ein Vorbote einer angestauten Erregung nun auch meine Sinne zu vernebeln begann. Ich erstarrte. Ihre zarten Küsse waren feucht, grossflächig und der angenehme Duft ihres Speichels drang ganz dezent in meine Nase. Ich wusste nicht, wie ich reagieren soll. Meine Lippen aber schon. Sie folgten dem Takt, den die junge Dame vorgab. Sie roch unschuldig.

"Ophelia von The Lumineers", sagte sie noch an meinen Lippen hängend und glitt danach runter zu meinen Lenden und öffnete meinen Hosenstall. Ich fand das alles dreist, aber es fühlte sich erstaunlich natürlich an.

"Olivia, tu das nicht", sagte ich und konnte nicht glauben, was hier gerade im Eiltempo vor sich ging.

"Nachdem du mich jetzt so geküsst hast, krebst du aber nicht zurück, oder?", sprach sie sympathisch vorwurfsvoll und machte weiter, nachdem ich mehrere Sekunden nicht auf ihre Aussage reagiert hatte. Sie zog nun meine schwarze Unterhose nach unten und krallte sich mein steif werdendes Glied. Ich war äusserst aufgeregt.

"Hey! Sieht gar nicht so schlecht aus, was du da hast", sagte sie erregt und zog meine Vorhaut langsam zurück. Sie küsste mich auf die Eichel, die sich weiter in ihre Richtung aufbäumte. Ihr gefiel das Bild. Ich liess Olivia einfach machen. Sie drückte meinen Schwellkörper in den Mund und presste ihn tief Richtung Gaumen. Es hatte im Vergleich zu ihren Küssen nichts Gefühlvolles. Es war irgendwie mechanisch und fühlte sich falsch, aber doch teuflisch gut an. Ich liess sie gewähren und spürte, wie der Teenie ihre Hände an meine Pobacken legte, um mein Teil mit noch mehr Nachdruck zu verschlingen. Sie veränderte den Winkel ihres Kopfes so, dass sie meinen Phallus bis in den Hals aufnehmen konnte. Nach drei, vier Sekunden liess sie meinen Penis aus ihrem Mund gleiten, was Speichelfäden zog. Sie wollte gleich nochmals ansetzen. Die Situation erweckte den Eindruck, als ob man mit einer versteckten Kamera einen billigen Porno mit mir in der Hauptrolle drehen würde. Es war irgendwie peinlich und passte nicht zum Kuss von vorhin.

"Lass gut sein, du musst es mir nicht so besorgen", sagte ich zu meinem Erstauen. Sie schaute mich fragend an und näherte sich meinem Gesicht.

"Gefällt es dir nicht?", wollte sie wissen.

"Es ist nicht nötig. Es fühlt sich für mich irgendwie falsch an", sagte ich.

"Die Typen, die ich kenne, stehen voll drauf. Die fordern das sogar", konterte Olivia, als ob ich nichts von all dem hier verstünde.

"Ich bin nicht einer deiner Typen", sagte ich und bekam von ihr einen Zungenkuss. Einen intensiven Zungenkuss und ich glaubte den Geschmack meines Glieds in ihrem Mund zu schmecken. Ach, zum Teufel mit der Moral. Irgendwie schienen mit ihrem Kuss meine Sicherungen durchzubrennen und ich drückte sie küssend mit dem Rücken ans Auto und begann sie zu befummeln. Meine Hand streichelte ihren Schritt und mit der anderen hielt ich ihren Kopf und küsste sie einnehmend. Sie atmete schwer, spreizte ihre Beine und wollte offenbar noch viel mehr.

Nach einer Minute zog sie ihre Hose aus und ich sah ihre Feige, die stoppelig, aber zutiefst einladend wirkte. Ich sah, dass sie schon ungeheuerlich geschwollen und reif für Penetration war. Ich ging auf die Knie und leckte sie. Ihre Scham wirkte nicht so mädchenhaft frisch und pink, wie ich es von einer Achtzehnjährigen erwartet hätte. Es war die Mumu einer Frau, einer erfahrenen Frau, die ihre Grotte einzusetzen wusste. Ich wurde von ihr plötzlich hochgezogen. Sie schob von aussen den Fahrersitz nach hinten und zog mir die Hose weiter runter. Ich wurde in den Sitz gedrängt und Olivia setzte sich zu mir gewandt auf mich.

Wie sie sich dort ins Auto gezwängt hatte, grenzte an Akrobatik. Olivia sass auf mir und spitzte ihre schönen und breiten Lippen vor Geilheit und sie nahm mein Teil fordernd zwischen ihre Beine und presste ihr Becken in meinen Schoss. Mein Pfahl drang mit voller Wucht und ohne erheblichen Widerstand ihn sie ein. Ich hatte den Eindruck, als ob ich ziemlich schnell sehr tief kam. Die Vorstellung, dass sie schon so scharf war, dass ihr Körper meinen Eindringling so wohlwollend in sich aufnahm, katapultierte meine Lust beinahe in die Stratosphäre.

"Oh ja", stiess ich dankbar und benebelt aus, während sie ihren Mund weit aufriss.

Irgendwie erinnerte mich ihre Mundpartie an Cameron Diaz. Nur die Zähne waren anders, aber mindestens genauso süss. Ihre mittleren Scheidezähne waren marginal länger als die anderen und ihre beiden oberen Eckzähne standen ganz leicht hervor und gaben ihrem Gesicht Ausdruck. Sie waren weiss, rein und einladend. Ihre Lippen tanzten vor Geilheit und ihre grossen Augenlieder schlossen sich sinnlich und brachten mit jeder Öffnung ihre grünen Augen zum Vorschein, die sich zu ihrer Iris hin leicht braun färbten.

"So geil, dass du mich ficken willst", sagte sie schnaubend.

"Du bist die pure Sünde", sprach ich.

"Ich bin deine Eva, deine verbotene Frucht. Fick mich", hauchte sie mir zu. Ich konnte es nicht glauben, mit einem jungen, durchtriebenen Ding gerade Sex zu haben. Dazu noch mit der Tochter meines Captains. Mit ihren Bildern im Kopf zu masturbieren war das eine, aber es mit ihr in Wirklichkeit zu treiben, war das Niederträchtigste, das ich je gemacht habe. Dass sie immerhin 18 Jahre alt war, machte es in meinen Augen nicht besser. Ich hatte eine Linie überschritten.

"Oh, dein praller Schwanz ist so geil, stopf ihn mir tief in meine kleine Pussy, ja!?", befahl sie anrüchig als rhetorische Frage getarnt. Mich störte der Dirty Talk. Olivia wurde rasend, schnaubte und sorgte für ein unglaublich vitales Körpererlebnis. Ich war so erregt, dass ich mich von ihrem Verhalten anstecken liess und sie, so wild es im Innenraum eines VW-Golfs ging, vögelte.

"Sag mir, dass du meine Titten sehen willst, komm sag es Daddy!", sprach sie bestimmt und haute mir leicht mit der flachen Hand ins Gesicht.

"Hey!", protestierte ich irgendwie benebelt. Ich hasse den Ausdruck Daddy.

"Willst du meine geilen Titten sehen? Na sag schon", sprach sie erregt und manipulativ zu mir.

"Ja, ich will", platzte es voller Geilheit aus mir raus.

"Dann komm und hol sie dir! Oh, du füllst meine kleine Fotze ganz aus. Oh ja, so geil ...", ging es weiter.

Ich schob mit meiner Handaussenseite ihr hellgraues Strickjäckchen zur Seite und hob ihr hautenges weisses Shirt mit einer silbernen Aufschrift langsam nach oben. Zu meiner Überraschung hatte sie keinen BH an. Ich sah sofort ihre zierlichen, aber auch nicht kleinen Titten. Ihre Brustwarzen waren sinnlich. Sie waren dunkel und ihre Nippel gross und hart. So stellte ich mir die Brüste einer asiatischen Schönheit vor. Und sie waren meine. Ich leckte ihren linken Nippel zu meiner rechten und bewegte meine Lippen danach zu ihrem Mund und hatte damit den nächsten Dirty Talk glücklicherweise unterbunden. Sie schnaubte noch wilder, als ob ein kleiner Orgasmus in sie gefahren wäre. Olivia bewegte ihren Schoss trotzdem einfach weiter und ich dirigierte meine Leistengegend ihrem Takt entgegengesetzt. Boa, war das geil. Ich sah, wie ihre Brustwarzen noch mehr erhärteten und weiter anschwollen. Mich erregte diese körperliche Regung ihrerseits enorm. Es war wie in Zeitlupe, Erotik pur.

"Fuck, bist du geil", rutschte mir raus, was bei Olivia einen weiteren Dirty Talk auslöste.

"Oh ja, fick mich hart! Fick mich richtig hart und drück mir deinen riesigen Schwanz in meine kleine Fotze. Ohh! Komm schon, leck meine geilen Nippel",

"Olivia", sagte ich zärtlich, hauchte ich geradezu.

"Oh, lass mich jetzt deine kleine Nutte sein, die du in alle Löcher fickst. Ist es geil, mich so auszustopfen? Na? Magst du es, die Tochter deines Chefs zu vögeln? Ist es geil, hm? Sag's mir ... ich will es hören ...", fuhr sie fort. Es war mir zu viel. Ich küsste sie, um diese flegelhaft durchtriebene Seite von ihr zu durchbrechen.

Ich glitt mit meinen ausgestreckten Händen ihren Wangen entlang, bis ich unter ihren Ohrläppchen angekommen war, und sah meine Finger hinter ihren dunkelblonden Haaren verschwinden. Ich streichelte mit meinen Daumen über ihre Backen. Oh Gott. Ihre Muschi fühlte sich so gut an.

"Olivia, vögelst du immer so wie jetzt?", wollte ich wissen. Die Frage schien sie zu verwirren. Ihre Fick-Maschinerie geriet ins Stocken und kam vorübergehend zu einem Stillstand. Ich war noch immer in ihr und spürte, wie sie ihren Bauch zu meinem nach vorne drückte.

"Wie meinst du das?", fragte sie verunsichert und atmete ein kleines Stöhnen aus.

"Redest du immer von dir als "kleine Nutte" oder von "Fickfotze" und so einem Zeugs?", wollte ich von ihr wissen.

"Ich weiss nicht. Mit den Jungs, mit denen ich geschlafen habe, läuft das so. Warum willst du das wissen?", fragte sie mich erstaunt, als ob ich unwissend wäre.

"Läuft das heutzutage wirklich so?", war ich irgendwie besorgt. Sie lachte etwas verwirrt.

"Wie soll es denn sonst laufen?", stellte sie mir nun eine Gegenfrage.

"Oder anders. Hältst du es selbst für cool, oder machst du das, weil du glaubst, dass es die Jungs so wollen?", suchte ich nach einer Erklärung.

"Die Jungs wollen das, glaube ich. Ich meine, das mit Schlampen und Nutten, das gehört zum Spiel dazu. Ich bekomm ja kein Geld dafür oder so", holte sie aus. Ich war baff.

"Du bist eine junge, clevere und bildhübsche Frau. Das solltest du zu hören bekommen", platze es aus mir heraus. Sie schaute zuerst verlegen und danach von mir weg, weil sie errötete. Ich holte ihr Gesicht zu mir zurück und küsste sie. Ihr Kuss war plötzlich schüchtern. "Fühlst du mein Ding in dir?", fragte ich sie leise.

"Und wie", entglitt es ihr mit einem unschuldig wirkenden Lachen.

"Warte", sagte ich und umarmte Olivia so, dass ich meine Arme um ihren Rücken schmiegte und ihre Schultern mit meinen Händen von hinten festhielt. Ich schmiegte mich an sie, was ihr ein tiefes Seufzen entlockte. "Wie fühle ich mich an?", fragte ich flüsternd aus Interesse. Ganz sachte. Zart. Ihr Gesicht schien zu den Körperregungen im Unterleib zu tanzen. Sie legte ihre linke Hand auf meinen Rücken und fuhr mit der rechten in mein Gesicht.

"Gut", sagte sie und küsste mich. Sie begann ihre Hüfte in einer gefühlten Endlosschleife nach hinten und wieder nach vorne zu bewegen. "Du fühlst dich hart, aber doch auch irgendwie weich an, das gefällt mir", sprach Olivia. Als wir einige Sekunden lang der Sinnlichkeit frönten und uns intensiv küssten, fuhr sie fort. "Und du weisst, wie du deine Lippen einsetzt. Oh, fuck! Du füllst mich so phänomenal aus. Oh Gott, das ist der absolute Hammer!", sprach sie. "Erzähl mir, was dir an mir gefällt?", fragte Olivia etwas ausser Atem und wollte ihre Neugier stillen.

"Du bist bildhübsch. Die Farbe deiner Brustwarzen harmoniert mit deinen zauberhaften dunkelblonden Haaren. Und in mir zieht sich vor Erregung fast alles zusammen, wenn deine Haarspitzen deine Brüste berühren und du sie mit deinen pink lackierten Fingernägel zur Seite wischst oder deine Zunge über deine schönen Lippen gleitet", fing ich an zu schwärmen.

"Du bist süss", sagte Olivia sichtlich gerührt und siehe da, ein weiterer inniger Kuss.

"Und wenn ich tief in dir bin, dann sehe ich dir unglaublich gerne dabei zu, wie dein Gesicht plötzlich zu tanzen beginnt und du dich komplett der Lust hingibst. Das sagt mehr wie tausend Worte oder ein Dirty Talk", fuhr ich fort.

Sie begann ihren Körper auf meinem Schoss auf und ab zu bewegen und stützte sich am Handgriff oberhalb der Tür sowie an meiner rechten Schulter ab. Sie wurde wilder und schnaubte.

"Ich hab dich so gern in mir", entgegnete sie und ich leckte ihre Brust, was sie unglaublich stimulierte. Ihre Brustwarzen standen voller Erregung ab und liessen sie göttlich erscheinen. Olivias Gesicht tanzte wieder und sie liess ihren Kopf nach hinten fallen.

Ich blickte nun genauer auf ihren zauberhaften Körper, der einer Frau näher war, als einem Teenager. Ihr Bauch war flach und abgesehen von ihrem Busen war ihr Body wenig kurvenreich. Eher sportlich. Das Sonnenlicht fiel so auf ihren Körper, dass ich einen kleinen Flaumstreifen sah, der von ihrer Scham bis unter den Bauchnabel reichte. Dieser war so unglaublich dünn und zart, dass mich auch dies schrecklich anturnte. Ich küsste ein weiteres Mal ihre Brüste, war süchtig nach ihnen, und danach ihren zierlichen und etwas länglichen Hals, der sich dennoch gut in ihren Körper einfügte. Sie stöhnte immer ungehaltener.

Ihre Grotte fühlte sich weich an und produzierte genau die Feuchtigkeit, die wir benötigten, weder zu viel noch zu wenig. Ich war gern in Olivia und ihre stark geschwollenen Labien sorgten für einen unvergesslichen Anblick.

Sie lehnte sich plötzlich etwas zurück, bis ihr Hinterkopf an die Frontscheibe reichte und stützte sich ebenso mit ihren Händen daran ab. Ich wusste nicht, wie ich später bei der Rückgabe ihre Fingerabdrücke erklären soll, sofern ich vergessen sollte, sie wegzuwischen.

Aber jetzt hatte ich unglaublich gute Sicht darauf, wie mein Teil in ihr verschwand und wieder von ihr zurückgegeben wurde. Ihr Körper schien wie ein Kunstwerk. Sie öffnete die Tür und streckte ein Bein aus dem Auto und legte im Anschluss auf meinem Glied grosse Wege zurück. Als ich sah, wie mein Glied zur Hälfte aus ihr heraus geglitten ist, nahm ich den feuchten Glanz auf ihm war, den Olivia ihm schenkte. Ich fühlte mich ihr in diesem Moment sehr verbunden.

"Darf ich dir sagen, dass es sich unglaublich gut anfühlt und ich bald komme?", fragte sie mich verunsichert.

"Klar, Mäuschen", sagte ich in Anspielung auf unser Gespräch beim Frühstück. Sie lachte und ich sah, dass sie eine unglaublich hübsche Bauchmuskulatur hatte, die erst beim Lachen zum Vorschein trat.

"Du bist so sexy, Olivia!", sagte ich schwärmend.

"Du aber auch. Fuck, ich komme bald", sprach Olivia.

"Wo soll ich kommen?", fragte ich für den Fall der Fälle, der wohl auch nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt.

"Wo auch immer du möchtest. Ich nehme die Pille", sagte sie selbstsicher, doch schon halb weggetreten. Ich begann sie zu streicheln und ihren Körper zu ertasten, was sie genoss. Hätte sie ihren Kopf nicht an der Frontscheibe gehabt, wäre er jetzt wohl ein weiteres Mal nach hinten geklappt. Ich sah, wie ihre Unterlippe zitterte und ihre Bewegungen einen etwas anderen Rhythmus annahmen.

"Komm Schätzchen, hol dir, was du brauchst. Du bist unglaublich", sprach ich und Olivia begann mir noch ein letztes Mal alles abzuverlangen. Ich sah sie auf mir kommen und sie legte ihre Beine zusammen, um wie etwas zu kontrollieren. Ich beugte mich zu ihr nach vorn und küsste sie. Sie grinste mich erfüllt an und drückte ihren Körper mit dem gesamten Gewicht auf mich, als ob sie mich maximal spüren wollte. Ich umarmte sie lange und streichelte über ihr unschuldig wirkendes, aber erschöpftes Gesicht. Ihr Körper verlor an Spannung und entfaltete eine überraschende Schwere.

Wir stiegen aus dem Auto, nachdem sich unsere Atmung etwas beruhigt hatte. Ich wollte mich gerade anziehen.

"Du bist noch nicht gekommen", sagte sie.

"Hey, ist schon gut", sprach ich verlegen.

"Nein, ist es nicht. Komm mit", sagte sie und führte mich auf die andere Seite des Volkswagens. Sie stützte sich vorne an ihm ab und streckte mir ihren Unterleib entgegen. "Nimm mich von hinten", lächelte sie mir zu. Ihre Beine waren unglaublich gut rasiert.

Ich glitt mit meinem Penis durch ihren Spalt und drückte ihn rein. Sie stöhnte auf und ich hielt sie an ihrem Becken. Ich stiess meinen Lümmel ganz tief in sie, um ihn dann wieder langsam aus ihr rauszuziehen. Ganz ohne Hast. Erst jetzt realisierte ich, dass sie unglaublich neutral roch. Nur ihr Deo-Geruch gelangte manchmal flüchtig in meine Nase. Ich drückte mich wieder tief in sie hinein.

Auch ihr gefielen meine langsamen Bewegungen und mich turnte der Anblick unglaublich an, wie mein Penis zwischen ihren Pobacken verschwand und wieder auftauchte. Im Vergleich zu den anderen Mädchen hatte Olivia eine verhältnismässig dunkle Poritze und Rosette, zumindest dunkler als die Haut ihrer Schenkel und Pobacken. Aber jede Schattierung, jeder Farbakzent ihres Körpers harmonierte und war stimmig. All das konnte ich auch in den Farben ihrer Haare wiederfinden.

Olivia, ich komme gleich", sagte ich, was die junge Dame mit einem "wie schön" begegnete. Auch sie stöhnte stärker und schaute manchmal zu mir zurück. Wow, war das geil. Ich richtete sie auf und hielt sie an ihren Brüsten und hämmerte mein Glied nun dem Höhepunkt entgegen, begleitet von einem dumpfen Klopfgeräusch.

"Oh, fuck", entglitt der Britin genüsslich und ich bemerkte jetzt ihre Gänsehaut, die wohl die kühle Brise des Meeres auf sie zauberte. Ich ergoss mich in sie und brüllte meinen heftigen Samenerguss in die hübsche Frau. Ich küsste ihren Hals und umklammerte sie, um sie zu spüren, ihr nah zu sein. Sie nahm mich kurz darauf bei der Hand und zog mich zur Motorhaube. Sie legte sich auf sie und spreizte ihre langen Beine. Während ihrer Bewegungen knackste das dünne Aluminium fürchterlich. Ich hatte Respekt davor, das es Beulen geben könnte.

"Ich wäre auch fast wieder gekommen. Ich glaube, es braucht nicht mehr viel", erklärte sie und ich führte erneut mein nasses Glied in sie ein. Ich konnte diesem unmoralischen Angebot nicht widerstehen und nahm so gesehen den drohenden Blechschaden in Kauf. Gott war sie zauberhaft anzusehen. Ich konnte die meiste Zeit nur ihr Kinn und manchmal auch ihre Lippen sowie die steifen Nippel sehen. Aber es war unglaublich, wie sich ihr Körper mir ergab und alles genüsslich mit sich machen liess. Sie schien mir zu vertrauen. Sie wimmerte und an meiner Eichel nahm ich wieder dieses Kribbeln wahr. Ihre Pussy zu spüren, flutete meinen Körper mit Glückshormonen. Das hier war eine Wohltat für unsere Körper und noch während ich mich ein zweites Mal in ihr ergoss, stiess sie laut einen weiteren Höhepunkt aus sich heraus. Ihre Hand glitt zu meinem Kopf, Olivia wollte wohl erneut geküsst werden. Es war ein leidenschaftlicher Kuss und nichts, was an eine unerfahrene Achtzehnjährige erinnern würde.

"Fuck, das war der Hammer!", sprach die Tochter meines Kapitäns quietschfidel und frisch gebürstet. Diese zauberhafte Frau auf der Motorhaube atmete noch immer schwer und grinste breit.

"Wem sagst du das!", entgegnete ich breit lächelnd und ausser Atem. Ich spürte mein Herz wild pochen. Mir schoss durch den Kopf, dass ich unsere Verspätung wohl nur schwer legitimieren konnte. "Wir müssen los", sprach ich liebevoll und blickte auf die Haube, alles schien okay zu sein.

"Willst du mich nicht sauber lecken?", fragte mich Olivia überraschend.

"Ist nicht ganz so meins. Also, deine Mumu total, aber mein Saft, nee", sagte ich in einem entschuldigenden Tonfall.

Sie lachte und ich half ihr von der Motorhaube herunterzukommen.

"Ich hab noch ein, zwei Nasstücher in der Tasche, das muss reichen. Martin!? Das war grad voll krass! Danke", sprach sie dankbar. Ich küsste sie als Antwort und gab Olivia ihr Unterhöschen, das neben der Fahrertür am Boden lag. Als wir wieder angezogen waren und sie auf dem Beifahrersitz sass, wollte ich ihr noch was anvertrauen.

"Es gibt noch etwas, was ich zu all dem anderen auch noch an dir mag", sprach ich drauflos. Wir schauten uns direkt ins Gesicht.

"Wirklich?", fragte sie mädchenhaft ungläubig.

"Dein Kinngrübchen macht dich beim Lachen unwiderstehlich", gestand ich ihr. Sie lächelte mich ganz breit und stillschweigend an und lehnte sich zu mir nach vorn und küsste mich auf die Stirn.

"Und deine Augen rauben mir den Verstand", gab Olivia zu.

"Wenn wir beim Konsul sind, bleibt uns auch nichts anderes übrig, als uns nur anzuschauen", sagte ich grinsend zu der hübschen Frau neben mir.

Die Kapitänstochter und ich stritten noch etwas hinsichtlich des nächsten Songs, aber nicht mit starken Wortgefechten. Wir einigten uns auf Jimmy Cliff. Nachdem ich den Fahrersitz wieder ordnungsgemäss in Position gebracht hatte und sich das Auto schliesslich zum Song Can't Stop Worrying, Can't Stop Loving You wieder in Bewegung setzte, liess Olivia ihr Fenster runter. Es war schön, ihre Haare im Fahrwind zu dem Song flattern zu sehen. Sie schaute konzentriert, aber zufrieden aus der Windschutzscheibe. Ich bemerkte, wie ihre Hand des Öfteren auf meinem rechten Oberschenkel landete und sie mir Theoriefragen zu ihrer Privatpilotenausbildung stellte. Ich schien mit dem Austausch an Körperflüssigkeiten wohl auch ihr Vertrauen hinsichtlich aerodynamischen Themen gewonnen zu haben. Ich war überrascht, wie viel Wissen zu Detailfragen noch bei mir abrufbar war.

Als Fragen zu Luftfahrtrecht aufkamen, war ich froh, dass wir das Restaurant an dem verabredeten Aussichtspunkt erreicht hatten. Noch bevor ich den Motor abgestellt hatte, sah ich Devon vom Eingang des Restaurants zu uns rüberlaufen. Ich glaube, er war erleichtert, uns zu sehen.

"Hi Dad. Sorry, ich hatte maximale Schubumkehr", scherzte Olivia. Devon lachte und verstand wohl genau, dass seine hübsche Tochter damit in fliegerischem Jargon Erbrechen ansprach.

"Gut bist du jetzt da", sprach er zu ihr und führte sie sanft am Rücken haltend Richtung Eingang des Restaurants. Meinereinst heftete sich dicht an ihre Fersen. "Ich hoffe, es ging nichts in den Mietwagen?", fragte er gespannt in meine Richtung. Ich schüttelte lediglich meinen Kopf, was ihm wohl als Erklärung reichte. Wir betraten das Restaurant und gingen gleich zur Terrasse raus.

"Da seid ihr ja endlich", sprach ihre Mutter Megan sichtlich erleichtert und stand auf.

"Ja, mir wurde schlecht und wir mussten ein paar Mal anhalten und Pause machen", sagte Olivia relativ leise. Ich habe mir schon ausgemalt, dass ich mich aufgrund eines fiesen Spruches verteidigen müsste.

Der Konsul, der optisch wie ein völliger Ölbaron aus Texas wirkte, begrüsste mich noch vor Olivia und freute sich offenbar, einen deutschen Piloten zu treffen.

"In Battle of Britain habt ihr deutschen Piloten ausgezeichnet gekämpft", sagte er kurz nach der Begrüssung anerkennend, was mich etwas irritierte. Ich nickte.

"Ja, das war aber weit vor meiner Zeit", sagte ich etwas amüsiert. Devon lachte zusammen mit Olivia laut auf.

"Ähh, ja doch. In der Tat", sagte er etwas verwirrt wirkend, als ob er seinen Patzer bemerkt hätte.

Er setzte sich wieder hin und nickte Olivia zur Begrüssung schweigsam zu, als ob er nicht noch eine seltsame Äusserung von sich geben wollen würde.

Ich sass zwischen Olivia und Devon, was mir ganz gelegen kam. Ich freute mich auch hier den vertrauten Duft ihres Deos zu vernehmen. Er hatte fast schon eine beruhigende Wirkung auf mich. Devon ging zu meinem Erstaunen tatsächlich weiter auf das vom Konsul eröffnete Thema rund um die Luftschlacht um England ein. Sein tiefgreifendes Wissen beeindruckte mich. Ich war an jenem Nachmittag aber friedfertiger gestimmt und unterhielt mich zusehends mit der britischen Flugbegleiterin, die mir verriet, dass sie Englische Sprach- und Literaturwissenschaften studiert hatte und auch an einer internationalen Schule als Aushilfslehrerin Englisch unterrichtet.

"Schätzchen, du bist so ruhig. Alles in Ordnung?", wollte Megan auf einmal von ihrer Tochter wissen.

"Ja Megan, alles in Ordnung", antwortete die Süsse neben mir etwas grantig.

"Tut mir leid. Ich versuche dich von nun an Olivia zu nennen", sprach Megan mit einem Tonfall der Reue.

"Ist schon gut. Ich hätte es netter sagen können", entwich der 18-Jährigen. "Mom, heute Abend spielt ein DJ auf der Insel, der extra aus Detroit angereist ist. Darf ich an dieses Konzert gehen? Martin könnte ja mitkommen und auf mich aufpassen", wollte sie von ihrer Mutter wissen. Dass das nicht mit mir abgesprochen war, versteht sich von selbst.

"Na ja, weisst du. Ich muss morgen nach Dubai fliegen. Da kann ich nicht die Nacht lang durchtanzen", gab ich meine Perspektive bekannt.

"Komm, du findest Jeff Mills auch gut, hast du mir gesagt", entgegnete sie mit einem Lächeln und hatte was neckisches in der Stimme. Nichts, das auf ihre rebellische Art hätte gedeutet werden können. Dass auch dieses Argument an den Haaren herbeigezogen war und jeglicher Wahrheit spottete, brachte ich nicht aufs Parkett.

"Kennt man diesen DJ?", wollte Megan ausgerechnet von mir wissen.

"Ähm, also. Der war bekannt, als ich noch ein Teenager war", sagte ich. Olivia musste lachen.

"Ich nehme dich ja nur mit, weil so Senioren wie du vergünstigte Tickets bekommen", zog mich Olivia auf.

"Schau, um Mitternacht sind wir wieder zurück im Hotel. Aber nur, wenn es für deine Mutter stimmt", sagte ich.

"Mitternacht, allerspätestens! Und ab 23:00 Uhr wird nichts mehr getrunken", sagte Devon plötzlich gespielt ernst. "Wenn meine Tochter mit einem Jungen ausgeht, ist das eine Angelegenheit für den Vater", ergänzte er und musste selbst über sein Argument lachen.

"Dad, mach dir keine Sorgen. Er hat bestimmt Kondome dabei", sprach Olivia.

"Was zum Henker", sprachen Megan und ich zeitgleich.

"Entspannt euch", sagte Olivia mit ruhiger Stimme, während Megan und ich mit den Augen rollten. "Ich muss mal eine rauchen gehen. Martin, kommst du mit mir mit?", wollte die junge Dame wissen.

"Wenn du nicht mehr so wirres Zeugs sprichst, dann vielleicht", sagte ich. Sie nickte und ich entschuldigte mich. Selbstverständlich tauchte genau in diesem Moment der Kellner auf, der unsere Bestellung aufnehmen wollte. Als wir das Lokal verlassen hatten, begaben wir uns auf ein weisses Bänkchen auf einer Anhöhe, das uns eine wunderschöne Aussicht auf das Gebirge und die Küste bescherte. Es war traumhaft schön. Sie zündete sich eine Winston an.

"Willst du auch eine?", bot mir Olivia an, doch ich lehnte ab.

"Wir können ja eine teilen. Ist ohnehin ungesund", bot ich an. Sie grinste breit und ich spürte ihren Oberschenkel an meinem. Zum Glück war das Bänkchen nicht so gross, sodass es nicht auffällig war, dass wir verhältnismässig nah beieinander sassen. Sie nahm ihren ersten Zug, die Zigarette knisterte.

"Ich hoffe, es ist für dich okay, dass ich mehr Zeit mit dir verbringen möchte?", begann sie über ihre waren Absichten zu berichten.

"Ach so, du willst also garnicht zu Jeff Mills oder an die Technoparty?", fragte ich schmunzelnd. Sie schüttelte ihren Kopf, antwortete mit einem kurzen und fast schon gehauchten "Nein" und grinste mich an.

"Zeit mit dir. Das ist alles, was ich will", sagte sie, als ob sie stolz auf diese Erkenntnis war. Ihr Wunsch schmeichelte mir ungemein. Ich genoss es, sie neben mir zu haben. Ich fühlte mich auf einmal wieder jung und es war unbeschwert, wenn man mal die Gesamtsituation für einen Moment ausser Acht liess.

"Meinst du, das ist klug? Ich meine ... was, wenn uns jemand von der Crew draussen sieht, wenn wir Händchen halten oder uns küssen?", wollte ich von ihr wissen. Ich hatte wirklich Respekt davor, erwischt zu werden.

"Dann komme ich halt zu dir aufs Zimmer", erklärte Olivia mit ernster Stimme und gab mir die Zigarette. Ich nahm höflichkeitshalber einen Zug.

"Ja, aber das ist auch gefährlich", sagte ich und wollte ihr die Zigarette zurückgeben.

"Erstens hast du gerade "ja" gesagt. Das zählt und zweitens solltest du noch einen weiteren Zug nehmen. So Softies wie du bekommen dann bestimmt einen Nikotinflash", sagte sie lachend und neckisch zugleich. Sie flirtete geradezu. Ich inhalierte den zweiten Zug tief ein und sie sollte recht behalten. Ich spürte die Zigarette eine ganze Weile. Unsere Blicke wanderten zur Küstenlandschaft und das Licht sowie die Wolken am Horizont malten eine Idylle.

Wir hatten es wohl beide nicht eilig zum kuriosen Konsul zurückzugehen. Doch mein Pflichtgefühl liess mich aufstehen und wir machten zusammen kehrt. Olivia sah bezaubernd aus. Sportlich, doch irgendwie elegant und stimmig. Ich öffnete die Tür und liess sie ins Lokal. Offenbar wurde schon ein Amuse-Bouche serviert, das, abgesehen von unseren Tellern, von der sichtlich amüsierten Gesellschaft bereits schnabuliert wurde. Ich nahm den Stuhl meiner jungen Begleitung und schob ihn beim Platz nehmen wieder zu ihr.

"Oh, ein Kavalier alter Schule", liess mich der Konsul wissen. Ich erntete damit wohl etliche Sympathiepunkte. Olivia und ich versuchten den kulinarischen Anschluss nicht zu verpassen und holten genüsslich auf. Letztendlich tanzten wir beide von der Jungmannschaft, was das Menü anbelangte, aus der Reihe, weil wir mit unseren Steaks die einzigen waren, die sich gegen eine Speise entschieden haben, die von Fischern aus den Tiefen des Ozeans gezogen wurde. Ich freute mich sowohl mit Jung und Alt angeregte Gespräche zu führen.

Mir fiel auf, dass Megan oft ganz diskret und entzückt zu mir und Olivia blickte, da wir uns begeistert über Astronomie unterhielten und ich sie ermutigt habe, ihren Führerschein zu machen. Sie hatte offenbar Respekt davor, dass ihr selbst hinter dem Steuer schlecht werden könnte. Nach weit über drei Stunden war der informelle Empfang auch schon wieder vorbei.

"Eleanor, möchtest du die Rückfahrt mit Martin machen, damit sich meine Tochter nicht zu sehr von mir vernachlässigt fühlt?", sprach Devon zur britischen Flugbegleiterin.

"Dad, das mit Martin war nicht so schlimm, wie ich gedacht habe", unterbrach Olivia die Familienfreundin, noch bevor sie eine Antwort geben konnte. "Ich fahre gern noch ein weiteres Mal mit ihm", sprach sie sanftmütig.

"Wie du möchtest, Kleines ... äh, Olivia", bemühte sich auch Devon seine Tochter nun korrekt anzusprechen.

"Aber nur wenn es für dich stimmt, Martin", fügte die junge Blondine in meine Richtung an.

"Kein Problem. Ich weiss jetzt, wie ich fahren muss, damit dir nicht schlecht wird", entgegnete ich knapp und entlockte nur Eleanor ein Lachen.

"Ich musste wegen deiner Musik, nicht wegen deines Fahrstils erbrechen", neckte mich Olivia und kratzte an meinem musikalischen Stolz. Sie grinste mich nach dieser Aussage aber charmant an. Ich war ihr nicht böse.

"Dad, ich ziehe mich kurz bei uns im Zimmer um und geh dann mal gleich mit Martin weiter, okay?", sprach Olivia zu ihrem Vater.

"Gut, aber die von dir erwähnten Kondome muss Martin höchstpersönlich bei mir abgeben", sagte Devon spitzbübisch grinsend und referenzierte damit auf ihre vorherige Aussage.

"Dad, glaubst du nicht, dass das etwas kontraproduktiv wäre?", toppte Olivia schelmisch nach und entlockte ihm ein weiteres Grinsen. "Du weisst ja. Safety first!", ergänzte sie.

Mir war ihr Gespräch vor dem Konsul etwas peinlich, doch irgendwie hatte ich den Eindruck, als ob der Konsul Devon wirklich näher stand, als es seine Funktion für möglich halten liess. Plötzlich hakte sich Megan bei mir ein.

"Ich glaube, deren Pointen werden sich noch eine Weile lang unterbieten", sagte sie irgendwie sympathisch. Ihre kinetische Energie bewegte mich in Richtung des weissen Bänkchens, auf dem Olivia und ich vorhin eine geraucht hatten. "Martin, ich wollte mich bei dir bedanken. Ich habe Olivia schon lange nicht mehr so ausgeglichen erlebt", sagte sie ernst, als wir uns von der Gruppe etwas entfernt hatten.

"Danke, aber ich habe nichts getan, ausser dass ich mich um Olivias Wohl gekümmert habe", sagte ich und sprach damit grundsätzlich die Wahrheit.

"Ja, aber du hast ihr gutgetan. Es war einfach mal nett ohne Rumgezicke eine Mahlzeit einzunehmen. Das hat unglaublich gut getan. Vielen Dank", sagte die Mutter eines ziemlich störrischen Wesens mit aufrichtiger Dankbarkeit.

"Ihr habt eine tolle Tochter. Sobald sie das rausgefunden hat, wird sie entspannter sein", entgegnete ich Megan.

"Dein Wort in Gottes Ohren", lächelte sie mich charmant an. "Und euch zwei viel Spass heute Abend", sagte Olivias Mom, als wir wieder im Begriff waren, zu den beiden Autos zurückzulaufen.

"Kennst du eigentlich die Band City And Colour?", wollte Olivia gleich danach von mir wissen.

"Nein", entgegnete ich knapp und öffnete ihr die Beifahrertür. Es sah schön aus, wie ihre langen schlanken Beine den Weg ins Auto fanden.

"Dann wird es höchste Zeit. Ich habe mir schon jetzt eine Playlist zurechtgelegt", sagte Olivia grinsend. Ich schloss die Tür und ihr Gesicht erstrahlte hinter der Scheibe in den ersten goldenen Sonnenstrahlen des Spätnachmittages. Sie sah so aus wie auf jenem Bild im Helikopter, das mir den Kopf verdreht hatte. Als ich auf dem Fahrersitz platzgenommen hatte, erklang der Song Little Hell, wie ich später noch lernen sollte.

"Dein Musikgeschmack ist zum Kotzen", provozierte ich, als ich den Motor einschaltete und die Handbremse löste. Im Gegenteil. Ich war von ihrer Musikauswahl beeindruckt.

"Vergiss nicht rechts ranzufahren, wenn du es genauso dringend brauchst wie ich. Du weisst jetzt, wie es läuft", sagte Olivia schelmisch und liess ihre Augenbrauen hüpfen. Wir winkten der Gruppe zum Abschied zu und fuhren einer Strasse mit einer wundervollen Aussicht entlang. Alsbald wir ausser Sichtweite waren, legte Olivia ihre Hand wieder vorsichtig auf meinen Oberschenkel.

Wir verliessen die Hauptstrasse, die uns an Dörfer und unzähligen Häusern vorbeiführte. Man hätte beinahe glauben können, dass es sich um eine einzige Gemeinde handeln würde. Auf den Nebenstrassen bot sich ein anderes Bild, das verspielte Küstenlinien präsentierte und der Insel ihren unverwechselbaren Charme schenkte. An einem Ort, der uns besonders gefiel, hielten wir kurz an und hörten Jacaranda Tree von Josh Garrels.

"Wenn dieser Song nicht "Bluesy' ist, dann weiss ich auch nicht mehr weiter", neckte ich Olivia, die mich nur eines müden Blickes würdigte.

"Halt deine Klappe und küss mich", sagte sie fordernd, was sie auch bekam. Wir kamen uns wieder näher. Sehr nahe, so wie es in einem Auto halt möglich ist. "Ich will es mit dir in einem richtigen Bett tun", sagte sie und schaute mich erwartungsvoll und lüstern an.

"Ich glaube, das könnten wir hinbekommen", entgegnete ich. Mein Verlangen nach der jungen Frau tilgte all meine Ängste, von der Besatzung erwischt zu werden. Sie war volljährig, hätte vom Alter her schon eine Flugbegleiterin sein können. Wir küssten uns zu dem Song so inflationär, als ob unser Speichel die nächste Weltwährung hätte werden können.

"Lass uns fahren", entgegnete Olivia und ich forderte den nächsten Song ein. Zu Klängen von "Oh Lately It's So Quiet" von Ok Go und Ben Howard's "She Treats Me Well" fuhren wir den Wagen zur Rückgabe der Autovermietung und schlenderten zurück ins Hotel. Sie ging noch auf ihr Zimmer, um was "konzertmässiges" anzuziehen, um mich direkt im Anschluss in meinem Zimmer zu besuchen. Ich freute mich auf sie. Ich nutzte die kurze Zeit allein, um mich untenrum aufzufrischen und noch ein kühles Wasser zu trinken. Es klopfte an der Tür und ein breites Grinsen verkündete meine positive Grundstimmung. Ich öffnete die Tür.

"Oh, Magda. Hallo", sagte ich.

"Hallo Martin. Ich wollte dich nur kurz fragen, ob du jetzt mit uns in das Fischrestaurant kommst?", sprach die Frau aus der Heimat Marie Curies.

"Ich hab andere Pläne. Das mit dem Konsul ging länger als erwartet. Es ist schon okay, wenn du ohne mich gehst", sprach ich mein tiefstes Verständnis für Magdas alleinigen Aufbruch aus. Ich wollte, dass sie geht und Platz für Olivia macht.

"Ich hätte dich aber gern mit dabei", fuhr Magda mit einer weichen jedoch auffordernden Stimme charmant fort und kam mir näher. Sie blickte mir langsam in die Augen.

"Schau, ich verstehe dich. Gestern Abend war schön, aber ich ..."

Dummerweise wurde ich durch einen zarten und langsamen Kuss unterbrochen, initiiert durch die Polin. Meine Augen waren geschlossen. Es war ein schöner Kuss, der mich kurz ablenkte.

"Magda, ich ... ich möchte das nicht. Tut mir leid", sagte ich etwas verstrahlt doch deutlich.

"Ach komm! Dann gehe ich halt ohne dich", entgegnete sie ernst, fast schon kratzbürstig. Sie war sichtlich enttäuscht und wütend zugleich. Es war mir egal. Als sie durch die noch immer offene Zimmertür gehen wollte, erblickten wir beide Olivia, die still vor dem Eingang stand.

"Ach, du schon wieder", sagte Magda gereizt zu Devons Tochter und ging schnellen Schrittes an ihr vorbei, wahrscheinlich zur Lobby.

"Okay!?", sprach Olivia mit einem fragenden Blick. "Ich dachte, da lief nichts zwischen euch. Ihr Kerle seid doch alle gleich", sagte Olivia verletzt und wollte wohl umdrehen und gehen.

"Warte! Du hast die Wahrheit verdient. Ich meine, die ganze Wahrheit", sprach ich und die junge zauberhafte Frau blieb zum Glück stehen. Ich näherte mich ihr, streckte meine Hand aus und zog sie in mein Zimmer. Sie hatte wieder diesen trotzigen Gesichtsausdruck. "Ich hatte keinen Sex mit ihr. Sie hat bei mir im Zimmer übernachtet, aber es lief nichts. Und ich bin froh darüber", sagte ich.

"Meinst du, ich bin echt so doof? So ne 18-jährige Göre, der man jeden Scheiss nach Lust und Laune vorschwindeln kann? Komm schon, sie war der Hauptgang und ich dein Nachtisch", sprach Olivia energisch.

"Olivia. Was ich dir gesagt habe, scheint vielleicht unglaubwürdig, aber es ist die Wahrheit", versuchte ich sie zu überzeugen.

"Wieso soll ich dir das glauben? Ihr seid gleich alt und seht beide gar nicht so scheisse aus. Du hast dich bestimmt nicht meinetwegen zurückgehalten", platzte es leicht emotional aus der reizenden jungen Frau vor mir heraus. Sie hatte sich für mich unglaublich hübsch gemacht. Ich war baff und hoffte, ich könnte sie überzeugen. Sie sah so süss, unschuldig und verletzt aus.

"Ich hab heute Morgen zu deinen Fotos masturbiert", platzte es aus mir raus. Olivias Lippen klafften unmittelbar nach dieser Aussage weit auseinander und formten sich nach ein paar Sekunden zu einem Grinsen. Sie wirkte positiv überrascht. Ihre Augen funkelten.

"Was? Im Ernst?", wollte sie ihrer Ungläubigkeit Nachdruck verleihen. Ich wusste nicht wirklich, warum ich ihr das gesagt habe. Vielleicht, um all ihre Zweifel auszuräumen? Um ihr verständlich zu machen, dass sie mir jetzt wichtiger ist als Magda? Ich musste meine Hose sprichwörtlich runterlassen, um ihr Vertrauen wiederzugewinnen.

"Im Ernst. Du hast es mir irgendwie angetan", sprach ich schüchtern. Eigentlich habe ich es primär mir selbst eingestanden. Eine Achtzehnjährige wickelt mich um ihren Finger. Ich wusste, dass der Altersunterschied zu gross war und die Konstellation auf dieser Rotation mehr als ungünstig war, aber ich wollte bei ihr sein.

"Wie süss", sprach Olivia lieblich und umarmte mich. Auch ich drückte sie fest in meine Arme.

"Ich will, dass du weisst, dass du eine unglaublich faszinierende und hübsche Frau bist. Kein Paar Titten auf zwei Beinen und erst recht keine Fickfotze", sagte ich ernst. Wir schauten uns ins Gesicht, während ich ihre Backen in meinen Händen hielt. Sie schien zu verstehen. "Du bist wundervoll, okay?", liess ich meinen Gefühlen freien Lauf und verarbeitete ihren Dirty Talk im Auto. Es war mir wichtig, ihr das zu sagen. Ich hoffte, dass ich nicht der Erste war, der vergleichbares in ihr zauberhaftes Gesicht sprach. Sie nickte verlegen und stahl ihren Blick Richtung Boden. Mein Zeigefinger an ihrem Kinn holte ihr Gesicht wie bereits heute im Auto zurück zu mir und ich küsste sie.

"Danke", hauchte Olivia und ich spürte, wie ihre Finger meiner Frisur entlang glitten. Die Küsse wurden heisser und ihre Lippen schmeckten bittersüss von ihrem dezenten Lippenstift, der ihr hervorragend stand. Ich bewegte mich mit der jungen Dame zum Bett und legte mich leicht auf sie.

"Wonach steht dir der Sinn?", fragte ich nach ein paar Minuten, als ich ihr Gesicht und die mysteriösen grünbraunen Augen ausgiebig betrachtet hatte.

"Ich weiss nicht. Hast du eine Idee?", fragte sie mich schüchtern und richtete ihren Kopf auf der Matratze anders aus, um mich besser sehen zu können.

"Na ja, ich bin berühmt für meine Duschen à la Martin", sagte ich ohne nachzudenken und löste bei ihr ein lautes, langanhaltendes Lachen aus.

"Okay, klingt verlockend. Das habe ich bis jetzt noch nie gemacht, mit einem Typen zusammen geduscht", gab sie preis.

"Das klingt nach einer Premiere", sagte ich und küsste sie. Sie fuhr mit ihren Händen zärtlich um meine Schultern.

"Ja. Ist es", sagte sie verspielt. Ich stand auf und packte sie. Sie lag vorne an mich geschmiegt und umklammerte mich mit ihren Beinen, um besseren Halt zu haben. Ich fand sie erstaunlich schwer für ihre zierliche Statur. Sie lachte hocherfreut.

"Wir müssen aber schauen, dass mein Gesicht wegen der Schminke und den Haaren trocken bleibt, okay?", erklärte sie, als wir das Badezimmer betreten haben. Ich nickte ihr zu und wir zogen uns aus.

Diesmal hatte sie einen BH an, den ich ihr vorsichtig und mit etwas Fingerarbeit entledigte.

"Bin ich etwa deine erste Frau? Das ging ja eine Ewigkeit", neckte mich Olivia mit einem Blick, der nicht verheimlichen konnte, dass sie mich küssen wird. Es fing alles so harmlos an, doch als der Sekundenzeiger ein Dutzend zusammen hatte, wurde es wild. Es war nicht notwendig, dass ich auf ihre vorherige Frage hätte eingehen müssen. Nach einer Weile ging ich langsam in die Knie und leckte ihre wunderschönen spitzen Nippel. Sie faszinierten mich, so wie sie emporragten. Sie waren sinnlich und ihre dunkle Farbe brachte mein Blut in Wallung. Ich zog zu guter Letzt ihr stilvolles Höschen aus und drückte meine Lippen in ihre geschwollene Scham. Ihr Duft nahm mich ein, machte mich süchtig und der Geschmack ihres körpereigenen Nektars und die leicht salzige Note liessen mich im Hier und Jetzt eintauchen. Ich hörte sie stöhnen, es schien ihr zu gefallen.

Ihr Körper signalisierte mir, dass ich zurück zu ihr nach oben kommen soll, was ich begleitet von Küssen auch tat. Ich drückte sie sanft in die grosse begehbare Dusche und liess das Wasser an, und zwar so, dass es nur unter ihrer Halspartie auf Olivias schönen Körper prasseln konnte. Wir bewegten uns zur Seite, sodass das fliessende Wasser die kalten Steinplatten der Duschwand aufwärmen konnte. Ich klemmte mein Glied zwischen ihre Beine.

"Oh ja, mein Mäuschen", hauchte mir die junge Frau sinnlich zu. Ich schmunzelte wegen der Anspielung auf unser Frühstücksgespräch und sah, wie Olivias Lippen von einem Ausdruck der Sinnlichkeit in ein kaum wahrnehmbares Grinsen verfielen. Doch mir wurde fast zeitgleich klar, dass sie nicht zum Scherzen hier war. Sie griff nach meinem Glied und begann es ganz langsam und behutsam zu wichsen. Sie hielt meinen Penis verhältnismässig weit hinten und zog von dort meine Vorhaut nach hinten. Es fühlte sich ungewohnt, aber dennoch äusserst angenehm an.

Sie ging kurz darauf in die Knie, kontrollierte die Richtung des Wasserstrahls und nahm meinen Prügel in den Mund. Was für eine Wohltat. Ihre Zunge kümmerte sich göttlich um die Unterseite meiner Eichel und stimulierte die Gegend um mein Vorhautbändchen. Sie liess meinen Phallus kurz aus ihrem Mund.

"Ist das so angenehm für dich?", wollte sie zärtlich von mir wissen.

"Unglaublich", sagte ich nur und wurde gleich weiter verwöhnt. Aber nach einer Minute wollte ich meinen Körper an ihren schmiegen und mit einer kleinen Handgeste an ihrem Nacken kam sie zu mir hoch. Wir verstanden uns trotz der Altersdifferenz nun blind. Vorhin bei der Nummer im Auto hätte ich eine solche Vertrautheit nicht für möglich gehalten. Ich küsste sie einnehmend und drückte sie nun an die warme Wand der Dusche. Unsere Küsse schmatzten immer lauter und ich hob sie an und fädelte meinen Penis nah an ihrer geschwollenen Mumu ein. Olivia erschien mir leichter als vorhin. Vielleicht lag es daran, dass ich sie jetzt an ihren Kniekehlen hielt.

"Lass mich dich jetzt spüren, bitte", flehte Olivia und formte einen Kussmund, während sie mir in die Augen blickte. Ich liess ihr Becken sanft auf meinem Spiess herab und beim zweiten Versuch verschwand er langsam und genüsslich in ihrem Inneren. Die Nervenbahnen in meinem Glied spielten verrückt und ihr tanzendes Gesicht sorgte für eine Vollkommenheit unserer körperlichen Aktivität.

"Oh ja ... Huch!", raunte sie, als ihr Unterleib versehentlich bis zu meiner Peniswurzel absackte und mein ganzes Glied aufnehmen musste. Olivia schaute dabei breit strahlend in mein Gesicht und ihre Lippen zuckten vor Erregung und sie atmete sinnlich. "Jahhh, bleib so tief in mir. Warte", sagte sie und legte ihre langen schlanken Beine um mich. Sie übernahm das Zepter und gab den Takt vor. Es war ein unglaublich intensives Gefühl, so wie das Wasser unsere Körper wärmte, mein Body dicht an ihren geschmiegt war und die warme Duschwand bis zu mir strahlte. Ich spürte Olivia, sah zwar ihren schönen Körper nicht, dafür ihr zauberhaftes Gesicht. Ihrer Mimik entnahm ich, wie sie sich meinem Leib hingab. Ich überliess ihn Olivia. Ihre Augenlieder, Lippen und Wangen erzählten Geschichten und verrieten mir, dass ihre Lust bald in einem Höhepunkt gipfelt. "Oh Gott, ich liebe deinen Körper, fuck", flüsterte sie mir wie in Eile und voller Geilheit zu, bevor ihr Becken alles von meinem abverlangte.

"Oh ja, nimm dir, was du brauchst, Mäuschen", wisperte ich und sah, wie Olivia mit geschlossenen Augen tief einatmete und die verinnerlichte Luft mit einem sinnlichen Stöhnen ausstiess. Im Vergleich zu vorhin hatte es nichts Hektisches oder Überrollendes an sich, sondern sie genoss die sich in ihr entfaltenden Gefühlswelten aufs Äusserste. Sie küsste mich wie als Dankeschön und drückte mich mit ihren Beinen noch fester an sich, was meinem Glied die Weichheit ihres Innenlebens noch intensiver offenbarte. Ich wurde so tief wie noch nie zuvor in ihren Kanal gedrückt, sie nahm mein Glied gänzlich in sich auf. Es fühlte sich an, wie in einem Vakuum. Irgendwie war ich überwältigt und küsste sie und stellte fest, dass sie sich wieder zu bewegen begann, unsittlich.

"Warte kurz", sagte ich und zog mein Glied aus ihr. Ich drehte das Wasser ab und zog sie so nass wie sie war in mein Bett. Sie schaute mich fragend an und legte sich auf den Rücken und richtete sich mit den Ellbogen auf und schaute mich an. Ich sass auf den Knien auf dem Bett, leicht von hinten an Olivia geschmiegt und küsste sie sinnlich. Ihre Brustwarzen standen fast wie bei einer Karikatur ab, was mich rasend vor Erregung machte. Ihre Grotte war ebenso aufs Äusserste geschwollen, sodass ich sie mit meiner rechten Hand zu massieren begann. Gott, war ihre Scheide schön und die Schamlippen irgendwie fluffig.

"Oh, fühlt sich das gut an", hauchte Olivia mit zitternder Stimme. Mit meiner linken Hand stabilisierte ich ihren Oberkörper und die Achtzehnjährige kuschelte ihren Kopf in meine Brust und öffnete noch weiter ihre Beine. Ihre Mumu fühlte sich so weich, geschwollen und nass an. Es war wie ein Gastspiel im Paradies. Während ich sie in Kreisbewegungen verwöhnte, sah ich, wie sich Olivia fallen liess und sich dabei irgendwie hilflos und überwältigt vor Lust präsentierte. Sie lehnte sich nun zurück zu mir und ihr Gesicht drehte sich zu meinem und ihr Mund glitt stöhnend meinen Backen entlang. Olivia winselte mit einem Ja-Gesang um Erlösung und ergab sich meinen Fingern. Sie vertraute mir und ich hätte alles mit ihr anstellen können. Ihre Lippen tanzten. Ihre Spalte war so feucht, dass ich meinen Mittelfinger ohne Widerstand in sie gleiten liess. Noch nie war ich so hemmungslos mit meinen Fingern in eine Vagina geglitten. Ich formte ihr Innenleben, modellierte ihren Kanal ganz nach meinen Wünschen, während Olivia nicht mehr wusste, was um sie geschah. Sie war weggetreten, ihre Atmung hektisch.

Da war er, ihr vor Feuchtigkeit klebrig gewordener G-Punkt, dem ich jetzt meine Aufmerksamkeit schenkte. Olivias Mund küsste mich zwischen Hals und Wangenknochen und ihre Zunge leckte sich einen Weg zu meinem Ohr. Überall hinterliess sie ihren warmen wohligen Atem, der mich benebelte und zugleich aufpeitschte. Mühelos glitt ein weiterer Finger in ihre Tiefen und ihre Brüste tanzten im Takt meiner Bewegungen. Noch nie habe ich solch massive und geschwollenen Brustwarzen gesehen, die Boten einer höchstmöglichen Erregung waren. Ich kann mich nicht erinnern, dass mich der Anblick eines Körpers derart erregte. Ich wäre fast schon allein dadurch gekommen.

"Jahhhhhh", hauchte Olivia in mein Gesicht und schaute mir tief in meine Augen. Ich konnte fast in ihre Seele blicken und küsste sie innig. Ich war wie von einer höheren Kraft geleitet. Bitte, ich will ihn wieder spüren, es ist so leer in mir" sagte sie flehend und riss mich aus meiner Ekstase. Meine Lippen lösten sich nicht mal einen Millimeter von den ihren. Ich schaute Olivia in die Augen und ihr Gesicht glitt etwas zurück, bis sich nur noch unsere nassen Nasenspitzen berührten.

"Bitte fick mich wieder, okay? Ich will dich noch einmal in mir haben", fragte sie mir zunickend und irgendwie unschuldig wirkend.

"Ja", hauchte ich ihr wie betrunken zu und gab ihrem Verlangen nach. Es hätte nichts Schöneres gegeben, wie dieser Aufforderung nachzukommen.

Ihre dunklen und stoppligen Schamlippen waren geschwollen und weit gedehnt. Ich legte mich auf sie und mein Penis glitt widerstandslos in die junge Schönheit. Ein weiterer Seufzer hiess ihn willkommen und gewährte ihm bedingungslosen Einlass. Ich küsste sie und sah Olivia erneut ins Gesicht, das tanzte und Liebe gepaart mit Sinnlichkeit versprühte. Ich hatte das Gefühl, als ob sie sich ganz in dieser Nummer aufgehen lässt, sich in meinen Armen verliert. Ich hatte maximalen Körperkontakt und ihre Zungenküsse gehörten in jenem Moment zu den Dingen, die ich in meinem Leben nie wieder missen mochte. Mein Penis glitt wie Butter durch ihren feuchten Kanal, es glich der totalen Hingabe ihres Körpers. Wir schienen miteinander zu verschmelzen. Von liebevoll entwickelte sich der Sex von nun an in eine wilde animalische Nummer. Ich penetrierte sie, als ob es die letzte Nacht auf Erden wäre. Sie riss ihr göttliches Maul weit auf. Ich leckte ihre Unterlippe wild mit meiner Zunge und versenkte sie in ihrem Mund.

Ihr Stöhnen wurde immer wilder und lauter und ich wollte meinen Saft tief in dieses Geschöpf pumpen. Ich entleerte mich in ihr, während sie mir ihren Bauch bei einem weiteren Höhepunkt entschlossen entgegenrammte, bis ihr Körper krampfte und Olivia mir wie besessen ins Gesicht stöhnte. Es klang so, als ob ihr Höhepunkt zuerst einen Schmerz überwinden musste.

"Fuck", stiess sie noch schwer atmend aus, als sie mich ein weiteres Mal mit ihren Beinen umklammerte. Ich löste meine Arme, die unter ihr lagen, während meine Hände ihre Schultern hielten. Ich glitt mit meiner rechten Hand unter ihren Nacken und küsste Olivia voller Dankbarkeit auf ihre warmen Lippen. Ihre rechte Hand glitt zu meinen Backen und wir küssten uns voller Ehrfurcht, während sich unser Verlangen allmählich verflüchtigte. Wir atmeten noch lange schwer und nur unsere Lippen vermochten uns langsam zu beruhigen und den Puls Richtung Normalität zu senken. Verkeilt lagen wir im Bett.

"Das war wunderschön mit dir", sagte ich, während ich ihr noch immer im Gesicht hing und in ihre schönen Augen blickte.

"Danke, es war so intensiv und anders als sonst", sprach sie liebevoll.

"Anders als sonst?", wollte ich genauer von ihr wissen.

"Genau, anders als sonst", sagte sie lachend und irgendwie heiter.

"Besser als sonst?", gab ich ihrer Aussage einen marginal anderen Twist.

"Deutlich besser als bisher", sprach sich Olivia mit einem Grinsen von der Seele und gab mir einen weiteren Kuss. "Zum Verlieben besser", ergänzte sie allerdings mit ernster Miene.

"Geht mir auch so. Das war ... Ich wünschte, es wäre noch nicht vorbei", sagte ich vielleicht zu ehrlich. Vielleicht hätte ich in diesem Augenblick den Erwachsenen mimen müssen, und das Unausweichliche als gegeben betrachten. Ich wollte sie aber nicht vorbeiziehen lassen. Ich wollte bei ihr sein. Sie das spüren lassen.

"Wir wissen aber beide, dass das Hier und Jetzt vorbei sein muss", sprach der Teenie sehr erwachsen in meine Richtung.

"Jetzt gehörst du aber noch mir, bis zur Geisterstunde", sagte ich fordernd und bekam einen Kuss.

"Warum bist du eigentlich noch Single?", wollte Olivia plötzlich von mir wissen.

"Ich war mit einer Deutschen zusammen, die mich in Dubai besucht hat. Dann ging alles in die Brüche und hier habe ich jemanden kennengelernt, die nach einer Trennung noch nicht für eine neue Beziehung bereit war. Und jetzt liege ich in Teneriffa und schaue in deine bezaubernden Augen", sagte ich und stauchte damit die Ereignisse der letzten Monate auf ein Minimum zusammen.

"So, du willst also nicht darüber reden", gab Olivia schmunzelnd von sich.

"Wieso meinst du?", wollte ich von ihr wissen.

"Ich meine, wenn du das mit der Deutschen so auf einen Buchdeckel drucken würdest, wäre es so nichts-sagend, dass sich keiner das Buch kaufen würde", sagte die Britin und ich warf nochmals einen Blick auf ihren unglaublich scharfen Körper.

"Es wäre ein langer Klappentext und wir beide haben damals Fehler gemacht", sagte ich.

"Fehler sind das Salz in der Suppe", sagte sie, als ob sie mehr wissen wollte.

"Warum bist du noch Single? Du bist doch Single, oder?", wollte ich von ihr wissen.

"Bindungen lohnen sich in den Emiraten irgendwie nicht", sagte Olivia nachdenklich. "Ich habe mich in meinem ersten Schuljahr in einen britischen Jungen verliebt und an einem Ball hat er mich entjungfert und musste zwei Monate später zurück nach Norwich. Er wusste das und hat mir nichts davon erzählt. Das war vor drei Jahren", sagte Olivia ernst.

"Und seither hast du dich nicht mehr verliebt?", wollte ich wissen.

"Wozu auch. Ich meine, im darauffolgenden Schuljahr war ich das einzige Mädchen in einer Klasse voller Jungs. Das Jahr darauf gingen viele Jungs wieder zurück in ihre Heimatländer oder nach Abu Dhabi und jetzt wurde die Klasse wieder komplett neu zusammengewürfelt", erklärte sie mir die hohe Fluktuation an ihrer Schule.

"Warum sich dann emotional engagieren?", wollte ich ihre Schlussfolgerung bestätigt wissen.

"Ja genau! Ich ... ich war einmal verliebt und wurde ausgenutzt und wenn halt einer was von mir wollte oder umgekehrt, dann waren nun mal keine Gefühle dabei", versuchte sie zu erklären.

"Das klingt traurig und irgendwie schade", sagte ich.

"Was weisst du schon vom Leben als Expat?", sagte sie wieder mit dem genervten Tonfall einer Achtzehnjährigen.

"Nichts. Ich bin ein Landei aus Köln", entgegnete ich und sah sie wieder lächeln. Warum sie das tat, weiss ich nicht.

"Warst du immer verliebt, wenn du mit jemandem Sex hattest?", wurde Olivia konkreter.

"Als ich so alt war wie du, ja", sagte ich, um nicht zu viel preiszugeben. Ich sah, wie ihr eine Frage ins Gesicht geschrieben stand. "Na ja, später war zumindest immer etwas Anziehendes am Gegenüber auszumachen", sprach ich vielleicht nicht weniger kryptisch.

"Zu welcher Gruppe gehöre ich?", wollte Olivia verlegen lächelnd wissen. Die Frage sorgte bei mir für mehr Verlegenheit als die Antwort.

"Ich glaube zur ersten", sagte ich irgendwie entschlossen und war von meiner Antwort überrascht. Olivia kam mir näher und küsste mich zärtlich.

"Ich hab mich auch in dich verliebt. Mann, sind wir doof. Es ist wie bei den Capulets und Montagues", sprach die dunkelblonde Schönheit.

"Ja, aber nur mit einem schöneren Ende", sagte ich.

"Du glaubst also, dass es eine Chance für uns gibt?", fragte sie hoffnungsvoll.

"Nein, aber wenigstens muss keiner von uns sterben", sprach ich den Ausgang von Shakespeares Romeo und Julia an. Olivia schaute mir tief in die Augen.

"War ja klar, dass es keine Perspektiven geben kann, wenn sich mein Herz nach langer Zeit wieder jemandem öffnet. Verdammt, es muss doch einen Weg für uns geben", sprach sie fordernd.

"Ich dachte daran, dass du mich vielleicht manchmal besuchen kommst", sagte ich.

"Heimlich nach Sonnenuntergang? So wie Romeo seine Julia besucht hat?", neckte sie mich.

"Ich weiss, die Heimlichtuerei kotzt mich auch an. Aber ..."

"Es gibt sie nicht, die simple Lösung. Es liegen acht unüberbrückbare Jahre zwischen uns und dass hier alles heimlich angefangen hat, macht es bloss noch schlimmer. Devon würde dich köpfen", sagte Olivia wohl zurecht.

"Nur acht Jahre Unterschied? Sag das mal Anthony Quinn", scherzte ich.

"Anthony wer?", schaute mich Olivia mit einem fragenden Gesicht an.

"Aber Britney Spears kennt man noch in deinem Alter, oder?", wollte ich von ihr wissen.

"Hit Me Baby One More Time", sagte Olivia sündhaft und legte sich auf mich. Ich konnte ihre grossen und harten Nippel auf meiner Brust spüren, was mich unglaublich erregte. Meine Zunge verschwand tief in ihrem Mund und das wohlige Gefühl ihrer Grotte umschlang mein Glied. Ich empfand starke Zuneigung und fühlte mich geborgen. Wir trieben es nochmals sehr einfühlsam und die Worte "Ich liebe dich" fielen angesichts der fehlenden Zukunftsperspektiven viel zu oft. Es war unbeschreiblich aus ihrem Gesicht ableiten zu können, wie sehr sie diesen gefühlvollen Akt genoss.

"Sex mit so einer Verbundenheit ist schon was ganz Besonderes", sagte Olivia als sie von mir abliess und ihr warmer Körper seitlich von mir abrutschte. Sie umklammerte mich noch immer mit ihrem linken Bein. Ich mochte, wie ihre Fingerspitzen meinen Körper streichelten und auch meine Hand ging noch immer auf ihrem Körper auf zärtliche Entdeckungstour.

"Jetzt weisst du, wie es ist, wenn du nicht benutzt, sondern geachtet wirst. Du bist viel zu kostbar, als dass du es mit jemandem ohne Gefühle treiben solltest", sagte ich.

"Jaaa, aber wenn ich auf mein Herz höre, will ich es nur noch mit dir treiben", sagte sie trotzig und doch irgendwie liebevoll. Ich konnte sie gut verstehen. "Auch ich hab keine Lust auf die Heimlichtuerei und mich in deine Wohnung zu schleichen", sagte Olivia frustriert.

"Wieso hättest du nicht einfach ein paar Jahre älter sein können? Dann wäre vieles einfacher gewesen", fragte ich sie neckisch.

"Sag mal, spinnst du? Wenn schon, hättest du ein paar Jahre jünger sein sollen", sagte sie grinsend und küsste mich.

"Schade sind unsere Seelen nicht gleich alt", mauserte sich diese Aussage aus meinem Herzen.

"Vielleicht sind sie es ja, nur unsere Körper sind unterschiedlich alt", entgegnete sie, als ob diese Worte allgemeingültig wären.

"Das kann ich dir leider nicht beantworten. Aber es ist so kompliziert mit uns beiden", sagte ich.

"Glaubst du nicht, dass es vielleicht Seelenverwandte gibt, die in unterschiedlichen Zeiten leben und genau mit unserem Dilemma konfrontiert sind?", wollte Olivia von mir wissen. Ich fand diese Vorstellung süss, aber auch kitschig zugleich. Ich hatte Gefühle für sie, sogar starke. Ob es angebracht war von Seelenverwandtschaft zu reden, wusste ich nicht. Bei Sonja beschlich mich damals das Gefühl zweier verwandter Seelen, als ich sie kennengelernt habe. Später verflüchtigte sich aber diese innige Bindung. Das mit Olivia ist schön, aber anders. Ich habe mich in sie verliebt, aber wahrscheinlich keine Seelenverwandte gefunden.

"Wir stecken in einem Dilemma und ich mache mir Vorwürfe", sagte ich.

"Was für Vorwürfe? Sag mir nicht, dass du das hier bereust", sprach die Tochter meines Kapitäns mit leiser und ängstlicher Stimme.

"Nein, bereuen tue ich es nicht. Keine Sekunde. Du wirst immer etwas Besonderes für mich sein. Das erste Mal Sex in einem Kleinwagen, dann deine süssen kessen Sprüche. Das werde ich für immer in mir tragen. Aber ich habe Gewissensbisse. Ich hätte vielleicht nicht in dir diese Gefühle aufkommen lassen dürfen. Ich hätte vielleicht vernünftig bleiben sollen und deinen Kuss zurückweisen müssen. Ich will nicht der Grund sein, dass du ein weiteres Mal enttäuscht bist", sprach ich. Ich küsste sie. Ich wusste, dass dieser Kuss das soeben gesprochene Wort gleich bedeutungslos erscheinen lässt, doch ich konnte nicht anders.

"Na ja. Wenn du den Kuss nicht erwidert hättest, hätte ich nie erfahren, wie schön Sex sein kann, wenn man aufeinander eingeht. Oder ich hätte nie erfahren, worauf es sich zu warten lohnt", sprach Olivia. Mich freute ihr Gedankengang. Sie lehnte sich seitlich zu mir und ich tat es ihr gleich. Ihre Hand fuhr über mein Gesicht und ihr Daumen kam sanft über meinem Ohr zu stehen und ihre Finger berührten kaum spürbar meinen Nacken. "Martin, ich bin mir sicher, dass unsere Begegnung hier auf Teneriffa einschneidend war und unglaublich viel in mir ausgelöst hat. Dafür möchte ich mich bei dir bedanken. All das wäre nicht passiert, wenn du mich abgewiesen hättest", flüsterte sie mir in tiefer Dankbarkeit zu und besiegelte diesen intimen Moment mit einem Kuss.

"Sorry, dass ich dir heute und gestern einige Sachen unterstellt habe, die ..."

"Pscht, so seid ihr Patriarchen halt", unterbrach mich Olivia mit einem breiten Grinsen.

"Halt die Klappe, Mäuschen", sagte ich und küsste sie. "Und du willst wirklich was von so einem grausamen, dominanten und herrischen Mann wie mir?", wollte ich von ihr wissen.

"Ich glaube, die Unterschiede sind unüberbrückbar", sagte sie flappsig und grinste mich an.

"Meine Wenigkeit strebt aber eine Koexistenz an", sprach ich flirtend zu ihr. Sie biss sich auf die Lippen.

"Ein spannender Ansatz, bei dem es allerdings auf die Umsetzung ankommt", sagte sie lüstern und leckte sich danach ihre süssen Lippen feucht. Ich glitt zu ihrer Mumu und verköstigte mich in ihrer feuchten Scham und bemerkte dabei, dass ihre rechte innere Schamlippe etwas grösser war wie die linke. Selbst das peitschte mich weiter auf und liess meine Zunge noch wilder tanzen. Betrunken vor Lust räkelte sie sich im Queensizebett und stöhnte Minuten später ungehemmt und temperamentvoll ihren Höhepunkt heraus. Sie war wohl dem Grinsen nach zu urteilen von meinem selbstlosen Ansatz der Koexistenz mehr als überzeugt. Und ihre Scham war hinsichtlich der geschwollenen Weichheit und was ihren herben und zugleich süsslichen Odeur anbelangte göttlich. Ich war ihr Handlager und es fühlte sich grossartig an, nicht mehr als ein Werkzeug Olivias Lust zu sein.

Ich ging wieder zu ihr hoch, küsste sie und stand mit ihr auf. Wir duschten erneut zusammen und ein weiterer Kreislauf nahm sein Ende. Sie und ich hatten noch 45 Minuten, bis ich sie zu ihren Eltern heimbringen musste. Wir entschieden uns noch etwas in der Hotelbar zu trinken. Es war schön mit ihr an einem schwülen Abend draussen an einem kleinen Zweiertisch mit Kerzenlicht zu sitzen und über die Endlichkeit des Lebens und der Unendlichkeit des Kosmos zu philosophieren. Was für eine Achtzehnjährige. Als der Kellner die Bestellung aufnahm, entschied sich Olivia für einen Rioja und ich mich pflichtbewusst, angesichts des morgigen Fluges, für ein Ginger-Ale. Ich war über ihre Wahl überrascht, da ich mich mit achtzehn Jahren mehrheitlich geistesabwesend für Bier oder Whiskey-Cola entschieden habe.

Plötzlich sah ich Don Giovanni mit seiner Magda aufkreuzen. Unser männlicher Flugbegleiter wäre wohl gern mit einem knappen Gruss an mir vorbeimarschiert, im Gegensatz zur Polin.

"Oh, wen haben wir denn da?", begann ihre Eröffnung.

"Hi" und "Hey" bekam sie kurzatmig von mir und Olivia zu hören.

"Ich hoffe, das Fischrestaurant war gut?", wollte ich höflichkeitshalber wissen.

"Ja, da hast du etwas verpasst, mein Guter. Olivia, du noch wach? Ich weiss nicht, ob ich in deinem Alter noch so lange aufbleiben durfte", sagte die sonst charmante Flugbegleiterin relativ schroff.

"Sorry Magda. Aber bei dieser Frage kann ich dir leider nicht behilflich sein. Aber wie du siehst, ist mein Weinglas noch halb voll", sagte der Teenie diesmal erstaunlich eloquent.

"Na ja. Ich weiss auch nicht, wie das bei euch zu Hause damals war. Aber mit 18 durfte ich schon mit Kollegen die Nacht zum Tag werden lassen", entgegnete ich.

"Ja, das ist im Westen so. Bist du eigentlich Protestant oder Katholik, Martin?", wollte Olivia von mir wissen.

"Evangelisch", sagte ich.

"Siehst du? Ich auch. Vielleicht sind die Katholiken in Polen etwas konservativer", ergänzte Olivia und sorgte damit bei Magda für ein wutentbranntes Gesicht.

"Martin, wir sehen uns morgen", sprach die polnische Schönheit kurz und knapp und kniff energisch ihren Mund zusammen. Sie ging weg, ohne meine Antwort abzuwarten. Innerlich fand ich Olivias Reaktion in Ordnung, aber dennoch etwas zu harsch.

"Du musst nicht gleich immer mit Kernwaffen feuern, wenn einer einen kleinen Aufstand anstachelt", sagte ich.

"Ja, aber die Schnepfe ging mir schon die ganze Zeit auf den Keks", sagte Olivia irgendwie süss. Ich gebe zu, ich war wohl etwas parteiisch.

"Ja, aber du musst lernen, die fünf mal gerade sein zu lassen. Wie oft fliege ich mit einem Captain, den ich nicht mag. Die Hälfte des Fluges besteht darin, sich mental aus dem Weg zu gehen, um nicht unnötige Konflikte entstehen zu lassen. Nur so als Idee", sagte ich grinsend.

"Eine schöne Idee. Resoniert unglaublich gut mit deinem Konzept zur Koexistenz", sagte sie lächelnd. Irgendwie wurde ich nach dieser Aussage sentimental, weil ich wusste, dass all das hier mit dem Abschluss des morgigen Fluges auf einem Abstellplatz geparkt werden wird. "Alles okay?", fragte mich Olivia.

"Ja. Mich nervt nur, dass ich jetzt nicht deine Hand halten kann und wir morgen in Dubai wieder unterschiedliche Wege gehen müssen", sprach ich frei von der Leber.

"Würde ich auch gern. Ich bin aber froh, dass ich wenigstens eine kleine, aber bedeutende Teilstrecke mit dir zusammen zurücklegen durfte. Nichts passiert ohne Grund. Und vielleicht lernst du beim Seniorenschwimmen mal jemanden in deiner Altersklasse kennen", sprach sie grinsend.

"Und vielleicht lernst du ja beim Gamen jemanden kennen, der seine Augen vermehrt auf dich und nicht auf den Bildschirm wirft", wünschte ich ihr von Herzen.

"Ich schaue jetzt mal bewusst über die weitere Unterstellung hinweg", sagte Olivia scherzend.

"Komm, du weisst, was ich meine", wollte ich ein Missverständnis im Keim ersticken.

"Ja, ich weiss. Das wünsche ich uns beiden. Ich hab vorhin auch nach Wegen gesucht, wie wir zusammenbleiben könnten, aber ...", sagte sie etwas resigniert wirkend.

"Wie du gesagt hast, vielleicht war es eine wegweisende Begegnung, aus der wir Wissen und Kraft schöpfen können", sagte ich.

"Das klingt nach einem guten Schlusswort. Cheers", sagte Olivia und erhob ihr Weinglas und stiess mit mir an. Sie schaute mich ernst an und blickte mir tief in die Augen. Sie formte mit ihren Lippen die Worte "I love you", ohne sie auszusprechen und trank den restlichen Wein in ihrem Glas in einem Zug leer. Auch ich beendete mein Fläschchen Ginger-Ale und schaute sie an.

"Man muss auch wissen, wann man aufhören muss", sagte Olivia und ich stand auf und liess sie sich bei mir einhaken. Stillschweigend legten wir den Weg bis zu den Fahrstühlen zurück. Glücklicherweise hatten wir einen ganz allein für uns zwei. Überfallartig küssten wir uns ein letztes Mal. Ich wollte jede Faser von ihr aufnehmen. Mit grosser Enttäuschung öffnete sich nach sechs Sekunden Fahrzeit die Lifttür und beendete unser gemeinsam erlebtes Abenteuer. Noch hielten wir Händchen, bis wir vor ihrer und Devons Zimmertür angekommen waren. Es war 23:58 Uhr und wechselte genau in diesem Moment auf 23:59 Uhr.

"Danke für den schönen Abend", sprach Olivia und blickte zu mir auf. Dankbarkeit und Bedauern standen ihr ins Gesicht geschrieben.

"Und ich danke dir für den tollen Tag und die genialen Musiktipps", sagte ich und sah, wie sie auflächelte und mir selbstbewusst ins Gesicht schaute. Wir liessen die Hände los, als es plötzlich an der Tür knackste.

"Sieh mal einer an. Es gibt sie noch, die Herrschaften, die Pünktlichkeit selbst heutzutage noch grossschreiben", waren die Worte, mit denen Devon uns begrüsste.

"Ich musste Martin schon etwas aus dem Sessel quälen, damit wir das noch zeitig hinbekommen", scherzte Olivia.

"Es ist das erste Mal seit Jahren, dass du pünktlich erscheinst, Kleines", sprach Devon und nickte mir respektvoll zu. Olivia grinste und sagte nichts zur Spitze ihres Vaters oder dazu, dass er sie Kleines nannte.

Ich sah nahe dem Eingang auch Megan im Bademantel stehen, die mir dankbar zulächelte. Megans Augen leuchteten und ihr Blick hatte Tiefgang. Ich hatte das Gefühl, als ob sie über alles bescheid wusste oder mich durchleuchtete. Aber ihre Dankbarkeit überstrahlte meine Unsicherheit.

"Gute Nacht, Martin", sagte Olivia schüchtern, als sie zu mir blickend über die Türschwelle ins Zimmer lief.

"Bis morgen", sagte ich zu den dreien, doch die Sanftheit meiner Stimme galt ihrer Tochter. Devon gab mir noch kurz bescheid, wann die Mitchells zum Frühstück aufbrechen und dass ich wieder herzlichst willkommen wäre. Ich machte mich überwältigt von den vielen Gefühlen wieder auf den Weg in mein Zimmer, das wieder unglaublich leer wirkte. Und in dem Moment war ich wieder unzufrieden mit mir. Wieder waren innerhalb kurzer Zeit zwei Frauen in mein Leben getreten, sogar leicht bekleidet in meinem Zimmer. Beides ohne Perspektiven. Ich frage mich noch immer, ob ich Olivia vor ihren Gefühlen hätte schützen müssen. Dennoch war ich unglaublich dankbar für die Zeit mit ihr und für ihre jugendliche Unbeschwertheit.

Ich putzte wie immer drei Minuten gründlich meine Zähne und schlief trotz dem noch immer etwas nassen Bett relativ schnell ein und hatte einen tiefen Schlaf. Ich wurde am nächsten Morgen durch meinen Wecker aus dem Schlaf gerissen und machte mich gleich dafür bereit, mit Devon und seinen Damen zu frühstücken.

"Guten Morgen, Martin", grüsste mich Megan mit einem freundlich gesinnten Lächeln. Wir mussten in einer Schlange anstehen, um einen Frühstückstisch zu ergattern.

"Auch dir einen wunderschönen guten Morgen, Megan", antwortete ich höflichst und hörte Devon und seine Tochter lachen.

"Oh, gleich so förmlich?", fragte mich die Frau meines Kapitäns und lachte mich auf eine Art an, die mich an ihre Tochter erinnerte.

"Euer Einst hat mich mit Namen angesprochen. Diesem Protokoll wollte ich folgen", gab ich geschwollen zurück.

"Na ja, den Namen Martin habe ich heute Morgen schon mindestens zwanzigmal gehört", entgegnete Megan grinsend.

"Mom, ich bitte dich", hörte ich Olivia protestieren.

"Olivia, ich freue mich doch, wenn du einen schönen Abend hattest", sprach ihre Mutter sanftmütig. Olivia schaute etwas entspannter und drehte sich zur Empfangsdame und nannte die Anzahl Personen sowie die Zimmernummer. Diese wollte mit einem Grinsen von ihr wissen, ob "Martin" auch noch mitkommen möchte oder nicht. Wir mussten lachen, Olivia weniger. Die gebürtige Jamaikanerin hatte uns wohl in dieser ruhigen Minute belauscht und war von unserem Dialog irgendwie beschwingt. Ich nannte ihr nun auch meine Zimmernummer, die sie auf ihrer Liste durchstrich und führte uns an einen Vierertisch.

Devon fragte mich nochmals kurz nach der Pick Up-Zeit, also jener Zeit, in der die Besatzung vom Hotel Richtung Flughafen losfährt.

"Haben wir sie nicht klar genug kommuniziert?", wollte ich von ihm wissen.

"Nein, Nein. Alles gut", winkte Devon ab. "Es ist nur ..."

"Das Alter", neckte ihn seine Tochter. Er schaute zuerst genervt, zeigte sich danach aber von der Pointe seines Sprösslings amüsiert. "Im Ernst. Er kann sich alles merken. Von jedem Buch, das er liest, weiss er noch viele Jahre später Daten und Namen. Aber die Pick Up-Zeit vergisst er immer wieder", sagte sie grinsend.

"Nun ja. Solange es nur das ist", sagte er etwas verlegen, doch auch stolz vom Lob seiner Tochter.

"Komm Dad, lass uns was zu essen holen, bevor du noch vergisst, warum wir eigentlich hier sind", sagte sie auffordernd und hakte sich bei Devon unter. Auch ich bewegte mich zum Buffet und nahm heute mal eine kalte Platte mit Wurst und Käse. Auf Höhe des interkontinentalen Frühstück-Buffets traf ich allein auf Olivia, die sich Rührei schöpfte.

"Glaubst du eigentlich noch immer, dass ich Potenzprobleme habe?", fragte ich leicht überheblich und grinste sie an.

"Heute sehe ich keine Eier auf deinem Teller. Ich bin ganz zufrieden mit dir. Aber ich glaube schon, dass dir die Extraportion gestern in die Hände gespielt hat", sagte sie flirtend. Am liebsten hätte ich sie geküsst. Ich musste mich förmlich von ihr losreissen, um nicht aufzufallen.

"Wir sehen uns gleich", sagte ich.

"Ja, tschüss", sagte sie knapp und verlegen.

Ich war zusammen mit Megan zuerst am Tisch und erstaunlicherweise begann sie schon mit dem Frühstück. Ich dachte, sie würde auf die beiden anderen warten.

"Hattet ihr es schön, gestern Abend?", fragte mich Megan irgendwie mehrdimensional, als ob sie nicht nur einen Erlebnisbericht des Konzerts erwarten würde.

"Es war wunderschön. Ihr habt eine unglaublich tolle Tochter", sagte ich.

"Ich weiss, auch wenn sie momentan sehr anstrengend sein kann. Aber heute Morgen haben wir nicht ein einziges Mal gestritten. Sie hat fast ausschliesslich von dir gesprochen. Zum Beispiel, dass du aufmerksam zuhören kannst. Und glaub mir, ich weiss, dass sie endlos reden kann", sagte Megan wie zu sich selbst.

"Ich fand es erstaunlich ausgeglichen, muss ich dir gestehen", sagte ich und überlegte, ob ich im Beisein von Briten die Wurst mit dem Besteck aufs Brötchen legen soll oder nicht.

"Schön zu hören. Der Umgang mit dir tat ihr wohl sehr gut", sprach sie in normaler Lautstärke und lehnte sich etwas näher zu mir. "Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte man denken, dass sie sich in dich verliebt hätte", flüsterte sie in meine Richtung, als plötzlich Devon und Olivia uns näher kamen.

"Vielleicht eine kleine Schwärmerei. Das ist doch ganz normal in ihrem Alter", antwortete ich leise.

"Wegen was muss man schwärmen?", wollte Devon wissen, nachdem er wohl diesen Wortfetzen aufgenommen hatte.

"Ich, von dem Buffet", antwortete ich zügig und Olivias Mutter bewegte ihren Ellbogen zu meinem Oberarm und stupste ihn an, um mir wie recht zu geben. Ich fand Megan plötzlich äusserst nahbar und umgänglich.

Es war still am Tisch. Fast schon etwas zu ruhig für meinen Geschmack. Ich fragte Devon und Megan, was sie gestern mit ihrer Freizeit angestellt haben.

"Ein Gentleman schweigt und geniesst", sagte Devon schelmisch, während er sich mit der Stoffserviette den Mund abtupfte, um seinen Gesichtsausdruck zu verbergen. Man sah nur seine spitzbübischen Augen leuchten.

"Devon, also wirklich!", brauste Megan auf.

"Dad, du alter Charmeur!", sprach Olivia mit gespielter und übertriebener Bewunderung zu ihrem Vater. "Siehst du Martin, und niemand hat für die Mitchell-Show Eintritt verlangt", sagte Olivia grinsend an meine Adresse gerichtet. Ich stiess ein verhaltenes Lachen aus und bemerkte, wie unwohl sich Megan fühlte.

"Tut mir leid, Liebling", entschuldigte sich Devon bei seiner Gemahlin.

Sie begann sich wieder zu entspannen.

"Ihr habt bestimmt keine Kondome benutzt, oder?", toppte Olivia in ihrem jugendlichen Übermut nach und lachte sich fast schlapp. Auch Devon schien zu meiner Überraschung amüsiert zu sein.

"Also so was", entfuhr Megan.

"Ich meine nur, weil Martin seine Kondome nicht an Dad abgegeben hat", foppte sie ihre Mutter.

"Woher willst du das so genau wissen, junges Fräulein?", fragte Devon mit zusammengekniffenen Augen schelmisch nach.

"Ich setze mich gleich mit Martin an einen anderen Tisch, also wirklich. Was ist nur in euch gefahren?", sprach Megan ihren Unmut aus.

"Das ist jetzt der berühmt-berüchtigte britische Humor, nicht wahr?", fragte ich, um das Thema in eine andere Richtung zu lenken.

"Nein, das ist der Humor von zwei sturen Torfköpfen", sagte die sonst so sympathische Frau und Mutter einer hübschen Tochter.

"Hast du das gehört, Dad? Wir sind von der Liga der Knalltüten in den Olymp der Torfköpfe aufgestiegen", neckte Olivia.

"In der Tat. Auch ich werte das als einen Erfolg", sagte Devon amüsiert zu seiner Tochter.

"So läuft also ein normales Frühstück der Familie Mitchell ab?", scherzte ich. Megan schwieg.

"Also diese Frage geht jetzt wirklich etwas zu weit, Martin", sagte Devon gespielt schockiert und seine Tochter setzte einen ernsten Blick auf und schaute auf ihren Teller mit dem Rührei und stocherte darin.

"Martin ist so ein ... Torfkopf", hörte ich Olivia pointiert sagen. Damit war das Schauspiel beendet und wir mussten alle lachen. Ich mochte ihre Gepflogenheiten.

"Oh, jetzt aber alle wieder ernst, ich sehe Eleanor", sagte Devon und entlockte Olivia noch einmal ein Lachen.

"Klar, Dad. Als ob dir das jemals gelingen würde", sprach Olivia und strahlte innerlich. Sie sah mich kurz an und lächelte mir zu. Sie war wunderschön anzusehen. Sie hatte ihre Haare nach hinten zu einem Zopf gebunden. Ich musste meinen Blick von ihr losreissen, um nicht auf ihr zu verharren.

Als ich meinen Blick von Olivia gelöst hatte, sah ich, wie ihre Mutter mich wohl dabei beobachtet hatte. Ihr wahrscheinlich durch die vorherigen Scherze erstarrtes Gesicht wurde durch ein sanftmütiges und dankbares Lächeln bereichert.

Ich lächelte zurück und sah, wie sie sich glücklich und strahlend vom Tisch erhob und die Flugbegleiterin Eleanor begrüsste und sich einen kleinen Früchteteller holte.

Devon und ich verabredeten uns, die Flugvorbereitung gemeinsam in einem abgelegenen Teil der Lobby eine halbe Stunde vor dem Pick Up durchzuführen.

"Darf ich euch dabei über die Schultern schauen?", wollte Olivia von ihrem Vater wissen. Er schaute sie stolz an. "Vielleicht lerne ich ja noch was für meine Helikopter-Lizenz", konkretisierte sie ihren Wunsch.

"Klar, wenn es für Martin stimmt", sagte Devon.

"Für mich stimmt es. Ich helfe gern", sagte ich und sah ein Lächeln in ihrem Gesicht.

"Komm, dann lass uns packen", sprach Devon zu seiner Tochter und verabschiedete sich und ging mit ihr nach oben. Ich blieb noch anstandshalber sitzen, damit Megan nicht einen leeren Tisch vorfindet.

"Du bist noch hier, auch wenn meine Tochter schon weg ist?", sagte sie verschmitzt.

"Ja, ich wollte mich nicht wegschleichen", sagte ich ehrlich.

"Das ist lieb von dir, aber Eleanor wird mir gleich Gesellschaft leisten und du hast ja bestimmt noch den Flug vorzubereiten, oder macht ihr jungen Piloten das nicht mehr?", sprach sie.

"Doch, doch. Ich treffe gleich deinen Gatten", sagte ich.

"Schön", entgegnete sie. Es war wieder zehn Sekunden still. Ich bestellte noch einen Kaffee.

"Deine beiden Liebsten haben einen guten Humor", sagte ich.

"Du hast leicht reden", sagte Megan mit einem Schmunzeln im Gesicht. "Es ist schon eine Weile her, als ich sie das letzte Mal hab so unbeschwert scherzen sehen. Das ist zweifellos dein Verdienst", sagte Olivias Mutter.

"Vielleicht ist es auch nur die Magie der Insel und auf jeden Fall das Wesen deiner Tochter", wollte ich meinen Einfluss relativieren.

"Gottes Werk und Teufels Beitrag. Jedenfalls vielen Dank", sprach Megan und wandte sich Eleanor zu, die sich zu uns setzte. Ich trank meinen Kaffee und bemerkte, dass ich den Tischthemen nicht viel beisteuern konnte. Ich entschuldigte mich und zog mich zurück und machte mich bereit. Ich packte alles zusammen, schlüpfte in meine Uniform und verstrubbelte meine Frisur. Ich ging schon runter und sah, dass Devon und seine Tochter bereits auf mich warteten. Britische Überpünktlichkeit, dachte ich mir.

Ich öffnete meinen Laptop sowie alle anderen Unterlagen. Wir schauten das Wetter sowie Informationen zum Flugzeug und Beladung an. Es freute mich, dass das technische Problem, das wir auf dem Hinflug hatten, von unseren fleissigen Mechanikern behoben wurde. Unser NOTAM Briefing-Package hielt einiges an Abweichungen bereit, was wir später beachten müssen. An unseren Lippen hing stets Olivia. Route und Ausweichflughafen wurden festgelegt und einige Punkte, man staune, von der cleveren Tochter hinterfragt. Sie wollte es genau wissen. Es freute mich, dass wir beide für Olivia wie zu Mentoren wurden. Sie war wirklich flink im Kopf. Devon und ich legten noch die angemessene Menge an Treibstoff fest und fühlten uns gut für den Flug gewappnet.

Langsam tröpfelten die ersten Flugbegleiter ein und ich checkte noch aus dem Hotel aus, mit vielen schönen Impressionen im Handgepäck meiner Erinnerung. Heute schien mich Magda kaum zu beachten, was mir zwar auffiel, aber mich keineswegs beschäftigte.

"Ah, da ist er wieder", sprach die Freundin des einen Flugbegleiters, mit der wir am ersten Abend noch einen Drink genommen hatten. Auch ihr Freund lächelte mich diesmal an. Seine Eifersucht war wohl verflogen. Ich fragte bewusst ihn, was sie schönes erlebt hätten und freute mich, dass sie eine tolle Zeit hatten. Seine Freundin war hübsch und sehr extrovertiert, er hingegen war eher ruhig, zuvorkommend und nicht ein Mann vieler Worte. Genau das musste sie an ihm mögen. Ich hoffte, dass er lernt, ihr zu vertrauen. Es war wieder an der Zeit aufzubrechen und den Bus zu besteigen.

Auf der anderen Seite des Ganges setzte sich Olivia zusammen mit ihrer Mutter hin. Devon sass am Fenster neben mir.

"Martin. Meinst du, ich kann euch direkt aufs Flugzeug begleiten und bei den Vorbereitungen dabei sein?", wollte Olivia von mir wissen. Ich habe diese Frage fast schon erwartet.

"Ich dachte, unsere Art zu Fliegen ist für dich "total boring" - wie Busfahren. Oder habe ich dich falsch verstanden?", wollte ich meiner Erinnerung auf die Sprünge helfen. Devon lachte.

"Na ja, es kann ja nicht schaden, wenn ich mir was von euren Arbeitsabläufen im Cockpit abschaue", entgegnete sie grinsend.

"Schon klar. Aber nur deiner Lizenz zuliebe. Ich frage mal, ob wir dich mitnehmen können", antwortete ich.

"Martin. Ich mag das nicht so gern, wenn wir da so etwas machen", sagte Devon relativ ernst.

"Komm schon, Dad", sagte Olivia fast flehend.

"Nur wenn es für Devon stimmt", sprach ich. Mein Kommandant hatte noch immer ein Pokerface und überlegte.

"Na gut, probieren wir es", sprach er. Er wirkte mehr zweifelnd als überzeugt. Aber einen Versuch war es wert.

Wir verabschiedeten uns vom Crew-Anhang und mogelten Olivia in unsere Karawane mit dunklen Mützen für die Herren und roten Käppchen für die Damen. Mit britischem Charme überspielte Devon seine eigene Unsicherheit und traf auf einen sehr sympathischen Herren, der ein Auge zudrückte. Olivia konnte mit uns mit. Wir wurden mit einem Bus zum Standplatz gefahren und bestiegen den Flieger. Als fliegender Pilot fütterte ich den Navigationscomputer mit den Flugdaten und erklärte die wichtigsten Eingaben meinem süssen Anhang. Ich genoss die Zeit mit ihr und konzentrierte mich dennoch sehr auf meinen Input. Dennoch freute ich mich, gelegentlich eine Frage zu beantworten und dabei ihr hübsches Gesicht zu sehen.

Als Devon nach dem sogenannten Outside Check wieder auf seinem Sitz platzgenommen hatte, fiel mir auf, dass ich heute Olivias Smartphone noch nicht ein einziges Mal gesehen habe. Noch herrschte reges Treiben im Flieger. In den Boardküchen dominiert durch die Beladung des Caterings meist akute Platznot und den Lärm zugeschlagener Trolley-Türen und Boxen höre ich sogar durch die offene Cockpittür. Mein Fenster war noch geöffnet und ich spürte ein letztes Mal den Wind der Kanaren auf meiner rechten Körperhälfte.

Die Crew war bereit für das Boarding und das Flugzeug füllte sich langsam. Ich sah zahlreiche Männer mit ihren langen weissen Kandoora-Gewändern in der Schlange stehen, um über die Treppen ins Flugzeug zu gelangen. Bei dem Anblick stellte sich bei mir überraschend ein Gefühl von Heimat, oder zumindest der Vertrautheit ein. Ich war über mich selbst überrascht und fragte mich, was der Begriff Heimat für mich bedeutet. 207 Seelen und knapp über 21 Tonnen Fracht darf ich heute nach Dubai pilotieren. Nachdem wir die Türen geschlossen hatten, betrat auf einmal die Freundin des Flugbegleiters das Cockpit. Offenbar überliess ihr Megan den für sie "reservierten" Klappstuhl im Cockpit. Devon schien überrascht, machte aber gute Miene zum bösen Spiel.

Wir waren bereit, die Triebwerke anzulassen und uns auf den Heimweg zu machen. Auf dem Taxiway, was dem Rollweg entspricht, wollte ich sicherheitshalber noch mal von Olivia wissen, ob sie den Flugmodus ihres Smartphones aktiviert hat. Devon musste schmunzeln. Sie streckte mir ihr iPhone entgegen, als ob ich es ihr noch einmal entreissen würde.

"Ist schon gut, ich vertraue dir", sagte ich bestimmt und blickte wahrscheinlich ein letztes Mal vor dem Start in ihr hübsches, frisches Gesicht. Sie lächelte mich an. "Und übrigens, sieht voll unbequem aus, so fest angeschnallt, wie du da sitzt", sagte ich grinsend. Ich konnte förmlich spüren, wie sie in sich hineingrinsen musste, da ich mich plötzlich nahbar und einfühlsam präsentierte. So ist das nun mal, wenn man im Cockpit oder anderswo keinen Ärger verursacht. Ich hörte, wie sich ihre Gurte mit einem Klickgeräusch lösten und zwei weiterer Klicks das Einrasten ihres Gurtes um ihre Hüftpartie bestätigte.

Wir schwenkten auf die Piste und ich drückte den Schalter für die Sitzgurte von der An- in die Ausposition und zurück, was einen zweifachen "Bing-Ton" in der Kabine auslöst. Unser Zeichen an die Kabinenbesatzung, dass es losgehen kann. Der Airbus beschleunigte und hob pünktlich ab. Der Flug verlief ohne grosse Vorkommnisse. Olivia und die Freundin des Flugbegleiters verliessen nach einer Dreiviertelstunde das Cockpit und Devon und ich hatten etwas Zeit zu zweit.

"Und, hattest du einen schönen Abend?", fing die Frage relativ harmlos an.

"Ja, du hast eine wirklich clevere Tochter", entgegnete ich.

"Danke, sie kommt ganz nach meiner Frau", sagte er wie ein alter Charmeur.

"Ja, das Technokonzert war für mich etwas anstrengend, aber die Gespräche mit Olivia mauserten sich zu meinen persönlichen Höhepunkten. Du kannst glücklich sein", sagte ich. Obwohl meine Kernbotschaft der Wahrheit entspricht, fühlte ich mich wirklich unbehaglich, ihm etwas vorgaukeln zu müssen.

"Komisch, mir hat sie gesagt, ihr seid nur im Hotelzimmer geblieben", sprach Devon kurz und trocken.

"Wie bitte!?", fragte ich ganz erstaunt. Ich konnte es nicht fassen. Das hätte Olivia mir doch sagen müssen.

"Ganz locker, ich wollte nur testen, ob Olivia mit der Party die Wahrheit gesagt hat", sprach Devon zu meiner Erleichterung. Ich hoffe, dass er nicht mitbekommen hat, dass ich innerhalb von einer Sekunde um gefühlt zwei Jahre gealtert bin.

"Mein persönlicher Höhepunkt mit Olivia war der Drink in der Hotelbar, bevor sie wieder zu euch kam. Ich war beeindruckt, wie weit sie schon für ihr Alter ist. Ich war mit achtzehn Jahren noch am Panini-Alben vervollständigen und hatte keinen Plan", verriet ich ihm.

"Ja", sagte Devon wie ein äusserst zufriedener Vater. "Ich vergesse das manchmal. Leider. Ich komme oft müde von meinen Einsätzen heim und höre Olivia meist mit meiner Frau streiten. Häufig stelle ich mich auf die Seite meiner Frau, weil sich das so gehört. Und manchmal wird mir bewusst, was für ein starkes Mädchen Olivia ist. Sie muss uns aushalten und sah sich gezwungen mit dem Umzug in die Emirate ein neues Leben aufzubauen. Ganz schön viel verlangt von mir, nicht?", wollte Devon von mir wissen.

"Devon, ein neues Leben kann auch ein Abenteuer sein. Aber selbst dort setzt eines Tages eine Normalität ein und der Alltag ist manchmal der grösste Feind des Glücks. Man möchte Ruhe, Zeit für sich oder jagt einem Traum nach, der sich als Utopie entpuppt. Ich habe nur gehört, dass sie im Schulalltag mit einer hohen Fluktuation in der Klasse zu kämpfen hat. Ich glaube, es ist wichtig, dass ihr jemand in Zeiten des Wandels zur Seite steht. Keineswegs möchte ich behaupten, dass du und Megan das nicht macht. Aber sie benötigt eine Konstante, einen Fells in der Brandung, so etwas wie ein Stück Heimat. Und unser Job erschwert uns das manchmal. Vielleicht denkst du von Zeit zu Zeit an den wundervollen Menschen, mit einem unglaublich guten Musikgeschmack, der deine Tochter ist, bevor du dich auf die Seite deiner Frau schlägst. Es war schön euch heut Morgen beim Frühstück so scherzen und lachen zu sehen", sagte ich aufrichtig.

"Ja", stimmte Devon nachdenklich und einsilbig mit ein. "Wähle deine Schlachten und lass die Fünf mal gerade sein, nicht wahr?", fragte mich Devon.

"Letztere Weisheit gab ich übrigens gestern deiner Tochter mit auf den Weg. Es schien zu helfen", sagte ich und Devon lächelte. "Ich bereue es fast schon, nicht dein Schwiegersohn zu werden", sagte ich und entlockte ihm ein Lachen.

"Wie ist denn dein Leumund?", wollte Devon wissen.

"Mein Leumund?", fragte ich, um mich zu vergewissern, dass ich ihn richtig verstanden habe.

"Ganz recht. Da kann nicht einfach jeder kommen und um die Hand meiner Tochter anhalten", sagte Devon noch gut amüsiert.

"Ich bin mir sicher, dass sich deine Tochter jemanden aussuchen wird und nicht umgekehrt. Wird bestimmt jemand ganz Besonderes sein", sprach ich. Olivia hat es auch nicht anders verdient.

"Ich hoffe, du hast recht. Ansonsten steht mir Wilson bei", sagte er grinsend.

"Wilson?"; wollte ich wissen.

"Ja, die neuen Baseballschläger aus der Aluminum-Linie liegen wirklich sehr gut in der Hand und schonen meine Gelenke", sagte Devon.

"Ich wusste gar nicht, dass du Baseball spielst", wich ich aus.

"Ich spiele nicht Baseball", sagte Devon trocken und wiederholte sein "I'm watching you"-Zeichen vom Hinflug und grinste.

Am frühen Abend herrschte während des Anflugs auf den internationalen Flughafen von Dubai starker Seitenwind. Er forderte mich und ich spürte förmlich die mitfiebernden Blicke von Olivia, die eine Stunde vor der Landung wieder bei uns Platz genommen hatte. Voll mit dabei war auch Devon, der alle Parameter überprüfte und bereit war einzugreifen, sofern es nötig war.

Ich machte einige Korrekturen am Side Stick, dem Steuerknüppel zu meiner Rechten, und hörte die Worte "Minimum", von einer automatisch generierten Computerstimme. Noch sah es nicht schlecht aus, doch der Wind wollte es mir heute nicht einfach machen.

"Fifty, fourty, thirty, twenty, retard", hörte ich die metallene Computerstimme sprechen und zog die Schubhebel zurück. Mit einem gut spürbaren Rattern setzte der A330 auf.

"Gut gemacht", sagte Devon und Olivia unterbrach ihn mit "wirklich?", und ich spürte ihr Grinsen in der Aussage. Mit einem Lächeln im Gesicht deaktivierte ich die Schubumkehr und übergab die Maschine Devon, der den Airbus zu einem Standplatz am Terminal 3 rollte. Nachdem die Triebwerke abgestellt waren und der Flieger seine Energie von einer Bodenstromanlage angezapft hatte, wandte ich mich der hübschen Blondine zu.

"Ich hoffe, du nimmst mich mal auf einen Flug mit dem Helikopter mit? Deine Landungen müssen ja genial werden, wenn man deinen hohen Ansprüchen Glauben schenken möchte", sprach ich.

"Vielleicht", sagte sie verspielt und charmant zugleich. "War gut, dir über die Schultern zu schauen. Hab viel gelernt, was man nicht tun sollte", sprach Olivia. Ich schaute sie grinsend an.

"Schon klar", sagte ich.

"Also dann", sagte Olivia und blickte mir nochmals tief in die Augen. "Bis irgendwann einmal und war schön dich kennengelernt zu haben", sagte Olivia für einmal äusserst freundlich.

"Die Freude war ganz meinerseits", erwiderte ich.

Auch Megan, die extra noch ins Cockpit kam, verabschiedete sich von mir und umarmte mich zu meiner Überraschung noch im Sitzen. Das kam selten vor, dass mich ein Gast im Cockpit zum Abschied umarmt hat - und so gut war meine Landung jetzt auch wieder nicht. ;-)

Sie bewegte sich zur Cockpittür und drehte sich zu ihrer Tochter um, als ob sie nun auch endlich kommen soll.

"Also, bis gleich, Dad", sagte Olivia und stand von ihrem Jumpseat auf. Auch ich manövrierte mich aus meinem zurückgefahrenen Stuhl.

"Darf ich dir noch was in dein Ohr flüstern?", fragte ich Olivia, noch bevor sie das Cockpit verlassen wollte.

"Ja", sagte sie schüchtern. Ich legte meine rechte Hand auf ihre linke Schulter, um vor ihrer Mutter möglichst unschuldig zu wirken. Innerlich hätte ich sie am liebsten fest in meine Arme geschlossen.

"Ich will, dass du weisst, das ich selten so einer Frau wie dir begegnet bin. Kaum zu glauben, dass du erst achtzehn Jahre jung bist. Du hast jemand Grossartiges verdient und du wirst ihn finden. Oder er dich. Pass auf dich auf, ja?", gab ich ihr mit auf den Weg. Gott, habe ich mich bemüht, leise zu flüstern.

Sie schaute mich lächelnd an und blickte mir in die Augen. "Na komm schon her", sagte sie und nahm mich platonisch aber dennoch voller Dankbarkeit vor ihren Eltern kollegial in den Arm. Von meinem Winkel aus sah ich nur Megan an der Tür stehen, die zufrieden lächelte. "Danke für alles. Ich habe viel gelernt", sprach Olivia und ich atmete noch ein letztes Mal den Duft ihres angenehmen Deodorants ein.

"Bis bald, Mäuschen", neckte ich sie.

"Hey! Für dich noch immer Olivia", sprach die Tochter des Kapitäns neckisch vergnügt mit ausgestrecktem Zeigefinger in meine Richtung, um wohl Distanz vorzugaukeln. Sie hatte meine Fährte richtig gedeutet.

"Okay Olivia, mach's gut!", sagte ich und gab ihr ein letztes Mal nach. Ihre Mutti und sie verliessen das Cockpit und damit wohl den Flieger zusammen mit den anderen Passagieren über die Fluggastbrücke. Devon führte mit mir noch ein kurzes Debriefing durch.

"Ich würde mich freuen, eines Tages wieder mal mit dir zu fliegen. Hat Spass gemacht und ich hätte dir nicht angesehen, dass du erst seit drei Monaten bei uns bist. Gut gemacht", sagte Devon. Wir standen auf, packten unsere Siebensachen und Devon musste noch kurz austreten, bevor uns der Crew Bus ins Hauptquartier fuhr. Ich schaute auf mein Handy und eine weitere AirDrop-Anfrage drang akustisch und visuell aus meinem Telefon.

Sie kam von Olivia. Ich hörte den Verschluss der Toilette neben mir knacksen und die klapprige Tür öffnete sich ruckartig. Es war Olivia.

"Ich dachte mir schon, dass du bestimmt vergessen hast, AirDrop zu deaktivieren", sagte sie charmant grinsend. Ich schaute auf mein Handy und akzeptierte ihre Anfrage und vertraute ihrem Handy. Ich sah ein Selfie mit Kussmund und ihrer Handynummer darauf.

"Danke", erwiderte ich baff und Olivia lächelte mich an und schaute kurz um sich, bevor sie mir heimlich einen zärtlichen aber kurzen Abschiedskuss gab.

"Komm, ich zeige dir, wie man AirDrop deaktiviert", sagte sie liebevoll und voller Hilfsbereitschaft. Sie nahm mein Handy und deaktivierte die Funktion. Sie achtete penibel darauf, dass ich jedem ihrer Schritte folgen konnte. Ich mochte es, ihre langen Finger auf meinem Handy zu sehen. "Ich hoffe, auch du hast was von mir gelernt", sagte sie abschliessend und schaute mich an.

"Ja, hab ich. Bis zum nächsten Mal", sagte ich verlegen und enttäuscht, dass das Abenteuer jetzt zu Ende war.

"Ja, bis bald, Mäuschen", sprach Olivia und verliess die Bordküche. Ich wartete anstandshalber noch auf ihren Vater.

FORTSETZUNG FOLGT

***

Sämtliche Charaktere sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen sind rein zufällig und haben sich diese selbst zuzuschreiben.

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