Die WG oder wie mein Studium gegann (fm:Romantisch, 10145 Wörter) | ||
Autor: nice_guy_42 | ||
Veröffentlicht: Feb 28 2023 | Gesehen / Gelesen: 24043 / 21341 [89%] | Bewertung Geschichte: 9.55 (334 Stimmen) |
Mein Beginn in einer fremden Stadt mit dem Studium. Eine WG ist nicht mein Traum, aber es wird doch angenehm.... |
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Die WG oder wie mein Studium gegann
Wir haben schon August und endlich kommt die Bestätigung für meinen Studienplatz. Jetzt muss ich schnell sein und mir eine Wohnung suchen. Ich fahre gleich an die Uni. Häufig zu meinen Eltern fahren, werde ich nicht können, es ist zu weit und die Kosten mit der Bahn sind horrend. Ich bekomme von meinen Eltern 600 monatlich. Das wird mein Budget sein. Mein Abi habe ich schon sehr gut gebastelt und die Lehre als Industriekaufmann habe ich auch mit 1,6 bestanden. Die Firma hat mir noch einen befristeten Vertrag angeboten bis ich zum Studium gehe. Also mache ich Urlaubsvertretungen und verdiene gutes Geld. An die Kohle könnte ich mich gewöhnen, aber ich will studieren.
So stehe ich an der Uni und bin ernüchtert. Eine kleine Wohnung würde mich 400 plus Nebenkosten pro Monat kosten, das hält mein Budget nicht aus, da ich täglich Hunger habe. Also eine WG. Ist zwar nicht so mein Traum, aber ich werde es überleben. Ich schaue am schwarzen Brett der Uni, ob WG-Zimmer angeboten werden. Es sind sehr wenige, aber ich finde einen Zettel mit wunderschöner Handschrift geschrieben.
"WG-Zimmer (12 qm) unmöbliert frei. Bei Sympathie zu vermieten. 250 monatlich inkl. NK."
Dann folgt noch eine Telefonnummer.
Dann werde ich jetzt sympathisch sein müssen, sonst schiebe ich zu viel Hunger. Ich rufe an und eine Frau mit einer dunklen Stimme meldet sich.
"Schuhmann."
Die Stimme ist schon toll, wenn das Zimmer verwendbar ist, nehme ich es.
"Ich habe ihren Aushang gefunden und wollte nachfragen, ob das Zimmer noch frei ist. Ich fange im Oktober an der Uni mit BWL, Schwerpunkt Finanzwissenschaften, an. Darf ich sie um einen Termin zur Besichtigung bitten?"
"Hmmm, was haben wir morgen?"
"Samstag."
"Das passt prima. Dann komm einfach morgen um 10:00 Uhr vorbei."
Sie nennt mir noch eine Adresse, die ich mir notiere. Ich rufe sicherheitshalber noch die anderen Angebote an. Es ist aber frustrierend "Haben sie ein Auto, es ist etwas weiter draußen.....", "Das Zimmer ist schon weg.", "Ich wollte an eine junge Frau vermieten...." , es klingt nach einem alten Knacker. Irgendwie habe ich kein Glück. Ich habe nur den einen Termin und wenn das nicht klappt, bin ich pleite.
Pünktlich um 10 klingel ich. Ich habe mich ordentlich und sauber angezogen, so sportlich-leger. Ich bin nervös und mein Herz schlägt bis zum Hals. Eine Frau von etwa 40 in einem Sommerkleid öffnet: "Komm doch herein."
Ich folge ihr in ein großes offenes Wohnzimmer mit einem riesigen Balkon davor. Es ist ein Raum von der Küche zum Esstisch zu einer großzügigen Couchlandschaft in Leder. Sehr hell und modern eingerichtet.
"Das ist ja eine tolle Wohnung, die sie hier haben. Gefällt mir sehr."
"Finde ich auch toll, vor allen Dingen seit ich von meinem untreuen Mann geschieden bin."
"Ich will ihnen nicht zu nahe treten, aber sie sind so attraktiv und nett, warum dann Scheidung?"
"weil ich schon 42 bin und er unbedingt was jüngeres brauchte, die ihn vergöttert. Braucht er wohl für sein Ego. Die Wohnung hat er mir überlassen, aber Auto und Ferienwohnung brauchte er. Ich heiße übrigens Linda und du bist Jens?"
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