In der Kunstausstellung (fm:Schlampen, 4264 Wörter) | ||
Autor: xzb | ||
Veröffentlicht: Apr 01 2023 | Gesehen / Gelesen: 7503 / 5223 [70%] | Bewertung Geschichte: 9.07 (29 Stimmen) |
Das weibliche Gehirn ist beim Orgasmus so gut wie leer, während es beim Mann einen Zenit seiner Aktivität erreicht. Unumwunden sorgt die Natur jedoch für ausgleichende Gerechtigkeit. |
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Aber wenn die Fantasie dann so stark wurde, dass sie kam, dann konnte sie die Welt von oben betrachten, ganz aus sich heraus treten, und das war ja der Witz an einem Orgasmus, das rauschhafte Loslassen, jenseits des Vorstellbaren.
Am Ende der Liste schloss sich folgende Aufforderung an: "Jede Frau und jedermann möge einen persönlichen Beweggrund oder Leitgedanken hinzuzufügen. Gelegenheit dazu bietet das Turmzimmer in der fünften Etage. Dort sammelt die Indigo Grandmother Clock - auch Oral Futures Counter genannt - Audioaufnahmen zum Thema Orgasmus. Dabei sollen neue gedankliche Verbindungen des kollektiven Unterbewusstseins geknüpft werden, die sich dabei von den Beschränkungen von Zeit und Raum lösen."
Anneli und Natalie blickten einander an. Dass das Gefühl für Zeit und Raum beim Sex verloren geht, hatten beide schon erlebt. Wie unter jungen Frauen üblich hatten Sie ihre Erfahrungen ausgetauscht, besonders spannend waren Episoden, die sie mit denselben Jungs hatten, also in zeitlichem Abstand versteht sich, denn sich gegenseitig die Kerle wegzuschnappen, hatten sie nicht nötig, die Auswahl war reichlich.
"Wollen wir zur Pendeluhr hinaufschauen und der Großmutter ein bisschen Gesellschaft leisten?", übernahm Anneli die Initiative. Natalie nickte.
Der Fahrstuhl erreichte das oberste Stockwerk. Die verchromte Doppeltür öffnete und gab den Blick frei auf den Flur. Er war quadratisch, Steinplatten lagen auf dem Fußboden. Sie befanden sich im Turm. Eine Treppe führte das letzte Stück nach oben. Anneli nahm zwei Stufen auf einmal, so als könnte sie es kaum erwarten, den Oral Futures Counter zu erreichen. Natalie mit ihrem langen Kleid kam nicht ganz so schnell hinterher. Oben angekommen strich Anneli den schweren, schwarzen Vorhang zur Seite, hinter dem sich die Installation verbarg.
Sie blickten in eine gute Stube, eingerichtet im Stil des ausgehenden neunzehnten Jahrhunderts. Gebannt fiel ihr Blick auf die Indigo Grandmother Clock. Lautlos schwang das Pendel in hin und her. Zwei gemütliche Ohrensessel mit passendem Sofa fehlten genauso wenig wie das spitzenbesetzte Deckchen auf dem Kaffeetisch.
Auf einem der Sessel hatte die Initiatorin des Projekts Platz genommen. Claudia war bekannt für ihre provokanten Installationen rund um das Thema Sex. Sie war zwar ein gutes Stück älter als die beiden Freundinnen, aber ein Omatyp war sie nun ganz und gar nicht. Claudia hatte dunkelbraune, glatte Haare und trug einen Pony, der ihr bis knapp über die Augen reichte. Ihre Augenbrauen waren schwarz nachgezogen, die Lippen dunkelrot. Sie blickte Anneli mit ihren großen, grünen Augen an. Sie lächelte und ein Grübchen auf ihrer linken Wange verlieh ihr etwas Keckes, man nahm ihr ohne weiteres ab, dass sie eine gewisse Expertise auf dem Gebiet Sex vorzuweisen hatte.
"Schön, dass ihr beide zu mir heraufgefunden habt, nicht viele wollen sich mit mir über ihre erotischen Höhepunkte austauschen", waren Claudias Eingangsworte, "ich möchte euch gerne ein paar Fragen stellen und ermuntern möglichst unbefangen darauf zu antworten. Die gute alte Uhr", und Claudia tätschelte ein wenig das Holzgehäuse, "wird alles aufzeichnen. Am Ende will ich eine Zusammenfassung aller Beiträge in einem Kunstband herausgeben."
"Ja, klar", antwortete Anneli, "ich bin schon gespannt."
"Meine erste Frage lautet: Ist es dir möglich, deinen heftigsten Orgasmus zu beschreiben und was du dabei gefühlt hast?"
Anneli beugte sich nach vorne: "An meinen intensivsten Orgasmus erinnere ich mich sehr gut. Ich wohnte noch zu Hause. Ich war mit meinem Herzblatt auf meinem Zimmer. Wir knutschten, seine Hand war unter meinem T-Shirt, die andere zwängte er an meinem Hosenbund vorbei. Ich war richtig feucht und wollte, dass er mich berührt und öffnete kurzerhand meine Jeans und er verstand was zu tun war. Er war bei der ganzen Fummelei wohl schon hart geworden und schob mir sein steifes Glied in die Vagina so unverhofft und so flott, er flutschte geradezu herein, ich wollte eigentlich noch etwas sagen, aber er drang in mich voller Leidenschaft und ich war megaaufgeregt und verschluckte mich irgendwie. Ich schrie und rang um Luft, weil sich in meiner Kehle etwas festgesetzt zu haben schien. Ich konnte schreien, weil ich wusste, dass meine Mutter nicht zu Hause war, zumindest hoffte ich das. Und es war etwas Besonderes in der Art, wie ich nach Luft rang und gleichzeitig schrie - es war wie eine Art extatische Erdrosselung. Zum Glück ließ sich mein Bärchen von meinem Geschrei nicht beirren und vögelte mich immer weiter.
Ich spürte nur noch seinen Schwanz und sonst nichts mehr. Ich hatte einen Orgasmus von mehreren Minuten Länge, es war ein Orgasmusozean auf dem ich schwamm, um Welle für Welle den Höhepunkt wieder und wieder zu erreichen. Ich glaube, die weiblichen Orgasmen dauern generell länger als die männlichen. Ich spürte wie es ihm kam. Ich fühlte sein Sperma wie es in einem Schwall meinen Unterleib ausfüllte und es kam mir noch ein letztes Mal und es schien als verklebten wir zu einer Einheit."
"Das war doch wunderschön", kommentierte Claudia, "und interessant, ich empfinde ganz ähnlich, mein Lustgefühl strahlt auf den ganzen Körper aus. Es ist ein System rhythmisch anschwellender und abklingender Wogen, die immer wieder neu entstehen, in manchen Augenblicken einen Höhepunkt erreichen, ineinander übergehen und verschmelzen, ohne je gänzlich zu ersterben. Da die Lust kein festes Ziel hat, strebt sie gegen unendlich. Oft ist es keine eindeutige Befriedigung, sondern eher eine körperliche oder nervliche Erschöpfung, oder seelische Sättigung, die meinen erotischen Möglichkeiten Grenzen setzt. Aber selbst matt und glücklich erfüllt, fühle ich mich oft nie vollständig befriedigt."
"Seht ihr die Bildergalerie hinter mir an der Wand? Sie waren alle meine Liebhaber und lassen mich auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Links der Uhr, diejenigen, die meine Projekte auch finanziell unterstützt haben."
"Aber jetzt zur zweiten Frage: Wer von euch beiden kann sich an seinen orginellsten Orgasmus erinnern?"
Nun sprudelte Natalie los: "Auf alle Fälle. Ich hatte mir wie so oft ein Ginger Ale mit Mangosaft zubereitet, nahm die Eiswürfel aus dem Glas, lutschte sie, berührte mich damit und beobachtete, wie sie auf meinem Körper schmolzen. Und dann sah ich zu, wie sie auf meinem Intimbereich schmolzen. Er zog sich vor Kälte zusammen, und das fühlte sich wirklich gut an. Dann legte ich den Würfel zurück ins Glas und begann mich zu berühren, mich mit meinen Fingern zu erforschen. Und ich kam nach der Kühle der Eiswürfel sehr ins Schwitzen - ein großes Wonnegefühl - und ich wusste nicht genau, was passieren wird, aber es war sehr aufregend.
Um meine Erregung weiter zu steigern benutzte ich Piniennadeln, die ich gesammelt hatte. Ich streichelte mich damit - sie waren weich wie Federn in einem Daunenbett, aber die kleinen Biester piksten gleichzeitig und feurige Schauer jagten an meinen Schenkeln entlang. Ich hoffte, dieses Hochgefühl würde nie enden.
Obwohl ich keinen Ton von mir gab, hatte ich einen Orgasmus, alles fühlte sich gelöst an und die Spannung fiel ab. Von diesem Moment an wurde es zur Besessenheit. Ich kann von Piniennadeln bis heute nicht genug bekommen. Immer wenn das betäubende, verrückte und einzigartige sexuelle Erlebnis verebt dann empfinde ich schon wieder Lust auf Wiederholung."
"Es freut mich", erwiderte Claudia, "dass du damit die mehrfach Orgasmusfähigkeit, die wir Frauen zweifelsohne besitzen thematisierst. Da haben wir den Männern etwas voraus, das sie uns neiden. Er will zwar fast immer, kann aber gar nicht. Und Schuld ist natürlich die Frau. Seit biblischen Zeiten ist diese körperliche Überlegenheit der Frau dem Manne ein Dorn im Auge. Weil Eva den Apfel von der Schlange entgegennahm wird ihr für diesen Ungehorsam und ihre Verführungskünste die Sünde der Welt in die Schuhe geschoben."
"Aber ich vermute, ihr könnt euch wie ich davon lösen. Ihr seid jung und euch eurer Potenz bewusst, sicher gibt es einen Orgasmus, den ihr noch nie hattet, aber erleben möchtet?"
"Ja, ich hätte gerne einen spirituellen Orgasmus, so wie Teresa von Avila einen hatte", antwortete Natalie, "einen Orgasmus will ich erleben, mit dem ich mich für das Himmlische öffnen kann."
"Den wünsche ich dir von Herzen. Ein Orgasmus ist nicht nur körperlich sondern kann zugleich spirituell sein. Orgasmen zeigen dir einen Ort, an dem Du völlig frei bist. Es ist der Odem des Lebens, den Du einfach erlebst oder eben nicht erlebst. Es ist wie Musik. Ich kümmere mich darum. Jemand wird für dich spielen, aber es ist deine eigene Aufgabe, dich das letzte Stück dahin zu bringen."
"Ich hätte gern Sex, für den bezahlt werden muss, anrüchig und verkommen, gewürzt mit der Befriedigung über die Summe Geld, die der Freier schuldet", war Annelis jetzt nicht mehr geheimer Traum.
"Der Orgasmus als das Tor zum Allerheiligsten und zum Profanen", fasste Claudia zusammen, "zwei Tore, die nah beisammenliegen. Durch beide bin ich gegangen und ich will sie euch öffnen."
"Das ist Paulus", Claudia deutete auf eins der Portrais rechts der Uhr. "Er ist ein Mann des Glaubens, er hat mir die Geschichte von Teresa gar wunderbar vermittelt. Noch höre ich die Zimbeln klingeln. Ich will mich für dich mit ihm in Verbindung setzen."
Claudia zog ihr Telefon aus einem gehäkelten Söckchen, das ein buntes Ringelmuster zierte.
"Hallo Paulus", hörten die beiden Mädels Claudia sagen, "hast Du heute Abend Probe?"
"Sehr gut, darf ich mit dazu kommen?"
"Ja, wir machen es gleich nächste Woche, aber heute will ich dir eine junge Frau vorstellen, sie brennt auf deine Interpretation zu Teresas Entrückung."
"Okay, wir kommen gleich rüber," und mit einem "Ciao, mein Süßer!", beendete Claudia das Gespräch.
"Jetzt noch Rocco", sagte Claudia mehr zu sich selbst, "dem schreibe ich eine Nachricht."
"Rocco ist ein erfolgreicher Gebrauchtwagenhändler. Anneli, ich werde dich mit ihm bekanntmachen, er ist großzügig und wird ein paar Scheine locker machen, wenn er dich nach allen Regeln der Kunst eines Second Hand Car Salesman..."
Claudia wurde durch das Klingeln ihres Telefons unterbrochen.
"Das war aber ein Rückruf in Rekordzeit, darf ich daraus schließen, dass Du Zeit und Bock hast?"
"Sehr schön, der Haupteingang wird um zwanzig Uhr zugesperrt, nimm wieder den Notausgang hinten im Turmtreppenhaus, die Tür läßt sich von außen aufziehen, das Schloss hat immer noch keiner repariert."
"Ich habe auch eine Überraschung für dich."
"Ich liebe Überraschungen, wir sehen uns", drang durch den Lautsprecher bis an die Ohren der Mädels und das Telefonat war beendet.
"Paulus und Rocco, zwei Knaben wie sie unterschiedlicher nicht sein können, aber es sind genau die Richtigen. Ihr tut gut daran, eure Wünsche auszuleben."
Und während Claudia ihre Ausführungen von Gründen für abwechslungsreichen Sex darlegte, da erreicht der Widerhall von eiligen Schritten aus dem Treppenhaus ihre Ohren. Wenig später wurde der Vorhang energisch zur Seite geworfen und ein Kerl vom Typus eines Vorstadtcowboys stand breitbeinig im Raum.
"Hi Claudia!", rief er, "gut siehst Du aus, ich bin megascharf auf dich, wie immer eigentlich. Du hast noch zwei Freundinnen dabei? Das sind ja Sahneschnittchen erster Kajüte, wo hast Du die denn aufgegabelt?"
"Hi Rocco!", erwiderte Claudia, "ich hatte dir doch von einer Überraschung erzählt."
"Machen wir einen Vierer?", erwiderte Rocco neugierig.
"Das will ich dir auf deine alten Tage nicht zumuten, sonst mache ich mich noch der fahrläßigen Körperverletzung schuldig, wenn deine Pumpe zum Schluss nicht mehr mitmacht. Ich möchte dir Anneli vorstellen, sie will noch so einiges ausprobieren im Leben und auch gern mal als Privatmodel arbeiten", da habe ich an dich gedacht.
"Unbedingt", war Roccos Antwort, "das wird ein Spaß, hoffentlich schafft es das Mädel auch aus seiner knackigen Verpackung", fügte er scherzhaft hinzu und gab Anneli einen Klaps auf den Hintern, der unter ihren knallengen Jeans geradezu dazu einlud.
Rocco mit Fransenlederjacke, Cowboystiefeln, gegeltem Haar und proletenhaftem Auftreten, war nicht unbedingt das Kaliber, auf das Anneli stand. Sie schätzte ihn auf Ende vierzig, noch nie hatte sie mit einem Mann in diesem Alter Sex. Aber gut, dachte sie, wenn er einen hochbekommt, dann lass ich mich überraschen, was er damit anfängt.
"Schön", antwortete Claudia. "und nicht vergessen, mir etwas in den Future Counter zu flüstern."
"Wie du meinst", war Roccos Antwort. Anneli zuckte mit den Schultern.
"Macht es euch auf der Couch gemütlich, ich muss mit Natalie rüber in die Elisabethkirche, wir sehen uns später."
Claudia bugsierte Natalie ins Treppenhaus. "Ich werde dich gleich mit Paulus bekannt machen. Er ist Theologe und Organist und weiß nicht nur die Tasten des edelsten aller Blasinstrumente virtuos zu bedienen, er kann dich mit seinen Klängen vom Erdboden heben und dir spirituelle Energie zuführen wie Du es zuvor noch nicht erlebt hast."
Sie trafen Paulus in der alten Sakristei. Paulus, so schien es Natalie, hatte tatsächlich die Gesichtszüge des Engels, der den Pfeil nach der heiligen Teresa schleuderte. Knabenhaft kniete er vor einem Schränkchen. In der einen Hand hielt er ein Notenbüchlein, mit der anderen schien nach einem weiteren zu suchen. Natalie gefielen auch seine feingliedrigen, fast femininen Finger, die durch den Notenstapel blätterten.
Paulus drehte fast ein wenig erschrocken den Kopf zu den beiden Frauen, die sein Refugium betreten hatten: "Ich habe euch gar nicht kommen hören", war seine Begrüßung.
Claudia stellte ihre Begleitung vor: "Natalie brennt auf dein Orgelspiel, von dem sie hofft auf die Reise zu Amors Pfeil geführt zu werden."
"Ja sehr gern", erwiderte Paulus und erhob sich mit einem weiteren Notenblatt. "Hier habe ich es gefunden, ich will für dich Bach spielen: Toccata und Fuge in d-Moll." Er kam auf Natalie zu und umarmte sie sanft. Natalie sog seinen Duft auf nach Lavendel und Rosenöl und fühlte sich schon halb entrückt. "Begleitest Du mich auf die Empore hinauf zur Orgel?", fragte Paulus Natalie und bot ihr seinen Arm an.
"Geh nur", meinte Claudia, "ich bleib unten im Chorgestühl sitzen."
Natalie stieg mit Paulus die Stufen der Eichentreppe empor. Es roch nach altem Holz. Die Engelchen auf Natalies Kleid bewegten sich in der Folge ihrer Schritte.
Der Spieltisch stand in einer Nische, die Bank davor bot zwei Personen Platz. Putten mit Trompeten und Geigen und goldenem Haar blickten von oben herab.
Paulus griff in die Tasten. Der Klang der Orgelpfeifen war gewaltig. Fasziniert beobachtete Natalie, die neben Paulus auf der Bank Platz genommen hatte, wie behände seine grazilen Finger über die Tasten glitten.
Natalie schmiegte sich an Paulus. Sollte das der Mann sein, der sie engelsgleich auf eine Reise in den Himmel schicken würde? Um das letzte Stück, gab ihr Claudia mit auf den Weg, müsse sie sich selbst kümmern. Meinte sie damit vielleicht des Organisten bestes Stück? Ihre Hand wanderte seinen Oberschenkel hinauf und sie prüfte seine Männlichkeit mit geübtem Griff. Paulus ließ sich nichts anmerken und spielte die Orgelpassagen tadellos weiter, obwohl Natalie deutlich spürte, dass sein Glied sich unter ihrer Manipulation versteifte und durchaus versprach die höchste Lust spenden zu können.
***
Rocco legte einen Umschlag auf den Kaffeetisch. "Achthundert Euro", meinte er, "habe ich eigentlich für Claudia eingetütet. Es ist gut, das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden. Aber bei dir sehe ich die Kohle mindestens genauso gut investiert."
Rocco grinste unverschämt und legte seine Hand auf Annelis Knie.
"Machst Du einen kleinen Striptease für mich", bat er, "der würde mich in Fahrt bringen."
Warum nicht, dachte sich Anneli, offensichtlich war Claudia sich nicht zu schade, um Projektkosten höchstpersönlich und mit Körpereinsatz einzuwerben, da würde sie ebenso ihr Bestes geben.
Anneli stellte sich zwischen Rocco und den Kaffeetisch und knöpfte ohne weiteren Kommentar ihre Bluse auf und streifte sie über die Schultern.
Rocco nahm seine Hände an Annelis schlanke Taille und wanderte ihren Oberkörper hinauf, bis er ihre blanken Tittchen erreichte. Anneli hatte wie fast immer auf einen BH verzichtet, da ihre kleinen straffen Brüste so etwas nicht nötig hätten.
Dann öffnete sie ihre Jeans und streifte sie über ihren aparten Hintern.
***
Natalie erkannte die Schönheit der Melodie und wie sich die Takte aneinander ordneten. Das tiefe "D" der Basspfeifen ließ ihren Unterleib vibrieren. Mit geschickter Hand öffnete sie des Musikers Hose und konnte endlich sein pralles Glied greifen. Im Rhythmus des Pfeifenpräludiums drückte sie seinen Phallus in Vorfreude auf das große Finale.
Um dieses zu erleben, rutschte sie auf seinen Schoß, sodass sie Paulus in Augen schauen konnte. Trotz verdeckter Klaviatur spielte dieser unverdrossen weiter, während Natalie an ihrem Höschen vorbei seinen steifen Riemen in ihr mehr als feuchtes Döschen schob.
Die Takte reihten sich weiter aneinander und es war nicht Amors Pfeil, der ihr Herz durchbohrte, sondern Paulus erigiertes Glied, das im sonoren Crescendo der großen Orgelpfeifen tief in ihren Unterleib eindrang.
Und wie Natalies Beckenbodenmuskulatur sich anspannte, da setzte das Kirchturmgeläut ein. Die Glocken schwangen keine zwanzig Meter über der Empore, die das Orgelspiel umschloss.
Und diesmal war es Natalies ganzer Körper, der mit der Wellenlänge des Grundtons der tiefstgestimmten Glocke vibrierte. Ihr Blick fiel auf die unschuldigen Engelein, die das Firmament über der Orgel zierten. Sie ließ sich von der Aura, die dieser Ort spendete, nun gänzlich einnehmen.
***
"Setz dich auf den Tisch", forderte Rocco Anneli auf, die ihren nackten Hintern auf das gehäkelte Deckchen platzierte. Rocco hob ihre Beine an, um sie von den halb heruntergezogenen Jeans samt Riemchenschuhen zu befreien. Anneli stütze sich nach hinten ab, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Das war auch notwendig, denn als Rocco sie endlich nackt auf dem Präsentierteller hatte, da hob er ihre Beine weiter an, ging auf die Knie, spreizte ihre Schenkel und berührte ohne Vorwarnung mit seiner Zunge ihre allerempfindlichste Körperstelle.
Wie ein Stromschlag durchzuckte es ihren Leib, sodass Anneli ein "Ahh" entfuhr. Rocco fühlte sich bestärkt und drückte seine Zunge nur noch fester auf ihren Kitzler.
Anneli griff mit ihren Händen weiter nach hinten, um neuen Halt zu finden. Dabei ertastete sie den dick gefüllten Umschlag, den Rocco dort abgelegt hatte. Ihr Hurenlohn - fuhr es ihr durch den Kopf.
Rocco hob Anneli vom Häkeldeckchen auf das Sofa. Dann löste er seine Hose und heraus sprang ein ziemlich strammer Riemen. Aus seiner Gesäßtasche holte er ein französisches Briefchen und rollte den Inhalt über seine steife Penisspitze, dafür brauchte er keine zehn Sekunden, darin schien er Übung zu haben.
Den Geldumschlag hatte Anneli in der Hand behalten und quetschte den Inhalt reflexartig zusammen, als Rocco in sie eindrang. Er fickte sie kraftvoll in die Kernfederung des Sitzmöbels. Auch darin schien er geübt, seine Gesichtszüge waren entspannt, er schien mit sich und der Welt zufrieden.
Anneli wollte eigentlich cool bleiben, es sollte sich wie ein Job anfühlen, aber jetzt stöhnte sie doch im Rhythmus der Fickstöße ihres Freiers. Sie konnte die Scheine im Umschlag fühlen. War sie nun ein gefallenes Mädchen?
***
Der letzte Glockenschlag war gleich einem Paukenschlag. Natalie gewahrte, wie sie mit geöffnetem Mund den Odem der Unendlichkeit einsog und gleichzeitig Paul mit seinem heißen Samen ihr nur allzu Weltliches in das weichgerittene Döschen schoss.
Natalie fühlte sich von seinem Sperma getragen wie von einem vibrierenden Strahl geweihten Wassers, der sie in die Höhe warf und am Umkehrpunkt des freien Falls die Schwerelosigkeit genießen ließ. Natalie fühlte sich Teresa ganz nah und auch dem Jüngling mit dem Engelsgesicht, der mit ihr gekommen war, um die Lust zu potenzieren.
***
Ja, man konnte jetzt mit Fug und Recht behaupten, Rocco würde Anneli nach Strich und Faden durchficken. Seine Stöße wurden kräftiger und ohne Rücksicht fing er an zu prusten.
"Du bist ein verlottertes Gör, durch und durch", verlautete Rocco atemlos und vielleicht hatte Claudia recht und er war bereits am körperlichen Leistungslimit.
Anneli wusste nicht, ob sie das als Kompliment werten sollte, aber seine derben Worte, der Umschlag in der Hand und sein steifer Schwanz, der energisch ihr Döschen bearbeitete, ließ Anneli ein heftiges Ziehen im Unterleib verspüren.
"Ja!", rief sie, war sich aber jetzt nicht mehr sicher, ob es richtig war, zu kommen, sie wurde doch für diesen Sex bezahlt, aber Sex, dachte Anneli, muss, auch wenn dafür entlohnt wird im Kern doch immer gut sein, sowie auch kein Tier böse sein kann.
An seinen Augen konnte Anneli ablesen, dass es ihm nun kam. Es war der letzte Glockenschlag, der von der Elisabethkirche in das Turmzimmer drang, der Rocco abspritzen ließ. Seine Pupillen weiteten sich und sie spürte die Kontraktion seiner Lenden, die seinen Saft in den Überzieher pumpten.
Anneli hatte einem Freier das höchste Vergnügen beschert und kam nun fast zeitgleich. Ihr Döschen zuckte wild und sie kostete ihren Orgasmus aus um schließlich Roccos Schwanz, dessen Spannung nachließ, befriedigt aus ihrer Vagina zu drücken. Rocco zog das Kondom ab und ein paar Spritzer landeten auf dem Häkeldeckchen, das bei genauem Hinsehen bereits einige Gebrauchsspuren aufwies.
"Oh, wow", meinte Rocco, "Du bist das Schärfste, was mir je untergekommen ist."
"Vielen Dank", antwortete Anneli und errötete sogar ein wenig, schließlich war das eine echte Premiere für sie.
"Ich muss dringend eine rauchen", meinte Rocco und angelte eine Packung Zigaretten aus seiner fransenbestickten Jacke.
Anneli nickte und sammelte ihre Klamotten zusammen, während Rocco Rauchschwaden durch ein geöffnetes Erkerfenster in den Abendhimmel blies.
Das Geräusch der sich öffnenden Aufzugstür ließ Anneli noch schnell die Bluse überziehen. Claudia kehrte mit Natalie und Paulus zurück in die gute Stube.
"Natalie, hast Du Himmlisches erlebt?", wollte Anneli unumwunden wissen.
"Ja, es war einfach nur schön. Es sind diese Sekunden, die dich alles Schlechte auf dieser Welt vergessen lassen. Du bist mit der Erde und dem Leben versöhnt mit dem Gefühl der Erfüllung, das es dir erlaubt nicht länger zu warten, dass du etwas bekommst, sondern dass du etwas besitzt, das Du weitergeben kannst. Das ist wohl ein Zweck des Orgasmus, die Großzügigkeit in uns einzupflanzen, dass wir uns ihrer erinnern, auch wenn die Unbilden des Lebens uns wieder erreicht haben. Es war einfach nur paradiesisch."
Natalie gab Paulus ein Küsschen auf die Wange, der etwas verlegen aus der Wäsche blickte.
"Nur die Dissonanz einer Orgelpfeife hätte mich fast um den höchsten Moment gebracht. Aber Paulus meinte, ein Tausch der Pfeife würde achthundert Euro kosten, das würde den Etat der Kirchenmusik übersteigen."
Anneli hatte den Umschlag nie aus der Hand gegeben, aber nun reichte sie ihn Paulus mit den Worten: "Für die Reparatur der Orgel." Ganz nach Natalies Aufruf zur Großzügigkeit und dem Motto: Den Hurenlohn sollst Du nicht einbehalten, sondern ihn den Menschen zum Lob verwenden.
Paulus war sprachlos.
Das eingangs formulierte Postulat muss wohl überdacht werden:
Das männliche Gehirn ist beim Orgasmus so gut wie leer, während es bei der Frau einen Zenit seiner Aktivität erreicht. Unumwunden sorgt die Natur für einen Austausch. Kehren beim Mann langsam die Gedanken zurück, so plant die Frau in die Zukunft, und füllt geschickt des Mannes Vakuum mit ihren Ideen und macht ihn glauben, es wären seine eigenen.
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