Von Omas gefangen genommen (fm:Ältere Mann/Frau, 4559 Wörter) | ||
Autor: Achterlaub | ||
Veröffentlicht: Apr 17 2023 | Gesehen / Gelesen: 22430 / 25952 [116%] | Bewertung Geschichte: 8.13 (67 Stimmen) |
Ich wollte eigentlich nur helfen. Aber dann kam alles ganz anders. |
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Von Omas gefangen genommen
Es war ein regnerischer Tag. Im Schutze der Dächer, dicht an die Hauswände gedrängt eilte ich nach Hause. Noch zwei Ecken und dann hätte ich es geschafft. Beinahe war ich über eine vorstehende Treppe gestolpert. Davor stand eine ältere Dame, in der einen Hand den Regenschirm, in der anderen eine gefüllte Einkaufstasche.
Ich lief gerade um die Treppe herum, wieder durch den platschenden Regen, als ich sie leise sprechen hörte: "Junger Mann, haben Sie einen Augenblick Zeit? Können Sie mir kurz zur Hand gehen? Die Tasche ist doch recht schwer. Ich wohne in der zweiten Etage. Bitte, helfen Sie mir tragen."
Diese geradezu flehentliche Bitte konnte ich nicht überhören. Ich hielt inne. Die Haustür sprang auf, und ich griff mir den Beutel, der in der Tat recht gut gefüllt und von beachtlichem Gewicht war. Darin lagen wohl auch einige Wasserflaschen. Die alte Dame war ohne die Last noch recht gut zu Fuß. Ich folgte ihr in den zweiten Stock. Als sie die Wohnungstür geöffnet hatte, wollte ich mich schon nach unten aufmachen. Doch ich spürte, wie sie mich am Ärmel zurück hielt: "Bleiben Sie doch noch für einen Moment bei mir. Ich mache uns einen Tee. Vielleicht hat dann der Regen aufgehört."
So folgte ich ihr in die Wohnung. Bald saßen wir am Küchentisch, vor uns eine dampfende Tasse Tee. Ich war schon immer schlecht darin, das Alter von Personen zu schätzen. Gewiss hatte sie das Rentenalter bereits erreicht. Denn ihr Haar war grau meliert, eher schon weiß. Aus einem runden Gesicht blickten mich schelmisch dunkle Augen an. Ihre vollen Lippen waren rot angemalt.
Sie erzählte, dass sie vor einem Jahr Witwe geworden war. Jetzt hätte sie nur noch ihre drei Freundinnen, die sie fast alle noch aus der Schulzeit kannte. Und ich berichtete von meiner Arbeitsstelle, einer kleinen Autowerkstatt, die auf Kfz-Elektronik spezialisiert war.
So ganz langsam spürte ich, dass mir die Worte fehlten. Meine Zunge schien mir schwer zu werden. Ganz starr wurde mein Blick. Meine Augen verharrten auf dem Oberkörper der Dame. Sie trug eine weiße Bluse mit Rüschenbesatz und um den Hals eine Perlenkette. Ihre Oberweite musste beträchtlich sein, denn die Tasche auf der linken Brustseite war deutlich gebogen.
Mir wurde immer schläfriger. Ich wurde erst wieder wach, als mein Kopf auf dem Küchentisch aufschlug. Das passierte wohl einige Male. Irgendwann war ich dann komplett weggetreten.
Als ich aufwachte, lag ich nur in Unterwäsche auf einem großen Bett. Ich war wohl eingeschlafen, dachte ich zunächst. Aber es kam mir schon merkwürdig vor, dass ich nicht mehr vollständig bekleidet war.
So langsam kam ich zu Sinnen und rappelte mich auf. Der Weg zur Tür war noch recht beschwerlich. Ich wollte erkunden und verstehen, was geschehen war. Wo waren meine übrigen Kleider geblieben? Bis vor Kurzem hatte ich doch noch mit der alten Dame am Küchentisch gesessen. Wie spät war es wohl?
Eine Uhr hatte ich schon lange nicht mehr. Dazu diente mein Handy. Aber das steckte in meiner Hose, die nicht aufzufinden war. Als ich die Klinke der Tür nieder drückte, passierte - nichts. Ich versuchte es noch einmal. Wieder geschah nichts. Da beschloss ich, an die Tür zu klopfen. Zunächst schlug ich mit dem Knöchel auf den Rahmen, dann hämmerte ich mit Fäusten auf das Türblatt und rüttelte an der Klinke. Endlich. Ich hörte Stimmen, und dann ging die Tür auf. Im Rahmen erschien die nette alte Dame, der ich ihre Tasche nach oben getragen hatte.
"Sie haben aber lange geschlafen", waren ihre ersten Worte. "Es ist bereits Nachmittag des folgenden Tages." Ich verstand die Welt nicht mehr und folgte meiner Gastgeberin ohne Worte in die Küche.
Um den Tisch herum saßen noch drei weitere ältere Damen. Ich war immer noch so benommen, dass ich ihr Aussehen kaum wahrnahm. Mir war auch gar nicht bewusst, dass ich in Unterwäsche am Tisch saß, während die anderen Personen bekleidet waren.
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