Selina21 - Teil 2 (fm:Lesbisch, 3661 Wörter) [2/2] alle Teile anzeigen

Selina21 - Teil 2

Mir ist klar, dass das Erlebnis, das ich zum Auftakt gewählt habe, manche verschreckt. Glaubt mir, mich hat es genauso verschreckt. Vielleicht weniger in der Situation, aber sicher danach. Ich hatte ein paar Tage die Kanzlei gemieden und bin erst wieder hin, als Paul Urlaub hatte. Eigentlich hätte es ihm peinlich sein müssen, wenn überhaupt, und nicht mir. Andererseits tat ich mir bei dem Gedanken schwer, auf einen Mann zu treffen, von dem ich lernen sollte, der mir beim Pinkeln zugesehen hatte. Und zwar nicht irgendwohin, sondern auf seinen nackten Körper. Und der davon so erregt wurde, dass er mich anschließend unter der Dusche nach allen Regeln der Kunst und mit einem riesigen Ständer gevögelt hatte.

Es war das erste und das letzte Mal, dass er das von mir verlangt hatte. Nicht das letzte Mal, dass wir miteinander Sex hatten. Und seine Vorliebe fürs Lecken, egal ob meine Mumu oder meine Kniekehlen oder meine Füße, behielt er bei und ich genoss es und genieße es. Überhaupt ist ein sehr olfaktorisch orientierter Mann. Sagt man das so, wenn einer viel seine Nase einsetzt und riecht? Manchmal, vor allem wenn ich nicht bei meinen Eltern war und alleine in meinem Appartement, bin ich auch über Nacht bei ihm geblieben. Er ist sehr aufmerksam und auch gebildet, wir ficken nicht nur, falls das jemand glaubt. Manchmal wechseln wir direkt vom Sex zur Juristerei. Spannend.

Als ich Lara und Paul einander vorgestellt hatte, blieben wir noch einen Moment stehen, bis Marc Lara uns fragte, ob wir sie einen Moment entbehren könnten, weil er sie jemand anderem vorstellen wollte. Wir konnten. Paul und ich machten ein paar Schritte zur Seite auf der Terrasse, so dass wir von drinnen nicht mehr gesehen werden konnten. Wir waren kein Paar, nicht falsch verstehen, ich sagte ja, dass ich Single sei. Aber wenn es sich anbot, griffen wir zu. Beide. Heute Abend bietet es sich nicht an, zu viele Leute, zu viele Mums und Dads. Aber ein bisschen heiß machen kann ich ihn doch durchaus. Heißmachen ist meine Spezialität. Wir sprachen gar nicht, aber wir küssten uns einmal intensiv. Mit Zunge und Bissen und allem, was dazugehört. Seine Hand war wieder auf meiner Hüfte, dort, wo es ihr scheinbar am besten gefällt. Und dann raffte ich mein Kleid nach oben, griff darunter, zog mein Höschen aus und drückte es Paul unter die Nase. Ich weiß, dass er das mag. "Das bekomme ich wieder." sagte ich mit erhobenem Zeigefinger. Er nickte.

Schade, dass Hannah nicht hier ist, sie verbringt das Wochenende bei ihren Eltern. Ihr wollt endlich wissen, wer Hannah ist, richtig? Das verstehe ich. Ginge mir genauso. Hannah ist meine Mitbewohnerin. Sie studiert auch, allerdings nicht Jura. Sie ist die Nummer 3 in unserer WG, für mich aber die Nummer 1. Ich muss ein bisschen ausholen, damit das alles klarer wird.

Ihr habt schon gemerkt, dass es meinen Eltern finanziell nicht schlecht geht. Eher gut. Und so besitzen sie neben dem Häuschen, in dem ich gerade bin und aufwuchs, noch ein paar andere Immobilien. Als klar war, dass ich nicht weit von ihnen studiere, kaufte mein Dad ein Appartement. Das definitiv zu groß ist für mich alleine. Es sind vier Zimmer, zwei Bäder, eine Toilette, ein großer Raum zum Wohnen und Essen und TV schauen, mit einer Küche dabei. Mein Dad ist großzügig, aber nicht verschwenderisch. Und so war klar, dass ich das Appartement mit jemand teilen muss. Kein Problem. Aber ich hatte mich verschätzt. Es war doch ein Problem. Und das Problem heißt Katharina.

Katharina ist die Tochter eines der besten Freunde und Kollegen meines Dads. Und Katharina ist mein Jahrgang. Andere Stadt, anderes Gymnasium, aber derselbe Zeitpunkt zum Einstieg ins Studium. Und das auch noch an derselben Universität. Jura, was sonst. Auch sie wie der Papa. Bis hierhin nichts Besonderes. Nur sind Katharina und ich verschieden. Das ist sehr sehr sehr vorsichtig ausgedrückt. Wir unterschieden uns äußerlich, wir unterscheiden uns in unseren Interessen, wir unterschieden uns bei unseren Freunden, wir unterschieden uns bei allem. Das wusste ich schon vorher, weil ich sie ja kannte und nie einen Draht zu ihr bekommen hatte.

Katharina ist deutlich kleiner als ich, das gleicht sie gewichtsmäßig aber durch einen größeren Umfang aus. Mehr als aus. Man kann sie pummelig nennen. Wenn man nett ist. In Wirklichkeit ist sie dick. Dick und nett ist eine echt akzeptable Kombination. Aber sie ist nicht nett.

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