Amelie (fm:Romantisch, 17184 Wörter) [1/2] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Gilbert_Thetellier | ||
Veröffentlicht: Jun 06 2023 | Gesehen / Gelesen: 20660 / 17026 [82%] | Bewertung Teil: 9.52 (262 Stimmen) |
Wiedersehen mit einer Freundin aus früheren Jahren |
My Dirty Hobby: das soziale Netzwerk für Erwachsene |
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gleich aussehe: anscheinend nicht.
'Ja, er bekommt dann immer so einen verträumten Gesichtsausdruck', meinte Nadine noch hinzufügen zu müssen.
'Na du bist doch nicht nur einen Blick wert', meinte ich vorpreschen zu müssen, um von meiner Verlegenheit abzulenken.
'Kommt doch zu mir rüber. Dann seid ihr auch im Schatten und wir können uns was unterhalten. Ich bin übrigens Amelie', stellte sie sich vor.
Als wir unsere Decke neben Amelies Platz gelegt hatten stellte Nadine uns vor.
'Dieser noch etwas verklemmte junge Mann ist Thomas, mein großer Bruder. Er tut immer so erfahren, aber wenn es um Mädels geht, dann wird er ganz ruhig. Ich bin Nadine', und reichte Amelie die Hand.
Ich hatte den Eindruck, dass Nadine mir irgendwas heimzahlen wollte, so wie sie sich gab und redete. Allerdings hatte ich keinen Schimmer, wann ich ihr in der letzten Zeit auf den Zeiger gegangen bin. Vielleicht als ich letztes Mal, als ihr Freund da war, sehr spät merkte, dass sie allein sein wollten.
Ich muss sie gelegentlich mal danach fragen.
Jetzt war ich aber wieder ganz anders abgelenkt, als Amelie mir die Hand entgegenstreckte. Ich nahm sie und wollte sie nicht mehr loslassen. Sie fühlte sich so weich an.
'Du kannst sie wieder loslassen, ich wollte mir was zu trinken aus der Tasche holen', meinte Amelie und zwinkerte mir zu. Nur langsam ließ ich ihre Hand aus meiner gleiten.
Ich sah in ein grinsendes Gesicht meiner Schwester.
'Was ist?'.
Sie zuckte nur mit ihren Schultern und grinste weiter.
Amelie erzählte uns nun, dass sie schon seit über fünfzehn Jahren hier im Ort wohnt und hier Zuhause ist. Ihre Eltern zogen auf die Insel, als sie noch ein Kleinkind war.
'Ich wurde zweisprachig aufgezogen, so dass ich mich auch in Deutsch verständigen kann. Das hat schon so ein paar Vorteile'.
Nadine erzählte nun auch sehr wortreich unsere Lebensgeschichte und ich hatte nun Gelegenheit, mir Amelie etwas genauer anzusehen. Sie war etwas größer als meine Schwester, hatte lange blonde Haare, ein hübsches Gesicht, eine dunkelbraune Hautfarbe, die sich bis zu den Zehen gleichmäßig auf dem jugendlichen Körper verteilte.
Und dieses listige Schmunzeln auf den Lippen, so wie jetzt, als sie mich dabei erwischte, als mein Blick etwas länger als normal auf ihren zwei kleinen Hügeln verweilte.
Ich sah mich wieder ertappt.
'Ich muss ins Wasser', rief ich spontan und rannte schon los. Nicht das sich bei diesem Anblick auch noch was anderes regt. Nach einiger Zeit kamen die beiden Mädels dann auch ins kühle Nass.
'Ist dir warm geworden?'.
Der Spruch konnte nur von meiner Schwester kommen.
'Nun ärgere ihn nicht so', meinte dann Amelie, der es auch aufgefallen war, dass meine Schwester mich aus der Reserve locken wollte, kam zu mir rüber und gab mir einen schnellen Kuss auf die Nasenspitze.
Ich stand wie angewurzelt im Wasser und Nadine bekam ihren Mund nicht mehr zu.
'So, auch wenn ich gerne noch was bei euch bleiben möchte, aber der Wind richtet sich leider nicht nach mir. Ich muss nun sehen, dass ich mit dem Boot wieder zu unserem Liegeplatz komme'.
Sie packte ihre Sachen zusammen, steckte den Mast wieder in die Masthalterung am Boot.
'Wenn ihr Lust habt, können wir uns heute Abend am Hafen bei Pablo treffen. Ich bin meist gegen neun da'.
Wir versprachen zu kommen und Amelie segelte zur Stadt zurück. Nadine und ich saßen noch einige Zeit auf unserer Decke.
'Ich finde sie richtig nett'.
'Mmhhh'.
'Und ich freue mich schon auf heute Abend'.
,Mmhhh'.
'Mensch Tommy, was ist los? Du magst sie wohl, was?'.
Ich nickte nur. Schon komisch. Da kennt man sich so gut wie gar nicht, redet kaum miteinander und hat schon so ein komisches Gefühl im Bauch.
'Dann sag mir in Zukunft früh genug Bescheid, wenn ich stören sollte. Dann lass ich euch alleine. Aber das du mir keinen Blödsinn machst, versprochen?'.
Ich nahm meine Schwester in den Arm und drückte sie. Obwohl sie mit Jungs auch noch nicht so die Erfahrungen hat, schien sie mich zu verstehen.
Wir trafen uns dann am Abend und auch die folgenden Tage manchmal am Strand oder bei Pablo. Meine Schwester war meist mit dabei. Wir verstanden uns alle sehr gut. Zwar hatte ich oft das Nachsehen, da die beiden Mädels oft über mich herzogen, aber wie sie es taten, damit konnte ich leben.
Dreimal war ich dann doch mit Amelie allein in eine weitere Bucht gesegelt. Manchmal sollte ich das Ruder übernehmen, weil sie sehen wollte, ob ich was das Segeln betreffend, von ihr was gelernt hatte.
Wir teilten uns nun eine größere Decke, lagen auch schon manchmal sehr nahe zusammen. Beim Tollen im Wasser kamen wir uns auch körperlich sehr nahe. Blödsinn, das hatte ich meiner Schwester versprochen, durfte ich nicht machen. Ich war auch der Meinung, dass es unsere kurze Freundschaft trüben würde. Aber ich genoss es, mindestens einmal am Tag ihre rückwärtige Partie einzucremen. Es war mehr ein Einstreicheln als Eincremen und ich ließ mir sehr viel Zeit dabei.
Manchmal war ihr Höschen etwas verrutscht. Die freigelegten Stellen mussten dann besonders bedacht werden. Sie kommentierte es meist mit 'Was gibt das denn?', ließ es aber zu.
Oft gab es dann einen scheuen Kuss und beide wollten anschließend schnell ins Wasser.
Abends sollte ich dann meiner Schwester berichten, wie mein Tag war. Manche Kleinigkeit ließ ich dann aber bei meinen Erzählungen doch aus.
Mit uns Dreien verging der Urlaub anscheinend noch viel schneller und unsere letzten Stunden am Abreisetag liefen.
Nadine und ich hatten schon den ganzen Vormittag damit verbracht, dass Apartment wieder in den Urzustand zu versetzen.
Am Nachmittag kam Amelie vorbei, um sich zu verabschieden.
Erst von meiner Schwester, dann von mir.
Als Amelie ihre Arme um mich legte und mich an sich zog, trafen sich für dieses Jahr letztmalig unsere Lippen. Nicht mehr scheu, wie bisher, sondern lang und zärtlich. Ich schloss meine Augen, um diesen Augenblick auf mich einwirken zu lassen. Ich konnte nur hoffen, dass es nicht das letzte Zusammensein bleiben wird.
Dann trennte sie sich schnell von mir und lief aus der Tür hinaus.
Meine Schwester kam nun herein und sah mich bewegungslos im Raum stehen. Sie kam hinter mich, verschloss vor mir ihre Arme und zog mich zu ihr hin.
'Sie mag dich', flüsterte sie fast und ich hoffte, dass meine Schwester einmal mehr recht hatte.
In den kommenden Jahren sah ich Amelie sehr selten. Wenn überhaupt, dann hatte sie nie viel Zeit.
Jahre später brachten meine Eltern mir einen Umschlag aus ihrem Urlaub mit. In ihm steckte eine Hochzeitskarte.
Amelie hatte geheiratet.
Auf der Rückseite schrieb sie mir noch, dass sie sich gerne an unsere kurze Zeit erinnere und wir bestimmt Freunde bleiben.
Ich freute mich für sie, hatte aber wieder dieses komische Kribbeln in der Magengegend.
Es war schon fast Mittag, als ich meine Augen aufschlug. Die Cocktails und die tolle Livemusik in der kleinen Kneipe hatten mich dort lange verweilen lassen, so dass ich mich erst gegen zwei Uhr in meinem Bett befand. Darüber machte ich mir aber keine Gedanken, da ich die fast vierzehn Tage des Alleinseins genoss.
Manchmal muss man von seinem normalen Tagesablauf auch mal abweichen können. Ob es nun hier im Süden war oder manchmal mit meinen engsten Freunden bei einem verlängerten Wochenende in einer Ferienwohnung an der holländischen Küste.
Die Dusche machte mich wieder einigermaßen wach, ich zog meine Lieblingsbekleidung an und ging wieder zu Pablo, um dort mein verspätetes Frühstück einzunehmen. Oft saß ich draußen am Tisch, um bei Milchkaffee und einem Schinkenbrötchen mir das hektische Treiben der Touristen anzusehen.
Hektik im Urlaub hatte ich mir schon lange abgewöhnt.
Heute war ich aber trotzdem nervös.
Amelie hatte mich vor zwei Tagen auf dem Smartphone angetickert, dass sie heute noch nichts geplant hatte und ob wir uns nicht zu einem Strandspaziergang treffen könnten. Natürlich hatte ich zugesagt.
Als es sich vor Monaten abzeichnete, dass ich für einige Tage hier herunter kommen musste, hatte ich erfolgreich einen Kontakt mit Amelie herstellen können und ihr den Vorschlag gemacht, dass man sich vielleicht treffen könnte.
Dabei erfuhr ich, dass Amelie seit Jahren geschieden ist und derzeit sich hin und wieder mit einem Mann trifft.
Unser Treffen sollte heute sein.
Grund zur Nervosität hätte es unter normalen Umständen nicht geben brauchen, denn wir kannten uns ja schon ewig.
Allerdings waren wir uns bei meinem letzten Aufenthalt vor einigen Monaten am vorletzten Tag sehr nahe gekommen:
Nach einem gemeinsamen Abendessen und anschließendem Besuch einer Cocktail-Bar waren wir nach Hause gelaufen. Da sie etwas außerhalb des Ortes wohnt, wollte ich sie durch die Dunkelheit begleiten. Wir hatten uns sehr gut über unser persönliches Umfeld unterhalten, als wir bei einem Thema einfach auf der Straße stehenblieben.
Fast wie abgesprochen näherten sich unsere Köpfe und unsere Lippen trafen sich zu einem zaghaften kurzen Kuss.
Ich hätte gern in ihre Augen gesehen, als wir uns trennten. Jeder wartete anscheinend auf eine Reaktion seines Gegenüber. Es verging aber nicht viel Zeit, als sich unsere Lippen dieses Mal länger fanden. Meine Arme zogen Amelie mehr an mich heran und meine Hände streichelten ihr über den Rücken.
Es fühlte sich gut an, ihren warmen Körper zu spüren.
Das hatte ich zwar schon von früher gekannt, da wurde der Rücken nur mit Sonnencreme eingerieben.
Das hier war was ganz anderes.
Nach einiger Zeit löste Amelie sich von mir und ging schnelleren Schrittes voran. Vor ihrer Haustür gab es noch einen schnellen Gut-Nacht-Kuss und sie verschwand im Haus.
Ich hatte nun genug Ereignisse auf dem Weg zu meinem Apartment und bis zum Einschlafen zu verarbeiten.
Hatten wir eine imaginäre Grenze überschritten?
Hatte der Alkohol seine Finger im Spiel?
Warum wollte Amelie plötzlich so schnell nach Hause?
Am nächsten Tag schrieb sie mir, dass es ein schöner Abend war, sie aber einen Kater von den Cocktails hat.
Sollte unser Näherkommen nur ein Produkt des Alkoholkonsum gewesen sein?
Es wäre sehr schade.
Zu einem weiteren Treffen war es bis zu meiner Abreise leider nicht mehr gekommen.
Nun wollten wir uns treffen.
Wie sollte ich mich verhalten?
An dem Punkt weiter machen, als wir uns zum letzten Mal gesehen hatten oder wieder viele Schritte zurück?
Ich beschloss, es darauf ankommen zu lassen.
Kurz vor drei machte ich mich auf den Weg. Wir wollten uns an unserem Lieblingsrestaurant am Hafen treffen und von dort aus losgehen.
Amelie saß auf der kleinen Mauer, die als Abgrenzung zum Strand diente. Als sie mich entdeckte, kam sie auf mich zu. Als sie kurz vor mir stand, hielt ich sie an ihren Armen fest und sah einige Sekunden in ihre Augen.
Dann setzte ich alles auf eine Karte und näherte mich ihrem Gesicht, nicht seitlich für ein Küsschen rechts und links, sondern grade nach vorne. Zentimeter für Zentimeter. Meine Augen starrten auf ihre.
Keine Abwehrreaktion, als sich unsere Lippen trafen, sondern ihre Arme, die ich losgelassen hatte, zogen mich an sie heran. Ich nahm ihren Kopf in meine Hände und küsste sie auf die Stirn.
'Hallo schöne Frau. Es war also kein Produkt unseres Alkoholkonsums', und strahlte sie an.
Auf ihrem Gesicht war ein großes Fragezeichen zu sehen.
'Erzähle ich dir nachher', grinste ich und nahm sie gut gelaunt wieder in den Arm. Ihren Kopf legte sie auf meine Schulter. Nach gefühlten zehn Minuten ließen wird dann von uns ab und gingen am Strand entlang.
Ziel war die kleine Bucht, zu der wir damals gesegelt waren. Dahin brauchten wir aber gut eine Stunde. Oft hielten wir unsere Hände und sie sah zu mir herüber, dieses spitzbübische Lächeln auf den Lippen, wenn sie merkte, dass ich manchmal mit dem Daumen über ihre Handfläche strich.
Viel war nicht los am Strand. Manchmal kamen uns Jogger entgegen und vereinzelnd lagen Personen auf ihren Decken. Den meisten Leuten wird der Fußweg einfach zu weit sein, um an diese schöne Stelle zu kommen. Daher ist der Strand auch in der Sommerzeit nicht überlaufen.
Jetzt im März ist das Wasser noch zu kalt, um darin baden zu wollen.
Wir tauschten uns aus, was in der Zwischenzeit bei jedem von uns in dem knappen halben Jahr passiert war und erreichten dabei schnell unser Ziel.
Meine sehr persönlichen Fragen hatte ich mir für später aufgehoben, da ich auf ihre Antworten und Reaktionen gespannt war.
Am Ende der Bucht, kurz bevor der Strand steinig wurde, holte ich meine große Decke aus der Tasche, in der ich unsere Strandutensilien verstaut hatte und legte sie einige Meter vom Wasser entfernt aus. Es wehte nur ein leichter Wind, so dass man die Decke nicht, wie meist im Sommer, mit Steinen an den Ecken vor dem Wegfliegen hindern musste. Amelie zog derweil schon ihr T-Shirt und Hose aus und legte sich auf eine Seite der Decke, ich dann, nachdem ich mich bis auf die Badehose auch ausgezogen hatte, auf die freie Seite.
'Gelb immer noch deine Lieblingsfarbe?', und deutete auf ihren Bikini.
'Ja, manches ändert sich auch über Jahrzehnte nicht'.
'An das Oberteil kann ich mich aber nicht erinnern', schmunzelte ich sie nun an.
Sie schien eine Weile zu überlegen.
'Na gut. Dann zeig mir mal, ob du mittlerweile so vertraut mit der Verschlusstechnik bist, dass du mir das Oberteil abnehmen kannst'.
Ich war überrascht, sollte meine Aussage doch nur ein running-gag sein.
Amelie drehte sich auf den Bauch und ich öffnete ihren Bikini- Verschluss, als wenn es was Normales wäre. Sie setzte sich hin und sah mich an.
Natürlich lag mein Blick auf ihren zwei Hügeln. Es war immer noch eine leichte Bräune zu sehen, ihre Brüste waren etwas größer, als ich sie in Erinnerung hatte. Aber immer noch 'eine-Hand-voll', wie ich es bei Frauen gerne sah.
'Du siehst schön aus', war mein Kommentar, als mein Blick dann wieder auf ihr Gesicht fiel.
Sie schmunzelte. Ich denke, sie weiß, wie sie auf Männer wirkt.
'Danke', sagte sie nur und gab mir einen Kuss. Sie holte eine Banane aus meiner Tasche.
'Nun erzähl schon, was du loswerden willst', erinnerte sie mich an meinen Kommentar vor dem Restaurant.
Sie legte sich querab von mir, mit dem Kopf auf meiner Brust. Sie sah zu mir hoch und als von mir immer noch keine Erklärung kam, meinte sie: 'Nun mach schon, wird doch wohl nicht so schwierig sein'.
Ich gab mir einen Ruck und erzählte: 'Du erinnerst dich sicherlich an unseren Spaziergang an meinem vorletzten Urlaubstag, als wir abends aus dem Ort zu dir nach Hause gingen?'.
Sie nickte beiläufig, so als wäre sie in Gedanken. Meine Hand spielte mit ihren Haaren.
Ich war nervös.
'Gegen Ende hatten wir uns auf der Straße geküsst und meine Hand berührte und streichelte deinen Rücken. Ich kann mich noch gut daran erinnern, was es bei mir für fast vergessene Gefühle entfachte. Dann warst du schnell vorgelaufen und bist nach einer kurzen Verabschiedung ins Haus gegangen. Nachdem ich am nächsten Tag deine Mitteilung gelesen hatte, war ich mir nicht mehr so sicher, ob der Verlauf des späteren Abends dem Alkohol zuzuordnen war.
Dann hatte ich den Eindruck, dass du so schnell im Haus verschwunden warst, damit ich eventuell nicht die Frage stellen konnte, ob ich mit zu dir kommen darf.
Nun, da ich dir vorhin auf die Lippen küssen durfte, hatte die Situation damals nichts mit den Cocktails zu tun. Das erfreute und beruhigte mich vorhin auch, so dass ich schon wesentlich entspannter mit dir hier zu dem Platz laufen konnte'.
'Ich antworte dir gleich', meinte Amelie und kam mit ihrem Kopf über meinen. Zum ersten Mal berührten ihre nackten Brüste meine Haut. Sie drückten weich auf mich ein, als Amelie weiter mit ihrem Kopf zu mir herunter kam. Ihre Lippen berührten meine. Nach einige Zeit öffnete sie ihren Mund und ihre Zunge drückte gegen meine Lippen. Automatisch öffnete ich nun auch meinen Mund und unsere Zungen spielten miteinander. Meine Hände strichen durch Amelies Haare. Es war ein schönes Gefühl, was wir lange auf uns einwirken ließen. Aber es erzeugte auch eine körperliche Spannung, die einerseits auf meiner Brust zwei Druckstellen erzeugten und andererseits meine Badehose zu klein werden ließ. Amelie setzte sich nun neben mich.
'Schluss jetzt, bevor das nun doch zu einem unkontrollierten Abenteuer wird', meinte sie und schmunzelte, als sie zu meiner unteren Körperregion sah.
'Wie du schon richtig angenommen hattest, war es zumindest nicht bei mir der Alkohol, dass es zu der Annäherung gekommen war. Es war einfach das Gefühl da und ich habe deine Streicheleinheiten genossen. Insofern war bis dahin alles gut. Was mein schnelles Verschwinden angeht, so bist du auch auf dem richtigen Gedankenweg. Denn da gibt es noch etwas, worüber wir noch nicht gesprochen haben, da ja auch bisher kein Anlass dazu war: du bist verheiratet und ich habe einen Freund. Unabhängig davon bist du meist nicht mehr als zweimal im Jahr hier, teilweise auch nicht alleine. So wie das aussieht, würde es immer nur eine kurzzeitige Affäre sein, wenn das gegenseitige Gefühl bleibt und man seine Partner, welchen Status sie auch immer haben, belügen wird. Andererseits siehst du aber auch, dass ich heute Nachmittag mit dir hier abgeschieden am Strand fast auf dir liege, ich dir meine harten Nippel in die Brust steche und du mir gegenüber nicht die Beule in deiner Hose verstecken musst. Ich finde es für mich bisher vertretbar, wie wir uns verhalten. Und bevor du gleich deinen Monolog beginnst, möchte ich mich ganz auf dich legen und das du mir wieder meinen Rücken streichelst'.
Sie ließ mir überhaupt keine Zeit, dass ich mich zu ihrem Positionswechsel äußern konnte, sondern sie lag bereits komplett auf mir, den Kopf seitlich auf meine Brust gelegt. Es schien sie nicht zu stören, dass meine Erregung gegen ihr Becken drückte und durch die kommenden Berührungen mit Sicherheit auch nicht weniger würde. Meine Hände streiften bereits über ihren Rücken und ich sah, dass sie die Augen geschlossen hatte.
'Nun gut, junge Frau. Da wir mit dem Körperlichen anscheinend noch gut umgehen können und nicht über uns herfallen, genieße ich jetzt auch einfach deinen warmen Körper. Aber nicht einschlafen, dass ich alles noch einmal erzählen muss', und küsste auf ihre Haare.
'Ich kann deine benannten Gründe nachvollziehen. Jeder von uns muss für sich entscheiden, was man seinem Partner gegenüber verantworten kann, bevor man von einem Betrug reden kann. Das mag der jeweilige Partner mit Sicherheit anders sehen, aber zu dieser Einschätzung sollte es aus verständlichen Gründen nicht kommen. Ich gehe auch davon aus, dass keiner von uns aus Boshaftigkeit oder sonst noch etwas dem Anderen gegenüber irgendwann die Affäre publik macht, setze also auf großes Vertrauen. Ich wähle jetzt einfach den Begriff Affäre, da mir kein anderes Wort einfällt. Ja, es wird mit Sicherheit dann immer eine Affäre bleiben, denn ich glaube nicht, dass sich die Entfernung zwischen uns verringern und auch meine Anwesenheit auf der Insel nicht sprunghaft mehr wird. Und wer weiß, vielleicht ist es ja auch nur ein Aufflammen von Gefühlen für eine kurze Zeit? Ich kann es dir nicht sagen. Was ich dir aber sagen kann ist, dass ich dir damals nicht die Frage gestellt hätte, ob ich bei dir übernachten kann. Da wir bei unseren bisherigen Gesprächen nie das Thema hatten, daher kannst du nicht wissen, dass bisher bei mir immer die Frauen das Tempo vorgegeben hatten. Hättest du mir die Frage gestellt, ob ich mitkommen würde und ich es gemacht hätte, wäre es aber auch kein Freibrief für mich gewesen, mit dir zu bumsen. Da hätte zumindest ich Bedenken gehabt, ob ich wirklich so weit gehen darf, wegen des Partners. Was dir aber hätte blühen können, wäre, dass meine Finger jeden Quadratzentimeter deines Körpers erforschen wollten. Da wäre, wie ich jetzt ja auch merke, deine Ablehnung sehr gering gewesen'.
Amelie nickte nur leicht und blieb auf mir liegen. Mit der Zeit wurde sie mir dann doch zu schwer und ich rollte sie zur Seite und ich blieb auf ihrem Becken sitzen. Wir sahen uns lange in die Augen.
'Dann lass uns zumindest dieses Jahr, die Tage die noch bleiben, eine Affäre haben', flüsterte sie fast, als wenn sie ihren eigenen Worten nicht glauben wollte.
Ich nickte nur, kam mit meinem Körper hinunter und küsste sie. Amelie schlang ihre Arme um mich herum und drückte meinen Körper noch mehr an sich heran. Als wir voneinander ließen, konnte ich es nicht lassen, dass ich auf ihre Nippel küsste. Amelie zuckte kurz zusammen. Ich musste nicht nur deshalb schmunzeln.
'Du läufst aus', meinte ich nur und zeigte auf ihr Höschen. An einer Stelle war es dunkelgelb geworden.
Sie lachte mich an. 'Bei so einer Behandlung kann das schon mal passieren. Es sollte dir nicht unbekannt sein'.
Es gefällt mir, auch darüber offen sprechen zu können. In der Vergangenheit war das bei meinen Beziehungen meist nicht der Fall. Aber hier spielt wahrscheinlich unser Alter und eine gewisse Vertrautheit eine Rolle.
Wir lagen noch eine Weile fast wortlos nebeneinander, unsere Hände meist auf dem Körper des Anderen. Gegen fünf wurde es uns dann doch zu kalt und wir beschlossen aufzubrechen.
Als ich die Decke in die Tasche verstaute, traute ich meinen Augen nicht: Amelie zog grade ihr Bikinihöschen aus, hatte sich dabei nicht umgedreht und stand nun nackt vor mir. Nun konnte ich auch ihr letztes körperliches Geheimnis sehen und konnte den Blick nicht abwenden.
'Mund zu. Meinst du, dass ich mit der nassen Hose in meine Jeans will?', und um es noch deutlicher zu machen, fuhr sie mit einem Papiertaschentuch durch ihre Spalte. Warum hat es diese Offenheit untereinander nicht schon früher gegeben? Es hätten mit Sicherheit bei vielen Situationen einen entspannteren Charakter gehabt.
'Nu tu nicht so, als wenn du das zum ersten Mal gesehen hättest', meinte sie noch, als sie wieder fertig angezogen war und hatte wieder so ein Schmunzeln im Gesicht.
'Ja, so wie grade war es war das erste Mal', lächelte ich sie an, gab ihr einen Kuss und wir gingen langsam wieder in Richtung Stadt.
Ich legte meinen Arm um ihre Hüften und zog sie manchmal zu mir heran.
'Du siehst so nachdenklich aus', meinte sie dann, als wir die Hälfte der Strecke hinter uns gelassen hatten, ich schon einige Zeit nichts mehr sagte und ich sie losließ.
'Ja. Ich weiß nicht wirklich, wie ich mich in der Öffentlichkeit dir gegenüber verhalten soll. Dich kennt man sicherlich im Ort und es könnte passieren, dass man deinem Freund erzählt, dass ich mit dir zusammen gesehen wurde. Dann arbeitet es noch in mir, wie weit ich mich dir gegenüber öffnen möchte oder auch kann. Da bin ich noch nicht mit mir im Reinen. Ich hatte bisher immer die Männer verurteilt, wenn ich mitbekommen hatte, dass sie ihre Frau betrogen und hatte es nicht verstanden oder verstehen wollen. Jetzt komme ich in eine ähnliche Situation, wo ich mich frage, wie ist es überhaupt dazu kommen konnte? Warum lässt man etwas zu, was man bisher verurteilt hatte? Ich glaube fast, dass jede Affäre eine eigene Geschichte, die nicht nur als Hauptargument den Sex hat und man als Außenstehender nicht darüber zu befinden haben sollte. Es ist jedenfalls einfach, jemanden zu verurteilen. Ich hoffe nur, dass nicht jemand über mich urteilen muss'.
'Nun was José anbelangt, da brauchst du dir nicht so viel Gedanken machen. Ich bin zwar mit ihm zusammen und um deine Frage von damals zu beantworten, auf die ich dir keine Antwort gegeben hatte: ja, ich schlafe auch manchmal mit ihm. Aber die große Liebe ist es derzeit noch nicht. Daher habe ich wahrscheinlich weniger Gründe, die gegen unsere zeitlich begrenzte Verbindung ist. Und wenn du meinst, dass wir es lassen sollen, dann sag es mir ehrlich und zeitnah, nicht dass ich mehr Gefühle entwickle und anschließend enttäuscht bin. Davon hatte ich in der Vergangenheit genug und kann darauf verzichten. Und damit du deine Entscheidung nicht zu lange herauszögern kannst, möchte ich heute Nacht bei dir bleiben. Aber zwei Sachen muss ich vorgeben: erstens, keine wilden Aktionen und zweitens muss ich morgen früh um sieben aufstehen. Im Gegensatz zu dir habe ich keinen Urlaub'.
Ich zog Amelie an mich heran und hielt sie mit meinen Armen fest an mich gedrückt. Die Entscheidung, wie ich mich verhalten würde, wäre dann auf heute Abend verkürzt.
'Dann lass uns erst zu dir gehen, damit du Sachen zum Anziehen für morgen und deinen Wagen mitnehmen kannst. Dann brauchst du morgen nicht noch zu dir nach Hause gehen'.
Amelie war damit einverstanden und wir bogen dann schon vor dem Städtchen entsprechend ab, um direkt zu dem Haus zu gelangen. Amelie packte eine kleine Tasche mit Anziehsachen zusammen und ich sah mich ein wenig in der Wohnung um. Es war schon lange her, als ich das letzte Mal hier war. In der Zwischenzeit hatte sich einiges geändert. Aus dem Schlafzimmer konnte man immer noch bis aufs Meer sehen. Bisher hatten keine anderen Häuser die Sicht versperrt.
'Es sieht toll von hier aus. Es muss abends oder nachts besonders schön aussehen, wenn der Mond auf das Meer strahlt'.
'Ja, deswegen habe ich hier auch ein großes Fenster. Reinsehen kann man hier auch nicht'.
'Dann könnte man das ja auch nicht sehen .....', nahm mir Amelie auf den Arm, als sie fast neben mir stand und legte sie aufs Bett.
'Oh nein, mein Freund. So haben wir nicht gewettet', rief sie nur und versuchte sich zu befreien. Nach einigen Minuten des Herumtollens hatte sie es dann doch geschafft und grinste mich an.
'So schnell bin ich nicht ins Bett zu bekommen'.
'Ich wollte ja nur mal ausprobieren, wie es ist, im Bett auf dir zu liegen'.
'Das wirst du noch früh genug erfahren', und hatte wieder ihr spitzbübisches Grinsen im Gesicht.
'So, ich glaube, ich habe alles für morgen zusammen. Dann lass uns mal fahren'.
Wir stiegen in ihren Wagen und fuhren fast bis vor meinem Apartment. Hier ist es doch noch ein wenig besser mit den Parkmöglichkeiten als bei uns in der Großstadt.
Wir brachten ihre Sachen zu mir ins Schlafzimmer.
'Hier sieht es auch ein wenig anders aus, als ich es kenne. Ist ja schon Jahrzehnte her'.
'Meine Eltern hatten vor circa zehn Jahren hier ein wenig umgestaltet. Der Grundriss ist aber geblieben. Es ist ja noch recht früh: sollen wir uns gleich was frisch machen und dann was Essen gehen? Mein Magen rebelliert schon ein wenig'.
'Können wir auf jeden Fall machen. Ich würde jetzt gern erst mal duschen und dann einen Kaffee trinken'.
Ich hatte es mir auch so vorgestellt.
Amelie ging ins Schlafzimmer und zog sich aus. Da das Bad auf der anderen Seite des Apartments war, musste sie wieder durch das Wohnzimmer. Das sie sich dabei mir gegenüber nackt zeigte, schien sie nicht mehr zu stören. Sie setzte dann noch einen drauf, indem sie kurze Zeit später an der Badezimmertür stand.
'Eure Dusche ist ja so schön groß. Willst du nicht auch kommen, dann habe ich jemanden für meinen Rücken einzuseifen'.
Oha, jetzt war wohl für mich die Stunde der Wahrheit gekommen. Aber gut, Amelie hatte ich am Strand schon mal kurz nackt gesehen, jetzt musste ich mir dann wohl Blicke gefallen lassen. Ich ging kurz ins Schlafzimmer und kam dann ausgezogen ins Bad. Amelie stand bereits nass im Duschbereich und wusch sich ihre Haare. Wie zu erwarten, musterte sie mich auch eine Weile und drückte mir dann die Waschlotion in die Hände.
'Dann zeig mir mal, dass deine Hände immer noch so gut mit mir umgehen können', grinste sie mich an.
'Bück dich ein wenig nach vorne, dann geht es besser', antwortete ich nur darauf und hatte in einer Hand die Lotion.
'Rückwärtig irgendwelche verbotenen Zonen?', wollte ich wissen.
Sie schüttelte den Kopf und ich verteilte die Lotion auf ihrem Rücken. Dann arbeiten sich meine Hände langsam vom Nacken bis zum Po und wieder hinauf. Als ich wieder am Po angelangt war, setzte ich mich auf den Boden. So war es dann doch angenehmer die untere Region zu erreichen. Ihr Po wurde sehr intensiv bedacht und als ich mit der Handkante mal durch ihre Poritze strich, zuckte sie kurz zusammen. Dann widmete ich mich ihren Beinen. Sie spreizte etwas ihre Oberschenkel. Ihr schien es nichts mehr auszumachen, dass ich jetzt einen schönen Ausblick auf ihre Spalte hatte. Ich achtete aber darauf, dass ich ihr mit den Händen nicht zu nahe kam. Als ich ihre Oberschenkel etwas massierte, merkte ich, dass ihre Beine etwas zitterten.
Sollten die Berührungen schon .......?
Ich machte nun noch schnell den Rest und stellte das Wasser wieder an, um nun die Lotion wieder abzuwaschen.
'Rituale Waschung beendet, Madame', und gab ihr einen Klaps auf den Po.
Amelie drehte sich langsam um und starrte mich an.
'Wenn du mich vorne auch so waschen würdest, würde es mir wohl kommen'.
Ich hatte ihre Regungen dann doch richtig verstanden. Ich zog sie zu mir und wir küssten uns. Es schien sie auch nicht zu interessieren, dass mein Penis vor ihren Bauch drückte. Die Behandlung hatte natürlich auch bei mir Wirkung gezeigt. Es war ein schönes Gefühl, diese Frau in den Armen zu haben.
Nach Minuten erinnerten wir uns doch, warum wir hier standen.
'So, jetzt bist du dran, umdrehen'.
Auch ich genoss länger als nötig ihre Hände auf meiner rückwärtigen Partie und hätte es noch stundenlang aushalten können.
'Vorne kannst du ja selber, oder?', meinte sie mich dann doch noch necken zu wollen.
'Ich versuche es mal. Wenn es nicht geht, sage ich dir bescheid'.
Sie brauchte mir nicht helfen. Es lief nun auch ohne weitere Zwischenfälle ab.
Amelie föhnte sich ihre Haare und ich machte in der Zwischenzeit den gewünschten Kaffee.
'Muss ich mir was anziehen oder kann ich so bleiben? Deine Klimaanlage ist ja noch nicht an'.
'Bleibe mal so. Dann habe ich was zum Ansehen'.
Amelie lachte und schüttelte ihren Kopf.
'Männer!'.
Ich nahm unsere Tassen und setzte mich auf die Liege auf dem Balkon. Amelie setzte sich hinter mich, legte ihren Kopf an meine Schulter und nahm ihre Tasse Kaffee in die Hand.
'Ich habe ein gutes Gefühl. Es wird eine schöne Nacht', flüsterte sie nach einer Weile.
Ich nickte leicht: das Gefühl hatte ich schon eine ganze Zeit.
Und langsam bekam ich auch den Eindruck, warum gebundene Menschen manchmal aus ihrem Umfeld ausbrechen, um dieses seltene, vielleicht schon fast vergessene Gefühl wieder zu erleben.
Gegen acht machten wir uns auf den Weg in ein abseits der Stadt liegendes Restaurant. Ich kannte es nur aus Amelies Erzählungen. Heute wollte sie es mir zeigen und wir fuhren mit ihrem Wagen dort hin, da wir keinen Wagen besitzen. Es war rustikal eingerichtet und die Speisekarte war auch nach meinem Geschmack.
'Fährst du zurück? Sie haben hier einen sehr leckeren Wein?', wurde ich gefragt, bevor wir unsere Bestellung aufgaben.
'Ja, wenn du mir früh genug Bescheid sagst, wo ich abbiegen muss. Ich habe mir den Weg nicht so eingeprägt, außerdem wird es wohl bald dunkel werden'.
Amelie nickte kurz und ihr Blick war wieder auf die Speisekarte gesenkt. Kurz darauf gaben wir die Bestellung auf. Nachdem wir unsere Getränke hatten, stießen wir auf den Abend an.
'Auf das der Abend so wird, wie jeder von uns ihn sich vorgestellt hat', meinte Amelie.
'Wie hast du ihn dir den vorgestellt?', wollte ich von ihr wissen.
Da die Tische um uns herum nicht besetzt waren, konnten wir auch Gespräche dieser Art führen. Amelie schien einen Moment zu überlegen.
'Nun, wenn wir wieder in deiner Wohnung sind, werde ich mich schnell duschen und dann in deinem Bett verschwinden. Ich würde von deiner Drohung Gebrauch machen wollen, dass du meinen Körper mit deinen Händen und Fingern ohne Ausnahme erkundest. Später möchte ich in deinem Arm liegen und dabei einschlafen. Und morgen früh versuche ich mich leise rauszuschleichen, damit du noch weiter schlafen kannst.
Kannst du dich damit anfreunden?'.
Während sie ihren Wunsch äußerte, nahm ich eine Hand von ihr und spielte mit ihren Fingern.
'Dann habe ich wohl richtig gehandelt und die Klimaanlage noch nicht eingeschaltet. Ich würde es nur ungern wegen der Temperatur unter der Decke oder im Dunkeln machen wollen, da ich gern die Reaktion von deinem Körper sehen möchte. Und ja, natürlich kann ich mich damit anfreunden. Es ist doch schon bei weitem mehr, als ich mir vorgestellt hatte'.
'Und was hast du dir vorgestellt?', wollte sie nun auch von mir wissen.
'Etwas weniger als du gerade beschrieben hast. Ich hatte nicht erwartet, dass du mir deinen ganzen Körper schenkst. Dann kann ich nur hoffen, dass wir genügend Zeit dafür haben'.
Wir beließen es nun bei diesen Aussagen für den restlichen Abend und überlegten, wie meine letzte Woche mit ihr gestaltet werden konnte.
'Ich werde nächste Woche wohl meist spät nach Hause kommen. Es gibt derzeit sehr viel zu tun und die Arbeitszeit ist auch nicht so gut geregelt wie in Deutschland. Vielleicht schaffen wir es noch abends einen kurzen Spaziergang zu machen, damit ich mich entspannen kann. Dann würde ich auch gern bei dir übernachten. Vielleicht kannst du ja auch schon eure Wohnung am Freitag fertig machen, dann könnten wir zumindest einmal bei mir schlafen. Wie du nachher ja sehen wirst, haben wir fast Vollmond und du könntest dann sehen, wie das Meer teilweise glitzert. Am Samstagnachmittag würde ich dich dann zum Flughafen fahren'.
Ich war mit ihrem Vorschlag einverstanden. Wir bekamen unser Essen und redeten nicht mehr viel. Das Essen war hervorragend. Hier würde ich sicherlich nicht das letzte Mal gewesen sein.
Nach dem Essen gab es noch einen Kaffee, dann machten wir uns wieder auf den Heimweg, damit es für Amelie nicht zu spät wurde.
'Bist du derzeit alleine im Haus?', wollte Amelie wissen, als wir den Wagen abgestellt hatten.
'Ja, um diese Zeit ist meist niemand anwesend. Die anderen Eigentümer sind meist im Sommer für ein paar Wochen da. Warum?'.
'Nun, ich bleibe über Nacht. Es könnte Gerede aufkommen und dann ist es nicht mehr geheim'.
Daran hatte ich auch schon gedacht. Für dieses Haus könnte es zutreffen, mit den Nachbarn der umliegenden Häuser haben wir keinen Kontakt oder sind uns nicht bewusst begegnet.
Es ist schon erstaunlich, an was man bei so einer Geheimniskrämerei zu denken hat. Es ist nur gut, dass Amelie auch darüber nachdenkt.
'Daran habe ich auch schon gedacht. Wir sollten uns nur nicht zu auffällig benehmen'.
Ich gab Amelie den Wohnungsschlüssel, da ich unsere Taschen tragen wollte. Amelie hing ihre Kleider an den Schlafzimmerschrank und ich packte derweil meine Strandtasche aus.
'Ich wäre fertig. Kommst du mit duschen?', wollte sie von mir wissen.
Natürlich wollte ich. Wenn ich schon eine schöne Frau um mich habe, dann will ich es auch genießen. Allerdings war dieses Mal der Duschvorgang unspektakulär, da wir uns später noch nahe kommen wollten.
Nachdem wir uns abgetrocknet hatten, hingen wir unsere Badetücher auf dem Balkon auf. Da ich grade hinter Amelie stand, gab es einen Kuss auf den Nacken.
'Ein Reich für Spanner ist es hier. Da kann man ja fast überall auf die Balkone sehen', meinte sie, als sie sich umgedreht hatte und ihre Arme um meinen Hals legte.
'Ja, man sollte schon aufpassen, was man auf seinem Balkon veranstaltet. Aber in dieser Höhe der Wohnung hätten nur die Frauen ein Problem', und küsste auf ihre beiden Hügel. Amelie schmunzelte und verstand, was ich damit sagen wollte. Sie zog mich in das Schlafzimmer und setzte sich auf das Bett. Ich ging noch mal kurz zum Schrank, holte ein großes Badetuch heraus und legte es auf meiner Seite aus. Amelie sah mich ungläubig an.
'Erstens möchte ich deinen Körper gleich mit einem Öl einstreicheln und zweitens wirst du mit Sicherheit auslaufen'.
'Wovon sollte ich denn auslaufen?', fragte sie und sah mich ungläubig an.
'Wirst schon sehen...'.
Ich stand noch mal auf und suchte in meinem Schrank das kleine Fläschchen mit Aromaöl, was ich mir vor längerer Zeit bei einem Massagestudio gekauft hatte, da es so gut roch. Ich wurde fündig und setzte mich neben Amelie aufs Bett.
'Nun, wenn du möchtest, dann lege dich fürs Erste auf den Bauch'.
Sie lächelte mich an und legte sich auf das Badetuch. Ich träufelte etwas von dem Öl auf Amelies Rücken und meine Hände.
Dann fuhr ich über ihre rückwärtige Partie vom Nacken bis zu den Zehen langsam und gefühlvoll mit den Fingern und Händen, massierte einige verspannte Stellen. Als ich in Richtung Po kam, spreizte ich etwas ihre Beine und setzte mich in Höhe der Knie dazwischen. Da ihr Po eine gewisse Anziehungskraft besaß, ließ ich mir dort sehr viel Zeit. Ich nahm noch ein paar Tropfen von dem Öl auf zwei Finger und spielte dann mit ihrer hinteren Öffnung. Amelie schien nichts dagegen zu haben, manchmal ging ein kurzes Zucken durch ihren Körper.
Ich entsann mich dann, dass der Körper nicht nur aus einem Po bestand und bedachte noch ihre Beine und Füße. Als ich mit dem letzten Zeh fertig war, gab es auf ihre Backen jeweils einen Kuss.
'Eine Seite fertig. Dann drehe dich mal um'.
Amelie drehte sich langsam um. Ihre Wangen waren leicht gerötet. Sie lächelte mich an, sagte aber nichts.
'Bleibt es dabei: keine Einschränkungen?', wollte ich sicherheitshalber noch mal wissen.
Sie nickte nur und schloss ihre Augen. Ich verteilte wieder das Öl auf ihrem Gesicht und restlichem Körper und meine Finger zogen über ihre Haut. Nun konnte ich auch ihre Reaktion erkennen, wenn ich verschiedene Körperteile berührte. Besonders viel Zeit verbrachte ich mit ihren beiden Hügeln. Ihre Nippel waren schon lange hart und ich drückte sie leicht mit meinen Lippen, während meine Hände sanft auf die weichen, warmen Seiten drückten.
Amelie war bereits unruhig geworden. Ihr Atem ging schon nicht mehr gleichmäßig und ihr Kopf bewegte sich oft zur Seite. Meine Lippen glitten weiter ihren Bauch hinunter und meine Zunge spielte in ihrem Bauchnabel, während meine Finger ihre Rippen nachzeichneten. Irgendwann setzte ich mich wieder zwischen ihre Beine und meine Hände liefen über ihr Becken, die Finger nah an ihren Schamlippen vorbei, über die Oberschenkel bis zu den Knien und dann wieder zurück. Amelies Becken war bereits sehr unruhig. Ein kleiner Turm ragte etwas aus ihrer Spalte. Ich ging mit meinem Kopf nach vorn und meine Lippen drückten auf ihren Kitzler. Amelies Becken bäumte sich auf und sie drückte meinen Kopf fester auf ihr Becken. Ich legte meine Hände unter Amelies Po und meine Zunge lief durch ihre nasse Spalte. Amelie klemmte meinen Kopf mit ihren Oberschenkeln ein und drückte mir ihr Becken entgegen. Ich bekam kaum noch Luft. Als ich ihren Kitzler dann auch noch mit der Zunge bediente, war es soweit: ihr Oberkörper schnellte nach oben und mit einem langgezogenen 'ja, schön', ließ sie sich wieder aufs Bett fallen. Ich gab ihr noch einen Kuss auf ihren kleinen Turm, legte mich anschließend neben Amelie und nahm sie in den Arm.
Sie ließ ihre Augen geschlossen. Manchmal zuckte noch ihr gesamter Körper, sie kam aber nun zur Ruhe und war kurzfristig eingeschlafen, wie ich an den ruhigen Atemzügen erkennen konnte.
Als ich mit meiner Hand durch ihr Haar strich, wurde sie wieder wach.
'Habe ich geschwächelt?', lächelte sie mich an.
'Ein wenig. Aber wer sich so schön hat fallen lassen, der darf das'.
'Und dafür laut geworden ist'.
'Ist ja niemand da außer mir, der es hören konnte'.
Amelie legte wieder den Kopf auf meinen Oberkörper und spielte mit ihren Fingern in meinem Gesicht.
'So schnell ist es mir bisher noch nie gekommen. Du hast mich kaum da unten berührt, da war es schon so weit'.
'Dafür hatte ich mir ja auch vorher mehr Zeit für den Rest deines Körpers genommen und da wurdest du schon langsam aufgeladen'.
'Stimmt. Das war auch wunderschön'.
'Das ist das, was ich einmal versucht hatte zu erklären. Jetzt ist es neu, von einer anderen Person umgesetzt. In ein paar Monaten würde es nicht mehr so diese Wirkung haben, wie sie jetzt war. Das sind Gefühle, die man in einer Beziehung verlernt oder vergisst, bei einem anderen Partner wiedererkennt. Das ist nur ein Grund für das Verlockende an einer neuen Beziehung oder Affäre'.
Amelies Kopf drehte sich nach unten.
'Und was machen wir mit ihm hier?', und tippte mit dem Finger auf mein Geschlecht, 'der muss doch fast explodieren'. Sie sah wieder zu mir hoch und hatte wieder dieses spitzbübische Grinsen im Gesicht.
'Ich denke, du kennst dich damit aus', meinte ich nur.
Amelie rutschte mit ihrem Kopf weiter an mir herunter und spielte mit zwei Fingern an meinem Glied. Einige Zeit später rutschte sie noch weiter hinunter und nahm ihn in den Mund. Ihre Lippen und Zunge spielten an der Eichel und eine Hand drückte auf die Hoden. Ich war bis zum Bersten gespannt.
'Muss ich dich warnen?', wollte ich noch schnell wissen.
Amelie schüttelte leicht ihren Kopf. Sie brauchte sich auch nicht lange bemühen. In kürzester Zeit merkte ich schon das Kribbeln in meiner unteren Region und nachdem Amelie einmal leicht zugebissen hatte, explodierte ich in ihrem Mund. Sie schien keine Probleme damit zu haben. Sie drehte sich schnell um und legte sich auf mich. Ihr Kopf kam herunter und wir küssten uns lange und intensiv. Unsere Zungen spielten miteinander und ich schmeckte noch meinen Samen. Das schien keinen von uns zu stören. Nach einiger Zeit legten wir uns wieder nebeneinander und Amelie kam wieder in meinem Arm.
'Wie lange hatte ich diese Stunden nicht mehr?', meinte sie die rhetorische Frage zu stellen.
Ich hätte diese Frage auch stellen können. Aber ist es nicht sehr häufig in längeren Beziehungen so? Man kennt seinen Partner und umgekehrt auch. Wo gibt es dann was Neues, was den Partner wieder interessant macht oder hält?
An diese Fragen wollte ich nicht denken. Ich hatte meine Grenze bereits überschritten, als ich die Entscheidung getroffen hatte, mit Amelie zu mir nach Hause zu fahren, um dann irgendwann im Bett zu liegen, egal was dann passieren würde.
Es war einfach schön und das war derzeit wichtig.
'Grübel nicht so viel', meinte Amelie, als sie mein Gesichtsausdruck sah.
'Es ist schön bei dir zu sein und das ist derzeit wichtig'.
Ich strich ihr durchs Gesicht und lächelte: 'Ja, den gleichen Gedankengang hatte ich grade auch gehabt'.
'Ich möchte jetzt so verklebt und nass bei dir einschlafen. Einverstanden?'.
'Kein Problem'.
Sie kuschelte sich noch enger an mich und schloss ihre Augen. Gut, dass wir keinen Hochsommer haben.
'Gute Nacht mein Spatz', und küsste sie auf die Stirn.
Ich brauchte auch nicht mehr sehr lange um einzuschlafen.
Bei gutem Sex werden Männer schnell müde, sagt der Volksmund.
Noch hatte ich einige Tage es festzustellen, ob der Volksmund recht hat.
Ich wurde am Morgen als erster wach. Amelie lag auf ihrer Seite auf dem Bauch, die Zudecke nur verdreht auf ihrem Rücken. Es ließ sich nicht vermeiden: ich musste einfach auf ihre Backen küssen. Sie schien sich keine Mühe zu geben, wach zu werden. So war zumindest der Eindruck. Schließlich drehte sie sich schmunzelnd um, drückte mich mit dem Rücken aufs Bett und legte sich auf mich.
'So möchte ich jetzt immer geweckt werden'.
'Kann ich nicht garantieren. Ich bin normal ein Langschläfer', meinte ich kommentieren zu müssen.
Sie küsste mich zärtlich auf Nase und Mund. Nur widerwillig stand sie langsam auf.
'Ich muss leider los', war ihr Kommentar.
'Dann muss ich aber den neun neuralgischen Punkten einer Frau noch auf Wiedersehen sagen', schmunzelte ich und drückte sie sanft aufs Bett. Ich kam über sie und küsste sie auf Stirn, die Augen, Nase, ihre zwei Hügel, den Bauchnabel, ihre Scham und letztendlich auf ihren Mund.
'Jetzt kannst du ins Bad', lächelte ich süffisant.
'Ich will aber jetzt nicht mehr'.
Ich zuckte nur mit den Schultern. Amelie gab sich geschlagen und ging ins Bad. Ich war nur durch die kleine Aktion jetzt auch wach und setzte mich auf den Bettrand und wartete auf Amelie. Als sie aus dem Bad kam, schlenderte sie auf mich zu und drücke mich an sich. Mein Kopf drückte an ihre weichen Hügel.
'Mach das du fertig wirst, sonst kann ich für nichts garantieren', meinte ich nur und meine Lippen berührten kurz ihre harten Nippel. Amelie schien es auch so zu sehen und kleidete sich nun schnell an.
Wir tranken in der Küche noch einen Kaffee zusammen, bevor sie dann mit einem Kuss verabschiedet wurde. Ich ließ mir mit dem Kaffee noch einige Zeit. Dann machte ich mich auch fertig und ging, wie meist am Morgen, zu Pablo, um meinen obligatorischen Kaffee und ein belegtes Brötchen zu essen. Wie oft sah ich den Menschen auf der Straße zu.
Gegen zehn klingelte mein Telefon. Es war meine Schwester Nadine, die wissen wollte, wie mein Nachmittag mit Amelie gewesen war. Ich erzählte ihr, natürlich mit deutlichen Lücken im zeitlichen Ablauf, was Amelie und ich am letzten Abend gemacht hatten.
Nadine und ich verstanden uns auch noch nach Jahren sehr gut und konnten uns alles erzählen. So war ich immer informiert über ihr Liebesleben und umgekehrt. Es war auch in der Vergangenheit immer gut gewesen, eine verschwiegene und loyale Freundin zu haben. Sie hatte mir über so manche Tiefpunkte hinweg geholfen.
'Und, warst du alleine letzte Nacht?', wollte sie auf einmal wissen.
'Wie kommst du denn da drauf?'.
'Ich merke es an deiner Stimme, wenn und wie du über Amelie sprichst. Außerdem hattest du die ganze Zeit versucht, nicht über den späteren Abend zu reden. Mir ist es schon sehr früh aufgefallen. Pass nur auf, wenn du mit Monika telefonierst. Also wart ihr zusammen. Ich hoffe nur, dass ihr euch bewusst seid, was ihr macht. Ansonsten freut es mich für dich Brüderchen. Du warst ja damals schon so verliebt in sie'.
Meiner Schwester konnte ich einfach nichts vormachen. Sie hatte mich schon immer schnell durchschaut, egal ob es im Guten oder im Schlechten war.
'Ja, ich merke schon, ich kann dir nichts vormachen. Und ja, Amelie war letzte Nacht bei mir und wird es auch sicherlich noch öfter sein. Ich hatte dir ja erzählt, dass wir uns letzten Sommer näher gekommen waren und wir konnten daran anknüpfen. Es lief einfach gut an dem Tag und ich und auch sie war bereit, die Grenze zu überschreiten. Es ist bei mir das erste Mal gewesen und ich hatte zuerst diverse Probleme damit, meine Frau zu hintergehen. Aber du weißt ja, wie es bei uns so läuft. Hier kamen wieder Gefühle hoch, die ich schon lange vergessen hatte'.
'Und wie sieht Amelie das?'.
'Wir sind uns schon klar, dass es nur vorübergehend sein kann. Amelie hat auch einen Freund. Sie muss auch sehen, wie sie damit klar kommt. Und wie läuft es bei dir und Bernd?'.
Mir war nicht ganz wohl bei diesem Thema und wollte davon weg.
Sie hatte mir vor Monaten erzählt, dass sie einen neuen Freund hat. Leider hat sie mit den Männern auch nicht sehr viel Glück, obwohl sie immer noch sehr gut aussieht.
'Tja, ich werde mich wohl zeitnah von ihm wieder trennen. Ich hatte dir ja erzählt, dass es so toll angefangen hatte. Wir hatten ja auch im Bett viel Spass, aber dann merkte ich doch, dass er ein guter Schauspieler war. Er verstrickte sich mit der Zeit in immer mehr Widersprüche und ich kann ihm nicht mehr so wirklich trauen'.
'Das tut mir leid. Es sah ja wirklich erst so aus, als wenn er endlich mal der Richtige für dich wäre'.
'Ich werde es überleben. Dann musst du mir dann wie früher einen Partner aussuchen. Bei den Zweien, die du mir in der Vergangenheit ausgesucht hattest, hatte es zumindest länger gehalten'.
'Ja und du mir damals Amelie', dachte ich so und musste dabei grinsen. Wie ungezwungen wir doch damals waren.
Nadine erzählte nun noch etwas von ihrer Arbeitsstelle und ihren vergangenen Wochenenden, bis sie ihr Pulver verschossen hatte. Ich hatte sowieso nicht viel zu erzählen.
'Dann mach es gut, Brüderchen. Im wahrsten Sinne des Wortes', und lachte dabei, 'Dass mir keine Klagen kommen. Ich wünsche dir eine schöne Zeit mit Amelie und grüß sie von mir'.
Kurze Zeit später beendeten wir das Gespräch.
Ich musste schmunzeln: meine kleine Schwester. Wenn sie nicht meine Schwester wäre, hätte ich mit Sicherheit ein Verhältnis mit ihr angefangen. Es waren sehr viele Punkte, bei der wir die gleiche Meinung oder Einstellung hatten. Mich machte es nur traurig, dass sie immer wieder an Knalltüten von Männern kommt, mit denen sie nach kurzer Zeit wieder auseinander war. So wie jetzt wieder mit ihrem Bernd.
Es war bereits Mittag und ich rief nun meine Frau in ihrer Mittagspause an. Zuhause lief alles in bekannten Bahnen, will sagen, dass Monika nicht viel zu erzählen hatte, ich aus gewissen Gründen noch weniger. Ich erzählte halt nur, dass ich mich mit Amelie getroffen hatte und wir essen waren.
Ist schon irgendwie komisch: mit meiner Schwester hatte ich ein Vielfaches länger gesprochen, als mit meiner Frau. Hat man nach so langer Zeit sich wirklich nicht mehr viel zu erzählen? Anscheinend nicht.
Ich hatte noch einige Stunden Zeit, bis Amelie von der Arbeit kommen würde und holte mir mein Tablet aus der Wohnung und ging langsam zu einer nahen Bucht, um dort bei dem Geräusch von brechenden, kleinen Wellen meine Nachrichten und News zu lesen. Es ist ein Ort, an dem man sich gut entspannen konnte, auch im Sommer.
Gegen fünf schrieb mir Amelie, dass sie wohl so gegen acht zu mir kommen wollte, auch schon was gegessen hat und sehr fertig von der Arbeit. Sie würde gern früh ins Bett gehen wollen.
Ich machte mir um sechs herum mein Abendbrot und wartete mit einem Glas Rotwein auf dem Balkon, dass Amelie zu mir kam. Kurz nach acht klingelte es an der Tür. Amelie lächelte mich an und gab mir einen Kuss. Ich sah ihr aber an, dass sie geschafft war.
'Nur noch schnell unter die Dusche und dann ins Bett, ja?'.
Ich nickte nur leicht. Nicht viel später lagen wir nebeneinander im Bett. Ihr Kopf lag wieder auf meiner Brust, ich spielte mit ihren Haaren.
'Bevor ich es doch noch vergesse zu erzählen: ich kann morgen leider nicht kommen. Ich hatte vergessen, dass José zu mir kommen wollte. Wir wollen im Wohnzimmer was umstellen'.
Ich bemerkte einen kleinen Stich. Damit musste ich klarkommen: ich bin nicht der einzige Mann in Amelies Leben und das auch nur für eine kurze Zeit.
'Auch das Schlafzimmer?'.
Amelie sah mir in die Augen.
'Nein, nur das Wohnzimmer. Aber er wird voraussichtlich bei mir schlafen'.
Was sollte ich dazu sagen? Ich bin der Eindringling in ihre Beziehung, wie intensiv sie auch sein mag.
'Nun sei nicht traurig. Ich bin doch jetzt bei dir, aber schon sehr müde. Ich würde gern von dir in den Schlaf gestreichelt werden. Aber bitte so, dass ich auch einschlafen kann'.
Sie gab mir einen zärtlichen Kuss und legte sich seitlich an mich, so dass meine Hand ihre Vorderseite erreichen konnte.
'Schlaf gut', flüsterte ich ihr ins Ohr und meine Hand und Finger streichelten über ihre weiche, warme Haut. Lange brauchte ich mich nicht bemühen, denn nicht viel später hörte ich ihre gleichmäßigen Atemzüge.
Ich hatte dieses Mal nicht mitbekommen, dass sich Amelie aus dem Bett geschlichen und sich im Bad angezogen hatte. Sie saß auf der Bettkante und strich mir mit einem Finger durch das Gesicht.
'Guten Morgen. Ich muss los'.
Sie kam mit ihrem Kopf herunter und gab mir einen zärtlichen Kuss. Ich war geneigt, sie zu mir aufs Bett zu ziehen, um sie nur kurz zu spüren, ließ es dann doch sein.
'Bis eventuell morgen Abend'.
Ich nickte nur. Es war ein Arbeitstag für Amelie, ich hatte Urlaub. Wie schön wäre es gewesen, wenn wir noch ein bis zwei Tage komplett für uns hätten? Unbeschwert den Tag genießen, uns immer wieder nah sein, verrückte Dinge machen und abends an uns kleben.
Ich sollte mich nicht beschweren: ich war mehr mit ihr zusammen, als ich mir vorgestellt hatte. Und letztendlich auch nachts. Das war kaum zu überbieten.
Als Amelie aus dem Haus war, stand ich auch langsam auf, um meinen Tagesablauf abzuspulen. Viel hatte ich mir nicht vorgenommen. Es mussten ein paar Getränke gekauft werden, der Kühlschrank war noch gut gefüllt: es sollte noch bis Samstag reichen. Zudem wollte ich mit Amelie mindestens noch einmal Essen gehen. In dem rustikalen Restaurant, irgendwo ein paar Kilometer von hier. Ich hatte mir den Weg nicht eingeprägt. Dort war die Gefahr auch geringer, dass wir zusammen gesehen wurden. Wegen dem Gerede.
Nach den Einkäufen nahm ich mein Notebook mit zu Pablo. Ich hatte meinem Kollegen versprochen, heute kurz auf unseren Projektplan zu sehen, da diese Woche einige Meilensteine im Projekt anlagen und er sich mit mir absprechen wollte. Morgen war eine Sitzung geplant. Bei Pablo gab es einen sehr guten Internetzugang und so konnte ich an die Dokumente kommen, die in der Firmencloud waren. Wie es meist so kommt, waren meine Tätigkeiten nicht von kurzer Dauer, sondern zogen sich bis in den Nachmittag hinein. Natürlich auch mit diversen Telefonaten. Gut, dass es mittlerweile ein besseres Roaming gibt. Ich kann mich noch erinnern, dass wir vor Jahren teilweise Telefonrechnungen in dreistelliger Höhe hatten. Pablo schüttelte nur mit dem Kopf, als er mir wieder einmal einen Kaffee brachte.
Es war kurz vor vier, als ich endlich das Notebook zuklappte und mir noch einen Kaffee bestellte. Ich schüttelte fast unbemerkt meinen Kopf: wie bescheuert muss man sein, um einen halben Urlaubstag für den Arbeitgeber zu opfern. Anstatt am Strand entlang zu laufen oder zu liegen: Homeoffice in der Sonne.
Meine Stimmung wurde schlagartig besser, als Amelie mir eine WhatsApp schrieb, dass sie voraussichtlich morgen nur einen halben Tag arbeiten wollte. Das waren doch sehr gute Aussichten.
Ich beschloss noch einen Spaziergang zu machen. Die Stunden Arbeit hatten mich zu sehr in meine Arbeitswelt gezogen, ich wollte wieder in Urlaubsstimmung kommen. Heute Abend wollte ich wieder einmal in meine Stammkneipe, da dort ab acht Livemusik angeboten wird. Livemusik wurde in den letzten Jahren nicht sehr oft geboten, ob es im Sommer in den Hotels oder Kneipen war.
Heute konnte mich allerdings die Musik nicht so sehr verzaubern wie sonst. Ich musste sehr oft an Amelie denken, die heute mit ihrem Freund die Nacht verbrachte. Wie sehr ich an seiner Stelle sein wollte. Wie es ihr wohl geht? Ich meiner Schwester recht geben musste, dass ich mich vor Jahrzehnten in sie verliebt hatte, wie es nun mal im Teenager- Alter schnell passieren konnte. Und was ist jetzt? Ich musste mir eingestehen, dass ich sie immer noch liebte. Trotz einer eigenen Ehe, ihrer ehemaligen Ehe, ihrem jetzigen Verhältnis zu einem Mann. Was ist bei dieser Frau anders? Oder ist es die kurze Zeit des Zusammenseins, die meist positiv durchlaufen wird? So wie ich es von einem Wochenend- Verhältnis kannte, was letztendlich dann doch beendet wurde.
Ich konnte mir manche Fragen nicht beantworten. Oder ich wollte es auch nicht. Einfach nur die schöne Zeit mit der Frau genießen, solange wir uns einig waren. Die Cocktails entfachten auch langsam ihre Wirkung. Ich hatte heute Abend anscheinend doch mehr getrunken als üblich. Das kam nicht oft vor, erzeugte aber bei mir dann sehr schnell eine Müdigkeit.
Ich musste ins Bett.
Mein Kopf erzählte mir sehr deutlich, dass ich gestern wohl etwas zu viel getrunken hatte. Es war schon fast Mittag, als ich die Kaffeemaschine anwarf und anschließend meinen Körper mit kühlen Wassertropfen zu neuem Leben erwecken wollte. So richtig ist es mir nicht gelungen. Hunger hatte ich auch nicht, da ich mir gestern Abend zu späterer Stunde noch was zu essen bestellt hatte.
'¿Fue tarde anoche, Tommy?', grinste mich Pablo an, als er mir meinen bestellten Milchkaffee brachte. Ich nickte nur. Wahrscheinlich sah ich immer noch nicht besonders frisch aus.
Ich war in meinen News so vertieft, als sich plötzlich Arme um mich legten und ich einen Kuss auf den Kopf bekam.
'So kann man es wohl aushalten'.
Amelie hatte schon Feierabend und mich hier gefunden. Sie setzte sich mir gegenüber auf den Stuhl. Meine Kopfschmerzen waren mit einem Schlag verschwunden. Ich hätte sie so gern in den Arm genommen, aber wir waren in der Öffentlichkeit und das noch ziemlich zentral. Daher hielt sich die Begrüßung in Grenzen.
'Schön, dass du schon da bist', und lächelte sie an. Pablo kam mit einem Getränk an unseren Tisch, was Amelie anscheinend vorher schon bestellt hatte. Pablo knipste mir mit einem Auge zu, als er wieder den Tisch verließ. Sollte er unsere Zurückhaltung durchschaut haben? Er kennt mich ja schon einige Jahre und meinen Status.
Wir unterhielten uns einige Zeit über ihre Arbeit, der gestrige Tag wurde nicht erwähnt.
'Hast du Lust, gleich zu unserer Bucht zu laufen? Heute ist es so angenehm warm und kaum Wind und ich möchte mich ein wenig bewegen', fragte sie mich.
Was sollte ich dagegen haben und sagte zu. Wir tranken unsere Getränke aus und gingen in meine Wohnung, um uns umzuziehen und die Strandtasche zu packen. Wir verloren nicht viel Zeit und gingen los. Als es nur noch vereinzelt Personen am Strand lagen, legte ich meinen Arm um Amelies Hüfte. Wir hatten den Weg bisher nicht viel erzählt und auch jetzt schmunzelte sie nur. Wir breiteten an der gleichen Stelle wie vor Tagen unsere Decke aus. Amelie hatte sich bereits komplett ausgezogen und lag auf der Decke.
'Stell dich nicht so an und zieh dich auch aus. Hier kommt so gut wie niemand hin', und hatte wieder dieses Grinsen im Gesicht.
Ich hatte damit auch keine Probleme mehr, da wir uns bereits nackt gesehen und gefühlt hatten. Eine Änderung an ihrem Körper konnte ich aber doch feststellen: ihre kurzgetrimmte Schambehaarung war komplett entfernt.
'Was hat dich denn zu der Aktion verleitet?', grinste ich sie an und deutete auf die nun kahle Stelle.
'Ich habe es bei dir gesehen und wollte es mal ausprobieren, wie es ist'.
'Und?'
'Irgendwie cool, aber es juckt manchmal'.
Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.
'Na, dann pass mal auf, dass da nicht alles juckt'.
Amelie kniff mir in den Hintern.
'Pass bloß auf, Freundchen, dass bei dir nicht gleich was juckt', und legte sich einfach auf mich.
Es juckte zwar nichts, aber es bewegte sich was, dass Amelie wohl merkte, als sie grinsend ihren Kopf zu mir herunter senkte und mit ihrer Zunge an meinen Lippen spielte.
'Reize mich nicht so, sonst muss ich gleich ins kalte Wasser', versuchte ich mich zu verteidigen.
Sie machte unbeirrt weiter. Bevor es mir dann doch zu viel wurde, drehte ich sie von mir herunter, legte sie fix über meine Schulter und rannte ins Wasser. Sie trommelte mit ihren Fäusten auf meinen Rücken, da sie wusste, was auf sie zukam. Der Kontakt mit dem Wasser war fast tödlich. Aber ich musste da jetzt durch. Da ich noch relativ schnell lief, war der Schock nicht ganz so dramatisch. Amelie schrie wie am Spieß, als das Wasser ihren Körper erreichte. Dann ließ ich uns ins Wasser fallen. Prustend kamen wir wieder hoch. Amelie sah mich böse an. Ich zog sie an mich heran und küsste auf ihr Gesicht.
'Das passiert, wenn es mir zu warm wird', meinte ich sagen zu müssen, nahm sie auf den Arm und trug sie wieder auf die Decke zurück und legte sie hin. Mit ihrem Badetuch trocknete ich langsam ihren Körper ab. Sie sagte kein Wort und hatte ihre Augen geschlossen. An manchen Vertiefungen musste ich doch noch mit den Lippen nachhelfen, da die Feuchtigkeit nicht mit dem Handtuch zu entfernen war. Amelies Hände krallten sich manchmal in die Decke. Es ist schön zu sehen, wie diese Frau sich fallen lassen kann. Ich wollte es aber nicht übertreiben und trocknete mich auch schnell ab.
'Komm auf mich. Wir müssen uns jetzt wärmen', war anschließend mein Kommentar und Amelie lag wieder auf mir. Ihre Augen waren verschlossen und ich streichelte über ihren Rücken. Die körperliche Nähe und die Sonnenstrahlen erwärmten unsere Körper recht schnell.
Amelie stemmte ihren Körper von mir hoch und setzte sich.
'Was machst du nur mit mir?'.
'Was ich gerne mit einem schönen Körper mache. Und wenn ich nicht gehindert werde, auch ein bisschen mehr'.
Amelie lächelte verlegen.
'Da wir grade hier so liegen: ich soll dich lieb von der Verursacherin grüßen, die uns damals hier zusammengebracht hat'.
'Oh, danke. Wie geht es Nadine denn?'.
Ich erzählte ihr von unserem Telefonat und darüber hinaus noch andere Neuigkeiten von meiner Schwester.
'Da kann ich mich mit deiner Schwester wohl zusammentun, wenn sie auch so viel Pech mit dem anderen Geschlecht hat'.
'Ja, es tut mir richtig leid um mein Schwesterherz. Sie ist doch so eine taffe Frau und packt immer ins Braune. Ich hätte mir gern so eine Frau gewünscht'.
'War denn dein Abend gestern wenigstens schön gewesen?', wollte ich nun doch von ihr wissen. Irgendwas drückte wieder schwer auf meinem Brustkorb.
'Ja, irgendwie schon. José hatte sich nach langer Zeit wieder einmal Mühe gegeben, auf mich einzugehen. Letztendlich haben wir auch wieder mal miteinander geschlafen. Aber....'.
Sie beendete den Satz nicht und sah mich an.
'Aber was?'.
Es dauerte lange, bis sie antwortete. Tränen liefen über ihr Gesicht.
'Ich hatte mir vorgestellt, dass du es warst'.
Ich reagierte ausnahmsweise mal nicht langsam und setzte mich vor sie hin, zog ihren Kopf zu mir und küsste ihre Salzperlen von ihren Wangen.
'Danke', sagte ich nur, küsste viele Stellen in ihrem Gesicht bis meine Lippen schließlich auf ihre trafen und ich sie zärtlich küsste. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass ich so etwas schon mal von einer Frau zu hören bekommen hatte. Andererseits machte es mich auch ein wenig traurig, Amelie in diese Zwickmühle gebracht zu haben.
Sie schien zu ahnen, was in meinem Kopf vor sich ging.
'Mach dir bitte jetzt nicht meinen Kopf. Ich wusste, worauf ich mich eingelassen habe. Auch wenn ich nun mit meinen Zuneigungen zu kämpfen habe. Ich habe mir heute frei genommen, damit ich bei dir sein kann. Und die nächsten Tage möchte ich meine Freizeit ausschließlich mit dir verbringen'.
Ich drückte sie wieder an mich, meine Finger streiften über ihr Gesicht und sie lächelte schon wieder.
'Dieses strahlende Gesicht wollte ich wieder sehen'.
Wir lagen nun noch fast zwei Stunden nebeneinander, aufeinander oder sonst wie zusammen, spielten mit den Fingern und Händen. Geredet wurde so gut wie nichts. Zwischenzeitlich hatten wir auch schon mal die Augen geschlossen.
Irgendwann gab mein Handy einen Ton von sich und ich las die Kurzmitteilung. Es war Monika, die mir mitteilte, dass sie am Samstag einen anderen Termin wahrzunehmen hatte und mich nicht abholen kann. Willkommen in der realen Welt. Ich hatte wohl einen verärgerten Gesichtsausdruck.
'Ärger?', wollte Amelie wissen, da sie es mitbekommen hatte.
'Monika kann mich nicht vom Flughafen abholen. Es kommt eine Freundin'.
'Tja, hier bringt dich eine Freundin weg, dort holt dich eine Freundin ab'.
'Mit dem Unterschied, dass ich mit der anderen Freundin kein Verhältnis habe'.
Wir waren wieder im Thema.
'Da ich grade mein Handy in der Hand habe: darf ich von dir ein paar Fotos machen? Ich habe sonst nichts als Andenken'.
'Hier? Jetzt? So nackt?'.
'Ja, es wäre schön. Und keine Angst, ich weiß, wie man Daten so verstecken kann, dass man sie nicht sieht. Ins Internet werde ich sie auch nicht stellen'.
Amelie überlegte lange. Ich wollte sie nicht zu etwas überreden und ließ ihr Zeit.
'Gut, ich muss dir vertrauen. Und das mache ich bereits. Also Herr Aktfotograf, wie hättest du es denn gern?'.
Es wurden sehr viele Bilder: schöne, sinnliche, erotische, manchmal schon fast anzüglich und sehr häufig ihr lachendes Gesicht dabei. Es war erfrischend zu sehen, wie sie sich mir gegenüber öffnete und immer mehr die Scheu verlor, vor der Kamera ihren Körper zu zeigen, den ich ja schon kannte.
Mit der Zeit wurde es dann doch schnell kühl. Schließlich hatten wir noch keinen Sommer. Außerdem war ja auch noch eine längere Strecke zurück zu laufen. Amelie zog erst sehr spät des Weges ihr Oberteil an, da sie zwischenzeitlich sich immer wieder mit ihrem Oberkörper an mich drückte. Und ich wäre der Letzte, der sich dagegen wehren wollte.
'Bist du damit einverstanden, dass wir heute uns hier was zu essen machen. Mein Kühlschrank ist noch gut gefüllt', meinte ich zu ihr, als wir aus der Dusche kamen.
'Ja, das ist gut. Am Freitag würde ich gern noch mal ins Restaurant'.
Ich hatte es mir auch so vorgestellt. Wir plünderten meinen Kühlschrank, machten uns was zu essen und saßen nach gut einer Stunde auf dem Balkon bei einem Glas Rotwein und sortierte die gemachten Fotos in Kategorien, so dass ich mir auch unverfängliche Fotos von Amelie in der Öffentlichkeit ansehen konnte. Amelie saß mir gegenüber und hatte ihre Beine auf meine Oberschenkel gelegt. Meine Hände massierten ihre Füße und Waden, nachdem ich mein Handy weggelegt hatte. Sie hatte ihre Augen geschlossen.
'Nicht aufhören', war ihr Kommentar, als ich kurz zum Weinglas griff und somit die Massage unterbrach. Ich musste schmunzeln: wie sehr sie die Berührungen in sich aufsog. Aber wenn ich ehrlich bin, war es bei mir nicht anders, als am Strand ihre Hände über meinen Körper wanderten? Wir beide hatten wohl sehr viel davon nachzuholen. Nach dem zweiten Glas wurde sie aber langsam müde.
'Lass uns ins Bett gehen. Ich werde müde und möchte dich noch ein wenig spüren', meinte sie irgendwann.
Sie ging schon mal vor, ich räumte noch kurz die Sachen in die Küche. Als ich ins Schlafzimmer kam, lag Amelie unter der dünnen Zudecke. Ich krabbelte von unten darunter und küsste mich langsam an ihrem Körper nach oben vor. Als sie einen Kuss auf ihre Spalte bekam, zuckte sie wieder so schön zusammen. Kurz danach zog sie mich nach oben.
'Wenn du so weitermachst, werde ich noch ganz wuschig'.
'Was ist da so schlimm dran?'.
'Ich würde wieder wach werden und dir die Bude zusammenbrüllen'.
'Kann niemand hören. Ich habe das Fenster zugemacht', lachte ich.
Daraufhin ließ sie mich los und ich hatte wieder die Möglichkeit, ihren Körper zu erkunden.
Irgendwann, als meine Hand wieder einmal über ihren Oberschenkel streichelte, zog sie sie zu sich nach oben und drückte alle Finger bis auf Mittel- und Zeigefinger auf die Handfläche zurück.
'Bitte nur ganz langsam', war ihr Kommentar und ihre Augen strahlten einen Glanz aus.
Ich brauchte meine Fantasie nicht großartig bemühen, um zu wissen, was sie wollte. Langsam ließ ich meine Hand wieder zu ihrem Becken gleiten und meine beiden Finger strichen durch ihre nasse Spalte und ihren Kitzler. Amelie hatte ihre Augen geschlossen und ihr Mund war leicht geöffnet. Meine Finger suchten nun ihre Öffnung und drangen langsam ein. Eine wohlige Wärme umschlossen meine Finger, ihre Nässe lief in einem kleinen Bach ihren Po hinunter. Meine Finger glitten nun in ihr langsam, wie sie es sich vorgestellt hatte, hin und her und mein Daumen streichelte manchmal leicht über ihren kleinen Turm. Amelie zog die Luft hörbar ein, ihr Becken bebte bereits.
Sie machte auch ihre Drohung war, dass sie laut wurde und ihre Hände zerrten am Bettbezug. Ich ließ nun von ihr ab und zog ihren Kopf auf meine Brust, meine Hände streichelte ihr Gesicht.
Ich hatte vergessen, ein Badetuch unter sie zu legen: morgen werde ich das Bettlaken austauschen müssen.
Sie schlug ihre Augen auf und ihre Finger spielten mit meinen Lippen. Ich biss leicht auf ihren Zeigefinger.
'Warum kann es nicht immer so sein?', fragte sie leise.
'Weil es dann langweilig wird. Man kennt es mit der Zeit und der Reiz ist nicht mehr vorhanden. Du kennst es sicherlich von deinen bisherigen Verhältnissen. Es ist leider immer so', meinte ich sagen zu müssen.
'Du Realist', schimpfte sie und gab mir eine Kopfnuss. Ich drehte mich um, drückte ihre beiden Nippel noch mal mit meinen Lippen zusammen und legte mich in gleicher Höhe wie sie.
'Du weißt, dass es so ist. Lass uns diesen Punkt bitte für unsere kurze Zeit verdrängen. Es dämpft nur die gute Stimmung'.
Als Antwort gab sie mir einen Kuss und nickte leicht. Ihre Augen waren wieder geschlossen. Amelie war müde. Ich sollte sie schlafen lassen.
'Dann drehe dich mal um, damit ich mich wieder an dich herandrücken kann und dann schlaf gut'.
'Ja, Liebling, schlaf du auch gut'.
Sie hatte mich zum ersten Mal nicht mit meinem Namen angesprochen. Es fühlte sich gut an. Leider konnte ich nicht so schnell wie Amelie einschlafen und es gingen mir wieder einige Punkte durch den Kopf. Ich sollte auch dazu übergehen, einige Sachen zu verdrängen.
Dann schlief ich doch unverhofft ein.
Die nächsten Tage wiederholten sich in unserem Handeln. Amelie kam nach der Arbeit zu mir, wir verweilten einige Zeit am Strand oder tranken in einer Kneipe am frühen Abend vielleicht einen Cocktail. Wir hatten auch nicht mehr so viel zu reden, denn das Ende meines Urlaubs stand bevor und was hatten wir schon von der Zukunft zu erwarten, dass darüber gesprochen werden sollte? Abends lagen wir früh im Bett, nahmen unsere Körper auseinander und schliefen früh ein. Amelie verständlicherweise meist eher als ich.
Es wurde Freitag, mein letzter vollständiger Urlaubstag.
Wir hatten uns verständigt, dass ich heute bei ihr schlafen würde und wir den Samstag bis zur Abfahrt bei ihr verbringen werden. Ich brachte vormittags die Wohnung auf Vordermann, packte meinen Koffer und eine kleine Tasche mit Sachen, die ich bis morgen benötigte. Sie standen nun im Flur bereit, um später ins Auto gepackt zu werden.
Dann ging ich letztmalig für diesen Urlaub zu Pablo und setzte mich in den Außenbereich. Ich wusste nicht, wann Amelie heute Feierabend machen wollte. Sie wollte mich antickern, wenn sie losfährt. Ich las einige Zeit auf meinem Tablet, sah aber dann einfach zum Meer hinüber. Wann würde ich wohl wieder hier sitzen? Eine gewisse Wehmut überkam mich. Ist es aber nicht immer so, dass man am letzten Tag der Meinung ist, man hätte mehr aus der Zeit machen können? Nein. Dieses Mal nicht. Die Zeit mit Amelie überwog alles bisher Dagewesene was die Urlaubszeit betraf. Auch wenn es in Bezug auf die Partner einen unangenehmen Beigeschmack hatte. Ich werde wohl lange davon zehren können.
Kurz nach vier kam die Info, dass Amelie im Auto saß. Ich ging zu Pablo, bezahlte meine Rechnung und verabschiedete mich von ihm. Ich musste ihm versprechen, bald wiederzukommen.
Ich war schon fast aus der Kneipe, als ich ihn noch mal hörte.
'Tommy'.
Ich drehte mich um.
'Les deseo a los dos una maravillosa velada', sagte er leise.
Es überraschte mich nicht wirklich. Er kannte mich über Jahre und es ist ihm nicht verborgen geblieben. Ich nickte nur leicht und war mir sicher, dass es unser Geheimnis bleiben würde.
Keine zwanzig Minuten später stand Amelie vor meiner Tür und wir packten meine Sachen in den Kofferraum ihres Wagens. Ich kontrollierte noch einmal kurz die Wohnung, ob ich nichts vergessen hatte und alle Geräte ausgeschaltet waren. Dann fuhren wir zu ihr.
Einen Tag bei Amelie.
Ich stellte meine Sachen im Schlafzimmer ab und sah durch das große Fenster auf das Meer hinaus. Amelie stand derweil unter der Dusche.
Es müssen wohl viele Minuten gewesen sein, die ich da so stand, als sich Arme um meine Brust legten und ein Kopf an meinen Rücken.
'So stehe ich auch manchmal hier und genieße die Aussicht. Dabei kann ich sehr schnell abschalten', sagte Amelie.
'Wir sehen in der Stadt nur auf andere Häuser. Es ist überhaupt nicht zu vergleichen'.
Ich drehte mich langsam um und nahm ihr Gesicht in meine Hände.
'Du siehst wunderschön aus, Amelie. Ich freue mich, dass ich meinen letzten Tag bei dir verbringen darf', senkte meinen Kopf etwas und unsere Lippen berührten sich wie schon oft in den paar Tagen. Aber dieses Mal war es irgendwie anders: noch eine Spur inniger, zärtlicher. Wir wussten, dass es nicht mehr so oft passieren würde oder eine lange Zeit nicht mehr möglich ist.
'Lass uns früher zum Restaurant fahren, dann haben wir mehr vom Abend', sagte sie, als wir uns losließen.
Ich war damit einverstanden und zog mich entsprechend um. Amelie fuhr und wir redeten nicht viel miteinander, ich sah oft zu ihr hinüber. Meine Hand lag auf ihrem rechten Oberschenkel und mein Daumen strich leicht über ihre Haut. Sie hatte wieder ihren kurzen Rock an, den sie schon damals im Sommer trug.
Wir saßen uns am gleichen Tisch wie vor ein paar Tagen gegenüber. Heute war etwas mehr los, so dass man nicht so offen über manche Themen sprechen konnte. Aber danach war mir derzeit auch nicht. Wir hatten in den letzten Tagen sehr viel miteinander geredet, natürlich auch darüber, wie es weiter gehen soll, wenn ich morgen wieder in Deutschland bin. Das Ergebnis stimmte uns beide traurig, da es keine umsetzbaren Alternativen gab. Ein Ende von wunderschönen Tagen und Nächten, beschränkt auf heimliche Telefonate oder Nachrichten.
'Hallo Träumer. Was möchtest du trinken?'.
Amelie holte mich in die Realität zurück: der Kellner wartete am Tisch auf meine Bestellung. Nicht viel später wussten wir, was wir essen wollten. Amelie lächelte mich zwar oft an, aber ich merkte, dass es auch in ihr arbeitete.
Zu unserer Erlösung kam das Essen recht schnell und wir schenkten ihm jetzt unsere Aufmerksamkeit. Es war wieder hervorragend. Im Gegensatz zum letzten Mal blieben wir nicht lange, sondern wollten schnell zurück. Wir hatten das Bedürfnis, einfach noch länger nahe zusammen zu sein.
Das äußerte sich schon damit, dass Amelie mich fast ins Schlafzimmer zerrte, als wir ins Haus kamen. Unsere paar Sachen waren schnell ausgezogen und nun lagen wir aufeinander im Bett. Einfach aufeinander, keine Aktionen.
'Darauf habe ich mich schon den ganzen Tag gefreut', flüsterte sie.
Ich spielte wieder mit ihren langen Haaren. Eine Hand streichelte über ihren Rücken. Sie lag ganz ruhig auf mir. Ihr Kopf kam hoch und sie sah mir in die Augen. Es lag eine gewisse Unruhe in ihrem Blick.
Dann schien sie sich einen Ruck zu geben.
'Ich möchte, dass wir heute Abend eins werden', sagte sie so leise, dass ich es fast nicht verstanden hatte.
Ungebremste Emotionen schossen in mir schlagartig hoch, Tränen rannen meine Wangen hinunter. Amelie schien es nicht anders zu gehen, denn auch ihre Augen waren feucht.
Welch ein Unterschied zu meinen bisherigen Verhältnissen: war man dort irgendwann aus einer erotischen Situation über sich hergefallen, so war es dieses Mal eine zaghafte Steigerung über Tage hinweg, ein Herantasten, um jetzt am Ende der gemeinsamen Zeit den letzten Schritt zu gehen. Es war kein Film von Rosamunde Pilcher mit garantiertem Happy-End den ich mir grade ansah, es war Realität.
Ich nahm ihren Kopf in meine Hände und versuchte, ihre Tränen mit meinen Lippen aufzunehmen. Sie hatte ihre Augen geschlossen.
'Ich liebe dich, Amelie. Aber das weißt du ja schon lange'.
Sie nickte leicht zur Bestätigung. Ich drückte sie wieder an meinen Körper und ignorierte, dass sie mir auf Dauer zu schwer wurde. Dieses Gefühl, diese Situation werde ich bestimmt nicht so schnell wieder erfahren.
Amelie drehte sich von mir herunter und lag auf ihrem Rücken. Ich drehte mich seitlich und meine Finger glitten über ihren Körper, nirgendwo anhaltend oder vorbei. Es gab keine Grenzen mehr.
'Verlange aber nicht zu viel von mir. Ich bin da etwas aus der Übung', meinte ich sie schon etwas vorbereiten zu müssen.
'Du wirst das schon schaffen', schmunzelte sie wieder mit ihrem bekannten Gesichtsausdruck.
'Und wie sieht es mit der Verhütung aus?', war meine vorsorgliche Frage.
Amelie drehte sich zur Seite und holte ein Päckchen mit Kondomen aus dem Schränkchen.
'Mehr habe ich nicht', und grinste dabei wieder spitzbübisch.
Wir schienen unsere Emotionen wieder im Griff zu haben oder verstanden es, sie zu überspielen.
'Besondere Wünsche?'.
Sie schüttelte den Kopf.
'Nein, mache es einfach so, wie du es bisher gemacht hast und irgendwann passiert es dann. Egal in welcher Stellung. Nur bitte nicht in den Po, dass mag ich nicht'.
Das war eine klare Ansage und ich legte schon mal zwei Kondome aufs Bett. Ich kenne die zerstörende Wirkung der Stimmung, wenn Kondome im entscheidenden Augenblick erst gesucht werden müssen.
Wir gingen wieder dazu über, unsere Körper gegenseitig zu erforschen. Man könnte meinen, dass man nach mehrmaligem Körperkontakt sein Gegenüber schon kennt. Dem ist aber nicht so. Je nach Gefühlslage und Stimmung reagiert der Körper anders.
Heute reagierte Amelies Körper noch sensibler als sonst: an einigen Stellen, an denen sie sonst kitzelig war, schien es dieses Mal ihre Erregung zu steigern.
Zudem schienen wir uns beide zu belauern, wann sein Gegenüber zu einem Kondom greifen würde, um die endgültige Entspannung herbeizuführen.
Als Amelie wieder einmal auf meinem Becken saß, schien sie die Entscheidung herbeizuführen zu wollen.
Sie riss die Kondomverpackung auf und rollte mir das Gummi über das Glied. Dann kam sie wieder zu mir hoch, legte meinen Penis vor ihre Spalte und ließ den Körper langsam auf mich fallen. Sie öffnete leicht den Mund, als ich in sie eindrang. Es war ein schönes Gefühl, ihren engen Kanal zu spüren. Das Eindringen war überhaupt kein Problem, da sie schon wieder sehr nass war. Sie legte sich auf mich und ihr Kopf lag auf meiner Brust. Ich streichelte durch ihr Haar und über ihr Gesicht.
'Es tut so gut', flüsterte sie.
Ihr Becken bewegte sich ein wenig.
'Ich bin schon fast wieder so weit, ohne großartiges Gebumse. Es fühlt sich so schön an', flüsterte sie mir ins Ohr.
Sie stemmte ihren Körper wieder etwas von mir weg und bewegte langsam ihr Becken. Meine Hände spielten mit ihren Brüsten. Ihre Nippel standen schon länger steif von ihnen ab. Als ich mit den Lippen ihren Nippel drückte, kam sie zum ersten Mal. Laut und lange, ohne sich verstellen zu müssen oder ihre Laute zu unterdrücken.
Ich sah ihre starren Augen, die irgendwo an der Wand einen Punkt fixierten, ihren offenstehenden Mund und hörte den stoßweisen Atem. Sie ließ sich einfach auf mich fallen. Meine Hände streichelten über ihren Rücken und Po. Sie kam langsam zur Ruhe.
Ich drehte sie nun auf das Bett und begann sie langsam zu bumsen. Meine Zunge spielte mit ihren Brüsten und sie hatte die Augen wieder verschlossen. Sie zog ihre Beine zu sich hoch, so dass ich noch ein wenig tiefer in sie eindringen konnte.
Sie ließ schlagartig ihre Beine los und kam erneut. Ihr Oberkörper schnellte nach vorn und ließ ihn wieder aufs Bett fallen. Ihre Hände drückten fest auf meine Arme. Ich blieb ruhig auf ihr liegen. Ich hätte es sonst auch nicht mehr zurückhalten können, so hatte ich noch eine Chance, länger in ihr zu verweilen. Mein Kopf ging an ihr Ohr.
'Ich kann es nicht mehr länger zurückhalten, lass uns zusammen kommen', flüsterte ich und bewegte mein Becken.
Ich blieb auf ihr liegen. Ich nahm ihren Kopf in meine Hände und küsste sie leidenschaftlich und dann kam es mir. Ich wurde wie selten laut, mein Sperma schoss in das Kondom. Amelie ließ sich anstecken und kam etwas später auch noch mal.
Wir blieben aufeinander liegen, bis wir zur Ruhe kamen, dann wurde ich meiner Freundin zu schwer, rollte mich zur Seite und zog mich aus ihr zurück. Das Kondom entsorgte ich schnell in einem Taschentuch, um dann zugewandt nebeneinander zu liegen. Unsere Körper glänzten vor Schweiß. Das hatte uns noch nie gestört.
Amelie tippte mir mit einem Finger auf die Nase.
'Außer Übung, ja? Mir ist es mehrmals gekommen', grinste sie mich an.
'Ich hatte Glück, dass du schon so geladen warst. Hätte ich mich die ganze Zeit bemühen müssen, hätte ich nicht so lange durchgehalten'.
'Na, vielleicht kannst du ja noch was üben'.
Da war wieder ihr schelmisches Grinsen in ihrem Gesicht. Ich zog sie wieder zu mir und meine Finger liefen auf ihrem Gesicht. Es dauerte nicht lange, da war sie eingeschlafen.
Ich wurde mitten in der Nacht wach, da ich auf die Toilette musste und drehte mich aus Amelies Armen. Das Zimmerlicht war ausgeschaltet, es schien hell durch das Fenster.
Ich sah durch das Fenster auf den hellen Mond und die Strahlen des Meeres, die das Mondlicht reflektierten. Einige rote und grüne Positionslämpchen von ankernden Schiffen schwankten in der anscheinend leichten Dünung.
Ich spürte Arme um mich legend und einen Kopf an meiner Schulter.
'Ein wunderschöner Anblick, nicht wahr?'.
'Ja, Spatz. Fast so schön wie dein Körper, als er vorhin explodierte'.
Amelie drückte sich fester an mich. Wir standen noch eine ganze Weile so vor dem Fenster, bevor wir uns wieder ins Bett legten.
Sie lag wieder schräg auf mir und meine Hände streichelten über ihren Po.
'Versprichst du mir, ruhig zu bleiben?', wurde ich gefragt.
'Warum?'.
Ohne mir eine Antwort zu geben, hob sie etwas ihr Becken an und drückte meinen Penis vor ihre Spalte. Dann legte sie sich wieder wie vorher auf mich.
'Deswegen', schmunzelte sie.
Da ich mir lebhaft vorstellen konnte, was jetzt Bewegungen auslösen konnten, blieb ich auch ruhig liegen und genoss ihr warmes Inneres.
Amelie schlief in dieser Stellung auf mir ein. Ich denke, dass unsere Körper damit selbst klarkamen und schlief irgendwann auch ein.
Ich fühlte mich beobachtet und wurde wach. Amelie saß neben mir im Bett und beobachtete mich.
'Ich merke das, wenn man mich beobachtet', schmunzelte ich und gab ihr einen Kuss.
Ich sah auf die Wanduhr: es war bereits nach zehn. Amelie sah nachdenklich aus.
'Was hast du?'.
'In fünf Stunden musst du los. Dann ist diese Episode vorbei'.
Ihr Kopf ging nach unten. Ich nahm einen Finger und drückte ihr Kinn nach oben.
'Nicht traurig sein. Das war uns beiden von Anfang an klar gewesen. Trinken wir doch erst einen Kaffee und machen anschließend noch das Beste daraus'.
Amelie lächelte gezwungen. Wir gingen in die Küche und frühstückten etwas.
Danach zog mich Amelie wieder ins Bett.
'Wir haben noch drei Kondome über', war ihr Kommentar.
Die waren dann irgendwann auch aufgebraucht, nachdem wir wohl alles mit uns gemacht hatten, was wir im Laufe unserer bisherigen Beziehungen gelernt hatten und letztendlich schliefen wir auch noch ein, bis gegen zwei mich meine Armbanduhr weckte.
Wir brauchten fast eine halbe Stunde unter der Dusche, bis wir der Meinung waren, dass der Körper des anderen sauber war.
Letztmalig auf unbestimmte Zeit oder vielleicht zum letzten Mal den Körper des anderen berührt und gespürt zu haben.
Es tat irgendwie weh.
Die Zeit war gegen uns und um drei Uhr fuhren wir zum Flughafen. Wir redeten nicht viel, meine Hand streichelte oft Amelies Gesicht oder durch ihre Haare. Die Fahrt zog sich hin, als wollte sie die Trennung nur noch verschärfen. Amelie parkte den Wagen im Parkhaus und kam mit mir noch ins Terminal. Dort hatten wir nach dem Einchecken noch einige Minuten, um uns zu verabschieden, bis ich durch den Sicherheitsbereich musste.
Minutenlang drückten und küssten wir uns noch einmal zärtlich.
'Ich liebe dich auch, Thomas', waren ihre letzten Worte, als wir uns letztmalig trennten. Sie drehte sich um und lief mit schnellen Schritten auf einen der Ausgänge zu.
Tränen liefen über meine Wangen, als ich durch den ersten Kontrollbereich ging.
Sie hatte es mir einmal gesagt, jetzt beim Abschied.
Bis zum Boarding dauerte es glücklicherweise nicht mehr so lange, so dass ich ziemlich zügig in die Maschine kam und somit meine Grübelei über die derzeitige Situation sich in Grenzen hielt. Ich hatte einen Fensterplatz weit hinten bekommen und da die Maschine nicht komplett ausgelastet war, hatte ich die Hoffnung, allein in der Reihe zu sitzen. Dieser Gedanke hatte sich dann schnell erübrigt, als mit dem letzten Bus meine Sitznachbarn kamen. Zwei Frauen, ich nahm an, Mutter mit Tochter. Kurz darauf war das Boarding beendet und nach einer kurzen Ansprache des Copiloten ging es auch schon Richtung Startbahn.
Ich las in meinem eBook weiter, auf der Insel wurde ich davon in schönster Form abgehalten. So richtig war ich aber nicht bei der Sache, da ich durch Wortfetzen, die ich von den beiden Frauen mitbekommen hatte, mir nicht mehr sicher war, ob es Mutter und Tochter waren. Auch manche gegenseitigen Berührungen und immer wieder verhaltene Blicke zu mir herüber sprachen etwas anderes aus.
Nachdem ich einmal in ihre Richtung sah, nahmen sie schnell ihre Hände auseinander.
'Wegen mir brauchen Sie sich nicht zu verstellen', sprach ich dann meine Nachbarin an, 'ich habe Ihre Vertrautheit schon bemerkt', und lächelte sie an.
'Dann ist es ja gut, danke', schmunzelte sie und nahm wieder die Hand ihrer Partnerin und spielte mit ihren Fingern.
Es waren dann die kleinen Berührungen, wie sie sich miteinander unterhielten, ihre Blicke zueinander, die mich wieder an die kurze, aber sehr schöne Zeit mit Amelie erinnerte. Waren es nicht die kleinen Berührungen, die einen zu Anfang immer wieder elektrisierten? Das langsame Erforschen des anderen? Immer ein Stückchen weiter, um die Reaktion seines Gegenüber zu sehen?
Ich holte mein Tablet aus der Tasche und sah mir einige Bilder von Amelie an. Es war kaum eine Stunde her, als ich sie zuletzt gesehen hatte und ich erinnerte mich an unsere Berührungen.
'Ihre Freundin?', wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Mir fiel auf, dass ich den Bildschirm sehr schräg hielt und meine Nachbarin darauf sehen konnte.
Ich sah mich ertappt und konnte nur nicken.
'Sie sieht schön aus', lächelte sie mich an, 'ich hoffe, dass es sich gelohnt hat', und deutete auf meinen Ringfinger.
Sie hatte anscheinend meine Situation sehr schnell erfasst und merkte wohl meine Verunsicherung. Sie zeigte mir ihre rechte Hand.
'Meine Situation ist ähnlich. Nur ich habe den Vorteil, dass ich meine Freundin demnächst in meiner Nähe habe. Meinem Mann werde ich wohl nichts von meiner Freundin erzählen, wie Sie sicherlich nichts ihrer Frau'.
Ich war nun schon etwas beruhigter, da wir beide uns in eine ähnliche Situation gebracht hatten. Für mich ergab sich nun ein sehr informatives Gespräch. So lernte ich einige Beweggründe einer Frau kennen, sich einen Urlaubspartner zu suchen und wie in diesem Fall auch noch gleichgeschlechtlich.
Es war bei ihr auch wieder der Fall, dass man sich mit seinem Partner auseinanderlebte und grade im Urlaub den aufkommenden, fast vergessenen Gefühlen nachgibt, mit all den Gefahren, die dieses mit sich bringt.
Ich musste oft schmunzeln, als ich die Übereinstimmungen im Werdegang der Beziehung zwischen den Frauen und von Amelie und mir entdeckte. Heike, so hieß die Frau neben mir, erzählte mir sehr freizügig über ihre Kennlernphase und den weiteren Weg. Wie sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben so intensiv einer anderen Frau öffnete, was bis zu dem Zeitpunkt nie ein Thema war. Auch der Altersunterschied spielte keine Rolle. Ich hatte ja vermutet, dass es Mutter und Tochter waren. Sie lagen zehn Jahre auseinander. Heikes Partnerin lag mit ihrem Kopf auf Heikes Schoss und schien zu schlafen, so dass ich mich überwiegend mit Heike unterhielt.
Zwei Täter tauschten sich aus.
Es hatte auch den Vorteil, dass die Zeit schnell umging. Wir befanden uns im Landeanflug auf Köln-Bonn. Als wir unsere Plätze verlassen wollten, drehte sich Heike noch einmal zu mir und drückte mir beide Hände.
'Auf das dir deine Freundschaft auch erhalten bleibt. Wie es auch immer aussehen wird'.
'Das wünsche ich dir auch'.
Wir sahen uns weder am Kofferband noch irgendwo später.
Es war wieder eine gute Erfahrung, wenn man so will, mit einem fremden Menschen in ähnlicher Situation.
Ich hatte meinen Koffer relativ schnell bekommen. Heute war anscheinend am Flughafen nicht so viel los. Ich suchte nach Katrin, die Freundin meiner Frau, als ich durch die letzte Sicherheitstür ging. Ich sah sie nicht und setzte mich auf eine Bank im Bereich des angezeigten Ausgangs für meinen Flug. Knapp zehn Minuten später sah ich sie aus dem Aufzug kommend.
'Sorry, bis ich im richtigen Parkhaus war und dann den Weg nach hier gefunden hatte, das dauerte'.
Das kannte ich auch noch: als wir die ersten Male von hier abgeflogen waren, hatten wir immer wieder Orientierungsschwierigkeiten. Das war auf anderen Flughäfen besser gelöst.
'Hallo Katrin. Kein Problem, ich bin auch noch nicht so lange hier. Danke, dass du mich abholst'.
Wir umarmten uns und ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie lächelte mich an. Ich mochte Katrin immer schon. Es müssen fast 15 Jahre sein, als meine Frau mit ihr einmal nach Hause kam. Nun, sie ist nicht das, was ich mir als Partner vorstelle, aber ihre Art und Offenheit oder wie sie auf Menschen zugeht faszinierte mich und ich hatte sie gern um mich. Sie hätte auch die Schwester von Nadine sein können.
Wir hatten noch gut eine Stunde zu fahren, so dass mich Katrin ausführlich über Neuigkeiten informieren konnte. Sie schien zu wissen, was mich interessieren könnte oder auch nicht. Natürlich auch, warum Monika mich heute nicht abholen konnte.
'Ist doch immer wieder dasselbe: wenn in einem Verein nicht immer ein paar Idioten die Arbeit übernehmen, dann läuft es einfach nicht. Auf einer Veranstaltung im Sauerland sollte jemand aus dem Verein einen Vortrag über die Ziele des Vereins halten. Er ist krank geworden und natürlich hatte nun keiner Lust, dieses zu übernehmen. Also musste Monika herhalten, auch wenn du nicht davon begeistert warst. Das hatte sie schon bei euren Telefonaten mitbekommen'.
Der Austausch von Informationen zwischen den beiden Frauen schien wohl zu klappen.
'Das ist es ja, was mich nicht nur in dem Verein ärgert. Man verlässt sich auf wenige Personen, die es immer wieder machen sollen. Und Monika lässt sich auch immer wieder breitschlagen'.
Katrin nickte. Es war nicht das erste Mal, dass solche Aktionen gefragt waren. Monika wurde bereits öfter als Reserve aktiviert. Dann hieß es, den persönlichen Terminplan kurzfristig ändern und erzeugte meist Ärger.
'Darf ich dir denn wenigstens einen Kaffee ausgeben?', fragte ich Katrin, als sie den Wagen abstellte und ich meine Sachen aus dem Kofferraum holte.
Sie kam mit mir in die Wohnung. Meinen Koffer und meine Tasche stelle ich ins Schlafzimmer. Darum wollte ich mich später kümmern. Jetzt wurde erst einmal die Kaffeemaschine angeschmissen. Einen Kaffee konnte ich auch vertragen. Katrin saß im Wohnzimmer auf dem Sofa, als ich mit dem kleinen Tablett ins Zimmer kam und es auf dem kleinen Tisch abstellte. Ich setzte mich neben sie und wir setzten unser unterbrochenes Gespräch aus dem Auto fort.
'Hattest du was mit einer Frau im Urlaub?'.
Die Frage kam aus heiterem Himmel, komplett an unserem Thema vorbei. Darauf war ich in keiner Weise vorbereitet und zuckte zusammen. Das bemerkte natürlich auch Katrin.
'Also doch'.
Ich fühlte mich ertappt, unwohl und was es sonst noch für Attribute für diese Situation gibt und sah einfach nur in Katrins Gesicht.
Bemerkte ich ein leichtes Schmunzeln auf ihren Lippen?
Ich war erst einmal sprachlos, was Katrin als Eingeständnis deutete.
'Ich werte dein Schweigen mal als ein ja. Ok, Thomas. Ich mag dich und ich mag auch Monika. Und ich weiß auch, dass es zwischen euch beiden schon seit längerer Zeit nicht mehr so gut läuft. Deshalb wird sie von mir nichts erfahren. Sei du aber nun vorgewarnt, dass du nicht so wie grade reagierst, falls die Frage erneut an dich gestellt wird und sei auch in anderen Situationen vorsichtig. Monika hat Verdachtsmomente, woher kann ich dir nicht sagen'.
Ich erwachte langsam aus meiner Starre, näherte mich Katrin und gab ihr einen Kuss auf den Mund.
'Danke'.
'Das war es für den Kuss wert', strahlte sie mich an.
'Ich weiß, dass ich nicht deiner Vorstellung einer Partnerin entspreche, aber ich mag dich wirklich und ich wäre gerne an Monikas Stelle. Auch wenn ich es jetzt weiß, dass du es mit der Treue nicht so ganz ernst genommen hast, möchte ich den bisherigen Abstand halten. Trotzdem werde ich meinen Informationsvorteil einmal ausnutzen wollen......'.
Sie kam mit ihrem Kopf zu mir herüber, zog mich an sich heran und küsste mich. Ich ließ es zu, meine Arme legten sich um ihre Hüften. Ihr Kuss wurde immer verlangender, unsere Zungen spielten miteinander.
Sie riss sich von mir los.
'Nein. Nicht weiter. Ich könnte mir vorstellen, schöne Zeiten mit dir zu verbringen, Thomas. Aber es darf nicht sein. Ich möchte Monika noch in die Augen sehen können, obwohl ich sie bereits belügen werde. Ich werde jetzt gehen'.
Sie ging in den Flur und zog sich ihre Jacke an, ich folgte ihr zur Tür.
'Auf Wiedersehen Thomas und pass auf', gab mir noch einen flüchtigen Kuss und ging zu ihrem Auto. Ich stand lange in der Tür, obwohl Katrins Auto schon nicht mehr zu sehen war.
Ich sollte aufpassen, nur ich war der Meinung, dass mein Verhalten so wie immer war. Anscheinend war es nicht so. Katrin konnte mir nicht sagen, was Monika skeptisch werden ließ.
Ich packte meine Tasche und Koffer aus, befüllte die Waschmaschine und machte mir eine Kleinigkeit zu essen. Gegen zehn wurde ich dann doch sehr müde und legte mich ins Bett. Wann Monika nach Hause kommen wollte, wusste ich nicht.
Nach einem tiefen Schlaf wurde ich gegen zehn wach. Die andere Betthälfte war noch unbenutzt, also schien Monika noch nicht wieder zuhause zu sein. Ich ging in die Küche, warf die Kaffeemaschine an und anschließend in den Keller, um die gewaschene Wäsche in den Trockner zu packen. Es waren wie meist nach einem Sommerurlaub nicht sehr viele Textilien. Mittlerweile war auch der Kaffee fertig und ich setzte mich in der Küche an den Tisch, machte mir eine Kleinigkeit zu essen und dachte über die letzten Urlaubstage nach. Ab übermorgen beginnt wieder der normale Alltag und wird primär durch die Arbeitszeit bestimmt. Ich war gespannt, wie lange die getankte Sonne und die noch frischen Emotionen andauern werden.
Als ich meine gewaschenen Sachen in den Schrank räumte, hörte ich, dass die Haustür geöffnet wurde. Es war fast zwei Uhr. Monika kam mit ihrem Koffer ins Schlafzimmer und begrüßte mich mit einem kurzen Kuss und einer gleichlangen Umarmung.
'So sieht also eine Begrüßung nach knapp vierzehn Tage Trennung aus', dachte ich mir. Da war gestern die Begrüßung ihrer Freundin allein schon leidenschaftlicher gewesen.
Jeder erledigte seine begonnenen Tätigkeiten und wir trafen dann wieder auf der Terrasse bei einer Tasse Kaffee aufeinander.
'War deine Veranstaltung wenigstens gut gelaufen?', wollte ich dann wissen, um ein Gespräch zu beginnen.
'Ja, obwohl sie sehr anstrengend war und auch länger als geplant wurde. Deshalb bin ich dort auch noch über Nacht geblieben'.
Sie erzählte mir dann noch, wie es dazu gekommen war, dass sie den Job des Clubs übernehmen musste.
Ich erzählte ihr dann meine Eindrücke und die Gestaltung meiner Urlaubstage, natürlich in sehr gefilterter Form. Es kamen auch nicht viele Nachfragen, so dass ich meine Ausführungen auch schnell abhaken konnte. Monika hatte auch keine Fragen in Richtung Amelie gestellt, da sie ja wusste, dass wir einiges unternommen hatten. Was ich erzählen wollte, hatte ich ja bereits getan.
Ich erinnerte mich an Katrins Warnung und wartete nur darauf, dass Monika einen Versuchsballon steigen ließ. Aber nichts dergleichen, ich musste daher wachsam bleiben.
Mir wurde es mit der Zeit dann doch zu kühl, es waren halt nicht die Temperaturen wie im Süden und ich ging in mein Büro, um dort nach dem Rechten zu sehen. Viel war an Post nicht aufgelaufen, den Rest hatte ich von Ibiza online erledigen können.
Abends saßen wir noch beim gemeinsamen Abendbrot zusammen und sahen uns anschließend noch einen Krimi im Fernseher an.
Gegen elf wurde ich dann müde und ging ins Bett. Monika wollte noch was im Wohnzimmer bleiben und einen Film sehen.
Tja, warum sollte sich in den vierzehn Tagen etwas geändert haben?
Der Sonntag lief auch wie gehabt ab, nur dass wir abends zu unserem Griechen was Essen gingen. Die Gespräche dabei waren auch nicht sehr ergiebig.
So begann dann wieder die erste Arbeitswoche, ein langweiliges Wochenende mit einem Bekanntenbesuch, die zweite Arbeitswoche. Der Alltag hatte mich wieder. Auch waren wieder diverse Überstunden angesagt, da eines der Projekte in die entscheidende Phase lief.
Es waren die WhatsApp- Messages mit Amelie, die mich meist aufheiterten, aber ich musste wieder feststellen, es war nicht so wie in einem Gespräch, bei dem man sich gegenübersaß oder irgendwo nebeneinander lag.
In der dritten Woche nach meinem Urlaub traf ich Katrin nachmittags bei meinem Einkauf im Supermarkt und wir verabredeten uns danach in einem Cafe vor Ort. Die Begrüßung war herzlich und wir hatten einiges zu bereden.
'Sag mal, gibt es irgendwas, was du mir über Monika erzählen könntest?', fragte ich sie auch so unvermittelt, wie sie mich auch schon mal überrascht hatte.
Sie sah mich an und ich merkte, dass sie sich unwohl fühlte.
'Wie kommst du darauf?'.
'Nun, ich möchte es exemplarisch mit drei Punkten ausführen. Als sie an dem Samstag nach dem Mittag nach Hause kam, wurde ich begrüßt, als wenn ich grade mal ein paar Stunden weg war. Das kenn ich nach so langem Zusammensein etwas anders, auch wenn man nicht mehr über sich herfällt. Dann haben sich die Kurznachrichten pro Tag rapide erhöht und wenn ein Gespräch ankommt, geht sie meist aus dem Zimmer, was sie früher zu meinem Ärgernis nie gemacht hatte'.
'Und, hast du sie denn schon mal danach gefragt?'.
'Ja, sie hat es mit Stress in der Firma begründet. Komisch ist halt nur, dass sie sonst, wenn es Stress gab, meist noch Überstunden machte. Sie ist aber meist früher als ich zuhause'.
Katrin sah mir lange in die Augen.
'Mist. Mist. Mist. Warum bleibt es wieder an mir hängen? Ihr beiden schenkt euch gegenseitig gerade nicht viel Positives'.
'Also liege ich nicht sehr daneben?'.
Katrin schüttelte leicht den Kopf und sah traurig aus. Ich nahm ihre Hand und drückte sie leicht.
'Keine Angst, wir sind nicht im alten Rom, wo die Überbringer von schlechten Nachrichten geköpft wurden', und versuchte zu lächeln. Das schien mir nicht ganz zu gelingen und Katrin bemerke es sofort.
'Und du versuche mir nicht zu vermitteln, dass es dir nichts ausmacht. Soweit kenne ich dich schon'.
Da hat sie durchaus recht. In mir brodelte es gewaltig. Aber ist es nicht das, was ich ein paar Wochen vorher auch gelebt hatte? Nun kannte ich das Gefühl, welches der Partner auszuhalten hatte, wenn ein Verhältnis bekannt wird und mir war nicht wohl dabei.
'Ist es eine Retourkutsche?', wollte ich wissen.
Katrin schüttelte mit dem Kopf.
'Ich glaube es nicht. Monika weiß nicht mit Bestimmtheit, dass bei dir was gelaufen war. Sie nimmt es nur an, was auch immer sie dazu gebracht hatte. Es hat sich anscheinend so ergeben'.
'Kannst oder willst du mir mehr erzählen?'.
'Ich weiß auch nicht viel, außer, dass es bei dem Seminar passiert ist und er noch sehr jung sein soll. Mehr hat sie mir auch nicht sagen wollen. Aber wenn du mir erzählst, dass sie anscheinend noch Kontakt zu ihm hat, wäre es kein one-night-stand in klassischem Sinn'.
Ich starrte auf mein Wasserglas.
'Da werde ich wohl viel nachdenken müssen, wie wir aus der Nummer wieder rauskommen'.
Nun nahm Katrin meine Hände.
'Wenn du jemanden zum Reden brauchst, dann melde dich, ja?'.
Ich sah ihr lange ins Gesicht. Ich kenne sie schon so lange, mir war nie aufgefallen, wie nah sie mir eigentlich war. Sie ist zwar Monikas Freundin, hält bei meinem Verhältnis zu Amelie zu mir und erzählt mir, was meine Frau bewegt hatte.
'Du setzt deine Freundschaft zu Monika aufs Spiel, bist du dir darüber im Klaren?'.
Katrin nickte schwach mit ihrem Kopf und sah wieder traurig aus.
'Ich gehe stark davon aus, dass du dich nicht verplapperst und es einen anderen Weg gibt, der dir die Gewissheit gibt und nicht auf meine Informationen zurückfällt. Und es liegt vielleicht auch daran, wie ich dir beim letzten Mal gesagt hatte, dass ich dich ein wenig mehr als normal mag'.
Ja, dass hatte sie gesagt und auch beim letzten Abschied sehr deutlich gemacht.
'Komm, lass uns noch ein wenig laufen. Ich möchte dich in den Arm nehmen und das kann man hier nicht'.
Ich zahlte schnell unseren Verzehr und wir gingen durch den angrenzenden Wald. Als ich mir sicher war, dass niemand uns sehen konnte, nahm ich Katrin in den Arm. Minutenlang blieben wir so stehen.
'Ich weiß, dass ich das jetzt nicht machen sollte und es auch nicht zur Problemlösung beiträgt, aber mir ist jetzt einfach danach'.
Sie zog meinen Kopf zu sich herunter und küsste mich. Ich war nicht überrascht, da ich es von ihr mit vorheriger Ansage bereits kannte und sträubte mich auch nicht dagegen. Es war ein schönes Gefühl im Umfeld von diversen Bedrohlichkeiten. Der Kuss wollte nicht enden.
'Nicht das du jetzt meinst, dass wir heute Abend in der Kiste landen. Dahin wäre, wenn überhaupt, ein langer Weg', und grinste dabei frech.
'Hatte ich jetzt auch gar nicht auf dem Schirm. Es würde nicht zu der Situation passen und unsere kleine Freundschaft zerstören, richtig?'.
'So sehe ich das auch'.
Wir gingen wieder zu unseren Wagen auf dem Parkplatz neben dem Cafe.
'Wir bleiben in Kontakt?', wollte ich wissen und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
'Auf jeden Fall', meinte sie, stieg in ihren Wagen und fuhr los.
Ich blieb noch eine Weile in meinem Wagen sitzen.
Heute Abend hatte ich jemandem eine Menge Neues zu berichten: Amelie.
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