Amelie (fm:Romantisch, 17184 Wörter) [1/2] alle Teile anzeigen

Amelie

© Gilbert Thetellier 2023

Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wäre rein zufällig

Ich erinnere mich noch an die Zeit, als unsere Eltern ein kleines Apartment am Rande des kleinen Städtchens Portinatx auf Ibiza gekauft hatten. Wir waren noch Teenies und fanden es toll, meist in den Sommerferien dort hin zu fliegen und die sonnigen Tage zu genießen.

Manchmal waren es fast vier Wochen, die wir bei über 30 Grad im Schatten im Hochsommer auszuhalten hatten. Daher war es nicht verwunderlich, dass meine jüngere Schwester und ich fast jeden Tag den ganzen Nachmittag nur in der kleinen Bucht, fast eine Stunde Fußweg vom kleinen Hafen entfernt, anzutreffen waren. Wir liebten schon damals die Ruhe an einem entlegenen Strand. Manchmal waren auch unsere Eltern dabei, allerdings hatte ich den Eindruck, dass sie es genossen, längere Zeit auch ohne uns den Tag verbringen zu können, wenn Nadine und ich uns allein auf den Weg machten.

Auch nach unserer Schulzeit waren wir zwar nicht jedes Jahr, aber sooft wir es schafften unsere Urlaube überein zu bringen, mit oder meist ohne unsere Eltern, hier.

In dem speziellen Jahr, auf das ich mich beziehen möchte, war meine Schwester Nadine nicht so gut drauf. Klar, sie freute sich wie ich auf den Sommerurlaub, aber sie hatte einige Monate vorher einen Jungen kennengelernt, mit dem sie ganz gut klar kam. Als wir wieder einmal abends zusammen auf einer großen Liege auf der Terrasse lagen, gestand sie mir, dass sie sich wohl in ihn verliebt hatte.

Ich nahm sie kurz in den Arm und drückte sie an mich: meine kleine Schwester findet also die Jungs nicht mehr grundsätzlich doof.

Nun, dass tat sie auch nicht wirklich.

Wenn wir beide zusammen ausgingen, suchten wir für uns gegenseitig immer wieder mal eine Person in der Stadt oder am Strand, der als Freund oder Freundin in Frage kommen könnte und hatten bei der Zuordnung immer viel Spaß. Daher kannte ich mittlerweile meine Schwester recht gut, was ihre Vorstellungen von Jungs bzw. Männern anging.

Umgekehrt natürlich auch.

So kam es in dem Jahr dazu, dass Nadine mir in der Bucht wieder eine junge Frau zuordnete.

Sie lag allein am Ende der Bucht auf einer Decke etwas weiter vom Wasser entfernt unter einem Segel als Sonnenschutz. Das Segel schien zu dem kleinen Boot zu gehören, welches an den Strand gezogen wurde und in ihrer Nähe war.

Wir legten uns in ihre Nähe und ich sah öfter zu ihr hinüber, da sie wirklich meinen Vorstellungen entsprach. Das schien ihr dann aufgefallen zu sein und sie schmunzelte, als sie mal zu uns herübersah und meine Blickrichtung erkannte. Das hatte auch Nadine mitbekommen und nahm den Spielball auf, um ein Gespräch zu beginnen.

'Kann mein Bruder wieder nicht an sich halten, um leicht bekleidete Frauen anzustarren?'

Die Frau setzte sich jetzt hin und war wirklich leicht bekleidet: wie wir jetzt erst sahen, hatte sie nur ihr Bikinihöschen an. Und noch besser: sie sprach auch Deutsch.

'Na, dass bin ich schon gewohnt. Aber er macht das irgendwie süß', lachte sie.

Ich merkte, wie mir das Blut in den Kopf schoss.

'Irgendwie süß', dachte ich.

Was soll ich damit anfangen? Ich war der Ansicht, dass ich meistens

Klicken Sie hier für den Rest dieser Geschichte (noch 2319 Zeilen)