Eine neue Zeit (fm:1 auf 1, 1680 Wörter) [2/3] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Liebhaber | ||
Veröffentlicht: Jul 24 2023 | Gesehen / Gelesen: 11426 / 8700 [76%] | Bewertung Teil: 9.31 (83 Stimmen) |
Claudia und ich finden zusammen |
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"Was ist denn los?" wollte ich wissen und sah dann Jan, den Dorfpolizisten. Wir kannten uns schon lange und begrüßten uns wie Freunde, die wir auch irgendwie waren.
Jan nahm mich zur Seite. "Hattest du in den letzten Jahren Kontakt zu Sophia?" fragte er mich, was ich verneinte. "Man hat sie irgendwann mal gesehen, aber mehr weiß ich nicht. Jan, was ist los?" "Setzt dich hin, Schatz", meinte Claudia und drückte mir ein Glas Wasser in die Hand und ging dann mit mir ins Wohnzimmer. Dort saß am Tisch eine ältere Frau zusammen mit einem Kind, ungefähr 15 Jahre schätzte ich. "Herr Denkel?" fragte mich die ältere Frau, stand auf und kam auf mich zu. Ich nickte. "Wollen wir uns setzten?" "Ich würde erstmal gerne erfahren was hier los ist", meinte ich. "Herr Denkel, wir sollten uns setzten." Ich folgte der Aufforderung und schaute das Kind, ein Mädchen, an. "Herr Denkel, darf ich Ihnen Katharina vorstellen, Ihre Tochter?"
Ihre Tochter. Katharina. Katharina, die Tochter von Sophia. Und von mir. Katharina.
Der Grund, weshalb Sophia damals verschwand. Das Gespräch der älteren Dame, Frau Springler, dauerte lange. Sophia war gestorben; ein betrunkender Autofahrer hatte für einen Crash gesorgt, den Sophia nicht überlebt hatte. Übrig war ihr Erbe, das sich ihr Exmann zum Teil unter den Nagel gerissen hatte, und ihre Tochter. Und ein Brief, an mich.
"Mein Schatz, es tut mir leid, was ich dir angetan habe, und du wirst diesen Brief nie lesen, aber es tut mir gut, das zu schreiben. Ich habe dich nicht verlassen weil ich dich nicht liebe. Ich habe dich mehr geliebt als du glaubst, und ich tue es immer noch. Jedesmal, jeden Tag. Immer, wenn ich unsere Tochter sehe. In ihr bist du, und so bist du immer bei mir. Sie ist der Grund, weshalb ich ging, denn eine Zukunft zu dritt hätte ich nicht geschafft. Ich liebe dich"
Katharina.
Ich legte den Brief zur Seite und schaute das Mädchen an. Meine Tochter. Konnte das sein?
Claudia trat neben mich. "Darf ich?" fragte sie und ich reichte ihr den Zettel. "Sie sind verheiratet?" fragte Frau Springler. "Verlobt", antworteten Claudia und ich wie aus einem Mund. "Wir haben noch keinen Termin, aber wir wollen heiraten", sagte Claudia. Frau Springler nickte. "Das macht es einfacher", meinte sie. "Einfacher was?" fragte ich.
"Nun, Katharina hatte es in den letzten Monaten nicht leicht. Der Exmann ihrer Mutter hatte sie gegängelt nachdem er die Wahrheit erfahren hatte. Katharina braucht jetzt Ruhe und einen Ort der Sicherheit." Ich stutzte. "Vor Monaten?" fragte ich nach und schaute Claudia an. "Schatz, zeig Katharina doch mal den Garten." Meine Freundin, Verlobte, verstand sofort. "Klar", sagte sie. "Komm, es wird die gefallen." Ich wartete einen Augenblick, und als die Beiden draußen waren schaute ich die Springler scharf an. "Die Kleine war bei dem Typen?" fragte ich. "Ja, denn wir dachten alle, dass er der Vater sei." "Wenn ich mich mal einmischen darf", sagte Jan. "Sie hätten mal Ihre Hausaufgaben machen sollen. Es war ein offenes Geheimnis hier, dass Sophia mit Sören zusammen war. Und das ein paar Jahre lang. Hätten Sie sich informiert, dann wüßten Sie es." "Wir wußten nichts von Herrn Denkel", verteidigte sich Frau Springler. "Sie als Polizist müßten wissen, dass es einen Reihenfolge gibt, die man beachten muß. Und das haben wir getan."
Es war der Ex, der den Brief gefunden und letztlich für Aufklärung gesorgt hatte. "Und nun?" fragte Jan. "Was haben Sie jetzt vor?" "Katharina braucht eine Familie, und die...." "Bekommt sie", sagte ich und unterbrach damit die ältere Dame. "Ich rede mit meiner Verlobten, aber wenn ich so in den Garten schaue, dann dürfte das kein Problem sein." Tatsächlich schienen Claudia und Katharina sich blendend zu verstehen. Das sah auch die Springler so, denn zum ersten Mal sah ich sie lächeln. "Also, wenn Sie sich sicher sind, dann können wir es gerne probieren", meinte sie, doch das sah ich anders. "Wenn Katharina es will, dann kann sie gerne bleiben", sagte ich und schaute die Springler an. "Und zwar von heute an." Sie öffnete den Mund, doch ich unterbrach ihren Einspruch sofort. "Katharina wurde hier gezeugt, in diesem Haus. Es ist ihr Zuhause, ihre Heimat. Wenn Katharina es möchte, dann kann sie bleiben. Und zwar von heute an."
So einfach wie ich es mit vorgestellt hatte ging es dann doch nicht. Deutschland deine Behörden. Aber ich wollte die Zeit nicht ungenutzt verstreichen lassen und bereitete schon mal alles vor für den Tag des Einzuges meiner Tochter. Claudia half mir dabei, und ich spürte, wie sie sich auch freute. "Es wird sich einiges ändern", meinte Claudia, als wir abends vor dem Kamin lagen und unsere gegenseitige Nähe genossen. Ich nickte. "Erst recht wegen der Verlobung", sagte ich. Claudia mußte lachen, doch dann schaute sie mich an und stockte. "Das ist jetzt nicht dein Ernst", flüsterte sie. "Sören, du bist doch verrückt." Ich zuckte nur mit den Schultern, stand auf und ging an den kleinen Schreibtisch, den ich hier im Wohnzimmer stehen hatte. Als ich mich wieder zu Claudia auf den Boden legte, da hatte ich eine kleine Schachtel in der Hand.
"Ich habe schon lange überlegt wann der richtige Zeitpunkt dafür ist", sagte ich. "Ich liebe dich Claudia. Du bist ein so wundervoller Mensch." Claudia setzte sich hin und schaute mich an. "Sören", sagte sie und nahm mir die Schachtel aus der Hand. "Sören, du mußt nichts sagen. Meine Antwort kennst du." Sie küßte mich zärtlich und schaute mich dann an. "Ja", flüsterte sie. "Ja, ich möchte dich heiraten, mein Liebling."
So kam es schließlich, dass sich mein Leben mehr änderte als ich es jemals für möglich gehalten hatte. Nach zahlreichen Telefonaten, Briefen und Mails konnte Katharina schließlich bei uns einziehen, und drei Monate später standen Claudia und ich vor dem Standesbeamten.
Rückblickend muß ich sagen, dass ich mich immer noch über diese Entwicklung wundere.
Ich sehe mein Leben nicht als selbstverständlich an, und vielleicht genieße ich deswegen jeden Augenblick.
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