Harmloses Flirten – Cosi fan tutte (fm:Ehebruch, 15538 Wörter) | ||
Autor: Omega666 | ||
Veröffentlicht: Nov 04 2023 | Gesehen / Gelesen: 12152 / 7206 [59%] | Bewertung Geschichte: 9.11 (74 Stimmen) |
Aus dem Fremdflirten kann sich schnell ein Fremdverliebtsein entwickeln. |
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Männer reflektierte, und sie sich bemühte - in seiner Gegenwart - deren Bestätigung zu erhalten, dass sie attraktiv war. Wenn es ein Spiel war, dann waren die anerkennenden Blicke von Anderen ihre Pluspunkte. Und sie erspielte sich diese Punkte nicht nur nonverbal. Nein, sie versuchte auch eine verbale Bekräftigung zu erhalten, dass sie gut aussah, indem sie das Gespräch mit diesen für sie wildfremden Männern suchte. Um es kurz zu machen, sie flirtete mit den Kerlen, die natürlich bereitwillig auf diese Liebelei eingingen. Selbstredend störte Bernd das Fremdflirten seiner Freundin ganz gewaltig, aber was sollte er tun?
Er überlegte, ob sie ihn vielleicht nur eifersüchtig machen wollte, um ihm zu zeigen, dass er sich anstrengen müsste, sie für sich zu gewinnen, weil bereits andere Männer am Start waren, ihn zu ersetzen. Was er ihr zugutehielt, war, dass sie scheinbar die Männer nur anflirtete, und niemals von ihnen mehr wollte als nur einen kurzen Flirt. Ihm war bewusst, dass Karin und er erst am Anfang einer möglichen Beziehung standen, und er kein Recht hatte, den Eifersüchtigen zu spielen. Er beschloss, ihr Spiel weiter zu beobachten, und wenn sie ihn in einem Monat noch immer mit dieser Respektlosigkeit ihm gegenüber ärgern würde, sie darauf anzusprechen, und sie zu bitten, mit dem Fremdflirten aufzuhören. Wenn sie seinem Wunsch nicht nachkommen würde, war er sich sicher, dass es aus seiner Sicht für die beiden keine gemeinsame Zukunft geben könnte. Fremdflirten in einer Beziehung ist für ihn Betrug am Partner, und deshalb würde er mit ihr Schluss machen.
Karin hatte einen großen Freundeskreis, von denen drei Pärchen als ihre "besten Freunde" herausragten. Bernd wurde schnell Bestandteil dieser Clique und gemeinsam verbrachten sie auch einen Großteil ihrer Freizeit, wie Abhängen in Cocktail-Bars, Speisen in Restaurants, gemeinsames Kochen zuhause, Tennisspielen oder auch Kinobesuche.
Bernd hingegen hatte mit Franz nur einen besten Kumpel aus alten Schulzeiten, dem er bedingungslos vertraute. Franz wurde aber nie von Karin in ihren Freundeskreis mit aufgenommen. Wenn Franz und Karin eifersüchtig aufeinander waren, wer die Aufmerksamkeit von Bernd am meisten verdiente, dann zeigten sie diese Spannung bei den wenigen Anlässen, bei denen sie sich trafen, aber nicht offen.
Am liebsten ging die Clique tanzen. Es gab in der Nachbarstadt ein gediegenes Tanzlokal, das die Altersgruppe der über 40-Jährigen umwarb. Alle zwei Wochen, wenn sie dorthin gingen, um einen Freitagabend ausgelassen zu verbringen, "donnerten" sich die vier Frauen auf. Alle waren ungefähr im selben Alter, um die 40, sie waren jeweils um einen Meter 75 lang und jede von ihnen hatte einen sportlichen Körper. Der größte Unterschied zwischen Karin und ihren drei Freundinnen war aber nur bei genauerem Betrachten ihrer Hände zu erkennen: Karin trug, im Gegensatz zu den anderen Frauen, keinen Ehe- oder Verlobungsring.
Drei Monate später.
Zufrieden hatte Bernd festgestellt, dass Karin, nachdem beiden immer klarer wurde, dass sie auf dem besten Wege waren, ein Paar zu werden, mit dem Fremdflirten - zumindest in seiner Gegenwart - aufgehört hatte. Natürlich hatten sie schon lange intensiven und verbindenden Sex miteinander. Sie waren exklusiv, auch wenn sie weiterhin nicht verlobt waren.
Bernd war nun auch ein fester Bestandteil der Clique, und wurde als Karins Partner akzeptiert. An einem der letzten Tanzabende, als alle bis auf Bernd und Sonja, eine der Freundinnen, auf dem Tanzboden aktiv waren, stand Sonja von ihrem Platz auf, und setzte sich neben Bernd.
"Weißt du", begann sie das Gespräch, "dass du einen guten Einfluss auf Karin hast? Ja, wirklich, und bevor du es abstreitest, muss ich dir etwas sagen. Falls du es schon weißt, unterbrich mich einfach. Karin war schon ein Mal verheiratet, und nach der Scheidung in den letzten 10 Jahren fünfmal verlobt. Sie ist fast Mitte 40, sieht aus wie um die 35 und, jetzt kommt's, flirtet ihr Leben gern wie eine Zwanzigjährige. Das hast du sicherlich schon gemerkt, oder?
Dieses verdammte Flirten war auch der Grund, warum all ihre Verlobungen bislang gescheitert sind. Sie wollte einfach nicht damit aufhören. Versteh mich bitte nicht falsch, Karin hat ihre verschiedenen Partner nie physisch betrogen, zumindest glaube ich das. Aber Männer mögen offensichtlich nicht, dass ihre Partnerinnen anderen Männern zu viel Aufmerksamkeit schenken. Weißt du was? Das Fremdflirten hat fast aufgehört, seitdem sie mit dir zusammen ist. Offensichtlich ist es ihr ernst mit dir. Sie flirtet nur noch gelegentlich, und auch nur dann, wenn sie meint, dabei nicht beobachtet zu werden."
Bernd schaute Sonja irritiert an. "Ja, es ist mir auch aufgefallen, dass Karin gelegentlich Wert auf die Meinung anderer Männer zu ihrem Äußeren legt. Aber ich finde, sie ist doch nur ein klein bisschen kokett. Ich habe sie bisher nicht heftig mit anderen Männern flirten erlebt. Das ist zumindest meine Wahrnehmung. Aber warum glaubst du, mir sagen zu müssen, dass Karin mir untreu sein könnte?", wollte er von ihr wissen.
"Nun", antwortete sie, "aus zwei Gründen. Zum einen solltest du alles über Karin wissen, bevor du ernsthafte Pläne mit ihr machst. Und zum anderen hoffe ich, dass du der bist, der sie auf Dauer davon abbringen kann, ständig wie eine läufige Hündin jeden Mann anzumachen, den sie habhaft werden kann. Und das schließt leider auch meinen Mann mit ein. Stefan soll mit mir flirten, und nicht mit ihr. Du siehst also, dass ich ein persönliches Interesse daran habe, dass du erfolgreich bist. Aber, wie gesagt, seitdem sie mit dir geht, scheint sie ihre Spielchen im Vergleich zu den Jahren vor dir weitestgehend aufgegeben zu haben."
Als Sonja sah, dass ihre Freunde die Tanzfläche in Richtung ihres Tisches verließen, stand sie auf und stellte sicher: "Ich habe dir nichts gesagt! Hast du verstanden?" Zufrieden registrierte sie, dass Bernd zustimmend nickte. Dann setzte sie sich wieder auf ihren Platz.
Im Laufe des Abends wurde wie immer noch viel gelacht, gescherzt und gelästert. Es hätte jedem auffallen müssen, dass sich Bernd daran kaum beteiligte. Er war darauf fixiert, seine Freundin zu beobachten, ob sie mit Stefan, oder mit einem der anderen männlichen Freunde aus der Clique - mehr als unter Freunden üblich - scherzen würde. Er wollte Sonja nicht Recht geben und suchte Fakten, die seine These, Karin ist ihm in jeder Hinsicht treu, widerlegten. Aber er konnte im Laufe dieses Abends keine finden.
Weitere sechs Monate später.
Nach einigen Wochen, in denen Bernd weiterhin keine Anzeichen dafür fand, dass seine Freundin das Bedürfnisse hätte, mit fremden Männern zu flirten, war das Thema für ihn erledigt. Offensichtlich hatte Sonja übertrieben. Seine Meinung änderte sich erst, als er eines Tages beruflich einen Termin in der Hamburger Innenstadt wahrnehmen musste. Gustav Maler, ein Kollege aus einer ausländischen Niederlassung seines Arbeitgebers, war für ein paar Tage in der Stadt, und wollte sich mit ihm über ein aktuelles Projekt bei einem Mittagessen unterhalten. Sie verabredeten sich um halb eins im Restaurant "Parlament", das sich im Gebäude des Hamburger Senats, im Rathaus befand. Bernd kannte die Lokalität sehr gut, denn Karin arbeitete für den Senat, und hatte ihren Arbeitsplatz in diesem Gebäude. Bernd und sie trafen sich drei-, viermal im Monat spontan zu einem gemeinsamen Mittagessen im "Parlament".
Bernd war eine halbe Stunde zu früh dran. Er beschloss, in der Gaststätte auf seinen Kollegen zu warten. Als er den großen Speisesaal betrat, sah er in einer Ecke des Raums Mahler an einem 2er-Tisch sitzen. Offensichtlich war auch er zu früh dran. Aber er war nicht allein. An seinem Tisch saß auch Karin, und Bernd konnte sehen, dass sich die beiden angeregt unterhielten. Er überlegte, ob sie sich kennen könnten, verneinte dies aber. Hatte Sonja doch Recht gehabt, dass Karin flirtsüchtig wäre?
Er ließ sich ein Bier und die Tageszeitung bringen, und fing an, das Geschehen an dem anderen Tisch unbemerkt zu verfolgen. Bernd hatte einen guten Blick auf seine Freundin. Mahler sah er im Profil. Leider konnte er nicht hören, worüber die beiden sprachen. Aber das war im Moment auch zweitrangig.
Karin war wie immer sehr schick gekleidet. Die obersten drei Knöpfe ihrer Bluse waren geöffnet, und erlaubten einen guten Blick auf ihr schönes Dekolletee. Der kurze Rock betonte ihre schlanken Beine. Ihr langes, blondes Haar umrahmte ihr schönes Gesicht.
Bernd wusste, dass sie sich jeden Tag so oder so ähnlich kleidete. Trotzdem versetzte es ihm in diesem Moment einen "Stich ins Herz", sie derart offen mit einem anderen Mann zu sehen. Es wäre ihm jetzt lieber gewesen, ihre Bluse wäre höher verschlossen. Bernd beobachtete das Gesicht seiner Freundin, und musste mit Schrecken sehen, dass Karin sehr viel lächelte, fast strahlte. Sie schaute dabei Mahler intensiv an, nur um mitunter mal kurz weg zu blicken, um dann mit einem Lächeln sofort wieder den Blickkontakt zu suchen. Karin wirkte auf Bernd sehr glücklich und ausgelassen. Er musste beobachten, wie sie gelegentlich den Körperkontakt mit seinem Kollegen suchte, indem sie beim Reden eine Hand auf seine Hand legte, und sich dabei ein klein wenig über den Tisch zu ihm hin beugte. Als Mahler dann nach der fünften, sechsten Berührung ihre Hand ergriff, und zu seinem Mund führte, um ihren Handrücken ganz galant zu küssen, hatte Bernd genug gesehen. Karin flirtete ganz eindeutig mit seinem Kollegen, und jetzt würde er dem ein Ende bereiten. Bernd stand auf, ging zum Ober, um ihm mitzuteilen, dass er den Tisch wechseln würde, und näherte sich anschließend so dem Platz, an dem seine Freundin und sein Kollege saßen, dass nur sein Kollege ihn kommen sah. Als Mahler Bernd sah, machte er sich sofort bemerkbar, indem er seinen Arm hob, und Bernd so seinen Standort zeigte.
Ein paar Sekunden später stand Mahler auf, und begrüßte Bernd per Handschlag. Erst jetzt wandte sich Bernd seiner Freundin zu, und bat Mahler, sie ihm vorzustellen. Karin intervenierte sofort: "Du brauchst mich ihm nicht vorzustellen, Gustav. Dieser Mann macht nur einen Witz, denn er kennt mich. Er ist mein Freund."
"Das wusste ich nicht", entschuldigte sich Mahler sofort bei Bernd.
Karin schaute demonstrativ auf ihre Uhr und erklärte, dass ihre Mittagspause nun zu Ende wäre, und sie zu ihrem Arbeitsplatz zurückkehren müsste. Sie verabschiedete sich bei Mahler mit einem "Es war schön, dich kennenzulernen, Gustav. Vielleicht treffen wir uns mal wieder?" Und zu Bernd gewandt: "Wir sehen uns heute Abend. Bitte bezahl meine Rechnung für mich. Ich bin in Eile." Dann gab sie ihm einen Kuss auf den Mund, und verließ beschwingten Schrittes das Lokal.
Die beiden Männer schauten ihr schweigend hinterher. Die paar Sekunden Schweigen reichten für Mahler, um zu erkennen, dass er sich Bernd erklären musste. "Bernd, ich möchte mich aufrichtig bei dir entschuldigen. Ich wusste nicht, dass Karin deine Partnerin ist. Ich war zu früh dran, und wollte im Lokal auf dich warten. Karin ist zu mir an den Tisch gekommen, und hat mich gefragt, ob sie sich zu mir setzen darf. Ich habe mir nichts dabei gedacht, und es ihr natürlich gestattet. Ich weiß nicht, wie lange du uns schon zugesehen hast. Wir haben ein bisschen geflirtet. Aber es ist nichts passiert, was einen Ehemann-Test nicht bestehen könnte. Ehrlich, Mann, ich kannte sie vor dem heutigen Treffen nicht, und ich wusste nicht, dass sie bereits vergeben ist. Schließlich trägt sie keine Ringe. Das musst du mir glauben. Bitte sag meiner Frau nichts davon."
"He, beruhige dich, Kumpel. Es ist doch nichts passiert", versuchte Bernd die Spannung aus der Situation zu nehmen. "Ich habe gesehen, dass ihr beide ein wenig geflirtet habt, mehr nicht. Wenn sich einer danebenbenommen hat, dann war es meine Freundin. Du und ich, Gustav, wir beide sind fein miteinander. Und nun lass uns über das Projekt reden."
Am selben Abend.
Karin hatte schon das Abendessen auf dem Tisch, als Bernd zu seiner gewohnten Zeit nach Hause kam. Nachdem sie sich mit einem Kuss begrüßt hatten, aßen sie schweigend, bis auf ein paar Floskeln über die täglichen Nebensächlichkeiten wie das Mahl und das Wetter. Nach dem Essen reinigten sie zusammen die Küche, wie sie es immer taten. Bernd und Karin hatten beide ihre eigenen Wohnstätten behalten. Unter der Woche wohnte er bei ihr, am Wochenende sie bei ihm.
Als sie im Wohnzimmer beim Wein saßen, durchbrach Karin das Schweigen: "Du willst bestimmt über das reden, was heute Mittag passiert ist? Oder etwa nicht?"
Bernd schaute sie mit einem ernsten Gesichtsausdruck an. "Ja, das will ich", beantwortete er ihre Frage. "Ich habe von deinen Freunden erfahren, dass du eine Meisterin im Flirten bist, und du deine Kenntnisse und Fähigkeiten nicht nur bei deinem jeweiligen Partner einsetzt, sondern auch bei anderen Kerlen, egal ob sie verheiratet oder ledig sind, ob du sie bereits kennst, oder ob sie für dich wildfremd sind. Ich habe ihnen nicht geglaubt, und war überzeugt, dass ich allein das Subjekt deiner Begierde bin, und du nur mit mir flirtest. Du sollst mit deinem ständigen Flirten auch einen Ehemann und fünf Verlobte verschreckt haben, so dass sie gegangen sind. Also sag mir, was aus deiner Sicht passiert ist, wie du so schnell per Du mit einem dir eigentlich wildfremden Mann sein konntest, und wie es weitergegangen wäre, wenn Mahler deinen Avancen erlegen wäre, und ich diese Farce nicht beendet hätte."
Karin schaute eine gefühlte Ewigkeit auf ihre Füße, bis sie endlich antwortete: "Es ist und würde niemals mehr sein als ein bisschen harmloses Flirten. Ich bin dir und meinen Ex-Partnern immer treu gewesen. Ich habe niemals mit einem anderen Mann geschlafen, wenn ich exklusiv war. Das musst du mir glauben. Es macht mir einfach Spaß, auf andere Männer zuzugehen, und mir und ihnen das Gefühl zu geben, begehrt zu werden. Flirten macht einen glücklich. Du hast doch bestimmt gesehen, wie Gustav übers ganze Gesicht gestrahlt hat, als wir uns ein wenig unterhalten hatten. Es ist nichts dabei, freundlich zu anderen Menschen zu sein. Da gibt es nichts hineinzuinterpretieren. Ganz ehrlich, mehr war da nicht. Und überhaupt, es flirten doch alle Frauen für ihr Leben gern, wenn sie die Gelegenheit dazu haben. So wie in der Oper "Così fan tutte" von Mozart. "So machen es alle Frauen", denn, mein Schatz, tutte ist die feminine Form."
An diesem Punkt unterbrach Bernd sie: "Hör doch auf mit diesem intellektuellen Scheiß, und hör auf, dein Flirten kleinzureden. Flirten ist eine Bekundung, eine erotische Beziehung beginnen zu wollen. Ansonsten würde man es Unterhaltung nennen. Und nein, es machen es nicht alle Frauen, insbesondere die nicht, die in einer Beziehung sind.
Du hast heute Mittag Mahler den offensichtlichen Beweis geliefert, dass du ein sexuelles Interesse an ihm hast, und er hat dein Interesse gespiegelt. Ihr beide habt euch begehrt gefühlt. Ich habe an euren Gesichtern gesehen, dass ihr geschmeichelt wart, weil ihr in diesem Moment wusstet, dass ihr auf das andere Geschlecht attraktiv wirkt. Er hat am Tisch sitzend deine Hand geküsst, du hattest deine Hand auf seine gelegt. Dies nenne ich Austausch von Zärtlichkeiten, oder wie würdest du diese kleinen Gesten nennen? Es hätte der Anfang von mehr sein können.
Hat denn niemals ein für die Performance deines Schauspiels von dir Auserkorener mehr von dir gefordert? Etwa einen Kuss, oder ein Date, oder sogar einen Fick? Ist keiner während des Flirtens näher an dich herangerückt, und hat dich gestreichelt? Vielleicht zwischen deinen Beinen? Sag es mir!"
Karin nickte mit einem Gesichtsausdruck der Angst, Zweifel, aber auch Selbstbewusstsein zeigte, als sie antwortete: "Ja, einige Typen haben das Flirten ernst genommen, und haben mich anschließend bzw. während des Flirts mehr oder weniger bedrängt. Aber ich habe ihnen dann immer sofort unmissverständlich klargemacht, dass ich nichts von ihnen wollte, oder", und nun sah sie beschämt auf den Boden, "habe ihn geheiratet, oder habe mich mit ihm verlobt - und das fünfmal. Bei diesen sechs Männern habe ich während des Flirtens gemerkt, dass da mehr zwischen uns war, und ich ihn wollte. Genau so, wie ich dich wollte und unverändert will. Seitdem ich dich kenne, habe ich, bis auf heute Mittag, mit keinem anderen Kerl mehr ernsthaft geflirtet. Ich wusste nicht, dass Gustav dein Kollege ist, sonst hätte ich ihn nicht angesprochen. Für mich war er nur ein netter und gutaussehender Typ, mit dem ich mich ein wenig beschäftigen wollte."
"In Ordnung." Bernd wollte so langsam das Gespräch auf den Punkt bringen. "Mit netten und gutaussehenden Typen beschäftigst du dich also. Ich beschäftige mich mit der Frage, ob wir beide miteinander exklusiv sind, oder du mich nur parkst, bis dich beim Flirten mit dem nächsten Kerl wieder einmal die Erkenntnis überkommt, dass du mehr von ihm willst. Auf dich trifft sicherlich der Spruch "verloben heißt sicherstellen und weitersuchen" zu. Um es klarzumachen: Für mich ist dein Flirten mit anderen Männern mir gegenüber respektlos und betrügerisch. Du hast mich damit nicht nur betrogen, sondern auch gedemütigt, als du einem anderen Mann die Aufmerksamkeit geschenkt hast, die eigentlich nur mir von dir zusteht. Du hast mir in diesen Momenten keinen Respekt erwiesen. Ich messe dich und mich an den Taten, die wir machen, wenn der andere nicht dabei ist. Vielleicht bin ich kleinlich, aber eine Beziehung ohne gegenseitigen Respekt ist für mich keine, die auf Dauer ausgelegt ist.
Ich frage mich jetzt, mit wie vielen Männern hast du, seit wir uns kennen, geflirtet. Sag es mir ehrlich. Vielleicht muss ich mir überlegen, ob ich nicht lieber schnell einen Schlussstrich unter unsere Beziehung ziehe, bevor ich zu sehr von dir verletzt werde."
"Nein!", stöhnte Karin, als sie die Worte ihres Freundes hört, "Ich parke dich nicht, ich will uns exklusiv und das für immer. Ich sehe, dass dich mein Verhalten heute Mittag sehr verletzt haben muss. Es war der erste Flirt mit einem anderen Mann seit Langem. Ich habe mir von meinen Freundinnen oft genug anhören müssen, dass "Fremdgehen" nicht nur auf physischer, sondern auch auf emotionaler Ebene stattfindet, und mein Flirten für andere auch eine Art "Fremdgehen" sein kann. Dennoch habe ich es nicht ernst genommen, und es immer wieder getan. Für mich ist Flirten nur ein Spiel. Ein Spiel, an dessen Ende jeder ein wenig glücklicher ist als zuvor.
Es wird nicht wieder vorkommen, Schatz, das schwöre ich dir. Ich werde es dir durch meine Handlungen beweisen. Bitte verlasse mich nicht. Ich liebe dich doch, und will mit dir zusammen alt werden."
Karin schaute Bernd ängstlich und zugleich hoffnungsvoll an. Es dauerte fast eine Minute, bis Bernd einen Entschluss gefasst hatte und ihn artikulierte: "Vorab, nicht jeder ist am Ende deines Spiels glücklicher. Zumindest bin ich es nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Doch jetzt sage ich dir, wie es aus meiner Sicht weitergehen kann.
Ich hatte vor, dich am ersten Jahrestag unseres ersten Treffens zu fragen, ob du meine Frau werden willst. Nachdem, was ich über dich in Bezug auf das Fremdflirten erfahren habe, und nachdem ich gesehen habe, wie du mit einem anderen Mann geflirtet hast, wollte ich heute Abend eigentlich unsere Beziehung beenden. Aber, ich liebe dich auch, und ich bin mir weiterhin sicher, dass ich zusammen mit dir glücklicher wäre als ohne dich. Deshalb werde ich dir eine einzige, eine letzte Chance geben, mir zu beweisen, dass du mir ab sofort treu bist, und du mich nicht mehr, auch nicht emotional, betrügst. Wenn du nicht weißt, was ein emotionaler Betrug ist, dann mach dich schlau. Es gibt im Internet viele Portale, die sich damit beschäftigen. Unwissenheit wird dich nicht entschuldigen und nicht freisprechen.
Mein Schatz, neben dir verblasst die Schönheitsgöttin Aphrodite. Du bist für mich aber nicht nur schön, sondern auch klug, witzig und redegewandt. Die Männer liegen dir zu Füßen, wie du es wahrscheinlich schon x-Mal durch dein Flirten bewiesen hast. Ich werde es dir schwer machen, mir zu beweisen, dass du mir treu sein kannst. Die Tests müssen schwer sein, denn ansonsten wäre sie nichts wert.
Es fängt mit deiner Kleidung an, die, nebenbei gesagt, schon immer sehr freizügig war. Aber dagegen hatte und habe ich nichts, solange andere Kerle dich nur mit ihren Augen taxieren.
Ich werde dir jetzt vorgeben, wie du dich bis zum Ende unseres Tests zu kleiden hast: Ab sofort wirst du keine Hosen mehr tragen. Stattdessen kleidest du dich entweder mit einem Kleid oder einem Rock. Sowohl Kleid als auch Rock haben eine maximale Länge, die dir bis zur Mitte des Oberschenkels reicht. Sofern du einen Rock trägst, hast du eine Bluse zu tragen, die vollständig aufgeknöpft werden kann. Die oberen drei Knöpfe bleiben grundsätzlich auf. Auf der Arbeit lässt du allerdings nur einen, maximal zwei Knöpfe offen. Statt eines BHs wirst du eine Büstenhebe und einen gleichfarbigen String anziehen. Halterlose Strümpfe, im Job ohne Naht, ab 18 Uhr immer mit Naht, werden ab sofort deine Beine zieren. Deine Füße werden in mindestens sieben Zentimeter hohen High Heels stecken. Ich weiß, dass du damit immer noch tanzen kannst. Ebenso ist mir bewusst, dass du dich bislang schon in etwa so gekleidet hast, wie ich es dir jetzt ansage. Ich will nur verhindern, dass du dich wie ein altes Mütterchen anziehst, die natürlich von Kerlen, die auf ein Abenteuer aus sind, nicht angesprochen werden würde.
Da du beim Befolgen dieser Kleiderordnung sehr heiß aussehen wirst, wirst du dich auch entsprechend schminken. Das heißt, rote Lippen und rot lackierte Finger- und Fußnägel. Dein Haar wirst du goldblond nachfärben, es offen tragen, und die Haarlänge so belassen. Deine Muschi wirst du glattrasieren, und anschließend täglich trimmen.
Ich gebe dir meine Anweisungen alle noch schriftlich, so dass du schwarz auf weiß hast, was ich von dir verlange, und es somit keine Missverständnisse geben kann.
Irgendwelche Fragen dazu?"
"Nein", bestätigte Karin.
"Ist gut. Wie geht es dann weiter? Du wirst in den nächsten drei Monaten, so lange dauert unser Test, oft allein ausgehen. Ich werde auf keinen Fall mitkommen, denn allein meine Anwesenheit würde dich davon abhalten, zu flirten. Ich kann mir auch nicht leisten, dich rund um die Uhr von einem Detektiven beschatten zu lassen. Ich will es auch gar nicht, denn schließlich vertraue ich dir - aber aktuell nur bis zu einem gewissen Grad. Demzufolge werde ich nur sporadisch jemanden bitten, dich unbemerkt zu beobachten. Glaub mir, es gibt da draußen genügend mir bekannte Männer und Frauen, die mir den Gefallen tun, mir zu stecken, wenn du es vermasselt hast. Und du wirst nicht wissen, wann du beobachtet wirst und wann nicht. Vielleicht ist ja dein Flirtpartner mein Spitzel? Wer weiß?
Ich erwarte, dass dich viele Männer ansprechen, und versuchen werden, mit dir zu flirten, um vielleicht in dein Höschen zu kommen. Geh nicht auf diese Angebote und Annäherungsversuche ein. Schick sie weg, und zwar unverzüglich. Mach ihnen klar, dass du nicht auf Partnersuche oder gar Männerfang aus bist. Wenn die Typen es nicht begreifen, mach ihnen eine laute Szene.
Ich werde dich in den nächsten Wochen an zwei bis drei Abenden in Hotelbars, Clubs, Tanzlokalen, Ausstellungen, Konzerten und Kinos, in denen du aufgrund deiner Erscheinung und Schönheit auffallen wirst, absetzen. Du wirst auch mit deinen Freunden ausgehen. Falls ich entscheide, diesen Treffen fernzubleiben, entschuldige jeweils meine Abwesenheit.
Wenn du mit unseren Freunden freitags zum Tanzen gehst, gibt es für dich kein "Dirty Dancing". Es gibt grundsätzlich keinen Körperkontakt mit deinen Tänzern, erst recht keinen bei den langsamen Tänzen.
Bei Standardtänzen kannst du natürlich die Tanzhaltung einnehmen, und einen Mann anfassen bzw. dich anfassen lassen, um die entsprechenden Figuren zu tanzen. Ansonsten bräuchtest du ja nicht zu einem Tanzvergnügen zu gehen. Wenn du einem Galan zubilligst, mit dir zu tanzen, darf er dich vom Tisch, bis auf die Tanzfläche, und wieder zurück an die Hand nehmen. Es gibt mit diesem Mann keine Aussprache an irgendeinem Ort. Wenn einer anfängt, dir Komplimente über dein Aussehen zu machen, beende sofort das Gespräch.
Nur mit Männern, die du jetzt schon kennst, kannst du dich unterhalten. Die Betonung liegt auf "unterhalten". Es gibt kein Flirten. Falls einer deiner Bekannten, Freunde oder Verwandten anfangen sollte, mit dir zu flirten, beende das Gespräch. Anschließend gilt für ihn das, was ich dir über fremde Männer in Tanzlokalen gesagt habe.
Wenn du glaubst, dass du an deinem Arbeitsplatz unbeobachtet bist, dann täuschst du dich. Mehr sage ich dazu nicht.
Am Wochenende, also am Samstag und am Sonntag, werde ich dich immer begleiten. Schließlich will ich mit meiner Freundin auch freie Zeit genießen. Aber ich erwarte, dass du aufgrund deines Aussehens bestimmt auch den Eroberungswillen diverser Machos entfachen wirst, die dich mir ausspannen wollen.
Ich sage dir, es gibt nur noch diese eine Chance, und keine zweite mehr. Wenn du ab sofort und für die Dauer unserer Beziehung beim Fremdflirten erwischt wirst, bin ich weg. Dein Test dauert längstens bis zu unserem ersten Jahrestag. Entweder wir erreichen diesen für uns besonderen Tag zusammen, oder es gibt keinen Jahrestag. So einfach ist das.
Alternativ kannst du natürlich jetzt und auch jederzeit sagen, dass du meinen Test nicht mitmachen oder nicht weitermachen willst, und du dich von mir trennen möchtest. Schließlich, ich mache mir da nichts vor, bin ich austauschbar. Derzeit sind wir, auf den Punkt gebracht, nur Freunde mit gewissen Vorzügen. Wir sind nicht verlobt, und nicht verheiratet. Das macht eine Trennung technisch sehr einfach und schnell. Verstanden und einverstanden?"
Karin antwortete sofort: "Ja, und es macht mich total heiß, wenn ich mir vorstelle, wie mich Kerle anmachen wollen, und wie ich sie abblitzen lassen werde. Mein Höschen ist schon im Schritt ziemlich feucht. Wenn wir hiermit durch sind, will ich, dass du mich vögelst. Verstanden und einverstanden?"
Bernd erwiderte sofort: "Natürlich mein Schatz. Aber denk daran, dass du ab morgen nur noch einen kleinen String tragen wirst. Der wird keine Feuchtigkeit halten können."
Mit diesen Worten standen die beiden Liebenden auf, und fielen sich in die Arme. Bevor sich ihre Münder und Zungen in einem heftigen Kuss trafen, ermahnte Bernd Karin noch einmal: "Mach mich nicht zum Hahnrei. Bei dem kleinsten Betrug jedweder Art bin ich weg! Ich erwarte - und ich garantiere - Exklusivität."
Dann gingen sie kichernd, und sich dabei gegenseitig ausziehend, in ihr Schlafzimmer und liebten sich intensiv.
Später in der Nacht lag Karin noch wach und hörte den leisen Atemzügen ihres Freundes zu, der tief und fest schlief. Sie hatte Angst, dass sie den Test ihres Freundes und hoffentlich Bald-Ehemannes nicht bestehen könnte. Sie flirtete nun einmal für ihr Leben gern. Ein prickelnder Flirt hob ganz einfach ihr Selbstwertgefühl an. Sie machte sich nichts vor. Mit fast Mitte 40 war der erste Lack ab. Wenn sie morgens in den Spiegel schaute, erkannte sie, dass die Jahre nicht spurlos an ihr vorbeigegangen waren. Sie sah Falten in ihrem Gesicht, spürte, dass ihre Brüste nicht mehr so straff wie noch vor zehn Jahren waren. Sie flirtete nur, um das aphrodisierende Gefühl, weiterhin begehrenswert zu sein, zu erleben. Flirten war eine Droge für sie. Sie war nicht auf der Suche nach einem neuen Mann. Sie hatte mit Bernd jemanden gefunden, der an ihrer Seite stand, und sie heiraten wollte. Sie liebte ihn von ganzem Herzen, und wollte seine Ehefrau werden.
Warum störte sich Bernd an ihrem Flirten? Fürchtete er sich davor, dass sie ihn mit dem Mann verglich, mit dem sie gerade flirtete, und er dabei schlecht aussehen könnte? Oder war dies ihre Angst. Karin fragte sich, ob sie Bernd erlauben würde, mit anderen Frauen zu flirten. Niemals würde sie dem zustimmen, da war sie sich sicher. Bernd müsste zwangsläufig nach einem Flirt ihre Beziehung in Frage stellen. Er würde feststellen, dass sie nicht mehr attraktiv genug für ihn wäre, dass er in ihrer Gegenwart kein Kribbeln mehr verspüren würde. Er würde auch bestimmt glauben, dass ihm etwas in ihrer Beziehung fehlte. Sie würde Bernd verlieren, denn sie konnte unmöglich mit den jungen Mädchen konkurrieren, die Schlange stehen würden, um ihr den Freund auszuspannen. Ihre 43 Jahre gegen die 20 Jahre der Konkurrenz hätten nicht den Hauch einer Chance auf eine auf Dauer ausgelegte Partnerschaft.
Sie beschloss, dem Fremdflirten zu entsagen. Sie würde alles daransetzen, Bernd an sich zu binden. Sie würde nur mit ihm flirten, ihm zeigen, dass sie sich für ihn und nur für ihn interessiert. Es war schön, bereits jemanden gefunden zu haben, und nicht mehr auf der Suche sein zu müssen.
Wie lange müsste sie an den Orten verweilen, an die Bernd sie bringen würde? Er hatte nichts darüber gesagt. Sie beschloss, dass sie selbst bestimmen könnte, wann sie nach Hause gehen würde.
Irgendwie erregte sie die Vorstellung, wie sie so sexy gekleidet in der Hotelbar eines Business-Hotels sitzen würde. Sie müsste gelangweilt wirken oder so, als ob sie gerade versetzt worden wäre, oder auf jemanden warten würde. Es müsste etliche gestandene Männer geben, die in solchen Bars herumlungerten, auf der Suche nach einem schnellen Fick. Sie stellte sich diese Alpha-Männer vor, die tagsüber ihren Geschäften nachgingen, und abends die Bestätigung ihrer Männlichkeit suchten. Ihr gefielen die Gedanken an diese starken Typen. Sie war sich aber nicht sicher, ob sie all diesen Kerlen widerstehen könnte.
In ihrem Kopf spielte sich eine Szene ab, in der solch ein Alpha auf sie zukommen, und sie zu einem Getränk einladen würde. Als sie darüber nachdachte, wie der Mann aussehen würde, kam ihr plötzlich Franz in den Sinn. Aus irgendeinem Grund, den sie nicht benennen konnte, mochte sie Franz nicht. Er war Bernds Freund und damit fast so etwas wie ein Nebenbuhler. Franz und Bernd waren zwei Alpha-Männer, die einander respektierten.
Karin war eifersüchtig auf ihn, weil er Bernd so nahestand. Also war er prädestiniert dafür an ihm zu üben, Flirtversuche abzuwehren. Allein der Gedanke daran, dass sie Franz vor den Kopf stoßen würde, wenn sie ihm erklärte, dass er nicht ihr Typ sei, und sie deshalb kein Interesse hätte, sich mit ihm zu beschäftigen, machte sie geil.
Leise zog sie ihre Bettdecke von ihrem Körper. Sie schlief wie immer nackt. Karin vergewisserte sich, dass Bernd weiterhin ruhig atmete, und fing an, ihre Klitoris zu reiben. Sie stellte sich vor, wie Franz sie anlächelte, und wie sich sein Gesichtsausdruck zu Enttäuschung verändern würde, wenn sie sich wortlos von ihm abwandte. Oder sollte sie ihm sagen, dass er sich verpissen sollte? Wie würde er darauf reagieren? Bliebe er höflich oder würde er sie als Schlampe, als Hure bezeichnen, und sie fragen, was der Tarif für einen Blowjob wäre? Sie konnte den Gedanken nicht zu Ende bringen, denn mit Franz" Gesicht vor ihrem geistigen Auge übernahm ihr Körper "das Denken", und schüttelte sie bald mit einem heftigen Orgasmus. Karin hielt sich die Hand vor dem Mund, um Bernd nicht durch ihr Stöhnen zu wecken. Sie zwang sich, die zuvor ausgeschmückte Szene in einem Gedanken zusammenzufassen, um den Orgasmus mit diesem Gedanken zu vereinen, ihm einen Namen zu geben.
Als sie endlich zur Ruhe kam, spürte sie, wie sich Bernd bewegte. Sie wollte schnell ihre Bettdecke zurückziehen, als sich Bernd zwischen ihre Beine legte, und seinen steifen Schwanz an ihrer feuchten Muschi rieb. "An wen hast du gerade gedacht?", fragte er sie, als er seine Lanze mit einem Rutsch in sie einführte. Statt einer Antwort stöhnte sie leise, und forderte ihn auf, sie stärker zu vögeln. "An wen hast du gerade gedacht?", wiederholte Bernd seine Frage. Karin überlegte eine Sekunde, und verkündete dann mit dem Brustton der Überzeugung: "Natürlich an dich und an deinen schönen Schwanz, und wie wir uns vor ein paar Stunden geliebt hatten." Sie wusste natürlich, dass diese Antwort eine Lüge war, denn als sie kam, hatte sie an Franz gedacht, und an seine Enttäuschung, von ihr abgewiesen worden zu sein.
Bernd pumpte noch ein paar Mal in seine Freundin, zog dann seinen Schwanz aus ihr heraus, und spritzte auf ihrem Körper ab. Er kniete sich zwischen ihre Beine und begann, sein Sperma auf ihren Brüsten und ihren Lippen zu verreiben. "Wenn du geil bist, mein Schatz, dann weck mich doch einfach. Ich werde niemals zu müde sein, um deinen Wunsch nach Sex abzulehnen. Dafür liebe ich dich und deinen Körper zu sehr." Karin freute sich über diese Liebeserklärung, umfasste seinen Kopf, zog ihn zu sich herunter. Sie küssten sich lange und innig, bis Karin den Kuss unterbrach, und bestimmte: "Heute war es nur ein Quickie zu deinen Gunsten. Morgenabend bin ich aber dran, wenn ich dir davon berichte, wie ich die Kerle reihenweise abgewiesen habe. Du sollst mich lecken, wenn ich dir erzähle, wie sie ausgesehen haben, und mit welchen Anmachsprüchen sie versucht haben, mit mir zu flirten. Ist das ein Angebot, das du nicht ausschlagen kannst?"
"Ich liebe dich, mein Schatz!" war seine einzige Antwort. Dann drehte er sich von ihr herunter, kuschelte sich in seine Decke, und schlief ein.
Karin lag noch ein paar Minuten wach. Sie fragte sich, warum sie ausgerechnet an Franz gedacht hatte, während Bernd sie fickte. Ja, für sie war es nur ein Fick, kein Liebe-Machen. Mit diesem Gedanken schlief auch sie ein.
Der nächste Tag.
Kurz nach dem Aufstehen sandte Bernd eine SMS an seinen Freund Franz: "Moin, Kumpel, ich brauche deinen Rat. Heute um 12 in der Sportbar beim Pauli Stadion?"
Keine Minute später kam Franz' Antwort: "Geht klar!"
In der Sportbar.
Nachdem sich die beiden Freunde begrüßt hatten, begann Bernd das Gespräch: "Danke, Franz, dass du so schnell Zeit für mich hast. Ich benötige deinen Rat."
"Lass uns nicht lange um den heißen Brei reden", antwortete Franz. "Ich wette, es geht um Karin. Habe ich recht?"
Bernd erwiderte: "Ja, du hast Recht. Ich habe ihr ein Ultimatum gestellt. Ich erzähle dir, was vorgefallen ist." Und dann begann er über das Gespräch mit Sonja, die Geschehnisse des gestrigen Tages, und seine Entscheidung, Karin zu testen, im Detail zu berichten.
Franz hörte gespannt zu. Als Bernd mit seinem Vortrag geendet, und er ihn aufgefordert hatte, ihm seine Meinung dazu zu geben, nickte Franz wissend, als er antwortete: "Ich hätte die Schlampe schon lange aussortiert. Ich bin mir sicher, dass sie den Test bestehen wird. Aber danach, wenn du ihr erst den Verlobungsring und dann den Ehering an den Finger gesteckt hast, wird sie dich betrügen, wann immer ihr danach ist. Ich glaube nicht, dass sie mit anderen Kerlen in die Kiste hüpft, aber sie wird dich verraten, indem sie dir keinen Respekt erweisen wird, und dich gegenüber anderen Männern erniedrigt. Sie wird weiter mit Kerlen flirten, auch wenn ihr verheiratet seid. Und die Kerle werden es wissen, und über dich lachen. Teste sie. Und wenn du nichts dagegen hast, werde ich auch versuchen, mit ihr einen Flirt und vielleicht auch mehr anzufangen."
Bernd überlegte kurz und sagte dann: "Ich danke dir für deine schonungslose Meinung. Du meinst also, ich habe mit meinem Ultimatum nicht überreagiert. Also werde ich es durchziehen. Du kannst gerne auch dein Glück bei ihr probieren. Ich weiß über deine überwältigenden Erfolge bei Frauen, dennoch bezweifle ich, dass du bei Karin den Hauch einer Chance hast. Sie mag dich nicht wirklich, und das ist noch nett umschrieben. Ich glaube, sie fühlt sich durch unsere Freundschaft verunsichert, und sie wird annehmen, dass du in meinem Auftrag versuchst, sie zum Flirten zu verführen. Also, du hast diesbezüglich keinen offiziellen Auftrag von mir. Ich will nicht wissen, ob und wann du es versuchst, und ich verspreche dir, dass ich dich auch nicht danach fragen werde. Du entscheidest selbst, ob du es probierst, und ob du mir von deinen Erfolgen berichten, oder sie für immer für dich behalten wirst. Entweder, oder. Und falls du mir etwas mitteilen möchtest, ist der letzte Termin dafür der Tag, an dem ich mich mit Karin verloben werde. Komm nicht Jahre später zu mir, um mir zu erzählen, wie "süß" ihr beide vor der Verlobung geturtelt habt. Haben wir uns verstanden? Haben wir einen Deal?"
"Ja, den haben wir, mein Freund", bestätigte Franz die mit Bernd besprochene Übereinkunft. Mit einem Blick auf seine Uhr, und dem Verweis auf das baldige Ende seiner Mittagspause, verabschiedete sich Franz von seinem Freund.
Am nächsten Abend in der Bar eines 5-Sterne-Hotels.
Bernd hatte Karin gegen 21 Uhr in der Hotelbar abgesetzt. Galant hatte er ihr die Wagentür geöffnet, und ihr beim Verlassen des Wagens geholfen. Er hoffte, dass, wenn sie ausstieg, er einen Blick unter ihren Rock, auf ihre bestrumpften Beine und auf ihren String werfen könnte. Zwar hatte er sie schon zuhause beobachtet, als sie sich angekleidet hatte. Dieser Anblick war sexy, der jetzige würde erotisch sein. Doch er hatte Pech, denn Karin drehte sich so auf ihren Sitz, dass sie beim Verlassen des Wagens nichts offenbarte.
Bernd fragte sich, als er seiner Freundin nachsah, und die Naht in ihren Nylons erblickte, ob er das Richtige tat. Er war sich seiner Sache nunmehr nicht mehr ganz so sicher. Gleichwohl freute er sich auf ihre Rückkehr, und hoffte auf eine heiße Nacht mit ihr, wenn sie von ihren Erlebnissen berichten würde.
Er hatte heute keinen Spitzel engagiert. Na ja, keinen offiziellen. Bernd hatte Karin in die Bar des Hotels geschickt, in dem sein Kollege Gustav Mahler ein Zimmer angemietet hatte. Vielleicht würden die beiden per Zufall sich über den Weg laufen. So wie sie mit ihm erst gestern Mittag geflirtet hatte, musste dies eine erste schwere Prüfung ihrer Treue sein. Er erinnerte sich daran, wie Karin Mahler berührt, und wie er ihre Hand geküsst hatte.
Karin betrat die Lokalität, und setzte sich an einen Tisch in der hintersten Ecke des Raumes. Sie bestellte beim Ober ein Glas Weißwein. Als ihr das Getränk serviert wurde, teilte sie der weiblichen Bedienung mit, dass sie nicht gestört werden möchte. Für den Fall, dass ein Gast meinen würde, ihr ungefragt ein Getränk ausgeben zu wollen, solle sie diesen Auftrag mit Verweis auf meine Bitte nach Ruhe ablehnen. Die Bedienung schaute sie mit einem wissenden Lächeln an, und nickte, als sie sagte: "Ich werde tun, was ich kann. Meist sind die männlichen Gäste in diesem Hotel sehr höflich und respektieren die Wünsche einer Frau. Ich werde den Ober und den Barkeeper entsprechend informieren." Dann wandte sie sich dem nächsten Gast zu.
Karin verbrachte die nächste Stunde damit, sich Fotos, die sie von Bernd geschossen hatte, auf ihrem Smartphone anzuschauen. Mitunter schaute sie sich - äußerlich gelangweilt, innerlich voller Spannung - im Raum um. Wenn sie das tat, bemerkte sie, wie einige Männer versuchten, einen Blick von ihr zu erhaschen, um einen Kontakt zu etablieren. Doch sie schaute nicht lange genug einen einzelnen Mann an, dass dies hätte gelingen können. Anschließend vertiefte sie sich wieder in ihr Smartphone.
Die Bedienung hatte ihr gerade ihr drittes Glas Wein gebracht, als ihr plötzlich gewahr wurde, dass ein Mann sich ihr näherte. Schnell tat sie so, als ob sie es nicht bemerkt hätte, und nahm ihr Getränk zur Hand.
"Ja, das ist aber eine Überraschung!", hörte sie eine bekannte Stimme sagen. Sie blickte auf und sah Mahler auf sich zukommen. "Darf ich mich zu dir setzen?", fragte er sie, als er vor ihr stand. Karin schaute irritiert auf den ihr flüchtig bekannten Mann, und erklärte dann kühl: "Natürlich, Gustav, bitte nimm Platz", und zeigte auf den Stuhl ihr gegenüber. Nachdem Mahler sich gesetzt, und der Bedienung seine Getränkebestellung zugerufen hatte, griff Karin ihn mit einem scharfen Ton an. "Was machst du hier? Hat dich Bernd geschickt, um mich zu testen? Ich habe ihm doch gesagt, dass es ein Fehler war, mit dir zu flirten, und den werde ich garantiert nicht wiederholen. Du kannst jetzt gehen, und es ihm sagen, dass ich ihm treu geblieben bin."
Nun war es an Mahler, sie irritiert anzuschauen. "Wovon redest du, Karin? Ich habe hier im Hotel ein Zimmer. Wie du weißt, bin ich beruflich in der Stadt, um mit Bernd ein paar Projekte durchzusprechen. Heute ist mein letzter Abend in Hamburg, bevor ich morgen zurück nach Paris fliege. Ich weiß nichts von einem Test. Ich wollte nur ganz entspannt in der Hotelbar bei einem Glas Wein die Dienstreise abschließen. Erklär mir doch das mit dem Test", forderte er sie auf.
"Hör doch auf mit deiner Schauspielerei. Als ob du das nicht wüsstest", antwortete Karin entnervt.
Bevor sie noch etwas sagen konnte, sprach Mahler: "Ich muss mich schon über dich wundern, Karin. Erst flirtest du gestern Mittag mit mir, als ob es keinen Morgen mehr gibt, machst mir schöne Augen, und betatscht mich "ganz zufällig." Dann hat offensichtlich dein Freund Bernd, durch sein für dich unerwartetes Erscheinen, dich bei deinem Versuch, mich zu verführen, unterbrochen. Als Nächstes hättest du mich wohl für einen ersten Quickie in die Damentoilette eingeladen."
Bevor Karin ihn unterbrechen konnte, redete sich Mahler in Rage: "Habe ich Recht? Ich rate mal, was es denn mit deinem Test auf sich hat. Weil du es gestern nicht geschafft hast, kommst du heute Abend in mein Hotel, ganz allein, ohne Bernd. Du bist gekleidet wie eine Edelnutte, und erzählst mir irgendetwas von einem Test, den du bestehen musst, ohne konkret zu werden. Wahrscheinlich besteht deine Prüfung darin, ob du als noch einigermaßen gutaussehende Frau mittleren Alters es noch schaffst, mich, einen deutlich jüngeren und dazu noch verheirateten Mann, einen Arbeitskollegen deines Freundes, davon zu überzeugen, dass wir auf mein Zimmer gehen, damit ich dich nach allen Regeln der Kunst durchficke, und deine drei Löcher besame. Musstest du es dir beweisen, dass du in deinem Alter und mit deinem mittelmäßigen Aussehen noch begehrenswert bist?
Habe ich Recht? Ist das dein Test? Bist du solch eine notgeile Schlampe? Müsste ich dich eigentlich für deine "Gefälligkeiten" bezahlen? Oder machst du es mir kostenlos, weil Bernd es dir nicht mehr richtig besorgt? Oder ist er ein Hahnrei, der sich daran aufgeilt, dass du mit mir fickst? Nun sag schon, Karin!"
Vor Wut sprang Karin auf, und gab Mahler eine heftige Ohrfeige. In der Bar war es totenstill. Wortlos nahm sie ihre Handtasche, entnahm ihr 50 Euro, und gab sie der Bedienung zur Begleichung ihrer Zeche. Dann verließ sie die Bar. Mahler schaute ihr nach. Warum hatte er so aggressiv auf den "Test" reagiert? Vielleicht hatte er zu viel in den Flirt mit ihr hineininterpretiert. Er hatte mehr von ihr - und mit ihr - gewollt, und war enttäuscht, dass Karin ihn hatte abblitzen lassen. Er hätte sie gerne gefickt. "Verdammte Schlampe", dachte er. Mit sich selbst im Reinen setzte er sich hin und ließ den Abend ausklingen.
Gegen 23 Uhr kam Karin mit einem Taxi zuhause an. Sie stürmte in die Wohnung und direkt ins Wohnzimmer, wo sie hoffte, ihren Freund vorzufinden. "Du Schwein!", schrie sie ihn an. Musstest du mich direkt mit meinem kleinen Fehler von gestern konfrontieren? Hättest du nicht jemand anders als Gustav Mahler als Spitzel schicken können?"
Bernd versuchte die Wogen zu glätten: "Nun beruhige dich mal. Ich habe heute niemanden gebeten, ein Auge auf dich zu haben. Ich habe diese Bar ausgesucht, weil sie ein gehobenes Niveau hat, und nur eine Viertelstunde Autofahrt von hier entfernt ist, damit ich schnell bei dir sein kann, wenn du mich gerufen hättest.
"Und was ist mit Mahler? Warum war der Scheißkerl da?", echofierte sich Karin.
Bernd antwortete ruhig: "Ich weiß nicht, wovon du redest. Ich hatte das letzte Meeting mit Gustav heute Nachmittag. Er hat sich von mir verabschiedet. Weil sein Flieger morgen früh bereits vor neun Uhr abheben wird, bat er mich darum, auf ein vielleicht geplantes gemeinsames Abendessen unter Kollegen zu verzichten. Ich weiß nicht, warum er auch in der Hotelbar war. Vielleicht hatte er in diesem Hotel eingecheckt. Keine Ahnung. Und nun komm mal runter."
"Bernd, mir gefällt dieses Spiel nicht. Ich bin drauf und dran, den Test abzusagen, auch wenn dies das Ende unserer Beziehung bedeuten sollte", erklärte Karin mit brüchiger Stimme.
Bernd überlegte einen kurzen Moment, bevor er sprach: "Warum regst du dich denn so auf? Hat dir Gustav etwas gesagt, was du nicht hören, oder nicht wissen wolltest? Hat er die Situation fehlinterpretiert? Erst euer Flirten heute Mittag im "Parlament", und dann bist du heute Abend in seinem Hotel. Da muss ja jeder Mann auf eindeutige Gedanken kommen, Karin.
Aber natürlich, wenn du den Test abbrechen willst, dann machen wir das. Ich sammle schnell meine paar Habseligkeiten ein, die ich in deiner Wohnung habe, und bin dann weg. Ist das wirklich das, was du willst?", schloss Bernd in einem versöhnlichen Ton.
Karin setzte sich aufs Sofa, nahm ihren Kopf in ihre Hände und fing an zu weinen. Die psychische Belastung war einfach zu groß für sie geworden.
Als Bernd sie zum Trösten in den Arm nahm, legte sie ihren Kopf an seine Brust und weinte weiter. Mit trauriger Stimme flüsterte sie: "Gustav hat gedacht, ich würde mehr von ihm wollen als nur ein bisschen flirten. Er hat unseren Flirt als eine Aufforderung zum Sex verstanden. Er war überzeugt, dass ich mit ihm geflirtet habe, weil du es im Bett nicht mehr bringst, und ich ihn zum Ausgleich haben wollte. Ich habe nun endlich eine Vorstellung davon, warum du Fremdflirten in einer Beziehung als Betrug an der Beziehung, und als Respektlosigkeit dem Partner gegenüber verstehst.
Nein, ich möchte nicht, dass du gehst. Ich mache weiter mit dem Test, bis ich dich überzeugt habe, dass du mir vertrauen kannst. Lass uns ins Bett gehen, und noch ein bisschen kuscheln. Es tut mir leid, mir ist heute nicht nach Sex zumute", entschuldigte sich Karin proaktiv.
Ein Monat später in einem Tanzlokal.
Karin hatte in den letzten Wochen einige Prüfungen, die sie aber meistern konnte, allerdings nicht immer ganz problemlos. Am schwersten zu bestehen waren dabei die beiden Tanzabende, die sie zusammen mit dem Rest der Clique verbrachte. Ihre Freunde wussten nicht, dass sich Karin ständig in einer Testumgebung befand, und warum sie sich so anders als sonst üblich verhielt.
Bernd war bei beiden Tanzvergnügen nicht dabei gewesen, und sie entschuldigte sein Fernbleiben. Karin hielt sich strikt an seine Vorgaben, und tanzte immer mit Abstand, außer beim Disco Fox, den sie aber als Standardtanz deklarierte, sodass Berührungen erlaubt waren.
Karin war erneut auf der Tanzfläche, dieses Mal mit Stefan. Wenn sie früher mit ihm ein wenig geflirtet hatte, so interagierte sie jetzt mit ihm, als wenn er ihr Bruder wäre, freundschaftlich liebevoll, aber sachlich. Sie tanzten bereits zum vierten Lied zusammen, als sie hinter sich eine unbekannte männliche Stimme fragen hörte: "Darf ich abklatschen?" Stefan, der ein wenig frustriert war, weil Karin mit ihm - im Vergleich zu früheren Zeiten - nicht mehr mit "vollem Körpereinsatz" getanzt hatte, machte bereitwillig Platz.
Ohne sich dem unbekannten Mann zuzuwenden, verließ Karin die Tanzfläche in Richtung der Toiletten. Der Mann folgte ihr, und fing sie nach ihrem Toilettengang ab. "Nun bleib doch mal stehen", versuchte er auf Karin einzuwirken. "Ich habe dich und deine Freunde beobachtet. Du bist allein hier, trotzdem du mit drei Pärchen zusammen abhängst. Sie werden schon nicht die Polizei rufen, wenn wir beide uns ein wenig unterhalten. Du interessierst mich. Du bist wunderschön, und ich möchte mehr über dich erfahren. Lass uns zu meinem Tisch gehen, dann können wir uns Cocktails bestellen, und ein paar Minuten zusammen reden. Wenn du keine Lust mehr hast, dann kannst du doch einfach aufstehen, und zurück zu deinen Freunden gehen. Ich werde dich nicht bedrängen. Einverstanden?"
Karin sah den gutaussehenden Mann, der bestimmt 15 Jahre oder mehr jünger war als sie, und deshalb nicht in diesen Ü-40-Tanzschuppen passte, etliche Sekunden an. Sie fühlte sich durch die ihr erwiesene Aufmerksamkeit dieses Burschen geschmeichelt. Karin überlegte einige Sekunden, ob sie der Bitte des Jünglings folgen sollte. Was sollte schon passieren? Sie hatte sich den Abend über die anwesenden Leute angeschaut, und keiner sah so aus oder benahm sich so wie ein von Bernd eingesetzter Spitzel. Das Tanzlokal war schwach beleuchtet, und ließ nur eine sehr eingeschränkte Sicht zu. Wenn sie also genügend Abstand zu dem Mann hielt, konnte kein Verdacht aufkommen, dass sie den körperlichen Kontakt zu einem Fremden suchen oder erlauben würde. Die Musik war so laut, dass garantiert keine Person, die weiter als ein, maximal zwei Meter von ihnen entfernt war, ihr Gespräch hätte mithören können. Sie würde also sicher sein, wenn sie sich ein ganz klein wenig mit dem Schönling unterhalten würde. Es würde auch kein Flirten sein, nur ein Gespräch. Sollte sie es wagen?
Dann kamen ihr Zweifel. Warum war sie drauf und dran für einen flüchtigen Kontakt mit einem Mann ihre Beziehung aufs Spiel zu setzen? Dieser Jüngling würde sie bestimmt nicht auffangen, wenn Bernd seine Drohung wahr machen, und sie verlassen würde. Und eine seiner Bedingungen lautete doch: "Es gibt mit einem fremden Tanzpartner keine Gespräche an irgendeinem Ort."
Gefasst sprach sie die Worte: "Ich danke dir für deine Einladung. Und meine Antwort ist ein klares Nein. Ich habe kein Interesse an dir und deshalb bitte ich dich, mich nicht weiter vollzulabern, und mich auch nicht zum Tanzen aufzufordern."
Als sie sich umdrehen wollte, um zu ihrer Clique zu gehen, hörte sie, wie der Mann ihr sagte: "Das war die richtige Antwort!" Er war einer von Bernds Spitzeln, der sie offensichtlich nicht nur beobachten, sondern auch selbst in Versuchung führen sollte.
Karin hatte an diesem Abend kein Interesse mehr an Tanzen. Einerseits war sie wütend auf Bernd, der sie so schamlos in Versuchung führen wollte. Andererseits war sie stolz auf sich, ihrem immer noch vorhandenen Verlangen, mit einem fremden Mann ein wenig zu flirten, widerstanden zu haben. Sie entschuldigte sich bei ihren Freunden, bezahlte ihre Rechnung, und fuhr mit einem Taxi nach Hause.
Sie traf Bernd im Wohnzimmer an, wo er sich gerade die Live-Übertragung eines Fußballspiels anschaute. "Das war ja wohl die mieseste Masche, die du dir ausdenken konntest. Setzt einen Bubi auf mich an, mich zu verführen. Was sollte das?", attackierte sie Bernd, ohne ihn vorab überhaupt begrüßt zu haben.
"Ich wünsche dir auch einen guten Abend. Schön, dass du schon wieder zuhause bist", konterte Bernd ruhig und gelassen den verbalen Angriff seiner Freundin. "Ich hoffe, du hattest einen schönen Tanzabend. Nun, wenn du von einem Bubi sprichst, meinst du wahrscheinlich Mario. Er ist der Azubi meines Privatdetektivs. Er sollte dich allerdings nur beschatten, nicht verführen. Das war nicht abgesprochen, und das wird ihm richtig Ärger einbringen - falls du auf ihn reingefallen bist. Bist du das? Hatte er dich ein wenig umgarnt und hatte er versucht, mit dir zu flirten?"
Karin antwortete nach einigem Zögern: "Ja, das hat er. Aber nein, ich habe ihn abgewiesen", um dann wie in Trance zu sich selbst zu sprechen: "Was bin ich, dass inzwischen auch schon Bübchen, die meine Söhne sein könnten, meinen, mich anmachen zu wollen? Sag mir ganz ehrlich, Bernd, sende ich Signale aus, die einen Mann ermutigen, mich anzusprechen, und mit mir zu flirten? Bin ich wirklich die Schlampe, die mit jedem dahergelaufenen Mann spielen will?"
Um eine Antwort flehend, sah sie ihn an. Bernd überlegte eine kleine Weile, dann sagte er: "Machen wir uns nichts vor, Karin, du bist eine wunderschöne Frau, attraktiv, lebensbejahend, intelligent und du präsentierst deine körperlichen Reize sehr geschickt durch die Wahl deiner Kleidung. Aber du bist auch unsicher und eitel, und willst deshalb wiederholt die Bestätigung anderer Menschen, in deinem Fall allerdings nur von Männern, dass du weiterhin begehrenswert bist. Dir reichen anscheinend meine Komplimente nicht. Und deshalb gibst du dich als flirtbereit zu erkennen. Du bist dann wie ein Funkfeuer, dass in alle Richtungen seine Signale aussendet. Du flirtest ständig, wahrscheinlich anfänglich unbewusst, indem du etwa einen Mann zwei Sekunden zu lange in die Augen schaust. Das ermuntert ihn, dich anzusprechen, worauf du ja gewartet hast. Und dann kommen von deinem Auserkorenen die üblichen Komplimente, nach denen du dich sehnst. Gib es zu. Es hat dir geschmeichelt, wie dieser 20-jährige, schöne Mann mit dir geredet hat", beendete Bernd seine Erläuterungen.
Eine Woche später, wieder im Tanzlokal.
Bernd hatte seine Freundin gegen 22 Uhr am Tanzlokal abgesetzt. Sie würde heute allein im Club sein, ohne die schützende Begleitung ihrer Freunde, denn die Clique würde sich erst in einer weiteren Woche turnusmäßig zum Tanzen dort wiedersehen.
Die erste Stunde langweilte sich Karin an der Bar. Viele der Männer, die in den letzten Wochen und Monaten versucht hatten, mit ihr ins Gespräch zu kommen, und schroff von ihr abgewiesen worden waren, baten sie nicht wieder um einen Tanz. Traurig besah sie sich ihr Glas Wein, als sie angesprochen wurde: "Mensch, Karin, du hier. Das ist eine tolle Überraschung. Hast du Lust mit mir zu tanzen?"
Völlig entgeistert sah Karin Franz in die Augen. "Franz", stotterte sie fast, ging aber sofort in den Angriffsmodus über. "Hat Bernd dich geschickt, um mich zu testen? Wenn ja, grüß ihn schön von mir, und sag ihm, was ich dir jetzt sagen werde: Verpiss dich, Franz. Du bist nicht mein Typ. Ich kann dich nicht leiden. Auch wenn du der letzte Mann auf Erden wärst, würde ich nicht mit dir befassen. Haben wir uns verstanden?"
"Ja, Karin, ich habe dich verstanden. Ich sehe scheiße aus, bin blöd, und wahrscheinlich schlecht im Bett", sagte er lächelnd. "Ja, Bernd hat mir von deinem Test erzählt, weil er mein Freund ist. Er hat mir aber gesagt, dass er mich nie damit beauftragen würde, dich zu bespitzeln, oder zu versuchen, dich zum Flirten zu verführen. Und, wie ich von ihm weiß, darfst du dich mit mir unterhalten, da wir schon einander bekannt sind. Also, bevor wir uns beide allein zu Tode langweilen, lass uns tanzen."
Ohne eine Antwort ihrerseits abzuwarten, nahm Franz ihr das Weinglas ab, und stellte es auf den Tresen. Dann ergriff er ihre Hand, und führte sie auf die Tanzfläche. Beim ersten Tanz war Karin noch etwas "sperrig". Franz war ein guter Tänzer, und führte sie gekonnt. Beim zweiten Tanz lächelte sie schon ein wenig. Beim dritten war sie in ihrem Element. Franz zeigte ihr sein großes Repertoire an Diskofox-Tanzfiguren. Dies bedeutete auch, dass er sie oft anfasste, aber niemals unschicklich. Nach dem fünften Tanz, als der Disc Jockey eine langsame Nummer auflegte, sagte Franz zu ihr: "Die langsamen Tänze lassen wir mal lieber aus. Komm, wir gehen zu meinem Tisch." Und wieder ergriff er ungebeten ihre Hand, und ging mit ihr in eine der hinteren Ecken des Clubs. Er rief einer Bedienung zu, dass sie zwei Gläser Grauburgunder, gut gekühlt, bringen sollte. Nachdem die Getränke auf dem Tisch standen, fragte Karin erstaunt: "Woher weißt du, dass Grauburgunder meine Lieblingstraube ist?"
Franz lächelte sie an und sagte ihr dann: "Ich weiß noch viel mehr von dir, und bevor du fragst, ich weiß es nicht von Bernd oder einem anderen deiner Freunde. Ich beobachte dich schon seitdem ich dich durch Bernd kennengelernt habe. Ich weiß, dass Blau deine Lieblingsfarbe ist, dass du gerne Actionfilme anschaust, obwohl du dich immer erst dazu bitten lässt. Du gehst gerne schwimmen und deine Lieblingsautorin ist Friederike Blum. Deine Leibspeise ist Kasseler mit Püree und Sauerkraut. Was mich aber am meisten begeistert ist, dass du dich gerne sexy anziehst. Du zeigst nie etwas direkt von deinem Körper, aber du lässt Spielraum für die Fantasie, wie du unter der Kleidung aussiehst. Und ich habe eine schöne Vorstellung davon, wenn ich dich sehe."
"Ach, ehrlich? Dann sag schon, gefällt dir das, was du in deiner Fantasie siehst?", wollte Karin von ihm wissen. In dem Augenblick, in dem sie die Frage stellte, bereute sie es auch sofort. Sie war auf dem besten Wege mit Franz zu flirten. Das musste sie beenden.
Als ob Franz ihre Gedanken gehört hätte, ging er nicht auf ihre Frage ein. Stattdessen führte er fort: "Weißt du, dass ich Bernd um dich beneide? Du hast alles, was eine moderne Frau ausmacht, und du bist außerdem noch wahnsinnig schön. Aber das Wichtigste ist, dass du intelligent, selbstständig und selbstbewusst bist. Du bist so, wie ich mir meine zukünftige Frau vorstelle. Und da es dich nur einmal auf der Welt gibt, werde ich wohl bis ans Ende meiner Tage auf der Suche nach deiner Zwillingsschwester Single bleiben. Schade!"
Karin lächelte und stupste ihn spielerisch an die Brust. "Sag so etwas nicht, Franz. Ich bin mir sicher, dass du auch deine Traumfrau finden wirst." Bevor sie weiterreden konnte, griff ihr Franz zärtlich ans Haar und tat so, als ob er eine Fluse entfernen würde. Dann stand er auf, zog sie mit sich hoch und erklärte: "Lass uns wieder tanzen!"
Sie schwangen ausgelassen für weitere fünf Tänze das Tanzbein, als turnusmäßig das Licht wieder gedimmt wurde, und ein langsames Lied, perfekt geeignet für einen Klammerblues, gespielt wurde. Die beiden beobachteten die Paare um sie herum, wie diese eine Tanzhaltung mit engem körperlichem Kontakt einnahmen. Dann schauten sie sich an und, statt die Tanzfläche zu verlassen, machte Karin einen kleinen zaghaften Schritt auf Franz zu. Dieser spiegelte sofort ihr Tun, und machte seinerseits einen Schritt auf sie zu. Als sie sich umfassten, schauten sie sich in die Augen. "Es ist nur ein Tanz", sagte er, und ergänzte: "und nicht mehr." Dann zog er Karin nahe an sich heran, und sie legte ihren Kopf an seine Schulter. Langsam bewegte sich das Paar zur Musik, während er ihr zärtlich über ihr Haar und über ihren Rücken strich. Er vermied es aber, ihr Gesäß zu berühren. Gleichwohl hatte er sie so nahe an sich herangezogen, dass sie sein erigiertes Glied an ihrem Bauch hätte spüren müssen.
Nach dem ersten Blues wurde noch ein zweiter und ein dritter langsamer Titel gespielt. Dann wurde es wieder heller im Saal. Die beiden hielten mit dem Tanzen inne, und schauten sich an. Wortlos führte Franz die Freundin seines besten Freundes an seinen Tisch zurück. Nachdem sie mit ihren Gläsern auf den schönen Abend angestoßen hatten, sagte Franz mit einem ernsten Ton. "Ich habe das Gespräch und das Tanzen mit dir genossen. Und weil ich es genossen habe, tut es mir leid, dass ich dich in eine für dich unangenehme Situation gebracht habe. Wir hätten das nicht machen sollen. Ich entschuldige mich dafür. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie Bernd auf das Tanzen reagiert hätte, wenn er uns gesehen hätte. Ich hoffe, wir können uns mal wiedersehen und uns wie Freunde unterhalten. Falls es dich interessiert, ich bin alle 2 Wochen in diesem Club. Offensichtlich bist du heute nur per Zufall hier, und ansonsten an den Freitagen, an den ich nicht hier bin. Ist das richtig?"
"Ja", antwortete Karin schnell. "Ja zu dem "ich möchte dich wiedersehen" und ja zu den "Terminen". Was hältst du davon, wenn ich dir sage, wohin mich Bernd für einen weiteren Test schickt? Wenn du es ermöglichen kannst, können wir uns dann dort treffen", lud sie ihn ein, Zeit mit ihr zu verbringen.
"Das ist eine gute Idee", bestätigte er, als er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht wischte. Er schaute ihr tief in die Augen, und verteilte ihr dann Komplimente. "Du bist wunderschön", schmeichelte er ihr. "Darf ich dir einen Kuss geben?", fragte er unsicher. Sie zögerte eine gefühlte Ewigkeit, und gestattete es ihm schließlich. "Aber bitte nur einen und auch nur einen kleinen Kuss. Ich will Bernd nicht hintergehen."
"Nur ein Kuss", bestätigte Franz ihr Angebot. "Ob es nur ein kleiner wird, liegt ganz bei dir", sagte er mit einem schelmischen Lächeln zu ihr. Franz nahm sie in den Arm, drückte sie fest an sich, und küsste ihre Lippen. Schnell forderte seine Zunge Einlass in ihren Mundraum, und genauso schnell erwiderte sie seinen Kuss. Minutenlang waren sie in einen innigen französischen Kuss vertieft. Franz" Hände blieben währenddessen nicht untätig, und streichelten wieder ihren Rücken und massierten erstmalig auch ihre Pobacken, wenn auch nur sehr zärtlich. Er spürte, wie sich Karin ihm hingab. Wenn er sie jetzt gefragt hätte, mit ihm zu schlafen, wäre er sich sicher gewesen, dass sie ihm zugestimmt hätte.
"Um auf deine Frage von vor einer Stunde zu antworten, ob ich mir deinen Körper unter deiner Kleidung vorstellen kann, sage ich dir, ich kann, und was ich dabei in meinem Kopf sehe, fasziniert mich. Bernd ist solch ein Glückspilz. Er ist mein bester Freund, und er hat eine treue und aufrichtige Frau verdient. Bestehe den Test!" forderte er sie unmissverständlich auf. "Was wir heute Abend erlebt haben, ist nie passiert, und bleibt unser Geheimnis", sagte er, drehte sich von ihr weg und verließ den Tanzclub.
Karin ließ sich in ihren Sessel zurückfallen. Sie fragte sich, was gerade vorgefallen war. Franz und sie hatten ein wenig geflirtet - aber nur ein ganz klein wenig. Sie hatten Körperkontakt auf der Tanzfläche. Sie hatte einen fantastischen Kuss von ihm bekommen, der ihre innersten Widerstände hätte brechen können, wenn er nur gefragt hätte. Sie lächelte, als sie an ihn dachte. "Habe ich mich in ihn verliebt?", fragte sie sich im Stillen, und falls ja, war sie sich nicht sicher, ob sie darüber glücklich oder traurig sein sollte.
Dann aber holte die Erinnerung an seine letzten Worte sie aus ihren Träumen zurück in die Wirklichkeit: "Bestehe den Test, Bleib Bernd treu und sei ihm gegenüber aufrichtig!", hatte er von ihr gefordert. Er wollte nicht, dass sie Bernd verließ, um - so erhoffte sie sich zwischenzeitlich - mit ihr eine Partnerschaft aufzubauen. Er war Bernds bester Freund und nicht ihrer. Wenn Franz seinem Freund von den Geschehnissen des heutigen Abends erzählen würde, würde Bernd sich sofort von ihr trennen. Sie hatte ihn heute Abend wieder einmal nicht respektiert, und war in alte Muster zurückgefallen. Sie beschloss, sich heute Nacht noch mit Sex bei Bernd dafür zu "entschuldigen". Natürlich würde sie ihm nicht die Wahrheit sagen, warum sie so geil auf ihn war, sondern von irgendwelchen sehr alten oder äußerst jungen Männern berichten, die sie vermeintlich zum "Teufel" geschickt hatte, und die sie als "frigide Oma" bezeichnet hatten, um nur den harmlosesten Titel zu erwähnen.
Als sie im Taxi nach Hause fuhr, nahm sie wie in Trance ihr Smartphone zur Hand. Natürlich hatte sie Franz" Telefonnummer eingespeichert, denn schließlich gehörte er zum engeren Bekannten- und Freundeskreis von ihrem Freund und von ihr. Sie rief WhatsApp auf und schrieb ihm: "Lieber Franz, ich danke dir für den schönen Abend, auch wenn wir ihn nicht mehr wiederholen werden." Anschließend fügte sie noch ein Kuss Smiley ein, und schrieb danach weiter: "Ich bin mir sicher, dass dieser kleine Smiley nicht annähernd so gut küssen kann wie du."
Sie las diese kleine Botschaft etliche Male durch, im Zweifel, ob sie sie versenden sollte oder nicht. Kurz bevor das Taxi an ihrer Heimatadresse hielt, drückte sie die Sendetaste. Mit einem schlechten Gewissen, trotz der Überzeugung, nichts gravierend Unpassendes getan zu haben, löschte sie anschließend den Eintrag. Sie nahm zur Kenntnis, dass Franz nicht sofort auf ihre Nachricht antwortete.
Karin wohnte im obersten Stockwerk. Auf ihrer Etage gab es nur diese eine Wohnung, so dass sie keinen unliebsamen Beobachter befürchten musste. Sie war sich sicher, dass Bernd im Inneren der Wohnung auf sie warten würde. Schnell entledigte sie sich ihrer Kleidung bis auf Büstenhebe, Strümpfe und High Heels. Sie betätigte die Türklingel und trat einen Schritt zurück.
Kurze Zeit später wurde die Tür geöffnet. Karin nahm eine Pose ein: Sie stellte sich breitbeinig hin und rieb mit ihrer rechten Hand ihren Kitzler. Sie wartete darauf, dass Bernd irgendetwas machen würde. Doch er blieb ruhig stehen, und bewunderte das Schauspiel, das sich ihm bot. Karin masturbierte, nun immer schneller. Sie blendete vollständig aus, dass sie in einem offenen Treppenhaus stand, und Mitbewohner sie durchaus würden hören können, als sie immer lauter ihre Lust hinausstöhnte.
Als der Orgasmus über sie hereinbrach, knickte sie ein, und glitt auf den Fußboden. Ihr Körper zuckte in Ekstase. Sie zögerte das Ende dieses Hochgefühls hinaus, indem sie weiter ihren empfindlichen Lustknopf reizte. Als die Kontraktionen abebbten, kniete sich Bernd, der sich mittlerweile vollständig entkleidet hatte, zwischen ihre Beine und setzte die Eichel seines Schwanzes an ihre feuchte Muschi an. Mit einem einzigen Stoß schob er sein geschwollenes und hartes Glied in sie hinein. Er hörte seine Freundin stöhnen: "Fick mich, mein Hengst. Fick deine willige Stute, so wie du es willst. Mein Körper gehört heute dir!" Bernd war viel zu erregt, als dass er seinen Orgasmus hätte lange hinauszögern können. Als er spürte, wie sein Samen seinen Schwanz emporstieg, zog er seinen Harten schnell aus ihr heraus, und spritzte seine Ladung über ihren Bauch, Er betrachtete sein Werk, und sah, wie Karin mit zwei Fingern durch seine Sahne fuhr, und anschließend die samenverschmierten Finger mit ihrer Zunge ableckte.
Bernd zog Karin beim Aufstehen mit sich hoch, gab ihr einen leichten Klatsch auf ihren Hintern und befahl ihr: "Du geile Stute, leg dich auf dein Bett. Heute mache ich dir ein Kind."
Es war nicht das letzte Mal in dieser Nacht, dass die beiden miteinander vögelten. In dieser Zeit gehörte Karin mit Körper und Geist ganz ihrem Freund. Franz war nicht Teil ihrer Gedanken.
Am nächsten Tag.
Bernd hatte nach der letzten Nacht, in der er den wilden und leidenschaftlichen Sex mit seiner Geliebten genossen hatte, beschwingt und glücklich sein Tagwerk begonnen.
Er war nun entschlossen, den Test vorzeitig abzubrechen. Karin hatte ihm in den letzten Wochen bewiesen, dass sie das Fremdflirten aufgegeben hatte. Keiner seiner Spitzel hatte ihm etwas Gegenteiliges berichtet, was seine Meinung hätte ändern können. Offensichtlich war Karin nunmehr bereit, mit ihm eine in jeder Weise exklusive Beziehung eingehen zu wollen. Und er wollte diese Beziehung jetzt auch offiziell durch eine Heirat bestätigt wissen. Er plante, am kommenden Freitag, wenn die Clique sich wieder zum vierzehntägigen Tanzvergnügen traf, Karin einen Heiratsantrag zu machen. Er selbst würde erst etwa ein bis zwei Stunden nach allen anderen zu der Clique stoßen, um Karin zu überraschen.
Gegen Mittag rief er sie an und teilte ihr mit, dass der nächste Test erst am Freitag im Tanzlokal mit ihrer Clique stattfinden würde. Das beruhigte Karin doch sehr, denn im Kreise ihrer Freunde würde sie sicherlich keinen erneuten Fehler machen können. Sie beschloss auch, Franz nicht anzurufen, um ihn von dem bevorstehenden Termin zu informieren. Sie war sich nicht sicher, wie sie in seiner Gegenwart und in Beisein ihrer Freunde agieren würde.
Was Karin nicht wusste, war, dass Bernd natürlich auch Franz eingeladen hatte, an ihrer Verlobungsfeier teilzunehmen.
Freitag um 21 Uhr im Tanzclub.
Karin war überrascht, dass Bernd sie bereits eine Stunde, bevor ihre Freunde üblicherweise ins Tanzlokal kamen, dort hingefahren hatte. Aber sie hinterfragte es nicht. Stattdessen freute sie sich auf einen geselligen Abend mit ihren Freunden. Dass Bernd nicht mitkam, war in den letzten Wochen nichts Besonderes, sondern Teil seines Tests gewesen. Sie würde ihn mal wieder entschuldigen müssen. Karin wünschte sich, dass dieser Test bald der Vergangenheit angehören würde.
Als sie den abgedunkelten Tanzraum betrat, mussten sich ihre Augen erst einmal an das schummrige Licht gewöhnen. Es waren nur höchstens 20 Gäste im Raum, und davon nur sehr wenige auf der Tanzfläche. Sie schaute sich im Saal um, ob vielleicht doch schon einer ihrer Freunde da wäre, und entdeckte zu ihrem Schreck Franz. Er saß an dem gleichen Tisch wie letzte Woche. Auch Franz hatte Karin gesehen. Er stand auf, und näherte sich ihr. Hektisch blickte Karin sich um. Sie hoffte, dass er keinen Fehler machen würde, indem er sie zur Begrüßung küssen würde.
Als Franz fast vor ihr stand, streckte Karin demonstrativ ihre Hand aus, um ihn zu begrüßen und auf Abstand zu halten. Offensichtlich verstand er, und versuchte nicht, ihre spontan definierte Intimgrenze zu überschreiten. Er geleitete sie zu seinem Platz, und bestellte für sie beiden je ein Glas Weißwein.
"Was machst du denn hier?", fragte Karin ihn kurz angebunden. "Du musst wieder gehen. Gleich kommen meine Freunde, und ich möchte nicht, dass sie dich mit mir zusammen sehen."
"Karin, beruhig dich, bevor du hyperventilierst und umkippst. Bin ich denn kein Freund?", wollte er wissen
"Natürlich bist du ein Freund, ein sehr guter sogar. Ich habe nur Angst, dass Bernd vielleicht die Situation falsch versteht", versuchte Karin ihre Bedenken zu erklären.
"Da musst du dir keine Gedanken machen. Es war Bernd, der mich vorgestern angerufen, und mich zu heute Abend eingeladen hatte. Er meinte, er müsste etwas verkünden, und wollte, dass ich als sein bester Freund auch dabei bin. Also, wir verhalten uns ganz normal, dann bestehst du auch den heutigen Test", erklärte Franz seine Anwesenheit.
Im Laufe der nächsten Stunde füllte sich das Tanzlokal. Karin war es nicht aufgefallen, dass ihre Clique auch schon im Club war, so angeregt hatte sie sich mit Franz unterhalten.
Kurz nach 22 Uhr forderte Franz sie auf, mit ihm zu tanzen. Sie nahm die Einladung gerne und bereitwillig an, und die beiden bewegten sich zu einigen Liedern Discofox. Als sie nach einer guten halben Stunde die Tanzfläche verließen, als die langsamen Tänze angesagt waren, bemerkte Sonja die beiden. Da sie auch Franz aus vorherigen Treffen als Bernds Freund kannte, und nicht in das Geheimnis um die Wette eingeweiht worden war, dachte sie sich nichts dabei. Sie informierte die anderen am Tisch, dass sie Karin mit Franz gesehen hätte, und zeigte in ihre Richtung. Die Freunde wunderten sich ein wenig, warum Karin sich nicht zu ihnen setzte. Anstatt darüber weiter zu diskutieren, beschlossen die Männer, mit ihren Frauen die langsamen Tänze genießen zu wollen.
Karin hatte mittlerweile das dritte Glas Wein geleert, und merkte bereits den Alkohol. Er machte sie locker und entspannt. Sie fand, dass Franz ein guter Gesprächspartner war, und fühlte sich von seinen Komplimenten, die er geschickt in ihren Gesprächsthemen wie Ehe, Freundschaften, Familie, Glück, Beruf, Freizeitgestaltung, Urlaub, Sport, Gesundheit und so weiter einbrachte, geschmeichelt. Sie unterband nicht, dass Franz ihre rechte Hand ergriff und sie in seiner festhielt.
Mittlerweile war es 23 Uhr. Wieder einmal tanzten Franz und sie zu schnellen Liedern, als Bernd den Tanzclub betrat. Er hatte schnell die Clique an ihrem angestammten Tisch entdeckt. Als er sich zu ihnen gesellte, begrüßte er sie überschwänglich, und nahm Platz. Er wunderte sich, dass Karin nicht bei ihren Freunden saß. Bevor er in die Runde fragen konnte, wo sich seine Freundin aufhalten könnte, wurde er von Stefan gefragt: "Mensch, Bernd, toll dass du auch da bist. Du hast dich in den letzten Monaten wirklich rar gemacht. Gibt es einen besonderen Grund, warum du heute hier bist?"
"Ja, den gibt es", beantwortete Bernd die Frage, "aber dafür benötige ich Karin. Warum ist sie nicht bei euch? Wisst ihr, wo sie ist?"
Nun schaltete sich Sonja ein. "Karin ist schon den ganzen Abend, zumindest ab 22 Uhr, denn um diese Uhrzeit sind wir angekommen, mit deinem Freund Franz zusammen. Die beiden sitzen dahinten", und sie zeigte in die Richtung auf Franz" verwaisten Tisch, "wenn sie nicht gerade tanzen." Und jetzt zeigte Sonja auf ein tanzendes Paar auf der Tanzfläche.
Als Bernd endlich seine Freundin lokalisiert hatte, wurde wieder einmal das Licht im Saal gedämmt, um das Abspielen langsamer Musik anzukündigen. Wenn er erwartet hatte, dass Karin und Franz nunmehr die Tanzfläche verlassen würden, sah er sich getäuscht. Regungslos sah er zu, wie sich Karin in Franz" Arme begab, und die beiden eng aneinander geschmiegt sich langsam zur Musik um die eigene Achse drehten. Zusammen mit seinen Freunden sah Bernd, wie Karin sich nicht dagegen wehrte, dass Franz zärtlich mit seiner Hand über ihren Rücken strich. Karin hatte ihren Kopf auf Franz" Brust gelegt und die Augen geschlossen. Für die beiden gab es in diesem Augenblick nur sie, keine Zuschauer, keine Spitzel und keine Freunde, die sie hätten beobachten können.
"Entschuldigt mich bitte", sagte Bernd zu der Clique, als er endlich aus seiner Starre erwachte. Er umging so großräumig wie möglich die Tanzfläche, machte einen kurzen Halt beim Disc Jockey, sprach ein paar Worte mit ihm, und ging dann von dem tanzenden Paar unbemerkt weiter zu Franz" Tisch. Dort angekommen, setzte er sich hin, mit Blickrichtung zur Tanzfläche. Er nahm sein Smartphone, und filmte den Tanz des Paares. Er filmte auch, wie die beiden - ohne Zögern - unmittelbar nach dem Ende des Liedes, Hand in Hand die Tanzfläche verließen, um zu ihrem Tisch zu gehen. Bernd hatte wohlwollend registriert, dass sie nur einen einzigen Klammerblues getanzt hatten, obwohl der Disc Jockey bereits einen weiteren angespielt hatte. Er sah zu, wie die beiden zueinander sprachen und dabei lachten. Karin benahm sich wie ein verliebter Teenager, fand Bernd.
Das Paar entdeckte ihn erst, als sie nur noch wenige Meter von ihm entfernt waren. Franz war der Erste, der Bernd bemerkte. Er sah Karin an, und flüsterte ihr doppeldeutig zu: "Mach dich auf etwas gefasst."
Karin verstand anfänglich nicht, was Franz ihr sagen wollte, doch dann sah auch sie Bernd, der sie still und äußerlich emotionslos beobachtete. Karin stieß einen lautlosen Schrei aus, der Ungläubigkeit und Verzweiflung, aber auch Freude hätten ausdrücken können. Sie hielt sich die Hand vor den Mund. Ihre Knie gaben nach, und Franz musste sie stützen, ansonsten wäre sie auf den Boden gefallen. Die beiden setzten sich zu Bernd an den Tisch.
Karin begann sofort ihre Verteidigung: "Das muss komisch für dich ausgesehen haben, wie Franz und ich getanzt haben. Wir haben uns nur freundschaftlich amüsiert, dein bester Freund und ich. Da ist nichts zwischen uns, das musst du mir glauben. Ich habe mich an deine Regeln gehalten. Franz ist eine uns bekannte Person, und deshalb durfte ich auch mit ihm reden. Das hast du gesagt." Um Zustimmung flehend, sah sie Bernd an.
Anmerkung des Autors:
Die Geschichte nähert sich ihrem Ende, und wie meistens sind diverse Enden denkbar und - im Sinne der Geschichte - möglich. Als Mensch, der immer auf das Happy End hofft, werde ich ein solches natürlich präferieren. Es gibt aber auch undankbare Enden. Ich habe mir überlegt, dass ich drei der möglichen Enden selbst schreibe.
Wer Lust hat, sein eigenes Ende oder eine Fortsetzung dieser Geschichte - mit welchem Ende auch immer - zu schreiben, ist hiermit aufgefordert, es zu machen.
Ende #1 - Franz schweigt.
Bernd wartete noch einige Sekunden, um sicher zu sein, dass Karins Wehklagen beendet waren. Er verstand nicht, dass, wenn sie überzeugt war, nicht gegen ihre Abmachung verstoßen zu haben, sie meinte, sich verteidigen oder etwas erklären zu müssen.
Bernd erinnerte sich an das Gespräch mit Franz zurück, dass er vor sechs Wochen geführt hatte. Franz hatte ihn gebeten, versuchen zu dürfen, Karin des erneuten Fremdflirtens und des emotionalen Betrugs zu überführen. Bernd hatte es ihm erlaubt, seinem Freund aber die Wahl gelassen, ob er ihn über seine Erfolge oder Misserfolge informiert oder auch nicht. Und wenn er etwas dazu sagen wollte, müsste es passieren, bevor er Karin den Verlobungsring an den Ringfinger ihrer linken Hand stecken würde. Franz wusste, dass heute Abend der Abend war, an dem sein Freund Karin fragen würde, ob sie seine Frau werden möchte.
Bernd blickte lange Sekunden Franz an, um auch von ihm etwas zu erfahren, doch der schwieg, und schien sich nicht im Geringsten schuldig zu fühlen.
Nur um sicher zu gehen, stellte er Franz eine direkte Frage: "Mein Freund, verstehst du, warum Karin so aufgeregt ist?"
Franz lächelte ihn an, und antwortete: "Nun, bevor du aufgetaucht bist, war sie noch ganz normal. Ich kann mir nur vorstellen, dass dein Erscheinen ihren Blutdruck und ihren Puls in die Höhe getrieben hat. Was ich dir aber definitiv sagen kann ist, dass du dich glücklich schätzen kannst, eine solch tolle Frau zur Freundin zu haben. Und um es eindeutig zu machen: Ich freue mich, wenn ich euer Trauzeuge sein darf."
"Ich danke dir Franz. Nachdem, was ich gesehen hatte, wollte und musste ich das von dir hören. Ich wusste schon immer, dass du nur das Beste für mich willst. Und Karin ist eindeutig das Beste, was mir je passiert ist", resümierte Bernd das kurze Gespräch, "und ich freue mich, dass ihr beiden eure gegenseitige Abneigung überwunden habt."
Mit diesen Worten griff er in die Tasche seines Jacketts, und legt eine kleine Ringschatulle vor sich auf den Tisch. Gespannt und wortlos sahen die drei das kleine Kästchen, wie Bernd damit spielte, bis er es endlich öffnete, und Karin einen Ring mit einem funkelten Edelstein erkannte. "Ist das ein Verlobungsring? Ist der für mich?", fragte sie gleichzeitig ungläubig, verängstigt und doch mit leuchtenden Augen erwartungsvoll und glücklich.
Bernd stand auf und zog Karin auf die Tanzfläche. Sie stellten sich in die Mitte der Fläche und Bernd gab dem Disc Jockey mit einer Handbewegung einen Hinweis. Unverzüglich erlosch die Beleuchtung der Tanzfläche bis auf einen Spott, der Bernd und Karin in gleißendes Licht einhüllte. Verwundert hatten die anderen Tanzpaare ihre Bewegung eingestellt, und schauten nun auf das Paar. Auch die Clique hatte bemerkt, dass etwas Ungewöhnliches auf der Tanzfläche ablief, und als sie sahen, dass ihre Freunde den Mittelpunkt des Geschehens bildeten, beeilten sie sich schnell, auch dorthin zu gelangen.
Sie kamen gerade rechtzeitig auf die Fläche, als Bernd sich hinkniete, das Kästchen mit dem Ring öffnete, es Karin hinhielt, und dann die "Frage aller Fragen" stellte: "Meine Karin, ich liebe dich ohne Vorbehalte, und möchte mit dir zusammen bis ans Ende unserer Tage leben. Und deshalb stelle ich dir die Frage: Willst du meine Frau werden?"
Karin stand wie versteinert da. Vor wenigen Minuten war sie sich sicher, dass Bernd sie verlassen würde. Dafür hatte sie zu offensichtlich den Test mit Franz nicht bestanden. Sie hatte erwartet, dass Franz seinem besten Freund berichten würde, dass sie nicht nur miteinander geflirtet, sondern sich auch ein paar Mal intensiv geküsst hatten. Sie konnte es nicht glauben, dass Franz sie nicht verpfiff, und ganz im Gegenteil Bernd ermutigte, den nächsten Schritt mit ihr zu gehen.
Und nun stand sie hier, und schaute herunter auf die Liebe ihres Lebens, die immer noch vor ihr kniete. Karin ließ sich ebenfalls auf die Knie fallen, und schrie so laut, dass es jeder im Saal hören konnte: "Ja, ich will!" Dann fiel sie Bernd um den Hals, und die beiden küssten sich unter dem Beifall und dem Gejohle der Zuschauenden. Ihre Freunde waren die ersten, die dem Paar zur Verlobung gratulierten. In der Zwischenzeit hatten Bedienungen den Anwesenden jeweils ein Glas mit Sekt serviert, so dass jeder auf das glückliche Paar anstoßen konnte.
In dem Trubel fiel nicht auf, dass Franz das Lokal bereits verlassen hatte. Er freute sich für seinen Freund, und er trauerte um die Liebe, die er der zukünftigen Frau seines Freundes niemals erklären würde. Um keinen Preis der Welt würde er seinen Freund jemals verraten.
Ende #2 - Franz erklärt sich.
Bernd wartete noch einige Sekunden, um sicher zu sein, dass Karins Wehklagen beendet waren. Er verstand nicht, dass, wenn sie überzeugt war, nicht gegen ihre Abmachung verstoßen zu haben, sie meinte, sich verteidigen oder etwas erklären zu müssen.
Bernd erinnerte sich an das Gespräch mit Franz zurück, dass er vor sechs Wochen geführt hatte. Franz hatte ihn gebeten, versuchen zu dürfen, Karin des erneuten Fremdflirtens und des emotionalen Betrugs zu überführen. Bernd hatte es ihm erlaubt, seinem Freund aber die Wahl gelassen, ob er ihn über seine Erfolge oder Misserfolge informiert oder auch nicht. Und wenn er etwas dazu sagen wollte, müsste es passieren, bevor er Karin den Verlobungsring an den Ringfinger ihrer linken Hand stecken würde. Franz wusste, dass heute Abend der Abend war, an dem sein Freund Karin fragen würde, ob sie seine Frau werden möchte.
Bernd blickte lange Sekunden Franz an, um auch von ihm etwas zu erfahren, doch der nickte nur langsam und schwieg. Er schien sich nicht im Geringsten schuldig zu fühlen.
Nur um sicher zu gehen, stellte er Franz eine direkte Frage: "Mein Freund, verstehst du, warum Karin so aufgeregt ist?"
Franz lächelte ihn an, sah Karin in die Augen, und sagte in einem ruhigen, sachlichen Ton: "Karin, du warst nach deiner Scheidung vor 10 Jahren anschließend fünfmal verlobt. Das heißt, im Durchschnitt hast du alle zwei Jahre einem Mann gezeigt, dass er dich nicht wirklich interessiert. Dein Interesse war und ist es, deine Bedürfnisse zu befriedigen, und erst anschließend die deines Partners.
Als Bernd mir erzählt hatte, wie er gedenkt, deine Treue zu testen, wollte ich ihn auslachen, so absurd hörte sich sein Vorhaben für mich an. Aber ich hätte ihm damit Unrecht getan. Bernd liebt dich, kann aber nicht mit deinem Fremdflirten und deinen emotionalen Betrügereien leben. Er liebt dich aber so immens, dass er dir erlaubt hat, über eure Zukunft zu entscheiden, indem er dir diesen Test vorschlug. Es ehrt dich, dass du die Prüfung angenommen hast, und auch lange Zeit versucht hast, sie zu bestehen. In meinen Augen hast du aber weiterhin meinen Freund getäuscht, betrogen und entehrt. Du wusstest, dass Bernd dich nur selten bespitzeln ließ, ganz einfach, weil er dir im Grunde seines Herzens vertraute, und weil er seine und eure gemeinsamen Freunde nicht in einen Gewissensnotstand bringen wollte.
Und dann weihte er mich ein, und ich habe ihm angeboten, dich zu verführen, um ihm deinen wahren Charakter zu zeigen. Und du bist auf mich hereingefallen, wie eine läufige Hündin. Bernd hat mir die Freiheit gegeben, ihn über meine Erfolge bei dir in Kenntnis zu setzen, oder es zu lassen. Er bestand aber darauf, dass ich mich vor eurer Verlobung outen muss. Und heute wäre dein Verlobungstag gewesen. Also denn, ich erkläre hiermit, dass es für mich kein Problem war, mit dir zu flirten, erste körperliche Kontakte beim Tanzen auszutauschen, und uns mit unseren, zugegebenermaßen nur wenigen Küssen zu zeigen, dass da mehr sein kann als nur eine kurze Liebelei. Wir haben darüber gesprochen, dass du mich darüber informierst, wenn Bernd Ort und Uhrzeit deines nächsten Tests festlegt. Warum haben wir das gemacht? Ganz einfach, wir hätten so die Chance gehabt", Franz machte, während er weitersprach, mit dem Zeige- und dem Mittelfinger seiner Hände Anführungszeichen in der Luft, "uns "per Zufall" zu treffen.
Ich hatte nicht das Gefühl, dass du mich abservieren wolltest. Eher haben dir die Prüfungen Spaß gemacht, bis du merktest, dass dich die Männer aussortierten. Es sprach sich rum, dass du wie ein Eisblock bist. Und damit warst du doch auf der Siegerstraße, denn ohne Versuchung, keine Tat. Du musstest nur noch ein paar Wochen ohne Fremdflirten überstehen. Und dann kam ich, und du bist wieder in alte Muster verfallen.
Bernd, um auf deine Frage zurückzukommen, warum Karin so aufgeregt war, als sie dich hier sah, sage ich dir jetzt, dass sie verzweifelt war, weil sie erkannt hatte, dass sie es wieder einmal vermasselt hatte. Mit Mitte 40 und ihrem Ruf als "Flirterin ohne Grenzen" wird es für sie immer schwerer werden, den optimalen, vielleicht auch nur noch einen akzeptablen Partner zu finden.
Soweit mein Bericht, Bernd. Wenn du meinen Rat erfragst, werde ich dir sagen, dass du lieber heute als morgen mit Karin Schluss machen solltest. Sie wird dich irgendwann verraten und betrügen, denn sie kann nicht anders. Es ist ihr Wesen", beendete Franz seine Anklage.
Während Karin weinte, schnaufte Bernd einmal durch, und sagte dann: "Das musste ich hören, Franz, um sicher zu sein. Ich wusste schon immer, dass du im Sinne unserer Freundschaft nur das Beste für mich willst. Und wenn ich dich richtig verstanden habe, gehört Karin nicht dazu. Ich vertraue deinen Worten und stimme mit dir überein."
Dann griff er in die Tasche seines Jacketts und legte eine kleine Ringschatulle vor sich auf den Tisch. Gespannt und wortlos sahen die drei das kleine Kästchen, wie Bernd damit spielte, bis er es endlich öffnete, und Karin einen Ring mit einem funkelten Edelstein erkannte. Bernd wandte sich an seine Ex-Freundin: "Ich wollte heute Abend um deine Hand anhalten. Das wäre dein Verlobungsring gewesen, wenn du Ja gesagt hättest. Ich werde dich allerdings nicht mehr fragen, ob du mich heiraten möchtest. Du bist ab sofort wieder das siebte Rad in deiner Freundesclique, denn ich werde nicht mehr dazugehören. Erzähl deinen Freunden, was du willst, warum ich mich aus deinem Leben verabschiedet habe. Falls allerdings Sonja fragen sollte, was vorgefallen war, dass ich mich von dir getrennt habe, sag ihr einfach, sie hatte in allen Punkten Recht."
Mit diesen Worten standen die beiden Männer auf, und verließen, ohne sich noch einmal zu Karin umzudrehen, den Tanzclub, eine verzweifelte Single-Frau zurücklassend.
Ende #3 - Karin geht "all-in"
Sie setzt alles auf diesen einen Moment der Wahrheit, obwohl sie weiß, dass sie dabei beide verlieren kann.
Bernd wartete noch einige Sekunden, um sicher zu sein, dass Karins Wehklagen beendet waren. Er verstand nicht, dass, wenn sie überzeugt war, nicht gegen ihre Abmachung verstoßen zu haben, sie meinte, sich verteidigen oder etwas erklären zu müssen.
Bernd erinnerte sich an das Gespräch mit Franz zurück, dass er vor sechs Wochen geführt hatte. Franz hatte ihn angeboten zu versuchen, Karin des erneuten Fremdflirtens und des emotionalen Betrugs zu überführen. Bernd hatte dem zugestimmt, seinem Freund aber die Wahl gelassen, ob er ihn über seine Erfolge oder Misserfolge informiert oder auch nicht. Und wenn er etwas zu sagen hätte, müsste es passieren, bevor er Karin den Verlobungsring anstecken würde. Franz wusste, dass heute Abend der Abend war, an dem sein Freund Karin fragen würde, ob sie seine Frau werden möchte.
Bernd blickte lange Sekunden Franz an, um auch von ihm etwas zu erfahren, doch der nickte nur langsam und schwieg. Er schien sich schuldig zu fühlen.
Um sicher zu gehen, dass Franz nicht doch noch etwas sagen wollte, stellte er ihm eine direkte Frage: "Mein Freund, verstehst du, warum Karin so aufgeregt ist?"
Franz schwieg. Er sah Karin in die Augen, dann schaute er weder Bernd an. Als er anfing zu sprechen, liefen ihm Tränen über die Wange. "Mein Freund", begann er stockend zu reden, und sah ihn dabei an, "es tut mir so leid." Dann schwieg er wieder.
Bernd hielt es nicht mehr aus. "Was tut dir leid, Franz? Sag es mir! Hast du sie verführen können, oder nicht?" Seine Stimme erhob sich: "Sag es mir! Jetzt!"
Bevor Franz seinem Freund eine Antwort gegen konnte und wollte, sah er Karin flehend an. Sie musste sich erklären. Sie musste wissen, dass all seine Schmeicheleien, all seine Komplimente ernst gemeint gewesen waren. Er wollte nicht ihre nicht existente Zwillingsschwester. Er wollte sie. Sie muss den ersten Schritten machen, dachte er sich. Sie muss ins Risiko gehen, sie muss "all-in" gehen, und sich von Bernd lösen, um ihn und seine Liebe zu ihr empfangen zu können. Sie muss das Risiko auf sich nehmen, am Ende der Tage ohne einen Verlobten und ohne ihn dazustehen. Das war sein Test.
"Sprich mit mir", unterbrach Bernd die Gedanken seines Freundes unwirsch.
Franz wusste, dass er seinen besten Freund nicht länger hinhalten und erst recht nicht betrügen durfte. Er musste ehrlich zu ihm sein, und ihm sagen, dass Karin sich einen Scheiß um Bernds Gefühle gekümmert hat und - seiner Meinung nach - kümmern würde. Er musste ihm sagen, dass, ja was musste er ihm denn sagen? Er musste ihm sagen, dass Karin den Test nicht bestanden hatte, und er gehofft hatte, dass sie ihn nicht bestehen würde. Er hatte all seine Verführungskunst angewendet, sie zu verführen. Und dass sie ihm so einfach gefolgt war, wissend über die Konsequenzen, machte ihm persönlich Hoffnung auf Mehr.
"Bernd", begann er, "Karin hat den Test."
Er konnte nicht weiterreden, da Karin ihn unterbrach, um seine Aussage fortzusetzen: "Bernd, ich weiß nicht, was Franz dir sagen wollte, aber Fakt ist, dass ich deinen Test, deine Prüfung nicht bestanden habe. Ich wollte es, doch ich konnte es nicht. Ich habe dich geliebt, Bernd, doch ich musste erkennen, dass ich offensichtlich nur in dich verliebt gewesen war, und ich dich nicht genug geliebt habe, um den Versuchungen, anderen zu gefallen, zu widerstehen. Du bist ein toller Mann, aber du bist und du wirst nicht mein Mann sein. Ich liebe einen anderen. Deine Prüfungen haben mich gelehrt zu erkennen, wann sich ein Mann ernsthaft um mich bemüht. Und mit "ernsthaft" meine ich, dass er mich will, und nicht nur für eine Nacht, sondern für eine unbestimmte Zeit. Ich hatte keine Probleme damit, all deine Tests mit den No-Names zu bestehen, bis, ja, bis Franz sich um mich bemühte. Franz, dein bester Freund, den ich bis zu deinen Prüfungen nicht wirklich leiden konnte, den ich aber zu lieben gelernt habe. Er hat mir gezeigt, dass er ernsthaft an mir interessiert ist, trotz des Risikos, dass er nicht wissen konnte, ob ich auch mit ihm nur spielen würde. Er hat seine Freundschaft zu dir aufs Spiel gesetzt, als er mich eroberte.
Aber, wer weiß, vielleicht täusche ich mich auch nur in ihm. Vielleicht habe ich seine Signale nur fehlinterpretiert. Vielleicht hat er mich bewusst aufs Glatteis geführt, um mich als das zu entlarven, was ich bin, eine egoistische Schlampe. Dann habe ich auf der ganzen Linie verloren. Aber ich glaube das nicht. Dafür waren seine Gefühle für mich und meine für ihn, zu real, einfach greifbar. Ich hoffe, dass er mich so liebt, wie ich ihn liebe."
Die nächste Minute herrschte nur Schweigen. Dann wandte sich Bernd an seinen Freund und fragte ihn: "Kannst du Karins Hoffnungen erfüllen? Hast du entsprechende Gefühle für sie?"
Franz antwortete sofort: "Ja, ich liebe sie. Ich liebe sie, seitdem ich sie das erste Mal an deiner Seite gesehen habe. Ich habe immer so getan, als ob ich sie nicht leiden könnte. Das war aber reiner Selbstschutz, denn es war deine Freundin, und damit für mich unantastbar. Ich hätte nie versucht sie zu verführen, mit ihr zu flirten, wenn nicht dieser dumme Test gewesen wäre. Ich hätte doch niemals meinem besten Kumpel die Freundin ausgespannt.
"Aber das hast du getan, mein Freund, du hast sie mir ausgespannt. Ich habe euch vorhin beim langsamen Tanzen zugesehen, und ich habe dabei ein Liebespaar erkannt", sagte Bernd frustriert, um sofort zu ergänzen: "Eigentlich wusste ich schon immer, dass diese Frau nie aufhören wird, mich zu täuschen."
Bernd sprach in einem ruhigen, gefassten Ton. Er schien mit dem "Thema" Karin abgeschlossen zu haben, egal, was jetzt noch passieren würde. Er führte weiter aus: "Was soll's? Ich bin froh, Franz, dass du mir gezeigt hast, dass ich mit dieser Frau auf Dauer nicht glücklich geworden wäre, denn sie hätte in einer Beziehung mit mir wahrscheinlich nie mit dem Fremdflirten aufgehört. Ich hätte immer in der Angst mit ihr gelebt, dass aus einem Fremdflirt eine echte Zuneigung wird. Ich hätte ihr niemals zu 100 Prozent vertrauen können. Das hätte zwangsläufig unsere Beziehung vorzeitig beendet. Ohne volles Vertrauen gibt es keine echte Liebe. Entweder stört dich das nicht, Franz, oder du bist überzeugt, dass sie dir zuliebe auch in diesem Punkt treu sein wird. Die Zeit wird es zeigen. Ich wünsche dir viel Glück mit ihr. Und was mich und uns betrifft, sind wir weiterhin beste Freunde."
Als eine Bestätigung und zur Bekräftigung seiner letzten Feststellung umarmten sich die beiden Männer. Franz bestätigte, nachdem sie die Umarmung gelöst hatten: "Unsere Freundschaft übersteht alles. Du musst nur damit leben, dass du Karin ab jetzt wohl öfter mit mir zusammen sehen wirst. Meinst du, du kannst dich damit arrangieren?"
Bernd lächelte, als er erst Franz, dann Karin ansah und sagte: "Ich liebe euch beide, was soll da schon schiefgehen? Wenn ihr es wollt, und es sich einrichten lässt, komme ich gerne dazu. Aber ich bestehe auch zukünftig auf meine Männerabende mit Franz, und zwar ohne dich, Karin.
Ich schlage vor, dass ihr jetzt zu unseren Freunden geht, um sie auf den neusten Stand eurer Beziehung zu bringen. Sie schauen uns schon eine ganze Zeit zu." Mit diesen Worten griff er in die Tasche seines Jacketts und holte eine kleine Schatulle hervor. Er gab sie Franz, der ihn ungläubig ansah, mit den Worten: "Vielleicht hast du heute dafür noch eine Verwendung? Ich würde mich darüber freuen. Ansonsten warte damit nicht zu lange." Dann verließ Bernd das Lokal, ohne sich noch einmal zu dem neuen Paar umzusehen. Acht Augenpaare sahen ihm hinter.
ENDE
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