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Krieg und Liebe - Catalina (fm:1 auf 1, 13274 Wörter)

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Veröffentlicht: Nov 07 2023 Gesehen / Gelesen: 8087 / 6564 [81%] Bewertung Geschichte: 9.74 (145 Stimmen)
2. Weltkrieg: ein Flugboot-Pilot der Royal Air Force und eine zivile Transportfliegerin aus Kanada leben ihre überraschende Liebe während des 2. Weltkriegs in vollen Zügen, aber auch mit vollen Ängsten aus.

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© JoeMo619 Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

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Zukunft der Luftfahrt zutiefst überzeugt waren. Als einzige Tochter schwamm ich sozusagen im Windschatten meiner Brüder mit und durfte wie diese im Alter von achtzehn Jahren eine Privatpilotenlizenz an einer privaten Flugschule in unserer Stadt erwerben. Nach meinem High School Examen studierte ich ab 1934 in meiner Heimatstadt Mathematik und Geographie; dies zweite Studienfach gab mir die Gelegenheit, als Kopilotin auf geographische und kartographische Expeditionen zu fliegen und mir sowohl mit kleineren, landgestützten Flugzeugen als auch kleineren Flugbooten viel und flexible Flugerfahrung zu sichern.

Mein Vater war in der Zwischenzeit Werks- und Produktionsleiter des neuen Boeing-Werks in Vancouver geworden, welches unter seiner Leitung entworfen, geplant und gebaut worden war, da die Boeing-Konzernzentrale im benachbarten US-amerikanischen Seattle einen Krieg in Europa erwartete und deshalb eine Fertigungsstätte zur "Inlandsversorgung" der Luftwaffen im Britischen Empire betreiben wollte. Hauptprodukte waren der Lizenzbau eines Flugbootes der im kalifornischen San Diego beheimateten Consolidated Aircraft Corporation, der PBY Catalina, sowie der Mittelteil des schweren Bombers B-24 Liberator.

Ich durfte im Herbst 1939 zum ersten Mal einen Testflug mit einer Catalina als Kopilot des Chefpiloten von Boeing in Vancouver unternehmen und verliebte mich auf der Stelle in dies, für meine bisherigen fliegerischen Erfahrungen großen Flugzeugs. Kanada war in der Zwischenzeit an der Seite des Vereinigten Königreiches in den Krieg mit Deutschland eingetreten, ein Umstand, der erhebliche Auswirkungen auf unser Boeing-Werk hatte. Die Nachfrage der RAF, aber auch der kanadischen, australischen und neuseeländischen Luftwaffen, nach dem sehr ökonomischen, zweimotorigen Langstreckenflugboot, sprengte alle Budgets und Planungen. Mit diesen Bestellungen tauchte sehr schnell ein Kernproblem auf: welche Piloten sollten die fertigen und auszuliefernden Maschinen an ihren kriegerischen Einsatzort bringen? Die Piloten der Royal Canadian Air Force waren sehr schnell zum Kriegseinsatz nach England und Schottland verlegt worden, das Boeing-Werk hatte aber keine Auslieferungspiloten, sondern nur Testpiloten in seiner Belegschaft. Darüber hinaus stellte die Auslieferung der in Kanada gebauten Catalinas an die RAF trotz ihrer beachtlichen Reichweite von mehr als viertausend Kilometern ein riesiges logistisches Problem dar.

Ich wollte mich unter allen Umständen als Pilotin in den Dienst der Air Force stellen. Nur das war für eine Frau ausgeschlossen. Da machte mich mein Vater zu Weihnachten 1939 auf Informationen aufmerksam, dass in Großbritannien ein ziviler Air Transport Auxiliary-Dienst (abgekürzt ATA) eingerichtet werden sollte, zu dem sich auch Frauen mit Privatpilotenlizenz und nachgewiesener Flugerfahrung bewerben konnten.

"Ich will mich umgehend bei diesem neuen Dienst bewerben", verkündete ich meinem Vater noch am Weihnachtstag und er ermutigte mich sogar, was ihm den massiven Zorn meiner Mutter eintrug.

"Erst bezahlst Du Deiner Tochter ein Studium und eine Pilotenlizenz, so dass das Mädchen mit seinen dreiundzwanzig Jahren einfach nicht an Heirat denkt. Und jetzt willst Du sie nach Europa in den Krieg schicken? Bist Du ganz verrückt geworden?" schimpfte sie mit ihm, was die Weihnachtsstimmung wenig feierlich werden ließ.

Mein Vater hielt dagegen. "Dieser Krieg stürzt uns alle in den Abgrund, wenn das British Empire ihn verliert. Und deshalb müssen alle 'Hände an Deck', wie die Seeleute sagen, um dies gemeinsam zu verhindern. Meiner Meinung nach gilt dies auch für junge Frauen."

Mein Vater beließ es nicht bei Worten, denn ein Schlüsselproblem war meine Reise nach England als Zivilist. Es gab zwar die Möglichkeit mit einem neutralen US-amerikanischen Passagierschiff von New York aus, aber das war ihm zu unsicher. "Wir müssen ab Februar monatlich vier Catalinas nach England ausliefern", erzählte er mir zur Jahreswende. "Wir haben die Route über Neufundland und Island mittlerweile erfolgreich erprobt. Wenn das Wetter besser wird und wieder mehr Tageslicht herrscht, würde ich Dich zu einem erfahrenen Piloten als Kopilotin ins Cockpit setzen. Das ist meines Erachtens besser und sicherer als per Schiff."

Ich musste innerlich lachen. Mein Vater hielt das Fliegen eines militärischen Flugzeuges für sicherer als die Nutzung eines zivilen Passagierdampfers. Aber in Nordamerika war die Erinnerung an die Torpedierung der neutralen Lusitania durch ein deutsches U-Boot während des ersten Weltkriegs in lebhafter Erinnerung. Ich nahm seinen Vorschlag an. Daraufhin konnte ich noch einige Pilotenerfahrung mit dem Flugboot mit den Boeing-Piloten sammeln, dann ging es am 15. März 1940 los. Major im Ruhestand Gerald Douglas und ich hatten gemäß den Routenvorgaben von RAF, RCAF und Boeing vier Zwischenlandungen auf dem Eriesee, in Halifax, auf Grönland und auf Island eingeplant. Mein Flugkapitän kannte die Route bereits, was mich insgeheim doch erleichterte. Wir hatten Glück. Das Wetter war auf der spätwinterlichen Nordroute über den Atlantik gnädig, der Seegang an unseren Zwischenlandungsstationen war akzeptabel und bereitete uns keine besonderen Probleme. Nach fünf sehr langen Flugtagen erreichten wir unseren Ablieferungsstandort, RAF Largs bei Stranrear an der Südwestspitze Schottlands.

Das Erstaunen des Wing Commanders, der den Flugbootstandort leitete, über das Erscheinen eines aktiven weiblichen Kopiloten, der die Catalina auf dem langen Atlantikweg nach Schottland überführt hatte, werde ich mein Lebtag nicht vergessen. Er war, gelinde gesagt, fassungslos, dass es überhaupt gestattet worden war, mich in dies Cockpit zu setzen und fliegen zu lassen. Ich nahm seine Reaktion als Lehrstück, dass ich bei meiner beabsichtigten Arbeit als ATA-Pilotin mit berücksichtigen wollte.

Einen Tag nach unserer Ankunft nahm ich den Zug von Stranrear nach White Waltham Airfield in Berkshire, um mich als Pilotin im ATA-Hauptquartier zu bewerben. Major Douglas als auch der mittlerweile wieder gefasste Wing Commander gaben mir noch ein zusätzliches Empfehlungsschreiben mit auf die Reise, mit dem ich meine Unterlagen aus dem Boeing-Werk ergänzte.

Ich muss gestehen, dass mich die Bahnreise mit achtmaligem Umsteigen und unendlich langweiligen Wartezeiten mehr nervte als der gerade absolvierte lange Flug. Aber nach einer zweitägigen Bahnfahrt erreichte ich mein Ziel.

Die Reaktion von ATA-Commander Pauline Gower auf meine persönlicher Bewerbung war im ersten Moment genauso fassungslos wie die des Wing Commanders in Largs. Dann aber hieß sie mich willkommen, wies aber darauf hin, dass ich denselben Einstellungstest absolvieren müsste wie alle anderen Bewerber und Bewerberinnen auch. Darauf war ich geistig und körperlich vorbereitet.

Zwei Wochen später hatte ich meine Einstellungspapiere in der Hand. "Was mir besonders an Ihnen gefällt", kommentierte Commander Gower mit einem Lächeln, "ist die Tatsache, dass wir mit Ihnen zum ersten Mal eine Pilotin mit Flugbooterfahrung in unseren Reihen haben. Ich schätze mal, dass sie in unserer Einheit vermutlich mehr auf dem Wasser starten und landen werden als auf dem Land. Viel Erfolg dabei."

Ich wurde nach meiner Ausbildung, bei der ich eine Vielzahl von landgestützten zwei- bis viermotorige Flugzeugtypen kennenlernte, deren Überführungsflüge von britische Produktionsstandorten zu ihren Einsatzflughäfen zu übernehmen waren, zum Ferry Pool Nr. 4 nach Prestwick im schottischen Ayrshire versetzt. Damit begann mein aktiver Dienst.

RAF Oban, Argyll & Bute, Schottland, Standort der 210. Squadron, Coastal Command (Flugboote), April 1941

Seit meiner Versetzung zur 210. Squadron war ich, Flying Officer Charles M. Watts, als Kopilot mit den großen, viermotorigen Short S.25 Sunderland Flugbooten geflogen. Von unserem Standort in Invergordon bestand unsere Hauptaufgabe in der Überwachung der nördlichen Nordsee und ihrem Zugang zum Nordmeer, besonders auf der Jagd nach deutschen U-Booten, deren einziger Zugang zum Atlantik durch diese Region führen musste. Das änderte sich dramatisch im April 1940, als die Wehrmacht Dänemark und Norwegen besetzte und unsere großen, aber langsamen Flugboote unter zunehmenden Druck deutscher Jagdflugzeuge gerieten, die nun mit erheblich kürzerer Anflugzeit auf skandinavischen Flughäfen starteten. In den Wochen danach kollabierten erst die Niederlande und Belgien, dann kapitulierte sehr schnell Frankreich, was der deutschen Marine zum ersten Mal eigene Atlantikhäfen sicherte und den bedrohlichen U-Boot-Krieg gegen unsere Handelsschiffe gewaltig verschärfte.

Diese grundlegend veränderte Feind- und Einsatzlage führte zur Verlegung der 210. Squadron an die schottische Westküste zur RAF Oban und zu einer Grundsatzentscheidung, die Sunderlands für Geschwader im Mittelmeer abzugeben und stattdessen mit nagelneuen PBY Catalinas ausgerüstet zu werden. Es benötigte ziemliche Überzeugungskraft unseres Squadron-Leaders Sir James Booth uns klarzumachen, dass dieser Tausch auf ein kleineres und mit nur zwei Motoren ausgestattetes Flugboot Vorteile für uns hatte.

"Die neuen Catalinas haben eine um fast 50% gesteigerte Reichweite und können fast die doppelte Nutzlast an Bomben und Unterwasserbomben transportieren, ohne einen Nachteil an Flugabwehrbewaffnung und Maschinengewehreinrichtungen zur direkten U-Boot-Bekämpfung zu haben", pries Sir James diese Systemumstellung an. Sachlich hatte er recht, aber der Stolz von Piloten stand im unmittelbar proportionalen Verhältnis zur Anzahl der Flugzeugmotoren. Erst als die ersten beiden Catalinas für unsere Squadron Anfang April angeliefert und nach kurzer Einweisung von uns in den Einsatz gebracht wurden, änderte sich die Stimmungslage schlagartig. Dies Flugboot war richtig gut, war deutlich wendiger als die riesigen Sunderlands und hatte eine wesentliche höhere Klettergeschwindigkeit. Am meisten überzeugte uns Piloten jedoch, dass diese Maschine aufgrund ihres wesentlich tieferen Schwerpunkts bei Wind und Seegang deutlich einfacher auf dem Wasser zu landen war.

Anfang Mai hatte ich die ersten vier Langzeiteinsätze mit 'meiner' neuen Catalina über dem Nordatlantik hinter mir. Beim letzten Einsatz waren wir zur Sicherung eines einlaufenden Geleitzuges fast 15 Stunden in den Luft gewesen und hatten die Zerstörer, die den Geleitzug schützten, auf zwei vermeintliche U-Boot-Ziele aufmerksam gemacht. Mein Kopilot Flight Sergeant Fred Miller und ich hatten unsere Catalina erst nach Mitternacht wieder an unserem Standort gelandet und waren dann sehr müde in unsere Betten gefallen. Es war schon fast Mittag, als ich als Frühstücksersatz zum Lunch ins kleine Offizierskasino unseres Standortes ging. Es war ein wunderschöner Frühlingstag, für die Highlands ungewöhnlich warm. Die Stadt Oban, die unserem Standort den Namen gegeben hatte, lag friedlich-beschaulich auf der anderen Seite des Sound of Kerrera. Unser Standort selbst lag auf der gegenüberliegenden Kerrera-Insel und war nur über eine kleine Fähre mit dem Festland verbunden. Direkt an der Kaimauer und dem Slipkai für unsere Flugboote lagen zwei weitere, nagelneue Catalinas, die anscheinend im Laufe des Vormittags unseren Standort erreicht hatten; die Flugbootumstellung unserer Squadron sollte zügig abgeschlossen werden.

Im Kasino erkannte ich je zwei Piloten und Kopiloten in der Uniform des ATA Air Transport Auxiliary Services, die seit über einem Jahr alle Auslieferungsflüge für neue RAF-Flugzeuge aller Art von ihren Herstellungswerken zu ihren Standorten übernommen hatten. Während der heißen Phase der Luftschlacht über England hatte man viel über die aufopferungsvolle Arbeit der ATA-Piloten und insbesondere der weiblichen 'Attagirls' gehört, die an manchen Tagen bis zu vier Jagdflugzeuge pro Tag an die heißen Frontabschnitte im Süden Englands überführt hatten. Ich setzte mich in einen der Clubsessel, orderte meinen Lunch und einen kräftigen Tee und schaute dann zu dem ATA-Quartett hinüber. In diesem Moment traf mich ein Keulenschlag: einer der beiden Second Officer trug ungewöhnlicherweise längeres Haar und war offensichtlich ein schlanke, verdammt gut aussehende Frau!

"Ein Frau als Flugbootpilot", murmelte ich zur mir selbst. "Habe ich noch nie gesehen. Flugboote gehören zur Klasse 6, da gibt es keine Attagirls. Wie kann das sein?"

Ich muss wohl lang genug zu den vier ATA-Piloten rübergestarrt haben, jedenfalls erwiderte plötzlich diese Frau meinen Blick und hielt ihm selbstbewusst stand. Sie lächelte, dann nickte sie mir fast unsichtbar zu.

Just in diesem Moment brachte mir die Ordonanz meinen Lunch, was mich aus der Peinlichkeit befreite, dem Blick der ATA-Pilotin nicht standzuhalten.

Ich hatte meinen Lunch beendet und meinen Tee ausgetrunken, als mich die Neugierde nicht mehr in meinem Sessel hielt. Ich stand auf und ging zu der Sitzgruppe mit den vier ATA-Piloten.

"Sie haben uns heute Mittag zwei neue Catalinas gebracht?" stellte ich an den sichtlich ältesten Piloten meine unverdächtige Frage.

"Jawohl, Flying Officer. Direkt aus Island, ganz frisch in ihren Standort." ATA Captain Frank Reich bot mir an, ihnen Gesellschaft zu leisten und ich schob mir einen weiteren Clubsessel in die Runde. Ob zufällig oder absichtlich, weiß ich nicht mehr, aber ich saß plötzlich neben der Pilotin. Captain Reich, ein alterfahrener Flugbootpilot, der vor dem Krieg für die mir aus Southampton so wohlvertraute Imperial Airways geflogen war, stellte mir seine drei Piloten vor. Dadurch erfuhr ich, dass ich neben ATA-Second Officer Patricia Justin saß.

Wir unterhielten uns mehr als eine Stunde im üblichen Fachchinesisch über das Flugzeug, unsere Erfahrungen mit ihm, gespickt mit einigen Anekdoten und kleinen Fliegererlebnisse. Zu meiner Freude und Überraschung beteiligte sich Patricia ohne Hemmungen an diesem typischen Pilotengespräch, wobei ich eher zufälligerweise erfuhr, dass ihr Vater als Werkschef von Boeing in Vancouver unsere neuen Flugboote baute. Das erklärte mir zumindest ansatzweise, warum bei ATA eine Frau Flugboote flog.

Die vier ATA-Piloten warteten im Kasino auf die Fähre, die sie nach Oban und dann zum Abendzug nach Glasgow und weiter nach Prestwick, ihrem offiziellen Ferry Pool-Standort bringen sollte. Bis dahin mussten die vier ATA-Piloten noch zwei Stunden Zeit totschlagen, was die drei Männer veranlasste, sich zum Billardtisch zu begeben und eine Partie miteinander zu spielen. Zurück blieben Patricia und ich.

"Sind Sie die Route von Island hierher schon öfters geflogen?" Ich war richtig neugierig und wollte mehr über diese Frau erfahren.

"Das war heute die vierte Catalina, die ich für die RAF überführt habe." Sie lächelte mich wieder an. "Die erste Tour war mit Abstand die Längste, denn diese Catalina haben wir aus dem Werk in Vancouver in fünf Etappen bis nach Largs geflogen. Dann bin ich hiergeblieben, um meinen Beitrag zur RAF zu leisten, habe mich bei der ATA gemeldet und habe das letzte Jahr eigentlich nur zweimotorige Bomber und das eine oder andere Jagdflugzeug überführt. Seit zwei Monaten darf ich wieder Flugboote fliegen."

"Faszinierend. Sie kennen die Maschinen anscheinend sehr gut."

Patricia lachte ein warmes, aber auch hintergründiges Lachen. "Mein Vater baut die Dinger sozusagen am Fließband. Ich habe schon vor dem Krieg eine ganze Reihe von Wasserflugzeugen und Flugbooten quer über Kanada geflogen. Da lag es nahe, dass ich bei dem Riesenbedarf der RAF an neuen Flugbooten die Attagirls auch in dieser Typenklasse vertrete. Auch wenn das eigentlich gar nicht geht. Aber innerhalb der ATA gibt es nur sehr wenig Piloten wie Captain Reich, die Erfahrung mit Flugbooten haben."

Unser Gespräch war sehr offenherzig und überaus freundlich. Als ich sah, dass die drei anderen ATA-Piloten ihr Billardspiel beendet hatten und zum Aufbruch riefen, stellte ich Patricia eine wichtige Frage zum Schluss. "Wissen Sie schon, wann Sie wieder nach RAF Oban fliegen?"

"Ja", lächelte sie. "Ich bringe mit Captain Reich noch vier weitere Catalinas hierher." Sie griff zu ihrem kleinen Taschenkalender und nannte mir dann die vier geplanten Lieferdaten.

"Ich werde versuchen, dass ich an diesen Daten hier und nicht gerade über dem Atlantik bin", verabschiedete ich mich. "Ich würde Sie gern wiedersehen."

"Die Freude wäre ganz auf meiner Seite." Damit schloss sich Patricia ihren drei Kollegen an, verabschiedete sich und ging zum Fähranleger herunter.

Ich schaute ihr noch so lange nach, bis sie nicht mehr sichtbar war. Erst dann wurde ich wieder richtig wach. Der bezaubernde Charme dieser Frau in Fliegeruniform hatte eine geradezu magische Wirkung auf mich gehabt. Oder lag das nur daran, dass ich seit Monaten keine richtig begehrenswerte Frau gesehen, geschweige denn gesprochen hatte. Seit Einsetzen des heftigen U-Boot-Krieges im Atlantik war mein Leben primär dem Rhythmus Fliegen-Schlafen-Essen-Fliegen gefolgt. Für die gesellschaftlichen Vergnügungen in der RAF Oban hatten wir aktiven Piloten wenig Sinn und noch weniger Freizeit.

Zehn Tage später landeten Captain Reich und ATA-Second Officer Justin die nächste fabrikneue Catalina in Oban. Der Captain setzte umgehend mit dem Boot rüber nach Oban, weil er zum Lunch einen Termin mit einem alten Pilotenkollegen aus seiner Zeit bei Imperial Airways hatte, der im Stab der RAF arbeitete. Somit überließ er die Erstellung des formalen Übergabeprotokolls seiner Kopilotin. Ich hatte es arrangiert, dass ich diese Übergabe für unsere Squadron vollzog. Patricia registrierte mit einem besonders freundlichen Lächeln meine Aufgabe und ging dann mit mir sachlich-fachmännisch das Übergabeprotokoll durch. Die Catalina musste nun von unseren Mechanikern zusätzlich mit dem neusten Radargerät ausgestattet werden, dazu kam die Luftabwehrbewaffnung, die ebenfalls erst hier vor Ort eingebaut wurde.

"Habt ihr keine Sorge, dass ihr nicht bei euren Überführungsflügen ohne jegliche Luftabwehr oder sonstige Bewaffnung eine einfache Beute werdet?" fragte ich mit einiger Sorge.

"Wir gehen ja in keinen feindlichen Einsatz. Und wenn wir tatsächlich unterwegs ein U-Boot sehen, geben wir aus ausreichender Flughöhe die Position durch und überlassen das weitere Geschehen der Marine." Sie lächelte schon wieder dies ungemein anziehende Lächeln.

"Schon mal je mit deutschen Jagdflugzeugen zu tun gehabt?"

"Ja. Bei Überführungen nach England. Zweimal. Einfach Glück gehabt." Sie klopfte mit der Faust auf ihren ledernen Fliegerhelm. "Unter diesem Aspekt ist das Überführen von Flugbooten über den Atlantik deutlich sicherer. Da hat man nur das Wetterproblem beim Starten und insbesondere beim Landen. Bessere Wettervorhersagen wären schon schön." Jetzt lachte Patricia laut.

Wir erledigten unsere Pflicht und ließen uns dann zum Standort übersetzen.

"Wieviel Zeit habt Ihr heute?"

"Oh, etwas mehr. Der Captain soll mit meiner Hilfe hier eine eurer alten Sunderlands übernehmen und zum Loch Ryan fliegen. Eigentlich dürfen keine Attagirls Sunderlands fliegen, aber es war sonst niemand verfügbar. Die RAF schreit nach Flugbooten wegen des U-Boot-Krieges, da darf es keine unnötigen Verzögerungen aus bürokratischen Gründen geben." Sie zuckte mit den Schultern. "Der Captain kennt die Dinger aus dem FF. Sind praktisch identisch mit seinen ehemaligen Zivilflugzeugen. Ich bin da nur sein Hilfspilot und folge seinen Anweisungen."

Die Leichtigkeit, mit der sich Patricia auch solchen Aufgaben stellte, nötigte mir Respekt ab.

"Bleibt Ihr über Nacht?"

"Ja. Wir sollen die Sunderland morgen früh übernehmen."

"Und wo übernachtet ihr?"

"In Oban im Hotel. Wann ich dorthin übersetze, ist mir überlassen." Sie machte eine kurze Pause und schaute mich direkt an. "Wann ist Euer nächster Einsatz?"

"Morgen Vormittag. Rauf nach Poolewe und einen auslaufenden Geleitzug begleiten. Wird ein langer Tag."

"Das heißt, wir könnten heute Abend gemeinsam zu Abend essen?"

"Sehr gern. Wo?"

"Drüben in Oban. Das Essen im Hotel soll ganz ordentlich sein. Und die verrechnen das Essen mit unseren Essensmarken. Kannst Du das einrichten?"

"Ich nickte. "Ich sage beim Squadron-Leader Bescheid und melde mich ab. Muss dann die letzte Fähre zurück nehmen. Das geht."

So saßen wir abends um 18 Uhr zu zweit beim Abendessen. Den Nachmittag über hatte ich Patricia ein wenig von der immer noch sehr naturbelassenen Insel gezeigt und war mit ihr die wenigen hundert Meter vom Standort zur Atlantikseite hinübergewandert. Wir standen lange auf einem kleinen Sandstrand zwischen zwei felsigen Küstenabschnitten und schauten der träge hereinkommenden Flut zu, die Zentimeter für Zentimeter diesen Strandabschnitt eroberte. Möwen und andere Seevögel flogen über uns und machten teilweise kräftig Geschrei, ansonsten war nichts zu hören, da anscheinend unsere Flugbootbasis an diesem Nachmittag keine ein- oder ausfliegenden Flugbewegungen zu verzeichnen hatte.

"Das ist hier wie zuhause, wenn wir die Stadt verlassen", sagte Patricia plötzlich. "Einfache, unberührte Natur und der tiefste Frieden. Manchmal habe ich das Gefühl, wir Menschen mit unserem Gehabe stören nur."

Ich lachte leise. "Das geht mir manchmal auch so, wenn wir stundenlang über dem Atlantik Patrouille fliegen und sich nichts, aber auch gar nichts ereignet."

Irgendwann an diesem Nachmittag standen wir Hand in Hand am Strand und genossen die Nähe des anderen. Mehr passierte nicht.

Das Abendessen bestand aus einer Krabbensuppe und einem sehr ordentlichen, gebackenen Schellfisch mit jungen Kartoffeln als Beilage. Dazu gab es ein wunderbar schmeckendes Ale aus der örtlichen Brauerei. Wir hatten drei Stunden bis zur Abfahrt der letzten Fähre und unser Abendessen nutzte die volle Zeit. Wir erzählten uns unser Leben und unsere Erfahrungen, privat wie fliegerisch. Und ich wunderte mich über mich selbst, aber auch über Patricia, mit welch intimer Ehrlichkeit wir miteinander redeten.

Kurz vor neun Uhr blickte ich auf die Uhr und zahlte die Rechnung samt unserer Essensmarken.

"Und wie machen wir weiter?" fragte Patricia plötzlich ganz direkt.

Ich dachte kurz nach. "Ich habe eine Idee. Weißt Du schon, wann Du mit der nächsten Catalina nach RAF Oban kommst?"

"In etwa zehn Tagen sollen zwei weitere Maschinen in Reykjavik übernahmebereit sein."

"Ich habe seit letztem Sommer nicht einen Tag Urlaub genommen."

Patricia lachte laut auf. "Und ich seit meinem ersten ATA-Tag nicht einen einzigen."

"Kannst Du es einrichten, dass Du bei Deiner nächsten Ankunft in Oban zwei oder drei freie Tage nehmen kannst, bevor Du wieder nach Prestwick fährst?"

Patricia überlegte. "Muss ich morgen nach meiner Rückkehr beantragen. Aber ich glaube schon."

"Gut. Dann schreibe mir direkt, wenn Du das Ergebnis Deines Antrags kennst."

"Und was schlägst Du dann vor?"

"Die Isle of Kerrera ist aus der Luft betrachtet wie ein nahezu vollständig unberührtes Paradies. Im Zentrum gibt es eine kleine Estate-Farm, in Balliemore. Die haben vor dem Krieg zwei Holzhütten für Feriengäste und Naturfreunde vermietet. Ich bin im vorherigen Frühherbst mit einigen Kameraden dort für eine Nacht gewesen. Kann man vom Standort gut hinwandern. Und im Süden von Kerrera gibt es mit Gylen Castle eine typisch schottische Burgruine, in der es natürlich spuken soll. Kann man an einem Tag von Balliemore hin und zurück wandern. Soll ich uns für drei Tage eine der Holzhütten mieten? Proviant und Getränke müssten wir aber selbst mit hintragen."

Patricia strahlte mich an. "Wunderbare Idee. Ich habe während meines Studiums insbesondere bei den kartographischen Exkursionen eine ganze Reihe von Nächten in solchen Holzhütten in freier Natur verbracht und dabei tolle Erlebnisse gehabt. Lass uns das machen. Du müsstest mir nur einen Schlafsack organisieren, weil den habe ich bestimmt nicht in meinem Bordgepäck, wenn ich hier ankomme."

Ich versprach mich um alles zu kümmern. Patricia begleitete mich noch bis zum Jetty der Fähre, das etwa zweihundert Meter von Hotel entfernt lag. Ich kann nicht sagen, wer von uns die Initiative ergriff, aber plötzlich standen wir in enger Umarmung und küssten uns. Kein flüchtiger Abschiedskuss, nein, ein richtig intensiver Liebeskuss, der wahrhaftig vielversprechend für uns beide war. Ich sprang auf das kleine Fährboot und wir winkten uns noch so lange, wie wir uns in der Abenddämmerung noch sahen.

Drei Tage später erhielt ich einen privaten Feldpostbrief aus Prestwick, in dem Patricia ein Datum für ihre wahrscheinliche Ankunft - "abhängig vom Wetter" wie sie ausdrücklich schrieb - ankündigte und bestätigte, dass sie anschließend drei Urlaubstage bewilligt bekommen hatte, bevor sie sich wieder auf den Weg nach Island machen musste, um die nächste Maschine zu überführen.

In den darauffolgenden Tagen flogen Fred Miller als Kopilot und ich mit unserer acht Mann starken Stammbesatzung vier Nordatlantiktouren mit jeweils zwölf bis vierzehn Stunden Einsatzzeit. Gerade die Eintönigkeit der Flüge, gepaart mit der notwendigen hohen Konzentration, ließen meine Gedanken immer wieder zu Patricia abgleiten, die genau dieselbe Erfahrung machen musste, während sie die rund acht Stunden Flugzeit von Island nach Schottland zurücklegte. Nur mit dem Unterschied, dass sie sich weniger auf das unter ihr liegende Meer, sondern mehr auf die pünktliche und sichere Ankunft konzentrieren musste. Bei den Überführungsflügen mit nur zwei Piloten besetzt, musste der Kopilot auch die Aufgaben des Navigators wahrnehmen, wofür sie als graduierte Mathematikerin und Geographin/Kartographin bestens vorbereitet war. Zudem flog die Überführungs-Catalina grundsätzlich ohne Radar und Luftabwehrbewaffnung, beides wurde erst in Schottland oder England eingebaut, und damit ohne entsprechende Besatzung. Dies war eine politisch-militärische Grundsatzentscheidung, da ATA trotz ihrer Nähe zur RAF offiziell eine zivile Fluggesellschaft war und damit als nicht kombatfähig angesehen wurde. Dies war der entscheidende Grund, warum Frauen überhaupt als Flugzeugführer akzeptiert wurden. Sie waren eben keine Soldaten.

Patricia und Captain Reich erreichten RAF Oban mit neun Stunden Verspätung. Grund genug, mir zunehmend Sorgen zu machen, da es natürlich keinerlei aktualisierte Informationen über ihren Flug und ihre Ankunftszeit gab. Es musste gewartet werden. Da ich von meinem letzten Einsatz in der hellen Nacht zuvor zurückgekehrt und nun gut ausgeschlafen war, lief ich wie ein nervöser Tiger durch unseren Standort.

"Die Maschine kam erst verspätet rein und hatte dann ein kleines technisches Problem, dass die Mechaniker erst beheben mussten", erklärte Patricia, nachdem sie die neue Catalina an unsere Squadron übergeben hatte. Ihr Captain war nach der Landung wieder sofort mit der Fähre nach Oban übergesetzt, da er den nächsten Zug erreichen wollte und wusste, dass seine Kopilotin für ein paar Tage auf Kerrera für einen Kurzurlaub bleiben wollte. "Aber das Schöne an den Weißen Nächten im Norden ist, dass man starten und fliegen kann, wie man will. Es ist immer hell."

Patricia war von ihrem Flug überraschend wenig erschöpft. Man merkte ihr die erflogene Routine an, dass der Acht-Stundenflug bei leidlich gutem Wetter keine Strapaze mehr darstellte. Eineinhalb Stunden nach ihrer Landung hatte sie ihre Aufgaben beendet, ihre Schuhe gewechselt und ihren Rucksack geschultert und wir marschieren den kleinen Feldweg Richtung Süden Richtung Balliemore. Der von mir für sie organisierte Schlafsack war oben auf den Rucksack geschnallt

"Wie sehen aus wie zwei Infanteristen, nur ohne Gewehr", spottete sie, während wir an einer schmalen Gratstrecke hintereinander gehen mussten. Ansonsten hatten wir an diesem Nachmittag langsames Spaziergehtempo drauf, so dass wir für den etwa fünf Kilometer langen Querfeldein-Trampelpfad eineinhalb Stunden brauchten.

Die einfache Holzhütte war von der Farm für uns vorbereitet worden, wir sagten im Farmhaus kurz 'Hallo', dann stiegen wir den Hügel zu den beiden Hütten hoch.

"Wunderbar!" kommentierte Patricia, als wir unser Ziel erreicht hatten. "Was für ein toller Blick über den Sund zum Festland." In der Tat war der Ausblick an diesem Frühsommertag einzigartig. Oban versteckte sich hinter dem Gebirgszug auf der gegenüberliegenden Uferseite, man sah eigentlich nur die Bucht von Oban mit den dort auf Reede liegenden Marine- und Zivilschiffen. Aber der Naturausblick war für meine kanadische Pilotenfreundin begeisternd. Neben der Hütte floss in etwa 30 Meter Abstand ein Bach mit glasklarem Wasser den Berg hinab, ein erster Schluck zeigte, dass es eine kühle Erfrischung für uns war.

Wir hatten absolutes Glück mit dem Wetter. Es war warm, teilweise sonnig, aber windig, was uns vor den biestigen Minimücken beschützte, den schottischen Midgets, die einem bei sommerlicher Windstille das Leben zur Hölle machen können. Patricia und ich legten unser Gepäck in der Hütte ab und setzten uns dann mit je einer frisch aufgefüllten Flasche Wassers auf die Holzbank neben dem Eingang. Patricia zog sich zuerst ihre festen Wanderschuhe und ihre Socken aus und ging dann die wenigen Schritte zum Bach, um ihre nackten Füße im Bach abzukühlen.

"Oh, wie erfrischend", freute sie sich. "Das ist hier genauso schön wie im Norden Kanadas. "Einfach großartig!" Sie schaute mich herausfordernd an. "Lust auf ein wirklich erfrischendes Bad?"

"Was meinst Du?" Ich hatte sie irgendwie nicht richtig verstanden. Statt mir zu antworten, ging sie wieder aufs Ufer und begann, sich Stück für Stück auszuziehen. "Du wirst sehen. Dieser kleine Pool hier ist genau richtig für uns, um am ganzen Körper frisch zu werden."

In der Tat hatte der Bach eine aus natürlichen Steinen gebildete Ministaumauer, hinter der sich ein ungefähr siebzig Zentimeter tiefer Pool gebildet hatte, der die Größe von vielleicht vier Badewannen hatte.

Patricia hatte bereits ihre Uniform ausgezogen und knöpfte gerade ihre Bluse auf, als ich endlich begriff. "Ist das Wasser nicht ein wenig zu kalt?" fragte ich vorsichtshalber.

"Was heißt 'zu kalt'?" Sie zuckte mit ihren Schultern und ließ gerade ihre Bluse von den Schultern rutschen. "Kommt auf die Definition an. Ich schätze mal das Wasser hat so zehn bis zwölf Grad. Wir wollen ja nicht stundenlang drin baden, sondern uns nur frisch machen." Jetzt schaute sie mich, mittlerweile nur noch in Ihrer Unterwäsche bekleidet, herausfordernd an. "Jetzt mach schon!"

Ich ließ mir das nicht zweimal sagen und begann ebenfalls, mich meiner Uniform nebst sonstiger Kleidung zu entledigen. Parallel durfte ich mit einigem Staunen und zunehmender Freude feststellen, dass diese kanadische Pilotin nicht auf halbem Weg haltmachte. Sie strippte nun komplett nackt.

"Wow!" entrutschte mir eine laute Bewunderung. "Du siehst großartig aus."

"Danke." Ihre Antwort hatte einen deutlich koketten Unterton. "Sie griff mit beiden Händen unter ihre relativ kleinen, aber absolut straffen Brüste, die von zwei frech hervorstehenden Nippeln gekrönt wurden. "Ich finde mich auch ganz gut." In dieser provozierenden Haltung betrachtete sie die Schlussphase meines Striptease, dann machte sie zwei Schritte auf mich zu, schlang ihre Arme um meine Schultern und presste ihre Brüste und Nippel in meine ziemliche behaarte Brustpartie. Ihr Kuss war eine warme und hocherotische Verheißung.

"Ich habe eine relativ wilde Studentenzeit gehabt. Insbesondere auf den Exkursionen in der kanadischen Tundra", erklärte sie mir und küsste mich noch einmal. "Du bist der erste Mann, den ich seit meinem Flug nach Europa in meinen Armen halte. Und ich brauche einen Mann wie Dich. Jetzt!" Nach einem weiteren Kuss nahm sie mich an der Hand, wir gingen in diesen Naturpool des Bachs, der uns bis über die Knie reichte. Das Wasser war verdammt frisch.

"Dreimal kurz eintauchen und für wenige Sekunden drin bleiben", kommandierte Patricia. "So machen wir das in Kanada."

Ich folgte ihrem Vorbild. Das Poolwasser machte wirklich frisch und wirkte sich auch unmittelbar auf meine schon angeheizte Männlichkeit aus, die sich stramm zusammenzog. Aber nach dem dritten Mal fühlte ich mich deutlich sauberer, der Schweiß von unserer Wanderung war irgendwie fortgewischt, und dann merkte ich, wie mein Körper nach der Erfrischung von innen gegenheizte, erst recht, als wir wieder auf dem Ufer standen und die Sonne unsere nackte Haut trocknete und aufheizte.

Patricia und ich hatten uns wieder umarmt und knutschten jetzt wie zwei wilde Teenager. Unsere innere Hitze stieg weiter an. Als unsere vier Hände auf gegenseitige Wanderschaft gingen, merkten wir beide sehr schnell, dass wir unglaublich geil aufeinander waren. Mein bestes Stück wuchs unter ihrer Handmassage schnell und hart, während mein Mittelfinger ihre bereits auslaufende Feuchtigkeit spürte.

Wir standen hier nun mitten in der freien Natur und liebkosten uns mit unseren Händen, Fingern und dem Mund. Ich hatte schließlich meine drei mittleren Finger in ihrer Pussy versenkt und freute mich an dem zunehmenden Strom ihres Lustsaftes, während sie schon längst mein Pre-cum auf meiner Schwanzspitze verteilt hatte und mich mit kräftigem Griff der Länge nach wichste.

Patricias Beine begannen bereits zu zittern, als sie mir ins Ohrläppchen biss. "Lass uns es so bis zum Ende durchziehen. Dann können wir später um so länger."

Ich hatte gar keine Zeit, groß zuzustimmen, als sie ihre Arme um meinen Nacken schlang, ihre Hände wie zum Gebet ineinander verschloss und im Stehen mit einem lauten Orgasmusschrei explodierte. Ich musste sie mit kräftigen Armen festhalten und uns beide ausbalancieren, damit wir nicht einfach umfielen. Patricias Orgasmus trieb mich, meinen knallharten Schwanz in ihrem dichten Busch reibend, ebenfalls über meine Orgasmusklippe und ich spritzte mit fünf, sechs vollen Schüben mein Sperma über ihre Schamhaare und ihren Bauch, ein Teil der Ladung erreichte sogar die Unterseite ihrer Brüste.

Heftig atmend und schnaufend standen wir eine ganze Weile noch so zusammen, sie hatte dabei dies unglaubliche Lächeln einer Frau auf den Lippen, die soeben einen vollen Orgasmus erlebt hatte. Dann ging ein Ruck durch sie und ihr Lächeln wurde breiter, fast neckisch provozierend.

"Wir sollten noch einmal kurz im Pool untertauchen. Dann sind wir frisch und sauber für einen zweiten Durchgang später."

Ich folgte ihrer Anweisung und ihrem Vorbild. Zehn Minuten später hatten wir unsere Kleidung zusammengerafft und saßen wieder vor unserer Holzhütte, diesmal mit einer einfachen Wolldecke aus der Hütte über unseren nackten Körpern. Patricia kuschelte sich an mich und hatte ihren Kopf auf meine Schulter gelegt.

"Ich glaube, das haben wir beide sehr, sehr gebraucht", murmelte sie plötzlich.

Ich nickte. "Ja. Der Krieg verlangt uns einerseits eine Menge ab und andererseits lässt er vieles zu kurz kommen."

"Stimmt." Patricia hob ihren Kopf an und küsste mich. "Und das holen wir jetzt in den kommenden zwei Tagen ein wenig nach."

Wir aßen nackt, nur in je eine Decke gehüllt, auf der kleinen Terrasse der Holzhütte unser mitgebrachtes, kaltes Abendessen, dass wir beide mit je einer Pint-Flasche Red-Ale herunterspülten. Ich empfand dies als eines der schönsten und romantischsten Abendessen meines Lebens.

"Hast Du schon einmal unter offenem Himmel eine Frau geliebt?" fragte Patricia ganz direkt am Ende unseres Abendessens.

Ich schüttelte den Kopf. "Nein. Ich hatte weder die Gelegenheit noch die Partnerin dafür."

Patricia lachte kokett auf. "Dann wird es aber Zeit, mein lieber Charles." Mit diesen Worten stand sie auf, ließ ihre Decke vom Körper fallen und zog mich ebenfalls in die Höhe. Dann ging ihre Hand wieder auf massierende Wanderschaft und hatte nach kürzester Zeit Erfolg. Zufrieden mit ihrem Ergebnis ging sie vor mir auf Hände und Knie und streckte mir ihr Hinterteil entgegen. Zwischen ihren gespreizten Beinen konnte man silbrig schimmernd ihre wieder feuchte Pussy erkennen.

"So mag ich es am liebsten", gestand sie mir. "Komm hinter mich und erobere mich!"

Ihr Wunsch war mir Befehl. Immerhin kannte ich diese Position bereits und wusste, was ich zu tun hatte. Was ich nicht wusste, war die Tatsache, dass Patricia es wahrhaftig genoss, von hinten gefickt zu werden. Sie kam mir sehr schnell bei jedem Stoß mit Schwung entgegen, so dass wir mit einem schmatzend-platschenden Geräusch regelrecht zusammenklatschten. Als ich meine Hände, die bis dahin um ihre Hüften gelegen hatten und ihr Hinterteil zunächst dirigierten, weiter nach vorn schob, ihre Brüste in die Hand nahm und ihre Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger zusammenpresste, schrie sie vor Lust auf und feuerte mich an, weiterzumachen. Dann sackte sie mit ihrer Schulter nach vorn und streckte ihr Hinterteil noch mehr in die Höhe.

"Härter! Schneller!" lauteten Patricias Kommandos. Ich folgte ihrem Wunsch und wurde mit heftigem Stöhnen, das aus der Tiefe ihrer Kehle kam, belohnt.

Jetzt merkte ich, dass unser erster Akt am Bach wunderbare Folgen hatte. Ich hielt tatsächlich erheblich länger durch, ohne von der unter mir tobenden Patricia zu schnell über die Orgasmusklippe gestoßen zu werden. Sie kam einmal, zweimal, dann griff sie mit einer Hand unter sich durch und begann meine Hoden zu massieren. Das war dann doch zu viel für mich. Ich zog meine Hände zurück auf ihre Hüften, stieß noch einige Male richtig hart und tief zu und explodierte dann wie noch nie. Total durchgeschwitzt, lehnte ich meinen Oberkörper auf ihren Rücken, knetete wieder ihre Brüste und murmelte ihr kleine Liebeleien ins Ohr. Schließlich stemmte sie uns gemeinsam in die Höhe und krabbelte nach vorn aus unserer letzten Stellung.

Sie drehte sich um, kniete sich vor mich, umarmte mich und küsste mich. "Du bist ein wunderbarer Liebhaber. Genau das, was ich eineinhalb Jahre lang gesucht habe." Dann schaute sie mir aus kurzer Entfernung tief in die Augen. "Und was machen wir nun?"

Ich grinste sie an. "Die nächsten 36 Stunden genießen wir und lieben uns als wenn es kein Morgen mehr für uns gibt. Und dann sehen wir weiter."

Patricia schüttelte ihren Kopf und bekam eine Gänsehaut. "Man soll es nicht beschreien. Aber wenn wir uns übermorgen wieder trennen müssen, soll so viel schöne Erinnerung mit uns gehen, dass sie auf ewig in unseren Herzen bleibt. Wir sind beide Piloten im Krieg. Sollte einer von uns beiden mit seiner Maschine vom Himmel fallen, soll diese Erinnerung im anderen als Vermächtnis lebendig bleiben."

Ich schauderte bei Patricias Worten. Natürlich wusste jeder von uns, dass mit jedem Flug das Risiko bestand, nicht wiederzukommen. Nur - wir redeten nicht darüber. Trotzdem bestätigte ich ihre Worte. "Ja. Ich kann jetzt schon sagen, dass Du für immer und ewig einen Platz in meinem Herzen hast."

Patricia lachte, frei und ungezwungen. "Dann schauen wir mal, was aus uns beiden wird."

Die nächsten 36 Stunden bestanden tatsächlich aus einem beschwerlichen Marsch zur Ruine von Gylen Castle, wobei wir leider keinen Geist vorfanden und sehr viel und intensiver Liebe und Sex, wobei mir eine weitere neue Erfahrung zuteil wurde. Patricia ritt auf mir und meinem besten Stück wie eine Reiterin, ein Liebesspiel, dass uns beiden so viel Freude und Lust bereitete, dass wir es zweimal ausprobierten.

Pünktlich zum Ende unseres genehmigten Kurzurlaubs trafen wir wieder auf unserem Standort ein. Patricia nahm die nächste Fähre und den Zug nach Prestwick, ich bereitete mich mit meiner Besatzung auf den nächsten Einsatz vor, der am kommenden Morgen um drei Uhr starten sollte. Die weißen Nächte reichten Mitte Juni mit Ausnahme von zwei Stunden nach Mitternacht bis ins schottische Oban herunter.

Patricia und ich hatten uns versprochen, uns mindestens zweimal pro Woche zu schreiben. Und es gelang uns, dies Versprechen einzuhalten. Es entstand ein regelmäßiger Briefaustausch, der genauso offen, intim und ehrlich war, wie unsere zwei Tage in Balliemore. Es sollte aber mehr als acht Wochen bis Mitte August dauern, bis meine Geliebte wieder die RAF Oban anflog, um unserer Squadron die letzten Catalinas anzuliefern. In der Zwischenzeit hatten sich die Welt um uns herum und der ganze Krieg grundlegend verändert: die deutsche Wehrmacht hatte am 22. Juni 1941 mit dem Angriff auf die Sowjetunion begonnen. Der Luftkrieg über der britischen Insel ging schlagartig zurück, aber der U-Bootkrieg im Atlantik und im Nordmeer wurde größer und bedrohlicher. Zu den Geleitzügen von Nordamerika nach Großbritannien kamen jetzt die Geleitzüge zum eisfreien Nordmeerhafen in Murmansk, die die amerikanischen und britischen Militärgüterlieferungen zum neuen Verbündeten transportierten. Für die Geleitzugsicherung und U-Boot-Jagd durch unsere Langstreckenflugboote war dies ein massiv vergrößertes Aufgabengebiet, für das wir mehr Maschinen und mehr Piloten und Besatzungen benötigten.

Unsere persönliche Augustbegegnung war kurz, sehr lieb und zugleich emotional schmerzhaft. Ich war nach einem sechszehnstündigen Flug sehr spät zurück nach Oban gekommen. Wir hatten auf der Rückkehr von unserem Patrouillenflug drei Schiffbrüchige in einem kleinen Dingi entdeckt und uns entschlossen, aufgrund der vergleichsweise ruhigen See mitten im Atlantik zu wassern und die drei Mann zu bergen. Flugtechnisch war dies kein besonderes Problem, die Catalina war für solche Rettungs- und Bergungseinsätze gebaut und ausgerüstet. Und es war nicht das erste Mal, dass wir einen solchen Bergungseinsatz im offenen Atlantik durchführten. Wir brachten unser Flugboot gut in Position und nahmen die drei total erschöpften kanadischen Seeleute auf, die seit drei Tagen im Atlantik trieben und die Hoffnung auf Rettung bereits aufgegeben hatten. Sie hatten ihre schmalen Trinkwasserreserven am Abend zuvor aufgebraucht und waren mitten im Meer treibend beinahe verdurstet.

Wir waren startklar, meine Besatzung half den drei Männern in die Kojen im vorletzten Schot, die sonst die Ruhezonen für die Besatzung bei besonders langen Flügen darstellten. Mein Flight Sergeant und ich hatten unsere Catalina in den Wind gedreht und gerade die Motoren zum Start voll aufgedreht, als keine fünfzig Meter neben uns ein deutsches U-Boot auftauchte. Ob es uns bereits in seinem Periskop zuvor gesehen hatte oder dies reiner Zufall war, konnten wir nicht einschätzen, aber bevor das U-Boot seine Turmluke geöffnet und sein Luftabwehrgeschütz bemannt hatte, waren wir bereits in der Luft und drehten erst einmal langsam in eine sichere Richtung ab. Ich befahl meine gesamte Besatzung auf Gefechtsstation, die geretteten Seeleute mussten solang sich selbst versorgen.

Unsere Catalina hatte die übliche Anti-U-Boot-Bewaffnung, die wir auf Patrouillenflügen mit uns führten, unter ihren Flügeln montiert, steuerbords zwei Wasserbomben, backbords ein Torpedo. Für uns Piloten war das Hauptproblem, dass wir im Prinzip beide Waffen in kurzem zeitlichen Abstand zum Einsatz bringen mussten, weil auf längeren Strecken die ungleiche Lastverteilung zu erheblichen fliegerischen Problemen führte.

"Angriff auf U-Boot", kommandierte ich über die Interkom und instruierte insbesondere den Bugschützen, uns in die richtige Position zu dirigieren. Langsam zog unsere Catalina eine Schleife und kehrte zum Ort der plötzlichen Begegnung zurück. An der Wasserspur auf der Oberfläche konnte man noch erkennen, dass der U-Boot-Kapitän sich entschlossen hatte, zu tauchen und uns nicht direkt zu bekämpfen. Wir klickten zuerst das Torpedo im Anflug auf die vermutete U-Boot-Position aus und dann die beiden Unterwasserbomben, von denen unserer Heckschütze die mit riesigen Wasserfontänen verbundenen Explosionen meldete. Aber es war schnell offensichtlich, dass weder wir noch das U-Boot von der plötzlichen Begegnung irgendwelchen Schaden genommen hatte.

So blieben ob meiner verspäteten Rückkehr lediglich zwei Stunden für Patricia und mich, in denen wir nicht mehr Möglichkeiten als zu einigen innigen Umarmungen und emotionalen Küssen hatten. Selbst für einen Spaziergang auf die Uferseite zum Atlantik blieb keine Zeit. Dann wartete die Fähre nach Oban auf sie, damit sie wieder ihren Dienstpflichten nachgehen konnte.

"Liebe im Krieg ist schwierig", sagte ich zum Abschied und Patricia nickte.

"Aber ich hoffe, dass wir irgendwann unsere Liebe leben dürfen", antwortete sie, wobei ihre Stimme ungewöhnlich vibrierte. "Pass auf Dich auf! Ich würde sie gern mit Dir ausleben."

Sie gab mir einen Abschiedskuss, zum ersten Mal ganz ungeniert in aller Öffentlichkeit.

Die nächsten acht Monate reduzierte sich unsere Beziehung auf das Schreiben und Lesen von Briefen. Es gab nicht die geringste Chance, bei unseren beiderseitigen Dienstpflichten eine persönliche Begegnung einzuschieben, noch nicht einmal zum Weihnachtsfest, das Patricia auf Island verbrachte, weil die zu übernehmenden Maschinen aus Kanada erhebliche Verspätung hatten.

Die dunklen Wintermonate waren durch eine geradezu unmenschliche Arbeitslast gekennzeichnet. Pro Woche waren wir vier- bis fünfmal mit einer durchschnittlichen Einsatzzeit von mehr als 13 Stunden in der Luft. Durch die langsam zunehmende Zahl von Nordmeergeleitzügen waren unsere An- und Abmarschwege deutlich länger. Dann erhielten wir Nachricht von dem japanischen Angriff auf die amerikanische Flotte in Pearl Harbour, bei dem auch mehr als achtzig Prozent aller dort stationierten Catalinas zerstört wurden und den nachfolgenden Kriegseintritt der USA auf alliierter Seite.

Mit der Nachricht von diesen Ereignissen versammelte unserer Squadron-Leader alle anwesenden Flugoffiziere und fliegenden Unteroffiziere im Casino und hielt eine kurze Ansprache. "Mit dem Kriegseintritt der jeweils vom Feind zuerst angegriffenen Sowjetunion und jetzt der Vereinigten Staaten ist die alliierte Koalition an der Seite des Vereinigten Königsreich zu großer Stärke herangewachsen. Wir stehen nicht mehr allein in unserem Kampf gegen Nazi-Deutschland. Und deshalb werden wir diesen Krieg gewinnen, so lange er auch dauern möge." Keiner der Anwesenden konnte ahnen, dass dieses Kriegsende noch dreieinhalb Jahre entfernt sein würde und ungefähr die Hälfte der Anwesenden dies Kriegsende persönlich nicht erleben würde.

Die RAF und Coastal Command zogen aus den veränderten Einsatzbedingungen und den zum echten Sicherheitsrisiko gewordenen langen Einsatzzeiten die richtige Konsequenz. Anfang Februar wurde unsere erfahrene Squadron mit ihrer gesamten Bodenmannschaft von RAF Oban nach RAF Sullom Voe auf die Shetland-Inseln im Nordatlantik verlegt. Wer von uns jedoch erwartet hatte, dass die um je zwei Stunden kürzeren An- und Abmarschzeiten zu einer Verkürzung unserer Flugbelastung führen würden, sah sich getäuscht. Vielmehr gingen jetzt die Flüge in den täglich länger werdenden Tagen bis hoch ins Nordmeer hinaus. Die Versorgung der sowjetischen Truppen mit Waffen und Munition primär aus Amerika war im vollen Umfang angelaufen.

Die Verlegung unserer Squadron hatte für Patricia und mich eine wunderbare Nebenwirkung, die wir beide so nicht erwartet hatten. Ursprünglich dachten wir, dass mit meiner Verlegung auf die Shetland-Inseln unsere rein briefliche Fernbeziehung sich unendlich lang hinziehen würde. Aber ab April 1942 erhielt unsere Squadron fabrikneue Catalinas vom Typ IIa und III, die erstens stärker motorisiert und zweitens besser bewaffnet waren, dazu drittens das neuste Radarequipment der RAF erhielten. Insbesondere der mittlere Arbeitsbereich unseres Flugzeugs, in dem auf der einen Seite der Navigator und der Radaroffizier direkt nebeneinander und Rücken an Rücken mit dem jetzt doppelt ausgerüsteten Funker saßen, der nun sowohl über Morsefunk- als auch Sprechfunktechnologie verfügte, war aufs Modernste ausgerüstet. Auch der Arbeitsplatz des Flugingenieurs, der seinen Arbeitsplatz erhöht direkt unterhalb der Flügel und der beiden Motoren hatte, war mit den neuen Triebwerken deutlich modernisiert worden.

Patricia war nach dem gesundheitsbedingten Ausfall von Captain Reich zum First Officer befördert worden und hatte ihren Platz im Cockpit von der rechten auf die linke Seite gewechselt.

"Ich wärme jetzt Deinen Sitz für Dich vor", spottete Patricia nach ihrer ersten Übergabe auf den Shetlands, die leider nicht mit einem längeren Aufenthalt verbunden war. Nach einer kurzen Ruhezeit von wenigen Stunden, in denen sie tatsächlich nur schlafen wollte, bestieg sie eine unserer Typ I Catalinas und flog diese zum südwest-walisischen Standort Pembroke Dock. Überhaupt war diese erste persönliche Begegnung nach zehn Monaten eher ernüchternd. Wir hatten uns in unseren Briefen sehr viel davon erwartet, wahrscheinlich zu viel. Und jetzt bestand unsere Begegnung nicht mehr aus 'Hello' und 'Goodbye', gepaart mit ein paar Umarmungen und ein paar, immer noch wunderbar warmen und liebenden Küssen.

"Ich habe seit unseren paar Tagen auf Kerrera keinen Urlaubstag mehr genommen", berichtete mir Patricia bei unserer Verabschiedung. "Vielleicht gelingt es mir auch diesmal, ein paar Tage auf den Shetlands zu bleiben. Ich schreibe Dir. Vielleicht kannst Du etwas genauso Schönes arrangieren wie in Balliemore."

Ich nahm dies als Versprechen und als Angebot, insbesondere nachdem Patricia für ihren dritten Überführungsflug einen genehmigten Kurzurlaub von drei Tagen ankündigte.

Der Zufall hatte mich nach meiner Verlegung auf die Shetland-Inseln mit einem alten Klassenkameraden der King-Edward-VI.-Grammar School zusammengeführt. Alan Brown hatte vor dem Krieg eine aus Shetland stammende Frau geheiratet, die in Southampton in einem der besten Hotels als Rezeptionistin gearbeitet hatte. Nachdem Alan beim Rückzug seiner Infanterieeinheit nach Dünkirchen so schwer verletzt worden war, dass er anschließend als dienstunfähig eingestuft und aus der Army entlassen wurde, war er seiner Ehefrau auf die Shetlands gefolgt, wo ihre Eltern in Symbister auf der vor der Hauptinsel gelegenen Insel Whalsay vor dem Krieg ein Hotel betrieben hatten, welches nun an eine geheimnisvolle britisch-norwegische Agentur dauervermietet war. Das Hotel besaß aber drei weitere Gäste-Cottages, die derzeit nur wenig genutzt wurden. Es gelang mir, eines der Cottages für Patricia und mich zu reservieren.

Der Chef unserer Mechanikermannschaft brachte Patricia und mich zum nur fünf Kilometer von unserem Standort gelegenen kleinen Fährhafen in Laxo, von wo wir mit einem kleinen Fährboot übersetzten. Zu unserer Überraschung sahen wir dann im sehr geschützt liegenden Hafen von Symbister neben den üblichen Shetland-Fischerbooten auch zwei in ihrer Bauart sehr unterschiedliche Boote, die norwegische Namen und Kennzeichen trugen.

Für drei Tage kümmerten sich weder Patricia noch ich um den Krieg und alles was damit zusammenhing. Am ersten Abend hatten uns Alan und seine Frau zum Abendessen ins wenige hundert Meter von unserem gemieteten Cottage gelegenen Hotel eingeladen, die übrige Zeit versorgten wir uns aus den Vorräten, die wir mitgebracht beziehungsweise die beiden uns ins Cottage gebracht hatten.

"Ich habe etwas Neues gelernt", gestand mit Patricia am zweiten Tag, nachdem wir uns am ersten Abend auf gewöhnliche Weise miteinander lustvoll vergnügt hatten. Ich schaute sie so überrascht an, dass sie sich sofort bemüßigt fühlte, eine Erklärung abzugeben. "Nicht das Du mich missverstehst! Ich bin in den letzten zehn Monaten mit keinem anderen Mann zusammen gewesen."

"Was ist denn dann Deine neue Erfahrung?" Ich war neugierig geworden.

"Wirst Du gleich erleben. Und meine Lehrerin, wenn man das so nennen will, ist meine Ärztin in Prestwick. Wir sind den Winter über echte Freundinnen geworden und sie ist nicht nur aus professionellen Gründen sehr kenntnisreich."

"Wieso ist Deine Lehrerin eine Ärztin?" Meine Neugierde war noch größer geworden.

Patricia atmete tief durch. "Ganz einfach. ATA kann sich keine vermeidbaren Ausfälle von Piloten leisten. Und dazu zählt Schwangerschaft, zumindest bei uns Attagirls. Deshalb hat man unsere Hausärztin in Prestwick, die in unserem Ferry Pool statt eines Stabsarztes die Handvoll weiblicher Soldaten ärztlich betreut, beauftragt, uns über guten Sex ohne Schwangerschaftsrisiko aufzuklären." Sie grinste mich jetzt von einem Ohr zum anderen an. "Und dabei habe ich viel Neues gelernt, von dem Du heute und morgen und hoffentlich in unserer gemeinsamen Zukunft noch viel Spaß bekommen wirst."

Ich nahm Patricia in mein Arme. "Ich kann es kaum erwarten."

Ihr Grinsen war immer noch von Ohr zu Ohr, nur kurz von einem Kussmund unterbrochen. "Dann ziehe mich mal aus. Und ich mache dasselbe mit Dir."

Ich liebte es schon beim ersten Mal in Balliemore, den Anweisungen Patricias zu folgen. Und es lohnte sich auch diesmal, folgsam zu sein.

Wir waren nackt, wir umarmten und wir küssten uns, unsere Hände waren auf Wanderschaft und erkundeten unsere erogene und empfindlichen Stellen, die wir mittlerweile kannten. Plötzlich ging Patricia vor mir auf ihre Knie, betrachtete meine mittlerweile gut gewachsene Männlichkeit aus nächster Nähe, spielte weiterhin mit beiden Händen entlang meines Penisschaft, meiner freigelegten Eichel und meinen Hoden. Dann küsste sie plötzlich den Kopf meiner prallen und leuchtend roten Eichel, öffnete ihren Mund und nahm mein erigiertes bestes Stück in ihren Mund. Ihre Zunge umkreiste den Eichelrand, dann ließ sie mich tiefer eindringen, bis etwa zur halben Länge. Sie zog ihren Kopf zurück, bis ihre Lippen wieder nur meine Eichel umschlossen, um dann sogleich mich wieder tiefer aufzunehmen. Ich stöhnte und brummte wie ein Bär am Honigtopf, es war ein ungeheuer erregendes Gefühl, ihr aus der Vogelperspektive zuzuschauen, wie sie mich verwöhnte. Dann entließ sie mich aus ihrem wunderbar warmen Mund und kommandierte mich in Rückenlage auf das hinter mir stehende Bett, kniete sich neben mich und begann erneut mit ihrer Mundbehandlung. Ich wurde halb verrückt, aber sie war so geschickt mit Hand, Mund und Zunge, dass ich nie über die abspritzende Klippe glitt.

"Jetzt kommt Neuigkeit Nummer 2!" kündigte sie plötzlich an und schwang sich auf meinen flach auf dem Bett liegenden Körper. Nur umgekehrt! Nichtsahnend hatte ich plötzlich ihre verführerisch duftende, pitschnasse Weiblichkeit vor meinem Gesicht und meinem Mund, auf den sie sogleich ihre Pussy absenkte. "Schleck mich aus." Mit diesen Worten verstummte sie wieder, weil mein steil aufrecht stehender Schwanz wieder in ihrem Mund verschwand. Diesmal brauchte ich nicht mehr lange bis sich mein Hodensack zusammenzog und ich spürte, dass ich innerhalb der nächsten Sekunden abspritzen würde. Aber Patricia entließ mich nicht aus ihrer Mundhöhle, nein sie nahm mein Sperma genauso auf, als wenn ich ihre Pussy aufgefüllt hätte. Und dann explodierte sie selbst mit einem lauten, durchdringenden Schrei. Sie presste mir ihre Pussy auf meinen Mund und duschte mein Gesicht regelrecht mit ihrem eigenen Liebessaft.

"Unglaublich!" gestand ich ihr deutlich später, nachdem wir erst in der neuen Liebesstellung und dann nebeneinander gekuschelt auf dem Bett lagen und uns liebkosten. "Die Ärztin hat sich gelohnt. Ich habe noch nie eine Frau so erlebt wie Dich."

Patricia knabberte an meinem Ohrläppchen, richtete sich dann auf und küsste mich lang und innig. "Für mich war das eine Offenbarung. Ich hätte nie gedacht, dass diese Form von Sex so schön sein kann", hauchte sie in mein Ohr. "Und das Beste ist, dass man auf diese Art nicht schwanger werden kann und trotzdem sowohl dem Mann als auch sich selbst totale Erfüllung schenken kann."

Am nächsten Morgen klärte mich Patricia über mehr Erkenntnisse ihrer Ärztin auf. "Vorgestern war es noch ungefährlich, auf normale Art miteinander zu schlafen. Eine normale Frau mit regelmäßigem Zyklus kann berechnen, wann sie schwanger werden kann und wann nicht. Und diese 'gefährliche' Zeitspanne hat gestern bei mir eingesetzt. Also müssen wir uns auf andere Weise miteinander vergnügen."

"Wenn das so interessant ist wie gestern, mehr als herzlich gerne." Ich lächelte meine Geliebte hintergründig an.

Patricia straffte ihre Haltung auf ihrem Stuhl und beugte sich vor. "Wir können uns wieder mit dem Mund lieben." Sie zog ihre Augenbrauen hoch. "Oder Du benutzt meinen Hintereingang. Das muss ich aber vorbereiten."

"Deinen Po?" Irgendwie kannte ich dies nur im Zusammenhang mit abwertenden beziehungsweise spottenden Worten über homosexuelle Männer.

"Ja. In anderen Zivilisationen machen das die Frauen ganz regelmäßig, um nicht ständig schwanger zu werden. Zum Beispiel im Orient." Sie zuckte mit ihren Schultern. "Ich habe es noch nie ausprobiert, aber meine ATA-Kameradin Angela steht da unglaublich drauf."

Ich holte tief Luft und dachte für ein paar Sekunden nach, während ich unmittelbar fühlte, das sich mein bestes Stück allein bei dem Gedanken, Patricias Po zu benutzen, von allein versteifte. "Brauchst Du da besondere Vorbereitungen?"

Patricia grinste. "Angela sagt, dass man sich besser vorher richtig entleert. Sonst kann es in eine echte Schweinerei ausarten."

Ich griff über den Tisch und nahm Patricia Hand. "Wenn Du es gern ausprobieren möchtest, mache ich genauso gern mit. Ist für uns beide ein erstes Mal."

"Dann gib mir eine Stunde, Charles. Dann bin ich bereit für Dich."

In der Tat kam Patricia eine Stunde später auf mich zu, nachdem sie in der Zwischenzeit ein paarmal verschwunden war. "Ich bin so weit, mein Lieber", verkündete sie mit hörbarer Liebeslust in der Stimme. "Und ich habe gleich das wichtigste Hilfsmittel mitgebracht." Sie hielt eine kleine Hautölflasche in der Hand. "Komm!"

Erneut gab sie mir klare Anweisungen, wie ich ihr Poloch vorzubereiten hatte. Ich nutzte das Öl und drang erst mit einem Finger in sie ein, um dann nach einer gewissen Gewöhnungszeit einen zweiten und dann einen dritten Finger hinzuzunehmen. Patricia stöhnte bereits laut und verführerisch, während sie ihrerseits meinen Schwanz mittels Handbehandlung auf die notwendiger Härte massierte.

"Ich glaube, ich bin so weit", verkündete sie schließlich, legte sich auf den Rücken und rollte sich so zusammen, dass ihre beiden Liebeseingänge in die Luft ragten. "Jetzt komm!"

Ich kniete mich ob der Einladung vor ihr Hinterteil, rieb meinen Schwanz auf ihre Anweisung ebenfalls mit dem Öl ein und setzte dann meine Eichelspitze an ihren geweiteten Schließmuskel an. Mit stetigem Druck vorwärts drückend gab dieser nach drei Versuchen so weit nach, dass ich ein erstes Stück eindringen konnte, während Patricia von oben entgegendrückte. Nach drei weiteren Vorstößen glitt ich plötzlich der Länge nach in sie hinein.

"Bin drin", verkündete ich stolz, während Patricia heftig ein- und ausatmete.

"Merke ich", kam zurück. "Und es fühlt sich echt aufregend an. Jetzt fick mich einfach. Mal sehen, was passiert."

Ich begann mit langsamen, tief eindringenden Stößen, die meine Geliebte wohlwollend quittierte. Dann nahmen wir beide Fahrt auf, ich hatte meine Hände in ihre Kniekehlen gedrückt und hielt sie auf diese Weise problemlos in Position. Ein paar Minuten später hatten wir uns in eine derartige Lust hinein gesteigert, dass wir wie zwei Verrückte miteinander fickten, uns gegenseitig mit wirklich dreckigen Worten anfeuerten und in einen regelrechten Rauschzustand abdrifteten. Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass mich ihre Darmmuskulatur abmelkte. Wir explodierten laut schreiend zum gleichen Zeitpunkt, wobei ich zu meiner überaus großen Verblüffung zusehen konnte, dass aus ihrer Pussy zweimal kleine Fontänen herausspritzten. Dann fielen wir beide total schweißgebadet aufeinander, während Patricia sich austreckte und mich dabei aus ihrem Hintereingang herausdrückte.

Ich weiß nicht, wie lange wir in enger Umarmung zusammenlagen und langsam unsere Erregung abflaute. Aber ich fühlte mich wie im siebten Himmel. Ich hatte eine Geliebte, die mir die höchste Erregung und Befriedigung garantierte und dabei selbst voll befriedigt wurde.

"Ich liebe Dich", flüsterte sie in mein Ohr. "Du bist der beste Mann, den ich mir vorstellen kann."

"Ich liebe Dich genauso stark und tief. Und ich kann mir keine bessere Frau für mein Leben vorstellen."

Patricia richtete sich etwas auf und stützte sich auf einem Ellenbogen ab. "Dann müssen wir beide nur noch diesen Krieg überleben." Sie lachte mit einem sarkastischen Unterton. "So lange er auch dauern mag."

Auf dem Rückweg zu unserer Einsatzstation redeten wir wenig miteinander. Mein Bodenmechaniker hatte uns in Laxo wieder an der Fähre abgeholt und dann hatte die Realität uns wieder. Fünf Stunden später hob Patricia mit einem jungen Offiziersanwärter unserer Squadron als Kopilot, der zu einem Lehrgang abkommandiert worden war, von Sullom Voe ab und brachte ausgerechnet meine alte Catalina nach Wales an ihren neuen Einsatzort.

Die beiden nachfolgenden Überführungen neuer Catalinas mit Patricia als Pilot erlebte ich nicht, da ich mich zur selben Zeit auf Langstrecken- Patrouille über dem Nordmeer befand. Aufgrund der überharten Anforderungen dieser an Umfang und Dauer zunehmenden Aufgabe hatte Coastal Command im August die 210. und die 240. Squadron unter einem gemeinsamen Kommando zusammengelegt und auf dem russischen Kola Inlet eine zusätzliche Basis für uns eingerichtet, die wir bei zu langen Einsätzen zum Auftanken, Munition fassen und für Ruhepausen nutzen konnten. Die Geleitzugbegleitung der Konvois zum russischen Nordmeerhafen in Murmansk stellten höchste Anforderungen sowohl an unsere Catalinas als auch an uns als Piloten und Besatzung dar. In Nord-Norwegen standen auf den Flughäfen in Kirkenes und Tromsó deutsche Jagdfliegerstaffeln, die in dem von der Mitternachtssonne 24 Stunden hell beleuchteten Himmel Jagd auf unsere langsamen Maschinen machten. Diese Gefahr wurde erst zum Herbst hin mit rasch länger werdenden Dunkelheitsperioden erträglicher, in denen unsere dunkel angestrichenen Maschinen für die Deutschen nahezu unsichtbar wurden, wir hingegen durch unsere nagelneue Radarausrüstung stets 'sehen' konnten, wer sich wo befand. Dafür bekamen wir sowohl in der Luft als auch am Boden einen neuen unbarmherzigen Gegner: die Kälte.

Mehr als einmal kam ich mit einem durchlöcherten Flugboot und einer halb erfrorenen Besatzung zurück auf unsere Shetland-Basis. Nach einem fünfzehnstündigen Novembereinsatz zählten unsere Mechaniker in der kurzen Tageslichtperiode zweiundzwanzig Einschusslöcher an unserem Flugboot, von denen glücklicherweise lediglich der hintere Bordschütze eine Streifschusswunde davontrug und keine lebenswichtigen Teile unsere Flugbootes Schäden verzeichneten. Unsere Catalinas waren wunderbar robuste und viele Schäden verkraftende Flugboote. Sie waren halt weniger fliegende Kampfmaschinen als vielmehr hervorragende, fliegende Beobachtungsposten. Aber wir waren mit unseren Unterwasserbomben und unseren Torpedos bei der U-Boot-Jagd immer noch fünfmal schneller als der schnellste Zerstörer und sahen dank unseres überlegenen Radars die deutschen U-Boote auch in den Nacht, während diese uns lediglich hören, aber nicht sehen konnten.

Patricia und ich schrieben uns unverändert sehr regelmäßig und in einer Offenheit, die einem möglicherweise mitlesenden Briefzensor die Schamröte ins Gesicht getrieben hätte. Wir lebten beide von unserer Hoffnung, irgendwann einmal wieder zusammenzukommen und in einer nicht definierbaren Zukunft ein gemeinsames Leben starten zu können.

Diesmal war unsere Wartezeit für eine persönliche Begegnung noch länger als beim ersten Mal. Aus für mich zunächst nicht nachvollziehbaren Gründen teilte Coastal Command unsere Squadron in zwei Teile auf und schickte eine Hälfte nach Gibraltar, um von dort die alliierten Operationen im westlichen Mittelmeer und in Nordafrika zu unterstützen, während die andere Hälfte erst nach Wales und dann nach Südwest-England verlegt wurde, um als U-Boot-Jäger und Geleitzugsicherung im Atlantik und in der Biskaya zu operieren.

Ich dachte zunächst, ich gehörte nach den Jahren in Sturm und Kälte über dem Nordatlantik zu den Glücklichen, denn ich gehörte zu der Gibraltar-Expedition. Ich hatte mich getäuscht. Das Fliegen einer Catalina mit der ansonsten so gut konstruierten und Übersicht gewährleistenden Glaskuppel, hinter der die beiden Piloten saßen, bei 40°C und strahlendem Sonnenschein aus einem wolkenlosen Himmel, war eine schweißtreibende Angelegenheit, die nur in einer nicht vorschriftsmäßigen Bekleidung aller Besatzungsmitglieder zu ertragen war. Zudem durchkreuzte kurz nach unserer Verlegung die überraschende Urlaubssperre zur alliierten Landung in Nordafrika und die anschließenden Armeevorstöße Richtung Tunesien meine erstmaligen Weihnachtsurlaubspläne.

Um so erfreuter nahm ich zu Kenntnis, dass Coastal Command, dem unsere Flugbooteinheiten unverändert unterstanden, mich zum 1. April 1943 zu einem dreimonatigen Lehrgang abkommandierte, der mich zur Funktion eines Flying Lieutenant und stellvertretenden Squadron Leader - entsprechend einem Captain und Kompaniechefs in der Army - befähigen sollte. Nach dreieinhalb Jahren mehr oder weniger ununterbrochenen Fronteinsatzes war der Besuch der Luftwaffenschule der reinste Erholungsurlaub. Zum ersten Mal seit Kriegsbeginn kam ich in den Genuss eines regelmäßigen Wochenendes, der von Patricia und mir tatsächlich zu zwei gemeinsamen Wochenenden genutzt werden konnte. Ich muss gestehen, diese beiden Wochenenden waren sowohl emotional als auch physisch eine echte Herausforderung. Aber wir nahmen beide die Gewissheit mit uns zurück in unsere Standorte, dass wir füreinander bestimmt waren.

Nach kurzer Rückkehr nach Gibraltar wurde ich am 1. Oktober zur in Südwest-England stationierten Hälfte unserer Squadron versetzt, zum Flight Lieutenant befördert und übernahm die halbe Einheit als stellvertretender Squadron-Leader. Nach wenigen Wochen, unsere Squadronhälfte in Gibraltar wurde nicht mehr benötigt, aber die U-Bootgefahr im Atlantik und im Nordmeer war unverändert hoch, fanden wir alle uns in RAF Sullom Voe auf den Shetland-Inseln wieder und begannen mit derselben Routine, die ein gutes Jahr zuvor durch unsere Verlegung unterbrochen worden war.

Für Patricia und mich war diese Rückversetzung auf die Shetland-Inseln ein Deja Vu. Unsere Squadron bekam erneut einen kompletten Austausch unserer Flugboote, diesmal überführten Patricia und ein erstaunlich alter ATA-Offizier fabrikneue Flugboote des Typs IV, deren fünfundzwanzig Prozent stärkere Motoren eine erhebliche Verbesserung der Flugeigenschaften zur Folge hatten. Ich hatte jetzt unmittelbaren Einfluss auf unsere Flugdienst- und Bereitschaftspläne, so dass ich diesmal sicherstellen konnte, dass ich bei jedem Besuch Patricias anwesend und verfügbar war. Es war mittlerweile ein offenes Geheimnis in unserer Squadron, dass wir beide ein Verhältnis miteinander hatten, aber niemanden störte das. Und so konnten wir die wenigen Stunden Zweisamkeit, die uns die straffen Dienst- und Flugpläne ließen, auch tatsächlich für uns ungestört nutzen. Dabei sicherte uns die aufklärende Fortbildung der Ärztin aus Prestwick ein kurzes, heftiges, aber sicheres Liebesleben, dass uns beide für die kommenden Monate einer brieflichen Fernbeziehung standfest machte.

Ein ungeplantes Erlebnis sollte uns jedoch im Sommer 1944 für den Rest unseres Lebens prägen. Die alliierten Truppen waren mittlerweile in Frankreich gelandet. Um so wichtiger war jetzt die Sicherung der Geleitzüge aus Nordamerika, die die Lebensader für unsere Truppen hinsichtlich Material und Munition darstellte. Wir hatten im Einsatzplan gleichzeitigen Langstreckeneinsatz mit vier neuen Typ IV-Flugbooten stehen, der in Kombination mit einigen Sunderland-Flugbooten einen als besonders wichtig eingestuften Transport sichern sollte. Dabei war vorgesehen, dass ich mit meiner Catalina und meiner Besatzung selbst den Einsatz führen sollte. Eine halbe Stunde vor Abflug lag plötzlich mein Kopilot mit Magen- und Darmkrämpfen im Klo und wusste nicht, ob er schneller oben oder unten seinen Magen- und Darminhalt von sich geben sollte.

"Absolut flugunfähig", berichtete ich meinem Squadron-Leader, der mit vier anderen Maschinen erst wenige Stunden vorher von einem ähnlichen, fünfzehnstündigen Langstreckeneinsatz zurückgekommen war.

"Und was schlagen Sie jetzt vor?" war seine übermüdete Antwort. "Haben Sie irgendjemand, der ihren jungen Ko ersetzen kann?" Er schaute mich mit seinen geröteten Augen an. "Die Männer, die vorhin mit mir zurückgekommen sind, wären alle ein fliegerisches Sicherheitsrisiko."

"Ja, habe ich. Aber dazu brauche ich Ihre Zustimmung."

Mein Squadronleader schaute mich müde und genervt an. Er wollte endlich schlafen gehen. "Wofür brauchen Sie meine Zustimmung?"

"Wir haben im Moment einen sehr erfahrenen Catalinapiloten in unserem Standort, der sich bereits sehr gut mit unserem neuen Typ IV auskennt. Gehört aber nicht zu unserer Squadron."

"Dann fragen Sie ihn doch, ob er den Einsatz mit Ihnen fliegt. Kann ja nicht so schwierig sein."

"Vielleicht doch. Es ist First Officer Justin, die ATA-Pilotin, die uns seit Jahren immer die neusten Catalinas aus Island überführt."

Mein Squadronleader begriff plötzlich, was ich vorschlug. Er war für einen Augenblick stumm und grübelte. "Haben Sie mit Ihr schon gesprochen?"

"Nein, Sir. Aber ich bin mir sicher, dass sie zustimmen wird, wenn ich sie frage."

"Dann tun Sie das. Und schauen Sie zu, dass Sie möglichst schnell wegkommen. Der Einsatz ist wichtig."

Zehn Minuten später hatte ich die Zustimmung meiner vollständig überraschten Geliebten, als mein Kopilot auf ihren ersten, eigentlich komplett illegalen, militärischen Einsatz mitzufliegen. Sie brauchte keine weiteren zwanzig Minuten, um einsatzklar zu sein.

Als wir unser Flugboot nach einem reibungslosen Start in der Luft hatten, reichten wir uns kurz die Hand. "Das ist unser Verlobungsflug", sagte ich plötzlich zu ihr, nachdem ich kurz sichergestellt hatte, dass die Interkom ausgeschaltet war. "Einen besseren Zeitpunkt und einen besseren Umstand kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe keinen Ring bei mir und kann in diesem Cockpit auch nicht auf mein Knie sinken. Trotzdem, Patricia Justin, willst Du meine Ehefrau werden?"

Patricia blickte zu mir herüber und strahlte. "Ja, Charles. Ich wünsche mir nichts mehr als das." Dann schaute sie wieder auf die Instrumente und das weite, silbrig schimmernde Meer unter uns. "Lass uns den Rest unseres Lebens zusammenfliegen."

Wir behielten unsere In-Flight-Verlobung für uns, aber es gelang mir, von einem örtlichen Goldschmied in Lerwick einen wunderschönen Verlobungsring mit einem keltischen Muster und einem eingebetteten leuchtend blauen Saphir machen zu lassen, den ich Patricia sechs Wochen später bei ihrem Überführungsaufenthalt auf unserem Standort in aller Diskretion an den Finger steckte. Sie trug diesen Ring den Rest des Krieges an einer Halskette diskret unter ihrer Uniform.

Den Rest des Jahres führten wir wieder eine rein briefliche Fernbeziehung. Ich flog meine Einsätze über dem Atlantik und hatte zwei unmittelbare Gefechte mit zwei deutschen U-Booten, die entgegen früherem Verhalten nicht mehr auf Alarmtauchstation gingen, sondern mit ihrem Bordgeschütz die unmittelbare Konfrontation suchten. Dabei hatte ich zum ersten Mal tödliche Verletzungen in meiner Besatzung zu verzeichnen. Nach dem zweiten Kampf im Halbdunkel des Morgengrauens, bei der sowohl mein Bugschütze als auch mein Heckschütze tödlich getroffen worden waren, zählte meine Bodenmannschaft hinterher einunddreißig Einschüsse in unserer Catalina, die mühsam ausgebessert werden mussten. Hier bewährte sich, dass die in den Flügeln eingebauten Kerosintanks zum ersten Mal mit einer zusätzlichen Schicht versehen waren, die mögliche Leckagen selbständig verschloss. Ob mein Squadronkamerad, der mit einer zweiten Catalina den U-Boot-Angriff mit mir gemeinsam flog, seine Wasserbomben erfolgreicher platziert hatte als ich, war nicht sicher. Wir hatten beide die riesige Wasserfontäne seiner Bomben beobachtet, die deutlich größer war als sonst. Aber ob dies U-Boot getaucht oder gesunken war, war für uns nicht unmittelbar feststellbar.

Anfang Januar 1945, die alliierten Truppen hatten mittlerweile die deutschen Grenzen überschritten, durfte ich auf meinen sechsmonatigen Stabsoffiziers-Lehrgang, der mich für die Ränge eines Squadron-Leaders, vergleichbar einem Major, und dann eines Wing Commanders, vergleichbar einem Oberstleutnant, befähigen sollte. Patricias Ferry Pool-Standort lag nur zwei Bahnstunden von unserer Schule entfernt, was zum ersten Mal in unserer Partnerschaft zu einer mehr oder weniger geregelten Wochenendbeziehung führte. Wir genossen diese Phase sehr und begannen Zukunftspläne zu machen.

"Wann denkst Du, dass die Deutschen endgültig kapitulieren?" Diese Frage diskutierten wir mehr als einmal, da die sorgfältig zensierte Berichterstattung in den Zeitungen klar dokumentierte, dass die alliierten Truppen sowohl im Westen als auch im Osten von Woche zu Woche vorwärts kamen. Wir waren uns ziemlich sicher, dass dies Ziel spätestens im Sommer erreicht würde.

"Und was machen wir dann?" Diese zweite Frage stand spätestens ab März im Vordergrund. "Ich bin mir nach allen Informationen, die wir in Prestwick haben, ziemlich sicher, dass der ATA-Service sehr schnell nach Kriegsende eingestellt wird."

"Kann stimmen", war mein Urteil. "Die verbleibenden Überführungen nach dem Sieg kann die RAF sicherlich allein bewältigen. Und in den fliegenden Squadrons wird es ebenfalls sehr schnell zu einer Reduktion von Piloten, Besatzungen und Bodenpersonal kommen. Wie bei meinem Vater nach dem ersten Weltkrieg. Der hatte das Glück, mit seiner Ausbildung, seinem Studium und seiner praktischen Erfahrung in der zivilen Luftfahrt unterzukommen." Ich war sehr nachdenklich geworden. "Ich bin nur Pilot. Und davon werden nach Kriegsende viele irgendwo Arbeit suchen."

Patricia und ich blieben für eine ganze Weile nachdenklich stumm. Dann beugte sich meine Verlobte vor, nahm meine Hand und schaute mir tief in die Augen. "Kannst Du Dir vorstellen, nach Kanada auszuwandern und in Vancouver zu leben?"

Ich lachte leise auf. "Und was sollen wir dort machen?"

Durch Patricia ging sichtbar ein Ruck, sie straffte sich regelrecht. "Ich würde gern zu meiner Universität zurückkehren und eine Doktorarbeit schreiben. Damit schaffe ich mir das Fundament, um danach als Hochschullehrer zu arbeiten."

Ich nahm Patricia Ankündigung mit leiser Überraschung zur Kenntnis. Sie wollte anscheinend keine Familie gründen, sondern weiter berufstätig sein. Das war mir neu.

Patricia schien meine Gedankengänge zu erraten. "Ich bin überzeugt, dass man eine solche akademische Tätigkeit als Frau wunderbar mit einer Familie kombinieren kann."

"Und was mache ich dann? Ich bin Pilot, ich habe zwar einen Grammar School-Abschluss, der mich berechtigen würde, an einer Universität zu studieren. Aber ich müsste ganz von vorn anfangen."

"Ich kann meinen Vater fragen. Er ist ein Top-Manager bei Boeing und hat entsprechende Beziehungen. Und deshalb habe ich Dich gefragt, ob Du Dir ein Leben in Vancouver vorstellen kannst."

"Mir ist am wichtigsten, Dich zu heiraten und mit Dir eine Familie zu gründen. Wo ist für mich zweitrangig."

"Dann solltest Du Dir diese Alternative ernsthaft überlegen. Ich schreibe meinem Vater, ob er irgendwelche Möglichkeiten für Dich sieht."

Ende April, die britische Presse berichtete mit großer Aufmachung über die erste Begegnung russischer und amerikanischer Truppen bei Torgau an der Elbe und spekulierten wild über ein unmittelbar bevorstehendes Kriegsende in Europa, kam ein langer Brief von James und Margret Justin, Patricias Eltern. Er begann mit zwei tieftraurigen Nachrichten. Patricias Bruder Jonathan war im Pazifikkrieg mit seinem Flugzeug abgestürzt und tot, ein zweiter Bruder, Thomas, wie wir beide ebenfalls Catalina-Pilot, hatte mit seiner schwer beschädigten Maschine bei der Rückkehr an seinen Einsatzort eine Bruchwasserung hingelegt. Er lag mit einer Rückenverletzung und einer Vielzahl von Knochenbrüchen schwer verletzt im Hospital auf den Philippinen.

"Meine Eltern wären überglücklich, uns in Vancouver zu begrüßen und uns beim Start in ein ziviles Familienleben zu helfen", fasste Patricia den Brief zusammen. "Meine Mutter hat extra handschriftlich ein Postskriptum zu Vaters Brief hinzugefügt, dass die Rückkehr ihrer einzigen Tochter und ihre Hochzeit mit einem Pilotenkameraden ihr höchstes Glück wären."

Ich nahm die Reaktion meiner zukünftigen Schwiegereltern mit Freude zur Kenntnis. "Bleibt nur noch die Frage, wie wir unser Leben finanzieren und wo wir wohnen. Ich kann sicherlich mit dem Ende meines Lehrgangs meine Versetzung in die Reserve beantragen. Es werden in den kommenden Wochen so viele Offiziere in allen Waffengattungen ins Zivilleben entlassen, dass man meinen Antrag garantiert annehmen wird. Und dann?"

"Zunächst haben wir beide in den letzten Jahren einen erheblichen Teil unseres Soldes gespart. Weder Du noch ich hatten ja irgendwelche Gelegenheit, Geld auszugeben."

Ich nickte. "Zudem haben wir beide keine Wohnung und keinen Hausstand aufzulösen. Wir haben auf unseren Standorten oder in unseren Flugbooten gelebt. Unser persönlicher Besitz passt in zwei Koffer und einen Rucksack."

"Das dürfte also ausreichen, um einen Start in Vancouver zu finanzieren, möglicherweise können wir uns sogar ein Haus kaufen." Patricia fing an, konkrete Pläne zu machen.

"Gut. Wenn ich Deine Ideen und Vorstellungen aufgreife, könnten wir versuchen, im Juli oder August nach unser beider Abschied aus dem aktiven Dienst überzusiedeln." Ich schaute meine Verlobte nachdenklich an. "Muss ich für Kanada ein besonderes Visum beantragen?"

"Wenn Du übersiedeln willst, bestimmt ja. Aber da habe ich eine Idee, wie wir das massiv vereinfachen können."

"Und wie?"

Jetzt lachte Patricia mit dem fröhlichsten Lachen, das ihr innewohnte. "Indem wir in Southampton heiraten! Am besten direkt nach Kriegende. Ich bin mir sicher, Deine Eltern wären begeistert. Und kirchlich heiraten wir dann in Vancouver. So sind beide Familien gleichermaßen bedient und zufrieden."

Ich war im ersten Moment ein wenig schockiert. Klar, wir hatten uns für die Zeit nach Kriegsende die Ehe versprochen, wenn wir denn beide unseren Dienst überleben würden. Jetzt waren wir kurz vor diesem Ziel.

"Gut!", sagte ich langsam. Meine fehlende spontane Euphorie erstaunte Patricia sichtlich, deshalb sah ich mich aufgefordert, mehr Entschlossenheit an den Tag zu legen. "Wenn ich die Lage insgesamt betrachte, ist in Europa spätestens zur Jahresmitte der Krieg zu Ende."

Patricia nickte zustimmend. "Sehe ich auch so. Und deshalb gehe ich davon aus, dass ich zum 1. Juli aus den Diensten der ATA ausscheiden werde."

"Zeitgleich ist mein Stabsoffizierslehrgang zu Ende. Ob es dann überhaupt noch eine aktive militärische Verwendung für mich gibt, ist zumindest aus heutiger Sicht fraglich. Erst recht, wenn ich nach dem europäischen Kriegsende meine Versetzung in die Reserve beantragen werde." Ich schaute Patricia herausfordernd lächelnd an. "Erste Juliwoche? Wollen wir in der ersten Juliwoche heiraten?"

Sie atmete zweimal tief und hörbar durch. Ihre Antwort war kurz und eindeutig. "Ja!"

Wir schrieben noch am gleichen Tag meinen Eltern in Southampton, um ihnen die frohe Botschaft zu verkünden und sie um ihre Hilfe bei der Vorbereitung zu bitten. Die Reaktion meiner Eltern war nur mit dem Begriff 'euphorisch' zu beschreiben. Meine Mutter organisierte in den darauffolgenden Tagen alles Notwendige und Behördliche, dann stand das Datum fest: Freitag, der 6. Juli 1945, würde Patricias und mein Hochzeitstag sein.

In den ersten Maitagen überschlugen sich dann die Ereignisse. Adolf Hitler verübte Selbstmord und acht Tage später war VE-Day, wie die Presse den Tag der deutschen Kapitulation bezeichnete. In ganz Großbritannien brachen Jubelfeste aus, selbst auf unserer Stabsoffiziersschule brach undiszipliniert für vier Tage der Lehrbetrieb im Chaos zusammen. Patricia kam zu meinem Standort am 10. Mai, sie hatte in den letzten Tagen noch drei Inlandsüberführungsflüge durchgeführt. Ihr Ferry Pool hatte vorerst den Betrieb eingestellt.

Wir hatten beide in fast sechs Jahren Krieg mehr als tausend Starts, Einsätze und Landungen gesund überlebt. Patricia und ich hatten uns an meinem Schulstandort ein Hotelzimmer gemietet und uns eine ganze Nacht hindurch geliebt.

"Ist das erste Mal in meinem Leben, dass ein Mann in einer Nacht in alle drei Löcher abgespritzt hat", gestand mir Patricia mit hörbar stolzem Unterton. "Und es war unendlich schön und befriedigend."

"Können wir gern wiederholen", grinste ich als Antwort. "Du bist eine großartige Liebhaberin."

"Und Du ein potenter Liebhaber."

Wir hatten mittlerweile unsere Lieblingsspielarten herausgefunden. Den heftigsten und wildesten Sex genossen wir bei gegenseitigen Oralsexspielen, egal ob sie oder ich in der Unterlage waren. Ich war der Aufklärungsärztin in Prestwick für den Rest meines Lebens auf ewigen Dank verpflichtet.

Patricia und ich heirateten tatsächlich am 6. Juli 1945 in Southampton in einer kleinen Zeremonie auf dem Registraturamt der Stadt und einer anschließenden Familienfeier im unzerstört gebliebenen Haus meiner Eltern. Im August überquerten wir zum ersten Mal mit einem Schiff den Atlantik und durchquerten dann mit den Eisenbahn das riesige Land von Ost nach West. Am Tag unserer Ankunft endete der zweite Weltkrieg endgültig mit Japans Kapitulation.

Vancouver, British Columbia, Kanada, nach Beendigung des

2. Weltkriegs

Patricias Eltern hatten bereits vor unserer Ankunft als ihr Hochzeitsgeschenk ein Haus in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft gekauft. Somit mussten wir für unser erstes Familienhaus kein Geld von unseren Ersparnissen angreifen. Unsere kirchliche Hochzeit fand Mitte September bei herrlichem Spätsommerwetter statt, wir nahmen dies als gutes Zeichen, denn Patricia hatte mir zuvor erklärt, dass Vancouver ähnlich wie Schottland ein sehr regenträchtiger Ort sei.

Wie beabsichtigt ging meine frischgebackene Ehefrau an ihre Alma Mater zurück, um eine Doktorarbeit zu schreiben. Überraschenderweise hatte sie für ihre Arbeit einen Grant in Mathematik und nicht in Geographie erhalten; ein Umstand, der sich in den kommenden Jahren als ausgesprochen glücklich erwies, denn sie wurde zweimal kurz hintereinander schwanger. John C. Watts kam im August 1946 zur Welt, seine Schwester Jennifer folgte im Oktober 1947.

Mein Schwiegervater hatte bis zu unserer Übersiedlung bereits seine ganzen Beziehungen spielen lassen, um uns eine gesicherte finanzielle Zukunft zu schaffen. "Ich kümmere mich darum", hatte er Patricia und mir kurz und knapp beschieden. So saßen wir dann am zweiten Tag nach unserer Ankunft in seinem häuslichen Arbeitszimmer und diskutierten die Alternativen. "Mit dem Kriegsende in Europa wie im Pazifik kommt eine unglaublich große Zahl an jungen wie erfahrenen Piloten nach Nord-Amerika zurück, die alle nach einem Arbeitsplatz suchen", analysierte er die Situation ganz nüchtern. "Und viele sind wie Du von Beruf Pilot, sie haben keine weitere Ausbildung."

Ich ließ ein wenig den Kopf hängen, denn die Analyse meines Schwiegervaters war korrekt. "Hinzu kommt, dass ich im Krieg ausschließlich Catalinas geflogen bin, während andere Piloten jetzt mit hunderten von Flugstunden in viermotorigen Bombern zurückkommen."

"Stimmt. Das sind die Piloten, die die größten Chancen für die kommenden Verkehrsflugzeuge haben werden. Unsere Boeing 377 Stratocruiser, die derzeit auf dem Reißbrett ist und in den nächsten zwei Jahren marktreif werden wird, ist eigentlich nichts weiter als eine zivile Fortentwicklung der militärischen C-97 Stratofighter. Und so geht es sowohl bei uns als auch bei unserer Konkurrenz, bei Douglas, bei Lockheed und allen anderen."

"Und wo siehst Du meine Möglichkeiten, wenn meine Chancen als Pilot so eingeschränkt sind?" Ich hoffte, dass mein Schwiegervater darauf eine Antwort hatte.

Er hatte eine Antwort. "Wir stehen vor einer ungeheuren Umwälzung unserer Industrie. In den letzten fünf, sechs Jahren waren Stückzahlen an einsatzfähigen Flugzeugen das Maß aller Dinge. Jetzt müssen wir uns neue Märkte suchen müssen, die neu entstehende Zivilluftfahrt ausrüsten, für den militärischen Sektor neue Konzepte entwickeln, insbesondere die Düsentriebwerkstechnologie für die Zivilluftfahrt integrieren. Für all das Ganze brauchen wir auf der einen Seite Ingenieure, auf der anderen Seiten einen vollkommen neuen Typ als Verkaufsingenieur." Er schenkte mir Kaffee nach und fragte dann, ob ich einen Bourbon dazu wollte. Ich nahm dankend an. "Schau, Charles", griff er seinen roten Gesprächsfaden wieder auf, "wir produzieren ein technisch anspruchsvolles Produkt. Um dieses verkaufen zu können, muss man bei unseren Kunden - das sind Luftfahrtgesellschaften, Luftwaffen aus aller Welt, Serviceunternehmen wie das Deines Vaters und so weiter - eine Vielzahl von technischen Fragen beantworten können. Einem Kaufmann das dafür notwendigen technische Wissen zu vermitteln, ist unglaublich schwierig, fast unmöglich. Aber einem Ingenieur oder technisch versierten Piloten die kaufmännische und verkäuferische Seite zu vermitteln, ist vergleichsweise einfach, wenn der Mann der Richtige ist." Er holte tief Luft. "Und so wie meine Tochter ihren Ehemann beschreibt, könntest Du ein derartiger Mann sein."

Mir drängten sich eine Vielzahl von Fragen auf, die mein Schwiegervater geduldig beantwortete. Dann fasst er zusammen. "Innerhalb der Boeing-Organisation haben wir einen Vertriebsbereich im Stammwerk in Seattle, der für die USA als Markt zuständig ist. Wir, als Boeing of Canada, haben zusammen unseren Schwesterfirmen in UK und in Australien die Vertriebsverantwortung für das gesamte British Empire. Ich kann Dir ab 1. September einen gut bezahlten Arbeitsplatz als flugerfahrener Verkaufsingenieur in unserer Organisation anbieten. Dein Schreibtisch steht hier in Vancouver, ansonsten ist der Job mit einer regelmäßigen Reisetätigkeit verbunden. Und wir sorgen für eine angemessene Einarbeitung und Schulung."

Nachdem ich mein prinzipielles Interesse bekundet hatte, vermittelte mir mein Schwiegervater drei Tage später einen Termin bei seinem Personalchef. Das finanzielle Angebot war für mich als zukünftigem Familienvater so verlockend, dass ich es annahm. Ich hätte es nicht besser treffen können.

Unsere gemeinsame Liebe zur Catalina brannte sowohl in Patricia als auch in mir weiter. Wir hielten unsere Fluglizenzen lebendig, indem wir privat genügend Flugstunden pro Jahr absolvierten. Anfang der fünfziger Jahre lasen wir dann in unserer Tageszeitung, dass die Forstverwaltung von British Columbia drei gebrauchte Catalinas erworben hatte, um diese für Einsätze zur Waldbrandbekämpfung als Löschflugzeuge umzubauen. Ich nahm Kontakt zur Forstverwaltung auf, die auf Patricias und mein Angebot, als Volunteers diese Catalinas im Einsatzfall zu fliegen, hocherfreut reagierten. Seit 1953 erledigen wir im Durchschnitt drei bis vier derartige Einsätze pro Jahr, wobei wir aus Rücksicht auf unsere Familie nie gemeinsam flogen. Der aus einem Zufall entstandene Atlantikkonvoi-Einsatz, den ich als unseren 'Verlobungsflug' bezeichnete, sollte der einzige Flug in unserem Leben bleiben, bei dem wir gemeinsam im Cockpit saßen.



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