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Zweiklassengesellschaft (fm:Romantisch, 4180 Wörter) [3/8] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Mar 22 2024 Gesehen / Gelesen: 8249 / 6895 [84%] Bewertung Teil: 9.47 (142 Stimmen)
Es kjommt zum Zerwürfnis

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Klicken Sie hier für die ersten 75 Zeilen der Geschichte

man bestand auf das förmliche sie , und ich saßen rauchend auf der Terrasse . Er natürlich mit einer Zigarre wobei er mir natürlich keine angeboten hatte. Ich wunderte mich schon sehr, das ,das der Sohn von Oma Hedwig sein sollte.

Wir unterhielten uns über Fußball, wobei mich Fußball überhaupt nicht interessierte und ich davon gar keine Ahnung hatte und er merkte es noch nicht einmal. Er schwärmte so von Bayern München und bemerkte gar nicht das ich davon keinen blassen Schimmer hatte. Als es mir zu langweilig wurde fragte ich nach der Toilette.

Auf dem Weg dahin kam ich an der Küche vorbei und hörte wie die Mutter sagte :" Mensch Bärbel, was willst du mit so einem? Es mag ja sein das er im Bett gut ist aber der ist doch nichts auf Dauer. Man sagt ja, Dumm fickt gut."

"Aber Mama "? Ich mag ihn halt . Ihr habt ihm ja noch nicht einmal eine Chance gegeben "

"Ach , dummes Zeug. Der passt nicht in unsere Kreise. Was ist eigentlich mit dem Oberarzt geworden ? Das war der richtige für Dich"

"Wie du weißt, war der verheiratet"?

"Na und ? Das hat dich doch auch nicht gestört als du mit ihm gevögelt hast ! Und soviel ich weiß, ist er gerade frei weil seine Frau sich von ihm scheiden lässt. "

"Mama "!

"Na was , Mama ? Er wäre mir aber viel lieber als den , den du uns gerade angeschleppt hast"

Als ich das hörte platzte mir der Kragen. Ich betrat die Küche. "Frau Sturz, sie dürfen ganz beruhigt sein , mich sehen sie so schnell nicht wieder. Was sind sie doch für eine arrogante Person "

Dann sah ich Bärbel an. " Was bin ich für Dich , der Notnagel . Der Ersatzstecher für deinen Oberarzt bis einer kommt der für deine Familie akzeptabel ist "?

Beide Frauen zuckten zusammen. Als ich mich umdrehte stand ihr Vater hinter mir. " Junger Mann ,keiner beleidigt meine Familie . Am besten ist es , sie verlassen sofort mein Haus. Und dir mein Frl.. Tochter kann ich nur raten , suche dir in Zukunft einen standesgemäßen Freund aus!"

Nachdem ich seine Worte vernommen hatte drehte ich mich um und verließ mit erhobenem Kopf das Haus mit dem Schwur ,- das ich dieses Haus nie mehr betreten werde.

Kurz darauf kam Bärbel angerannt.

Bärbel

Was ging denn hier ab ? Was war mit Ralf los ? Warum mußte er auch meine Mutter so angehen ? Wieso machte er mich denn an"?

Wütend lief ich ihm nach.

" Hörmal , was ist mit dir denn los "?

"Was mit mir los ist? Deine Eltern haben mich wie den letzten Dreck behandelt. Und du stehst daneben und sagst nichts "?

Wir fuhren los und stritten uns weiter. Dann war einige Zeit absolute Funkstille. Wenn ich zu ihm herüber sah , konnte ich sehen wie es in seinem Gesicht arbeitete. Dann sagte er auf einmal :" " Halt an"

"Wie ,ich soll anhalten "?

"Ja , fahr rechts ran und halt an. Ist das so schwer"?

Sein Ton wurde etwas schärfer. Als ich meinen Wagen an den Seitenstreifen zum stehen gebracht , nahm er sich den Blumenstrauß ,den er für meine Mutter gekauft hatte und stieg aus.

"Hey was soll das "

Er sah mich eine Zeitlang stumm an. Doch was er dann sagte ,das haute mich um.

" Das ich bei deinen Eltern keine Chance haben würde ,das wusste ich vorher schon. Aber das du nicht zu mir stehst das hat mich getroffen.Wie hast du so schön zu deiner Mutter gesagt , ich mag ihn. Von Liebe war da nicht die Rede. Laß uns unsere Geschichte hier beenden. Du brauchst mich auch nicht nach Hause zu fahren. "

Ich war sprachlos und hatte den Inhalt der Worte noch gar nicht begriffen da sah ich das er telefonierte. Als ich aus meiner Schockstarre erwachte hörte ich noch.

"Ich stehe auf der Bundesstraße 268 kurz vor Trier. Ja ,ich warte auf dich. Danke "

"Was soll das "?

"Ich habe keine Lust auf jemanden der sich nicht zu mir bekennt. Und wie du siehst , habe ich Freunde die mir helfen. Wie hatte deine Mutter so abwertend gesagt :" In diesem Kaff wohnst du "? Ich weiß gar nicht wie solche Leute ,wie deine Eltern überhaupt Arzt sein können."?

"Wie meinst du das, sie sind gute Ärzte "?

" Das sie Fachlich gut sind das kann ich nicht beurteilen aber Menschlich sind sie eine Katastrophe . Weißt du , ich habe deinen Opa sehr gut gekannt und das war ein Mensch. Zu ihm konnte man immer kommen. Immer freundlich nie ein abfälliges Wort."

Eine ganze Zeit lang versuchte ich ihn zu überreden ins Auto einzusteigen damit wir los fahren konnten doch er blieb stur. Zwanzig Minuten später stieg ich ein und ließ ihn zurück. Ich fing an zu heulen und musste rechts ran fahren denn ich konnte nichts sehen. Ich konnte das alles nicht begreifen was da passiert war. Meine Eltern waren doch wie immer .Welche Gefühle habe ich für Ralf?

Jetzt wo ich alleine im Auto saß spürte ich das er mir fehlte und mir wurde klar ,- Ich Liebe Ihn.

Während der Fahrt ging mir so einiges durch den Kopf.

Warum konnte ich meinen Eltern nicht die Stirn bieten ?

Meine Eltern bestimmten schom immer wer zu mir passt und wer nicht. Das war schon immer so. Das fing schon in der Schule an ,das ich nur Freundinnen haben durfte die Gesellschaftlich zu uns passten .Es waren immer Kinder von Geschäftsleuten. Einmal ,ich war da 10 Jahre alt, da brachte ich ein Mädchen aus einer Arbeiterfamilie mit nach Hause . Es dauerte keine fünf Minuten da hatte meine Mutter sie nach Hause geschickt und mir anschließend erklärt das dieses Mädchen kein Umgang für mich wäre. Zur Strafe bekam ich Stubenarrest und musste eine Seite vollschreiben mit dem Satz

Kinder von Arbeiterfamilien sind kein Umgang für mich.

Das hatte mich in meiner Kindheit geprägt. Später, besuchte ich ein Mädchengymnasium wo die Eltern alle finanziel gut da standen . Erst als ich anfing zu studieren und somit dem Einfluss meiner Eltern nicht mehr so unterlag,da änderte sich meine Einstellung. Eigentlich auch nicht sofort Lange Zeit galt ich als hochnäsig und arrogant bis ich mich auf einer Party in einen Jungen verliebte der so ganz anders war.

Er kam aus ärmlichen Verhältnissen und musste sich sein Studium mit sehr vielen Jobs erarbeiten. Er wollte unbedingt Arzt werden und sein Ziel war es die Praxis von seinem Onkel auf dem Land zu übernehmen.

In der Nacht nach dieser Party verlor ich meine Unschuld . Er (Dieter)war sehr einfühlsam und sehr geduldig mit mir. Wir waren 4 Monate ein Paar aber dadurch das er so wenig Zeit für mich hatte ist es eines Abends halt passiert. Wir feierten den Geburtstag einer Mitstudentin ( Jasmin) und es wurde so einiges getrunken. Dieter hatte einen Job als Begleitdienst zum Krankenwagenfahrer angenommen. Er hatte Nachtdienst und konnte nicht mitfeiern.. Auf jeden Fall ist das passiert was eigentlich nicht passieren sollte. Am morgen als Dieter nach Hause kam lag ich nackt mit Herbert im Bett. Es gab natürlich einen großen Krach und unsere Beziehung war somit sofort beendet.

Im Nachhinein gesehen war das ganze Mist. Herbert ,er war ja erst mein zweiter Mann , war nicht der Bringer. .Stümperhaftes rein raus geficke. Ob es am Alkohol lag kann ich nicht sagen . Auf jeden Fall habe ich wegen dem meine Beziehung zerstört. Wochenlang versuchte ich noch mit Dieter zu reden und um mich zu entschuldigen doch er lehnte jeglichen Kontakt zu mir ab.

Im Laufe der Zeit hatte ich noch zwei Männer aber nichts von Dauer.

Nach dem Studium hatte mein Vater mir eine Stelle in seinem Krankenhaus besorgt doch ich hatte andere Pläne. Mit einer Freundin hatte ich mich um eine Stelle in Cochem beworben was zu einem furchtbarem Streit mit meinem Vater führte . Eines seiner Worte waren , das ich undankbar sei ,schließlich würden sie ja alles für mich tun. Meine Mutter schlichtete einige Tage später den Streit denn schließlich würde ich ja die Tradition der Arztfamilie aufrecht erhalten .

Ich näherte mich so langsam dem Ziel und als ich dann bei meiner Oma auf dem Hof einbog und ich meine Oma sah kamen mir wieder die Tränen .

Als ich Ausstieg nahm sie mich in den Arm.

"Es ist wohl nicht so gut gelaufen,wie "? Ich schüttelte den Kopf. Bei einem Glas Wein erzählte ich ihr alles . Als wir dann auf Ralf zu sprechen kamen ,fing ich wieder an zu weinen.

"Kindchen , liebst du ihn "? Ich nickte denn ich fühlte mich gerade nicht in der Lage zu sprechen. " Ja , verdammt noch mal, dann sage es ihm. Weißt du , dein Satz , ich mag ihn......sagt gar nichts. Einen Hund kannst du mögen , eine Tafel Schokolade auch und einen guten Freund aber wenn man jemanden liebt ,so richtig liebt dann muss man es ihm auch sagen und zeigen. Da ist es nicht damit getan das du mit ihm in die Kiste steigst . Deinen Eltern hättest du klipp und klar sagen und zeigen müssen das du ihn liebst und das du zu ihm stehst.

Wieder liefen mir die Tränen. Meine Oma nahm mich in den Arm und tröstete mich. Ich rief in der Klinik an und meldete mich für morgen Krank denn in diesem Zustand wollte ich heute nicht nach Hause fahren.

Später als wir beim Abendbrot saßen kam Sandra wie eine Furie hereingestürzt . Sie steuerte sofort auf mich zu und schrie mich an. "Was hast du mit meinem Bruder gemacht? Der ist total durch den Wind. Weißt du was , du und deine bekloppten Eltern , ihr könnt uns gestohlen bleiben . Such dir einen anderen Typen aus mit dem ihr so herum springen könnt und laß dich bloß nie wider blicken."

Sie stockte für einen Moment dann sah sie meine Oma an. "Entschuldige Oma Hedwig . Es geht nicht gegen Dich Du bist schwer in Ordnung aber der Rest deiner Familie, die sind nur zum kotzen."

Ich saß total Regungslos am Küchentisch und bevor ich mich rühren konnte war sie schon wieder weg. Verdammt , was war das. Wie ein Sturm kam sie hier herein gefegt Ach was , Sturm ? Das war ein Taifun.

Oma und ich sahen uns an und sie lächelte mich an. " Siehst du das meinte ich als ich sagte du hättest zu Ralf stehen müssen. Sie hätte sich vor ihrem Partner gestellt und ihn mit Haut und Haaren verteidigt."

" Und jetzt ?" :fragte ich meine Oma

"Jetzt"? ,-heißt es erst einmal abwarten und Tee trinken. In den nächsten Tagen würde ich mich nicht melden und dann rufst du ihn an und sprichst mit ihm. " Und wenn er nicht mit mir reden will "?" Also , Ralf liebt dich . Nach ein paar Tagen ist der erste Frust weg und dann setzt der Verstand ein.

Nur wie du ihm es sagst und wie du ihm dein Verhalten erklärst das weiß ich nicht.

Ralf

Nach dem Bärbel losgefahren war , wartete ich auf meinen Kumpel Harald. Nach ca 40 Minuten war er endlich da und ich erzählte ihm die ganze Geschichte. Als ich geendet hatte herrschte erst einmal für einige Zeit das große Schweigen." Liebst du sie "?

"Ja, ich liebe sie aber anscheinend sie mich nicht. Ich habe im Moment das Gefühl das ich nur für ihre sexuelle Lust benutzt wurde. "

Da Harald darauf nichts erwidern konnte hing so jeder seinen Gedanken nach. " Wie sieht es aus ? Morgen Abend zum Kegeln kommst du aber ?": wollte Harald wissen. "Natürlich" zu Hause angekommen verabschiedete ich mich vom Kumpel , mit den Worten : "Morgen hast du drei Bier frei " Er lachte. "So billig kommst du mir nicht davon. Du gibst eine Runde, okay".

Von meiner Schwester wurde ich mit den Worten begrüßt:" Na , wie ist es gelaufen "? Dann stutzte sie...." und wo ist Bärbel"?

"Ich habe mich von ihr getrennt und bevor du fragst erzähle ich dir was passiert ist." Ich erzählte ihr alles , angefangen vom Anzug , den Blumen bis hin zum Rausschmiss , der mir aber egal war denn ich wäre sowieso gegangen. Ich sah wie meine Schwester kochte und bevor ich mich versah sprang sie auf und war weg. " Pass auf die Kleine auf ."

Nach ca 25 Minuten kam sie zurück immer noch hochgradig erregt aber auch irgendwie erleichtert. Ich kannte meine Schwester . Sie konnte manchmal zur Furie werden und dann Gnade dem wer ihr gerade im Wege stand.

Sie musste sich bei mir noch einmal Luft machen und dann war es gut..

In den nächsten Tagen hatte ich genug zu tun. Manchmal arbeitete ich bis 21:00 Uhr und meine Schwester mußte mich von der Arbeit richtig loseisen .

Am Freitagabend gegen 20:00 Uhr ging mein Handy.

Bärbel

Den Montag verbrachte ich die meiste Zeit heulend im Bett. Am späten Nachmittag hörte ich wie Sandra ankam und sich bei Oma für ihr Verhalten von Gestern zu entschuldigen. Es wäre nicht gegen sie gegangen aber sie war so sauer auf Bärbel und das Verhalten ihrer arroganten Eltern gewesen das es einfach raus musste. " Ich verstehe die Bärbel einfach nicht. Sie ist eine erwachsene Frau Wie kann sie sich so von ihren Eltern beeinflussen lassen"?

"Ach weißt du , die Bärbel hatte es nicht einfach in ihrem Leben. Du musst wissen ,das mein Sohn nicht immer so war. Als mein Mann damals die Praxis in Buweiler übernahm, weil er den Stress im Krankenhaus in Trier nicht wollte und eigentlich mehr für die Menschen da sein wollte , war ich anfangs auch nicht gerade Begeistert. Das legte sich aber und mit der Zeit fand ich es immer besser und gewann hier viele Freunde. Mein Sohn der hier geboren wurde hatte eine unbeschwerte Kindheit. Sein Wunsch als Kind und auch später als Heranwachsender war es immer die Praxis zu übernehmen. Also ging er nach Trier und studierte dort Medizin.. Dort lernte er dann Marlene , meine Schwiegertochter kennen.. Sie war ehrgeizig und wollte schon immer hoch hinaus. Ihre Vater ist Schönheitschirurg mit eigener Praxis und ihre Mutter Frauenärztin, wie sie auch aber nur für Privatpatientinnen. Schnell wurde uns klar das wir für unsere Schwiegertochter zweitklassig sind. Der einfache Landarzt passte nicht in ihre Welt

Im Laufe der Jahre veränderte sich unser Sohn zum negativen . Er geriet immer mehr in den Einfluss unserer Schwiegertochter und deren Eltern die auch den Kontakt zu unsere Enkelin sehr einschränkt. Sollten sich die beiden Väter schon mal begegnen dann wurde sehr schnell klar was der Vater von Marlene von uns hielt. Und so wurde der Kontakt abgebrochen.

Als er dann in der Klinik sich stark machte für eine plastische Chirurgie dachten wir zuerst an etwas ganz tolles. Es stellte sich aber später heraus das es nur für Privatpatienten gedacht war. Kurze Zeit später kamen dann auch Schönheitsoperationen hinzu. Als er dann den ersten Prominenten Patient hatte da hob er ganz an und entwickelte sich zu dem was er jetzt ist. Einige Male gerieten mein Mann und er sich stark in die Haare weil mein Mann ihm vorwarf das er für Geld seine Seele verkaufen würde und alles dafür tun würde um im Rampenlicht zu stehen. Von da an brach der Kontakt ab. Leider haben sich die zwei nie mehr vertragen."

Nun wurde es still da unten und ich ging hinunter Als Sandra mich im Türrahmen stehen sah sprang sie auf, sah mich giftig an und lief mit schnellen Schritten hinaus. " Danke Oma Hedwig bis morgen "

Da ich sah das meine Oma traurig war ging ich zu ihr und versuchte sie zu trösten. Sie fing an zu weinen und es tat mir in der Seele weh meine Oma so zu sehen. Vieles von dem , was ich vorhin gehört hatte war neu für mich.

Aus dieser Perspektive hatte ich meine Eltern noch nie gesehen. Ich mußte meine Oma unbedingt etwas fragen.

" Oma, warum war mein Vater nicht auf der Beerdigung von Opa"?

" Ach Kindchen. Dein Vater hatte eine wichtige OP an einem aufstrebenden Fernsehstar und deshalb konnte er nicht kommen."

Ich nahm meine Oma in den Arm denn sie war auf einmal sehr traurig.

Nach ca. 5 Minuten stand sie mit einem Ruck auf , straffte ihre Schulter und sagte :" Laß uns von etwas anderem reden "

Wir unterhielten uns noch ein wenig und anschließend ging ich spazieren. Es war hier so schön ruhig. Nach ca . einer Stunde kam ich zurück. Der Spaziergang hat mir sehr gut getan und am liebsten wäre ich sofort zu Ralf gegangen aber was hatte meine Oma gesagt, erst einmal abwarten denn jetzt wären die Emotionen zu hoch

Am frühen Abend verabschiedete ich mich von ihr denn ich wollte schon Morgen früh ausgeruht auf der Station erscheinen. Am Dienstagmorgen sah ich als erstes auf den OP Plan und stellte fest das für mich heute nichts anfiel. Also konnte ich mich ganz meinen Patienten auf der Station widmen. Als ich so auf den Plan starrte klopfte mir Ellen auf die Schulter . " Und wie ist es gelaufen "?

"Einfach nur Scheiße. Ralf hat sich von mir getrennt"

Mir liefen ein paar Tränen übers Gesicht die ich aber sofort wegwischte.

"So Schlimm "? Ich nickte . "Laß uns heute Abend darüber reden"

Den ganzen Tag war ich voll beschäftigt und hatte somit keine Zeit an Ralf zu denken.

Am Abend kam Ellen mit einer Flasche Wein zu mir und ich erzählte ihr was vorgefallen und aus Enttäuschung hat Ralf mit mir Schluß gemacht.

Sie war sichtlich erschrocken über mein Verhalten und hatte vollstes Verständnis für Ralf.

"Weist du , so kann man doch einen Menschen nicht behandeln,"

Nachdem mir meine Oma schon den Kopf gewaschen hatte, Sandra auch nicht gerade zimperlich mit mir umgegangen war und nun auch Ellen nicht gerade begeistert war wusste ich gar nicht wie ich jemals Ralf gegenüber treten sollte.

Ellen konnte mir auch keinen Rat geben außer das ich mich bei Ralf entschuldigen sollte und dann abwarten müsse was passiert. Die nächsten Tage verliefen mit viel Arbeit und abends wollte ich an meiner Doktorarbeit weiter schreiben . Doch ich war nicht in der Lage mich darauf zu konzentrieren.

Am Freitag da konnte ich nicht mehr und rief ihn auf seinem Handy an.

Nach einer kurzen Wartezeit hörte ich seine Stimme :" Was willst Du "?

Oh das klang nicht gerade freundlich und ich überlegte schon ob ich nicht sofort auflegen sollte.

" Ralf, höre mir bitte zu. Ich würde mich gerne mit Dir von Angesicht zu Angesicht unterhalten aber ich habe am Wochenende Dienst und somit kann ich nicht zu Dir kommen.

Also bleibt mir nur das Telefonat.

"Es tut mir leid das ich am Sonntag nicht so zu dir gestanden habe. Ich war doch selber total perplex als ich merkte das meine Eltern dich so krass abgelehnt haben. Was sollte ich denn machen? Es sind meine Eltern "

"Weißt du ,das deine Eltern mich ablehnen das ist die eine Sache aber das du nicht in der Lage warst klipp und klar zu sagen wie du zu mir stehst ,das hat schon weh getan.

Als ich seine Worte vernahm stimmte es mich sehr traurig . Mir kullerten ein paar Tränen übers Gesicht.

"Ralf ,sei mir nicht mehr böse und sei wieder gut. Ich liebe dich".....schluchzte ich ins Handy. " Wie gerne wäre ich jetzt bei Dir und würde dich verwöhnen. Verlass mich nicht"

Ich hörte wie Ralf einige male tief ein und ausatmete. Dann kam ein Satz der mich fast umhaut. " Ich weiß nicht wie du dir das vorstellst. Denn eines steht für mich hundertprozentig fest. Deine Eltern sehen mich nie wieder" Mir fiel die Kinnlade runter. "Wie meinst du das "?: fragte ich ihn obwohl ich die Antwort eigentlich wusste.

" So wie ich es gesagt habe. Meinst du im Ernst das ich mich noch einmal so abkanzeln lasse. Sie haben mich wie einen Außerirdischen behandelt und das tue ich mir und meiner Familie nicht an. Weißt Du , ich bin Stolz darauf was ich geschafft und ich bin froh das ich hier so viele Freunde habe. Es ist ein kleines Dorf aber wenn du hier Hilfe benötigst dann steht das ganze Dorf hinter Dir."

Seine Antwort gab mir zu denken. Ach das was er über meine Eltern gesagt hatte , da musste ich schon kräftig schlucken. Ich fragte mich nämlich, wie sollte das gehen. Bei den Geburtstagen . Würde Ralf nicht hinfahren oder wenn ich Geburtstag habe . Verlässt er dann die Feier wenn meine Eltern auftauchen? Weiter mag ich gar nicht denken.

"Wie soll das denn gehen"? : wollte ich von ihm wissen. " Oh, das ist ganz einfach. Ich gehe sie einfach nicht mehr besuchen und zu meinen Geburtstagen will ich sie nicht dabei haben. Lass uns von etwas, anderem reden. Wie war dein Tag"? Sein Themenwechsel überraschte mich. Es schien so als wäre das Thema , meine Eltern für ihn abgehakt. Na ja , dachte ich mir , darüber wird wohl das letzte Wort noch nicht gesprochen sein . Außerdem ist es mir jetzt viel wichtiger das wir wieder zueinander finden



Teil 3 von 8 Teilen.
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