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Der Heiratsantrag (fm:Ehebruch, 5921 Wörter)

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Veröffentlicht: May 11 2024 Gesehen / Gelesen: 10932 / 8677 [79%] Bewertung Geschichte: 9.41 (190 Stimmen)
Das verspätete 'Ja' zu einem lange zurückliegenden Heiratsantrag bringt erst eine emotionale Reaktion, und später allerhand Lügen und einen Betrug zum Vorschein

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werde. Du kannst mich ja fragen!"

"Frauen machen so was nicht!"

"Warum nicht? Gibt es nicht so was wie Gleichberechtigung?"

"Nicht bei so was!"

"Du willst mich nicht!" Das war eine schöne Retourkutsche von eben, nur ohne Tränen.

"Doch, aber nicht so!"

"Wie denn?"

"Ich will, dass du jetzt gehst!"

"Spinnst du? Wo soll ich denn hingehen? Ich wohne doch hier!"

"Jetzt nicht mehr! Hau ab! Geh doch zu deinen Eltern!"

"Reagierst du jetzt nicht ein bisschen über"?

Sie stand aus dem Bett auf, ging aus dem Schlafzimmer. Als sie wiederkam, hatte sie einen Stapel Teller in den Händen. Sie nahm einen und warf ihn nach mir. Der erste verfehlte mich knapp. Der zweite traf mich am Arm. Es tat ganz schön weh. Der nächste verfehlte mich meilenweit, ging an die Wand, und zersprang scheppernd in tausend Teile. "Sag mal, spinnt du?!!! Du hast ja nicht alle Tassen im Schrank!!!!" Ich war jetzt genauso aufgebracht wie sie. Ich ging aus dem Schlafzimmer ins Wohnzimmer, wo meine ganzen Sachen lagen,noch von der Verführung, die sie mir hat angedeihen lassen, zog mich an. Man hörte weiter ihr Heulen, und ihre wütenden Würfe, dazwischen rief sie irgendwas unverständliches. Ich nahm noch mein Handy, meine Jacke, und den Autoschlüssel und verließ fluchtartig die Wohnung.

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Teil2: Nach der Flucht

Das war ja eine grandios gescheiterte Verführungs-Nach-Sexsession mit unrühmlichen Nachspiel. Im Auto saß ich minutenlang, da ich das, was hier passiert war, noch gar nicht fassen konnte. Dann rief ich bei meinen Eltern an. "Na Erik. Ist was passiert? Um die Zeit rufst du doch sonst nie an". Da hatte meine Mutter recht. Sonst war es immer Sonntags früh. "Kann ich mal vorbei kommen? Ich erzähle es dann". "Klar doch, Erik. Willst du noch einen Kuchen?" Klar doch, Kuchen, 21:30. Ist ja genau die passende Zeit. Aber warum nicht. Frustessen könnte ja gegen den Frust helfen. "Gerne, Mutti". Ich legte auf und fuhr los, abgelenkt, total unkonzentriert, und hoffend dass ich keinen Unfall baue. Ich klingelte. Vati öffnete und umarmte mich. "Na Erik. Deine Mutter ist grade in der Küche. Komm rein." Ich zog meine Jacke aus und hängte sie an die Garderobe, die wie üblich knackevoll war. Eine Konstante bei meinen Eltern.

Ich ging in die Küche, wo Mutti wohl gerade fertig war, ich umarmte sie und schnappte mir das Tablett und ging damit ins Wohnzimmer zum Esstisch. "Hat Anna-Marie dich verlassen?", fragte Mutti in ängstlichem Ton. Nein, ihr konnte man nichts vormachen. "Nee", sagte ich. "Sie hat mich rausgeschmissen. Also ich bin gegangen, als sie mit Geschirr nach mir geworfen hat."

"Echt jetzt?", fragte meine Mutter, als könnte sie es nicht glauben. Konnte ich ja selber nicht, bis vor einer halben Stunde. "Ich wirktet doch immer so harmonisch!"

"So war es ja auch. Bis vorhin."

"Was ist passiert?"

"Ich sollte sie heiraten."

"Ach so. Und warum hast du es nicht gemacht?"

"Weil es .... ach, ein Wort gab das andere. Ich hatte sie ja mal gefragt, vor über einem Jahrzehnt, und heute hatte sie 'ja' gesagt. Heute! Das müsst ihr euch mal vorstellen!"

"Ja, und? Warum hast du dich über ihr Ja-Wort nicht gefreut?"

"Weil es zu spät war! Nach spätestens einem halben Jahr weiß man doch, woran man bei ihm ist! Also bei mir. Und jetzt kommt sie damit an!"

"Hättest halt gesagt freut mich, wann soll die Hochzeit sein, und gut ist!"

"Ging aber nicht. Das war doch abgelaufen. Ich wollte sie nicht noch mal fragen, und sie mich auch nicht. Und dann kam die Sache mit dem Geschirr. Tut immer noch weh, der Arm!"

"Zeig mal!"

"Na, der blaue Fleck wird wohl ein paar Tage halten!" Wie immer führte meine Mutter das ganze Gespräch. "Und nun?"

"Kann ich eine Weile bei euch wohnen? Ich will mir eine eigene Wohnung suchen".

"Erik, überlege dir das noch mal! Das renkt sich bestimmt wieder ein!"

"Nee. Ich will nicht. Wetten dass die sich noch nicht mal bei mir entschuldigen wird!" Wie auf Kommando klingelte das Handy. Anna-Maria. Ich fragte sie: "na, hast du dich wieder beruhigt?"

"Es ist noch ein wenig Geschirr da, falls du das meinst. Wo bist du? Mach jetzt nichts unüberlegtes!"

"Was meinst du?"

"Na von einer Brücke springen oder so!"

"Was denkst du von mir? Ich bin bei meinen Eltern."

"Du willst dich also von mir trennen?"

"Nee, du hast mich rausgeworfen! Im wahrsten Sinne des Wortes!"

Stille. Lange. "Ich wollte das nicht."

"Bedauern tust du das aber auch nicht!" Stille. Noch viel länger.

"Kommst du wieder zurück?"

"Nein!" Stille. Dann hörte man seufzen, dann heulen, und Anna-Maria legte auf. "Sag ich doch! Keine Entschuldigung!", sagte ich zu meinen Eltern.

"So ganz nett hast du aber nicht mit ihr gesprochen!"

"Sie hat es verdient. Nun mal ehrlich, würdet ihr nach so einer Sache an meiner Stelle diese Frau heiraten wollen?"

"Erik", sagte meine Mutter nur traurig, und mein Vater schüttelte den Kopf. Ich seufzte und machte mich erst mal über Kaffee und Kuchen her. "Lecker wie immer", sagte ich. "Mutti ist eben die Beste!"

"Ich mach dir mal das Bett fertig." Sie verschwand. Endlich sagte mein Vater was. "Was war es wirklich, Erik? Hat sie einen anderen? Ist sie nicht mehr gut im Bett?"

"Einen anderen? Glaub ich nicht. Und ja, zuletzt lief nicht mehr viel. Bis auf heute!"

"War sie ganz anders als sonst?"

"Ja, so richtig scharf!"

"Dann hat sie eine Affäre!"

"Woher weißt du das denn?"

"Bei Marianne, der Frau vor deiner Mutter, da war es auch so."

"Okay, Vati, da könnte was dran sein. Ich forsche mal nach."

"Gut, mein Sohn". Meine Mutter kam wieder, ihrer beiden Schlafenszeit war heran, sie verabschiedeten sich. Ich ging auch ins Bett. Ohne Zähneputzen, hatte ja nichts mit. Ich lag zwar, schlafen konnte ich aber kaum. Tausend Sachen gingen mir durch den Kopf. Besonders die Sache mit der Affäre. Könnte da was dran sein? Aber warum dann die Aggression und die verspätete Antwort wegen der Heiratsfrage? Ich konnte mir keinen Reim drauf machen. Irgendwann war ich doch eingeschlafen. Am Morgen wurde ich ohne Wecker wach, stand auf, duschte, war aber wie gerädert. Meine Mutter machte mir ein Frühstück, redete mir noch mal Mut zu, dann fuhr ich zur Arbeit. Anna-Marie brauchte das Auto ja nicht, ich schon, sie hatte ja fast immer Homeoffice. Ich kam bei meiner Arbeitsstelle an. Ich wusste schon was heute an lag, Einbau einer Wärmepumpenheizung. Tamara, meine einzige und Lieblingsarbeitskollegin, begrüßte mich, und sofort verdunkelte sich ihr Gesichtsausdruck.

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Teil3: Kein Drama mit Tamara

"Guten Morgen Erik. Du siehst aber gar nicht gut aus. Es gab also Ärger mit Anna-Marie?"

"Woher weißt du das denn?"

"Wissen tu ich gar nichts. Sie hat es dir also gesagt!"

"Was denn gesagt?"

"Ach, das muss sie dir selber sagen", und biss sich auf die Lippe. Aha, irgendwas verheimlichte sie mir.

"Was weißt du darüber"?

Klaus, unser Chef kam um die Ecke. "Erik, du musst los, Jens wartet schon auf dich, und der Kunde drängelt schon!"

"Mach ja schon"! Und zu Tamara: "wir sprechen zu Feierabend noch darüber!"

"Da hab ich keine Zeit! Muss heute Simona pünktlich vom Reitsport abholen!"

Simona war Tamaras Tochter aus einer früheren Beziehung. Das war vor dieser Sache mit den Narben. "Dann heute Abend im Moulin Rouge, zwanzig Uhr?"

Sie zögerte lange. "Gut, hole mich ab!" Das war alles merkwürdig. Ich wusste wo sie wohnte, war ein mal bei ihr und hatte ihr bei einer SAT-Anlage geholfen. Sie war nett und witzig, nie eingeschnappt und hatte den gleichen Humor wie ich. Deswegen mochte ich sie. Bei der Arbeit stand ich heute ein wenig neben mir, aber da heute nur Verlegearbeiten zu machen waren konnte nicht viel schiefgehen. Die ganze Zeit gingen mir die beiden Sachen nicht aus dem Kopf, die von Anna-Marie, und die von Tamara. Nach Feierabend fuhr ich nach Hause. Ich hatte Glück und Anna-Marie war nicht da. Ein Gespräch mit ihr hätte ich heute nicht gewollt. Ich packte mir einige Sachen in eine Reisetasche, legte noch einen Zettel hin mit 'bin erst mal eine Weile bei meinen Eltern'. Ich könnte in den nächsten Tagen immer noch mit ihr sprechen, vielleicht ja am Wochenende. Dann zog ich mir noch frische Sachen an und fuhr zu Tamaras Wohnung. Ich klingelte.

Eine fremde Frau machte mir auf. Auf den zweiten Blick sah ich, es war keine fremde Frau. Es war Tamara, geschminkt, und anders als sonst angezogen. Kleid und Jäckchen, Strumpfhose und hochhackige Schuhe. "Hi Tamara. Willst du hinterher noch wo hin?"

"Nee, hab doch eine Verabredung mit dir!"

"Und da ziehst du dich so an?"

"Gefällt es dir nicht?"

"Doch. Es sieht nur so ungewohnt aus".

"Ich kann mich auch schön machen. Zumindest soweit, wie es geht". Ich verstand, was Tamara damit gesagt hatte. Sie hatte zwar ein recht hübsches und niedliches Gesicht, aber eine Seite war von zahlreichen Narben ziemlich entstellt. Es war damals ein Hundeangriff gewesen. Dessen Halter wurde verurteilt, aber solche Strafen sind ja lächerlich gering verglichen mit den späteren Problemen ihrer Opfer. Ihre Verunstaltung sorgte dafür, dass ihr die meisten Menschen nicht länger ins Gesicht sehen konnten, auch die Kollegen nicht, aber ich war da eine Ausnahme. "So, kann losgehen", sagte Tamara, und lächelte mich an. Ich ging vor ihr die Treppe herunter und zum Auto. Sie setzte sich auf den Beifahrersitz. "Was hast du heute gemacht?", fragte sie.

"Meinst du zu Hause?"

"Nee, auf Arbeit."

"Für eine Wärmepumpe die Heizrohre verlegt. Und du?"

"Wartungsarbeiten. Drei Gasheizungen, Eine Wärmepumpe. War gut. Zwei mal gab es sogar Kaffee!"

"Schön. Dann wirst du jetzt wenigstens nicht einschlafen."

"Bei dir würde ich niemals einschlafen!" Hmm,wie meinte Tamara das? Zum Moulin Rouge, eine alte, nicht mehr in Betrieb befindliche Mühle, war es nicht weit. Heute war Mittwoch, und ich hatte reserviert. Hier gab es kein Gourmetessen, eher so etwas rustikales. Aber ich wusste, Tamara mochte so etwas auch. Tamara nahm sich ein Glas Wein, ich nur Wasser, da ich ja noch fahren musste, und zu Essen jeder ein Gericht mit Bratkartoffeln. "So Tamara, dann sag mal."

"Hat Anna-Marie wirklich nichts gesagt?"

"Doch. Sie meinte auf meine vor elf Jahren vorgebrachte Frage, ob sie mich heiraten wolle, ja."

Tamara war ganz erstaunt. "Echt jetzt? Antwort auf einen Heiratsantrag? Sonst hat sie nichts gesagt?"

"Nein. Was sollte sie denn sagen?"

"Sie sollte ... hat sie denn nichts über Klaus gesagt?"

"Unseren Chef? Was soll sie denn zu ihm sagen? Will sie bei uns anfangen? Als Bauzeichnerin ist sie da aber total unterfordert! Oder will Klaus jetzt Bau-Großunternehmer werden?"

Tamara biss sich auf die Lippen. "Nein. Ich habe sie gesehen."

"Wen gesehen? Anna-Marie?"

"Ja, die auch."

"Auch? Wen denn noch?" Es folgte ein längeres Schweigen. Man sah dass Tamara mehrfach ansetzte und wieder abbrach. Endlich kam sie mit der Sprache heraus.

"Anna-Marie und Klaus!"

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Teil4: Eine Affäre breitet sich aus

Ich konnte erst gar nicht fassen, was Tamara da sagte. Dann endlich schlang es sich in meine Gehirnwindungen. In mir krampfte sich alles zusammen, aber schneller als gedacht hatte ich mich zumindest halbwegs wieder im Griff.

"WAAAAAS? Die haben was miteinander? Seit wann weißt du das?" Etwas schnürte mir die Kehle zu. Mir blieb die Luft weg und ich konnte kam noch klar denken. Anna-Marie und Klaus ...

"Seit einer Woche!"

"Und da hast du nichts gesagt?!!!" Ich war jetzt sogar ein wenig verärgert über Tamara.

"Natürlich hätte ich es gesagt! Aber ich wollte erst den anderen Weg probieren!"

"Welchen anderen Weg???"

"Ich war zu deiner Wohnung, also zu Anna-Marie hin und habe sie mit meiner Beobachtung konfrontiert. Und ich habe ihr ein Ultimatum gestellt. Sie hat es also nicht genutzt..."

"Was denn für ein Ultimatum?"

"Sie sollte es dir selbst sagen. Hat sie nicht, oder?"

"Nee. Sie hat was gesagt. Ein 'Ja' zu meiner Frage von vor elf Jahren, ob sie mich heiraten will".

"So ein Biest!" Tamara biss sich auf die Lippen.

"Das ging gerade noch mal gut!", sagte ich.

"Was soll denn da gut sein??!" Tamara war jetzt laut geworden und schien außer sich zu sein.

"Na dass ich nicht 'ja' gesagt hatte. Die Sache mit dem Heiratsantrag war für mich eh längst gegessen! Keine Heirat!!"

Der Kellner, der gerade das Essen brachte, schaute Tamara jetzt mitleidig und prüfend an. Vermutlich verstand er nicht, warum sie auf meine Heiratsabsage so ruhig blieb.

"Puh, Gott sei Dank", sagte Tamara. "Und nun"?

"Ich war eh geflohen. Sie hatte dann mit Tellern nach mir geworfen! So ein hinterhältiges Miststück! Verheimlicht mir genau die wichtigste Information und dann ...! Ach, lass uns erst mal essen, sonst wird's kalt!"

Das machten wir dann. Tamara blickte mich die ganze Zeit prüfend an. Ich aß normal, als machte mir das, was ich eben erfahren hatte, nichts aus, aber das täuschte. In mir arbeitete es, kochte es. Vor Wut. Nicht über Tamara, die hatte sich ja, wie ich erfahren hatte, korrekt verhalten. Aber auf Anna-Maria. Und auf Klaus. Der könnte was erleben! Als wir mit Essen fertig waren, sagt Tamara: "bitte lass ihn am Leben!" Ich schaute ihr offen in die Augen.

"Du bist verliebt in ihn, oder"?

"In den? Nee!"

"Aber der hat doch Geld! Und sieht gut aus!"

"Was soll ich denn mit einem untreuen Mann, einem Schürzenjäger. Ich will nur nicht, dass du dich in was reinreitest!"

"Verstehe ich. Aber irgendwas muss passieren!"

"Ja, aber nicht so! Bitte versprich mir das!" Tamara schaute mich aus ihren hübschen geschminkten Augen an. Sie schauten ängstlich.

"Gut, ich tu ihm nichts. Nicht direkt. Außer vielleicht ein wenig anschreien".

"Du bist ein Guter, Erik". Sie beugte sich über den Tisch und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich war ganz verwirrt, weil, so etwas hatte Tamara noch nie gemacht. "Wie geht's dir jetzt?", fragte Tamara.

"Na wie schon! Ich bin wütend, enttäuscht, verwirrt. Man hat mir die Welt unter den Füßen weggezogen. Zumindest meine Welt".

"Kann ich mir denken." Tamara nahm meine Hand und drückte sie, aber ich zog sie dann weg. Tamara hatte ihr Weinglas ausgetrunken.

"Ich glaube, wir sollten jetzt gehen. Ich glaub, ich möchte jetzt erst mal alleine sein".

"Verstehe ich", sagte Tamara und lächelte mich aufmunternd an. Ich rief nach der Bedienung und bezahlte.

"Ich fahr dich nach Hause", sagte ich.

Tamara lachte auf. "Du hast ja doch noch einen Funken Humor. Das liebe ich an dir. Egal was passiert..."

Wir gingen raus und setzten uns in mein Auto. Die paar Minuten Fahrt verliefen schweigend.

"Danke für's Essen", sagte Tamara. "Und denk an dein Versprechen ja?" Ich nickte. "Und du tust dir auch nichts an, hörst du!" Komisch. Auch Anna-Marie hatte das befürchtet.

"Danke für deine Gesellschaft eben. Hat gut getan. Und für deine Freundschaft. Und nein, ich tu mir nichts an. Sag mal, wo hast du sie eigentlich gesehen?"

"Im Stadtpark. Es war in der Dämmerung. Sie saßen auf einer Bank, haben geknutscht, gefummelt, und so weiter. Es war eindeutig! Dann sind sie los und ich bin ihnen gefolgt. Sie sind dann in ein Hotel gegangen."

"Haben die dich auch gesehen?"

"Ich glaube nicht. Anna-Marie war ganz überrascht als ich damit ankam."

"Schlaf gut", sagte ich.

"Du auch." Ich fuhr los. Meine Eltern waren natürlich schon im Bett. In mir rumorte es. Ich war enttäuscht, wütend . Mein ganzes Menschenbild war zusammengefallen. Warum hatte ich nichts gemerkt? Ich ging zwar ins Bett, wälzte mich aber nur von einer Seite auf die andere. Ging in Gedanken alles durch. Ja, auch Mordphantasien waren dabei. Aber dann dachte ich an Tamara. Nein, das ginge nicht. Als der Morgen dämmerte, hatte ich noch immer keinen Plan und noch keine einzige Minute geschlafen. Es lief wohl auf eine Bauchentscheidung hinaus. Ich stand auf, holte meinen Jogginganzug aus der Reisetasche raus, und vor die Tür. Dann lief ich los. In höchstem Tempo! Ich lief sonst nie so schnell. Nach einer halben Stunde kam ich dann zurück, zwischen schwer atmend und röchelnd. Aber das musste jetzt so sein. Meine Wut hatte das aber nicht vermindert. Dann ging ich unter die Dusche und fuhr los. Ich war eine Viertelstunde eher da als sonst üblich. Im Büro brannte schon Licht. Ich griff mir meinen Eishockeyschläger von früher, den ich vom Keller mitgenommen hatte, einen Baseballschläger hatte ich leider nicht, und stürmte ins Büro.

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Teil5: Randale und die liebenden Ehefrauen

Klaus Gesicht zeigte eine interessante Variation. Erst verwundert, dann fragend, dann wechselte es zu ängstlich, dann zu Furcht. Zuerst prügelte ich auf den Monitor ein. Nach zwei, drei Schlägen war das Gehäuse zersplittert. Der nächste Schlag ging auf die Tastatur. Die Tasten hüpften in alle möglichen Richtungen. Auf dem Regal hinter seinem Platz standen eine Menge Anschauungsteile. Mit zwei Schlägen räumte ich dort alles ab. Klaus stand in der Ecke, ziemlich zitternd. Auf dem Schreibtisch im anderen Teil des Raumes lagen ein Haufen Papiere. Ich ging dorthin und der Schläger räumte auch dort auf. Ich war noch nicht zufrieden. Meine Wut musste raus! Ich prügelte mit dem Schläger auf diesen Tisch ein, bis nur noch ein zersplitterter Stummel von ihm übrig war. In dem Moment kamen Jens und Tom herein, sahen mich am Wüten. Tom, ein Hüne von Mann, griff mich am Arm.

"Kannst loslassen Tom, ich bin nun fertig mit ihm", sagte ich. "Ihr könnt jetzt mit dem Hurenbock von Drecksack machen, was ihr wollt!" Klaus wurde jetzt, im Angesicht seiner beiden 'Beschützer' wieder mutig, und sagte: "Du bist entlassen. Fristlos!"

"Geht nicht", sagte ich. "Ich hab schon vor", ich schaute auf meine Uhr, "drei Minuten gekündigt. Fristlos."

Klaus grinste jetzt. "Deine Schlampe von Freundin hat echt gedacht, ich verlasse meine Frau für sie!"

Dieser Satz zog mir endgültig den Boden unter den Füßen weg, aber ich ließ mir nichts anmerken. Gab es vorher vielleicht noch eine winzige Chance auf ein Wieder-Zusammen-Kommen mit Anna-Marie, war das nun völlig vorbei. Eine Trennung war unvermeidlich. Warum hatte Anna-Marie das so gemacht? Dachte sie, wenn ich ihr Heirats-Ja angenommen hätte, dann würde ich darüber hinwegsehen? Oder dass Tamara, wenn ich von unserer Heirat berichtet hätte, dann von der Sache mit dem Ultimatum abließ? Oder wollte sie damit einfach nur Zeit gewinnen?

Klaus setzte nach und störte meinen Gedankenlauf: "hat Tamara also gesungen, die Bitch?"

"Du lässt Tamara in Ruhe, du Drecksack! Wenn nicht, bringe ich dich doch noch um!" Mein Gesicht musste mittlerweile eine wütende Grimasse sein. "Schönen Tag noch", sagte ich, und ging aus dem Büro, setzte mich in mein Auto, und fuhr los. Gerade fuhr Tamara in die Einfahrt rein, als ich raus fuhr, und ich winkte ihr zu. Ich hatte noch keinen Plan, fuhr einfach so in der Stadt herum. Keine Ahnung wie lange, vielleicht eine Stunde. Plötzlich sah ich, wo ich war. Es war die Straße, wo Klaus wohnte. Es war so eine Eigenheim-Retortensiedlung, vor einem Jahrzehnt aus dem Boden gestampft. Das perfekte Spießerparadies. Genau das richtige für Fremdgeher-Klaus, der Heuchler. Wir waren da alle mal eingeladen gewesen für eine Sommerparty letztes Jahr, daher kannte ich das. Ich hielt gegenüber der Einfahrt, die verschlossen war. Die kleine Tür daneben war nicht verschlossen. Ich ging rein und um das Haus drumherum. Ich wusste eigentlich gar nicht, was ich hier machen wollte. Wie wäre es mit Garten verwüsten? Da sah ich sie. Seine Frau. Sie saß auf der Hollywoodschaukel, hatte eine Sonnenbrille auf, Kopfhörerknöpfe im Ohr, und las irgendwas. Ich setzte mich neben sie.

Sie erschrak und wollte schon aufspringen, ich griff sie am Arm, und zog sie wieder herunter. Ich machte das Zeichen für ihre Ohren, und sie nahm sich ihre Stöpsel raus, war etwas verwundert. "Ich kenne sie", sagte sie. "Sie sind von der Arbeit. Ist was mit Klaus?" Sie schien jetzt ängstlich zu sein. "Ist ihm was passiert?"

"Weiß nicht, als ich weg bin, da erfreute er sich bester Gesundheit. Besonders sein Schwanz. Sein Fremdgeherschwanz meine ich."

"Fremdgeher? Was erzählen sie da?"

"Sie sollten sich überlegen, wie sie ihren Kindern erzählen, dass ihr liebevoller Ehemann mit meiner Freundin herum vögelt. Ach, das hat er ihnen noch gar nicht gesagt, oder?" Ihr Gesichtsausdruck wechselte jetzt so langsam, aber sicher zu Verständnis, dann zu Fassungslosigkeit.

"Klaus, fremdgegangen?"

"Willkommen im Klub. Ich hab es auch erst gestern erfahren. Und das NICHT von meiner Freundin, welche sie jetzt nicht mehr ist. Sie hat übrigens verlangt, dass ihr toller Ehemann sich von ihnen trennt."

"Und was wollen sie jetzt von mir?"

"Nichts. Ich wollte das nur mal loswerden. Ich geh dann mal, ja? Sie können ja überlegen, ob sie mit diesem Scheusal weiter zusammenleben wollen." Ich wartete ihre Antwort, die ohnehin nicht kommen würde, nicht ab, und ging ums Haus herum wieder zu meinem Auto zurück. Ich atmete noch ein mal tief durch, dann startete ich, und fuhr zu meinem Zuhause. Meinem alten Zuhause. Anna-Marie war aber nicht da. Kein Zettel. Woher auch? Bestimmt rechnete sie eh nicht mit meinem Erscheinen hier. Ich setzte mich in einen Sessel, wartete. Nach einer halben Stunde kam sie, mit zwei Einkaufstaschen. Da sah sie mich.

"Ah Erik. Schön dass du da bist. Ich wollte eh noch mal mit dir reden. Ich wollte mich entschuldigen für die Geschirrsache. Für mein ganzes Verhalten. Das war nicht in Ordnung. Und dann wollte ich bitten, dass du wieder hierher kommst. Das war wohl eine blöde Idee mit der Heirat. Es geht doch auch so. Schau mal, wir hatten doch endlich wieder so einen schönen Sex miteinander. Das können wir doch öfters machen."

"Schön war er, ja. Aber hast du da nicht eine klitzekleine Kleinigkeit vergessen?" Anna-Marie wurde rot. "Wie wäre es mit 'haus raus Klaus', aber anders herum?" Ihre Augen füllten sich jetzt mit Pipi.

"Erik, glaub mir, ich wollte es dir sagen, aber ich konnte nicht!"

"Niemand hat dich daran gehindert! Es war alleine deine Entscheidung! Hast du gedacht, das bleibt folgenlos? Da kennst du Tamara aber schlecht!"

"Diese Schlampe!", zischte sie.

"Sei froh dass du eine Frau bist, sonst würde ich dir jetzt eine knallen! Du bist die Bitch! Erst vögelst du mit diesem Drecksack, und als dein schändliches Tun entdeckt wurde und Tamara dich vor die Wahl gestellt hast, da hast du immer noch gelogen, dass sich die Balken biegen. Heiratsantrag, dass ich nicht lache! Die Idee kam dir erst, als Klaus dich abserviert hat. Du bist eine falsche Schlange!"

"Bitte glaub mir dass ..."

"Gar nichts glaub ich dir mehr. Als du gemerkt hast, dass dir die Felle wegschwimmen werden, da hast du Klaus unter Druck gesetzt damit er seine Frau verlässt. Ein grandios gescheiterter Plan! Alles!" Immer mehr Tränen kamen bei ihr, sie ging in die Küche und setzte sich da auf einen Stuhl, ich ging ins Schlafzimmer, zog den Koffer hervor, und füllte ihn mit meinen Klamotten. Es ging nicht alles rein, da würde ich mindestens noch zwei mal kommen müssen. Dann ging ich mit dem aus der Wohnung, grußlos. Anna-Marie saß immer noch in der Küche und heulte, nun aber viel lauter. Ihr Problem. Ich war jetzt raus aus der Nummer. Für eine Stunde fühlte ich mich jetzt besser, aber dann kam der Schmerz zurück. Aber auch ein wenig Entschlossenheit. Ich würde mir eine neue Arbeitsstelle suchen müssen. Leute wie ich wurden gesucht, es würde nicht schwer werden.

Aber ich musste mit jemanden reden. Meine Eltern waren nett, aber mit denen ginge es nicht. Tamara! Es würde noch etliche Stunden dauern, bis sie Feierabend haben würde. Ich legte mich aufs Ohr und trotz meines Gemütszustandes schlief ich fast sofort ein. Zwei Tage fast ohne Schlaf forderten ihren Tribut. Als ich wieder aufwachte, war es achtzehn Uhr. Ich setzte mich ins Auto und fuhr zu Tamara. Sie hatte ein altes, kleines Eigenheim mit Garten hinten dran. Ich klingelte. Keiner da. Ich ging um das Haus drumherum in den Garten. Da saß sie, auf der Hollywoodschaukel. Ja, Hollywoodtag heute, dachte ich. Nur kein Rosamunde-Pilcher-Tag. Jedenfalls nicht für mich. Auch sie las in einem Buch, hörte aber keine Musik. Ich setzte mich neben sie.

"Erik", rief sie erfreut. Trotz meiner Erlebnisse und der Anspannung griente ich ein wenig. "Na, wie war's auf Arbeit?", fragte ich.

"Oh, das Büro sah recht aufgeräumt aus".

"Ja, auch deinstallieren macht Spaß. Von Anna-Marie hab ich mich auch deinstalliert. Hab sie abgepasst. Erst hat sie weiter geleugnet, so getan als ob nichts wäre. Und dann hab ich sie mit allem konfrontiert. Stell dir vor, laut Klaus wollte sie sogar, dass er seine Ehefrau verläßt! Das hat die mir alles verschwiegen!!!"

Tamara bekam große Augen. "Krass! Du willst dich also von ihr trennen?"

"Genau das werde ich. Ich war auch zur Frau von Klaus und hab ihn verpetzt. Die war ganz überrascht!"

"Aber die verläßt ihn nicht! Die ist mehr Ehefrau als Frau!"

"Den Eindruck hatte ich auch. Und sonst? Hat denn Klaus noch was zu dir gesagt?"

"Ja. Er hat mich gebeten, das noch mal zu überdenken!"

"Das mit dem Heiratsantrag?"

Jetzt griente Tamara. "Ja, genau das. Ich will mich mit den Johannsens verheiraten."

Ich war geschockt. "Du hast gekündigt?"

"Aber klar. Ich kann da nicht länger arbeiten. Bestimmt würde der mich irgendwie mobben. Hab aber vor einer Stunde den neuen Vertrag unterschrieben."

"Du bist mir eine!"

"Was bin ich denn für eine?"

"Die beste Ex-Kollegin der Welt!"

"Das klingt ja fast wie eine Liebeserklärung"! Tamara griente wieder ein wenig.

"Vielleicht ist es ja auch eine. Wäre es, wenn ich nicht so verletzt und durcheinander wäre".

"Verstehe ich. Du magst mich, oder?", fragte Tamara.

"Weißt du doch. Also ich würde dich heiraten, wenn ich dich frage und du ja sagst".

Tamara griente noch mehr, aber dann verdunkelte sich ihr Gesichtsausdruck. "Das würde wohl nicht funktionieren."

"Wieso nicht? Wegen deiner Narben? Die stören mich nicht."

"Echt jetzt? Nein, wegen .... man sagt wenn eine Beziehung in die Brüche geht, dann braucht man genauso lange, wie sie gedauert hat, um drüber weg zukommen."

"Ach so". Ich rechnete. "Dann wäre ich 44 und du?"

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Teil6: Die Antwort auf alle Fragen des Liebesuniversums

"42".

"Aha. Willst du so lange warten?"

Tamara war erst unschlüssig, schien zu überlegen, war hin-und hergerissen, dann erhellte sich ihr Gesichtsausdruck wieder, als hätte sie den gordischen Knoten durchschlagen, schnippte dann mit den Fingern. "sieben, acht, neun, zehn, elf. So, sind um".

"Du bist unglaublich!"

"Nee, ich hab schnell nachgedacht und es mir anders überlegt. Ich kann und will nicht so lange warten!"

Ich schaute Tamara jetzt an. Erstaunt. Lange. Die meinte das wirklich ernst!!! Ich hatte Tamara bisher nicht als zu bekommende Frau angesehen, obwohl mir ihr Körper, ihr Gesicht, ihr Lachen und ihr Humor sowie ihre gesunde Lebenseinstellung sehr gefallen hatte, aber da hatte ich ja noch Anna-Marie. Irgendwie, wie von Zauberhand, kamen unsere Münder immer näher, und als sie nur noch einen Zentimeter voneinander entfernt waren, brach der Vulkan aus. Meiner, und der von Tamara. Nach zehn Sekunden lag Tamara schon in der Waagerechten. "Du, wart mal", stieß sie hervor.

"Willst du doch nicht?"

"Doch. Aber Simona ist doch noch wach!"

"Ach so, ja". Wir setzten uns also erst einmal wieder brav hin, hielten uns aber die Händchen. Ich erzählte ihr was ich den Tag über gemacht hatte, was Tamara mehrmals zum Lachen und mir eine Menge Lob einbrachte. Und dann gingen wir beide rein, Tamara brachte Simona ins Bett, aus dem Alter wo man ihr eine Geschichte vorliest war sie schon raus, wir hörten leise Musik und nach eine Stunde schlichen wir uns leise in Tamaras Schlafzimmer. Ein verschwörerischer Blick von Tamara. "Soll ich, oder willst du mich ausziehen?"

"Ich will mir doch nicht die Vorfreude nehmen lassen", sagte ich, trat an Tamara heran, wir knutschten, und dann entkleidete ich sie schön langsam, bis sie nur noch ihre Strümpfe an hatte. Meine Hände glitten während wir knutschten an ihren Schenkeln hoch, verloren sich im Bermuda-Dreieck eine Weile, fuhren dann einen Umweg zum kleinen Strudel der Lust, dann nach Dual-Hill und verweilten dort längere Zeit, bis Tamara vor lauter Stöhnen kaum noch konnte.

"Darf ich deinen Schwanz entkleiden?", fragte sie. "Du hast doch einen, oder"? Ich war erstaunt, dass Tamara auch obszöne Sprache benutzen konnte.

"Schau doch nach", sagte ich. "Und dann darfst du auch noch mehr damit machen, wenn du ihn findest!"

"Das ist gut", sagte sie. "Hatte lange keine Schwänze mehr!"

"Hab aber nur einen!"

"Reicht mir." Mittlerweile war sie bei ihm angekommen, nachdem sie meine Hose herunter gestreift hatte. Und dann fickte sie ihn mit dem Mund. Zum Schlafen kamen wir in dieser Nacht nicht mehr viel. Ständig wechselten wir die Positionen, zwischendurch streichelten wir uns immer wieder. Und ich war zwei mal gekommen. Ich musste natürlich mit Gummi. Ich hatte ihr gesagt dass ich vor ein paar Tagen noch mal mit Anna-Marie geschlafen hatte, und die ja mit Fremdgeher-Klaus, so war das sicherer. Tamara hatte glücklicherweise noch Gummis zu Hause gehabt. Sie hatte, wie sie mir dann sagte, bis auf eine kurze Beziehung vor acht Jahren keinen Sex mehr mit einem Mann gehabt und das merkte man. Sie war wild, ungestüm, gierig, fand kein Ende, aber verschmust war sie auch. Ganz wie man es sich wünscht als Mann. Und ich war ganz durcheinander. Vor einigen Tagen war ich noch mit Anna-Marie zusammen, und jetzt das mit Tamara. Ich hoffte, wir würden beide damit klar kommen. Irgendwann schliefen wir dann doch ein, als der Morgen schon dämmerte.

Ich war aber schon bald wieder wach, ging ins Bad, duschte. Als ich gerade aus dem Bad raus ging, huschte sie rein. Simona. Sie schaute so gar nicht erstaunt und quetschte sich ein 'guten Morgen' heraus. Ich ging in die Küche und versuchte Frühstück zu machen. Kaffee, Toast, und Müsli. Es war wohl das Richtige, denn gerade als ich fertig war, kam auch Simona, setzte sich an den Tisch, und nahm sich Müsli. "Bist du und Mama jetzt ein Paar?", fragte sie mich.

"Ich weiß nicht, ich hoffe schon. Würde es dich denn stören?"

"Glaub nicht. Du siehst ganz nett aus. Du darfst dich nur nicht in meine Erziehung einmischen. Ist schon schlimm genug, mich immer Mama erwehren zu müssen." Simona war ja süß. Für ein elfjähriges Mädel sprach sie fast schon wie eine Erwachsene.

"Ich verspreche es hoch und heilig! Ich glaube, ich wecke mal deine Mama, sonst verschläft sie noch"! In dem Moment kam sie aber schon die Treppe vom Schlafzimmer herunter.

"Oh, habt ihr euch angefreundet?"

"Guten Morgen", sagte ich. "Ich glaube schon. Ein wenig."

"Ich glaube, dein neuer Stecher ist ganz ok", sagte Simona. Tamara drohte ihr zum Schein, griente aber genau so wie Simona. Sie war wohl froh, dass Simona nichts dagegen zu haben schien.

"In dem Alter solltest du so ein Vokabular aber nicht benutzen", sagte Tamara tadelnd.

"Gut, dann warte ich noch einen Monat".

"Sie hat da Geburtstag", sagte Tamara. "Kannst du eigentlich backen? Ich kann es nämlich nicht."

"Klar kann ich das. Mache ich dann auch. Einen schönen Geburtstag-Wunschkuchen. Wenn ich bleiben darf. Also, da sein darf."

"Du darfst sogar bleiben. Und du musst jetzt zur Schule, aber Dalli."

"Mann, immer wenn es interessant wird", sagte Simona, schnappte sich ihren Schulrucksack, zog blitzschnell ihre Schuhe an, rief noch "Tschüüüü-üs", und verschwand aus der Tür.

Tamara schaute mir tief in die Augen, gab mir einen Kuss. "Das meine ich ernst!", sagte sie. "Willst du mich? Willst du mit mir zusammen sein? Mit uns?"

"Das will ich", sagte ich, war mir im klaren darüber, dass ich innerlich noch ziemlich zerrissen war. Es würde eine schwere Zeit für mich, für uns kommen, aber wenn sie ja sagt, könnte ich keinen Rückzieher mehr machen. "Willst du mich heiraten?", fragte ich. "Ich frag das immer nur ein einziges mal."

"Klar will ich das! Ich liebe dich schon lange! Bloß gut, dass du Anna-Marie nicht geheiratet hast, sonst wärst du jetzt ein Bigamist! Und jetzt muss ich erst mal was essen, sonst überstehe ich den Tag nicht."

Ich hatte jetzt bestimmt leuchtende Augen. Sie hatte ja gesagt! Und sie liebte mich! Als ich damals zur Firma kam, hatte ich mich auch gleich in sie verliebt, das aber unterdrückt, denn da war ich ja mit Anna-Marie zusammen. Dann bekam ich einen Schreck! Es war schon 8 Uhr. Arbeitsbeginn! "Müsstest du nicht längst los?", fragte ich.

"Nee, heute hab ich frei von letztem Samstag. Wir können also gleich wieder ins Bett. Willst du?"

Wahrscheinlich schaute ich jetzt ziemlich blöde, aber dann schaltete ich und sagte. "Ich und mein Schwanz kann es kaum erwarten!". Tamara blickte mich jetzt lüstern an, während sie sich ein Toastbrot rein schaufelte.

Mein Gott, sie hatte ja gesagt!!!!!! Was für verrückte Tage!

[Ende]

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Die Entstehungsgeschichte ist vielleicht noch interessant.

Der Auslöser der Idee war ein Interview, ich glaube aus einer Tageszeitung mit einer Schauspielerin. Die berichtete, dass ihr damaliger Freund vor Ewigkeiten einen Heiratsantrag gestellt hatte und sie hatte den damals abgelehnt, und hatte ihn dann viel später doch noch geheiratet. Das wäre nun wohl als Geschichte hier nicht so intereressant gewesen aber ich dachte mir .... nach so einer langen Zeit staut sich ja doch so einiges Negatives an, und wie wäre es, wenn derjenige nein sagt / einen Rückzieher macht und die Sache dann eskaliert? Interessant, was dann so dabei herauskommt, oder?

Die (natürlich abgewandelte) Figur der Tamara stammt in groben Zügen aus einem Usedom Krimi. Die fand ich so Klasse, die musste auch hier rein.

Ich hoffe die Geschichte hat euch gefallen, trotzdem die Sexbeschreibungen dieses mal eher nur so angedeutet sind.

Banie



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