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Krieg und Liebe: Moderne Wikingerfrauen und der Shetland-Bus (fm:Romantisch, 16655 Wörter)

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Veröffentlicht: Aug 16 2024 Gesehen / Gelesen: 7664 / 6491 [85%] Bewertung Geschichte: 9.76 (308 Stimmen)
Zwei Schwestern verlieben sich in norwegische Widerstandskämpfer und leben ihr gefährliches Leben mit voller Inbrunst

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Krieg und Liebe - Moderne Wikingerfrauen und der Shetland-Bus

© JoeMo1619 - August 2024 ff.

Vorwort: Norwegen wurde im April 1940 von der deutschen Wehrmacht besetzt. Hintergrund war ein Wettlauf mit Großbritannien, das zeitgleich versuchte, das Deutsche Reich von den über den eisfreien Nordmeerhafen Narvik laufenden Eisenerzlieferungen aus dem schwedischen Kiruna abzuschneiden, die kriegsentscheidend wichtig für die deutsche Rüstungsindustrie waren. Der norwegische König und seine demokratisch gewählte Regierung flohen nach London, als Ersatz setzte das Deutsche Reich zunächst Reichskommissar Terboven ein, der wiederum Anfang 1942 das Amt des Ministerpräsidenten mit dem Führer der norwegische Faschisten Vidkun Quisling besetzte. Der norwegische Widerstand gegen die deutsche Besatzung und ihre norwegischen Unterstützer war hart, gefährlich und blutig. Er wurde den gesamten zweiten Weltkrieg logistisch und personell von Großbritannien aus mit Hilfe von Schifflieferungen unterstützt, die den kürzesten Weg von den schottischen Shetland-Inseln an die insel- und fjordreiche Küste Norwegens nahmen. Dieser Shuttle-Service bekam den Namen "Shetland Bus"; er lieferte Waffen, Munition, Agenten und Funkausrüstung nach Norwegen und nahm wichtige Informationen sowie Flüchtlinge aller Art mit auf den gefährlichen Rückweg.

Die Erzählung:

Am 9. April 1943 jährten sich der deutsche Angriff und die anschließende Besetzung Norwegens zum dritten Mal.

Hedda Hansen, 29 Jahre alt und eine hochgewachsene Frau mit langen, blonden Haaren, die sie in der Regel zu zwei Zöpfen geflochten wie einen Kranz um ihren Kopf legte, war somit seit genau drei Jahren Witwe. Ihr Ehemann Hans war genau an diesem Tag als norwegischer Offizier bei den Kämpfen gegen die anrückenden deutschen Wehrmachts- und Marineeinheiten um Bergen gefallen. Seither zog sie ihre nun 7 und 5 Jahre alten Jungen allein groß und verdiente den Lebensunterhalt für ihre kleine Familie als Krankenschwester in der örtlichen Arztpraxis von Straume, dem kleinen Verwaltungszentrum der Gemeinde Øygården, 15 Kilometer westlich von Bergen.

Die über die ersten drei Kriegsjahre anhaltenden dramatischen Erfolge der deutschen Wehrmacht, Kriegsmarine und Luftwaffe bei der Eroberung Europas hatten den anfangs starken Freiheits- und Widerstandswillen der Norweger deutlich geschwächt. Viele Norweger hatten innerlich ihren erschöpften und erzwungenen Frieden mit der von norwegischen Faschisten gebildeten Regierung in Oslo geschlossen, die ebenfalls seit 3 Jahren unter der Überwachung und Führung des deutschen Reichskommissars Terboven stand. Erst die verheerende Niederlage der Wehrmacht in Stalingrad zwei Monate zuvor hatte die Hoffnung aufkommen lassen, dass die Nazi-Herrschaft nicht ewig anhalten würde, auch wenn lediglich die heimlich gehörten Nachrichten der BBC ein ehrlicheres Bild über den Kriegsverlauf ermöglichten.

Hedda hatte wie viele Norweger entlang der Küste eigene verwandtschaftliche Beziehungen nach Schottland. Ihre zwei Jahre ältere Schwester Margarethe hatte sechs Jahre zuvor einen schottischen Seeoffizier der Handelsmarine geheiratet und war nach Wick in Caithness umgesiedelt. Ihr vier Jahre jüngerer Bruder Jens Oscar war nach dem erfolglosen Kampf gegen die vordringenden deutschen Einheiten zusammen mit den englischen Soldaten von der Royal Navy mit evakuiert worden und somit der Gefangenschaft entgangen. Jens Oscar hatte sich nach kurzer Zeit in der in die Royal Navy eingegliederten norwegischen Marine freiwillig für die neu gebildete Einheit gemeldet, die von den Shetland-Inseln aus eine geheime Schiffsverbindung an die norwegische Küste aufbaute und betrieb. Dabei nutzte diese Einheit einfache norwegische Fischerboote, die in nennenswerter Zahl vor der deutschen Besatzung nach Schottland geflohen waren. Diese getarnten Fischerbootfahrten hatten zwei ernsthafte Feinde: erstens die deutsche Luftwaffe und Kriegsmarine, die die norwegische Küste sicherten und zweitens einen noch gefährlicheren Feind: die raue und stürmische nördliche Nordsee, die hier in das noch rauere Nordmeer überging.

Welcher der beiden Feinde den Ehemann von Heddas engster Freundin Selma Wergeland im Winter 1942 den nassen Tod gebracht hatte, wusste niemand. Ihr Mann war Kapitän eines der Fischerboote des Shetland-Buses, wie

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