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Meine Schwiegertochter (fm:Romantisch, 5635 Wörter) [1/3] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Sep 18 2024 Gesehen / Gelesen: 10470 / 8725 [83%] Bewertung Teil: 9.27 (200 Stimmen)
Eine lange Geschichte einer späten Liebe und ihre Erfüllung in der Fremde

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1. Teil Vergangenheit

Ich sitze hier in meinem Haus und denke noch immer mit völligem Unverständnis an die Unterredung mit meinem Chef. Er hatte mir mit wirklich herzlichen Worten für die Erfüllung des letzten großen Auftrages in Italien gedankt und auch eine wirklich sehr gute Prämie angewiesen und dann hatte er mich in einen langen Urlaub geschickt. Meine Bitten und Einwände hatte er einfach vom Tisch gewischt.

"Klaus, ich weis, dass du lieber gleich wieder zur nächsten Großbaustelle fahren würdest, aber es geht nicht. Auf deinem Stunden- und Urlaubskonto steht eine Zahl, die ich nicht mehr übersehen kann und darf. Du hattest seit dem Tod deiner Frau nicht einen Tag Urlaub und auch sonst keine Fehlzeiten. Nur gewühlt und gewühlt. Nicht, dass das nicht gut für die Firma war, aber wir wollen dich auch weiterhin für besondere Aufgaben haben und dafür musst du fit sein. Also ab und komme bitte erst in einem halben Jahr wieder zur Arbeit. Und dann geht es weit weg. Der nächste große Auftrag wartet dann schon auf dich. Und keine weitere Diskussion."

Ich weis ja, dass er nicht Unrecht hat, aber was soll ich ein halbes Jahr machen und wo soll ich diese Zeit verbringen. Hier in meinem Haus holten mich nur die Erinnerungen ein und machten mich traurig.

So glitten meine Gedanken zurück in die Vergangenheit. Ich wurde 1970 in der DDR, in Heiligenstadt im Eichsfeld geboren. Meine Eltern waren einfache Leute und wenn ich mich an sie erinnere, sah ich immer ein glückliches Paar vor mir, Vater arbeitete in der LPG-Werkstatt als Schlosser und Meister und meine Mutter war Lehrerin in der EOS, Erweiterte Oberschule, heute Gymnasium, in Heiligenstadt. Beide waren auf Befehl der damaligen Bezirksverwaltung in das Eichsfeld geschickt worden und passten eigentlich so gar nicht hier rein. Auch wenn Mutter das Parteibuch der damals in der DDR herrschenden Partei besaß, würde ich sie in Erinnerung als Freigeist bezeichnen. Die Einwohner des kleinen Örtchen, in dem wir wohnten, waren aber strenggläubige Katholiken, die jeden Sonntag zur Kirche eilten. Das es mit der gottgerechten Lebensweise nicht immer so weit her war, bekam ich erst später mit.

Die LPG wurde durch einen ehemaligen Großbauern des Ortes geleitet, der sich schnell an die herrschenden Bedingungen angepasst hatte und von dem man sagte, dass er seine Mutter verkaufen würde, wenn sie genug Geld einbrächte. Er führte die LPG wie ein Gutsherr. Nicht zum Nachteil der Mitglieder und nicht zu seinem Nachteil. Wenn die Ergebnisse der LPG nicht so gut gewesen wären, hätte er sich auch nicht auf seinem Posten halten können. Aber so wurde er nicht nur geduldet sondern auch hofiert. Es hatte sich also für ihn nicht viel geändert, nein er war noch mächtiger als vorher.

Das Haus, dass jetzt mir gehört, war sein Elternhaus und hier wohnte er mit seiner Frau, der einzigen Tochter, dem 2 Jahre älteren Sohn und seinen Eltern, schon recht betagte Leute. Seine Frau war eine durch die ständige schwere Arbeit gezeichnete Frau, die ihren Seelenfrieden in der Kirche fand. Ihre Tochter Ingrid war eine kleine Schönheit, die schon bald genau wusste, wie sie auf Männer wirkte. Der Sohn kam so gar nicht nach seinem Vater. Während der ein Mann wie ein Baum war und auch so auftrat, war Elias ein Hänfling, der nicht nur gehänselt, nein auch von seinem Vater verspottet wurde.

Nur in der Kirche fand er Ruhe und wohl auch Zufriedenheit. Leider nicht genug, denn als Ingrid 12 Jahre alt war, fand man ihn in der Scheune. Er hatte sich das Leben genommen. Seine Mutter zerbrach an diesem Geschehen und folgte ihm 3 Jahre später. Sie starb einfach so, als wenn eine Kerze erlischt.

Nach dem Tode der Mutter kamen oft junge Frauen ins Haus und führten angeblich den Haushalt. Das hörte erst auf, als Ingrid 18 Jahre alt war und zu einer wirklich schönen jungen Frau herangewachsen war.

Zwischenzeitlich war ich mit der Schule fertig und da ich so gar keine Ader für die Landwirtschaft hatte, war ich zum Bau gegangen und lernte dort den Beruf des Betonbauers. Es brachte mir viel Spaß und da ich nicht dumm bin, schaffte ich den Abschluss mit Auszeichnung und durfte studieren.

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