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Eingeschneit (fm:Gruppensex, 9088 Wörter)

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Veröffentlicht: Dec 03 2024 Gesehen / Gelesen: 10930 / 9425 [86%] Bewertung Geschichte: 9.67 (137 Stimmen)
Einen Tag vor Silvester gerät der Linienzug durch die nördlichen Highlands in einen Schneesturm und bleibt in einer Schneewehe stecken. Für die 12 Menschen an Bord entsteht das wildeste Jahresende ihres Lebens.

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eng liiert war. Seine beiden älteren Schwestern, die mit ihren eigenen Familien an der englischen Südküste lebten, hatten von einem Weihnachtsbesuch Abstand genommen.

Keith und ich wärmten uns erst einmal mit einem starken Assam-Tee sowie einem kleinen Old Pulteney-Whisky aus der einzigen Distillery in Caithness. Dabei registrierten wir, dass der Schneefall seit unserer Rückkehr noch dichter geworden war, zudem fiel er durch den jetzt bereits stürmischen Wind nahezu waagerecht.

"Wird knackige Schneeverwehungen geben", kommentierte Keith gelassen. "Gut, dass wir hier im Warmen sitzen, über eine gut gefüllte Vorratskammer und mehr als ausreichenden Getränkevorräte verfügen."

"Von uns muss in den nächsten Tagen niemand fortfahren", grinste ich meinen Sohn an. "Ich hätte nichts gegen einen richtigen Winter. Der letzte liegt schon viele Jahre zurück."

An diesem vorletzten Tag des Jahres hatte sich Scotrail, die private Eisenbahngesellschaft, die alle schottischen Eisenbahnverbindungen betrieb, entschieden, trotz der gelben Wetterwarnung den fahrplanmäßigen Mittagszug von Wick über Thurso nach Inverness losfahren zu lassen. Der zwanzig Jahre Dieseltriebwagen hatte Wick in Caithness um 12.34 Uhr verlassen, Lokführer war der fünfzigjährige Andrew Douglas, der diese Strecke seit mehr als zwanzig Jahren befuhr. Einzige Zugbegleiterin war die neunundzwanzigjährige Morgan Mackay, eine geschiedene und alleinerziehende Mutter von zwei Schulkindern; der Trolley, der normalerweise die Zugpassagiere mit Tee, Kaffee und kleinen Snacks versorgte, war diesmal aufgrund Personalmangels nicht mit an Bord. Hatte Andrew Douglas in den beiden nördlichen Hafenorten Wick und Thurso nur geringen Schneefall registrieren können, änderten sich die Wetter- und Fahrbedingungen von Kilometer zu Kilometer massiv. Die lange und permanent ansteigende Bahnstrecke hinter dem Bahnhof von Georgemas Junction war mehr und mehr mit Schnee bedeckt, trotz höchster Motorenleistung kroch der Dieseltriebwagen mit teilweise durchdrehenden Antriebsräder langsam zum Scheitelpunkt in Forsinard.

"Ich hoffe, wir bleiben nicht stecken", kommentierte Andrew die schwieriger werdenden Fahrumstände zu Morgan, als diese nach der Fahrkartenkontrolle der insgesamt zehn Bahnreisenden ins Führerhaus kam.

"Ist Dir das schon einmal passiert?"

Andrew lachte kurz aus. "Sicherlich fünfzehn Jahre her. Zwischen Ardgay und Lairg, der Zug hat drei Tage in einer Schneewehe festgesteckt. War ein einmaliges Erlebnis." Der Lokführer grinste die auch in Uniform attraktive Zugbegleiterin an. "Wir haben dann im Zug eine Art Biwak aufgeschlagen und sind über einen Hubschrauber der Army mit Essen und Trinken versorgt worden."

"Wir voll war der Zug damals?"

"Ein paar Passagiere mehr als heute, wir kamen ja von Süden. Aber die haben das mit ganz guter Stimmung aufgenommen. Für die erste Nacht hatten wir noch unseren voll bestückten Tee-Trolley, wir hatten heiße und kalte Getränke, Toiletten und genug Platz, damit sich die Passagiere zur Nacht auf mehreren zusammenhängenden Plätzen ausstrecken konnten. Jedenfalls haben sich nach drei Tagen fast alle guten Mutes von mir verabschiedet."

Dann kehrte Ruhe im Führerhaus ein, während Andrew konzentriert durch das dichte Schneegestöber auf die Gleise schaute und dem immer wieder aufjaulenden Dieselmotor lauschte, der die durchdrehenden Antriebsräder zu kompensieren versuchte.

Mit jedem mühsam erkämpften Bahnkilometer wuchs die Verspätung von Andrews Zug. "Der Kollege wird in Helmsdale lange warten müssen, bis er auf die einspurige Strecke hier auffahren kann", kommentierte Andrew leise das Schneckentempo und entschloss sich, die Streckenleitung in Inverness zu informieren. "Sehr schwierige Fahrbedingungen beim Aufstieg nach Forsinard", berichtete er. "Wir sind nur halb so schnell wie im Fahrplan vorgegeben. Gegenzug muss in Helmsdale warten."

Die Fahrdienstleitung in Inverness war überrascht. "Hier ist noch überhaupt kein Schnee gefallen", kam als Antwort. "Alles fahrplanmäßig."

Am Bedarfshaltepunkt im mittlerweile schneeweißen Altnabrec muss Andrew zum ersten Mal stoppen und zurücksetzen, um im zweiten Anlauf eine sich schnell aufbauende Schneewehe zu durchstoßen. "Mir schwant Übles", brummte er zu Morgan, die wieder ins Führerhaus zurückgekehrt war. "Wenn die Schneeverwehungen in diesem Tempo zunehmen, bekommen wir ernsthafte Probleme."

Die Zugbegleiterin blieb zunächst stumm und starrte über Andrews Schulter nur in das dichte Schneegestöber, das vor den schnell wischenden Scheibenwischer im Fahrlicht des Triebwagens zu sehen war. "So einen Schneesturm habe ich im Dienst noch nie erlebt", kommentierte sie schließlich. "Das scheint ein richtiger Blizzard zu werden."

"War nur eine gelbe Warnung." Andrew zeigte mit seinem Zeigefinger in Richtung der Fahrstrecke. Das hier ist mindestens orange, wenn nicht gar rot! Und dann wären wir gar nicht abgefahren." Er hörte sich zugleich sorgenvoll und stinksauer an. "Ein Zugführer ist für seine Passagiere genauso verantwortlich wie ein Pilot. Nur das wir nicht vom Himmel fallen können." Dann brabbelte er nicht verständlich, aber mit tief verärgertem und zugleich sorgenvollen Tonfall vor sich hin.

Die beheizten Weichen vor dem sehr kurzen zweigleisigen Bahnstück im Bahnhof von Forsinard lagen mittlerweile unsichtbar unter der dichten Schneedecke, funktionierten aber noch einwandfrei. Ganz langsam fuhr der Triebwagen auf das richtige Gleis, neu zusteigende Fahrgäste waren nicht zu erkennen. Das kleine Wartehäuschen am Gleis nach Inverness war vom Schneesturm bereits vollständig zugeschneit, auch das alte Bahnhofs-Cottage am gegenüberliegenden Gleis nach Thurso lag dunkel und verlassen da.

Andrew deutete mit seiner Hand durch die vordere Windschutzscheibe auf die weiße Wand, die sich direkt hinter dem Straßenübergang im Scheinwerferlicht des Triebwagens abzeichnete. Die beiden Halbschranken waren heruntergegangen, die Warnblinkleuchten der Andreaskreuze ergaben ein zusätzlich gespenstiges Bild, was durch die hupenden Warnsignale des Bahnübergangs unterstrichen wurde. "In die Wehe fahre ich diesen Zug nicht hinein", schlug Andrew schließlich mit der flachen Hand auf seinen Lokführertisch. "Im schlimmsten Fall wirft mich diese Schneewehe sogar aus den Gleisen." Er griff zum Funkgerät, nahm Kontakt mit der Fahrdienstleitung auf und diskutierte die Lage.

"Weiter geht es hier auf keinen Fall", fasste er seine Eindrücke zusammen. "Und ob ich den Zug noch gefahrlos nach Thurso zurückbringe, muss ich auch bezweifeln. Die Schneewehen bei Altnabrec waren schon vorhin kaum passierbar."

Schließlich stimmte die Fahrdienstleitung seinem Vorschlag zu, die weitere Wetterentwicklung im Bahnhof von Forsinard abzuwarten. Der Triebwagen stand sicher auf einem Ausweichgleis, so dass gegebenenfalls ein Schneeräumzug gefahrlos passieren konnte.

Andrew informierte über die Lausprecheranlage die zehn Zugpassagiere, dann ging Morgan durch die beiden Wagen und sprach mit jedem Passagier einzeln. Die Passagiere nahmen die Nachricht relativ gelassen auf. "Kann man nichts machen", zuckten sie fast alle mit den Schultern. Ihre abendlichen Anschlusszüge ab Inverness würden sie ohnehin verpassen. Nur Dr. Katarina Bryzch war kreuzunglücklich. "Ich habe morgen früh Dienst im Raigmore Hospital", stöhnte sie nervös. "Ich war nur zur Aushilfe über Weihnachten im Krankenhaus in Wick. Und über die Feiertage sind alle Abteilungen knapp mit Ärzten. Wenn da nur einer ausfällt, bedeutet das gleich eine große Krise." Sie versuchte mit ihrem Mobiltelefon, ihr Krankenhaus zu erreichen. Aber ihr Provider hatte an diesem einsamen Highland-Ort keine Verbindung. Und der über zwanzig Jahre alte Zug hatte kein eigenes WiFi-System, in das die Fahrgäste einloggen konnten.

"Nehmen Sie mein Mobiltelefon", reichte Morgan ihr Mobiltelefon. "Das funktioniert hier."

Die Ärztin nahm erleichtert das Angebot an und informierte auf diesem Weg erst einmal das Krankenhaus über ihre Verspätung.

Zwei Stunden später war der stehende Zug auf der windzugewandten Seite bereits dick eingeschneit. "Hier oben gibt es doch in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof das Hotel", meinte Morgan schließlich zu ihrem Zugführerkollegen, nachdem sie ihre Situation erneut diskutiert hatten. "So wie ich die Lage hier einschätze, stecken wir hier möglicherweise für Tage fest. Ob das Hotel im Moment geöffnet hat?"

Andrew Douglas zuckte mit seinen Schultern. "Weiß ich nicht. Normalerweise machen hier alle Hotels im Winter zu. Die meisten Hotelbesitzer fahren dann auf die Kanarischen Inseln oder nach Thailand, um Kraft für die nächste Saison zu tanken."

"Soll ich mal nachschauen, ob jemand da ist. Wäre für die Passagiere und uns sicherlich angenehmer, diesem Schneesturm in einem Hotel, statt in einem Eisenbahnwaggon zu überstehen. Zudem haben wir praktisch nichts zu essen und trinken an Bord."

Andrew dachte nach. "Keine schlechte Idee. Willst Du Dich zum Hotel durchkämpfen?"

"Wer sonst? Du musst beim Zug bleiben."

"Dann nehme die große Stablampe mit. Dann hast Du wenigstens gutes Licht. Auch wenn das bis zum Hotel nur zwei- bis dreihundert Meter sind."

Wenig später hatte Morgan die Passagiere von ihrem Vorhaben informiert und den Zug durch die Fronttür verlassen. Der Schneesturm blies ihr auf den wenigen Metern zum Hotel hart ins Gesicht und lagerte sehr schnell Schneekristalle in dem Fellkranz ihrer Kapuze an.

Das leuchtend weiß gestrichene Hotel lag vollständig im Dunkeln, lediglich die feuerpolizeilich vorgeschriebene Notbeleuchtung erhellte den Eingangsbereich und die gläserne Loggia rechts neben der Rezeption. Morgan war im ersten Moment sehr erleichtert, dass die im Windschatten liegende Eingangstür nicht verschlossen war und sich problemlos öffnen lies.

"Hallo", rief sie zunächst laut, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. Sie erhielt keine Antwort. Dann sah sie die Klingel an der Rezeption und drückte sie zweimal.

Wenig später ging im hinteren Bereich des Hotels das Licht an und Maggie Macintosh erschien an der Rezeption. "Oh mein Gott", rief sie, als sie die verschneite Morgan in ihrer Dienstjacke erkannte. "Ist was passiert?"

"Ja und nein". Morgan streifte die Kapuze von ihrem Kopf und schüttelte ihren Kopf. "Ich bin die Zugbegleiterin des Mittagszugs aus Wick. Wir sind hier im Bahnhof vor einer gewaltigen Schneewehe gestrandet. Es geht nicht mehr vor und zurück."

Maggie schlug ihre Hände zusammen. "Weiß die Betriebsleitung von Scotrail Bescheid?"

"Ja. Der Zugführer hat sie informiert. Die Anweisung lautet, nicht mehr weiterzufahren. Sonst besteht die Gefahr, dass wir irgendwo auf der einspurigen Strecke nach Helmsdale liegenbleiben."

Maggie dachte kurz nach. "Wieviel Menschen sind denn im Zug?"

"Zehn Passagiere, der Zugführer und ich. Wir haben außer den persönlichen Getränk- und Essenvorräten der Passagiere nichts an Bord. Auf den Trolley mussten wir heute aus Personalmangel verzichten."

"Warten Sie einen Augenblick", sagte Maggie zu Morgan. "Ich hole mal eben meinen Mann dazu." Mit diesen Worten verschwand sie wieder in Richtung ihrer Privatwohnung und kam kurz darauf mit der gesamten Hotelfamilie nebst Helfern zurück.

"Sie sind mit insgesamt zehn Passagieren und zwei Eisenbahnern in Forsinard gestrandet?" fragte ich Morgan noch einmal direkt.

"Ja. Und wir haben praktisch nichts zu essen und trinken dabei. Nur die persönlichen Reisevorräte."

"Gut!. Beziehungsweise nicht gut." Maggie ergriff wieder das Wort. "Unser Hotel hat dreizehn Doppelzimmer. Die Heizung im Hotelbereich ist auf 12 Grad eingestellt, aber wir können sie sofort wieder in Betrieb nehmen. Dauert zwei, drei Stunden, bis der Hotelbereich wieder durchgewärmt ist. Dann haben auch alle Zimmer warmes Wasser."

"Und wir haben genug Essen und Trinken für so eine relativ kleine Gruppe. Da müssen wir halt ein wenig improvisieren", ergänzte ich. "Aber das ist ja ein echter Notfall."

"Wir schlagen vor", ergriff Maggie wieder ganz Hotelmanager das Wort, "dass Sie Ihren Zug mit ihrem Gepäck evakuieren und ins Hotel kommen. Ich befürchte, dass Sie alle hier mehr als eine Nacht festsitzen. Der Schneesturm soll die ganze Nacht weitergehen. Und das ist ganz leichter, trockener Schnee. Der kann sich hier oben auf bis zu drei Metern auftürmen. Da braucht Scotrail eine Schneefräse, um durchzukommen."

Morgan nickte. "Ich weiß gar nicht, ob wir in den nördlichen Highlands überhaupt eine eigene Schneefräse haben", bemerkte sie skeptisch.

Maggie schaute unseren Sohn an. "Du gehst am besten mit der Zugbegleiterin zurück zum Bahnhof und hilfst den Leuten, hierher zu kommen." Dann schaute sie wieder Morgan an. "Und dann reden Euer Zugführer und ich von unserem Telefon mit der Betriebsleitung in Inverness und finden ein Notarrangement."

Kurz darauf stapften Morgan und Keith die wenigen hundert Meter durch den sich auftürmenden Schnee Richtung Bahnhof, während Maggie sich mit Martina daran machte, den Hoteltrakt bezugsfertig zu machen. Parallel dazu holte ich meine polnische Küchenhilfe Krystina Kaczmarek aus ihrem kleinen Apartment, um erst einmal ein schnelles Abendessen für die Gestrandeten zu organisieren.

Eine gute halbe Stunde später standen die zehn Passagiere mit dem größten Teil ihres Reisegepäcks im Eingangsbereich des Hotels und warteten auf Maggies Anweisungen.

"Wieviel Einzelreisende und wieviel reisende Paare sind unter Ihnen?" versuchte Maggie erst einmal den tatsächlichen Zimmerbedarf zu klären. Nachdem sie mit der Erfassung durch war, fasste sie noch einmal zusammen. "Sie sind also drei zusammen reisende Paare, die jeweils ein Doppelzimmer belegen. Dazu kommen vier Einzelreisende und die beiden Scotrail-Angestellten." Sie schaute sich um und erntete kollektives Kopfnicken. "Das wären dann also neun Zimmer, die benötigt werden." Sie klatschte in ihre Hände. "Dann kommen Sie bitte einzeln oder paarweise zu mir an die Rezeption, so dass ich ihre Zimmerschlüssel ausgeben kann. Ich bitte Sie zudem, jeweils den Meldeschein auszufüllen. Hinsichtlich der Bezahlung gehe ich davon aus, dass wir nachher ein vorläufiges Arrangement mit der Scotrail-Betriebsleitung treffen werden. Ist immerhin ein Notfall."

Die zehn Passagiere stellten sich diszipliniert in einer Reihe auf, so dass Maggie die Formalitäten problemlos erledigen konnte. Sie wirkten alle sehr erleichtert, die Nacht nicht hungrig und durstig im Zug verbringen zu müssen und brachten dies auch beim Check-In zum Ausdruck.

Bevor das erste Paar auf ihr Zimmer verschwand, kehrte ich mit einem kollektiven Vorschlag aus der Küche zurück. "Wir sind naturgemäß nicht darauf vorbereitet, heute Abend ohne Vorwarnung zwölf Gäste versorgen zu müssen", richtete ich das Wort an die Gestrandeten. "Wir haben mal eben unsere verfügbaren Vorräte für ein schnelles, improvisiertes Abendessen gecheckt und können Ihnen in circa neunzig Minuten eine schmackhafte Spaghetti Bolognese mit erstklassiger Wildfleischsauce anbieten. Ist von Ihnen jemand Vegetarier, so dass er oder sie eine fleischlose Sauce bevorzugt?" Zu unserer Erleichterung akzeptierten alle zwölf Gäste eine vollständige Sauce. Mit dieser Abstimmung eilte ich wieder in die Küche, wo Krystina bereits mit den Vorbereitungen angefangen hatte.

Die Heizung in unserem kleinen Restaurant als auch in der Hotelbar hatte nach den angekündigten neunzig Minuten für genügend Wärme gesorgt, als unsere Notfallgäste nacheinander eintrudelten und Platz nahmen.

"Der Zugführer und ich haben in der Zwischenzeit mit der Betriebsleitung von Scotrail in Inverness telefoniert", verkündete Maggie, als alle Reisenden eingetroffen waren. "Ihre Hotel- und Verpflegungskosten werden von Scotrail übernommen, nur Ihre Getränke hier im Restaurant oder an der Bar müssten Sie bitte selbst bezahlen." Spontan brandete freundlicher Applaus der spürbar erleichterten Passagiere auf.

"Es ist so lieb, dass Sie uns so spontan Zuflucht gewähren", sprach eine ältere Dame meine Frau an. "Ich glaube, dass der Zug länger als eine Nacht feststecken wird. Und das wäre für uns sehr hart geworden."

"Danke", antwortete Maggie erfreut. "Ist ja nun auch wirklich ein außergewöhnlicher Notfall."

Keith und Martina trugen nun mehrere große Schüsseln mit dampfenden Spaghetti sowie einer herrlich duftenden Wildfleisch-Sauce auf. Wir hatten einen großen Vorrat unserer eigenen Wildfleischbestände, auf die wir zurückgreifen konnten und besaßen aufgrund der umfassenden Weihnachtsbuchung noch einen genügenden Vorrat an frischer Paprika und Knoblauch als auch an italienischem Hartkäse. Lediglich mit frischem Salat konnten wir nicht dienen.

Unsere Spontangäste machten sich mit großem Hunger und viel Begeisterung über das improvisierte Abendmahl her. Dabei stieg der Geräuschpegel der zunehmenden Unterhaltung von Minute zu Minute an. Die sich bis zu diesem Abend untereinander fremden Reisenden waren zu einer Notgemeinschaft geworden, die vermutlich auch den kommenden Silvesterabend ungeplant im Forsinard Hotel verbringen würde. Kein Anwesender war an diesem Abend in der Lage, die Dauer des Notaufenthaltes in der Einsamkeit des fast menschenleeren Naturschutzgebietes abzuschätzen.

Zum Ende des Abendessens luden Maggie und ich unsere Überraschungsgäste noch zu einem Umtrunk in die Hotelbar ein. Nachdem wir jeden Gast mit einem Getränk versorgt hatten, ergriff meine Frau noch einmal das Wort.

"Wir sind heute Abend unter ziemlich einzigartigen Umständen hier in unserem Hotel zusammengekommen. Damit wir für die nächsten Stunden und vielleicht Tage wissen, wer mit uns dies Notquartier teilt, sollten wir vielleicht eine kurze Vorstellungsrunde machen."

Maggies Vorschlag fand sofort allgemeine Zustimmung.

"Gut", ergriff Maggie wieder das Wort. "ich mache einfachheitshalber den Anfang. "Ich bin Maggie Macintosh, dies ist mein Mann Fred und dort ist mein Sohn Keith mit seiner Freundin, unserer Hotelhilfe Martina Kulikova. Unsere Küchenfee Krystina räumt noch die Küche auf und macht bereits Vorbereitungen für Ihr Frühstück.

"Danke", ergriff der Zugführer als Erster das Wort. "Danke, dass Sie uns mit so großer Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft in Ihrem Hotel aufgenommen haben. Auch im Namen von Scotrail. Wir tun alles, um diese missliche Situation für unsere Reisenden so erträglich wie möglich zu machen." Er nahm eine kurzen Schluck aus seinem Bierglas. "Ich bin Andrew Douglas aus Wick in Caithness, fünfzig Jahre alt, seit mehr als fünfundzwanzig Jahren Zugführer und bin nun zum zweiten Mal in meinem Berufsleben vor einer Schneewehe stecken geblieben. Beim ersten Mal vor vielen Jahren haben wir Hubschrauber gebraucht, um unsere Reisenden zu versorgen. Diesmal haben wir mit unserem Nothalt in Forsinard und durch die große Hilfe im Forsinard Hotel ungleich bessere Bedingungen gefunden." Er schaute seine Zugbegleiterin an, um die Vorstellungsrunde fortzusetzen.

"Morgan Mackay. Ebenfalls aus Wick, neunundzwanzig Jahre alt. Alleinerziehende Mutter von zwei Mädchen, die Gottseidank heute Abend ihre Oma zu Gast haben, so dass ich mir keine Sorgen machen muss."

Durch einfaches Kopfnicken wurde die Runde zwanglos fortgesetzt:

"Dr. Katarina Bryzch, Krankenhausärztin im NHS", begann die circa Mitdreißigerin neben Morgan, "eigentlich auf dem Weg vom Weihnachtsdienst im Wick General Hospital zum Neujahrsdienst im Raigmore Hospital in Inverness." Sie hob ein wenig hilflos ihre Schultern, fast um sich zu entschuldigen. "Sieht so aus, dass ein Kollege meinen Dienst übernehmen muss." Sie schaute den jungen Mann neben sich an, um die Vorstellungsrunde fortzusetzen.

"Peter Mackenzie, 23 Jahre alt, Student in St. Andrew, auf dem Weg zur Silvesterfete in unserem College." Auch er zuckte mit den Schultern und grinste. "Mal sehen, ob wir stattdessen nicht hier eine tolle Silvesterfete organisieren können. Sieht ja nicht so aus, dass wir bereits morgen weiterreisen können." Peters letzten Worte wurden mit einem leichten Stöhnen kommentiert. Er hatte die Befürchtungen anderer Passagiere ganz direkt ausgesprochen.

"Jack Bond", stellte sich der neben ihm stehende, hochgewachsene Afro-Amerikaner vor. "Komme aus New Orleans und schreibe derzeit an meiner Promotion an der Heriot-Watt-Universität in Edinburgh. Bin leidenschaftlicher Jazzmusiker." Jack legte seinen Arm um die deutlich kleinere, mit langen, feuerroten Haaren ausgestattete junge Frau neben sich. "Du bist dran."

"Caren O'Leary, Papa aus Cork in Irland, Mama hier aus Sutherland. Jacks Freundin und ebenfalls an der Heriot-Watt-Universität. Promoviere in Mathematik." Sie lachte mit einem ansteckenden Lächeln die ältere Frau neben sich an, damit diese die Vorstellungsrunde fortsetzte.

"Cathrine Johnson, 53 Jahre alt, Gälisch-Lehrerin an der Farr High School in Bettyhill, verwitwet. Bin eigentlich auf dem Weg zu meiner Schwester in Fort William, um dort Hogmanay zu feiern." Für ihr Alter sah Cathrine ungewöhnlich gut aus, sie wirkte athletisch und total durchtrainiert. Cathrine war die erste Reisende, die den schottischen Begriff für die zweitägige Neujahrsfeier benutzte.

Cathrine, Maggie und ich nickten uns freundschaftlich zu. Sie hatte unsere Kinder während ihrer High School-Zeit in Gälisch unterrichtet und war uns deshalb gut bekannt.

"Henry Howard, Ingenieur im Kernkraftwerk in Dounreay", stellte sich der nächste Passagier vor. "Mit meiner Ehefrau Louise", er schaute nach links zu der neben ihm stehende blonden Frau mit einer hervorragenden DD-Oberweite "auf dem Weg zum Flughafen in Edinburgh, um in die Sonne zu fliegen."

"Was wohl nichts wird", ergänzte die Frau mit traurigem Unterton. "Ich glaube unsere Chance, unseren Flug morgen früh nach Gran Canaria zu erreichen, dürfte bei null liegen."

"Dr. Donaidh Macdonald", setzte der direkt neben ihr stehende Mann, ebenfalls ungefähr Anfang 40, fort. "Kollege von Henry in Dounreay, aber eigentlich im Lake District zu Hause, weil mein Hauptarbeitsplatz im Wiederaufbereitungszentrum in Sellafield liegt." Er schaute Jack Bond an. "Wie ich eben gelernt habe, bin ich der zweite Hobbypianist in dieser Runde. Ist das Klavier in Ihrer Bar bespielbar?" Donaidh schaute zwischen dem Klavier am Kopfende der Bar, Jack und mir hin und her.

"In der Tat", konnte ich bestätigen. "Sogar richtig gut gestimmt. Ist ab sofort zur fachkundigen Nutzung freigegeben."

"Das wird lustig", schauten sich Jack und Donaidh an. "Dann ist zumindest erst einmal für Unterhaltung gesorgt."

Zuletzt stellte sich ein ganz junges Paar vor. "Rosie Jordan", und "Georges Bonnier", nannten die beiden ihre Namen. "Wir studieren beide im ersten Jahr in Oxford und haben meine Eltern in Caithness besucht", setzte die noch wie eine Schülerin aussehende junge Studentin fort.

"Ich komme ursprünglich aus Guadeloupe", erläuterte der dunkelhäutige Franzose in akzentfreiem Upper-Class-Englisch. "Mein Vater war lange als Investmentbanker in London, wo ich auch aufgewachsen bin."

"Sehr schön", klatschte Maggie in einer für sie typischen Bewegung in ihre Hände. "Die Zimmer sind verteilt und bezogen, dürften auch mittlerweile warm genug sein. Und die Badezimmer haben jetzt mit Sicherheit warmes Wasser. Wir haben uns alle auf italienische Weise gestärkt, wer möchte, ist herzlich eingeladen, noch ein paar Stunden an der Bar zu verbringen."

"Vielen Dank", ergriff Andrew als Zugführer noch einmal das Wort. "Ich muss noch einmal mit der Betriebsleitung sprechen, um die Situation für morgen zu diskutieren. Sobald ich neue Informationen habe, gebe ich allen Anwesenden Bescheid." Mit dieser Erklärung verließ er als Einziger die Bar, alle anderen bestellten sich bei mir ein Getränk und begannen, ungezwungen und mit erstaunlich wenig Zurückhaltung und in kleinen Gruppen miteinander zu reden. Man war bereits zu einer Art Notgemeinschaft geworden.

Jack und Donaidh hatten sich in der Tat des Barklaviers angenommen und begannen, uns sehr schwungvoll, aber mit nicht störender Lautstärke abwechselnd zu unterhalten. Die beiden waren richtig gut, Jack spielte mitreißenden Boogie-Woogie, Donaidh konterte mit Beethovens "Für Elise", dass er auf kunstvolle Weise in eine Jazznummer variierte.

"Klasse", dachte ich bei mir, während ich die Bar managte. "Wenn wir hier morgen tatsächlich voll eingeschneit sind, wird das eine fantastische Silvesterparty." Dann fing ich an, mir im Kopf einen kleinen Plan für den Fall der Fälle zu machen. Immerhin hatten wir für siebzehn Menschen eine Silvesterparty zu improvisieren.

Von meinem Beobachtungsplatz hinter dem Bartresen war es hochinteressant, wie sich unsere Überraschungsgäste durcheinander mischten.

Rund ums Klavier unterhielten sich die beiden wettstreitenden Pianisten mit Jacks Freundin Caren und dem Ehepaar Howard, die wiederum mit Donaidh augenscheinlich eng befreundet waren, Jedenfalls stand in den Spielpausen Louise Howard sowohl in enger Umarmung mit ihrem Ehemann als auch mit Donaidh.

"Das scheint ein etablierter Dreier zu sein", hatte Maggie mir in einer ruhigen Minute ins Ohr geflüstert. "Jedenfalls geht die dralle Blondine in geradezu aufreizender Selbstverständlichkeit mit beiden Männern um."

"Und hat diese wundervolle Rothaarige bereits voll in die Gruppe integriert", grinste ich meine Ehefrau an. "Echt spannend zu beobachten. Musik verbindet."

Maggie grinste wissend zurück und flüsterte mir dann ins Ohr. "Wenn diese Truppe morgen Abend mit uns Silvester, sprich ein richtiges Hogmanay feiert, dann haben wir morgen Abend hier einen Swinger-Club vom Feinsten."

Wir schauten uns auf kurze Entfernung an und gaben uns einen schnellen Kuss. Wir hatten uns vor 20 Jahren in einem edlen Privatclub in der Nähe von Glasgow kennengelernt, in dem ich von Donnerstag bis Samstag die warmen und kalten Abendbuffets gestaltete und sie an der Bar arbeitete.

"Warum nicht?" war meine passende Antwort. "So etwas hatten wir in unserem Hotel noch nie."

"Puh", kam Krystina wenig später kurz hinter die Bar. "Küche ist jetzt in Ordnung und so weit wie es ging bereits fürs Frühstück vorbereitet." Sie schaute interessiert in die Bar und musterte die Gruppen, die sich gebildet hatten. "Das knistert hier aber."

"Kannst Du laut sagen", bestätigte ich. "Maggie hat mir eben zugeflüstert, dass das Oxford-Pärchen unsere Gälisch-Lehrerin einfach zu sich aufs Zimmer eingeladen hat, 'damit sie in diesem Schneesturm nicht so alleine ist." Ich grinste diesmal Krystina an. "Ist das nicht süß?"

Krystina schaute sich jetzt die angesprochene Lehrerin gezielt an, die mit Rosie in enger Körperfühlung den dunkelhäutigen und wahnsinnig smart wirkenden Franzosen in ihre Mitte genommen hatten.

"Maggie sagte mir vorhin, dass alle drei sehr körperbewusste Sportler sind", erzählte ich noch zusätzlich. "Von Cathrine Johnson wissen wir ja, dass sie seit ihrer Jugend Langstrecken und Marathon läuft. Aber dies Oxford-Pärchen läuft anscheinend leidenschaftlich Querfeldeinrennen und machen dasselbe auch mit dem Fahrrad."

Krystina nickte. "Die drei sehen auch alle wahnsinnig fit aus. Wenn die einen Dreier machen würden, wäre der wahrscheinlich körperlich sehr herausfordernd."

In diesem Moment kam Andrew Douglas zurück in die Bar und machte sich bei allen Anwesenden lautstark bemerkbar. "Ich habe bis eben noch einmal eingehend mit der Zugbetriebsleitung in Inverness konferiert", begann er etwas umständlich. "Der Schneesturm hat mittlerweile auch Inverness, die südlichen Highlands bis Perth und ganz Moray- und Aberdeenshire mit viel Schnee und Schneewehen überzogen. Das Wetter soll unverändert bis morgen Vormittag anhalten und über Nacht die Lage noch deutlich verschärfen. Zudem hat das Met Office für den Abend des 31. eine weitere Schneefront angekündigt und in Teilen Schottlands die Warnstufe von gelb auf orange angehoben." Durch die anwesenden Passagiere ging ein kollektives Raunen und Stöhnen. Andrew setzte seine Erklärung fort. "Der gesamte Zugverkehr nördlich von Edinburgh und Glasgow ist eingestellt. Da auch die Hauptstraßen in den Highlands von starken Schneeverwehungen betroffen sind, gibt es auch keinen Schienenersatzverkehr mit Bussen." Er hob etwas hilflos seine Schultern und Arme. "Nach Aussage der Betriebsleitung können die Gleise Richtung Norden frühestens am 2. Januar, möglicherweise sogar erst einen Tag später wieder freigegeben werden." Andrew hatte mittlerweile einen hochroten Kopf und schwitzte kräftig. "Es tut mir sehr leid."

"Muss Dir nicht leid tun", entgegnete Dr. Donaidh Macdonald, der gerade am Klavier saß und seine tröstenden Worte mit einem Tusch untermalte. "Dank der lieben Hotelbesitzer geht es uns unanständig gut. Ich stelle mir gerade vor, wir säßen immer noch hungrig und durstig im stehenden Zug und müssten heute Nacht auf den Sitzbänken schlafen." Er spielte unter lautem, zustimmenden Gelächter einen zweiten Tusch.

"Und wenn wir schon hier wie die Schiffbrüchigen im Forsinard Hotel eingwfallen sind", ergänzte die dralle Louise Howard genauso lautstark, "dann machen wir jetzt gemeinsam das Beste daraus, greifen der lieben Hotelfamilie tatkräftig unter die Arme und gestalten uns ein unvergessliches Hogmanay."

Louises Worte wurden mit spontanem Jubel und kräftigem Applaus aufgenommen. Sie verließ ihre Gruppe am Klavier und kam zu mir an die Bar. "Erstens: habt Ihr genug Vorräte für uns Überraschungsgäste? Zweitens: wieviel Helfer braucht ihr morgen in der Küche, wenn wir gemeinsam ein improvisiertes Abendbüffet gestalten wollen?"

Ich überlegte kurz. "An Vorräten mangelt es nicht. Da wir selber jagen und fischen, haben wir einen vergleichsweise großen Fleisch- und Lachsvorrat. Kartoffeln, Zwiebeln und so etwas ist auch ausreichend da, dazu haltbare Milchprodukte aller Art. Eier haben wir auch genug, da wir unseren eigenen Hühnerstall haben," Ich lachte kurz. "Wir müssen nur den Weg dorthin freischaufeln." Ich schaute Louise direkt an. "Drei küchenerfahrene Passagiere wären schon sehr hilfreich." Louise drehte sich zu den übrigen Gästen um. "Wir brauchen noch zwei Freiwillige, die mit mir morgen unseren Chefkoch in der Küche unterstützen, ein Silvesterbüffet zu gestalten."

Es meldeten sich mit Cathrine, Caren, Morgan und Georges gleich vier weitere Helfer.

"Wenn Maggie und ich mit Krystina und Martina morgen voll im Hotel beschäftigt sind, brauchen wir auch zwei Helfer, die meinem Sohn draußen im Schnee bei der Wildfütterung und bei der Schneeräumung helfen.", setzte ich gleich nach. Sofort hatte auch Keith seine Hilfsmannschaft aus Freiwilligen zusammen.

Dann bekam ich von Henry Howard, der zu seiner Ehefrau an den Bartresen gekommen war, noch einen Zusatzvorschlag. "Ich war lange mit der Army in Paderborn stationiert. Die Deutschen haben ein wundervolles Wintergetränk, 'Glühwein' genannt. Ich habe ein wirklich leckeres Rezept im Kopf. Habt ihr einen einfachen Rotwein auf Lager, dazu Rum oder einen einfachen Whisky, Zucker, ein paar Orangen, Gewürze, und so weiter?"

"Kenne ich", antwortete ich begeistert. Ich schob Henry einen unbeschriebenen Bestellblock und einen Stift über den Tresen. "Schreib mir mal auf, was Du für siebzehn Personen benötigen würdest."

Henry nahm den Block und begann zu überlegen. "Hast Du in einer Viertelstunde."

Als ich mir dann später seine Wunschliste anschaute, konnte ich ihm mit Freude verkünden, dass lediglich die frischen Orangen in beschränkter Menge verfügbar waren. Alles andere war vorrätig. "Gut", klopfte Henry mit der Faust auf den Bartresen. "Dann bereite ich morgen Glühwein für alle vor. Wird bestimmt lustig." Er sollte recht behalten.

Der Barabend ging relativ früh zu Ende, auch aufgrund der Vorfreude auf den zu erwartenden langen Abend am darauffolgenden Tag. Unsere Überraschungsgäste verschwanden in kleinen Gruppen auf ihre Zimmer, wobei sowohl Maggie als auch ich registrierten, dass unsere Ärztin Arm in Arm mit dem zwölf Jahre jüngeren Peter Mackenzie und unsere Gälisch-Lehrerin engumschlungen mit dem Pärchen aus Oxford die Bar verließen.

"Ich garantiere Dir", scherzte Maggie abends in unserem Schlafzimmer, "das wird morgen eine ganz heiße Party." Sie kuschelte sich an mich. "Wie früher im Club."

Am nächsten Silvestertag waren wir zunächst sehr weit weg von einer heißen Party. Aus uns fünf Hotel-Eigentümern und -mitarbeitern und unseren 12 Überraschungsgästen war eine Hogmanay-Kooperative geworden, um diesen ungeplanten Jahresabschluss zu einem einmaligen Ereignis zu machen. Lediglich Andrew Douglas konferierte den ganzen Morgen mit der Zugbetriebsleitung in Inverness, um dann alle Anwesenden zu informieren, dass man wohl mindestens bis zum 2. Januar auf die Weiterfahrt warten müsste. "Die ganzen Highlands bis Perth und Stirling sind praktisch eingeschneit und durch massive Schneeverwehungen blockiert", wiederholte er mehrfach, während er von Gruppe zu Gruppe ging. "Die Öffnung der Verbindungen von Inverness nach Perth beziehungsweise Aberdeen haben Vorrang."

Andrew wirkte auf der einen Seite gestresst, dass sein Zug mit Passagieren feststeckte, andererseits wiederum sehr erleichtert, dass sie unser Hotel als Notquartier zur Verfügung hatten.

"Entspann Dich, Andrew", hatte ihn seine Zugbegleiterin aufgemuntert. "Stelle Dir vor, wir wären in Kildonan oder gar auf offener Strecke gestrandet."

Er schüttelte nur mit dem Kopf. "Nein, Morgan. Das stelle ich mir besser nicht vor. Sonst durchlebe ich einen 24-stündigen Albtraum." Dann schüttelte er sich mit dem ganzen Körper, fast wie großer Hund, klatschte mit den Handflächen auf seine Oberschenkel und verwandelte sich in einen ganz normalen Menschen. "Ich habe alles getan, mehr geht nicht. Wir sind sicher und gut versorgt. Und wir feiern gemeinsam Hogmanay. So soll es sein!"

In der Küche hatten Krystina und unsere fünf Helfer unter meiner Anleitung am späten Vormittag mit den Vorarbeiten für das abendliche Büffet begonnen. Dabei stellte sich Georges Bonnier mit seiner karibisch-französisch-englischen Lebensgeschichte als ausgesprochen talentierter Saucier heraus. "Ich habe oft meiner Mutter in ihrem Catering-Geschäft geholfen", erklärte er seine Erfahrung. "Und die Saucen haben mich am meisten interessiert, weil man damit den Geschmack von vielen Gerichten verfeinern", jetzt grinste er breit, "oder vernichten kann." Er klopfte mit seiner Faust an seinen Kopf. "Ich hoffe, ich bin heute auf der 'Verfeinern'-Seite."

Mitten in der beginnenden Büffetarbeit kam Maggie in die Küche, zog mich ein wenig beiseite und flüsterte mir ins Ohr. "Ich bin mir sicher, dass meine Vorhersage einer wilden Party eintreffen wird", lächelte sie sehr hintergründig. "Martina hat mir gerade erzählt, dass die Betten in Peter Mackenzies und Cathrine Johnsons Zimmern absolut unberührt waren, dafür sah das Zimmer des Ehepaars Howard wie ein Liebesschlachtfeld aus."

Ich konnte mir ein leichtes, wissendes Grinsen nicht verkneifen, während mein Blick zu der vollbusigen Louise Howard wanderte, die mit ihren Händen gerade aus Wild-Hackfleisch mit Gewürzen und anderen Zutaten kleine Hackbällchen formte. "Wenn Du recht behältst, wird das ein spannender, langer Abend." Ich gab Maggie einen flüchtigen Kuss und ging wieder an meine Arbeit. "Cathrine Johnson ist ein Swinger", ging mir noch durch den Kopf, während ich sie auf der anderen Seite der Küche von Kopf bis Fuß musterte. "Wer hätte das gedacht?" Allerdings musste ich mir selbst eingestehen, dass die uns seit mehr als fünfzehn Jahre bekannte Gälisch-Lehrerin durch ihre Laufleidenschaft sichtbar in guter Form war.

Unsere improvisierte Hogmanay-Party begann um 20 Uhr in gleichsam improvisierter Partykleidung. Louise Howard und Cathrine Johnson waren auf dem Weg zu einer privaten Silvesterfeier gewesen und hatten sich ähnlich wie meine Ehefrau etwas gestylt. Die anderen waren mehr oder weniger unverändert in ihrer gewöhnlichen Reisekleidung, die beiden Scotrail-Mitarbeiter in Ermangelung jeglicher Zivilkleidung weiterhin in ihrer Uniform. Keith hatte nach Absprache mit Maggie die Restaurantbestuhlung so umgebaut, dass zwei längere 8-Personen-Tische entstanden waren, genau richtig, da Krystina, Martina, Keith und ich uns verständigt hatte, die Bar abwechselnd zu besetzen, um die Getränkeversorgung sicherzustellen.

Henry Howards Glühwein war auf zwei große Töpfe verteilt, die sowohl auf dem Büffet als auch in der Bar auf Warmhalteplatten standen. Sie dufteten so anziehend, dass sich bereits mit dem Büffet die meisten Anwesenden damit versorgten.

In den ersten zwei Stunden war die Stimmung gelöst, in unserem kleinen Restaurant herrschte von der angeregten Unterhaltung ein entsprechender Geräuschpegel. Obwohl das verbliebene Büffet für nachfolgende Stärkung bis auf weiteres aufgebaut blieb, verlagerte sich die gesamte Abendgesellschaft in unsere Bar. Jack und Donaidh wechselten sich nahezu wettbewerbsmäßig an unserem Klavier ab und sorgten für eine fantastische Partyatmosphäre. Von meinem "sicheren" Platz hinter der Bar, den ich nun für die zwei Stunden bis Mitternacht fest eingenommen hatte, beobachtete ich, wie sich Maggies Vorhersage mehr und mehr bewahrheitete: es wurde eine heiße Party mit mehr und mehr Körperkontakt, zunehmend ungenierteren Streicheleinheiten und Küssen, geradezu perfekt angeheizt von Henrys Glühwein, der so guten Zuspruch fand, dass er bereits einen weiteren Topf aufgesetzt hatte.

Maggie behielt recht: unsere Gäste waren in vielfältiger Weise so heiß geworden, dass sie die kalte, weiße Realität vor unserer Tür komplett vergessen hatten.

Das erste Pärchen, das für eine Stunde fast unbemerkt verschwunden war, war für mich überraschend. Ich wusste von meinem Sohn, dass unsere polnische Küchenfee Krystina stark lesbische Vorlieben hatte; aber dass sie ausgerechnet mit Morgan, der Zugbegleiterin und allein erziehenden Mutter, einen Partner für ihre Lust gefunden hatte, hätte ich nicht erwartet. Als die beiden Frauen nach 23 Uhr nach rund einstündiger Abwesenheit plötzlich wieder auftauchten und weiter engen Körperkontakt miteinander suchten, war ich vermutlich der Einzige, der dies registriert hatte.

"Morgan hilft mir", kam Krystina zu mir an die Bar. "Wann soll ich das Büffet abräumen und die Reste kühl stellen?"

Ich ließ meine laute Stimme erschallen. "Wer noch etwas vom Büffet haben möchte, kann jetzt noch einmal zulangen. Sonst räumen wir jetzt ab und sichern den übrig gebliebenen Leckereien eine kühle Nacht."

Auf diesen 'Last Order-Call' hin, der an normalen Tagen den Beginn des letzten Alkoholausschranks ankündigte, gingen tatsächlich noch einmal ein paar Gäste in das neben der Bar liegende Restaurant und holte sich noch einen Happen. Eine halbe Stunde später räumten Krystina und Morgan ab, um rechtzeitig vor Mitternacht fertig zu sein.

Dann registrierte ich, dass Georges und Rosie zusammen mit Cathrine Johnson mit ihren Gläsern aus der Bar in unsere schwach von Notlicht beleuchtete Loggia neben der Rezeption umgesiedelt waren und sich zu dritt auf einem der grünen Chesterfield-Ledersofas bequem eingerichtet hatten. "Bequem" war wohl die richtige Bezeichnung, denn Maggie berichtete mir kurz darauf, dass der anscheinend bereits in der Vornacht erprobte Dreier in einen ziemlich hemmungslosen Infight übergegangen war. "Wenn die so weitermachen, ziehen die in der Loggia einen öffentlichen Dreier durch", murmelte Maggie. "Finde ich a) sehr mutig und b) sehr anregend."

"Der Glühwein lockerte unsere Gäste gewaltig", kommentierte ich treffend.

"Und heizt sie regelrecht an", antwortete Maggie. "Bin gespannt, wie das weitergeht.

Die "anheizende" Beobachtung galt insbesondere für Louise Howard, die geradezu hemmungslos erst mit allen vier Mitgliedern der 'Klavier'-Gruppe in permanenter, aufreizender Körperfühlung stand und dabei ihren prachtvollen DD-Busen so weit nach oben aus ihrem Dekolleté drückte, dass bereits ihre beiden, sehr groß ausgeformten Brustwarzen zur Hälfte im Freien lagen. "Wenn gleich Mitternacht durch ist, will ich das neue Jahr mit einem richtigen Gangbang begrüßen", wünschte sie sich in der letzten Jahresstunde so laut, dass es vermutlich jeder Bargast mitbekommen hatte. "Männer wie Frauen sind herzlich willkommen", setzte sie noch einen obendrauf. Sie war vom Glühwein ihres Mannes richtig tipsy geworden, aber beim besten Willen nicht unkontrolliert besoffen.

Louise kam plötzlich zu mir an die Bar und lehnte sich so weit nach vorn auf den Bartresen, dass ihre prächtige Oberweite tatsächlich voll heraus sprang. "Ups", war ihre coole Reaktion, aber sie machte keine Anstalten, ihre beiden Prachtäpfel wieder in die Verpackung zu stecken. Maggie, die bei unserer Ärztin und ihrem neuen, jungen Liebhaber saß, hatte Louises Besuch an der Bar aus dem Augenwinkel mitbekommen und gesellte sich zu uns.

Ich grinste meine Frau breit an. "Louise fragt um Erlaubnis, ihren Jahresanfangs-Gangbang in unserer Loggia ausleben zu dürfen", brachte ich Louises Wunsch ganz direkt auf den Punkt.

"Warum nicht?" zuckte Maggie mit ihren Schultern. "Ich habe schon lange keine Jahresanfangsorgie mehr beobachtet, geschweige denn erlebt." Sie legte einen Arm um Louises Schulter und zog die prachtvoll barbusige Frau zu sich hin und schaute ihr in die Augen. "Du weißt, was Du hier anzettelst?"

"Sehr genau. Und ich bin unendlich geil darauf. Erst recht, wenn wir keinen kleinen heimlichen Gruppensex auf unserem Zimmer, sondern eine richtig ordentliche Neujahrsorgie anzetteln. Ich wäre nicht überrascht, wenn in der einen oder anderen Form mehr oder weniger alle mitmachen." Louise wirkte absolut klar im Kopf, kein wenig betrunken.

"Und nun?" Ich schaute meine in dieser Hinsicht wesentlich erfahrenere Ehefrau an.

"Wir machen das, was man in so einem Fall macht: Wir machen es öffentlich." Maggie nahm zwei leere Weingläser und schlug sie ein paar Mal wie eine Glocke zusammen. "Wir haben gleich Mitternacht und begrüßen inmitten dieses Schneechaos, das uns hier so überraschend zusammengeführt hat, das neue Jahr. Hier stehen gleich Champagnergläser auf den Tresen. Bitte bedient Euch schon einmal." Keith hatte mittlerweile einige Champagnerflaschen geöffnet und begann damit, die 17 bereit stehenden Gläser zu füllen.

"Ich habe noch eine Ankündigung zu machen". Sie lächelte jetzt sehr diabolisch und ich ahnte, was jetzt kommen würde. "Auf besonderen Wunsch mehrerer Gäste erklären wir ab Mitternacht unsere Loggia zur erotischen Partyzone. Dazu ein paar uneingeschränkte Grundregeln: Erstens: Alles kann, nichts und niemand muss. Zweitens: ein 'Nein' ist ein 'Nein'. Und drittens in Abwandlung des alten Las Vegas-Spruchs: Was in Forsinard passiert, bleibt in Forsinard."

Louise stopfte gerade ihre prachtvolle Weiblichkeit in ihre Verpackung, strahlte Maggie an, umarmte sie und gab ihr einen etwas danebenplatzierten Kuss. "Danke. Das wird lustig."

Den Glockenschlag von Big Ben, den ich per Radio auf unsere Barlautsprecher übertragen ließ, begrüßte das Neue Jahr. Unsere kleine Spontangesellschaft hatte sich mit den Champagnergläsern bewaffnet, sang mit vierhändiger Klavierbegleitung in alter Tradition aus vollem Herzen das berühmte "Auld Lang Syne" und beglückwünschte sich gegenseitig mit vielen Umarmungen und Küssen kreuz und quer durcheinander.

"Und jetzt begrüßen wir das Neue Jahr mit aller Kraft", hörte ich Louises Stimme durch die Bar schallen. Sie hatte sich unterdessen von Keith eine weitere offene Champagnerflasche geben lassen und zog mit ihrer 'Klavier'-Gruppe ab in Richtung Loggia. Sie machte ihre Ankündigung tatsächlich in aller Geilheit wahr.

Für eine Augenblick herrschte zögernde Stille in der Bar und wir schauten uns mehr oder weniger alle unschlüssig an. Dann stand plötzlich unsere Ärztin auf, griff nach den Händen von Peter und Morgan und verkündete laut: "Ich habe noch nie in meinem Leben einen solchen Unsinn gemacht. Und wenn ich ihn nicht jetzt mache, werde ich es vermutlich nie wieder versuchen!" Sie schaute die beiden wechselweise an. "Kommt ihr mit?"

Beide nickten nur und waren nach wenigen Sekunden an der Hand von Katerina in Richtung Loggia verschwunden. Katerinas Entschlossenheit setzte auch die restlichen Barbesucher einschließlich meinem Sohn und unseren beiden Hotelhelferinnen in Bewegung, in dieselbe Richtung, aus der man bereits lautes Kichern und einige Rufe hören konnte.

"Und wir?" schauten sich Maggie und ich an, die nun allein zu zweit in der Bar standen.

Maggie klatschte in ihrer typischen Bewegung in die Hände. "Wir machen jetzt das, was wir in Glasgow nie zusammen gemacht haben. Wir schauen uns das an. Und wenn es uns gefällt, machen wir mit!" Sie zog mich geradezu hinter dem Tresen hervor und wir folgten mit einiger Verspätung der zunehmenden Geräuschkulisse in Richtung unserer Hotel-Loggia, die mit zwei großen Ledersofas, zwei kleinen Ledersofas und mehreren Lederstühlen gut und geräumig ausgestattet war.

"Ein Bild für die Götter", murmelte Maggie leise, als wir durch die breite Tür zur Loggia eintraten.

"In der Tat", war mein trockener Kommentar, während ich mich hinter meine Ehefrau stellte und begann, ihre auch nicht zu kleinen Brüste in beide Hände zu nehmen. Sie lehnte ihren Kopf rückwärts an meine Schulter und wird schauten uns erst einmal in aller Runde die Szenerie an.

Im einzelnen Ledersessel vor uns sahen wir eine wahrhaftig artistische Stellung unserer beiden Hotelangestellten mit unserem Sohn. Während Martina seine schon prächtig stehende Männlichkeit nach allen Regeln der oralen Kunst stimulierte und bearbeitete, hatte Krystina Keith Kopf auf der Sessellehne nach hinten gedrückt, sich auf beide Sessellehnen gekniet und ihm ihre Pussy auf den Mund gepresst. Sie rockte bereits mit ihrem Unterleib hin und her und war anscheinend schon weitgehend angeheizt.

Auf dem zentralen, frei im Raum stehenden Dreiersofa hatte Louise Howard mit Caren eine Frau und mit Jack, Donaidh und ihrem Ehemann Henry drei Männer um sich herum versammelt. Die Gruppe war mittlerweile komplett nackt und bereits voll in Aktion. Louise musste in dieser Disziplin sehr erfahren sein, nicht nur wegen ihrer offenherzigen Anstiftung zu dieser Hogmanay-Orgie, sondern auch, wie sie ihre vier Liebhaber nach ihren Wünschen dirigierte. Louise hatte sich anscheinend mit ihren erprobten Dreierpartnern warm gemacht, ritt in umgekehrter Cowgirlposition auf dem unter ihr sitzenden Ehemann und bediente Jack und Donaidh, die neben ihr auf dem Sofa knieten beziehungsweise standen, abwechselnd mit Mund und Händen. Die fünfundzwanzigjährige Caren hatte sich exakt in der richtigen Position zwischen ihre und Henrys gespreizten Beine gekniet und bearbeitete sowohl den ein- und ausgehenden Schwanz als auch Louises Klit mit Mund und Fingern. Wir sollten am darauffolgenden Tag erfahren, dass Caren trotz ihrer Jugend verdammt erfahren war und in ihrer Freizeit als High-Class-Callgirl in Glasgow ihr Studentenbudget aufbesserte. Die Fünfergruppe füllte die Loggia auch akustisch mit bereits heftigem Stöhnen und anderen Liebesgeräuschen. Louise hatte in der Zwischenzeit noch einen zusätzlich Schwanz angeln können. Andrew hatte sich hinter die Sofalehne gestellt, zunächst nur zugeschaut, sich dann aber in die massierende Hand der danach suchenden Louise begeben und nach kurzer Zeit voll über ihre Stirn und ihr Gesicht abgespritzt.

Auch das zweite Dreiersofa war gleich mehrfach belegt. Hier war eine Art Reverse-Gangbang entstanden, denn der dunkelhäutige Georges hatte es mit Rosie, Cathrine und Morgan gleich mit drei Frauen aufgenommen. "Wenn ich dies französische Prachtstück von Männlichkeit sehe", murmelte Maggie anerkennend, "kann ich mir gut vorstellen, warum unsere Lehrerin als auch unsere Eisenbahnfee sich dort eingefunden haben." Sie holte tief Luft. "So ein Prachtkerl könnte mir auch gefallen."

Ich lachte leise. "Dann tue Dir keinen Zwang an. Aber ich glaube, Du hast da viel Wettbewerb."

"Leider." Maggie fasste mir kurz an die Hose. "Lass uns einsatzfähig machen. Vielleicht können wir den beiden da Gesellschaft leisten." Mit "den beiden" waren Frau Doktor Bryzch und Peter Mackenzie gemeint, die bereits seit dem Vorabend ein lustvolles Liebespaar waren und allein das Zweiersofa bevölkerten. Erfreulicherweise wurden wir erfreut begrüßt, die auf Peter reitende Katarina umarmte Brust an Brust meine Maggie und klatschte auffordernd mit einer Handfläche auf die freie Seite des Sofas, damit wir dort Platz nehmen konnten. "Das ist so geil, was hier abgeht", murmelte sie zu uns. "Ich hätte mir nie vorstellen können, dass ich je eine solche Party erleben würde." Maggie rutschte nach unten, hatte innerhalb weniger Augenblicke mein bestes Stück in einsatzbereite Härte geblasen und sattelte dann in derselben Position auf mir auf. Dabei genossen die beiden jetzt nebeneinander reitenden Frauen ein zusätzliches Liebesspiel miteinander, küssend und mit ihren mittelgroßen, aber immer noch straffen Brüsten spielend.

Peter und ich hatten uns auf den Cowgirl-Ritt unserer jeweiligen Partnerinnen gut eingestellt, als ich plötzlich hörte, wie meine Frau zwischen zwei Küssen Katarina einen Vorschlag machte: "Wollen wir tauschen?"

Nach vielleicht zwei Sekunden stummer Pause antwortete die Ärztin mit hörbar geiler Stimme: "Mehr als gerne!"

Geradezu synchron hoben beide Frauen ihre Becken an, so dass unsere Schwänze plötzlich gut geschmiert in der freien Luft standen. Der Tausch zwischen Katarina und Maggie war innerhalb weniger Sekunden vollzogen, dann positionierte die polnischstämmige Ärztin meine Schwanzspitze exakt vor ihren pitschnassen Eingang und ließ sich bis zum Anschlag sinken. Sie verharrte für einen kurzen Augenblick in dieser Position, umspielte mein bestes Stück mit ihren gut fühlbaren Vaginalmuskeln und setzte dann ihren kurzzeitig unterbrochenen Ritt fort. Maggie hatte ihr gleichgetan und kommentierte umgehend ihre neue Erfahrung. "Oh! Tut das gut!" Es war in der Tat viele Jahre her, dass sie einen fremden Schwanz in sich spüren durfte. Gleiches galt für mich, ich hatte mehr als fünfzehn Jahre keine fremde Pussy mehr besucht. Diesmal gab es für uns vier kein Halten mehr, die beiden Frauen zogen ihren Cowgirl-Ritt bis zum spritzigen Ende durch.

Während wir zwei durchgetauschte Paare unser erstes spritziges Etappenziel erreicht hatten, wurde es auf dem Dreiersofa am anderen Ende der Loggia richtig laut. Unsere beiden Reiterinnen hatten abgesattelt, waren frech und optimistisch vor uns auf die Knie gegangen und versuchten durch animierende Mund- und Zungenbehandlung unsere reduzierte Männlichkeit wieder aufzurichten. Dadurch hatte ich erstmals einen ungestörten Blick durch den Raum. Louise hatte sich mittlerweile den unter ihr halb liegend, halb sitzend positionierten Mann in ihrem Hintereingang positioniert und blies die beiden Schwänze rechts und liniks von ihrem Mund mit Hingabe, bis diese ihre erste Ladung ebenfalls über ihr Gesicht abspritzten. Im Halbdunkel der schummerigen Beleuchtung war aber trotzdem klar zu erkennen, das der Hauptgrund für ihre lauten Liebesgeräusche die unverändert vor ihr knieende Caren war. Die junge Frau hatte ihre komplette rechte Hand bis weit über das Handgelenk hinaus in Louises Pussy versenkt und fickte sie synchron mit Henrys Schwanz im Po nach allen Regeln der Kunst.

"Wow", kommentierte Katarina mit bewunderndem Unterton. "Ich habe noch nie eine Frau so hart in einem Orgasmus explodieren sehen."

"Ist bei mir auch lange her. Aber so ein Sandwich-Faustfick muss auch die äußerste Grenze der lustvollen Belastbarkeit sein." Maggie lachte leise auf. "Ist wie eine Geburt. Das ist wohl ziemlich ähnlich von der Anspannung." Maggie hatte immerhin die Erfahrung von drei 'normalen' Geburten.

Mit Louises öffentlichem Mega-Orgasmus wurde es ruhiger im unserer Loggia. Die ersten Gäste verabschiedeten sich - durchaus mit Begleitung - auf ihre Zimmer. Auch ich suchte meine Anziehsachen zusammen und trollte mich in die Bar, um nachzusehen, wieviel dort noch aufzuräumen wäre. Maggie bleib noch mit den letzten Gästen in der Loggia zurück. "Mal sehen, ob ich nicht noch ein Stück von diesem leckeren Georges zu fassen bekomme", hatte sie mir ins Ohr geflüstert. "Vermutlich eine einmalige Gelegenheit."

In der Bar traf mich beinahe der Schlag. Es war bereits alles aufgeräumt. Keith stand hinter dem Tresen und grinste mich an, während von unseren beiden Hotelangestellten nichts mehr zu sehen war. "Wir drei spielen so oft miteinander", erklärte er mit lachenden Augen, "das wir nur einen Quickie gemacht haben. Dann haben wir uns gedacht, dass wir uns nützlich machen. Küche und Bar sind klar Schiff, die Mädchen sind bereits ins Bett gegangen." Er salutierte wie ein Matrose. "Ich hoffe, es hat Euch Spaß gemacht."

Ich nickte nachdenklich. "Wenn ich ehrlich bin, es hat tatsächlich richtig viel Spaß gemacht. War wie eine Zeitreise in Maggies und meine jungen Jahre."

"Sehr schön." Keith kam hinterm Tresen hervor. "Wenn es Dir nichts ausmacht, verschwinde ich jetzt ebenfalls im Bett." In der Tür zur Bar drehte er sich wieder um. "ich gehe davon aus, dass Martina und Krystina nicht vor neun Uhr benötigt werden?"

Ich schüttelte meinen Kopf. "Ganz bestimmt nicht."

"Gut!" Keith klopfte auf das Holz des Türrahmens. "Dann habe ich ja morgen früh noch etwas Zeit mit meinen Mädchen." Dann war er verschwunden.

Ich stand etwas verloren hinter dem Bartresen, unschlüssig, ob ich die Bar nun schließen oder noch offen halten sollte. Dann griff ich hinter mir ins gut bestückte Whiskyregal und gönnte mir ein gutes Glas Clynelish aus der nächstgelegenen Distillery in Brora.

"Auf ein gutes neues Jahr", prostete ich meinem Spiegelbild zu und hatte gerade einen ersten Schluck genommen, als Maggie mit Georges und Rosie, den jungen Oxford-Studenten in die Bar kam.

"Wir sind die letzten Kämpfer", meldete sich Maggie und lächelte auf ganz besondere Weise. "Und es war gut!" Sie schaute auf das Glas in meiner Hand und drehte sich dann zu dem jungen Pärchen um. "Ich glaube, mein Fred hat genau das Richtige im Glas. Wollt ihr auch einen Drum?"

"Mehr als gerne", stimmten die beiden zu.

Ich folgte ihrem Wunsch, schenkte noch dreimal gut ein, spendierte je zwei Eisstücke und verteilte dann die Gläser. Dann griff ich zu meinem eigenen Glas und protestete den dreien zu. "Cheers! Auf ein gutes neues Jahr."

"Und genauso spritzige Erlebnisse", ergänzte Maggie mit einem ganz kehligen Lachen. "Dies neue Jahr hat jedenfalls spitzenmäßig begonnen."

"Der Junge ist ein wirklich prächtiger Liebhaber", gestand mir meine Ehefrau später im Bett. "Du und Peter und dann er noch, das war wahrhaftig eine großartige Nacht." Dann schlief sie mit ihrem Kopf auf meiner Schulter wie ein kleines Mädchen ein.

Der Kater der Silvester-/Hogmanay-Nacht mit reichlich Glühwein und zusätzlichen alkoholischen Getränken sorgte für einen sehr langsamen Start am Neujahrsmorgen. Frühstück bestand für die wenigen Gäste, die vor zwölf Uhr erschienen, im Wesentlichen aus ein bis zwei Tassen Kaffee und einem frischen Croissant, die Krystina am Morgen aus unseren Beständen an Fertigteig-Croissants gezaubert hatte. Auch der Nachmittag ging ganz ruhig und leise über die Bühne. Unsere Gäste hatten sich auf die jetzt wieder zivilisierte Loggia und die Bar verteilt und unterhielten sich in wechselnder Besetzung. Dann tauchte Andrew, unser Zugführer auf und verkündete, dass die an unserem Hotel vorbeiführende A897 am kommenden 2. Januar mit Schneefräsen und konventionellen Räumfahrzeugen befahrbar gemacht würde und Scotrail zwei winterbereifte Kleinbusse organisiert hatte, die die gestrandeten Fahrgäste nach Tain bringen würden, von wo aus sie ihre Reise fortsetzen konnte.

"Bleibt uns also noch ein Abend", befand Cathrine Johnson ganz nüchtern und schaute dabei Georges und Rosie an, die mit ihr auf dem Dreier-Sofa saßen, das in der Nacht noch ihr 'Sportplatz' gewesen war. "Das sollten wir miteinander nutzen. So jung kommen wir nicht mehr zusammen."

Das junge Studentenpaar aus Oxford nickte. "Wir lernen mit jeder Stunde dazu", grinste Georges, "Du bist in jeder Lebenslage eine wunderbare Lehrerin."

"Danke", lächelte Cathrine zurück. "Ihr beide habt mich für ein paar Tage fünfundzwanzig Jahre jünger gemacht. Eigentlich unbezahlbar."

Dieser Abend des 1.Januar wuchs sich nicht zu einer zweiten Hotel-Orgie aus. Vielmehr vergnügten sich die zwei- bis fünfköpfigen Gruppen in aller Ruhe untereinander, zogen sich auf die Zimmer zurück und kamen wieder. Es war streng genommen, ein ständiges Kommen und Gehen. Alle wussten, dass sie am kommenden Tag wieder in ihr normales Leben abreisen würden, lediglich Andrew und Morgan hatten von der Betriebsleitung die Anweisung bekommen, so lange bei ihrem Zug in Forsinard zu bleiben, bis die Strecke zurück nach Thurso und Wick wieder befahrbar war. Aber auch hier rechnete die Betriebsleitung mit dem Nachmittag des 2. Januar.

Abends machten Krystina und ich die Reste des großen Silvesterbüffets erneut verfügbar. Zur unserer Freude hatten wir am Ende tatsächlich nur noch sehr wenig Reste, die die in den Winterschlaf zurückkehrende, erweiterte Hotelfamilie am folgenden Tag endgültig vertilgte.

Die angekündigten Kleinbusse standen tatsächlich eine Stunde, nachdem die Schneefräse und die Räum- und Streufahrzeuge Forsinard auf dem Weg nach Norden passiert hatten, vor unserem Hotel. Unsere zehn Überraschungsgäste verabschiedeten sich in aller Herzlichkeit und großer Dankbarkeit von uns und machten sich auf den Weg Richtung Süden. Wir alle hatten ein denkwürdiges Hogmanay hinter uns.

Von den meisten Gästen dieses eingeschneiten Silvesterfestes hörten wir nur noch einmal. Georges und Rosie als auch Jack und Caren schickten uns aus ihren Universitätsstädten eine 'Danke-Schön-Karte', Louise Howard, ihr Ehemann und Donaidh, der sowohl Berufskollege als auch anscheinend Dauerliebhaber war, kamen im darauffolgenden Sommer einmal zum Abendessen und für eine Übernachtung nach Forsinard, wobei sie ein Doppelzimmer für drei Personen buchten.

Von Cathrine Johnson lasen wir als nächstes in der Zeitung, da sie in ihrer Altersklasse beim London-Marathon auf Platz 6 gelaufen war.

Für ein Paar hatte dies hocherotische Hogmanayfest im tiefen Schnee jedoch lebensverändernde Bedeutung. Obwohl sie ein Altersunterschied von 12Jahren trennte, wurde aus Peter Mackenzie und Dr. Katarina Bryzch ein dauerhaftes Paar. Die polnischstämmige Ärztin ließ sich im Herbst des Jahres von Inverness nach St. Andrew versetzen, in der Adventszeit erreichte uns ihre Verlobungsanzeige.

Nicht nur in erotischer Hinsicht war dieser 30. Dezember 2010 und das nachfolgende Silvester-/Hogmanayfest einzigartig. Seit diesem Tag blieb nie mehr wieder ein Scotrail-Zug in einer Schneewehe in Forsinard stecken.



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