Zwischen Sehnsucht und Moral (fm:Romantisch, 11188 Wörter) | ||
Autor: Retepovic | ||
Veröffentlicht: Jan 04 2025 | Gesehen / Gelesen: 10395 / 9848 [95%] | Bewertung Geschichte: 9.65 (358 Stimmen) |
Lukas begegnet am Bahnhof einer verwahrlosten unbekannten junge Frau. Bei genauerem Hinsehen erkennt er sie an ihren markanten Augen. Es ist seine einstige Stieftochter Tina! Er nimmt sie bei sich auf und Tina zeigt ihm ihre neue Zuneigung … |
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Lukas stand am Bahnsteig, den Kragen seiner Jacke hochgeschlagen, um den eisigen Wind abzuwehren, der erbarmungslos über die Schienen peitschte. Die frostige Kälte biss ihm ins Gesicht, während er die Lippen zusammenpresste. Die monotone Stimme aus den Lautsprechern kündigte erneut eine Verspätung der S-Bahn an. Er stieß ein entnervtes Seufzen aus und ballte unwillkürlich die Hände zu Fäusten. Seit einer Woche war er wegen seines defekten Autos auf die Unzuverlässigkeit der öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen und jede verspätete Bahn schürte seine Frustration.
Während er ungeduldig auf die Uhr blickte, schweifte sein Blick über den Bahnsteig. Menschen huschten vorbei, die meisten mit gesenktem Kopf und eingezogenem Körper, als wollten sie der Kälte und dem tristen Grau des Abends entkommen. Sein Blick blieb an einer Gruppe Jugendlicher hängen, die laut lachten, ein Kontrast zu der trostlosen Atmosphäre. Auf einer Bank kauerte ein Obdachloser, in sich zusammengesunken, ein Bild der Hoffnungslosigkeit. Lukas wollte sich gerade wieder abwenden, als er bemerkte, dass eine Gestalt, die ihm zunächst unbedeutend erschien, seine Aufmerksamkeit fesselte.
Es war keine der üblichen Vagabunden, die er so oft hier sah. Etwas an dieser Person war anders. Es war eine Frau, zierlich, fragil, eingehüllt in mehrere Schichten schmutziger Kleidung. Ihr Gesicht war halb verborgen hinter rötlich verfilzten Haaren. Irgendetwas an ihr ließ seine Sinne wachsam werden. Als sie sich langsam regte und mit einer zitternden Hand auf ihn zuging, spürte er, wie ein merkwürdiges Déjà-vu in ihm aufstieg.
"Entschuldigung, haben Sie vielleicht etwas Kleingeld?", fragte sie mit einer heiseren, brüchigen Stimme, die mehr wie ein Flüstern klang. Lukas wollte, wie so oft reflexartig verneinen und sich abwenden. Doch dann traf sein Blick ihre Augen. Er stockte. Diese markanten grau-grünen Augen. Augen, die in seiner Erinnerung fest verankert waren.
"Tina?", fragte er fassungslos. Sein Herz setzte für einen Moment. Eine unerwartete Kälte kroch durch seinen Körper, die nichts mit dem Winterwind zu tun hatte. Sie starrte ihn an, ihre Verwirrung stand ihr ins Gesicht geschrieben. Doch dann blitzte etwas auf - ein Wiedererkennen.
"Lukas?" Ihre Stimme zitterte, schwach und zerbrechlich, wie ein Schatten ihrer einstigen Lebhaftigkeit. Ein Hauch von Scham schlich sich in ihren Blick, ihre Augen suchten den Boden, als könne sie den Moment nicht ertragen.
Lukas' Gedanken überschlugen sich. Tina. Die kleine Tina, die er einst wie seine eigene Tochter behandelt hatte. Er sah sie als Baby vor sich, kaum ein Jahr alt, als Caroline sie in ihre Ehe mitgebracht hatte. Diese Tina war einst seine geliebte Stieftochter gewesen - voller Leben, voller Zukunft. Und jetzt? Jetzt stand sie vor ihm. Abgemagert. Verwahrlost. Ein Schatten ihrer selbst, fast unkenntlich.
"Mein Gott, Tina!" Seine Stimme war rau vor Schock und Sorge. "Was ist passiert? Wie ... warum bist du hier?"
Sie wich einen Schritt zurück. Ihre Schultern sanken, als würde sie unter einer Last zusammenbrechen. "Ich weiß nicht", murmelte sie kaum hörbar, "Ich will dir keine Umstände machen."
Lukas streckte die Hand aus. Langsam. Zaghaft. Er griff vorsichtig nach ihrem Arm, bevor sie fliehen konnte. "Bitte geh nicht", sagte er leise, aber eindringlich.
Ihr Blick blieb auf den Boden gerichtet, ihre Schultern bebten leicht, doch sie widersprach nicht.
"Keine Diskussion!" Lukas' Stimme wurde fester, ohne ihre Sanftheit zu verlieren. "Du kommst mit mir. Ich kann dich so nicht hierlassen." Seine Worte waren nicht nur eine Bitte, sondern ein Versprechen, dass er sie nicht mehr loslassen würde, ganz gleich, was kommen mochte.
Lukas führte sie durch den Bahnhof, seine Hand schützend auf ihrem Arm, während seine Gedanken wie ein Sturm durch seinen Kopf jagten. Erinnerungen und Fragen drängten sich auf, ein chaotisches
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