Krieg und Liebe - Der lange Rückweg nach Paris (1. Teil) (fm:1 auf 1, 26377 Wörter) | ||
Autor: JoeMo619 | ||
Veröffentlicht: Mar 03 2025 | Gesehen / Gelesen: 3930 / 3434 [87%] | Bewertung Geschichte: 9.74 (121 Stimmen) |
Ein junger französischer Offizier flieht von den deutschen Truppen unter Zurücklassung seiner Verlobten und seiner Familie nach London und wird Mitglied von de Gaulles Freien Franzosen. Im Einsatz der Luftschlacht um England verliebt er sich in |
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Krieg und Liebe - Der lange Rückweg nach Paris (1. Teil)
© JoeMo1619 - März 2025 ff
Vorwort: Ich hatte diesen Stoff für eine 750-Worte-Challenge auf einer anderen Online-Plattform veröffentlicht. Dort ist die Kurzform auch publiziert. Das Feedback meiner Leser war eindeutig: schöner Stoff, aber viel, viel zu kurz. Ich teile diese Einschätzung eines Lesers, "750 Worte sind wie ein einfacher Schüleraufsatz". Darum nun die richtige Version einer normalen Krieg-und-Liebe-Geschichte. Sie ist so lang geworden, dass sie in zwei Teilen veröffentlicht wird. Hier nun der erste Teil von Vorkriegstagen bis zum Januar 1942.
Charles Brunet wurde mitten im Großen Krieg, den man später den Ersten Weltkrieg nennen sollte, geboren. Sein Vater, Oberstabsarzt Henri Brunet, diente in einem Feldlazarett hinter der umkämpften Front von Verdun und war dadurch mehr gegen die unmittelbare Kriegsbedrohung durch Artilleriegranaten und Giftgas geschützt. Auf der anderen Seite sah er durch seine stabsärztliche Aufgabe den Horror dieses Schützengrabenkrieges in vollem Umfang. Henri hatte vor Kriegsbeginn in Paris als Chirurg in einem Krankenhaus gearbeitet und war bereits mit der ersten Mobilmachung zur Armee einberufen worden. Er hatte am letzten Friedenstag, dem 31. Juli 1914, seinen 35. Geburtstag gefeiert. Seine erste Ehe war kinderlos geblieben, seine Ehefrau war drei Jahre zuvor ziemlich elend an einer Infektion gestorben. Dies private Schicksal und die Erfahrungen der ersten Kriegsjahre hatten ihn zu einem schweigsamen Mann gemacht, der außerhalb der dienstlich-medizinischen Notwendigkeiten wenig sprach und stattdessen die wenigen freien Minuten mit Lesen französischer und englischer Literatur verbrachte.
Mitten in den Gräueln der Schlacht von Verdun, die jeden Tag mehrere tausend Schwerverwundete und Sterbende erzeugte und die Feldoperationsräume rund um die Uhr mit Arbeit versorgte, war er vor Ermüdung und Erschöpfung kollabiert und für drei Tage arbeitsunfähig gewesen. Eine fünfzehn Jahre jüngere Krankenschwester hatte ihn in diesen Tagen mit Liebe und Hingabe betreut und dabei den festen Panzer um seine Seele geknackt. Juliette wurde seine Freundin und Geliebte und wurde - beinahe unvermeidlich - schwanger. An einem wunderschönen Herbsttag, die Schlacht tobte immer noch mit ungebrochener Zerstörungskraft, heirateten Henri und Juliette in einer schlichten Zeremonie, getraut vom Armeepriester des Feldlazaretts. Im sechsten Monat schwanger verließ Juliette ihren genauso belastenden Platz als Krankenschwester und kehrte in ihr Elternhaus im gutbürgerlichen 16. Arrondissement von Paris zurück. Charles Brunet kam am 20. April 1917 zur Welt, einem Datum, dem man im Großen Krieg weder auf französischer noch auf deutscher Seite eine besondere Bedeutung zumaß.
Charles verbrachte eine unkomplizierte Kindheit und Jugend im lebhaften Friedens-Paris der zwanziger und dreißiger Jahre. Sein Vater hatte sich nach Kriegsende an einer Privatklinik beteiligt und war vermögend geworden, während seine wesentlich jüngere Mutter ihrer Leidenschaft, der Malerei, und vielfältigen gesellschaftlichen Vergnügen und Pflichten nachging. Zudem war Juliette eine leidenschaftliche Amateurpianistin, so dass Charles und seine drei Jahre jüngeren Zwillingsschwestern mit viel Kunst und Musik aufwuchsen. Charles war ein einfacher Schüler und marschierte ohne große Probleme durch seine Schulzeit bis zum Baccalauréat im Frühjahr 1936.
Charles hatte nicht die geringste Neigung zur Medizin. "Der Junge kann kein Blut sehen", hatte sein Vater einmal treffend kommentiert und das war richtig. Er orientierte sich vielmehr an der juristischen Tradition der Familie seiner Mutter, die von vielen Richtern, Rechtsanwälten und Notaren gekennzeichnet war. Um zu vermeiden, dass sein Studium der Rechtswissenschaften vom unvermeidlichen zweijährigen Wehrdienst unterbrochen würde, meldete er sich freiwillig vorzeitig zur Armee und erfuhr dabei, dass er sich zwei Riesenvorteile erarbeiten könnte, wenn er seine Dienstzeit um ein Jahr verlängern und eine Reserveoffiziersausbildung in einer der modernen Waffenabteilungen absolvieren würde. Er hätte somit ein Vorrecht auf einen Studienplatz an der rechts- und staatsrechtlichen Fakultät der Sorbonne, der weltberühmten Pariser Universität. Und er würde ein richtiges Gehalt statt eines mickrigen Wehrsolds bekommen, was ihn von der Geldbörse seiner Eltern unabhängiger machen würde.
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