Anna überschreitet Grenzen (fm:Ältere Mann/Frau, 16453 Wörter) [2/2] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Alexander vonHeron | ||
Veröffentlicht: Jun 09 2025 | Gesehen / Gelesen: 3231 / 2704 [84%] | Bewertung Teil: 9.62 (37 Stimmen) |
Erst als Anna danach wiederum Hilde, ihre beste Freundin trifft, wird ihr bewusst, dass sie beinahe eine Woche lang das Bett nicht verlassen hat ... und Dinge erlebt und mit ihrem jungen Liebhaber ausprobiert, die bislang undenkbar gewesen waren |
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Er stöhnte. Seine Hüften hoben sich, aber er zwang sich zur Ruhe. Sie war nicht geübt, das spürte man. Ohne damit Vergleiche walten zu lassen oder aber Kritik anzuwenden. Doch ihre Hingabe war ehrlich, ihr Wille rein, ihre Neugier brennend. Ihre Lippen wurden feuchter, ihre Zunge mutiger und ihr Mund enger. Ihre Wege länger und tiefer, ihn immer mehr in sich nehmend, dabei seinen Schaft anschwellen lassend.
Und er wuchs in ihrem Mund. Wieder. Langsam. Aber unaufhaltsam.
Sie spürte es. Und erschrak nicht. Im Gegenteil: sie leckte weiter, fester, kreisend, es wissen und herbei führen wollend. Nahm ihn tiefer. Presste ihre Lippen um ihn. Ihre Finger hielten seine Wurzel, sanft, aber bestimmt. Und mit jeder Bewegung fühlte sie, wie seine Lust zurückkehrte.
"Ich kann nicht... schon wieder..."
Aber sie wollte. Sie war nun vollends in ihrer Rolle. Kein Zögern mehr. Nur Verlangen. Nur das Bedürfnis, ihm zu geben, was sie selbst erfahren hatte. Und das Gefühl, dass das, was sie tat, ihr ebenso viel bedeutete wie ihm. Erinnerungen wachrufend, die längst verschwommen waren, zurück liegend im letzten Jahrtausend und niemals so weit fortgeschritten, wie nun mit diesem jungen Mann.
Seine Finger fuhren in ihr Haar. Nicht ziehend. Führend und zärtlich zugleich, zuredend, lobend ohne Worte aber in fein pulsierten Taten. Sie ließ es zu. Nahm ihn tiefer. Würgte fast, zog sich zurück, leckte über die Spitze, wiederholte den Kreislauf des Begehrens, der nun in ihr zu brennen und toben begann.
Sie war feucht zwischen den Beinen. Schon wieder. Obwohl er sie doch gerade erst genommen hatte. Oder gerade deswegen und genau davon, wie er nun aus ihr tropfte. Seine Lust, sein Samen, seine Männlichkeit. Ihr gemeinsam in Lust gemischten Säfte der Vereinigung. Sie erschauderte bei dem lustvollen Gedanken.
Und sie wagte kaum zu überlegen:
"Warum war das früher nie so? Warum habe ich geglaubt, das sei nicht für mich?"
Der Schaft war nun glitschig von Speichel und Lust. Sie spielte mit ihm, leckte ihn von der Wurzel bis zur Eichel, lutschte sie, kostete ihn, wie man eine Frucht genießt, die man lange nicht mehr gegessen hat.
Er war nun hart. Vollkommen. Männlichkeit pur, Erregung pur. Und Einsatzbereitschaft pur.
Und sie, sie war stolz.
Sie hob den Kopf, sah ihn an, mit feuchten Lippen und flammendem Blick. "Noch nicht... kommen. Ich will dich. Nochmals ... anders nun ..."
Er lächelte nur. Und streckte die Arme nach ihr aus, die Lust nach Stellungswechsel andeutend, der ihr ebenso entsprach. Sie kam zu ihm, legte sich auf ihn, rieb sich an ihm. Und wusste: dieser Tag war keinesfalls zu Ende. Nicht jetzt. Noch lange nicht.
Sie kniete auf dem Bett, die Ellenbogen gestützt, das Haar fiel ihr in sanften Wellen über die Schulter. Ihr Atem ging schnell. Noch immer war ihr ganzer Körper von einem Nachbeben der Lust durchzogen, und doch war da auch ein neuer Strom, eine neue Erregung, die langsam in ihr aufstieg. Als Richard sich hinter sie begab, spürte sie seine Wärme sofort, seinen Blick, seine Hand, die zunächst sanft über ihren Rücken fuhr, ihren Lendenbogen nachzeichnete, ehe sie auf ihrer Taille ruhte. Eine Bewegung, die sanften Schauer durch sie jagte, erst recht wo sie seinen Blick gesehen hatte: voller zärtlicher Gierde und harter Männlichkeit, Lust, die sie wohl ernten würde.
Anna zitterte leicht, nicht aus Kälte. Sondern weil es etwas war, das sie nie getan hatte. Nicht so. Nicht auf diese Weise. Nie hatte ein Mann sie von hinten genommen. Nicht einmal ihr Mann. Nicht einmal versucht. Der Gedanke daran war für sie immer etwas Animalisches gewesen, Ungehöriges, Ungeheuerliches und natürlich verbotens. Und jetzt, da sie so vor ihm kniete, spürte sie genau diese Mischung aus Angst, Lust, Erregung und Abwehr, die sich in ihr auffächerte wie ein feuchtes Blütenblatt. Rosenknospen, Rosenblüten ... sie erschauderte.
"Ich werde dich nicht verletzen", flüsterte Richard leise, während seine Hand über ihre Hüfte glitt, dann zwischen ihre Schenkel. Er fand sie bereit. Offen. Nass. Sie stöhnte leise. Unweigerlich, auf diese Berührung anders zu reagieren.
"Ich weiß...", flüsterte sie. "Nur... Ich war noch nie so..."
Er küsste ihren Rücken, ihre Lenden, streichelte ihre Oberschenkel. Dann spürte sie ihn - seinen harten Schaft, der sich an sie schmiegte, sie teilte, sie fand. Und langsam, Zentimeter für Zentimeter, drang er in sie ein. Von hinten. Wie in einem alten Ritual.
Anna stöhnte, tief, vibrierend, ihn fühlend, wie er sie füllte. Ihr Becken bewegte sich ihm entgegen. Es war ungewohnt, aber kein Schmerz. Es war mehr - ein sich Öffnen in einer neuen Tiefe. In einer Position, in welcher er noch tiefer in sie eindringen konnte, als in der sonstigen schon längst als normal empfundenen Missionarstellung. Verrückt, dass sie das nie ausprobiert hatte ... mit ihrem Mann, warum nur nicht?
Er griff an ihre Hüften, zog sie sanft gegen sich. Und dann begann er sich zu bewegen. Langsam zuerst. Dann tiefer, rhythmischer. Das Geräusch ihrer Vereinigung - dieses feuchte, schmatzende Glucksen - füllte den Raum, während ihre Körper im Takt schaukelten. Und ihr Brüste nun schwankten wie Glocken, die ihre Kreise zogen und manchmal gegeneinander klatschten, eine weitere erotische Prise dem ganzen Akt verleihend. Einen fast lautlosen Hauch von Applaus aussprechend, dass sie diese Lust miterleben durften.
Sie fühlte ihn ganz. Fühlte, wie er sie ausfüllte, wie ihre Brust schwang, schwer und heiß, mit jedem Stoß. Wie er in sie glitt, wie er härter und tiefer in sie stieß, sie füllte und unweigerlich stöhnen und tiefer atmen ließ.
Und dann - seine Hand. Sie glitt von ihrer Hüfte nach hinten, tiefer, zwischen die Pobacken. Ein Finger, der sich ganz leicht über ihre Rosette legte. Kein Druck. Nur eine Andeutung. Ein Kreisen. Ein Streifen. Ein Hauch einer Berührung, der kaum einer zu sein schien, so sanft und voller Andeutung.
Anna zuckte. Ein Ruck fuhr durch sie. "Oh!", entfuhr es ihr.
Sie drehte sich halb um, der Blick erschrocken. "Das... bitte nicht... ich..."
Richard hielt inne. "Nur außen. Nur spüren. Ich würde nie..."
Sie sah ihn an. Ihre Augen waren groß, atemlos. Ihr Körper jedoch hatte nicht abgewiesen. Ihre Hüften blieben erhoben, seine Härte noch in ihr. Und sie spürte, dass sie nicht nur erschrak - sondern auch eine absurde, heiße Welle durchfuhr.
"Das hat... noch nie jemand..."
Er küsste ihre Wirbelsäule. "Ich weiß. Es ist nur... schön. Du bist schön."
Sie wandte sich nicht ab. Sie ließ es geschehen. Seine Finger spielten weiter an ihrer Haut, kreisten, während sein Schaft tiefer und tiefer in sie glitt. Sie stöhnte nun mit jeder Bewegung. Ihre Knie rutschten leicht auseinander, das Becken senkte sich mehr, bot sich ihm an. Ganz, wollte ihn fühlen, tief in sich drinnen.
"Fester...", hauchte sie. "Bitte... nimm mich... richtig."
Er tat es. Sein Griff an ihren Hüften wurde entschlossener. Die Stöße fester, kräftiger. Ihr ganzer Körper schaukelte mit, ihre Brüste schwangen mit jeder Bewegung, und das Glucksen zwischen ihren Beinen wurde feuchter, lauter, schmatzender, unverschämter und erfüllter klingend.
Sie biss in das Kissen. Ihre Finger verkrampften sich in der Decke.
"Ich... ich halte das nicht aus... ich... ich komme..."
Richard stöhnte, sah, wie ihr Rücken sich bog, wie ihre Hüften bebten, ihr Po sich anspannte, und dann fühlte er, wie sie ihn umschloss, wie sie zuckte, vibrierte, bebte. Ihr ganzer Körper wurde zu einem Strom aus Lust und Hitze, während er von dieser wunderbaren Welle ihres Orgasmus durchjagt wurde.
"Ja... so...", keuchte sie. "Gib mir alles..."
Noch lag ihr Kopf tief gebeugt, die Haare wirr über die Schultern gefallen, als er sich hinter sie kniete, langsam, forschend, wie ein Künstler, der ein vertrautes, aber doch unentdecktes Motiv betrachtet. Sein Blick glitt über ihren Rücken, über die Hüften, die sich ihm entgegenwölbten, über die Schenkel, die noch zitterten vom Vorher.
Seine Hand ruhte auf ihrem Kreuzbein, dann wanderte sie tiefer, als wolle er die Linie ihrer Wirbelsäule nachzeichnen. Anna atmete flach. Sie ahnte, was kam, selbst wenn sie es nicht glauben konnte. Und doch - jeder Moment war wie neu, wie ein erstes Mal. Als seine Finger erneut in ihrer Pospalte suchten, schmatzend feucht von ihrer Lust, zuckte sie leicht. Keinesfalls aus direkter Abneigung oder gar der Ahnung von Schmerz. Es war das Zittern einer Erwartung, die sich nicht mehr verstecken ließ.
Er führte sich selbst mit der anderen Hand. Die Kuppe seines Glieds war glitschig, glänzend. Er rieb sie an ihren Lippen, forderte nicht, streichelte nur. Anna stöhnte leise, den Kopf halb zur Seite gedreht. Ihr Blick suchte ihn - nicht direkt, aber schräg über die Schulter. Und dann sah sie es. Die Spitze seines Gliedes, feucht, wie sie sich zwischen ihren Backen bewegte, sich fast schamlos an ihrer Rosette entlangtastete, nochmals lustvoll schmierend.
Sie erstarrte. Nicht vor Angst. Vor Scham. Eine Hitze stieg ihr ins Gesicht, gemischt aus Peinlichkeit und - ja, das war es - Geilheit. Etwas zog sich in ihr zusammen. Ein Bild blitzte auf: Ihr Mann, der nie so etwas getan hatte. Nie gefragt, nie gewollt. Nicht einmal geschaut. Und jetzt das.
"Nicht dort... bitte..." hauchte sie, den Einwand aber selbst kaum noch ernst meinend. Ihre Stimme war kaum hörbar, ein Zittern, eher gespannte Erwartung und Fassungslosigkeit, was ihr geschah.
Doch sein Daumen verweilte nur, strich sacht, ließ die Geste stehen wie ein Versprechen. Kein Drängen. Nur ein Zeichen: Ich sehe dich. Ich will dich. Ganz. Und überall.
Und das machte es nur schlimmer. Oder besser. Oder beides. Ihr ganzer Körper verkrampfte in einem Moment von Bewusstsein: Da war sie - nackt, geöffnet, von hinten betrachtet, von seinem Daumen berührt an jener Stelle, von der sie nie gedacht hätte, dass sie so reagieren würde. Und sie tat es. Ihre Scheide zog sich zusammen, heftig, fast schmerzhaft vor Lust.
Ein Stöhnen entfuhr ihr. Ein Laut, der mehr sagte als Worte. Sie schämte sich - dafür, wie sehr sie sich wünschte, dass er nicht aufhörte.
"Ich... ich kann das nicht..." flüsterte sie, um dann ein "... glaube ich ..." anzuhängen, was kaum gehört wurde.
"Du musst nichts", sagte er, seine Stimme rau. Und doch ließ er seinen Daumen noch einmal über ihre Öffnung gleiten, bevor er sich tiefer setzte, seine Hüfte an ihre schob.
Dann - der Stoß. Langsam. Tief. Schmatzend.
Sie stöhnte laut auf, fiel nach vorn, stützte sich ab. Sein Glied füllte sie ganz, durchtränkt von ihrer Feuchte, die sich nun in Wellen neu zu regen begann. Er hielt kurz inne, ließ sie sich weiten, dann zog er sich fast ganz zurück - nur um erneut tief in sie zu stoßen. Hart, fest, fordernd, fast schon brutal sich in sie pfählend.
Sie fühlte, wie ihr Becken bebte, wie ihr Atem raste. Seine Hände auf ihren Hüften, dann wieder auf ihren Brüsten, die unter ihr pendelten, schmerzhaft empfindlich.
"Härter... bitte..." keuchte sie, selbst erschrocken von ihren Worten.
Er gehorchte. Er stieß kräftiger zu. Ihre Schenkel begannen zu krampfen, aber sie hielt durch, stemmte sich gegen ihn. Es war roh, wild, aber nie brutal. Es war das, was sie nie zu erleben geglaubt hatte. Es war das, was ihr wohl gefehlt hatte: Genommen zu werden, nicht im Sinne von Gewalt, sondern im Sinne von Lust, von Verehrung fast, von Anbetung ihrer Weiblichkeit, die darauf wie von Sinnen reagierte, rotierte, schmatzte, erneut in Wellen kam, die sie in solchem Ausmaß nicht einmal erahnt hatte.
Sein Becken klatschte an ihres. Ihre Schamlippen waren geschwollen, ihre Lust spülte über. Und dann - als sein Daumen erneut über ihre Rosette glitt, ein Hauch nur - kam sie. Laut. Wild. Ein Beben durchfuhr sie. Ihre Vagina zuckte, krampfte, saugte ihn tiefer in sich.
Er hielt sie, fest, stöhnte, doch noch kam er nicht. Er wartete. Ließ sie zittern. Ließ sie sich verlieren. Ließ sie auf seiner Latte süße kleine Tode erleiden, die ihr den Verstand raubten.
Dann beugte er sich über sie. Seine Brust auf ihrem Rücken, sein Atem heiß an ihrem Ohr.
"Ich liebe es, wie du dich gibst..." flüsterte er.
Sie konnte nicht antworten. Noch nicht. Ihre Finger krallten sich ins Laken. Ihr Hinterteil hob sich, zuckte noch nach. Ihr Kopf presste sich ins Kissen, ein Lächeln ihm schenkend.
Er zog sich ein wenig zurück. Führte sich mit der Hand. Und nun, als sie sich leicht drehte und über die Schulter blickte - da sah sie wieder seine Kuppe, glänzend, pochend, tropfend.
"Nicht... nicht wieder..." flüsterte sie, und doch war es kein Nein.
Er rieb sie mit der Spitze. Nicht in ihr. An ihr. An ihrem Spalt, an ihrem Eingang, über ihren Rosensaum.
Sie zuckte. Wieder. Ihre Brustwarzen brannten. Und sie wusste: Noch einmal. Und sie würde zerreißen, die Lust wohl kaum noch ertragen können, gleichwie den Reiz und das Verlocken des neuen.
Dann, als seine Hand sie wieder aufnahm, seine Hüfte in die ihre stieß - nun tiefer als je zuvor - kam er. Sein Glied zuckte. Heiß. Pulsierend. Er ergoss sich in sie. Tief. Füllend. Unaufhaltsam.
Sie schrie nicht. Aber ihr Körper schrie. Er bebte. Nahm ihn auf. Ganz. Und sie dachte nur:
Nie. Noch nie. Noch nie so heftig überflutet, ja sogar besamt ... und doch - so richtig.
Dann sank sie nach vorn, schwer atmend, die Beine wacklig, die Hände verkrampft. Er lag über ihr, beide bebend. Sein Saft rann langsam aus ihr, warm, feucht, heilig fast.
Und sie wusste: Dies war mehr als ein Fick. Es war das Aufbrechen. Das Neufühlen. Und die Ahnung: Es ist noch nicht vorbei.
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Anna lag noch immer auf dem Bauch, halb zusammengesunken, ihre Schenkel leicht geöffnet, der Blick ins Kissen getaucht, während Richard schwer auf ihr lag. Sein Gewicht war nicht drückend, nicht bedrückend - eher wie eine warme Decke, wie ein Schutz, der sie umfing. Sein Atem streifte ihren Nacken, rhythmisch, langsam abebbend, und sie spürte noch immer die letzte Regung seines Glieds tief in sich. Ein leises, spätes Pulsieren, das in Wellen durch sie ging, wie ein Echo ihrer beider Lust.
Ihre Gedanken waren noch nicht zur Ruhe gekommen. Zu viel war geschehen, zu schnell, zu heftig. Sie hatte sich gegeben wie nie zuvor. Nicht geplant. Nicht berechnet. Es war geschehen. Einfach so. Und doch - es war kein Fehler gewesen.
Ihre Rosette brannte noch leicht, nicht von Schmerz, sondern von dieser einen Berührung, die so viel mehr in ihr ausgelöst hatte als je ein Wort. Ein feuchtes Streifen mit seiner Kuppe, nachdem sie beide schon offen gewesen waren, verwoben, ineinander versenkt. Ein Streifen, das etwas an ihr berührt hatte, das nie zuvor ein Mensch berührt hatte. Nie ihr Mann. Nie sie selbst. Und doch, in dieser einen Sekunde, hatte sie es gewollt. Nicht bewusst. Aber ihr Körper hatte gezuckt, ihre Haut hatte geantwortet, ihre Lust hatte sich daran entzündet und für diese eine oder andere Sekunde sogar geöffnet und ihm fatale Bereitschaft signalisiert.
Sie drehte leicht den Kopf zur Seite, lauschte Richards Atem. Er war noch in ihr, halb erschlafft, aber präsent. Es war ein Gefühl, das sie nie gekannt hatte: gefüllt zu sein, ausgekostet, angenommen. Noch immer warm von ihm, noch immer offen.
Und während sie lag, den Schweiß auf der Haut, das Haar feucht im Nacken, dachte sie an ihren Mann. Daran, wie sehr er solche Dinge gemieden hatte. Wie sehr seine Zunge sich nie nach ihr gereckt hatte, wie ihre Ritze oder Spalte immer ungeküsst geblieben war. Und wie sie geglaubt hatte, das sei normal. Ein Frauenschicksal vielleicht. Etwas, das man nicht erwartete. Nicht forderte.
Aber Richard hatte es getan. Ohne zu zögern. Als sei es das Selbstverständlichste der Welt, sie zu kosten, sie zu schmecken, sie zu feiern mit Lippen und Zunge. Als hätte sie ein Recht darauf. Und mehr noch: Als wäre es sein Wunsch gewesen, nicht nur ihrer Lust zu dienen, sondern sich selbst darin zu verlieren.
Sie erinnerte sich an den Moment, als er sie zuerst geküsst hatte, dort unten, an die erste Berührung, an das erschrockene Zusammenzucken, die fast kindliche Angst: "Was, wenn ich falsch rieche? Was, wenn ich zu alt bin? Was, wenn..."
Doch dann war da nur seine Zunge gewesen. Warm. Sicher. Lustvoll. Und ihre Gedanken hatten sich verflüchtigt, geschmolzen wie Wachs im Feuer seiner Hingabe.
Jetzt, im Nachglühen, spürte sie die Nachwehen: ihr Venushügel noch pochend, ihr Innerstes noch offen, ihre Rosette feucht von seinen Säften. Sie wagte es kaum, die Beine zusammenzuschließen, so sehr war sie eingenommen von ihm. Sie wollte ihn behalten. In sich. Noch ein wenig. Sein Nachglühen fühlen, bis er aus ihr herausrutschen würde. Auch das etwas, was ihr Mann nie getan hatte ... eher immer gleich raus, ab ins Bad, sich waschen ... als ekelte ihm vor ihm selbst. Wie anders doch der junge Mann in ihr, sein spürbar harter Schwanz in ihr, seine Männlichkeit auslebend, teilhaben lassend.
Ein leises "Mmh" kam über ihre Lippen. Nicht ganz ein Wort, aber ein Zeichen.
Richard bewegte sich kaum. Doch sie wusste, er war wach. Sie spürte, wie sein Atem sich veränderte. Und dann - seine Lippen auf ihrer Schulter, sanft, liebevoll.
"Ich bin noch da," murmelte er.
Sie lächelte, ohne es zu sehen. Es war genug.
Dann, als er sich langsam zur Seite rollte und sich von ihr löste, spürte sie, wie etwas warm zwischen ihren Schenkeln heraustrat. Ihr Inneres war feucht, glitschig, ihre Rosette ebenso. Ein Gemisch aus ihm und ihr. Aus Lust und Liebe und Mut.
Sie griff nach einem Tuch, zögerlich, fast schamhaft. Doch dann ließ sie es liegen. Es war kein Schmutz. Es war Erinnerung. Sie schloss die Beine, langsam, und drückte das Gefühl in sich. Wollte es behalten. Vielleicht noch in der Früh nach ihm riechen und schmecken, sodass sie mit Sicherheit wissen sollte, dass es nicht nur ein schaler Tagtraum war.
Dann, als er sich langsam zur Seite rollte und sich von ihr löste, spürte sie, wie etwas warm zwischen ihren Schenkeln heraustrat. Ihr Inneres war feucht, glitschig, ihre Rosette ebenso. Nass, als wäre sie gebadet worden in Intimität. Ein Gemisch aus ihm und ihr. Aus Lust und Liebe und Mut. Konnte es einen intensiveren Liebesbeweis überhaupt geben.
Er war noch nicht ganz von ihr gewichen, als seine Hand sie wieder fand. Die Finger fuhren sanft über ihre Lende, über die leicht geöffnete Spalte, in der noch seine nasse Wärme steckte. Und dann, langsam, beinahe ehrfürchtig, glitt sein Daumen wieder tiefer. Dort hin, wo sie sich am verletzlichsten fühlte. Dort, wo sie gar nicht wusste, wie sie reagieren sollte oder aber musste. Ein derartige Novum, dass sie nur den Atem anhalten konnte, kaum reagieren, schon gar nicht sprechen.
Ein feiner Film aus ihren gemeinsamen Säften glänzte auf ihrer Haut. Die Ritze zwischen ihren Pobacken war nicht trocken - sie war feucht, weich, nachgebend. Richard spreizte sie nicht. Noch nicht. Nur seine Finger strichen sanft durch die schmierige Linie, berührten ihren Ring, kaum merklich und dennoch fühlbar, mit der Fingerspitze. Beharrlich und verlockend, ihr Kopf surrte.
Die Kuppe seines Daumens kreiste in winzigen, fast verspielten, verlockenden Bewegungen. Nicht eindringend. Nie drängend. Nur - verlockend und lockend, ausortend und sondierend. Und sie zuckte. Nicht aus Angst. Oder doch? Es war ein neues Zittern. Eines, das sie nie gekannt hatte. Ihr Atem hielt inne. Ihre Gedanken kreisten um das Unerlaubte, es nicht mehr verdrängend und verwehrend, sondern ... wenigstens andenkend.
"Sodom", schoss es ihr durch den Kopf. "Das ist doch verboten. Das ist... das macht man nicht."
Aber ihre Poren standen offen. Ihr Körper antwortete nicht auf Moral, sondern auf Empfindung. Und die war so intensiv, dass ihr fast schwarz vor Augen wurde. Der Daumen glitt über sie, nicht forschend, nicht eindringend, nur zeichnend. Eine Linie. Eine Verheißung. Eine Andeutung eines Versprechens oder eine Androhung, wie sie bis vor kurzem noch gedacht hatte. Nun aber ein Kreis der Lust um etwas, das sie nie gegeben hatte.
Ihr Innerstes zuckte. Ihre Scheide zog sich zusammen. Und mit ihr drang noch mehr feuchte Wärme heraus, schimmernd, klebrig, lebendig. Richard spürte es an seiner Hand, an seiner Kuppe, die nun glitt, beinahe schlängelte, in einen Druck hinein, der nichts öffnete - nur andeutete.
"So fühlt sich das also an", dachte Anna. "So fühlt es sich an, wenn man fällt... und fliegt."
Und während sein Finger langsam zurückwich, seine Hand ihren Po streichelte, wusste sie: Er hatte ihr nichts genommen. Er hatte ihr etwas gegeben. Eine Ahnung. Einen Zugang zu etwas, das in ihr geschlummert hatte.
Ihr Blick blieb auf das Kissen gerichtet. Doch in ihr war etwas erwacht. Keine Entscheidung. Noch nicht. Aber ein Wissen. Ein Sehnen. Ein Staunen.
Ihr Blick fiel zur Seite. Richard lag nun auf dem Rücken, das Gesicht entspannt, das Glied weich, aber noch von einem stolzen Winkel gezeichnet und von ihren gemeinsamen Säften bepinselt. Sie dachte: Wie kann es sein, dass dieser junge Mann so sehr weiß, was sie braucht?
Ein letzter Gedanke, bevor der Schlaf sie übermannte, halboffen, halb verloren:
"Wenn er mich dort berührt hat... mit Lust... könnte ich es je wagen, mehr zuzulassen?"
Und sie wusste, sie hatte sich noch nicht entschieden. Aber die Frage war nun in ihr. Lebendig.
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Sie hatte nicht geschlafen, nicht wirklich. Der Körper lag, erschöpft und gedehnt, doch der Geist war wach, glühend, zwischen Lust und Scham gefangen. Und jetzt, in diesem seltsamen Zustand zwischen Traum und Bewusstsein, spürte Anna etwas. Etwas, das nicht Einbildung war. Etwas Feuchtes. Etwas Warmes.
Seine Zunge.
Sie wagte nicht, die Augen zu öffnen. Nicht einmal zu atmen. Wie ein Tier, das hofft, vom Jäger nicht bemerkt zu werden, lag sie still, reglos, den Kopf halb ins Kissen gedrückt. Doch sie spürte es. Eindeutig. Es war keine Erinnerung, kein Echo der letzten Stunde. Er war da. Dort unten. Seine Lippen auf ihrer Haut, seine Zunge - zwischen ihren Pobacken.
Sie hätte sich empören müssen. Aufschrecken, sich wegdrehen. Doch sie lag da. Still. Und zitterte. Nicht vor Angst. Nicht ganz. Es war das Zittern der Erkenntnis, dass da gerade etwas geschah, was sie nie für möglich gehalten hatte. Niemals.
Ihr Mann hatte sie dort nie geküsst. Im Gegenteil. Er hatte solche Gedanken verlacht, ja, verachtet. "So was machen doch nur Schwule," hatte er einmal gesagt, als sie überhaupt vorsichtig fragte, ob es ihn reizen würde, sie... dort... zu mehr war sie gar nich gekommen. Obwohl sie ein ganz anderes dort gemeint hatte .. aber ... Danach hatte sie geschwiegen. Verstummt. Den Wunsch vergraben wie ein altes Geheimnis.
Aber Richard... Richard tat es einfach. Ohne Vorwarnung. Ohne Bitte. Als gehöre es zu ihr. Als hätte er das Recht, ihr dort Lust zu schenken.
Und sie? Ließ es zu.
Nein, mehr noch: Sie genoss es. Mit einem Schauder, der durch ihren ganzen Körper lief. Seine Zunge glitt sachte über ihren Ring, umkreiste ihn, tippte leicht gegen das Zentrum ihrer unvorstellbaren Unschuld. Sie zuckte zusammen. Ihr Atem entwich mit einem Laut, den sie nicht unterdrücken konnte. Nicht stöhnend. Eher überrascht. Aber geladen.
Er wusste es. Natürlich wusste er es. Dass sie wach war. Dass sie spürte. Und dass sie nicht Nein sagte. Dass sie ihn gewährend ließ, zwar zitternd und ängstlich erregt, keinesfalls aber mehr vollkommen entsetzt und sich verweigernd.
Seine Finger öffneten sie sanft, hielten ihre Backen leicht auseinander, um seine Zunge tiefer gleiten zu lassen. Und Anna, die sich nie vorstellen konnte, dass sie dort überhaupt berührt werden würde, spürte nun, wie ihr ganzer Körper vibrierte. Ihre Scheide, ohnehin noch feucht von der vorherigen Vereinigung, wurde mit jeder Sekunde nasser.
Sie spürte, wie ihre Säfte sich mit seinem Speichel mischten, wie ihre Haut klebrig wurde von Lust. Seine Zunge war nicht hastig. Sie war feierlich. Wie eine Weihe. Wie ein Zelebrieren eines heiligen Raumes, den er in langsamen Kreisbewegungen und zärtlichem Streicheln zu weiten begann.
Ein Gedanke blitzte auf: "Bin ich denn verrückt? Bin ich pervers?"
Und dann lächelte sie. Innerlich. Denn was sie fühlte, war keine Scham. Es war Erlösung. Eine Sünde vielleicht, aber eine, die sie nicht mehr missen wollte. Oder eine, die sie wenigstens vielleicht ein klein wenig gekostet haben wollte.
Richard drückte nun sachte einen Finger in ihre Scheide, während seine Zunge weiter ihren Anus verwöhnte, ein wenig forscher, eine wenig tiefer sie öffnend. Die Kombination brachte sie aus dem Takt. Ihr Körper spannte sich. Die Lust stieg. Sie war kurz vor dem Kommen. Und sie wusste: Jetzt war sie fällig. Völlig. Offen. Für alles.
Ein letzter, tieferer Zungenschlag - ein winziges Eindringen, das keine Grenzen überschritt, aber doch alles sagte. Und sie kam. Hart. Zittern durchfuhr sie. Ihre Finger klammerten sich in die Decke. Ein halb erstickter Laut entwich ihren Lippen. Und Tränen schossen ihr in die Augen.
Nicht vor Schmerz.
Vor Dankbarkeit.
Vor Leben.
Richard löste sich langsam, sein Gesicht feucht von ihr. Und sie drehte sich, zog ihn an sich, küsste ihn. Ohne Ekel. Ohne Zweifel. Sie schmeckte sich selbst auf seinen Lippen. Und es war das schönste, was sie je gekostet hatte. Lust pur, Hoffnung pur, neues Leben, neue Lust in Vollendung.
In diesem Moment wusste Anna: Sie war zurück. Im Leben. In der Lust. Im Jetzt.
Und während sie seine Lippen spürte, zart, warm, mit dem Hauch ihrer eigenen Ekstase auf ihnen, schossen ihr neue Gedanken durch den Kopf - wild, verboten, beängstigend schön. Was, wenn alles möglich war? Was, wenn ihr Körper bereit war, sich zu öffnen, wie sie es nie geglaubt hatte - nicht einmal zu träumen wagte?
Sie dachte an all das, was sie nie getan hatte, was ihr peinlich war, worüber man höchstens kicherte - anal, gefesselt, beobachtet, geführt - und nun war da nur diese Ahnung: Wenn er es wollte, wenn er sie so berührte, wie jetzt, dann würde sie alles geben. Alles zulassen. Alles - selbst das, was ihr einst Ekel eingeflößt hatte.
Und doch - genau dieser Gedanke ließ sie zugleich erröten und erzittern. Die Scham über ihre Bereitschaft, über das Glühen zwischen ihren Schenkeln, während seine Zunge sie dort liebkoste, wo man doch eigentlich nicht... durfte.
Aber ihr Körper log nicht. Ihre Nässe log nicht. Und sein Blick, sein zärtlicher Blick, der sie ansah, als wäre sie schön, begehrenswert, ganz - auch das log nicht.
Anna spürte das Schaudern zwischen Zögern und Hingabe. Zwischen "Was bin ich bereit?" und "Was hat er mir geschenkt?"
Und als sie sich an ihn schmiegte, leise keuchend, die Stirn an seine Brust, da wusste sie: Wenn dieser Rausch der Lust bleibt - wenn er sie so liebt, so streichelt, so führt - dann wird sie ihm folgen. Überallhin. Selbst dorthin, wo sie nie hinsah.
Sie lächelte. Und weinte fast. Aus Glück.
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Anna war früh aufgewacht, viel zu früh. Noch ehe der erste Sonnenstrahl über den Fenstersims kroch, stand sie bereits unter der Dusche. Das Wasser lief heiß über ihre Haut, prasselte über ihre Schultern, über ihren Bauch, zwischen ihre Schenkel. Und während sie sich seifte, mit ruhigen, kreisenden Bewegungen, spürte sie, wie sich ihre Gedanken verirrten. Nicht ziellos, oh nein - vielmehr zielgerichtet, nur zu schwer zu fassen.
Da war dieses Gefühl in ihr. Ein Pochen, ein Glimmen, das nicht verschwunden war. Die Nacht mit Richard - sie konnte sie nicht vergessen. Sein Mund. Seine Hände. Und besonders: seine Zunge. Dort. Diese Zärtlichkeit, diese Kühnheit. Es hatte etwas geöffnet in ihr. Etwas, das sie kaum benennen konnte. Und nun war es da. Unauslöschlich.
Sie fuhr sich über die Brüste, nahm sich in die Hände, fühlte die Schwere und die Reaktion auf die Erinnerung. Ihre Nippel wurden hart, sehr schnell. Und doch war es nicht das, was sie suchte. Ihre Hand wanderte tiefer, zögerte, dann wieder höher. Nein, nicht hier. Nicht so. Nicht allein. Oder doch? Vielleicht. Aber anders. Unterstützt. Verstärkt.
Der Gedanke kam leise: Wo bekommt man so etwas eigentlich?
So etwas - das war ein Dildo. Oder ein Vibrator. Oder etwas anderes, was sie nie hatte benennen müssen. Früher hatte sie nie daran gedacht. Oder wenn, dann nur kurz, im Schatten der Scham. Ihr Mann hätte sie ausgelacht. Oder schlimmer: verständnislos geschwiegen, den Kopf geschüttelt.
Ein Sexshop? Nein, das war zu viel. Sie wollte nicht gesehen werden, wollte nicht, dass jemand sie ansah mit diesen Gedanken im Kopf. Und doch war da eine Sehnsucht, ein Wunsch nach etwas Eigenem, etwas Heimlichem, etwas, das sie für sich entdeckte. Nicht als Ehefrau. Nicht als Witwe. Als Frau.
Vielleicht - ein Drogeriemarkt? Ja. Dort würde es unauffälliger sein. Zwischen Zahnpasta und Shampoo. Niemand würde etwas denken. Oder doch alle?
Der Gedanke ließ sie lächeln. Und beben.
Es war eine unscheinbare Drogerie in einem Einkaufszentrum, einer jener Orte, an denen man eigentlich nur Zahnpasta, Duschgel oder Spülmittel kauft. Und doch war Anna an diesem Vormittag ganz bewusst hierhergekommen - mit einem Ziel, das ihr selbst noch fremd vorkam. Ihr Mantel war geschlossen, ihr Blick ruhig, beinahe zu ruhig. Doch unter dem Stoff brannte ein Gedanke, eine Ahnung, eine Sehnsucht.
Sie hatte schlecht geschlafen. Ihr Körper war noch immer empfindlich vom gestrigen Erlebnis, ihr Innerstes vibrierte bei jeder Erinnerung. Die Zunge, die Lippen, das geduldige Tasten Richards - es hallte in ihr nach wie ein verbotener Psalm. Und nun, da sie allein war, glaubte sie fast, es sei nicht wirklich geschehen. Ihr Körper belehrte sie eines Besseren.
Sie trat durch die automatische Tür, das vertraute Piepgeräusch begrüßte sie. Die Gänge waren leer. Es war früher Vormittag. Anna wusste, was sie suchte - und hatte doch keine Ahnung, wie sie es finden würde. Ihr Blick schweifte über die Regale. Dort: Gleitmittel. Und... Spielzeuge.
Sie ging näher. Ihr Herz hämmerte. Als sie die kleinen Kartons mit verschnörkelten Namen und diskreter Gestaltung betrachtete, wurde ihr schwindlig. Worte wie "Multi-Speed", "Flexibel einsetzbar", "besonders leise" und "samtweiche Oberfläche" sprangen ihr ins Auge. Ein Modell war sogar "wasserdicht". Wieder ein anderes versprach "genussvolle Stimulation von zwei Seiten".
Ihre Hand streckte sich aus - und zog sie wieder zurück. Dann doch. Ein silberner, schlanker Dildo, wiederaufladbar, mit einem zarten LED-Ring. Modern. Dezent. Und in ihrer Vorstellung auf verrückte Weise... schön. Sie griff zu, legte ihn in den Einkaufskorb, verdeckt von einer Packung Taschentücher.
Dazu noch ein Gleitgel - neutral, aber laut Verpackung "ideal für intensives Vergnügen". Die Kassierin war jung, vielleicht fünfundzwanzig, trug einen Pferdeschwanz und Kaugummi. Als sie Annas Korb sah, zog sie eine Braue hoch, sagte aber nichts. Nur ein schräger Blick - erst zum Produkt, dann zu Anna. Ein kurzer Moment zu viel.
"Ist das für... Sie selbst?", fragte sie leise, nicht unfreundlich, aber auch nicht ganz ohne Spott.
Anna errötete, so plötzlich und tief, dass sie den Blick senkte. "Ich... ja. Also..."
Die Kassierin grinste. "Kein Stress. Ist ein gutes Modell. Flexibel. Auch hinten, wenn man will."
Ein Stechen in Annas Brust. Hatte sie das wirklich gesagt? Die Kassierin war schon beim Einscannen. "Tut vielen gut, sich was Gutes zu tun. In jedem Alter."
Anna tippte den PIN falsch ein. Die Kassierin wartete. Anna schwitzte. Noch einmal. Diesmal richtig. Es piepte. "Danke Ihnen", sagte die junge Frau. Und reichte ihr die Tüte mit einem Blick, der mehr wusste, als er ausdrückte.
Anna trat hinaus. Die Luft draußen war kühl. Sie atmete tief durch. Und lachte. Erst leise. Dann lauter. Es war ein Lachen voller Absurdität. Und Wahrheit. Sie hatte es getan. Einfach so. Nach all den Jahren. Ein Spielzeug gekauft, das sie - vielleicht - heute Abend benutzen würde. Vielleicht.
Und was, wenn Richard sie hier gesehen hätte? Genau in diesem Moment, an der Kasse, mit Gleitgel und einem Dildo in der Hand? Die Vorstellung war so peinlich, so irre, dass sie fast stöhnte. Und doch: ihr Körper zog sich leicht zusammen bei dem Gedanken. Ihre Brust spannte sich. Ihre Scham kribbelte.
Sie stellte sich vor, wie sie den Dildo auf ihrem Nachttisch legt. Wie sie ihn betrachtet. Wie sie ihn... ausprobiert. Erst vorsichtig. Dann - anders. Tiefer. Und wenn Richard dann käme, zufällig, wie aus Versehen, und sie so fände - wie sie sich selbst verwöhnt, noch nicht ganz fertig...
Anna schüttelte den Kopf. Und lachte wieder.
Sie war lebendig. Und das spürte sie bis in die Fingerspitzen.
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Sie trat gerade aus der Passage, das Papier der Drogerietüte raschelte in ihrer Hand, als sie ihn sah. Richard. Wie durch Zufall, als hätte das Schicksal beschlossen, den Faden zwischen ihnen sofort wieder aufzunehmen. Er stand dort, leicht schräg zur Sonne, die ihm das Gesicht streichelte. Ein leichter Wind fuhr durch sein Haar. Und als er sie sah, hob er die Hand - nicht überrascht, eher wie jemand, der wusste, dass sie kommen würde.
"Anna", sagte er nur.
Sie blieb stehen, Herzklopfen, rot im Gesicht. "Hallo. Ich... bin nur schnell..." Sie hielt die Tüte dichter an den Körper, als könne er hindurchsehen. Und vielleicht konnte er es. Er trat näher. Seine Augen lagen warm auf ihr. Und Anna wusste: Es war um sie geschehen.
"Darf ich dich ein Stück begleiten?"
Sie nickte. Wortlos. Und sie gingen.
Es war ein leiser Weg, voller Blicke. Er sprach nicht viel. Und sie sagte kaum etwas. Doch jeder Schritt war wie ein Takt der Erwartung. Sie spürte die Feuchtigkeit zwischen ihren Schenkeln. Die Wärme, die in ihr stieg. Das Vibrieren einer Lust, die sie kaum zu zügeln wusste.
Als sie ihre Haustür erreichten, wusste sie, dass sie ihn würde hereinbitten. Nicht aus Höflichkeit. Nicht aus Unsicherheit. Sondern weil alles in ihr danach verlangte.
"Willst du... mit raufkommen?" fragte sie leise, fast entschuldigend.
Er antwortete nicht. Aber er trat ein.
Die Wohnung war still. Nur der Atem der Dinge. Und das Flüstern der Erinnerung an die vergangene Nacht.
Er stand hinter ihr, kaum dass sie die Tür geschlossen hatte. Ihre Jacke fiel. Und seine Hände legten sich um ihre Taille. Warm. Fest. Fragend.
"Du bist noch immer so weich...", murmelte er an ihrem Hals. "Und du duftest nach gestern."
Sie wollte etwas sagen. Aber ihr Mund war zu trocken. Stattdessen drehte sie sich um, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Sanft. Dann tiefer. Ihre Lippen öffneten sich. Seine Zunge drang ein. Und alles war wieder da.
Sie führte ihn ins Schlafzimmer. Nicht langsam. Nicht zögerlich. Sondern in jener Bewegung, die keine Ausflucht kennt. Als die Tür hinter ihnen schloss, zog sie ihn an sich. Sie spürte seinen Körper, seinen Hunger, seine Härte durch die Hose. Und sie wusste: Sie wollte ihn.
Ihre Hände fuhren unter seinen Pullover, erkundeten die Landschaft seiner Haut, seiner Muskeln. Und er öffnete ihre Bluse, Knopf für Knopf, küsste die entblößte Haut. Ihre Brustwarzen waren hart, zu hart, zu schnell - und sie stöhnte in lustvoller Vorahnung.
"Ich bin... so nass", hauchte sie, erschrocken über ihre eigenen Worte.
"Ich weiß", sagte er nur.
Und dann öffnete er ihren Rock, ließ diesen langsam gleiten. Sie trat heraus, stand in Slip und Hemd da, zitternd. Ihre Hand fuhr an ihren Bauch, streichelte sich selbst.
"Ich brauche dich", sagte sie.
Er drückte sie aufs Bett, nicht grob, sondern entschlossen. Sie lag da, halb nackt, die Knie leicht geöffnet. Ihre Hände suchten Halt. Und dann - schob er ihren Slip beiseite. Und sog ihren Duft ein.
"Du bist bereit", sagte er. Und sein Blick war heiß.
Er entblößte sich, langsam, ohne Eile. Und als sein Glied endlich frei war, zuckte es leicht. Sie hielt den Atem an. So hart. So voll. So sehr für sie. Geballte und geschwollene Lust und Männlichkeit.
Er kniete sich über sie, streichelte mit der Spitze ihre Scham, fuhr langsam über die feuchten Lippen. Und sie stöhnte, krampfte die Finger in die Laken.
"Bitte...", flüsterte sie. "Jetzt..."
Er glitt in sie. Ganz. Ohne Hast. Ohne Hast. Ihre Nässe nahm ihn auf wie eine Einladung. Wie eine Bitte. Sie bog sich ihm entgegen, ließ ihn ganz in sich hinein. Ihr Körper vibrierte, als hätte er nur auf diesen Moment gewartet.
Und er begann sich zu bewegen. Langsam zuerst. Dann fester. Ihre Beine legten sich um seine Hüften. Ihre Hände in seinen Haaren. Ihre Lippen an seinem Hals.
"Ja...", hauchte sie. "So... weiter..."
Er drehte sie auf den Bauch, zog sie an die Hüften. Und sie verstand. Ihre Knie auf dem Bett, der Oberkörper tief. Und er drang von hinten in sie. Tief. Füllend. Der Klang ihrer Körper, das Klatschen, das Schmatzen - es machte sie fast wahnsinnig.
"Du bist so eng...", stöhnte er voller Lust.
"Ich kann nicht anders... ich...", keuchte sie.
Sein Tempo nahm zu. Ihre Brüste schwangen. Ihre Haut glühte. Und dann - kam sie. Heftig. Zuckend. Den Kopf ins Kissen gedrückt. Laut stöhnend.
Und er hielt nicht inne. Wartete nicht, bis sie sich wieder streckte. Sondern nahm sie wieder. Weiter. Und weiter. Bis sie erneut kam und lachte und weinte und jammerte und zuckte.
Denn es war nicht vorbei. Ihr Körper verlangte nach mehr, zu oft, zu heftig, um es bloß Nachzittern zu nennen. Etwas hatte sich geöffnet in ihr, etwas, das sich nicht wieder schließen ließ. Seine Hände waren noch auf ihrer Haut, seine Lippen an ihrer Wange, sein Atem heiß an ihrem Ohr.
"Ich kann nicht...nicht mehr ...", flüsterte sie. "Und doch..."
Er drehte sich halb zu ihr, sah sie an. Ihre Wangen glühten, ihre Haare klebten ihr am Nacken, und ihre Brust hob und senkte sich so ungestüm, dass er glaubte, ihr Herz müsse herausbrechen.
Und dann - rutschte ihr achtlos hingeworfenes Gewand von der Sessellehne. Der Stoff fiel zu Boden, lautlos fast, aber nicht ohne Wirkung: Die Tüte mit dem Einkauf, mit dem Dildo, mit dem Gleitgel, entglitt dem inneren Fach. Und alles fiel auf den Boden.
Ein leises Poltern. Ein Klacken. Dann Stille.
Beide schauten hin. Anna zuerst erschrocken, dann - wie in Trance. Der silberne Körper des Dildos lag offen da, neben der kleinen Flasche Gleitgel. Die Kassenzettel noch daneben.
Ein Zittern ging durch sie. Ein anderes als vorher. Tiefer. Dunkler. Und heißer.
"Ich... ich wollte... nur ausprobieren", sagte sie atemlos, fast entschuldigend, so peinlich berührt, dass sie gar nicht wusste, was ihr geschah. "Nur sehen..."
Er sah sie lange an. Kein Spott. Keine Frage. Nur ein Lächeln, ein wissendes, zärtliches.
"Dann zeig es mir", sagte er leise.
Sie zögerte. Aber nur kurz. Dann griff sie - mit zitternder Hand - nach dem Spielzeug. Der kalte Kunststoff in ihrer Hand, das kleine Gewicht, die Vorstellung, wie...
"Aber... ich bin doch... so voll... von dir...", flüsterte sie.
"Dann zeig mir, wie du trotzdem willst."
Er hatte sich neben sie gesetzt, beobachtete sie. Und sie - kniete. Legte sich zurück. Führte das Gerät zwischen ihre Schenkel. Noch nicht hinein. Nur berührend. Nur spielend. Ihr Saft glänzte dort, wo sein Körper noch in ihr gewesen war.
Und sie schaltete es ein.
Ein leises Summen. Ein Aufleuchten. Und sie schloss die Augen. Ließ es kreisen. Gegen ihren Kitzler. An der Scham entlang. Bis sie zitterte. Stöhnte. Zuckte. Und es hineinführte in ihre vor Nässe glucksende und saugende Weiblichkeit.
Nicht tief. Nur gerade so. Ihre Scham war weich, weit, aufgespannt von der Lust. Und dann kam es: ein Orgasmus, der nicht schrie, sondern brüllte. Sie verkrampfte. Biss sich in die Lippe. Presste die Schenkel zusammen. Und fiel - in sich.
Er hielt sie. Nahm ihr das Spielzeug ab. Legte es beiseite. Und dann - war er wieder hart.
"Wie... kannst du... schon wieder?"
"Weil du mich nicht loslässt."
Und er nahm sie noch einmal. Hielt ihre Beine hoch, drang in sie, während sie erschöpft war, ausgelaugt, aber aufgeladen von Lust.
"Bitte... nicht aufhören..."
"Ich höre nur auf, wenn du nicht mehr kannst."
"Ich kann nicht. Aber ich will."
Und er fickte sie hinein in einen Zustand, der nichts mehr kannte: keinen Namen, kein Alter, kein Zögern. Nur Scham. Glut. Ein pochendes Ja.
Sie spürte, wie er ihre Brüste nahm, sie sog, sie kniff, sie küsste. Und dann - als er fast kam - griff er wieder zwischen ihre Beine. Suchte ihren kleinen Eingang. Streichelte nur. Glitt mit dem Daumen über den schmalen, feuchten Ring.
"Nicht... dort... bitte... nicht..."
"Ich will nur wissen, ob du... bereit wärst. Irgendwann."
Sie schloss die Augen. Schämte sich. Erschrak. Und keuchte - nicht aus Angst, sondern aus Lust.
"Vielleicht... irgendwann... wenn ich..."
"Wenn du weißt, dass ich dich nie verletzen würde."
"Ja..."
Und in diesem Moment, als er sich ergoss, tief und warm, in langen, pochenden Stößen, wusste sie: Dies war nicht mehr das Leben, das sie kannte. Dies war der Anfang von allem.
Und noch lange, nachdem sie nebeneinander lagen, atemlos und schweigend, dachte sie:
Es hat alles erst begonnen ...
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Es war dunkel im Zimmer, nur das schwache Licht des Vorhangs ließ die Konturen erahnen. Richard lag noch immer neben ihr, eine Hand auf ihrem Bauch, warm und schwer, fast wie ein Siegel auf das, was sie erlebt hatten. Und sie lag da, wach, dampfend innerlich, in einem Zustand zwischen Rausch und Klarheit, zwischen Lust und einer Ahnung, die sie kaum in Worte fassen konnte.
Sie hatte es zugelassen. Alles. Und noch mehr. Ihr Körper war ein offenes Buch geworden, Seite für Seite neu beschrieben. Und doch - als sie ihn jetzt spürte, wie er sich langsam aufrichtete, sich über sie beugte, ihr einen Kuss in den Nacken hauchte - da wusste sie: Das war nicht das Ende. Es war ein Anfang, noch einer.
Seine Finger tasteten nach der Tüte auf dem Boden. Sie hörte das leise Knistern, dann das leise Klacken des Kunststoffdeckels. Und sie wusste, was er in der Hand hielt. Gleitgel. Das, was sie selbst gekauft hatte. Heimlich. Zitternd. Jetzt war es da. In seiner Hand. Für das, wovor sie sich vielleicht am meisten fürchtete.
Er strich ihr sanft über den Rücken, dann tiefer, bis zu ihrem Steiß. Und noch weiter. Seine Finger waren weich. Warm. Und als sie das erste kalte Gleiten der Flüssigkeit spürte, zuckte sie.
"Nicht..." flüsterte sie. Doch es klang nicht wie ein Nein. Eher wie ein Schreck. Wie ein: Noch nicht. Oder: Wirklich jetzt?
"Nur mit dem Finger. Nur... außen", sagte er leise, besänftigend und doch erregt.
Und sie nickte. Ganz leicht. Fast unsichtbar. Aber es war ein Nicken. Ein Ja.
Er nahm sich Zeit. So viel Zeit, dass sie kaum mehr wusste, wo ihr Atem war. Der erste Druck war kaum ein Druck. Ein Streicheln. Ein Umkreisen. Die Gleitflüssigkeit machte alles glatt, schimmernd, empfänglich. Er umkreiste ihren Ring. Drückte nicht. Nur berührte. Wieder und wieder. Bis sie spürte, dass sich etwas in ihr löste - kein Muskel, sondern ein Widerstand in ihrem Kopf, der langsam seine Weigerung aufgegeben hatte.
Dann - glitt er ein. Nur mit der Kuppe. Nur ein winziger Moment des Eindringens. Doch ihr ganzer Körper spannte sich an. Ihr Atem stockte.
"Ist es... gut?" fragte er.
"Ich weiß es nicht...", flüsterte sie. "Es fühlt sich... so anders an."
"Anders gut?"
"Anders fremd. Aber... nicht schlimm."
Er blieb still. Bewegte den Finger nicht. Wartete, bis sie sich entspannte. Und dann - glitt er ein wenig tiefer. Millimeterweise. Kein Druck. Kein Stoßen. Ein langsames, geführtes Hineingleiten, als würde er einen Tempel betreten, dessen Schwelle jahrzehntelang unberührt gewesen war. Ein geschmiertes Vordringen in dunkle Gefilde, die ihr selbst fremd waren ... ein Heiligtum betretend, vorsichtig und ehrfürchtig.
Anna fühlte alles. Jeden Hauch, jede Nuance. Es war nicht nur der körperliche Reiz. Es war der Gedanke. Die Vorstellung. Der Tabubruch. Ihr Mann hatte es nie getan. Hatte sich geekelt, hatte nie gefragt, nie gedeutet, dass er es je gewollt hätte. Ob sie es gewollt hätte? Früher und damals. Wohl kaum, es sei denn ... sie schüttelte innerlich den Kopf und die Gedanken ab.
Und jetzt: Richard. Mit seinen warmen Händen. Seinem zärtlichen Druck. Und seinem stillen Respekt.
"Du bist... so eng", murmelte er. "So zart."
Sie konnte nicht antworten. Konnte nur atmen. Stöhnte. Leise. Zitternd.
Und dann - fühlte sie, wie sein Finger sich ein wenig bewegte. Kreiste. Ganz sacht. Sie war noch nicht weit geöffnet, aber der Ring begann zu antworten. Nicht mit Widerstand - sondern mit einem leisen Aufgehen.
"Ich schäme mich...", flüsterte sie plötzlich.
"Wofür?"
"Dass ich es... mag."
Er küsste sie. Auf die Schulter. Auf den Nacken. Dann sagte er nur: "Schäm dich nicht. Du bist schön. Und dein Ja ist alles."
Sie spürte Tränen in den Augen. Und zugleich - ein Pochen in ihrer Mitte. Ihre Scham war nass. Sie tropfte. Und sie wusste: Es kam nicht vom Gleitgel. Es war sie. Ihr eigener Saft. Ihre eigene Antwort.
"Du darfst...", sagte sie leise.
Er bewegte den Finger ein wenig weiter. Noch nicht tief. Aber offen. Und sie stöhnte. Nicht mehr aus Angst. Sondern aus dieser unbeschreiblichen Mischung aus Verlegenheit, Entdeckung, und Lust.
"So fühlt sich Sünde an", dachte sie. Und: "So fühlt sich Freiheit an."
Sie schloss die Augen. Und ließ sich hineinfallen.
Der Dildo lag noch immer da, als leises Versprechen zwischen all dem, was schon geschehen war. Anna spürte ihn mit jedem Blick, als würde er mit ihr atmen. Und Richard, der neben ihr lag, hatte ihn nicht vergessen. Seine Finger strichen wie nebenbei über das glänzende Silikon, und sie wusste: Jetzt war sie dran.
Sie legte sich zurück, ihre Beine halb geöffnet, die Scham glänzend, weich, einladend. Richard kniete sich neben sie, öffnete das Gleitgel erneut, und diesmal war es sie, die nach dem Dildo griff. Ihre Finger zitterten kaum noch. Es war kein Überwinden mehr - es war ein Erkennen. Ein Bedürfnis.
Sie schob das Spielzeug vorsichtig an ihre Schamlippen, benetzte es mit dem Gel und ihrem eigenen Saft, der reichlich floss. Dann - ganz sacht - glitt es hinein. Ihre Lippen öffneten sich wie von selbst, ihr Schoß war weit, bereit. Der silberne Dildo verschwand in ihr, langsam, Zentimeter für Zentimeter.
Sie stöhnte leise. Kein Schrei. Kein Drama. Nur ein gedehntes, sinnliches Lautwerden dessen, was sie fühlte. Und was sie fühlte, war: sich selbst. Tiefer, ehrlicher, roher als je zuvor.
Richard beobachtete sie, seine Augen dunkel, voller Bewunderung und Begierde. Seine Hand strich erneut über ihre Hüfte, ihren Bauch, dann - glitt er tiefer. Und seine Finger, die noch immer vom Gleitgel glitschig waren, fanden ihren Weg zu dem anderen Eingang.
"Ganz langsam...", murmelte er, lustvoll erklärend, was sie ohnedies fühlte.
Sie nickte. Der Dildo war tief in ihr. Erfüllte sie. Pulsierte beinahe. Und nun - Richards Finger, an ihrem Anus, kreisend, streichelnd. Kein Eindringen. Noch nicht. Nur ein Massieren, ein Öffnen, ein Sondieren.
"Ich spüre dich... so deutlich...", keuchte sie. "Du... du bist so nah..."
Er ließ den Dildo leicht kreisen, während sein Finger begann, sich einzuführen. Nur die Kuppe. Doch sie war offen. Glitschig. Heiß. Und bereit.
"Ich... ich fühle dich... durch die Wand...", stöhnte sie. Und dann - eine Bewegung, ein Zittern, ein Heben ihres Beckens. Ihr ganzer Körper schien zu explodieren.
Sein Finger in ihrem engen Ring. Der Dildo tief in ihrer Scheide. Und zwischen beiden - nur eine hauchdünne Membran. Sie spürte alles. Die Nähe. Den Druck. Die Hitze.
Und dann - kam sie.
Nicht schreiend. Nicht zuckend. Sondern wie ein Stern, der sich ausbreitet. Ihre Schenkel verkrampften. Ihre Hände griffen ins Leere. Ihre Stimme war nur noch ein Röcheln, ein Flehen, ein unaussprechliches "Ja".
"Oh Gott...", murmelte sie. "Ich kann... ich kann nicht mehr..."
Doch sie wollte. Noch einmal. Wieder. Richard spürte es, zog den Dildo sacht heraus, ließ seinen Finger noch kreisen, ganz sacht, bis sie wieder zitterte.
Sie lag da, ihre Schenkel weit gespreizt, ihre Rosette glänzend, ihr Schoß nass, ihr Gesicht überflutet von Lust und Scham und einem seltsamen Stolz.
"Ich hab nie gewusst...", hauchte sie. "Dass man das... so spüren kann..."
Er küsste sie. Sanft. Auf die Stirn. Dann die Lippen. Und dann - küsste er ihren Bauch, ihren Venushügel, ihre Schamlippen. Sie zuckte, doch sie ließ ihn. Alles.
"Du bist... wunderschön", sagte er. Und sie glaubte es ihm. Zum ersten Mal. Weil sie sich selbst so spürte: ganz. Und offen.
Der vibrierende Dildo lag wieder in ihrer Hand, als hätte er nie Pause gemacht. Richard hatte den Knopf gedrückt - ein sanftes Summen, das tief in ihren Körper wanderte. Und mit jeder Vibration öffnete sich etwas in ihr. Nicht nur ihr Schoß, nicht nur ihr Körper - auch ihre Gedanken.
Die Lust stieg erneut auf, diesmal anders. Nicht überraschend, nicht überwältigend, sondern fordernd. Die Vibrationen verteilten sich wie warme Wellen, durchdrangen ihr Innerstes, kreisten um den Punkt in ihr, der nun zitterte, schimmerte, verlangte.
"Du bist offen... so offen..." Richard flüsterte es kaum hörbar, während seine Finger erneut das Gleitgel öffneten. Diesmal war da kein Zögern mehr. Kein Fragen. Nur ein bewusstes Ja.
Er strich sanft über ihren Po, ihre Schenkel, dann glitt der erste Tropfen Gel über ihre Rosette. Warm. Feucht. Sie zuckte leicht, doch ließ ihn machen. Ihr Körper war weich, ihre Beine gespreizt, ihr Schoß glänzte vom eigenen Saft und der Erinnerung an das, was sie gerade erlebt hatte und der bangen Ahnung dessen, was ihr wohl bevorstehen musste.
"Ich will dich... überall", flüsterte er.
Sie nickte. Nur ein Hauch einer Bewegung.
Sein Finger glitt erneut an ihren Hintereingang. Diesmal nicht tastend, sondern suchend. Der Dildo vibrierte tief in ihrer Scheide, während er mit geübter Geduld den Ring ihres Anus umkreiste, benetzte, massierte. Und dann - drückte.
Sie stöhnte auf. Kein Laut des Schmerzes. Ein Laut der Überwältigung, feine Überraschung, nicht abgeneigt.
"Ich... ich weiß nicht, ob ich das..."
"Sag mir, wenn ich aufhören soll."
Sie tat es nicht. Stattdessen drückte sie ihre Hüfte ihm entgegen. Ihr Ring öffnete sich, langsam, zitternd, aber ohne Widerstand. Der Finger glitt hinein. Tiefer. Wärmer. Und sie spürte es - dieses andere Gefühl. Nicht wie das Vordere. Sondern roher. Direkter. Eine Offenbarung.
Der vibrierende Dildo schlug in ihrem Innersten an, während sein Finger tiefer eindrang. Und sie fühlte sich - wie gespalten. Wie zwei Wesen zugleich. Die Eine, die wusste, dass sie das nie gewollt hatte. Und die Andere, die nun verlangte, dass es nie endete.
"Oh Gott...", flüsterte sie. "Was tun wir da...?"
"Nur das, was du willst."
Und sie wollte. Alles.
Die Vibration intensivierte sich. Richard schob den Dildo noch ein Stück tiefer, während sein Finger kreiste und sanft zu pendeln begann. Sie spürte, wie beide Bewegungen sich trafen, wie ihr Körper dazwischen bebte, lustvoll gedehnt, gestoßen und geöffnet.
"Ich... ich bin so offen... so... glitschig..."
"So wunderschön..."
Sie lachte leise. Ein irrsinniges Lachen. Zwischen Lust und Wahnsinn. Sie fühlte sich wie in einem Traum, einem fiebrigen, schamlosen Traum, aus dem sie nicht mehr erwachen wollte.
Und dann - der zweite Finger. Sie keuchte. Ihr Anus war weit, bereit, offen, auch wenn es noch so zog und pochte - er rutschte vorbei an dem bereits unfähig gewordenen Hüter ihrer analen Unschuld. Und der Dildo vibrierte gegen ihre Wand.
"Ich komme... Ich... ich kann nicht..."
Doch sie konnte. Und sie kam. Ein Beben. Ein Erzittern. Ein völliger Kontrollverlust.
Sie schrie nicht. Sie weinte nicht. Sie war einfach: weit. Offen. Und in sich selbst zurückgekehrt.
Richard hielt sie, während sie zitterte. Der Dildo vibrierte noch immer in ihr. Seine Finger ruhten. Und sie wusste: Dies war der Punkt, an dem es kein Zurück mehr gab.
Sie hatte alles zugelassen. Oder fast alles ... bis auf das Finale ...
Und sie bereute nichts.
.......
Noch lag Stille über dem Raum, als Anna ihre Augen öffnete. Richards Atem war gleichmäßig, sein Körper schwer und ruhig an ihrer Seite. Doch in ihr war etwas wach. Nicht nur Gedanken, nicht nur Nachhall der Lust - es war ein Glühen, ein Brennen, ein Wissen: dass der heutige Abend noch nicht beendet war.
Ihr Blick fiel auf den silbernen Dildo, der nun regungslos auf dem Nachttisch lag, als schweige er von dem, was er in ihr entfacht hatte. Und daneben: das Gleitgel. Offen, fast leer.
Als Richard sich regte, war sein erster Blick zu ihr, sein zweiter zu dem Spielzeug. Er lächelte nicht. Er fragte nicht. Er berührte sie nur. Ganz sacht. An der Schulter, dann tiefer. Und sie wusste, was er sah: dass ihre Haut noch vibrierte, dass ihre Schenkel noch weich und feucht waren, dass ihr Rücken sich bei jeder Berührung spannte, als wollte er sich selbst erinnern.
"Ich..."
"Du musst nichts sagen."
Aber sie wollte. "Ich will... es versuchen."
Sein Blick wurde ruhiger. Ernst. Zärtlich. "Sicher?"
Sie nickte. Nicht heftig. Nur fest. Und schon war er neben ihr, neben ihrem Körper, der sich bereit machte wie ein geübtes Instrument, obwohl nichts daran geübt war. Nur Sehnsucht. Nur Neugierde und diese groteske Form von Dankbarkeit, die sie aussprechen wollte, dass er sie ins Leben zurück geholt hatte. In die Lust, in ihre Weiblichkeit, in ihr Begehren ... sich wieder geliebt und begehrt zu fühlen. Egal, wie lange es halten konnte, sie musste schon realistische denken, aber er hatte sie wieder auf Schiene gesetzt, in Fahrt gebracht ... sie lächelte: verlegen und voller Erregung.
Richard nahm das Gleitgel, wärmte es in seinen Händen. Dann öffnete er sie, legte ein Kissen unter ihre Hüften. Anna drehte sich langsam auf den Bauch, das Becken leicht erhoben, ihre Wangen rot. Sie schämte sich. Und war zugleich aufgeregt wie nie zuvor. Unvorstellbar bis zum Exzess.
Seine Finger verteilten das Gel mit unendlicher Ruhe. Kein Drängen. Kein Fordern. Nur ein Gleiten, ein Kreisen. Zuerst über ihren Steiß, dann zu ihrer Rosette. Dort hielt er inne. Atmete auf ihren Rücken. Und sie bebte.
"Ich... bin da", sagte sie leise.
Er berührte sie. Die Stelle, die noch nie jemand so berührt hatte. Warmes Gel floss über sie, sickerte in die Falten, machte sie glitschig, bereit. Sie öffnete sich kaum merklich, spürte, wie sein Finger sich anlegte, nicht drang, nur tastete. Eine Vorstufe zum Verlocken.
Und dann - eine Bewegung. Ein sanftes, kaum wahrnehmbares Schieben. Ihr Ring gab nach. Nicht mit Schmerz, sondern mit Zögern. Und doch: Er ließ ihn ein.
"Oh Gott...", hauchte sie. "Es ist so... fremd..."
"Ich weiß. Ich bin bei dir."
Er drückte nicht weiter. Ließ sie atmen. Ließ sie fühlen. Und sie tat es. Mit jeder Faser. Mit jeder Verwirrung. Sie war nur einen Hauch geöffnet, aber das Glühnen ihres Schoßes mischte sich nun mit dem kühlen Druck tief in ihrem Innersten. Sie fühlte sich entblößt. Entdeckt. Und lebendig.
Langsam bewegte er den Finger. Rein. Raus. Immer nur wenig. Ihre Schenkel zitterten. Ihr Rücken spannte sich. "Ich halte es nicht aus..."
"Dann halte dich an mir fest."
Sie tat es. Ihre Finger krallten sich in das Laken. Und dann - nahm er den Dildo zur Hilfe. Führte ihn langsam wieder in ihre Scheide, die vor Glut fast bebte. Und nun, mit einem Finger in ihr von hinten und dem Spielzeug tief in ihr von vorn, war sie nicht mehr in der Lage zu denken.
"Du bist so offen... so bereit..."
Seine Stimme war dunkel. Und dann - der Moment. Der Finger wich. Und etwas anderes glitt an ihren Po. Heftiger. Breiter. Heißer.
"Nicht... nicht sofort..."
"Nur die Spitze. Nur, wenn du willst."
Sie nickte. Zitternd. Ihr Kopf war leer. Sie spürte die Kuppe seines Gliedes, wie es sich gegen ihren Eingang schmiegte. Rund. Hart. Aber nicht brutal.
Dann - mit einem langen, langsamen Stoß - drang er ein, den Ring dehnend, fast berstend.
Ihre Welt zerbrach.
Nicht vor Schmerz. Nicht vor Angst. Sondern vor Fühlen. Ein Vordringen in Regionen ihres Körpers, die nie ein Verlangen gekannt hatten. Jetzt aber: Lust. Ziehtropfende, pochende, bebende Lust.
Sie schrie nicht. Sie keuchte. Und ihr ganzer Leib nahm ihn auf. Millimeter um Millimeter, dann erst Zentimeter für Zentimeter. Mit Tränen in den Augen. Und mit einem unbändigen Staunen.
Ein Keuchen, das aus der Tiefe ihrer Lunge kam, aus einem Ort, den sie selbst kaum kannte. Die Tränen, die über ihre Wangen liefen, waren nicht nur vom Schmerz, nicht nur von Überforderung. Es war etwas Tieferes. Etwas, das sie nicht benennen konnte. Ein Abschied vielleicht. Vom alten Bild ihrer selbst. Von einer Frau, die dachte, sie wisse, was Lust sei.
Jeder Zentimeter, den er in sie eindrang, schien ihr Herz zu befragen: Willst du das wirklich? Jeder Schub war eine Antwort. Zuerst zitternd. Dann gewiss.
Der Schmerz war da, ja. Ein Brennen, ein Dehnen, ein fremdes, drängendes Aufsprengen ihres Innersten. Und doch war da etwas, das sie hielt. Seine Hände. Seine Worte. Sein Blick, der nicht forderte, sondern bat.
Sie lag unter ihm, halb gekrümmt, ihr Hintern erhoben, ihre Schenkel weit gespreizt. Die Gleitgelreste schimmerten im Kerzenlicht, vermischt mit dem Glanz ihrer eigenen Feuchtigkeit. Ihre Rosette hatte sich öffnen müssen, gezwungen, aber nicht brutal, sondern wie eine Blüte, die bei Nacht noch nicht wusste, dass sie zum Licht geboren war.
Als er ganz in ihr war, blieb er still. Regungslos. Nur sein Atem auf ihrem Nacken. Und ihr ganzer Leib bebte. Als hätte er das Zentrum ihres Seins erreicht. Der Druck war unbeschreiblich. Das Gefühl, ausgefüllt zu sein, übermannt zu werden, war so fremd, dass sie dachte, es müsse Sünde sein. Es war Sünde. Und in diesem Wissen lag eine dunkle Wonne.
"Ich darf das nicht... Gott... ich darf das nicht..." flüsterte sie. Und dennoch bewegte sie sich gegen ihn. Millimeterweise sich anhebend, gegen ihn pendelnd, fühlend und sortierend, wie sich das unmögliche anfühlen konnte. Gefüllt, aufgespießt, ja gepfählt sogar.
In ihrer Kindheit hatte man ihr beigebracht, dass dies falsch sei. Ein Ort für Scham. Für Verdauung, nicht für Verlangen. Und jetzt war es der Ort, an dem sie am tiefsten spürte, was es heißt, Frau zu sein. Zu begehren. Sich auszuliefern. Sich jemandem zu ergeben, der zu schätzen wusste, welches Opfer dies darstellte.
"Verzeih mir..." hauchte sie. Ob zu Gott, zu sich selbst oder zu ihm, sie wusste es nicht.
Er küsste ihre Schulter. Ganz sanft. "Ich tu dir nichts. Ich bin da."
Und sie weinte. Aber sie weinte nicht aus Schmerz. Sondern aus der Wucht der Gefühle. Aus dem ungreifbaren Glück, sich in jemandem aufzulösen. In jemandem, der sie ganz nahm. Auch dort, wo sie selbst nie hingesehen hatte.
Sie hatte sich gestraft gefühlt, als er zuerst seinen Finger dort eingeführt hatte. Als hätte sie ein uraltes Gesetz gebrochen. Doch jetzt verstand sie: Es war kein Gesetz. Nur eine Grenze. Und die konnte fallen.
Langsam begann er sich zu bewegen. Zuerst kaum spürbar. Ein Zucken. Ein Gleiten. Und jede dieser Bewegungen war ein Beben durch ihre Wirbelsäule. Sie verkrampfte sich, nicht aus Angst, sondern aus Überforderung, ungewohnter Gefühle, Unvorstellbarkeiten der Durchdringung.
"Ich bin so offen... ich... ich halte das nicht aus..."
Doch sie hielt es aus. Und bald, so bald, war der Schmerz ein Echo. Und das Echo wurde Lust. Reibung. Wärme. Hitze. Erregung.
Sie spürte ihn nun mit jeder Faser. Wie seine Länge gegen ihre Enge arbeitete. Wie er sie nicht sprengte, sondern erweiterte. Erforschte.
Ihre Brustwarzen waren hart, ihre Lippen offen, ihr Hals gerötet. Und sie spürte, wie ihre Schamlippen feucht wurden, obwohl er ganz woanders war. Oder gerade deshalb.
"Ich spüre mich... überall..."
Er antwortete mit einem sanften Stoß. Und sie schrie nicht. Aber sie stöhnte. Und in diesem Stöhnen lag alles: Angst, Wonne, Scham, Ekstase.
Er zog sich fast heraus. Und drang wieder ein. Sanfter. Tiefer. Als würde er ihre Sünde vergolden.
Und sie dachte: Wenn das die Strafe ist, dann will ich sie tragen. Immer wieder.
Sie hätte nie gedacht, dass sie das kann. Dass sie das will. Dass ihr Leib ein Raum für solche Dinge sei. Aber er war es.
Und als sie kam, kam sie in sich selbst. Ihre Lust war kein Schrei, kein Beben. Es war ein inneres Beben, ein Zittern ihrer Seele.
Und sie wusste: Dies war kein Fehler. Es war ein Erwachen.
Er hielt sie, als sie bebte. Immer noch in ihr. Und sie lächelte, während die Tränen ihre Wangen benetzten.
Als er erneut ganz in ihr war, die Enge und Hitze und Erstmaligkeit zum wiederholten Male genoss, hielt er inne.
"Ich spüre dich... so tief... so ganz..."
Sie lag auf dem Bauch. Seine Hüften an ihren. Seine Hand unter ihrem Bauch. Der Dildo vibrierte noch immer leicht, gar nicht benötigt, abseits der gemeinsamen Lust, die nur aus Fleisch und Knochen der beiden bestand. Und sie: war grenzenlos offen.
Er bewegte sich. Kaum. Und doch alles.
Sie kam. In langen, würgenden Wellen. Und er auch. Tief. Still. Warm. So wie er sie nun in stöhnenden Schüben in ihr verlor, ihre zähe und nasse Lust tief in den Darm jagte.
Sie blieb liegen. Leckte sich über die Lippen. Und dachte:
Jetzt gibt es nichts mehr, das ich nicht will. Nichts, das ich nicht zulasse. Nichts, das ich nicht bin.
Und sie lächelte, als sein Samen aus ihr floss.
Endlich wieder Frau.
Kapitel: Anna und Hilde
Die Wege im Rosarium lagen still und feucht vom Morgentau. Die Luft war erfüllt von jenem süßlich-müden Duft der letzten Rosen, der in Anna ein fast schmerzliches Wohlgefühl auslöste. Nach all den Tagen, in denen sie sich verloren hatte in der Dunkelheit ihrer Wohnung, in Laken, in Haut, in Gleitgel und in einer Lust, die sie selbst kaum wiedererkannte, war dies ihr erster Schritt in die Welt zurück. Ihr Schritt war zögerlich, fast tastend. Sie trug wieder ihren lichten Mantel, der für Frühherbst eigentlich zu dünn war, aber er streichelte ihre Haut wie eine Erinnerung an etwas Verbotenes.
Ihr Körper war noch wund. Nicht im schmerzhaften Sinn. Vielmehr: gedehnt. Durchdrungen. Noch immer vibrierte scheinbar jede Faser in ihr. Als hätte sich die Lust als Echo in ihren Muskeln eingenistet. Als wäre das Innere ihres Leibes nicht mehr ganz ihres, sondern längst schon geteilt worden, den jungen unersättlichen Liebhaber teilhaben lassend. Und während sie nun auf dem Kiesweg entlangging, zwischen den Rosen, die sich langsam schlossen für die Nacht, fragte sie sich: War sie noch dieselbe? Oder war sie eine andere geworden? War sie verliebt - und das in ihrem Alter oder aber war sie einfach süchtig danach, das fühlen zu dürfen und können, war ihr viel zu lange nicht widerfahren war. Oder sogar vorenthalten, wenn sie mit etwas mehr Kritik an die letzten Jahre ihrer Beziehung dachte.
Nein - de mortuis nihil nisi bene ... er war ihr ein guter Mann gewesen. Wirklich und ernst gemeint und nicht die Dinge beschönigend, die eben anders gewesen wäre. Gut und nett und großzügig - und das andere ... naja, sie hatte sich damit abgefunden gehabt über die Jahre, zuletzt dann auch schon Jahrzehnte. Es war eben nicht jeder ein Casanova oder ein Frauenheld oder ... nein ... irgendwie schade, dass das anfängliche Feuer, wie sie damals sechzehn war und er zehn Jahre älter ... wie das bald verpufft war. Bald ein Kind, dann die Heirat, dann ein zweites Kind und schon gab es andere Prioritäten, die das Leben und die Umstände setzten.
Da gab es doch den dummen Witz von wegen ausgefallener Sex bei Ehepartnern ... und ja, der traf bei ihnen wie die Faust aufs Auge. Montag ausgefallen, Dienstag ausgefallen ... Sonntag ausgefallen. Oder auch Ostern und Weihnachten, die kamen öfter vor als die ehelichen Begegungen. Warum eigentlich? Seine Schuld alleine konnte es nicht gewesen sein, musste sie zu sich ehrlich sein. Aber? Vermutlich hätte sie sehr ehrlich sein sollen, mit ihm reden, was ihr fehlte, was sie wollte - aber ... so vertraut sie waren und gelegentlich auch intim: Genau das hatte in ihrer Beziehung so fatal gefehlt. Da wurde nicht darüber geredet, man machte es ein bisschen, das heißt er rollte sich über sie, teils nur das Nachthemd hochgeschoben, dann ein paar Stöße und er rollte wieder runter ... Nässe in ihr und nahezu Fassungslosigkeit zurücklassend. Das war es dann gewesen, das, was man eheliche Pflicht nannte. Lust und Geilheit und gemeinsam herbeigehechelte Orgasmen - die waren Fremdworte gewesen bis vor ... sie schüttelte innerlich den Kopf: Ja bis vor wenigen Tagen. Unvorstellbar, eigentlich peinlich, aber ... wenigstens doch, spät aber doch, das erlebt, von dem sie gelegentlich gehört oder gelesen hatte, es aber für sich selbst schon abgeschlossen hatte. An Untreue und Affäre hatte sie nie gedacht - vielleicht wäre die eine oder andere Gelegenheit schon da gewesen, der Anfang eines Flirts bei einem Tanz oder einem Urlaub oder einem Cocktail an der Bar, wenn er nicht dabei gewesen war ... selten aber doch. Aber da war sie konsequent und ehrlich gewesen ...
So schlenderte sie mit ihrem Balduin durch das Rosarium, ehe sie Hilde erblickte. Die alte Freundin saß auf ihrer gewohnten Bank, mit einem Tuch um die Schultern und einem Buch in der Hand, das sie zu lesen vorgab, während sie eher die Leute beobachtete. Ihr graues Haar war zu einem festen Knoten gebunden, ihr Blick wach, ihr Mund wie immer ein wenig spitz vor kluger Ironie. Anna spürte sofort, dass sie sich nicht verstecken konnte, schon längst war sie entdeckt worden. Und doch wäre es ihr heute lieber gewesen, ungesehen zu bleiben, selbst wenn sie jeden Grund hatte, ihre innere Freude zu teilen, egal mit welchen Mitteln das hätte erfolgen können.
"Anna!", rief Hilde freudig und zugleich überrascht und lächelte. "Gott, wie lange ist das her? Ich dachte schon, du hättest dich ins Kloster zurückgezogen."
Anna lachte leise - das mit dem Kloster war wohl die Falschmeldung des Jahres. Doch es war ein Lachen, das zuviel enthielt. Sie setzte sich langsam neben Hilde, ordnete ihren Mantel, so als wolle sie damit mehr als nur ihre Beine verbergen. Ihr Blick ging über die Wiese, wo ein alter Mann mit seinem Dackel übte, "Sitz" zu kommandieren, was dem krummbeinigen Hund aber sehr egal zu sein schien.
"Ich war... nicht ganz bei mir", sagte Anna, wohl wissend, dass dies ein Rätsel darstellen musste, was sie von sich gab. Sie fühlte dieses Brausen in sich, diese Lust, dieses Brennen und Toben und zugleich auch eine eigenartige Form der Mitteilungsbedürftigkeit, die ihr bislang fremd gewesen war.
Hilde legte das Buch auf ihren Schoß und musterte sie nun mit neugierigen Augen. "Du siehst auch ... anders aus."
"Wie meinst du das?"
"Gelöster. Oder aufgeknöpfter. Als hättest du etwas erlebt, das man nicht in Bücher schreibt, sondern ins Fleisch. Und ehrlich gesagt - deine Augen funkeln. Und dein Gang... du bewegst dich, als hättest du eine Woche lang nichts anderes getan als... nun ja."
Anna schwieg und ihre Wangen zeigten inneres, tiefes Grinsen und eine Erinnerung, die nach außen strahlte. Dann zog sie die Schultern hoch und zuckte noch ein wenig abwehrend. "Vielleicht habe ich nur besser geschlafen."
Hilde spöttelte leise. "Ach Anna. Wir kennen uns ein halbes Jahrhundert. Du warst nie gut im Lügen - oder Schwindeln, je nachdem, wie du es haben willst. Und Stichwort schlafen ... da müsste ich ja beinahe fragen ... mit wem, wenn ich dich nicht ..."
Anna spürte einen Stich in der Brust. Es war nicht Schmerz. Eher: ein Aufbrechen. Wie wenn eine Wunde sich nicht mehr verbergen lässt. Oder eher eine Sehnsucht, die wieder wachgerufen worden war. Eine Erinnerung, die immer noch nass und heiß in ihr klebte, zwischen ihren Schenkeln und ihren Backen, so wie sie sich auch um die Spur zu vorsichtig auf die Bank hatten niederlassen können. Als wäre es ein Versprechen gewesen, eine Art von Siegel, wie Richard sie nur aus dem Bett entlassen hatte, um Gassi zu gehen, während er für das Mittagessen Sorge tragen wollte.
"Es ist nichts, was man leicht erzählt", meinte Anne noch ein wenig kryptisch, die Karten aber bereits auf den Tisch legend. Noch waren sie verkehrt. "Nicht bei Kaffee. Nicht im Park. Nicht mit... so vielen Rosen um uns."
Hilde schwieg einen Moment, dann legte sie ihre Hand auf Annas Knie und sah ihr tief in die Augen. "Du bist doch nicht etwa verliebt?"
Anna lachte auf - es klang fast trotzig. "Verliebt? Nein. Aber... ich bin lebendig. Plötzlich. Wieder."
"So lebendig, dass du eine Woche untertauchst?"
"Ich... war nicht allein."
Hildes Brauen hoben sich. "Aha. Wer ist er ... der hoffentlich Glückliche!"
Anna blickte auf ihre Finger. Die Ringe, die nie mehr von einem Ehemann berührt wurden. Die Haut darunter, heller. "Er ist viel jünger."
"Noch ein Aha. Und offenbar ein sehr fähiger Junge. Denn du glühst. Ich sehe es dir doch an. In deinem Blick. In deinem Schritt. Es ist... wie soll ich sagen... als würde aus dir eine Art Geilheit strahlen, die ich an dir so noch nie gesehen habe. Und das meine ich im besten Sinne."
Anna schloss die Augen. Vor ihr zogen Bilder vorbei: die ersten Berührungen, sein Atem auf ihrer Haut, der Moment, in dem sie sich ihm geöffnet hatte wie nie zuvor. Sein Finger, der sie tastend fand, wo niemand je gesucht hatte. Ihr eigenes Erschrecken. Ihre Lust, die sie beschämte. Und zugleich befreite, zu was sie fähig war. Ja mehr noch, was sie wollte, beinahe schon erflehte und herbei sehnte und immer noch fühlte, wie er sich in sie bewegte, bis zum nassen Abschluss hin, den sie wie eine Opfergabe in sich aufnahm.
"Ich dachte, ich sei zu alt dafür", hauchte sie leise, vielleicht sogar eher für sich sprechend, als an Hilde gerichtet.
"Für was?"
"Für das... was jetzt in mir ist, oder mit mir los. Dieses Brennen. Diese Neugier. Diese Offenheit. Diese ... Geilheit!" - ja sie brachte auch das letzte Wort über ihre Lippen. Zwar hatte sie gezögert, aber kaum ein anderes wäre ehrlicher gewesen, ihren Zustand zu beschreiben. Ihre Aufgewühltheit, ihre Lust und diese bald schon verrückte Leidenschaft, selbst dies zu wiederholen, mehrmals schon, was bislang weder möglich, geschweige denn auch nur angedacht gewesen war. Und Orgasmen in einem Ausmaß, dass ... sie schnaubte kurz und schüttelte den Kopf: Eigentlich unerzählbar! Wie war es doch in ihr - diese bald schon unerträgliche Leichtigkeit der Verliebtheit und dieser Ausbruch an Erotik und Vollendung von Phantasien in und an ihr.
Hilde schwieg ein wenig, dann erwiderte sie: "Vielleicht bist du gerade deshalb genau richtig dafür."
Anna sah sie an. Und für einen Moment war alles still. Nur ein Vogel, der aufflatterte. Ein Blatt, das fiel.
"Er hat mich angesehen, als wäre ich ein Versprechen. Nicht wie ein altes Mädchen. Nicht wie eine Witwe. Sondern wie eine Frau."
Hilde nickte nachdenklich, aber zustimmend. "Und du hast dich auch wieder so gefühlt."
"Mehr als das. Ich habe mich... entfesselt gefühlt."
Ein leiser Windhauch strich über ihre Knie. Hilde zog das Tuch enger. "Ich beneide dich. Nicht sosehr um den Mann. Sondern um den Mut. Und um das, was du dich traust. Und, Anna - ich sehe dir an, wie tief es geht. Du leuchtest ja förmlich"
"Ich weiß nicht, ob ich mutig bin. Vielleicht bin ich nur... zu lange still gewesen."
Hilde lächelte sanft. "Stillsein kann laut machen, irgendwann. Und ehrlich gesagt - dein Gesicht, deine Stimme... es ist wie eine Spur Licht, die da in dir brennt. Und ja - ein bisschen Geilheit, wenn du es genau wissen willst. Oder ... ein bisschen sehr viel ... Geilheit sogar, oh JA!"
Sie blickten eine Weile schweigend auf das Beet gegenüber. Die Sonne säumte die Rosenränder mit Licht. Und Anna dachte: Vielleicht, wenn sie wollte, könnte sie es erzählen. Alles. Bald. Aber vermutlich noch nicht heute. Heute war ein Tag der Andeutungen. Und Hilde verstand Andeutungen besser als die meisten.
"Wenn du magst", schlug Hilde vor, "gehen wir gleich jetzt weiter - zum Heurigen, um die Ecke. Ich kenne eine stille Ecke, wo man ungestört reden kann. Ohne Rosen. Ohne Bücher. Nur du, ich - und was auch immer du mir zu erzählen hast."
Anna sah sie an. Ihre Lippen zitterten kurz, dann formten sie ein Lächeln, das zugleich Erleichterung und Angst in sich trug, ganz im Widerspruch zu ihren gerade erst vorerst abgeschlossenen Gedanken.
"Ich weiß nicht, ob ich es darf. Ob ich es kann. Ob ich es wagen kann, ob ich es überhaupt soll. Aber irgendwie ... ich muss reden. Es ist zu viel. Zu viel des ... Wunderbaren!"
Hilde stand bereits auf. "Komm. Du bist nicht allein. Und ich bin sehr gespannt. Du siehst aus, als hättest du die Hölle berührt - und den Himmel gefunden."
Anna stand langsam auf. Ihre Beine waren weich, doch sie zitterten nicht. Und während sie nebeneinander gingen, spürte sie, wie etwas sich in ihr löste - als würde sie zum ersten Mal nicht nur Lust bekennen, sondern auch sich selbst.
Und sie ahnte in sich bereits: Dies war keinesfalls das Ende der Geschichte. Sondern ein neuer Anbeginn einer Vertrautheit, die ihr ein Leben lang fremd gewesen war.
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Die Sonne stand bereits tief, als Anna und Hilde in das kleine Heurigenlokal traten, welches hinter einer alten Kastanie versteckt lag. Es war ein Ort, an dem der Wein süßer roch als er schmeckte, wo die Holzbänke knarrten und das Tischtuch kariert war wie das Leben selbst. Sie fanden eine stille Ecke, fern vom Hauptbetrieb, zwischen verwittertem Mauerwerk und Weinlaub, das sich goldgrün in der Brise bewegte und eine Aura von Vertrauen und Vertrautheit schuf.
Anna war stiller geworden, seit sie den Park verlassen hatten. Ihre Bewegungen wirkten konzentriert, als träge sie eine Last, die sich nicht zeigen wollte, aber auch nicht mehr verbergen ließ. Hilde jedoch war hellwach, fast forsch, als sie die Weinkarte beiseiteschob und ihrer Neugierde freien Lauf ließ: "So. Und jetzt erzählst du mir, was da in dir brennt. Ich sehe es dir an. Deine Haut glänzt. Deine Augen funkeln. Als wärst du zwanzig Jahre jünger. Aber es ist nicht nur Jugend. Es ist... wie soll ich sagen... Geilheit. Ja, dieses Leuchten in dir ist Lust. Und wenn du behauptest, das sei bloß guter Schlaf, dann werfe ich dich ins Weinfass."
Anna lachte, aber es war ein Lachen, das zwischen Erleichterung und Verlegenheit zitterte. Sie betrachtete Hilde vielleicht um die Spur zu lange sogar. Nichts gegen die Freundin - aber war sie selbst nicht auch genau so gewesen bis vor wenigen Tagen, bis vor Richard. Lieb, fürsorglich, eine gute Ehefrau für ihren auch um einige Jahre älteren Mann, mit dem sie wohl eine vergleichbare Ehe führte, wie sie das getan hatte. Ein liebesvolles und nettes Nebeneinander, so wirkte es jedenfall nach außen hin - und dann eben diese Routine und Gepflogenheiten, die doch die Saat der gegenseitigen Vernachlässigung in sich trug. Ein Küsschen oder auch nicht, das war dann schon der Sex am Morgen, vor dem Fernseher eingeschlafen bei irgendwelchen sinnlosen Serien und Talkshows, das war dann jener des Abends. Und sonst - vor allem bei den Männern, viele, ja sogar etliche Kilogramm zu viel, welche dann erotische Bewegungen zum Sport werden ließen, der eben auch aus Bequemlichkeit nicht mehr praktiziert wurde.
Ein feines Lächeln, das über ihre Wangen glitt, dann senkte Anna den Blick und fuhr mit dem Finger über den Rand ihres Glases.
"Ich weiß nicht, ob ich das sagen darf. Ob ich es überhaupt selbst schon ganz verstanden habe. Es ist... zu viel. Zu plötzlich. Und zu echt. Zu ... schön, eigentlich, als dass es wahr sein kann"
"Dann fang mit einem Satz an. Nur einem. Ich werde nicht lachen. Und ich werde nicht urteilen. Versprochen."
Anna nickte. Holte Luft. Und dann, nach einer Pause, gestand sie: "Ich habe Dinge getan, von denen ich dachte, ich würde sie nie tun. Nicht mehr. Nicht in meinem Alter. Und doch... ich habe es getan. Ich habe mich hingegeben. Ganz. Und ICH WOLLTE es - total!"
Hildes Augen wurden schmaler, aber nicht kritisch. Eher: neugierig. "Und wem hast du dich hingegeben?"
"Einem jungen Mann. Viel jünger. Ich weiß nicht, warum. Aber er hat mich gesehen. Wirklich gesehen. Nicht mitleidig. Nicht alt. Sondern... als Frau."
Hilde nickte langsam. "Und? War es gut?"
Anna schloss die Augen, ihre Wangen röteten sich - keinesfalls ein Hauch von Schande, der da aus ihr loderte, sondern das Lava der Leidenschaft in ihren Lenden, das sie so mannigfaltig mit Richard geteilt und aufgewühlt hatte. "Es war mehr als gut. Es war... überwältigend. Ich dachte, mein Körper sei abgeschlossen, verschlossen, ausgetrocknet und ... unfähig für das alles. Doch er hat mich geöffnet. In mir selbst. Ich habe Dinge gefühlt, die ich vergessen hatte. Oder nie kannte. Oder einfach ... ad acta gelegt hatte ... quasi versiegelt und vergessen."
"Erzähl mir ... mehr ... davon", hauchte Hilde. Ihre Stimme war weich, aber gespannt, zwar neugierig, aber nicht in einer aufdringlichen Art. Auch nicht neidisch - aber abgehackt und bebend, Nervosität und steigende Erregung zeigend, die sich auf die Stimme abfärbte.
"Er ist aufmerksam. Stark. Geduldig. Und er liebt es, mich zu spüren und mich alles fühlen zu lassen. Nicht nur zu nehmen, sondern zu erforschen. Seine Hände sind wie Gedichte. Sein Blick wie ein Versprechen."
"Hat er dich geleckt?" fragte Hilde plötzlich, leise, aber direkt - als würde es hemmungslos aus ihr heraus schießen und sie selbst sogar mit dieser Frage überraschen.
Das Licht im kleinen Heurigen war gedämpft, golden wie alter Wein. Die Tische aus Holz glänzten vom Gebrauch, die Luft roch nach Most, Schinken, Käse und alten Geschichten. In einer Ecke, wo man sie kaum sah, saßen Anna und Hilde. Zwei Frauen, etwa gleich alt, aber heute und in eben jenem Moment, da trennten sie Welten.
Anna hatte einen trockenen Grünen Veltliner vor sich stehen, Hilde einen etwas zu süßen Traminer. Doch beide nippten kaum. Es war nicht der Alkohol, der heute ihre Wangen rötete.
Hilde beugte sich vor, das Gesicht von Neugierde gespannt. "Und - hat er dich... geleckt?"
Anna schluckte. Ihre Hand lag auf der Lehne des Sessels, krallte sich beinahe hinein. "Ja", glühten ihre Worte leise über ihre Lippen und ihr Blick hellte sie auch. "Und wie."
"Und?"
Anna holte tief Luft, fast wie vor einem Sprung in kaltes Wasser. "Ich wusste nicht, dass es so geht. Dass es so tief gehen kann. Ich... ich habe geweint. Vor Lust. Es war, als würde jemand in mir etwas auslösen, von dem ich nicht mal wusste, dass es da ist. Eine Traurigkeit vielleicht. Oder... eine Sehnsucht. Und dann - pure Ekstase. Er hat mich geöffnet mit seiner Zunge, seinen Lippen, seinen Zähnen und seiner Nase. Ein erotischer Pflug, der mich zwischen den Schenkeln aufgerissen hat, meine Quelle der Lust geöffnet und dann ... oh mein Gott, was rede ich denn, Hilde. Und ich habe nicht mehr gedacht. Ich war... nur mehr Körper in ekstatischer Lust"
Hilde starrte sie an, ihr Mund schnappte auf, sie hechelte fast und ihre Finger umklammerten das Glas, aber sie trank nicht. Ihre Augen wurden größer und die gar so blumig, ja drastischen Worte ihrer Freundin fielen auf vielleicht fruchtbaren, jedenfalls aber neugierigen Boden: "Mein Mann... wollte das früher manchmal. Aber ich... ich konnte nicht. Ich fand es beschämend. Ich dachte: das macht man nicht, weil man ja ... nicht sauber ist und so ... Und du... du hast dich geöffnet."
"Ja", flüsterte Anna. "Ich war offen. Ganz. Es war nicht nur sein Mund. Es war, wie er mich dabei ansah. Als wäre ich ein Wunder. Nicht alt. Nicht abgelegt. Sondern... köstlich. Wertvoll, ein Quell von Freude und Lust und Geilheit."
Hilde atmete hörbar aus, sodass all ihre Gedanken wie unkontorlliert und gleichzeitig nach außen zu strömen schienen. "Und? Hast du... also, du weißt schon... auch ihn?"
Anna nickte. "Ja. Ich wollte es. Er war hart, heiß. Ich hab ihn in den Mund genommen, zögernd zuerst, viel zu ... unerfahren. Aber dann - ich wollte ihn schmecken. Ganz. Und ich... ich habe geschluckt. Ich habe ihn gehalten. Bis er kam. Und ich habe alles genommen. Alles. Es war... ich weiß gar nicht, warum ich das erzähle..."
"Weil du musst", stelle Hilde fest. Ihre Stimme ertönte nicht hart, sondern weich, fast zärtlich. "Weil du dich selbst hören willst. Und weil ich es hören will. Denn ich sitze hier und frage mich, ob ich mein ganzes Leben nur eine Hälfte gelebt habe."
Anna sah sie an. "Du hast Kinder. Du hast geliebt."
"Ja - du ja auch. Aber vielleicht nicht mit Haut und Haar. Vielleicht nicht mit Lust. Mein Mann war sanft. Und gierig zugleich. Aber nie... nie wie du es beschreibst. Und ich... ich war immer höflich. Immer kontrolliert ... zu feig wohl ... in dem Bereich. Vielleicht sogar - im tiefen Inneren stets schüchtern geblieben."
Sie trank nun. Einen großen Schluck. Ihre Lippen glänzten und ihre Augen flackerten.
"Und dann", sagte Anna, "gab es noch... mehr."
"Mehr?"
"Ich war... neugierig. Ich wollte wissen, wie weit ich gehen kann. Ich habe Gleitgel gekauft. Und einen Dildo. Rosa. Schlank. Und ich... ich habe ihn benutzt. Erst allein. Dann mit ihm. Und er... er hat mich gesehen dabei. Er hat mich angefeuert, es zu tun. Nicht laut. Nur mit den Augen."
"Und du?"
"Ich war wie ferngesteuert. Aber aus mir selbst. Ich hab ihn in mich eingeführt. Und während ich das tat, streichelte er mich. Und - er hat mich gefingert. Hinten. Ganz vorsichtig. Nur mit einem Finger. Aber ich... ich dachte, ich sterbe. Ich bin gekommen. So, dass ich mich selbst nicht mehr kannte. Ich habe gezittert. Geschrien. Ich habe gefleht, dass er nicht aufhört und war entsetzt, dass ich es wollte ... so intensiv, so erregt, so neu und so geil, dass es mir jetzt und heute noch unglaublich erscheint."
Hilde war blass geworden. "Hast du das... also... auch... dort?"
Anna legte die Hand auf den Tisch. Ihre Finger bebten leicht. Dann sagte sie, fast tonlos: "Ja. Ich habe ihn hineingelassen. In mich. Dort. Hinten. JA - ANAL, ich kann es selbst kaum glauben! Er hat mich vorbereitet. Mit viel Gleitgel. Langsam. Zentimeter für Zentimeter. Ich dachte, ich halte es nicht aus. Und dann - war ich offen. Ganz. Und er... war in mir. Tief. Langsam, unendlick dick sich anfühlend. Und ich... wollte es. Ich war nass. Ich war heiß. Ich habe es gespürt in jeder Faser. Und ich war... wie ... erlöst."
Hilde schnappte nach Luft. Ihre Augen glänzten, aber nicht nur vor Tränen. Etwas anderes war da. Hitze. Neid. Vielleicht Begehren. Vielleicht ein Erkennen.
"Anal ...", wiederholte sie in einer Ungläubigkeit und weit aufgerissenen Augen, die aber keinesfalls Entsetzen wiederspiegelten. Eher einen Hauch von Neid, ein wenig Unglauben, ein wenig verbunden mit weiteren Fragen, die sie sich wohl nicht zu stellen traute. Ein Mund, den sie langsam erst schloss, als das Staunen sich in ihr in Erkenntnis wandelte und sie kurz lächelte.
"Ich habe das nie erlebt", flüsterte sie. "Nie. Und ich weiß nicht, ob ich mich freuen oder verzweifeln soll, dass du es erlebt hast. Ich - ich habe dich nie für so wild gehalten, Anna. So... offen. So mutig."
"Ich war es ja auch nicht. Aber mein Körper... hat entschieden. Und jetzt... will ich mehr."
Hilde sah sie an. Und in diesem Blick lag alles: Staunen. Verlangen. Bewunderung. Und ein zartes, fast unsichtbares Bitten: Lass mich das auch fühlen. Lass mich durch deine Worte spüren, wie es ist.
Sie rückte näher. "Anna... erzähl mir mehr. Alles. Ich will es hören. Ich will es wissen. Ich will es fühlen - mit der Seele. Und vielleicht... vielleicht auch mit dem Körper. Irgendwann. Irgendwie ... und ... ich weiß, es klingt verrückt"
Anna beugte sich vor. Ihre Stirn glänzte vom Wein, von der Wärme, von der Erinnerung. Und ihre Stimme war nun tief und weich und vibrierend.
"Ich habe geschrien, als er in mir war. Ich habe geweint. Ich habe gelacht. Ich habe ihn angebettelt. Und ich habe es geliebt. Ich habe mich selbst genommen, mich selbst gestreichelt, während er mich nahm. Ich habe gespürt, dass ich lebe. Wirklich. Und das war mehr als alle Jahre zuvor zusammen."
Hilde schwieg lange. Ihre Finger ruhten noch immer auf Annas Hand, aber sie waren nicht mehr nur Zeichen von Mitgefühl. Es war ein Griff, der hielt, der etwas suchte. Und vielleicht auch etwas festhielt, das ihr selbst zu entgleiten drohte. Schließlich räusperte sie sich, leise, fast zaghaft. "Und... wie fühlt es sich an? Also... dort? Ich meine... tut es nicht weh?"
Anna lächelte leicht. Nicht aus Spott. Sondern aus Erinnerung. "Am Anfang ja. Es ist... fremd. Der Körper zieht sich zusammen, will nicht. Alles in einem sagt: Das ist nicht vorgesehen. Aber dann... wenn er sanft ist, geduldig, wenn du atmest und dich öffnest... dann wird aus dem Schmerz etwas anderes. Etwas... berauschendes und an Lust fast nicht zu überbietendes."
Hilde errötete. Ihre Stimme war kaum hörbar. "Und... wie bereitet man sich vor? Ich meine, einfach so... geht das doch nicht."
Anna nickte. "Nein, nicht einfach so. Es braucht Zeit. Und Vertrauen. Und ja, auch Vorbereitung. Ein warmes Bad. Reinigung. Ich hab mir vorher alles ausgespült. Nicht klinisch, aber sorgsam. Ich wollte mich sauber fühlen, sicher. Ich wollte, dass er sich mir nähern kann, ohne Angst. Ohne Ekel. Ohne - na du weißt schon ... Peinlichkeiten dabei."
Hilde schluckte. Ihre Hand lag nun nicht mehr nur auf Annas, sie umfasste sie, fest. "Und... war er... also ist er ... groß?"
Anna lachte leise. "Groß genug und dick auch - also ... JA und er hat Platz. Aber das war es nicht. Es war, wie er sich bewegte. Langsam. Schritt für Schritt. Immer wieder innehalten. Küssen, streicheln, erotisierend sprechen. Warten, Geduld und ... Gleitmittel. Und ich... ich hatte das Gefühl, als wäre mein ganzer Leib nur ein einziges offenes Tor. Ich war so weit geöffnet, dass ich ihn gespürt habe bis in die Seele. Jede Faser, jedes Härchen auf seinem ... Schwanz"
Ein Zittern ging durch Hilde. Ihre Beine kreuzten sich unter dem Tisch. Ihre Lippen glänzten, feucht vom Most, von ihrer Zunge. "Ich weiß nicht, ob ich das je könnte... aber ich möchte es verstehen. Ich möchte wissen, wie es geht. Wie man... sich öffnet."
Anna beugte sich vor. Ihre Stimme war nun wie ein Hauch, eine Trance von verführerisch klingenden Worten, einer erotisierenden Gebetstrommel entlockt. "Mit dir selbst anfangen. Mit deinem Finger. Mit deiner Neugier. Lass ihn ruhen. Nicht drängen. Nur spielen. Kreisen. Spüren, wo du anspannst. Wo du weich wirst. Und dann... mit viel Gel. Immer viel Gel."
Hilde sah sie mit geweiteten Pupillen an. "Und du... du hast dich vorher gedehnt? Allein?"
Anna nickte. "Später dann ... und das: VOR ihm! Mit dem Finger. Dann mit einem kleinen Plug. Ich hab ihn langsam eingeführt. Minutenlang. Und dann ein bisschen mehr. Ich wollte, dass mein Körper sich daran gewöhnt. Dass er sagen kann: Es ist gut so. Ich bin bereit."
Hilde saß da, ganz still. Doch ihr Atem ging schneller. Ihre Wangen waren gerötet. Ihre Hand wanderte nun unmerklich über den Tisch, streichelte Annas Finger. "VOR ihm ... und mit ihm!" wiederholte sie in einer Art, dass man glauben konnte, sie stellte sich diese Szene bildlich vor. Nicht pornographisch, keinesfalls, sondern nachahmend, in ihren Körper hinein horchend, wie das wohl wäre. Wie es wohl sein könnte, falls sie ... das unmögliche andenkend, mit dem sie sich offenbar noch nie konfrontiert hatte.
"Ich habe das nie gewagt. Ich dachte immer: Das tut weh. Das ist schmutzig, verboten, verpönt - ja ... pervers. Das ist nur für... Perverse. Für Männer, die einem weh tun wollen oder aber die ... du weißt schon - vom anderen Ufer sind."
Anna schüttelte den Kopf. "Nein. Nicht, wenn es richtig geschieht. Es kann... es kann ein Tor zu dir selbst sein. Zu einer Lust, die tiefer ist als alles, was ich je kannte. Ich war so durchdrungen von ihm, von seinem Finger, später von seinem Glied... dass ich mich selbst neu spürte. Nicht mehr als altes Weib. Sondern als Frau, die bis zum Exzess begehrt wird. Nicht dazu getrieben von ihm - sondern es selbst dann fühlen, spüren, erahnen und erleben wollend!"
Hilde war nun sichtbar bewegt. Sie zitterte leicht, aber es war kein Angstzittern. Es war Erregung. Reine, ungefilterte Erregung und Neugierde, ebenfalls in purer Natur, offen und ehrlich, nicht lüstern und lästernd. "Und wenn... wenn ich das auch will... wie beginnt man?"
Anna sah sie an. Mit Liebe. Mit Verstehen. "Mit einem Wunsch. Und einem Spiegel. Und dem Mut, dich selbst zu berühren. Zu erforschen. Ohne Ekel. Ohne Urteil. Nur mit Neugier."
Hilde schloss die Augen. "Ich glaube, ich werde heute nacht nicht schlafen. Ich werde an all das denken. An deinen Mund. An seine Zunge. An das Vibrieren in dir. An deine Tränen. An deinen Schrei."
Anna lächelte. "Ich wünsche dir diesen Schrei, Hilde. Vielleicht nicht heute. Aber bald."
Sie tranken. Und sie schwiegen. Und sie wussten beide: Es war kein Ende. Es war ein Beginn, der noch nicht ausgesprochen war, aber in ihren Köpfen langsam und dumpf zu dröhnen begann.
Denn etwas war in ihnen geweckt worden, das sich nicht mehr zurück in die Dämmerung schicken ließ. Es wollte Licht. Und Körper. Und Worte. Und irgendwann vielleicht: mehr.
Hilde saß noch immer mit leicht erröteten Wangen da, das Glas halb geleert, ihre Lippen glänzend vom Wein und den unausgesprochenen Fragen. Ihre Augen hafteten an Anna, aber nicht nur auf ihrem Gesicht. Sie wanderte, mit der Scheu einer langjährigen Freundin und der Neugier einer Frau, die plötzlich den Duft eines anderen Lebens roch.
"Anna...", begann sie zögerlich. "Wenn er... also, Richard... wenn er so sanft und offen ist. Glaubst du, er... hätte auch Platz für noch jemanden?"
Anna runzelte kurz die Stirn, dann schmunzelte sie - nicht überrascht, eher wie jemand, der lange auf genau diese Frage gewartet hatte. Nicht wie jemand, der aus entsetzter Eifersucht nun eskalieren und platzen würde. "Du meinst also ... du und Richard?"
Hilde schüttelte verlegen den Kopf, mit Worten kämpfend, die wohl aus ihrem Unterleib zu entstammen schienen, nicht mehr aus ihren Gedanken heraus: "Nein. Ja. Ich weiß nicht. Nicht so direkt. Ich meine... ich bin nicht mehr jung. Und ich weiß nicht, ob ich den Mut hätte. Aber... wenn ich ihn treffen würde. Vielleicht zufällig. Oder wenn du... also, wenn du ihn mir vorstellen würdest. Ganz harmlos. So... im Garten vielleicht. Bei einem Glas. Oder ich... würde dich besuchen. Und zufällig wäre er da."
Anna beugte sich etwas vor. Ihre Stimme war nun leiser, fast konspirativ, keinesfalls zynisch oder spöttisch oder ablehnend, sich selbst wundernd: "Und dann?"
Hilde lächelte scheu, aber auch mit einem Glanz in den Augen, der alles andere als schüchtern war. "Dann... sehe ich ihn an. Und vielleicht... schaut er auch mich an. Nicht wie ein alter Mann eine alte Frau. Sondern... wie ein junger Mann eine Möglichkeit. Ein Geheimnis. Eine Tür, die sich nicht von selbst öffnet."
Anna schwieg kurz. Dann legte sie ihre Hand auf Hildes und flüsterte: "Er würde dich ansehen. So, wie er mich ansieht. Er ist neugierig. Und zärtlich. Und... wenn du willst, Hilde... ich kann das einrichten. Ich weiß nicht, ob ich... zusehen könnte. Oder... ob ich mitmachen würde. Aber ich weiß: er würde es nicht abweisen. Ziemlich sicher sogar nicht."
Hilde schluckte. "Ich weiß ja nicht mal, ob ich das will. Nur... meine Gedanken spielen verrückt. Du weißt ja - ich bin ja doch verheiratet! Ich stelle mir vor, wie er mich berührt. Wie du dabei bist. Oder... vorher. Oder danach. Oder... wir beide. Zusammen. Und er. Ich stelle mir vor, wie wir uns ansehen, du und ich. Und wie wir uns küssen. Vielleicht zuerst nur, um ihn zu reizen. Aber dann... vielleicht auch, weil es sich richtig anfühlt."
Anna schloss die Augen, nur kurz, aber ein leises Zittern ging durch ihre Lippen, eine Vorahnung andeutend, die ihr als logische Konsequenz der Andeutung ebenso in ihre Gedanken kam. "Du willst wissen, wie es schmeckt. Eine Frau. Ihre Haut. Ihr Duft ... ihre ... Nässe!"
Hilde nickte. Ihre Finger waren feucht vom Glas, ihre Stimme rau und sie räusperte sich mit kleinen nervösen Zuckungen, als würden Gedanken und Gefühle mit den Worten kämpfen, die sie über die Lippen ließ. "Ich weiß nicht, ob ich mich traue. Aber ich weiß, dass ich es fühlen will. Wenigstens einmal. Vielleicht... mit dir. Oder mit ihm. Oder mit euch beiden. Ich will nicht sterben, ohne zu wissen, wie sich das anfühlt."
Ein Schweigen senkte sich über den Tisch, kein bedrückendes, sondern ein knisterndes. Wie Strom in der Luft vor einem Sommergewitter. Die Gedanken beider Frauen waren weit vorausgeeilt, schon in Räumen, in Berührungen, in Positionen, die noch niemand ausgesprochen hatte.
"Vielleicht...", sagte Anna schließlich, "vielleicht kommen wir morgen zu dir. Oder du zu uns. Und Richard weiß es nicht. Noch nicht. Du bist meine Freundin. Und wir trinken was. Und wenn du ihn magst... und wenn du ihn ansiehst, wie du eben mich angesehen hast... dann weiß ich: er wird dich verstehen. Er wird nicht gierig sein. Nicht plump. Aber er wird wissen."
Hilde atmete flach. Ihre Oberschenkel pressten sich unbewusst zusammen. "Wird er... zuschauen wollen? Wird er wollen, dass wir... uns küssen?"
Anna lachte leise. "Er wird nicht wollen. Aber hoffen. Und wenn wir es tun... dann wird er brennen. Und warten. Und sich nicht rühren. Bis wir ihn zu uns holen."
Hilde schloss die Augen. "Ich habe noch nie eine Frau geküsst. Aber ich stelle es mir weich vor. Zart. Und doch... stark. Wie du. Ich glaube... ich würde dich gern küssen, Anna. Nicht heute. Aber bald. Und ich würde mich gern berühren lassen. Vielleicht zuerst von dir. Oder von ihm. Oder... von beiden. Ich würde gern spüren, wie es ist, wenn meine Haut nicht alt ist. Sondern heiß. Und wach."
Anna berührte Hildes Wange, ganz leicht. "Deine Haut ist schön. Sie hat Geschichten. Und ich würde sie gern hören. Mit meinen Händen - auflesen und verstehen!"
Wieder Schweigen. Dann, fast verschämt, flüsterte Hilde: "Und wenn... also... wenn er dich nimmt. Und ich sehe zu. Darf ich das? Darf ich mich dabei... berühren?"
Anna antwortete nicht sofort. Aber ihr Blick sagte alles. Ein Versprechen. Eine Einladung. Und ein Staunen über diese Frau, die sich nun so weit geöffnet hatte, wie sie es nie für möglich gehalten hätte.
"Du darfst alles, Hilde. Wenn du willst. Und wenn du fühlst: ja. Dann darfst du. Du darfst schauen. Dich anfassen. Uns anfassen. Oder einfach nur dasein. Und atmen."
Hilde griff nach Annas Hand. Hielt sie fest. "Dann will ich dich sehen. Und ihn. Und euch. Und dann... will ich wissen, ob mein Körper noch kann. Ob er noch will."
"Er will", sagte Anna leise. "Ich sehe es in deinen Augen."
Die letzten Gäste verließen den Heurigen. Der Wirt polierte Gläser. Aber an diesem Tisch in der Ecke saßen zwei Frauen, deren Leben soeben einen neuen Raum geöffnet hatte. Ein Raum voller Möglichkeiten, voller Fragen, voller Lust.
"Also...", sagte Hilde schließlich. "Wie... würdest du es machen?"
Anna lehnte sich zurück. Ihre Augen funkelten. "Ich würde dich einladen. Ganz harmlos. Richard würde gerade lesen, vielleicht. Oder duschen. Und dann kommst du in den Garten. Und ich stelle dich vor. Und du sagst: "Ich wollte dich mal sehen. Anna hat so viel erzählt." Und dann... dann sehe ich, ob du ihn magst. Ob du errötest. Ob du dich bewegst. Ob du ihn mit den Augen ausziehst. Und wenn ja... dann nehme ich deine Hand. Und wir gehen rein."
"Und dann?"
"Dann... lassen wir es fließen. Du kannst zusehen. Oder dich entkleiden. Oder mich küssen. Oder ihn. Oder wir beide. Und vielleicht... vielleicht legen wir dich aufs Bett. Und ich streichle dich. Und er sieht zu. Oder umgekehrt. Und irgendwann... liegen wir zu dritt. Nicht jung. Aber lebendig."
Hilde schloss die Augen. Ihre Lippen öffneten sich. Ihr Atem war hörbar.
"Und wenn... wenn ich Angst bekomme?"
"Dann halten wir dich. Dann ist alles erlaubt. Alles - oder nichts. Kein Druck. Nur Nähe."
"Und... was, wenn ich... komme?"
Anna streichelte ihre Hand. "Dann feierst du dich. Und wir feiern mit."
Sie standen langsam auf. Ihre Körper bewegten sich anders als noch vor einer Stunde. Leichter. Offener. Wärmer. Und doch in einem unsicheren Gang, der keinesfalls dem einen Gläschen zuviel geschuldet war. Das war Lust und Vorfreude und ungewohnte Nässe im Schritt, die das Gehen ganz anders gestaltete.
Sie hatten in dieser einen Stunde Dinge beredet, nicht nur angedeutet, die mehr in ihrem Inneren bewegten, als das halbe Jahrzehnt davor. Und eine Erkenntnis in beiden, die Augen öffnete und eine Phantasie anschwellen ließ, die bislang noch nie geschürt oder auch nur angedeutet worden war, nun aber innerlich in ihren beiden Köpfen und Körpern explodierte.
Der Weg war nicht mehr weit. Und die Nacht... würde Träume bringen. Die vielleicht bald keine Träume mehr sein würden.
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