Segeln (Teil 4) (fm:Sonstige, 1652 Wörter) [4/4] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Sophia | ||
Veröffentlicht: Jun 24 2025 | Gesehen / Gelesen: 2283 / 2064 [90%] | Bewertung Teil: 9.25 (32 Stimmen) |
Am nächsten Morgen bekam André einen Anruf von seiner Frau Monika. Ihr ginge es inzwischen viel besser. André und ich sollen in Lohme auf sie warten. Als Monika ankam, spürte ich die Spannung in der Luft und ... |
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Es war ein grauer Morgen, als ich erwachte. Die sanften Wellen des Hafens schlugen gegen die Bordwand, das Licht war trübe und schwer. Der Wind hatte sich gelegt, und der Himmel war nur in den entferntesten Ecken von blauem Licht durchzogen. Es fühlte sich an, als ob die Nacht noch nicht ganz verschwunden war, als ob der Tag sich weigern würde, richtig zu beginnen.
André stand bereits auf Deck und telefonierte. Ich konnte sein Gespräch nicht verstehen, aber ich bemerkte die schnellen, kurzen Sätze und das gelegentliche Nicken. Irgendetwas in seiner Körpersprache sagte mir, dass es wichtig war. Dass es etwas war, was unseren gemeinsamen Morgen beeinflussen würde. Als er auflegte, trat er zurück in den Salon.
"Monika", sagte er leise, als er zu mir in die Kabine kam und die Tür hinter sich schloss. "Es geht ihr viel besser. Sie hat mich angerufen. Sie wird nach Lohme kommen. Wir sollen hier auf sie warten. Sie will die restliche Strecke mit uns segeln."
Mein Herz machte einen Sprung, und ich spürte, wie sich meine Brust verengte. Monika. Seine Frau. Die Frau, die ich in den letzten Tagen versucht hatte, aus meinen Gedanken zu verdrängen. Ich nickte nur, bemüht, meine Gefühle zu verbergen. Ein winziger Funken der Erleichterung mischte sich mit etwas anderem - etwas, das ich nicht benennen konnte, weil es zu schnell, zu tief, zu unklar war. Ich wusste nicht, ob es die Aufregung war, sie wiederzusehen, oder ob es die Gewissheit war, dass Monika uns von nun an begleiten würde, was das Ganze vielleicht entschärfen würde. Ich konnte es nicht genau sagen.
"Das ist gut", murmelte ich schließlich, als mein Blick durch das Bullauge den Horizont absuchte, obwohl ich nicht sicher war, ob ich es wirklich so meinte. "Ich hoffe, es geht ihr wirklich besser."
André nickte und trat näher an mich heran. "Ja, sie hat gesagt, sie fühlt sich wie neu geboren. Sie ist schon auf dem Weg."
Es war ein seltsames Gefühl, als er die Kabine verließ und ich allein zurückblieb. Der Raum war so ruhig, so leer. Ich konnte den leichten Geruch des Salzwassers in der Luft riechen, konnte die Stille in meinen Ohren hören. Ich saß lange da, ohne wirklich etwas zu tun. Der Gedanke an Monika kam wieder hoch, ein weiteres Mal, aber ich versuchte, ihn zu verdrängen. Schließlich zog ich mich an und machte mich etwas frischer, als ob ich den Tag wirklich beginnen wollte.
Die Stunden vergingen wie in Zeitlupe. André war unruhig, ging auf dem Boot auf und ab, überprüfte die Ausrüstung, als ob er sich ablenken wollte. Ich saß auf der Reling, die Beine baumelnd, und starrte auf das Wasser. Meine Gedanken wirbelten durcheinander. Was würde passieren, wenn Monika kam? Würde sie spüren, was zwischen André und mir vorgefallen war? Würde sie es in seinen Augen sehen, in der Art, wie er mich ansah, wenn er dachte, ich würde nicht hinsehen?
Dann sah ich sie. Monika war da. Sie kam auf unser Segelboot zu, ihr schwarzes Haar wehte im Wind und sie schien voller Energie, als ob sie nie krank gewesen wäre. Ich hatte sie einige Tage nicht gesehen und es war seltsam, sie jetzt hier zu sehen, so vollkommen anders als die Monika, die ich noch vor kurzem gesehen hatte. Ihre Bewegungen waren noch immer anmutig, ihre Augen strahlten eine Wärme aus, die mich fast sofort wieder beruhigte.
"Monika!", rief André und ging auf sie zu. Es war, als ob er sie schon viel zu lange vermisst hatte. Und sie lächelte ihn an, strahlend, als ob sie nie etwas anderes getan hätte, als diesen Moment zu erwarten.
Sie umarmte ihn, drückte ihn an sich, und ich konnte förmlich sehen, wie er sich aufrichtete, wie ein neuer Funke in ihm zu glimmen begann. Es war wie eine Rückkehr zu einer längst vergessenen Normalität - einer Normalität, die mir in diesem Moment seltsam fremd vorkam.
"Du bist wirklich wieder gesund?", fragte er besorgt und zog sie leicht von sich weg, um sie von allen Seiten zu betrachten.
"Ja, alles ist gut", sagte Monika, und ihre Stimme klang warm und fast verführerisch, wie immer. "Ich freue mich, bei Euch zu sein."
Ich stand nur ein paar Schritte entfernt und beobachtete das ganze
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