Das Wunder der Sterne Teil 4 (fm:Sonstige, 12527 Wörter) [4/4] alle Teile anzeigen | ||
| Autor: RalfB | ||
| Veröffentlicht: Nov 26 2025 | Gesehen / Gelesen: 392 / 294 [75%] | Bewertung Teil: 9.67 (27 Stimmen) |
| Kein Sex. Neues aus dem Weltall | ||

Ersties, authentischer amateur Sex
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erwärmt, dass Menschen sich erschrocken zurückzogen, wenn sie ihn versehentlich berührten. Die beiden Crel jedoch liebten diesen Stein und aalten sich ohne Kleidung darauf. Sahen Film und pflegten sich gegenseitig die Schuppen. Ein schönes und fesselndes Bild. Eben solch einen Felsen hatten sie auch in ihrem eigenen Quartier. Anstelle eines Bettes.
Diese Truppe hatte Spaß dort auf ihrem neuen Schiff. Ein Schiff, dass am Ende nicht wirklich das wurde, womit sie gerechnet hatten.
Die "Galaxy Hawk" war als ziemliche Überraschung entstanden. Alle verbündeten Spezies hatten sich dafür zusammengetan und gemeinsam mit den Menschen wurde hier ein komplett neues und in seiner Art einzigartiges Schiff gebaut. Dieses wurde von den Crel geplant, initiiert, gebaut und mit Vollgas bereitgestellt. Es hatte ein menschliches Backup System, aber ansonsten Computersysteme, die von den Kristallinen geliefert wurden. Kristalline, die inzwischen zu sehr umfangreichen Handelspartnern geworden waren.
Andere steuerten ihre jeweiligen Spezialitäten bei. Die Menschen übernahmen wiederum den Aus- und Fertigbau mit ihren Waffen, Panzerung, Schilde und Tarntechnologien. Wenn hier von Menschen die Rede war, dann musste man das ja inzwischen auf die inzwischen heimisch gewordenen Solari erweitern.
Die Antriebe, die von Wissenschaftlern und Ingenieuren aller Spezies entwickelt wurden waren inzwischen drei Mal schneller, als die bisherigen Systeme und damit um ein Vielfaches schneller, als die vom Rat verwendeten Systeme. Neu war, dass neue Entwicklungen nicht nur zusammen ins Leben gerufen wurden, sondern auch gleich für alle Partner frei verfügbar waren. Wissen war Macht und Macht sorgte in der Allianz für nie gekannte Sicherheit.
Die Galaxy Hawk war dann auch nicht das geworden, was geplant war. Sie wurde nicht das geplante diplomatische Schiff, sondern entsprach in Größe und Möglichkeiten fast der New Horizons, nur repräsentierte sie jetzt eine Weiterentwicklung und Optimierung durch alle beteiligten Arten. Der Grund war einfach. Die Crel sagten klar, dass Andreas sicher nie einfach nur ein Diplomat werden würde. Alle verstanden ja den Denkansatz, dass man die Großkampfschiffe eben anderweitig brauche. Klar. Aber Andreas sollte weiter machen, wie bisher.
Das dieses Schiff dann ein persönliches Geschenk an Andreas wurde, dass besonders ein gewisser Kaiser, mit seinem General vorangetrieben hatte, war die große Überraschung auch für die Erdverantwortlichen. Alle lüfteten dieses Geheimnis erst, als Andreas, zusammen mit seiner Crew zur Besichtigung abgeholt wurde. Gemeinsam gingen sie zuerst an den Anlegeplatz des ursprünglich geplanten Schiffs, wo Maggie sagte:
"So meine Lieben, das wäre ihr Preis gewesen. Dieses wunderbare Schiff hätte es sein können. Bekommt jetzt aber ein Anderer. Mit all euren unzähligen Wünschen und Nervereien!"
Andreas war nicht der Einzige, der entsetzt fragte:
"Wie? Was? Warum ein Anderer? Bekommen wir jetzt doch kein Schiff?"
Maggie lachte und verwies auf einige ankommende Gäste, die sich nun zu dieser Gruppe gesellten. Eine Gruppe, die noch vor einem Jahr unvorstellbar gewesen wäre. Niemals hätten Menschen jemals so viele verschiedene Wesen unter sich für möglich gehalten. Von diesen übernahm nun ein sichtlich begeisterter Kaiser in alt gewohnter dröhnender Art:
"Kleiner Mensch! Wir haben uns zusammengetan und dir eine kleine Überraschung gebaut. Wir alle sind euch, aber gerade auch dir einiges schuldig. Darum lass uns dir jetzt unser Geschenk an dich zeigen. Komm mit uns!"
Andreas war sprachlos und sichtlich gerührt. Alle waren schlagartig geschockt und sprachlos, als sie nun das neue Schiff das erste Mal sehen durften. Es war so groß, wie die New Horizons. Genau konnten sie das nicht abschätzen, aber es war wesentlich eleganter und anmutiger. Es lag im All, wie ein Falke. Wie aus einem Guss sah es aus und verschlug allen den Atem. Ein Traum...
Optisch gab es ein paar Änderungen. So waren Waffen und Antriebe jetzt besser und schöner in das Schiff integriert. Die Form wurde noch schnittiger, womit es sogar etwas zierlicher erschien. Die Außenflächen waren noch verwirrender, als schon bekannt, Sie schienen zu leben. Sich zu bewegen und reflektierten Lichtstrahlen in endlos lumineszierenden Effekten, die dann wieder einfach verschwanden.
Je nach Winkel, mit dem man auf die Flächen sah, zeigten sich oder verschwanden Symbole und Schriftzeichen ganz vieler verschiedener Spezies. In menschlicher Schrift tauchte immer wieder der Name des Schiffs auf. Metallisch glänzend sah man hier klar "Galaxy Hawk" Dieses Schiff schien in der Struktur nochmals besser getarnt, als bisher üblich.
Andreas war auch mit seinen jetzigen Worten nicht alleine, als er stotterte:
"Ja aber, aber, wieso? Aber?"
Damit sorgten sie für sichtliche Begeisterung, die nur von Luna kurz gedämpft wurde, als die KI geschockt und ängstlich fragte:
"Heißt das, dass ich jetzt nicht mehr gebraucht werde?"
Nein, das hieß es nicht. Auch Luna wurde überrascht und geschockt, aber schon im Entwurf gleich mitberücksichtigt und vorbereitet. Ein anwesender Techniker gab einen Befehl auf einem Pad ein und dann an Luna ein Zeichen:
"Los, versuch es jetzt mal. Logg dich ein!"
Nun konnte sie sich jetzt auch völlig ungehindert und problemlos ins Bordsystem einbinden. Als Andreas dann schon vor dem Betreten seines neuen Schiffs sagte:
"Ohne dich fliegen wir nirgendwohin. Du bist und bleibst ein Teil von uns!"
Da strahlte die KI aus allen Schaltkreisen. Als sie fassungslos ausrief:
"Andreas, Leute, das glaubt ihr nicht, was dieses Schiff alles bietet. So eine Rechnerleistung habe ich ja noch nie gesehen. Mein Gott, und diese Ausstattung!"
Schon mal eine fassungslose und begeisterte KI gesehen?
Gemeinsam gingen sie anschließend an Bord und fühlten sich direkt zuhause. Die Grundstruktur war wohl bekannt, wenn auch alles anders und neu war. Die Struktur war hell und freundlich, jedoch gab es keine sichtbaren Lampen mehr. Die Wände, Böden und Decken schienen selbst zu leuchten und wie aus einem Guss. Es war anders, faszinierend und doch bekannt. Der deutlichste Unterschied waren wohl die Höhen und Abmessungen der Räume und Türen. Man achtete nun schon vorab auf die eventuell mal großen Wesen, die zu Besuch kommen könnten.
Jetzt hatten Außenwände im Personalbereich großzügig verteilte Fensterflächen, die eine freie Sicht nach außen ermöglichten. Von außen sah man nichts, aber von innen hatten nun alle den Luxus, die Sterne sehen zu können.
Alle Anzeigen und Bedieneinheiten. Alle Übertragungsgeräte hatten sich geändert. Es sah nun wie aus einem Guss aus. Irgendwie faszinierend und fremd, wenn auch die eigentlichen Befehle, die man eingab oder aktivierte wohl bekannt waren. Bildschirme, an den Wänden, waren vollständig verschwunden und durch fremdartige Hologrammsysteme ersetzt, die nun in Drei D anzeigten.
Es gab neue Systeme, die Andockvorgänge und das verbinden mit außerirdischen Systemen optimierten. Demgegenüber blieben Drohnen, Shuttles Munition und Waffen im altbekannten und kompatiblen Bereich. Andreas stöhnte und fragte eine sichtlich gerührte Maggie:
"Chefin, das gibt's doch gar nicht. Aber müsstet ihr mir diesen Vogel nicht auch gleich wieder wegnehmen? Das Biest hier ist doch noch mal viel weiter, als die New Horizons?"
"Kleiner, dass hier ist jetzt dein eigenes und unbestrittenes Eigentum. Dein Geschenk von all unseren Verbündeten. Deine Entscheidung, deine Mannschaft speziesunabhängig zusammenzubauen hat denen allen klar gezeigt, dass sie richtig investiert hatten. Ihr werdet ein sehr gewaltiges und weites Zeichen setzen. Da sei dir mal sicher!"
Ja, so kam es zu diesem Filmeabend, den sich alle zusammen gönnten. Durch die modernen Hologramm Systeme sahen sie nun Star Wars in 3D. Eine Sache, die durch Luna sehr einfach machbar war.
Luna war fertiggestellt. Sie und ihre Entwicklung, ihr Bau und neue Programmierung hatten fast so lange gedauert, wie die Arbeit an diesem neuen Schiff. Entsprechend gut war sie auch geworden. Sie war rein optisch von einem echten Menschen kaum noch zu unterscheiden.
Bewegung und Mimik, Reaktionen und Gestiken waren wirklich gut gelungen. Bei der Konstruktion waren die Menschen schon recht gut, bekamen aber umfangreiche Hilfe und Unterstützung von den eingebürgerten Solari. Diese brachten den Hauptgewinn bei der Entwicklung der Außenhaut mit ein. Silikon Basis beschrieb am Ende auch nur noch die Anmutung. Das Material hatte aber nichts mehr mit diesem Stoff zu tun.
Die Außenhülle schützte Konstruktion und Technik nun umfangreich vor allen erdenklichen Einwirkungen. Sonne, Waffen, Wasser, Impulse, was auch immer. Sie sollte so schon ziemlich gut geschützt sein. Dass sie mit Mimik und Gestik so menschlich wirken konnte, hatte sie den Solari zu verdanken. Diese bauten Sensoren und andere technische Besonderheiten in die Außenhülle mit ein und machten möglich, was Menschen nie zu träumen gewagt hatten. In verschiedenen Schichten wurden ganz unterschiedliche Schwerpunkte integriert. Jede Schicht hatte für sich ganz eigene Aufgaben zu übernehmen. Angefangen mit Dichtigkeit und Schutz, Temperatursensoren usw. In der äußersten Schicht bekam sie sogar neuronale Sensoren, die ihr ein gewisses Fühlen ermöglichte. Erst mit dieser Schicht konnte sie auch auf die Filmeabende und körperlichen Nähen reagieren.
Optisch war Luna nun eine echte Frau. Und die Entwickler bekamen häufig den Vorwurf zu hören, dass diese wohl offensichtlich Gott gespielt hätten. Wenn aber beispielsweise eine Frau mit ihren Sensoren berechnet, dass eine Berührung mit dem Druck X und der Geschwindigkeit Y ein Streicheln ergibt, dann ist das eben reine Mathematik und keine göttliche Fügung. Die Mühe im Detail war dann schon eher das Verrückte.
Sie hatte sehr dunkle und leicht mandelförmige Augen bekommen, die sie an deren asiatische Schöpfer erinnerte. Sie war mit mittellangen schwarzen Haaren, einer süßen und zarten Nase und den ausdrucksstarken Lippen eine Schönheit. Eine Schönheit, die die mitschaffenden Frauen ja auch zu deren Aussprüchen gebracht hatte, als die immer wieder schimpften:
"Männer und deren dreckige Fantasien!"
Mit einem Meter vierundsiebzig passte sie genau in die menschliche Norm. Sie war sehr schlank geworden und hatte die Kurven, wohin sie auch gehörten. Schöne Brüste in B Form, leicht spitz und ein schicker runder Hintern. Trotz allem war sie mit guten achtzig Kilogramm etwas schwer geraten. Naja, die Damen meckerten wohl nicht unbegründet, genossen aber trotzdem ihr Ergebnis mit reichlichem Stolz.
Immerhin sorgten gerade die Mädels dafür, dass Luna auch verdammt gut roch. Sie roch nicht nach "Künstlich", oder "Silikon". Nein. Sie wurde bewusst verdammt lecker "Gewürzt", damit ihre Nähe auch genossen wurde.
Was die jetzt auch optisch süße Luna wohl inzwischen gekostet haben würde? Sicher musste es jemanden geben, der das mal ausgerechnet haben musste, aber hier interessierte das mal keinen. Eventuell würde es ja irgendwann mal eine Serienfertigung geben. Wobei...?
Hier jetzt waren sie auf ihrem neuen Schiff unterwegs und hatten nur eines der Shuttles, der F50 an Bord. Sie brauchten den Platz und aller unnötige Ballast musste gehen. Sie waren bis unter das Dach mit Satelliten beladen. Noch zerlegt, in Kisten verpackt, sollten diese an die Zillarie geliefert werden. Diese Verteidigungssatelliten waren der absolute Export Knaller der Erde. Nicht nur Völker wie die Zillarie waren dankbare Abnehmer. Nein, eigentlich wurden diese an jeden Verbündeten in Massen geliefert.
Diese Dinger, im Orbit verteilt, machten so auch die wehrlosen Spezies schlagartig verteidigungsfähig. Die Flotten konnten ja nicht immer und überall sein. Die Satelliten aber konnten das und das eben sehr effektiv.
Dieses aktuelle Geschäft hatte Andreas ausgehandelt und organisiert. Er lieferte hier den ganzen Bauch voll Abwehr, die er eigentlich zusammen mit der Sentinal liefern wollte. Diese war jetzt ja nicht mehr nötig und somit kam nur noch ein riesiger Frachter hinter ihm her, der ebenfalls voll beladen war. Alleine mit der aktuellen Lieferung würde die Heimatwelt der Zillarie schlagartig wehrfähig sein und somit wäre die Welt wieder ein Stückchen sicherer.
Mit Lieferung der Satelliten würde Andreas dann Personal und Geräte für das Terraforming System laden und diese an die Crel und eigene Planeten liefern. Der Kapitän hatte schon richtig Spaß an seinen dummen Ideen. Natürlich war damit aus dem Diplomaten plötzlich ein Spediteur geworden. Natürlich schüttelte man auf der Erde nur noch den Kopf, aber ja, es brachte die Koalition schlagartig weiter nach vorne.
Die aktuelle Mannschaft? Jetzt auf der Galaxy Hawk?
Andreas mit seiner Livia klar.
Die Zwei waren noch alleine, wenn auch sicher nicht mehr lange. Von einem Bauch sah man bei Livia noch nichts.
Luna
Die liebe KI wurde jetzt als eigene Persönlichkeit mitgezählt und war nun offiziell der erste Offizier an Bord. Sie hatte ein eigenes Quartier, wenn sie auch keinen Schlaf brauchte. Egal. Andreas wollte sie behandelt wissen, wie jeden Anderen.
Tedeschi und Min
Die beiden Ninjas würden jetzt auch nicht mehr lange nur zu zweit sein, da Min ebenfalls schwanger war. Sie machten sich erhebliche Sorgen, wie Andreas und das Kommando darauf reagieren würden, nur waren die aktuellen Chefs eben keine Ninjas. Nein, Andreas freute sich darauf einen echten kleinen Kindergarten auf dem Schiff zu haben.
Mikel der Arzt
Mikel, der ehemalige Arzt auf der New Horizons blieb bei Andreas und kam mit seiner Frau Julia und deren kleine Tochter Ann an Bord. Er stellte die medizinische Versorgung sicher, wobei seine Frau sich um die Verpflegung kümmerte.
Sophie
Sophie kam ebenfalls vom alten Schiff mit herüber. Sie hatte hier, wie da die Kommunikation unter sich. Sie war noch alleine, hoffte aber schon, dass ihr Freund, den sie unter den Navy Seals gefunden hatte, so bald wie möglich zu ihr stoßen würde. Aktuell war der aber noch an anderer Stelle im Einsatz und man musste abwarten, ob es was werden würde.
Kalel und Aria
Kalel war der Kapitän des überfallenen Flüchtlingsschiffs der Solari. Er war damals mit den Anderen bei den Menschen geblieben. Er hatte sich mit seiner Frau bei Andreas beworben und um eine Chance gebeten. Eigentlich war er ein Ingenieur und mehr Techniker, als Pilot. Aria war eine sehr gebildete Wissenschaftlerin. Zusammen übernahmen sie die technische Betreuung und bei Bedarf eben auch den technischen Background auf dem Schiff.
Sie brachten ebenfalls ihre beiden Kinder mit. Noch klein, aber sicher kein Problem. Man hatte Pläne und da passten die gut dazu.
Gelit und Gazel
Gelit und Gazel waren die beiden Crel, die der Kaiser zu den Menschen geschickt hatte. Offiziell waren sie somit auf dem Weg in ihre Heimat. Inoffiziell hatte Gazel ein Ei gelegt und somit war klar, dass die Beiden ebenfalls ein Paar waren. Ein schönes Paar und als Springer eingesetzt an vielen Stellen tätig.
Die Beiden waren sehr intelligent, weshalb der Kaiser sie ja auch ausgesucht hatte. Gazel war aber auch eine sehr stolze Kriegerin und durfte sicher nicht unterschätzt werden.
Mit diesen Beiden hatte Andreas somit schon drei Spezies an Bord. Einzigartig bis dahin. Der Kindergarten, den die Truppe da mit sich schleppte war dabei auch wohl geplant und absolut beabsichtigt. Andreas wurde von seiner Chefin nämlich heimlich und hinter vorgehaltener Hand gefragt und das schon vor Wochen:
"Kleiner, ich gehe nächstes Jahr in Rente. Ich habe jetzt auch wirklich genug Stress hinter mir. Andreas, würdest du mir danach eventuell politisches Asyl gewähren? Wenn ich mich als Lehrerin für euren Kindergarten anbieten würde, könnte ich dann nicht vielleicht wenigstens ein paar Jahre mit euch mitkommen und auf meine alten Tage ein paar Abenteuer miterleben?"
"Oh mein Gott Mama, das ist ja mal ein richtig schöner Gedanke. Sicher kannst du gerne zu uns kommen, aber ob das dann ruhiger wird? Ich weiß ja nicht..."
Das gab dann ganz sicher keine Diskussionen oder Debatten. Nein, Andreas war glücklich und freute sich darauf. So war auch schon das ganze Schiff entsprechend geplant gewesen. Alle Quartiere waren schon so entworfen worden, dass man im Wesentlichen für Paare gerichtet war und zur Not einfach umbauen konnte. Ein Kinderzimmer dazu oder weg bauen? War schon im Entwurf kein Problem.
Elena Cruz war nicht mehr fest im Team, was alle sehr bedauerten, aber wer weiß.
Sie hatte auf der Erde und ihren Stationen aktuell alle Hände voll zu tun. Spezies aus allen Teilen der vielen Galaxien gaben sich aktuell die Klinke in die Hand und suchten nun Bündnis und Partnerschaft nicht nur mit den Menschen, sondern mit der Allianz. Eine Allianz, die ihre provisorische Verwaltung momentan noch bei den Menschen unterhielt, da der Raum hier, im Notfall, am besten verteidigt war.
Man war sich inzwischen schon sicher und hatte überall, bei allen Spezies die Vorbereitungen am Laufen, dass im sogenannten Keplar System eine neue Raumbasis entstehen sollte. Diese wurde nun gemeinsam geplant und sollte später den Hauptsitz, die Verwaltung, Schulen und Universitäten beherbergen. Man wollte in einem Verbund aus drei Planeten die größte gemeinsame Baumaßnahme starten und jeder tat sein Bestes dazu.
Wie das bei Andreas so mit den Plänen lief, war ja nicht sehr überraschend, als er eine Meldung bekam:
"Galaxy Hawk, hier ist das Kommando. Stoppen sie ihren Flug. Sie müssen auf die Sentinal warten. Wir sind aufgefordert worden, vor dem Galaktischen Rat zu erscheinen. Die versuchen wohl, uns noch mal unter Druck zu setzen. Schieben sie eine diplomatische Mission dazwischen, aber achten Sie auf äußerste Vorsicht. Elena Cruz und zusätzliche Sicherheit wird sie begleiten. Wir schicken Ihnen Daten und Informationen!"
Ja, Pläne... Albern, so etwas zu machen... Sehr albern...
Trotzdem war die Freude riesig groß, als die Sentinal, in Begleitung von zehn Zerstörern auf den Sensoren erschien. Es herrschte eine richtige Partystimmung, als eine ganze Gruppe von alten Bekannten zu ihnen herüberkam.
Andreas und seine Leute begrüßten die Gäste ausgelassen im Hangar:
"Leute, lange nicht gesehen. Wie klasse, dass ihr da seid. Amber, einen schicken Vogel hast du da. Elena, du hast es ohne mich nicht ausgehalten, sei ehrlich!"
Von Amber kam:
"Admiral, sei nicht neidisch. Ich darf aber auch wesentlich mehr Leute rum scheuchen als du!"
Von Elena kam:
"Ich muss doch aufpassen, dass du nicht wieder versehentlich ein paar Aliens aus dem All pustest!"
Es war schon klasse und Gelegenheit für richtig viele Partys und Gelage. Eine riesige Party im Weltall, an der sich immer auch wieder neue Gesichter beteiligten. Neue und sehr vermisste Gesichter. Sophie sah nur ganz kurz hilflos zu Andreas. Ihr Flehen war nicht zu übersehen. Als der Admiral ihr lächelnd und verstehend zunickte, war sie mit ihrem Andrew nicht mehr gesehen worden. Die Zwei verschwanden in ihrem Quartier und schienen da wohl festgewachsen. Gesehen hat sie bis zur Ankunft in Centuris Prime keiner mehr.
Die Galaxy Hawk hatte nur noch einen Bruchteil der vorher benötigten Mannschaftsstärke. Sie brauchte keine drei Schichten Besatzung mehr. Das ganze Konzept war so aufgebaut, dass nur noch eine Alarmbereitschaft, oder Ernstfall Besatzung eingeplant wurde. Entsprechend stand enorm viel Platz leer und bereit, jetzt auch mal Gäste zu beherbergen. Der gemeinsame Flug war jedenfalls lustiger, als die Ankunft beim Rat.
Dort löste die menschliche Flotte verständlicherweise erst mal ein riesiges Theater aus. Konnte man ja auch verstehen, denn alleine die beiden Großkampfschiffe machten den anwesenden Wesen genug Angst. Dazu noch zehn Zerstörer? Damit hätten die Menschen übelsten Schaden anrichten können, was die ja auch schon bewiesen hatten.
Diesmal lief es im galaktischen Rat mal komplett anders ab, als beim letzten Mal. Alle Schiffe blieben im Orbit und bildeten dort eine klare Verteidigungsstruktur. Schilde und Waffen waren klar aktiv, womit sich keiner in ihre Nähe traute. Mit einem Shuttle, einer der F50 flog dann die menschliche Delegation zur Station, wo diesmal auch nur Menschen ausstiegen. Tja, nur war auch das ganz anders, als beim letzten Mal.
Elena und Andreas waren die eigentlichen Diplomaten. Sie wurden direkt begleitet und beschützt von ihren beiden Ninjas. Nur sorgten jetzt zusätzlich vierzehn voll bewaffnete und ausgerüstete menschliche Elite Soldaten für ein eindrucksvolles Spalier. Alle anwesenden Wesen strömten schon fast in Panik auseinander und sahen diesem Schauspiel verängstigt zu. Dazu die kampfbereiten Schiffe im Orbit. Kleine primitive Menschen dachte aktuell wohl keiner mehr.
Genauso betraten sie diesmal direkt und ungehindert den großen Ratssaal, wo sie schon gespannt erwartet wurden. Die Seals verteilten sich direkt auf strategische Punkte und Eingänge. Ein Bild zum Fürchten, als Elena und Andreas in der Mitte des Saals ankamen.
Von dieser Position sah der Saal nun noch beeindruckender aus, als beim letzten Mal, wobei Andreas ja nun das erste Mal hier war. Diesmal waren nicht alle Kanzeln besetzt, aber auch so reichte es für einen guten Eindruck. Dieser Saal war nicht nur gute drei Kilometer breit und lang, sondern auch schätzungsweise so hoch. Von ganz oben, den oberen Kanzeln konnte man sie sicher nur noch als Punkte wahrnehmen. Darum wurden sie so auch von riesigen Hologrammen in der Mitte dieser Kathedrale gespiegelt. Elena stand ganz still und wahrte die Form. Die Hände auf dem Rücken verschränkt wartete sie einfach still ab. Andreas aber machte es wie immer. Er sah sich um und interessierte sich kein Stück für Anstand und Etikette. Er winkte sogar den befreundeten und anwesenden Delegationen lächelnd zu.
Kein Verhalten, dass man hier sehr schätzte und sogar als gewisse Beleidigung, oder zumindest Verachtung empfand. Genau das, was Andreas damit auch beabsichtigte. Entsprechend gereizt und grollend kam dann auch vom Ratsvorsitzenden:
"Menschen der Erde, ihr steht heute hier vor uns, weil ihr beklagt werdet..."
Genau diesen Punkt nutzte Andreas um diesem Großmaul mal feste in die Parade zu fahren. Diesem frech einfach ins Wort fiel:
"Liebe Mitglieder des Galaktischen Rates, wir stehen heute hier, weil sie uns eingeladen haben, hier zu erscheinen. Nicht weil wir wegen irgendetwas angeklagt werden. Wir hoffen, dass eure Invasionsflotte vollständig und gesund zuhause angekommen ist. Da damals niemand zu Schaden gekommen ist, erheben wir auch keine Klage gegen den Rat. Wir wünschen uns immer noch gute, freundschaftliche und friedliche Beziehungen zu jedem hier im Rat. Aber wir empfehlen trotzdem uns nicht zu drohen!"
Tja, wie die verhaltenen, wenn auch entsetzten Ausrufe schon zeigten, lief auch das nicht wie erwartet und so brauchten die Delegierten einen Moment um sich neu aufzustellen. So begann der Vorsitzende noch mal neu:
"Menschen, hier im Ratssaal sind nur Delegierte und keine Waffen erlaubt. Ihr Taucht hier mit einer halben Armee auf!"
Andreas lächelte frech und antwortete:
"Das macht man bei uns so, wenn der Gastgeber versucht hat, einen zu töten!"
Wieder die gleichen Reaktionen, wieder begann der Vorsitzende:
"Menschen, wir fordern euch auf, euch der Macht des Rates zu beugen. Unterwerft euch unserer Macht und Autorität und erhaltet die Annehmlichkeiten und den Schutz unserer Gemeinschaft! Haltet euch an unsere tausende Jahre alten Gesetze und hört auf, unkontrolliert Technologie an Spezies zu verschenken, denen diese nicht zusteht. Achtet unsere Wirtschaftssysteme!"
Elena blieb ganz still, wobei sie sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Sie mochte diese Art vom Admiral schon immer. Sie genoss richtig, wenn er, wie jetzt sagte:
"Liebe Anwesenden, wir lehnen auch heute dankend ab. Wir haben unsere eigenen Gesetze und an die halten wir uns auch. Wir unterwerfen uns niemandem, stellen heute noch einmal und abschließend klar. Wir erobern niemanden. Wir beginnen keine Kriege. Wir werden auch niemanden unterwerfen. Wir laden alle ein, sich uns und unserer Allianz der freien Welten anzuschließen. Wir laden euch ein, mit uns, als gleichberechtigte an einem Tisch zu sitzen. Das gilt für den Rat, aber auch für alle einzelnen seiner Mitglieder.
Die Allianz hat ihre eigenen Verteidigungsstrukturen, die von allen Mitgliedern gestützt werden. Wir bedanken uns also für eure Sorgen, aber seid versichert, dass wir bestens zurechtkommen. Seid aber auch versichert, dass wir uns und jene, die uns um Hilfe bitten jederzeit unterstützen und anderweitig begonnene Kriege gerne beenden werden. Schließt euch an, oder lebt an unserer Seite. Wir zwingen niemanden und akzeptieren beide Entscheidungen!"
Der Vorsitzende wurde jetzt laut:
"Primitive Menschen, bedroht ihr diesen Rat?"
Jetzt antwortete Elena mit fester und lauter Stimme:
"Wir unterstellen, dass wir unter dem Begriff Primitiv etwas komplett anderes verstehen. Jedenfalls haben wir diesen Begriff auch schon mit euch in Verbindung gebracht. Wir bedrohen niemanden. Ganz im Gegensatz zum Rat. Lasst uns in Ruhe und wir tun das Gleiche. Greift uns an und wir werden uns wehren!"
Nun machte der Rat einen seiner größten Fehler, als der Sprecher brüllte:
"Menschen, das ist inakzeptabel. Beugt euch jetzt, oder ihr werdet die volle Macht des Rates zu spüren bekommen!"
Andreas lächelte böse, als er sich verbeugte und sagte:
"Das ist blöd, aber nicht zu ändern. Wir werden sehen, wie das diesmal für euch ausgeht. Gut. Dann tut was ihr müsst, womit wir uns wohl nichts weiter zu sagen haben!"
Damit drehten sich die Menschen um und verließen den Ratssaal. Ganz anders als normal, gab es nicht den riesigen Aufruhr, sondern wohl eher fassungsloses Entsetzen, als insgesamt zehn Delegationen aufstanden und ebenfalls den Rat verließen. Dem Rat fehlte inzwischen ganz erheblich die Macht und das sorgte nun für einen verzweifelten Überlebenskampf der zurückgelassenen Spezies. Eigentlich hätten sie genau das schon sehr lange erkennen müssen. Sie hätten nicht mit den üblichen Drohungen starten dürfen. Es würde möglicherweise nie so weit kommen, dass die alten und traditionellen Spezies sich anpassen könnten.
Trotzdem machte Andreas auf dem Rückweg zu ihrem Shuttle wieder genau das, was er einfach am besten konnte. Er grüßte und feixte mit alten Bekannten, vom letzten Mal. Er führte ein Gefecht, nur eben mit Worten, als er ein bekanntes Gesicht ansprach:
"Hallo mein Freund, wie geht es dir? Du hast mir mit diesem Teil, dass ich bei dir gekauft hatte, einen richtigen Ärger eingebrockt. Meine Frau sucht heute noch nach seinem Zweck und du hast sie damit aus meinem Bett vertrieben. Dafür bist du mir jetzt was schuldig!"
Dieser unglaublich große Drakonier, mit seinen riesigen Flügeln und angsteinflößendem Gebiss lachte grollend auf als der erwiderte:
"Kleiner Mensch, wenn du nicht mit ihr fertig wirst, schick sie zu mir. Ich werde das mit ihr schon regeln!"
"Bist du verrückt? Meine Frau wird nicht gegessen, nicht verbrannt und auch sonst nicht verwertet. Nun sag schon... Sorg endlich für Frieden in meinem Schlafzimmer. Was war das für ein Teil?"
Der vier Meter große Krieger lachte und sagte:
"Schalte es mal zwischen eure Kommunikationsanlage und eure Sensoren. Dann wirst du es schon sehen. Das ist ein Quantenmodul. Damit vervielfachst du eure Kommunikationsgeschwindigkeiten. Ich habe gehört, ihr seid gut damit. Mit diesem Teil seid ihr besser. Ich schicke dir nachher die Pläne dazu. Wird euch gefallen!"
Andreas strahlte, die anderen staunten, als der jubelte:
"Das ist ja klasse! Da wären wir alleine nie draufgekommen. Danke! Wenn du mal etwas brauchst, melde dich bei mir. Ich helfe dir gerne!"
Was für ein Bild, wenn ein Mann von einem Meter achtzig einem vier Meter großen Drachen die Klaue schüttelt. Andreas war eben sehr speziell. Zusammen ging die menschliche Delegation nun weiter, an provisorisch eingerichteten Verkaufsplätzen vorbei. Sie bewunderten bunte und faszinierende Auslagen, genau wie die verschiedensten Wesen. Die Seals waren immer noch in Bereitschaft, konnten sich aber dieser Atmosphäre auch nicht entziehen. Ein schöner Aufenthalt, wenn auch zu kurz und mit nur mäßigem Erfolg.
Ein mäßiger Erfolg, der sich erst relativierte, als die Gruppe wieder an den Landebuchten angekommen war. Erst mit Schrecken, dann mit Neugier sah er dort Livia, mit Prinzessin Lyralie im Gespräch vertieft. Erst wollte er sich beeilen und seiner Frau beistehen. Dann sah er, dass die beiden Frauen sich sehr ruhig und vertraut unterhielten. Als er langsam zu ihnen trat, verbeugte er sich ordentlich vor der Prinzessin, deren Gefolge in ordentlichem Abstand warten musste. Dann wurde er aufgeklärt:
"Schatz, die Prinzessin hat mich gefragt, wie unsere Integration bei euch geklappt hat. Wie unsere Erfahrungen waren und wie wir uns bei euch fühlen!"
"Aha, und was hast du ihr gesagt?"
"Na die Wahrheit, dass es furchtbar ist und du mich zur Hochzeit und zu einem Kind gezwungen hast!"
Alle lachten schallend auf, als Andreas grinsend und seine Frau küssend der Prinzessin zuhörte:
"Andreas, Herr Admiral, ich habe mich bei dir zu entschuldigen. Wir Solari haben uns euch gegenüber alles andere als ehrenhaft verhalten. Wir haben eine Menge Fehler gemacht. Trotzdem haben wir uns gefragt, ob es für uns, in eurer Allianz noch eine Chance gibt, oder ihr nun nichts mehr mit uns zu tun haben wollt?"
"Prinzessin, Ich mag euch. Ich mag euer Volk und ich liebe meine Frau, die ich euch abjagen konnte. Wir alle machen so viele Fehler. Wichtig ist was wir daraus machen und damit umgehen. Stimmt unseren Regeln zu, die wir alle zusammen aufgestellt haben. Lernt mit uns zusammen aus allen Fehlern und ihr seid herzlich willkommen. Genau wie alle anderen, die mit uns leben wollen!"
Diese unerwartete Zusammenkunft sorgte dann für ein neues Ziel der Sentinal. Auf diesem Schiff flog nun Amber mit Elena zu den Solari, um dort am Hof Gespräche zu führen. Andreas nahm mit leichter Veränderung wieder Kurs zu den Zillarie auf.
Die leichte Veränderung war, dass Andreas böserweise Andrew, den Seal auf sein Schiff abkommandierte. Somit konnten nun auch Sophie und der Seal testen, ob sie ein Paar werden wollten und Schutz konnte man ja nie genug haben.
Der Flug zu den Zillarie dauerte zwar nur noch halb so lange, wie mit einer New Horizons, aber trotzdem waren es gute zehn Tage Flug. Ein Flug der auch jetzt wieder mit viel Lernen, Üben und Training verbracht wurde und somit eher kurzweilig ablief. Als die Galaxy Hawk dann aber dort ankam, waren alle schlagartig bei der Sache.
Die Welt der Zillarie war schon auf dem ersten Blick so vollkommen anders, als sich die Mannschaft das vorgestellt hatte. Alle hatten in ihren Gesprächen und Diskussionen die Meinung vertreten, dass es sich sicher um einen eher mediterranen Planeten handeln würde. Das war dann jetzt wohl offensichtlich etwas ganz anderes.
Dieser Planet war grün. Einfach und schlicht gesagt grün. Sehr grün. Es gab Flüsse, Seen und kleinere Bäche, aber der wesentliche Teil dieser Welt bestand aus Wald. Ein riesiger Planet, der komplett von Bäumen überzogen war und damit schon wieder beängstigend wirkte. Ein Robin Hood hätte sich hier wohl gefühlt. Sie bekamen Landekoordinaten zugewiesen und erreichten eine erhöht angebrachte Landeplattform, die sie erst beim zweiten Hinsehen erkannt hatten.
Die Schwerkraft war hier sehr gering und so war das Eindringen in diese Atmosphäre für das riesige Schiff kein Problem. Als sich dann die Landebucht geöffnet hatte, sahen sie dann das erste Mal selbst und in Original die Bewohner dieser wunderbaren Baum Welt.
Zillarie sind am besten mit unseren Gottesanbeterinnen beschrieben. Sie laufen auf vier Beinen und nutzen ihre vier vorderen, oder oberen Gliedmaßen als Arme. Sie haben riesige Fassettenaugen und sind einheitlich grün, passend zu ihrer Heimat und damit bestens getarnt. Natürlich sorgten sie mit ihrem Aussehen für einheitliches Erstaunen, jedoch sorgte schon der erste Kontakt für Klarheit über deren Wesen, als die Anführerin sagte:
"Herzlich willkommen. Ich bin erste Matriarchin Zerzel. Dürfen wir hoffen, dass es bei unserer friedlichen Vereinbarung bleiben wird?"
Diese Frage verstörte die hier neu angekommene Truppe schon sehr und alle konnten gut sehen, dass die Gastgeber sehr nervös mit ihren Armen, Greifzangen und Maulzangen zuckten. Sofort wurde offensichtlich, dass diese Wesen einfach Angst hatten. Darum sagte Andreas dann auch:
"Verehrte Matriarchin Zerzel. Vielen herzlichen Dank, dass wir bei Ihnen sein dürfen. Wir kommen wie versprochen als Alliierte und eure Freunde. Wir sind sehr stolz, euch kennen lernen zu dürfen und haben die erste Lieferung der versprochenen Verteidigungssysteme bei uns!"
Das sorgte für eine erste Entspannung, wobei das Misstrauen trotzdem blieb. Zerzel erklärte dann auch:
"Wir sind euch dankbar. Deine Kollegin Amber hat uns schon sehr geholfen, aber wir haben noch ziemliche Angst. Bitte entschuldigt. Der Rat hat uns als lächerlich beschrieben. Minderwertig, weil wir auf unseren Welten bleiben wollen und das Überlicht Reisen nicht anstreben. Wir wurden bei unzähligen Angriffen von fremden Welten einfach alleine gelassen und wussten nicht weiter. Kapitän Amber hat uns dann sofort geholfen und uns die Hilfe der Hewe vermittelt.
Wir, die Zillarie sind friedliche Wesen. Wir sind Vegetarier und kennen keinen Streit. Andere Wesen sehen uns wohl als lustige Attraktionen und so wurden wir gejagt, um für Andere als Ausstellungsstücke zu dienen! Eben einfach zu deren Belustigung!"
So wurden sie nun auf dieser neuen Welt ein und rumgeführt und staunten nicht schlecht. Die Zillarie lebten in runden Bauwerken, die wie Wespen Stöcke aussahen. Diese wurden in und an Bäume gehängt und integrierten sich so vollkommen in diese wunderbare Natur. Sie hatten Technik und Forschung und waren damit ja auch sehr erfolgreich, jedoch bauten sie ihre Labore und Anlagen in natürliche Höhlensysteme, die sie lediglich für ihre Zwecke optimierten. So staunten die Gäste nicht schlecht, als sie diese Anlagen, aber erst recht auch die Ergebnisse dieser Arbeiten bewundern konnten.
Ein klarer Beweis, dass primitiv und primitiv schon sehr unterschiedliche Dinge sein konnten. Die Zillarie hatten Raumschiffe, die aber nur zwischen acht- ihrer nahe beieinander liegenden Welten pendeln mussten. Um diese bewohnbar zu machen hatten sie ihre Terraforming Systeme entwickelt und damit die fortschrittlichsten Systeme in der Galaxie gebaut. Eben nicht mehr zu wollen und nicht in fremde Welten reisen zu wollen machte sie dann eben laut Rat primitiv.
Für die Allianz der freien Welten waren sie etwas ganz anderes. Ebenso sehr wertvoll, dass man ihnen versprach, deren Wissen gegen Schutz zu tauschen und eine eigene Stimme in der Allianz zu haben. Noch ängstlich, aber doch voller Hoffnung sahen diese das nun als ihre echte Chance.
Und so war auch dann der nächste Tag schon das klare Zeichen und die Zillarie wurden endlich locker. Andreas und seine Leute machten überhaupt nicht lange herum. Auf der Galaxie Hawk versammelten sie sich mit Vertretern der Zillarie und besprachen, planten und organisierten den Aufbau der Verteidigungsanlagen.
Gäste, zusammen mit diesen merkwürdigen Wesen begannen umgehend mit dem Aufbau der Satelliten und Systeme. Diese wurden dann direkt von Livia und Luna in der F50 an ihre Plätze transportiert. Eine unglaubliche Arbeit, die sie ewig beschäftigte, bis endlich der Frachter ankam, der nun die restlichen Systeme lieferte und noch sechs weitere F50 mitbrachte. Diese wurden nun auf die Bedürfnisse der Zillarie umgebaut und diese im Umgang geschult und schon hatte man eine neue Spezies, die jetzt eben ihren eigenen Schutz auch selbst bewältigen konnte. Und ja, jetzt hatten sie Überlicht Reisen. Primitiv?
Die Bodensteuerung wurde installiert, die ersten Satelliten aktiviert und somit war es dann nur noch Fleißarbeit, die restlichen Anlagen zu verteilen. Es lief gut und Andreas war logischerweise wieder mal endlos stolz auf seine bunte Truppe. Eine Truppe, die zusammen mit der Frachter Mannschaft auch die Zillarie beruhigte und für ganz ausgezeichnete Stimmung sorgte. Wenn Andreas bei diesen gemeinsamen Aktionen die Arbeit der vereinigten Truppe beobachtete, dann fiel ihm besonders auf, wenn eben diese Zillarie mit ihren Klauen arbeiteten.
Es war derart faszinierend, mit ihnen zu greifen, oder von ihnen etwas anzunehmen. Ja ganz besonders, wenn sie etwas mit ihren Klauen taten. Er beobachtete dann ganz fasziniert, mit welcher Ruhe und Geschicklichkeit diese Zangen? Klauen? Ihre Arbeiten verrichteten. Sie konnten damit sehr grob arbeiten, ja sogar schneiden, aber eben auch vorsichtig eine Hand, oder Gegenstand ergreifen. Es war ein sehr merkwürdiges Gefühl, aber besonders unglaublich faszinierend. Andreas hatte längst aufgegeben, über das Wort Primitiv nachzudenken. Diese Wesen hier zu beobachten war nicht primitiv, sondern unfassbar eindrucksvoll.
Kein Plan ist so gut, dass er nicht in die Hose geht... So sagt man doch, oder? Schon wieder!
Der hier aktuelle Plan änderte sich dann in soweit, dass man nun die versprochenen Terraforming Systeme aufladen konnte. Sie bekamen sogar ein paar mehr, mussten dann aber schon hier lernen, wie sie aufgebaut und betrieben wurden, da sich keine freiwilligen Zillarie finden ließen. Keiner wollte von zuhause weg.
Andreas lernte und erkannte, warum diese Zillarie so begehrte Ausstellungsstücke und Dekorationen waren. Wie unsere Gottesanbeterinnen auch, waren diese Wesen einfach nur als anmutig zu bezeichnen. Sie bewegten sich in einer Anmut, langsam, aber elegant, was einfach faszinierend aussah. Sie sprachen mit Zirp Geräuschen, was ohne Übersetzer fast wie natürliche Musik wirkte. Nein, diese Spezies war viel zu langsam und wesentlich zu sanft für diese große und raue Welt. Ein echter Gewinn, mit ihrem Wissen und als Art einfach nur Beschützens wert.
Auch diese Welt hier. Andreas nutzte so einige Gelegenheit, um sich diesen Wald, die Natur gemeinsam mit Livia anzusehen. Nicht selten kamen auch noch andere mit ihnen mit. Gerade für Luna war das ja auch ein völlig neues Lebensgefühl. Diese Welt kannte keine echten Raubtiere. Es gab eigentlich nur Parallelen zu unseren Ameisen, Schmetterlingen und eben diesen eher kleineren Insektenformen. Ein paar Fische konnten sie beobachten. Sonst war es hier einfach nur ruhig und sanftmütig. In Verbindung mit einer Luft, die einfach lecker schmeckte und roch.
Eine wirklich tolle Welt, die sie aber dann trotzdem bald verlassen mussten. Ein Moment, den keiner von ihnen mochte. Man fühlte sich hier wohl, aber sie hatten ja noch Arbeit. Eine Arbeit, die an anderer Stelle von der Sentinal zwischenzeitig ergänzt wurde.
Amber führte ihr Schiff wie geplant zu den Solari und auch sie war wieder in Begleitung von einem derer Schiffe. Ein Schelm der dabei an übles dachte. Jedoch blieb diesmal alles lieb und ruhig und auch sie kamen sicher und ohne Vorkommnisse an ihrem Ziel an.
Was Amber und Elena hierzu später berichten würden, machte sicher, dass Andreas diese Welt ebenfalls und unbedingt auch mal besuchen wollte. Schon mit Blick aus dem Orbit war die Besatzung der Sentinal nun auch sprachlos. Als sie in Sichtweite kamen, war dieser Planet klar mit der Erde zu vergleichen. Atmosphäre, Beschaffenheit, alles hatte durchaus vergleichbare Eigenschaften. Eine wunderschöne Welt.
Hier herrschte jedoch ein unglaublich reges Treiben. Unzählige Schiffe flogen hin und her. Alleine von ihrem Blickpunkt aus sahen sie schon fünf gewaltige Orbitalstationen. Ja. Hier war man ganz klar bei einer Großmacht, mit gewaltiger Infrastruktur angekommen. Alles sah edel und gewaltig aus. Der Planet selbst war dann schon eine Überraschung. Die Natur wirkte saftig und grün. Die Gewässer waren blau. Hier hatte man ganz offensichtlich größten Wert auf eine intakte Umwelt gelegt. Die erkennbaren Gebäude und Behausungen schienen dann, wie aus dem Mittelalter der Erde entnommen. Wohnsiedlungen wurden um Bäume herum gebaut. Häuser standen im Wald und nicht daneben. Kleine Schlösschen und Burgen waren an und auf Felsstrukturen gebaut.
Waren die Elfen der Erde doch tatsächlich ins All gegangen? Es war eine faszinierende Welt. Sie flogen direkt eine Landeplattform, vor einem Riesigen Schloss an, wo sie mit einem Leitstrahl auf ihren Platz gezogen wurden. Das kannte man ja schon von den Kristallinen, nur der Empfang, der war hier etwas anders.
Das Schiff der Solari war direkt neben ihnen gelandet und dort stieg gerade auch die Prinzessin, mit ihrem Gefolge aus. Man nickte sich nur zu, bewegte sich nun auch aufeinander zu, um dann von einer Ehrenwache empfangen zu werden. Natürlich staunend, aber um Höflichkeit bemüht, versuchten die Menschen Staunen und Anschluss an die Gastgeber nicht zu weit auseinander driften zu lassen.
Das konnte man hier mal schlicht und einfach mit einem Wort beschreiben:
Prunkvoll!
Wie aus dem Herrn der Ringe in die Moderne übersetzt. Ein Schloss, dass die edlen und altertümlichen Formen pflegte und doch in allen Details eindrucksvoll modern war. Fackeln waren Leuchten, wie LED´s. Die Decken strahlten selbst und waren mit ausdrucksstarken Ornamenten geschmückt. Ja, das hatte schon was.
Der Thronsaal war dann etwas anders, als bei den Kristallinen. Der Thron selbst stand auf dem Boden. Er bildete das Zentrum eines Halbkreises, der aus edlen Sesseln gebildet wurde. Diese wurden von anmutigen und edelst geschmückten Adligen besetzt. Wie man nachher aufklärte handelte es sich hierbei um die Ratgeber der Solari, die der Königin bei deren Entscheidungen halfen.
Elena und ihre Begleiter wurden in das Zentrum dieser Sammlung geführt, wo sie sich dann erst mal höflich verbeugten. Dann erst sah sie auf und genauer hin, womit sie sich die Königin auch erst mal ansah. Was sie dachte?
"Gut, dass Andreas das hier nicht machen muss. Der hätte kein Wort mehr herausbekommen!"
Diese Königin war auf Deutsch gesagt... Der Knaller.
Sie war schön. Sie war nicht schön, nein, sie war schön. Gegen sie sah Lyralie wie ein unreifes Küken aus. Auch sie hatte diese aufwendig geschmückten edlen Ohren. Auf Ihrem Kopf hatte sie in kunstvoll geschmücktem und hoch gestecktem Haar eine wahnsinnig edle Krone. Diese schien kraftvoll zu leuchten und ständig fließend in Bewegung zu sein.
Ihre Haut war etwas kräftiger Blau, als sie das von anderen ihrer Art kannten und so sah dieses Kleid, das ebenfalls aus einer einzigartigen silberstrahlenden Flüssigkeit zu fließen schien, wie eine optimale Ergänzung zu ihrem weiß, fast silbernen Haar aus. Die Vorzüge dieses sagenhaft sündigen Frauenkörpers wurden auf eine Art betont, die Andreas sicher umgehauen hätte. So beschrieb man wohl Anmut und Schönheit auf die eindrucksvollste Weise.
Als die Königin sprach, machte sie das mit einer Stimme, die einem eine Gänsehaut über den Rücken jagte:
"Menschen, seid willkommen und Danke, dass ihr unserer Einladung gefolgt seid. Ich sehe, euer Admiral ist nicht unter euch?"
Elena verbäugte sich nochmals, bevor sie antwortete:
"Eure Majestät, wir entschuldigen uns für sein Fehlen, aber leider hatte er schon anderweitige Zusagen gemacht, die er nicht enttäuschen konnte. Wir hoffen, dass ihr sein Fehlen nicht als Beleidigung versteht!"
"Nein, keine Sorge. Wir hätten uns bei ihm im Besonderen entschuldigen müssen. Wir haben ihm ja eine wenig ruhmvolle Falle gestellt und dann ihn und sein Schiff angegriffen. Steht dieser Fehler unseren Gesprächen im Weg, oder können wir über die Zukunft sprechen?"
"Eure Majestät, meine Kapitänin und ich waren damals selbst mit an Bord der New Horizons. Es ist schade, dass Ihr die Reaktion und das Denken des Admirals nicht miterlebt habt. Er war am Boden zerstört. Wollte sich nur verteidigen und euer Schiff nur Kampfunfähig machen, da dieses mit ganzen Salven auf uns geschossen hatte. Es war eine Verkettung sehr unglücklicher Umstände, dass es zu dessen Vernichtung kam.
Wir retten grundsätzlich keine Schiffe, um sie dann selbst zu zerstören.
Uns ist aber bewusst, dass sie auf Befehl vom Rat gehandelt haben. Uns allen blieb damals keine andere Wahl. Eine Wahl, die wir aber jetzt haben und ändern können!"
Die Königin lächelte und beobachtete ihre Gäste aufmerksam. Dann erhob sie sich und sagte:
"Das freut mich sehr. Dann bitte ich euch, kommt mit uns in die Ratskammer. Setzen wir uns zusammen und sprechen wir über die Zukunft!"
Eine Zukunft, die mit drei Tagen Gespräche die Geschicke der Galaxie und des Rates wieder dramatisch änderte. Gespräche, zu denen sich auch Admiral Vehn gesellte und dem Rat einen weiteren, immens wertvollen Delegierten kostete. Sicher merkte man hier sehr wohl, dass die Solarische Führung, im Umgang, nicht wirklich einfach war. Nur waren die Solari eben stolz, edel und absolut nicht dumm. Die Gleichberechtigung in der Allianz schreckte sie ab. Immerhin hatten sie im Rat bisher eine gewisse Macht. Bei aber dreihundert Stimmen relativierte sich diese Macht auch dort ganz schnell.
Viele Sorgen machte die Verteidigungsfähigkeit und die notwendige Expansion der einzelnen Völker. So fragte die Königin:
"Ist es wahr, dass ihr eure Waffen, Verteidigungssysteme und Technologie einfach so und frei in der Allianz austauscht?"
Elena antwortete lächelnd:
"Eure Majestät, wir teilen alles frei und tauschen es aus. Wir handeln und unterstützen untereinander. Wir lassen keine kleinen Spezies zurück und dominieren sie auch nicht. Das macht alle zusammen stärker und weitaus besser. Untereinander vermeiden wir so Streit und Neid. Nebenbei bringen wir so die Vielfalt von Wissen und Möglichkeiten in jedes System. In Jedes Denken. Wir wachsen damit viel schneller und werden gemeinsam stärker!"
"Was ist, wenn einer eure Verteidigungssysteme gegen euch anwendet?"
"Dafür müssten wir ihn erst mal angreifen, oder? Damit würden auch wir gegen unsere Verträge verstoßen!"
"Und wenn euch einer aus eurer Allianz dann doch mal angreifen sollte?"
"Dann hat er es immer mit allen anderen Bündnispartnern zu tun. Damit würde er alleine, gegen alle stehen und wäre schlagartig nicht nur isoliert, sondern auch Freiwild für alle Anderen. Wer will sowas? Alle sind zusammen stärker, aber sicher sind auch alle miteinander verstrickt. Warum sollte man das aufgeben wollen?"
"Und wenn sich alle auf einen stürzen?"
"Das halte ich zwar für unmöglich, aber dann wissen die Angreifer auch, womit sich der angegriffene verteidigt. Eure Majestät. Krieg ist teuer. Krieg ist schmutzig und schwer zu kalkulieren. Ihr habt nach unseren Beobachtungen ein ähnliches Problem, wie die Crel. Ihr habt Welten erobert, euch ausgebreitet, aber eure Welten verfallen und verlieren an Kraft. Vielleicht seht ihr mal zu euren Nachbarn rüber. Die bauen jetzt auf. Wesentlich effektiver!"
"Keiner hat in der Allianz mehrere Stimmen, oder mehr Gewicht?"
"Nein. Alle sind gleich und entscheiden gleichberechtigt! Wir haben eine Ausnahme, die nicht von allen getragen wird. Im Verteidigungs-, oder Kriesenfall werden fünf Mitglieder gewählt, die den Verteidigungsrat bilden, damit wichtige Entscheidungen schneller getroffen werden. Diese Fünf bilden dann das gemeinsame Kommando unserer Streitkräfte. Monatelange Debatten, wie im Rat und dann ein "Oh, Schade", wenn wieder eine Spezies vernichtet wurde, wird es bei uns nicht geben!"
Als die Sentinal wieder aufbrach und Richtung Heimat startete, waren die Verträge unterschrieben und die Zukunft nochmal wesentlich lustiger geworden.
In der Zwischenzeit war Andreas schon im Endanflug auf die Crel. Er war gespannt, aber auch voller Freude, diese neue Welt kennen zu lernen. Mit Anflug auf die Heimatwelt der Crel erkannte er sofort die Ähnlichkeit mit diesem Felsen in seinem Gemeinschaftsraum. Es empfing sie ein felsiger Wüstenplanet, mit Bergen und Tälern und einer unglaublichen Hitze. Sie hatten im Orbit geparkt und waren mit einer F50 auf die zugewiesene Landeplattform gelandet. Als sich hier die Luke öffnete, war das wie ein Schlag ins Gesicht.
Eine Hitze, wie in der Sahara und eine Schwerkraft, die die Neuankömmlinge direkt in die Knie gehen ließ. Also für diesen Planeten brauchte man alle verfügbare Kraft. Kein Wunder, dass die Crel derart gewaltig geworden waren. Die mussten sich ja wie Supermann fühlen. Umso schöner war der Empfang.
Andreas erkannte direkt einen Hauptmann unter der empfangenden Garde, mit dem er auch sofort ein wissendes Grinsen austauschte, währen sich alle verbeugten. Natürlich mit der Faust auf der Brust. Andreas war wie immer, wie auch sonst?:
"Schön warm habt ihr es hier und so wenig Schwerkraft. Man fühlt sich als wolle man erst mal ein gemütliches Nickerchen machen!"
Naja, Andreas eben. Jedenfalls hatten alle viel zu lachen. Die Crel hatten ihre Städte und Lebensräume unter der Erde. Sie gingen in eine künstliche Höhle und mussten schon ein Stück weit gehen, bis sie an einen riesigen Fahrstuhl ankamen. Mit diesem ging es ab unter die Erde, nur sehr viel tiefer. Als dieser sich wieder öffnete, erwartete sie eine Struktur, die nicht an eine Höhle erinnerte. Es war mehr, wie diese gewachsenen Schiffe. Ein riesiger Raum, der mit exotischen Pflanzen, Wasserläufen und Spielen einen großen See ergänzten. Über unzählige Treppen kam man auf diverse Galerien, von denen unglaublich viele Gänge abgingen. Eine richtig große Stadt, auf vielen Etagen.
Ein sehr großer Gang, auf den sie gerade zugingen, brachte sie zum Palast, der sich aus einer augenscheinlich unberührten Felswand auftat. Hier erwartete sie ein prunkvoll erscheinender großer Raum. Auch dieser war mit Wasserspielen und einigen exotischen Pflanzen verziert. Viel mehr fielen aber die unzähligen Kriegerstatuen und Waffensammlungen auf. Die unzähligen Bilder, großer Schlachten an den Wänden. Andreas fand Ähnlichkeiten mit alten griechischen, ägyptischen, oder römischen Festungen. Technik und Moderne, wenn man sie denn sah, war sehr stark im Hintergrund versteckt. Von hier aus kamen sie in einen weiteren großen Raum, der ebenfalls reichlich geschmückt war. Alles war auf kriegerisch ausgelegt. In der Mitte dieses Raums traf man auf diese bekannten Felsen in vielen Formen, wenn auch kreisförmig angeordnet, die die Crel zum Sitzen und Ruhen nutzten.
Der Kaiser und sein Kriegsrat erwarteten sie hier schon und eröffneten, auf die Crel übliche Art:
"Kleine Menschen! Ihr habt euch in die Höhle der Crel getraut? Sehr mutig!"
Die Menschen verbeugten sich höflich. Diesmal grinste nicht nur Andreas, als der erwiderte:
"Eure Majestät, es ist uns eine Ehre und wir sind unendlich stolz darauf, bei euch sein zu dürfen!"
Das Sitzen, auf diesen Felsen erforderte schon etwas Übung. Wenn man es aber mal raushatte, war es gar nicht so unbequem. Die Gespräche hatten eindeutig etwas von den alten Römern. Man lag hier eigentlich locker verteilt und lümmelte schon fast vor sich hin. Während man sich unterhielt, trank man entspannt und genoss die Zeit. Andreas war mit seinen Mitreisenden einig, dass diese Art der Gastfreundschaft schon etwas sehr Herzliches hatte.
Was diese Art auch hatte, war das optische Erlebnis.
Man saß, oder lag hier herum. Gäste, wie Kriegsrat wurden von Crel Frauen bedient und versorgt, die diesmal keine Rüstungen trugen. Sie waren praktisch nackt, was hieß, mit Schuppen auf den Rücken, aber eben wie Echsen. Man redete und sah zu, wie sich immer mal wieder einer der Krieger eine Frau schnappte. Diese wurde grob über einen der Felsen geworfen um sie dort ganz einfach und ungehemmt zu besteigen, währen die Gespräche einfach weiter gingen. Die Frauen fauchten. Die Männer knurrten und hielten sich beim Stoßen ganz grob an deren Körper fest. So sah Andreas jetzt direkt, was ihm der General schon erklärt hatte.
Das fest Packen und fast schon brutale Zerren hinterließ bei weitem nicht immer Spuren. Aber wenn, dann verursachten diese riesigen Krallen eben diese tiefen und üblen Schnitte, die Andreas ja schon so sehr verwundert hatten. Die Menschen, die beiden Ninja und Livia wussten ja noch nichts von diesen Ritualen. Sie waren geschockt, überrascht, aber doch auch fasziniert. Es war ein wildes und grobes Volk. Gut, dass das die Zillarie nicht sehen mussten.
Überraschenderweise verursachte diese wilde und naturverbundene Art sogar bei den Menschen ein unbändiges Kribbeln und Verlangen. Es lag Gier, Lust und Leidenschaft in der Luft, wogegen sich keiner wehren konnte. Die Crel Frauen waren dabei nicht nur hart im Nehmen, nein, sie teilten auch ordentlich aus. Ihnen schienen diese Schnitte überhaupt nichts auszumachen. Offensichtlich feuerten sie Ihre Männer noch an, indem sie diese provozierten. Andreas sah fragend den befreundeten General an und der sagte nicht ohne Stolz:
"Mensch, wenn dich das stört, dann lassen wir das. Ihr aber erlebt hier, was noch kein Außenstehender bisher miterleben durfte. Ihr seid unsere Freunde. Wir schätzen und mögen euch und darum seid ihr nun Zeugen eines ganz lockeren Beisammenseins unserer Art. Wir unter uns lieben das so. Stört es euch?"
Andreas grinste nur zu Tedeschi hinüber und zeitgleich nahmen die sich ihre Frauen in die Arme, um nun ebenfalls etwas Spaß und Lust mit diesen abzulassen. Es war total verrückt, aber beide Männer erwischten sich dabei, wie sie ihren Frauen grober als sonst deren Hosen nach unten zerrten und sehr zügig in diese eindrangen. Sie nahmen sich ein Beispiel an den Crel, die sie beobachteten und rammten ihre Süßen in groben und animalischen Stößen. Es war unglaublich geil. Alle grinsten, hatten Spaß und beobachteten sich gegenseitig.
Das Verrückteste? Min und Livia gaben sich gegenseitig Küsse und grinsten sich an. Sie hielten sich bei den Händen, beobachteten die Crel, bei deren Spielen und kamen so oft, wie wohl schon lange nicht mehr. Junge, was waren sie alle fertig und erledigt. Erst nach einem längeren Moment der Ruhe, grinsten sich alle an und brachen gemeinsam in das größte Gelächter aus. Der Kaiser lachte so ausgelassen und laut, dass er die völlig verunsicherten Wachen anlockte. Der Hammer, als der sagte:
"Andreas, Ihr gehört jetzt zu uns. Wir haben so etwas mit uns fremden Wesen noch nie erlebt, aber wenn wir nicht zusammenpassen, wer denn dann? Mensch, glaub mir, wir sind mindestens so stolz auf unsere Freundschaft wie ihr. Wenn auch sehr viele von euch Angst vor uns haben. Egal. Wir werden uns weiterentwickeln!"
Man redete danach noch viel zusammen. Zeitweise wurde das Beisammen sein noch in einen kleinen Badeteich verlagert. Das war alles so verrückt und doch so gemütlich. Ein total entspanntes Beisammensein mit Galaxis weit gefürchteten Killern und Bestien.
Bereits am Folgetag war dann aber auch wieder Schluss mit Lustig, da es jetzt wieder an den Ernst der Sache gehen musste. Die Mutterwelt der Crel sollte keine Veränderungen bekommen. Die Crel brauchten das so, da sie sich nun mal an ihren Wüstenplaneten angepasst hatten. Anders sah es dagegen mit den Kolonie Welten aus und die verpassten den Menschen schon mal einen Schrecken.
Der erste Planet war eine Welt, die durch orbitale Bombardements vollständig verwüstet war. Ja, hier sah man gut, dass die Crel auch ganz anders konnten. Hier waren schon einige Menschen im Einsatz und man sah überall nur Elend. Die Wesen hier nannten sich Velorie und sahen den Roswell Wesen schon ziemlich ähnlich. Weiche, kränklich aussehende Gestalten, mit riesigen Augen. Im Verhältnis zum Körper dürre lange Gliedmaßen. Nicht sehr hübsch, aber wohl sehr intelligent.
Andreas Truppe kam hier an und sprach als erstes mit deren Oberhäuptern. Man traf sich in einem primitiv wirkenden runden Steinbau, der mit Ästen und Zweigen notdürftig nach oben geschützt wurde. Diese Gespräche waren dann schon sehr schockierend. Die Crel hatten diesen Planeten angegriffen, erobert und ausgebeutet, was eben ging. Die Überlebenden hatten dann alle Hände voll zu tun, überhaupt zu überleben. Von Wiederaufbau, oder Neuanfang konnte keine Rede sein. Man zeigte ihnen später noch alte und nur noch teilweise funktionierende Anlagen und Einrichtungen, die in ebenfalls gemauerte Gebäude installiert wurden. Es stand nicht mehr sehr viel.
Andreas fragte dann sehr vorsichtig, wie denn ihre Welt ursprünglich mal ausgesehen hätte und wie sie diese denn am liebsten wieder hätten. Darauf Antwortete der oberste Weise:
"Wir waren eine raumfahrende Spezies, wenn auch vom Rat nicht für Wert befunden. Wir waren friedlich, wenn auch unsere Verteidigung bis zu den Crel recht gut war. Unsere Stärken waren die Medizin, Philosophie und Mathematik. Wir hatten eine stolze blühende Welt, in der wir unseren Bedarf sehr erfolgreich anbauen konnten. Jetzt seht uns an. Wir leben jetzt in einer Wüste!"
Tja und genau dafür war der Deal mit den Terraforming Systemen gedacht gewesen. Die folgenden Tage verbrachten sie damit, die Anlagen auf diesem Planeten aufzubauen. Sie lernten viel und halfen sich im Team. Wenn auch die anwesenden Crel am Anfang noch für Angst und Schrecken sorgten, so sorgte vor allem Andreas auch hier wieder für eine Tonänderung:
"Leute, ich verstehe euch und wenn ich sehe, was ihr erlebt habt, dann würde ich genau so denken. Die Tatsache, dass wir Menschen, zusammen mit den Crel und euch nun aber etwas Neues machen, sollte euch eventuell ein klein wenig Hoffnung und Zuversicht geben, dass sich hier nun einiges ändern soll. Gebt uns eine Chance und arbeitet einfach mit. Es kann doch nur besser werden!"
Es war mühsam. Ein hartes Stück Arbeit und ein kleines Wunder, als der erste Crel einem Velorie ein Kabel zum Anschließen reichte und dieser dieses zwar ängstlich, aber immerhin annahm. Es waren verflucht kleine Schritte, aber es waren Schritte. Die Menschen jedenfalls zogen erst weiter, als die ersten Wolken am Himmel eine Veränderung in der Atmosphäre anzeigten.
Andreas kontaktierte zur Sicherheit noch einmal die Zillarie und fragte nach, ob sie alles richtig gemacht hätten. Er musste Bilder von Anschlüssen und Auswirkungen schicken. Messwerte und Beobachtungen und so bekam er grünes Licht. Alles wäre gut und bräuchte jetzt ungefähr drei Monate, bis man Auswirkungen erkennen könnte.
Auf diese Art grasten sie nun die achtzehn Kolonie Welten ab und stellten überall diese Geräte auf. Bis auf die immer wieder neuen Lebensformen war es ansonsten eine eher langweilige Arbeit, die zudem erheblich auf die Gemüter schlug. So viel Elend und Verzweiflung hatten sie selbst aus historischen und wildesten Bildern noch nicht gesehen. Teilweise erinnerten die Welten an Hiroshima. Es kostete sehr viel Kraft.
Auf der Welt der Kors war es besonders schlimm. Hier arbeiteten die Menschen mit einigen anderen Spezies verzweifelt an einem Gegenmittel gegen eine Seuche. Die Kors waren kleine, mit Fell bedeckte Kreaturen. Deren Kinder wären auf der Erde die süßesten Kuscheltierchen gewesen. Große Augen, runde buschige Ohren. Wie Teddy Bähren, nur mit brauchbaren Händen und aufrecht laufend. Die Seuche sorgte für eiterige Fell freie Stellen. Die Wesen schienen fast zu verwesen und gingen ganz elendig zu Grunde.
Es war ein riesiger Zufall, dass eine menschliche Forscherin, die sich eigentlich mit Mikrobiologie beschäftigte, eine besondere Art von Milben ausfindig machte, die für diese Krankheit verantwortlich waren. Die Forschung bisher hatte sich um den völlig falschen Ansatz bemüht. So nun war die Behandlung so sehr einfach, dass man hätte weinen müssen. Die Kors mussten baden gehen. Das war es. Einfach baden. Sie badeten in einem Medikament, in das sie vollständig eintauchen mussten. Sie blieben einen Augenblick in dieser Lösung liegen, damit es auch sicher überall aufgenommen wurde und das war es.
Die Besserung stellte sich schon Tage danach ein. Bis zu dieser Erkenntnis waren so viele Kors gestorben, dass sogar die Forscher weinen mussten. Auch hier wurden die neuen Systeme aufgestellt und in Betrieb genommen. Auch hier war es schwer, die Zusammenarbeit neu zu definieren. Livia konnte es sich nicht verkneifen und redete mit ihrem Schatz:
"Hast du das mal beobachtet? Ich glaube inzwischen, dass die Crel einfach und speziell wehrlose Spezies ausgesucht hatten und diese dann einfach ausgenommen haben. Ich weiß nicht, aber das ist schon sehr grausam, oder? Was hat das bloß mit Kriegerehre zu tun?"
Andreas dachte auch schon lange, ziemlich das Gleiche. So sagte er:
"Weißt du, wenn ich diese Welten und ihre Völker so betrachte, dann fällt mir auf, dass wir unbewusst viel mehr verändert haben, als zu erwarten war. Die Mächtigen haben immer ihre Welten gezählt, die sie erobert haben und damit geprahlt wie stark sie sind. Vergessen haben dabei alle, dass vorher immer ermittelt wurde, ob man es leicht oder schwer haben würde. Somit traf es immer die Schwachen.
Es ist genau betrachtet sogar peinlich für diese Super Spezies. Wenn einer zu stark erschien haben sie sich lieber verpisst und einen anderen schikaniert. Statt sich mit gleichstarken zu messen. Wenn man das jetzt aber einfach mal so als eine Tatsache annimmt, dann bewundere ich die Crel sogar noch am meisten. Sie sind verrufen. Grob und gefühlsbefreite hirnlose Monster, wenn du andere fragst.
Nun sind aber ausgerechnet diese die jenen, die das ändern. Sich unglaublich viel kosten lassen und um Hilfe gebeten haben. Ist das nicht verrückt? Du hast recht. Ich bin schockiert, wenn ich sehe, was die gemacht haben und ich bin beeindruckt, wenn ich sehe, zu was sie sich entwickelt haben. Unter uns Menschen gibt es nicht viele Gesellschaften, die diese Veränderung geschafft hätten!"
Alles in Allem war es eine deprimierende Zeit, mit unglaublich viel Elend vor Augen, aber eine befriedigende Zeit. Man konnte stolz sein, dass man eben jetzt alles ändern würde. Schon der Rückflug, vorbei an den neu ausgestatteten Welten sorgte für die gewünschten Erfolgserlebnisse. Es bildeten sich wieder gesunde Atmosphären mit Regen und Feuchtigkeit. Gerade Wasser war im All ein sehr wertvoller Stoff, der gerne zuerst geerntet wurde. Die Planeten zeigten schon erste Zeichen von Grün. Man war auf dem richtigen Weg.
So ging es dann auch ziemlich direkt wieder zurück in Richtung Heimat und erst mal in das Keplar System. Eine Ecke des Weltalls, wo aktuell wohl klar am meisten los war. Alle Mitgliedswelten waren hier aktiv. Sie bauten ja gemeinsam an den neuen Raumstationen und Anlagen, die die neue Regierung, Schulen und Verwaltung aufnehmen sollten. Andreas hatte jetzt genug Systeme übrig, um alle drei angrenzenden Planeten zu kultivieren. Bisher waren sie unbewohnt und einfach nur staubige Felsen. Ohne Raumanzüge und Atemgeräte lief hier gar nichts.
Umso spannender waren die Ergebnisse, die eventuell zu erreichen waren. In diesem System gab es einen Planeten. Keplar 442, der Leben trug. Wenn auch sehr bissiges Leben. Einige der gefürchtetsten Lebewesen der Galaxie lebten hier. Genau aus diesem Grund hatte man dieses weiträumig gemieden. Ansonsten war das System eigentlich uninteressant. Nicht mal Erze waren hier nennenswert zu gewinnen. Somit sicher kein schlechter Platz um neu aufzubauen. Für die geplanten Zwecke brauchte man nun mal keine wertvollen Stoffe, wenn auch die benötigten Materialien, zum Bau der Stationen aus den Asteroiden in der Nähe gewonnen wurden. Zentral und in der Mitte. Das war alles, was der Platz hier hergeben musste.
Andreas und sein Team waren noch voll mit ihrer Arbeit beschäftigt. Die ständige Arbeit in diesen unangenehmen Anzügen forderte seinen Tribut und die Mannschaft wünschte sich einfach mal eine Pause. So entschieden sie sich, einen Ausflug zur Hauptstation zu machen, wo gerade das neue Regierungszentrum der galaktischen Allianz gebaut wurde. Eigentlich hofften sie auf einen schönen Kurzurlaub. Nur wie immer, wenn sie Pläne machten...
Luna dockte sauber an der Station an und voller Vorfreude machten sie sich auf, um zu sehen, was es hier zu entdecken gab. Die neue Station war natürlich noch voller Chaos und Aktivität. Fertigungsroboter und Arbeiter aus diversen Welten und Kulturen wuselten hier geschäftig umher. Die Arbeiten liefen im Dreischichtsystem, denn gearbeitet wurde rund um die Uhr. Trotzdem konnte man schon sehr gut erkennen, dass es hier mal sehr edel zugehen würde. Nicht vergleichbar mit dem Prunk von Nexus Prime, aber genau das ausdrückend, was es sollte.
Ihre Besichtigungstour war anfangs genau das, was sie sich erhofft hatten. Ein Kurzurlaub in einen Freizeitpark. Eine spannende Tour durch eine der größten Baustellen in den Galaxien. Lustig und interessant war es dann auch genau bis zu dem Punkt, als sie in die spätere Ratshalle kamen. Hier kamen sie nämlich genau in dem Moment an, als alle Alarme der Station aufheulten, Wachen wie aufgeschreckte Hühner an ihnen vorbeirannten und die Gruppe vor einem unmöglichen Schauspiel stand.
Vor ihnen lag ein Hewe Kommandant auf dem Boden und hatte sichtbar einige gebrochene Gliedmaßen. An diesem besonderen insektoiden Körper sah das sehr beängstigend aus. Über ihm stand ein wild brüllender Drakonier, der voll im Kampfmodus war und wild schrie. Daneben stand eine "Bestie", die nicht weniger besorgniserregend aussah. Vergleichbar mit einem schwarzen Panther, jedoch mit Schuppen auf dem Rücken und sechs Beinen. Sein schwarzes Fell wurde von ebenfalls schwarzen Schuppenfeldern unterbrochen. Beides schimmerte in Schwarz und war mit blauen Fäden durchzogen. Ein beängstigendes Wesen. Schwer zu verarbeiten war, dass dieses Wesen sprach und nicht weniger sauer schien. Gerade wollten die Wachen mit ihren Waffen eingreifen, als Luna über die kompletten Stationslautsprecher zu schreien schien:
"Achtung. Alle Mann zurücktreten. Achtung, Admiral an Deck!"
Andreas tätschelte Luna zustimmend die Schulter und ging nach vorne. Er war zwar noch überrascht, aber auch sauer, dass hier gestritten wurde, als er grollte:
"Ich fordere sofortige Aufklärung, was hier los ist? Was wollt ihr auf diesem Symbol unserer Zukunft für ein Zeichen setzen? Eine medizinische Notfallversorgung zu den Verletzten. Aber sofort!"
Er sah sich die Beteiligten an und erkannte direkt den Drakonier, den er auf Centuris Prime zuletzt noch getroffen hatte. Diesen haute er jetzt auch erst mal an, als er fragte:
"Torell, warum hast du den Hewe Kommandanten nicht nur geschlagen, sondern sogar schwer verletzt? Erkläre das, aber schnell!"
Der beruhigte sich etwas, als er Andreas erkannte, fauchte aber immer noch erregt:
"Diese niederträchtige Made hat mein Schiff abgeschossen. Ich war mit Fracht unterwegs zu dieser Baustelle und diese niederträchtige Scharbe hat mich ohne Warnung einfach abgeschossen. Zwanzig Mann Besatzung habe ich verloren. Ist das die Art, dieser neuen furiosen Allianz?"
Andreas sah den Drakonier entsetzt an und richtete sich dann an den Hewe, der schon ärztlich versorgt wurde:
"Stimmt das? Warum habt ihr dieses Schiff abgeschossen?"
Der Hewe zischte böse und klapperte nervös mit seinen Maulscheren, als er antwortete:
"Das war ein Drakonier Schiff, dass sich einfach durch unser Gebiet bewegt hat. Die Drakonier gehören nicht zu unserer Allianz. Die haben hier keinen Zutritt!"
Jetzt staunte Andreas doch schon sehr und war sichtlich fassungslos:
"Haben die Drakonier auf euch geschossen, oder sich feindselig verhalten? Was wenn die wirklich einfach nur einen Frachtflug für uns gemacht haben? Habt ihr sie vor eurem Beschuss denn mal gefragt?"
Der Hewe fauchte nur:
"Diese Bestien haben in unserem Raum nichts zu suchen. Das ist doch offensichtlich!"
Ja, da war noch viel Arbeit zu tun, um die neue Einheit und Gleichberechtigung zu schaffen und so gab Andreas klare Anweisungen:
"Der Hewe auf die Krankenstation. Der Drakonier und der Camrati in Gewahrsam, aber anständig versorgt, bis die Sache geklärt ist. Gebt die Angelegenheit an unsere Rechtsabteilungen. An alle hier mal meine Frage. Was bauen wir hier eigentlich auf, wenn wir genau so mit unseren Angelegenheiten umgehen, wie die Systeme, von denen wir uns unterscheiden wollen? Jeder wieder an seinen Platz und denkt nach!"
Ja, das war nicht das, was sie erwartet hatten und so gingen die Gäste mal hinter der Stationswache her, um mit den beiden Angreifern zu reden. An der Sicherungszelle angekommen, sahen sich die anwesenden erst mal eine Zeit lang an, bis Andreas fragte:
"Das ist ja mal jetzt ein ordentliches Problem. Was hattest du geladen? Warum wurdet ihr wirklich abgeschossen? Habt ihr nicht vorher kommuniziert?"
Der Drakonier mit Namen Torell antwortete immer noch gereizt:
"Wir hatten nur simple Bauteile geladen. Keine wertige Fracht. Ich denke, es ging mehr darum, dass die Hewe ein Drakonier Schiff gesehen hatten. Wir lagen über einhundert Jahre im Krieg. Ich glaube, dass die einfach reagiert haben, ohne zu denken. So eine Scheiße. Was sollen wir jetzt machen?"
Ja, was jetzt? Andreas war mal wieder in so einer, dieser Situationen und so ging er auf die Krankenstation zu dem Hewe und stellte diesem die gleiche Frage. Dieser antwortete:
"Wir haben nicht mit einem Drakonier Schiff gerechnet. Die sind nicht in der Allianz und wir lagen viele Generationen mit ihnen im Krieg. Wir haben einen Fehler gemacht. Das ist wohl so. Vor lauter Schreck und ja, auch Schock, haben wir das getan, was wir immer getan haben. Wir haben geschossen. Normal waren wir immer unterlegen. Wenn wir nicht schnell genug überrascht haben, hat uns ein Zögern das Leben gekostet!"
Viele Gespräche und Vermittlungen später zahlten die Hewe einen Schadenersatz. Andreas sorgte für eine Verwarnung, aber keine härtere Strafe. Laut ihm war es einfach ein mieser Stapel von dummen Umständen. Wichtiger war, was ein Drakonier und ein Camrati jetzt machen sollten und das wurde lustig.
Drakonier sind riesig große Echsen, den Crel nicht so unähnlich, nur etwas längere Schnauzen und Flügel. Wichtiger, sie können im All existieren und brauchen keine Atmosphäre. Für Andreas Zwecke aktuell sehr schick...
Die Camrati sind wie schon erwähnt schwarze "Raubkatzen" sechs Beine, sechs Augen und furchteinflößend, groß wie ein mittelgroßer Transporter und Klauen an Händen, mit denen sie greifen können. Zähne, mit denen sie böse beißen können. Egal, der Deal wurde ganz einfach. Die Beiden kamen mit Andreas und Torell würde helfen, die Anlagen weiter aufzubauen. Danach würde man weitersehen.
Auf diese mal wieder typische Art verschaffte Andreas, mit seinen Leuten mal wieder Schnappatmung bei seinem Kommando. Maggie war fast vom Stuhl gefallen, als sie in die Übertragung schrie:
"Du hast was gemacht? Du hast zwei der gefährlichsten Spezies, die wir überhaupt kennen auf dein Schiff geholt? Zwei Spezies, die nicht mal zu unseren Alliierten gehören? Hast du Probleme mit deinem Leben? Ich denke ihr bekommt ein Kind? Hast du denn überhaupt keinen Selbsterhaltungstrieb?"
Andreas stand auf seiner Brücke und hob mehrfach seinen Zeigefinger, in der Hoffnung, auch mal was sagen zu dürfen. Nichts zu machen. Selbst Admiral Peter Hardwell, der inzwischen auch dazu geschaltet war, sah völlig verzweifelt aus und hätte sehr gerne mal was gesagt. Aber Maggie? Keine Chance. Die kreiste praktisch unter der Decke, vor Zorn.
Als dann unerwartet ein Drakonier und ein Camrati ins Bild kamen, dieser Drakonier verlegen die Hand hob und nur sagte:
"Ähm, Hallo... Wir kommen in Frieden...!"
Da war dann zwar mal kurz alles still und alle sahen sich nur an. Bis dann Maggie einen Stapel Papiere vor Zorn in die Ecke schleuderte, mit dicken Backen stöhnend auspustete und verzweifelt die Arme hochriss:
"Na klasse. Da geht sie hin, meine Chance auf einen spannenden Ruhestand. Ihr habt mich vorher unter der Erde, oder euch selbst aus diesem scheiß All entfernt!"
Was die arme Maggie jetzt gar nicht gebrauchen konnte war, dass die Anwesenden nun einfach herzhaft loslachen mussten. Ja Andreas hatte ein Händchen für lustige Ideen.
Ideen, die zur Folge hatten, dass die nun übelst bunte Truppe ihre Arbeit weit schneller erledigen konnte, als erwartet und nun eben wieder naja, eigentlich drei Leute mehr den letzten Teil von Star Wars gucken würden. Ein Camrati, der nun eine deutlich schwangere Livia aufwärmte, da sie dieses Wärmekissen unglaublich liebte. Der umgekehrt dieses Rumlümmeln auch verdammt gut abkonnte. Ein Drakonier, der sich mit den beiden Crel den Felsen teilte und auch mal fragte:
"Warum keucht dieser Schwarze eigentlich immer so? Hat der sich mit Tedeschi angelegt, oder was? Ihr Menschen habt eine echt lebhafte Phantasie. Sag mal Livia, ist das da ein Zurianer?"
Logisch war wieder viel zu Lachen. Sprüche gab es genug. Nalkis, der Camrati beispielsweise fragte:
"Ich will so ein Lichtschwert haben. Wo habt ihr so Dinger?"
Torell und Min hetzten fast gleichzeitig über diese Idee:
"Was? Willst du dir dein Fell verbrennen? Außerdem bist du ohne Waffe schon gemein genug. Vergiss es!"
Es war eine lustige Reise in Richtung Erde, als Luna aufsprang:
"Leute, auf Station. Wir haben Kontakt..."
Als die Galaxie Hawk aus dem Hyperraum fiel, waren schon alle Mann bereit und sahen nun ein alt bekanntes Schauspiel. Zehn Rats Schiffe hatten drei menschliche Frachter umzingelt und bedrohten diese wohl offensichtlich. Sie hörten in die Übertragung hinein, waren aktuell aber noch getarnt und unbemerkt.
"Menschen, ihr befindet euch im Ratsraum, Triebwerke aus, Schilde und Waffen runter. Macht euch zum Entern bereit!"
Andreas sah fragend zu Luna rüber, die schüttelte aber schon den Kopf:
"Neutraler Raum hier!"
Andreas setzte sich in seinen Sessel und fragte, während man der Debatte, dort drüben zuhörte:
"Was ist um uns herum? Sind andere Schiffe hier?"
Luna antwortete:
"Unser altes Schiff hat uns signalisiert. Die sind auf der anderen Seite der Gruppe in Bereitschaft!"
Ganz aus Zufall öffnete Andreas genau in dem Moment einen Kanal, als die Ratsflotte offensichtlich schießen wollte. Er sagte:
"Liebe Gäste vom galaktischen Rat. Wir freuen uns, sie hier zu sehen. Wollen sie uns beim Transport helfen, oder nur so mal vorbeischauen?"
Man merkte dem Szenario den Schrecken richtig an, als die Schiffe antworteten:
"Unbekannte Schiffe, wo seid ihr? Wer seid ihr? Mischt euch nicht in unsere Angelegenheiten ein!"
Kann man sich das Grinsen von Andreas vorstellen, als er jetzt sagte:
"Liebe Schiffe des galaktischen Rates. Das tut mir aber wirklich leid, dass wir hier schon wieder eine Meinungsverschiedenheit haben. Da müssen wir wirklich mal daran arbeiten. Aber für mich sieht das so aus, als hättet ihr unbefugter Weise drei unserer Frachter, im neutralen Raum aufgebracht und würdet diese jetzt unangemessen bedrohen. Kann das sein?"
"Verdammt, bei allen Göttern, wer spricht da?"
"Hier ist Admiral Andreas Müller von der Galaxy Hawk. Wir stehen links von euch. Rechts von euch steht mein sehr geliebtes ehemaliges Schiff, die New Horizons und ja, wir haben unsere Waffen scharf und auf euch gerichtet. Leute, kommt schon. Das muss doch nicht sein, oder?"
Von der Flotte kam nun sehr aufgebracht:
"Verdammte Menschen, ihr Blufft. Genug getrödelt. Ergebt euch jetzt, oder wir schießen!"
Andreas sendete verschlüsselt ein Ziel an die New Horizons und sprach dann wieder zur Flotte:
"Liebe Ratsflotte, wer hat denn bei euch das Kommando? Mit wem spreche ich denn eigentlich?"
"Hier spricht Admiral Kallar und ich habe jetzt genug. Ihr habt zwei Minuten!"
Andreas lachte jetzt herzhaft auf und sammelte sich dann schnell wieder, als er nun sagte:
"Oh wie schön! Hallo lieber Admiral Kallar. Ich weiß nicht, wie es ihnen so geht, aber ich habe manchmal den Eindruck, dass man inzwischen ja nur noch über Admiräle stolpert. Wir kennen uns ja von der netten Invasion, die ihr so eindrucksvoll betrieben hattet. Nun lieber Admiral, aus eurer Sicht, der große Asteroid, rechts neben unseren drei Schiffen. Bei Drei! Eins, Zwei, Drei!"
Bei Drei schossen aus beiden menschlichen Kriegsschiffe zwei Railgun Geschosse auf den Asteroiden zu. Als sie fast im selben Moment dort einschlugen, explodierte dieser in eine gewaltige Staubwolke, als wenn er nie da gewesen wäre. Nun war aber mal wieder Ruhe im Funk. Keiner machte einen Muchs, bis auf die Tatsache, dass Andreas und seine Leute sich vor Lachen gegenseitig in die Arme fielen. Nun war es spannend, was von der Flotte jetzt kommen würde, aber es kam nichts. So fragte Andreas mal vorsichtig nach:
"Nun Admiral, machen sie denn jetzt eigentlich unseren Taufpaten? Unser Baby wird nicht mehr so lange auf sich warten lassen!"
Mit verzweifelter Stimme kam von drüben:
"Mensch, ich weiß nicht, ob ich beschreiben kann, was ich gerade fühle. Was wollt ihr? Sollen wir uns wieder ergeben?"
Andreas grinste, wieder mit einer Cola in der Hand und sagte:
"Nö Admiral. Sendet mir einfach eure direkten Frequenzen, damit ich dich kontaktieren kann, wenn mein Kind da ist und bis dahin fliegt doch einfach nach Hause. Ist doch nichts passiert!"
"Ich glaube, ich kündige. Aber gut. Danke und bis Bald mal wieder!"
Andreas sagte:
"Ja klar, bei Kaffee und Kuchen. Guten Flug und kommt gut nach Hause!"
Die Ratsflotte war fast auf der Flucht, als sie abflog. Die Frachter bedankten sich noch lieb und flogen weiter und alle trennten sich mit einem Sammelsurium an dummen Sprüchen. Als es wieder ruhiger wurde, fragte ein sichtlich gut gelaunter Camrati, mit Namen Nalkis:
"Admiral, wie wäre es, wenn Trell und ich einfach in eurem Team bleiben wollten?"
Eine Frage, deren Antwort nun von allen mit Spannung erwartet wurde:
"Dann sage ich euch nur, dass wir schon darüber abgestimmt haben und einstimmig einig sind. Willkommen im Team!"
Ein Team, dessen Ankunft auf der Erdstation für mehr als ein bisschen Aufregung sorgte, aber darüber mehr im nächsten Teil.
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