5. Dezember (fm:Sonstige, 3737 Wörter)

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5.. Dezember - Rollenspiel

Der 5. Dezember.

Zwischen den duftenden Tannenzweigen und den goldenen Lichterketten hingen die kleinen Jutesäckchen wie eine stille Verheißung. Es war ihr gemeinsames Ritual geworden, jeden Abend eines zu öffnen - abwechselnd befüllt, manchmal neckisch, manchmal herausfordernd.

Heute war Nicoles Zug. Daniel beobachtete sie, wie sie barfuß vor dem Ast stand, noch in der gemütlichen Strickjacke, das Haar locker hochgesteckt. Sie nahm das Säckchen mit der Nummer 5, löste die kleine Holzklammer und zog den Zettel heraus.

Ein kurzes Lächeln huschte über ihr Gesicht, dann las sie laut:

"Rollenspiel."

Sie sah zu Daniel hinüber. "Dein Werk, nehme ich an?"

Er nickte. "Mit Regieanweisung."

Nicole setzte sich neben ihn, entfaltete den Zettel weiter und begann zu lesen.

Szenario:

Du bist eine junge Amateurdarstellerin, die sich für ihre erste große Rolle bei einem Pornoproduzenten bewirbt.

Ich bin der Produzent. Wir treffen uns zu einem Probe-Casting im Wohnzimmer.

Kleidung:

Hohe Schuhe, enger Rock, weiße Bluse - offen bis zum dritten Knopf. Darunter Spitzen-BH, falls du ihn behalten möchtest.

Lippenstift in Rot.

Du klingelst, stellst dich vor - und versuchst, mich zu überzeugen.

Als sie fertiglas, war es einen Moment lang still. Nur das Knistern der Kerze auf dem Couchtisch war zu hören.

"Du hast zu viele Filme geschaut", sagte sie leise - aber das Grinsen in ihren Mundwinkeln verriet ihn, dass sie mitspielte.

SUMMARY^1: Nicole öffnet den Adventskalenderbeutel für den 5. Dezember und zieht Daniels Rollenspiel-Karte mit einem Casting-Szenario für eine Amateurdarstellerin beim Pornoproduzenten. Sie zeigt sich nach kurzem Schweigen durch ihr Grinsen bereit, mitzuspielen.

"Das ist Recherche", konterte Daniel mit gespielter Ernsthaftigkeit. "Für künstlerische Zwecke."

Sie stand langsam auf, den Zettel noch in der Hand, und schob die Strickjacke von den Schultern.

"Na dann, Herr Produzent... Ich geh mich mal für mein Casting vorbereiten."

Daniel blieb auf dem Sofa sitzen, hörte, wie sie im Schlafzimmer verschwand, wie Schubladen aufgingen, Stoff raschelte, ein Reißverschluss leise summte. Er schaltete das Licht etwas dunkler, nur das warme Schimmern der Lichterkette blieb.

Als die Tür schließlich wieder aufging, blieb ihm der Atem weg.

Nicole lehnte im Türrahmen, wie eine Fremde, die er neu kennenlernen musste - rote Lippen, schmaler Rock, Bluse so weit geöffnet, dass der Spitzenrand darunter hervorblitzte.

"Guten Abend", sagte sie mit einer Stimme, die er kaum wiedererkannte. "Ich bin wegen des Castings hier."

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