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Feuriges Griechenland "Kapitel - ALPHA - Urlaub (fm:Romantisch, 7643 Wörter) [11/11] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Dec 07 2025 Gesehen / Gelesen: 1343 / 1056 [79%] Bewertung Teil: 9.56 (27 Stimmen)
Episode ZEHN - Der letzte Tag

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Alexa: "Du meinst... Du fängst wirklich bei uns an? Du machst keine Witze?"

Markus: "Kein Scherz. Ich starte eine Ausbildung - und ehrlich gesagt hoffe ich sehr, dass du mich ab und zu an die Hand nimmst. Oder mir zumindest zeigst, wo die beste Kaffeemaschine steht. Bussi"

Alexa: "Das ist ja großartig! Versprochen, ich passe auf dich auf. Und nach meinem Urlaub stoßen wir auf den Neuen an! Ich freu mich riesig, Markus! Bussi"

Mit einem leisen Seufzen legt Markus das Smartphone zur Seite. Das gedämpfte Flimmern des Fernsehers wirft Lichtmuster an die Wand, draußen dringt das entfernte Surren eines Motorrollers durch das offene Fenster und vermischt sich mit dem warmen Duft nach Sommer. Markus fährt sich nachdenklich durch die Haare, während in ihm Aufregung und leise Unsicherheit aufsteigen - und doch lächelt er unwillkürlich bei dem Gedanken an das, was kommt.

"Das hier war Urlaub", denkt er und streicht mit den Fingerspitzen über die Sofakante. "Aber ab Montag beginnt etwas Neues. Und ich bin mittendrin."

Es ist Sonntag. Der letzte Tag von Markus' Urlaub - und zugleich der Vorabend seines neuen Lebens. Morgen beginnt seine Ausbildung im Hotel, inoffiziell zwar, aber mit allem, was dazugehört.

Sofia spürt das dumpfe Klopfen ihres Herzens, als sie die letzten Unterlagen prüft, bevor sie ins Auto steigt. Sie erinnert sich an Markus' leises Lachen in der Küche vor ein paar Tagen, an den Moment, als er aus Versehen ihre Hand berührt hatte, und an das flüchtige, warme Gefühl, das sie durchströmte. Ihr Herz schlägt schneller, als sie daran zurückdenkt. Es war nur ein Augenblick - aber sie merkt, wie sehr er sie beschäftigt. "Reiß dich zusammen", mahnt sie sich, als sie einen Moment zögert, bevor sie die Haustür hinter sich schließt.

Sirius und sie hatten bereits mit der Kammer Rücksprache gehalten; sein sachlicher Tonfall hallt noch in ihrem Ohr. Wie sachlich alles klingt von außen - und wie chaotisch es doch in ihr aussieht. Markus darf morgen schon starten, obwohl die Papiere noch nicht vollständig sind. Für ihn ist alles neu, für sie alles gefährlich vertraut.

Um Markus den Kopf freizuhalten, haben Sirius und sie für heute einen gemeinsamen Ausflug geplant - mit Sven und Markus. Ein Tag, der zwischen Aufbruch und Abschied schwebt. Sirius dreht den Zündschlüssel, der Motor des Jeeps schnurrt los, leise läuft im Hintergrund ein altes Rock Lied aus den Lautsprechern - "Dire Straits", irgendwas mit "Walk of Life", Sirius klopft im Takt der Musik mit den Fingern aufs Lenkrad. Seine Hand umfasst das Lenkrad entspannt, aber mit einer Selbstverständlichkeit, die Sofia bewundert. Sie beobachtet, wie sein Daumen kleine Kreise zieht, während er einen Scherz macht. Sie weiß, er merkt nichts von ihrer Unruhe.

Sven und Markus sitzen hinten, kichern, wühlen in Erinnerungen und werfen sich Blicke zu, die nur sie verstehen. "Gibt es die alte Schmitz eigentlich noch? Ich meine, so jung war die doch gar nicht mehr, oder?" fragt Sven. Markus grinst, wirkt locker. "Ich glaub, nächstes oder übernächstes Jahr geht sie in Rente. Aber ja - den alten Drachen gibt's noch." Die Leichtigkeit in seiner Stimme schneidet wie ein süßer Schmerz durch Sofias Gedanken, weil sie weiß, wie schwer ihm dieser Tag fällt.

"Alter Drache - wie redet ihr denn von der Frau?" entfährt es ihr, schärfer als beabsichtigt. Sie dreht sich halb um, ihr Blick streift Markus - und für einen Sekundenbruchteil bleibt die Zeit stehen. In seinem Blick liegt so viel Unausgesprochenes, dass sie sich unwillkürlich am Sitz abstützen muss, die Finger verkrampfen sich in der Polsterung. Ihr Herz pocht bis zum Hals. Rasch dreht sie sich wieder nach vorne, zwingt sich, den Blick auf die vorbeiziehenden Olivenhaine zu richten.

"Mama, du kennst den alten Drachen nicht so wie wir...", beginnt Sven, doch Sofia hört kaum hin. Sie blendet die Stimmen aus, taucht ab in Erinnerungen: Markus im Halbdunkel des Flurs, sein verschmitztes Lächeln, die kaum wahrnehmbaren, aber doch elektrisierenden Berührungen. "Oh, wir haben Frau Schmitz sehr wohl während deiner Adoptionszeit kennengelernt. Und ich fand sie nett, zuvorkommend und kompetent", sagt sie und ärgert sich über ihre eigene Kühle, versucht, Souveränität zu wahren, wo Unsicherheit an ihr zerrt.

Die Fahrt geht weiter. Im Auto hängt eine dichte, gespannte Atmosphäre, die sich in kleinen Details bemerkbar macht: Das leise Surren des Motors mischt sich mit dem rhythmischen Klopfen von Sirius' Fingern aufs Lenkrad, während im Kofferraum ab und zu Flaschen leise aneinanderklirren. Sonnenstrahlen gleiten in goldenen Streifen durch die Windschutzscheibe und malen flirrende Muster auf Sofias Hand, die nervös auf ihrem Oberschenkel ruht. Sven und Markus lachen auf der Rückbank, ihre Stimmen überlagern sich, während draußen das griechische Licht grell über die Landschaft flackert. Ein süßer Geruch von Kräutern und Meer weht durch das leicht geöffnete Fenster.

Sven und Markus lachen, Sirius und Sofia unterhalten sich. Doch Sofia kann es nicht lassen - wie schon beim Spieleabend sucht sie immer wieder Markus' Blick im Rückspiegel. Die Nachmittagssonne wirft helle Flecken auf ihr Gesicht, während draußen Olivenbäume vorbeiziehen. Markus' Augen begegnen den ihren nur flüchtig, doch ein kaum wahrnehmbares Lächeln huscht über sein Gesicht. Für einen Moment hält er den Atem an, so als hätte er Angst, sein Blick könnte zu viel verraten. Im Auto liegt eine gespannte Stille, die von den leisen Stimmen vorn und dem gelegentlichen Kichern von Sven nur oberflächlich durchbrochen wird. Sofia zieht die Schultern leicht hoch, spielt nervös mit einer Haarsträhne, während sie im Spiegel nach diesem einen Blick von Markus sucht - und ihn jedes Mal aufs Neue findet.

Sofia spürt, wie sich ein unsichtbares Band um ihre Brust legt - ihr Herz pocht, ein Kribbeln läuft über ihre Haut, während Unsicherheit und Vorfreude miteinander ringen. Ihre Hände zittern leicht auf dem Schoß, der Atem geht flacher als sonst. Heute ist ein gefährlicher Tag, ein Prüfungstag für sie. Jeder Blick, jede Geste will kontrolliert sein -absolute Diskretion, niemand darf von ihrer Nähe erfahren, nicht Sirius, nicht Sven - niemand.

Sie zwingt sich, mit Sirius zu sprechen, lenkt sich mit seinen Worten ab - und doch, während sie zu ihm hinübersieht, wacht die Unruhe in ihr auf, als sie sich beim Zurückdrehen wieder einen kurzen, heimlichen Blick zu Markus erlaubt. Es ist ein leises, verbotenes Spiel, das sie beginnt, ohne es zu wollen - dieses Spiel aus Blicken, das mehr verrät als Worte je könnten.

"Reiß dich zusammen, Sofia. Wie kannst du von ihm Diskretion verlangen, wenn du selbst daran scheiterst? Wir sind gerade mal eine halbe Stunde unterwegs", ermahnt sie sich im Stillen, spürt, wie die Selbstbeherrschung bröckelt. Aber sie weiß: Markus hat ihre Blicke längst bemerkt. Und er sucht sie selbst - mit derselben Mischung aus Sehnsucht und Angst, entdeckt zu werden.

"So, da sind wir", sagt Sirius und lenkt den Wagen in eine Parkbucht. Der Motor verstummt, alle steigen aus. Markus und Sven strecken sich, holen tief Luft. "Dann zeigen wir dir mal deinen ersten griechischen Fischmarkt, Markus", meint Sirius und klopft ihm freundschaftlich auf die Schulter.

Gemeinsam laufen sie auf den Eingang zu. Sirius nimmt Sofias Hand - ein leiser, aber bestimmter Moment. "Letzten Samstag war eine Ausnahme. Sofia ist meine Frau, klar? Sie gehört zu mir." Sein Gedanke ist ruhig, aber entschieden. Sofia erwidert seinen Griff vorsichtig; sie weiß, es kostet Kraft, diese Nähe nicht zu verlieren, selbst wenn die Gefühle sich verändern.

Sven und Markus schlendern hinterher und bleiben immer wieder stehen, um die Auslagen zu bestaunen. Fisch, glitzernd und frisch, liegt auf dem Eis. Markus wirkt angespannt, seine Blicke wandern immer wieder zu Sofia - unmerklich für die anderen, aber für sie deutlich spürbar. Sie stellt sich neben ihn, deutet auf einen der Fische, lehnt sich ein wenig zu ihm. Für die Umstehenden sieht es wie eine flüchtige Unterhaltung aus, doch in Wahrheit sucht sie seine Nähe, schenkt ihm einen Moment der Verbundenheit. Ihre Schultern berühren sich kurz, fast so, als wäre es Zufall.

"Du bist stark. Du schaffst das", haucht sie zwischen zwei Sätzen, ihre Stimme kaum mehr als ein Lufthauch, der einzig für Markus bestimmt ist. Ihr Lächeln ist zurückhaltend, doch in seinen Augen leuchtet es wie ein Versprechen. In diesem Moment spürt Markus, wie die Hitze, die draußen auf dem Marktplatz flirrt, sich in seiner Brust sammelt. Seine Hände sind feucht, der Griff um die Einkaufstasche fester als nötig.

Sofia richtet sich auf, setzt ein helles Lächeln auf und sagt nun so laut, dass auch die anderen es hören: "Der da hinten sieht echt gut aus. Den sollten wir mitnehmen, oder?" Während sie spricht, gleitet ihr Blick kurz zu Markus, so schnell, dass es wie ein Zufall wirkt. Doch in ihr gärt die Unruhe. Was, wenn Sirius meinen Blick bemerkt? Was, wenn Markus sich zurückzieht? Gleichzeitig spürt sie Sirius' Hand, die sich warm um ihre schließt. Die Berührung ist vertraut und doch fühlt sie sich heute fremder an, als sie sollte. Ein kurzer Stich geht durch sie hindurch - und sofort lenkt sie sich auf das bunte Treiben vor ihr.

"Na, habt ihr euch entschieden oder seid ihr immer noch unschlüssig?" fragt Sirius.

Markus fährt sich durch die Haare, sein typischer Reflex, wenn er sich nicht entscheiden kann, und meint mit einem Augenzwinkern: "Bei so viel Auswahl... ich bräuchte eigentlich eine Entscheidungshilfe - oder will hier jemand meine Glückszahl würfeln?" Dabei lacht er leise und stößt Sven spielerisch mit dem Ellbogen an. Sein Lachen steckt an und für einen Moment ist die Anspannung vergessen.

Sofia blickt sich um, als würde sie noch nach dem perfekten Fang Ausschau halten, und sagt in natürlichem Ton: "Vielleicht sollte unser Koch mal hier einkaufen. Der Fisch ist bestimmt frischer - auch wenn's ein bisschen mehr kostet." Sie zwinkert dabei Sirius zu, der sich ein schiefes Lächeln nicht verkneifen kann.

"Gute Idee", meint Sirius, der kurz eine Augenbraue hebt, "aber dann will ich aber auch, dass der Koch mir das nächste Mal eine Extraportion zubereitet." Die Gruppe lacht, und Sven ruft dazwischen: "Aber nur, wenn ich auch was abbekomme!"

Alle sind einverstanden, und so ziehen sie weiter vom Fischmarkt in die lebhaften Straßen. Sofia und Sirius gehen händchenhaltend vorneweg. Sie spürt das Brennen auf ihrer Haut, weiß aber nicht, ob es die Hitze der Sonne ist - oder Markus' Blick, der sich immer wieder zu ihr verirrt. Markus bleibt kurz stehen, betrachtet nachdenklich einen Stand mit Muscheln, bevor er mit einem kleinen Kopfnicken wieder aufschließt - diese kleinen Momente verraten mehr als Worte.

Die unausgesprochenen Gefühle hängen schwer in der Luft, jede kleine Geste bekommt neues Gewicht. Und Sofia merkt: Die leisen Zwischentöne, die sie Markus schenkt, sind das, was in diesem Moment zählt.

"Was haltet ihr davon, wenn wir irgendwo in Ruhe etwas essen und trinken?" Sofias Stimme klingt leicht, beinahe beschwingt. Sven und Markus reagieren sofort - ein kurzer Blick, ein zustimmendes Nicken. Die Gassen sind eng, die Fassaden der Häuser abgeschabt, Balkone duften nach Oregano, Zitronen und gegrilltem Fisch. Ihr Hunger wächst, und mit jedem Schritt auch die Sehnsucht nach einer Pause.

Sie treten aus dem Schatten auf den Platz, das Licht tanzt auf ihrer Haut, während die Hitze sie umhüllt - schwer und warm wie ein Sommermantel. Aus einer nahen Ecke dringt das leise Summen der Stadt, irgendwo spielt ein Straßenmusiker, das Aroma von gebackenen Teigwaren und Blumen mischt sich in die Luft. Sven gesellt sich zu Sofia, deren Haar im Sonnenlicht glänzt; Markus geht wortlos neben Sirius. Für einen Moment fühlt es sich an wie ein ganz gewöhnlicher Spaziergang, doch die Atmosphäre pulsiert vor Leben.

"Schön, dass wir mal wieder zusammen sind", sagt Sofia und lächelt Sven an, ihre Stimme weich im Trubel des Platzes. Die anderen stimmen mit einem zufriedenen Nicken zu; nur Markus wirkt abwesend, sein Lächeln zuckt kurz, bevor er den Blick senkt. Seine Finger umklammern die Einkaufstasche, sie zittern leicht, und aus der Tasche steigt ein Hauch von Meer und frischem Fisch auf.

"Markus, alles okay?" fragt Sofia, mit einem leisen Schwenk ihres Kopfes zu ihm.

"Ja... ja, klar. Es ist... nur schön, das zu hören", sagt Markus, seine Stimme unsicher, der letzte Satz bleibt in der Luft hängen. Er blickt auf seine Hände, als wäre das Gewicht der Einkaufstasche plötzlich zu groß.

Sirius legt Markus wortlos die Hand auf die Schulter; die Geste ist ruhig, das Verständnis darin spürbar. "Freut mich, Markus", murmelt er sanft. Sofia sucht Markus' Blick, ihre Augen fragen leise nach, Sven schickt ihm ein aufmunterndes Lächeln. Markus drückt die Tasche fester und atmet tief ein - die Geräusche, die Düfte und die Nähe der anderen lassen für einen Moment die Unsicherheit verblassen.

Sie beobachtet ihn, merkt, dass etwas in ihm arbeitet. Ihre Augen suchen die seinen, doch er blickt an ihr vorbei, als könnte er ihren Blick gerade nicht ertragen. Ein leises Zittern geht durch seine Schultern. "Warte, komm mal kurz mit", sagt sie schließlich mit sanfter Stimme und löst sich behutsam aus der Gruppe. Mit einer kleinen, fast unmerklichen Geste winkt sie Sven und Sirius, doch schon einmal vorauszugehen. "Sucht uns schon mal einen schönen Platz aus, ja?" ruft sie ihnen hinterher, bemüht, ihre innere Unruhe zu verbergen.

Sie führt Markus zu einer Bank, etwa fünfzehn Meter entfernt. Sie setzen sich nebeneinander, ein Schatten spendet ihnen etwas Kühle. Sanft nimmt sie seine kalten, leicht zitternden Hände in ihre. Für einen Moment verharren sie schweigend, ihre Daumen streicheln beruhigend über seine Fingerknöchel. In Markus' Blick flackert Unsicherheit, gemischt mit einer Traurigkeit, die er kaum verbergen kann.

"Entschuldige. Egal, was ich gesagt habe - ich wollte dich nicht verletzen", sagt Sofia schließlich mit leiser, von Unsicherheit durchdrungener Stimme. Ihr Herz klopft schneller, während sie nach den richtigen Worten sucht, und ein leichtes Zittern geht durch ihre Hände, als sie Markus ansieht. Ihr Blick bleibt ruhig und offen, doch innerlich ringt sie mit ihrer eigenen Hilflosigkeit. Markus wendet für einen Moment den Blick ab, seine Schultern sacken leicht nach vorne, bevor er langsam und fast unmerklich nickt - eine stille Geste, die mehr sagt als Worte.

"Warum..." setzt Markus an, doch schon beim ersten Wort bricht seine Stimme. Die Luft trägt einen Hauch von feuchter Erde und ein wenig Zitrone. Markus atmet unruhig, als müsse er sich sammeln, und seine Finger krallen sich fester in Sofias Hand, als wäre sie das Einzige, was ihn noch hält.

Sofia spürt das Zittern seiner Hand, hört sein leises Luftholen und glaubt für einen Moment, er spreche von ihrer Nähe, diesem stillen Verlangen, das zwischen ihnen hängt. Ihr Puls beschleunigt sich, während sie in seinem Gesicht nach einer Antwort sucht.

"Wir hatten doch gesagt, dass wir vorsichtig sein müssen...", flüstert sie und streicht ihm dabei sanft eine Strähne aus der Stirn. Ihr Blick bleibt einen Moment an seinen Augen hängen; sie sucht darin Halt und Trost, aber Markus schüttelt kaum merklich den Kopf, sein Blick wandert zu den Lichtflecken auf dem Boden.

"Das meine ich nicht, Sofia", sagt Markus und kämpft gegen die Tränen. Seine Stimme zittert, ein unwillkürliches Schluchzen entweicht ihm. Seine Hände ballen sich zu Fäusten, während er verzweifelt versucht, Fassung zu bewahren. Er schaut kurz auf, dann wieder weg, und in seinen Augen liegt ein tiefer Schmerz. Für einen Moment hält Sofia den Atem an; ihr Blick schweift zwischen Markus und dem Lichtspiel am Boden. Sie spürt, wie ihre eigene Unsicherheit aufflackert, und ringt innerlich darum, ihm zu helfen, ohne ihn zu bedrängen.

Sofia hört das Zittern in seiner Stimme. Instinktiv schlingt sie einen Arm um ihn, zieht ihn an sich und drückt seinen Kopf behutsam an ihre Schulter. Ihr Atem streicht über sein Haar, während sie mit ihrer freien Hand beruhigend seinen Rücken streichelt. Ein kurzer, dankbarer Blick von Markus, bevor er die Augen schließt, ganz still und verletzlich in diesem Moment.

Sofia spürt Svens Blick aus der Ferne auf sich ruhen und bemerkt sein Zögern. Mit einer ruhigen, beschwichtigenden Geste gibt sie ihm zu verstehen, dass er bei seinem Vater bleiben soll. Ihr stummer Blick sagt ihm: "Lass uns kurz allein."

"Geht schon mal vor und sucht uns einen schönen Tisch aus, ja? Wir kommen gleich nach", ruft sie den beiden zu, bemüht, ihre Stimme entspannt und leicht klingen zu lassen. Ihr Blick kehrt sofort wieder zu Markus zurück, voll Sorge und Zuneigung.

Sie wartet einen Moment, während Markus schweigend dasitzt, die Lippen fest aufeinandergepresst. Seine Augen sind auf einen unsichtbaren Punkt am Boden gerichtet, und in seinem Blick spiegeln sich Unsicherheit und ein Sturm wirbelnder Gedanken wider. Seine Schultern sind immer noch leicht nach vorne gesunken, als würde er versuchen, sich unsichtbar zu machen. Schließlich fragt sie ganz leise: "Markus, was meinst du wirklich?" Sie legt vorsichtig eine Hand auf seinen Arm und blickt ihn besorgt an, während die Nachmittagssonne durch das Blätterdach über ihnen flimmert und ein sanfter Wind einen Hauch von Zitronenduft herüberträgt.

Markus hebt den Kopf, seine Stimme ist brüchig und voller unausgesprochener Bitterkeit: "Warum konnte meine Erzeugerin nicht nur ein kleines bisschen von dir haben? Von der Liebe, die du Sven schenkst. Warum hatte sie nicht einmal ein wenig davon für mich übrig?" Während er spricht, zuckt sein Mundwinkel leicht, als hielte er gegen die aufsteigenden Tränen an. Seine Hand verkrampft sich in Sofias, die Finger so fest, als wolle er sich an ihr festhalten, um nicht im Strudel der Erinnerungen unterzugehen. Sein Blick flieht ins Leere - dorthin, wo die Schatten seiner Kindheit lauern.

Zwar ist Sofia nicht seine Mutter, doch in ihrer Zuwendung liegt genau jene Wärme, die er so lange vermisst hat. Ein leiser Gedanke schleicht sich in Markus' Bewusstsein: Vielleicht ist es genau diese Nähe, die ihn immer wieder zwischen Dankbarkeit und einem fast kindlichen Verlangen nach Geborgenheit in ihre Arme getrieben hatte. Besonders in den Momenten, in denen Sofia ihm über das Haar strich, spürte Markus einen Trost, den er nie hatte benennen können - ein Gefühl von Sicherheit, das ihn ganz still werden ließ.

Sofia schluckt schwer, ihr Herz zieht sich schmerzhaft zusammen, während sie spürt, wie die Last von Markus' Worten sie selbst beinahe erdrückt. Mit zitternden Fingern streicht sie ihm sanft über den Arm, bemüht, ihm Halt zu geben. Ihre Stimme ist kaum mehr als ein Hauch, voller Mitgefühl und leiser Verzweiflung: "Oh, Liebster... das kann ich dir nicht beantworten." Für einen Moment schweigt sie, tastet nach Worten, die seinen Schmerz erreichen könnten; ihre Unsicherheit flackert in ihrem Blick. "Aber ich liebe dich - nicht wie eine Mutter, das wäre falsch. Aber ich bin für dich da. Immer." Ihre Hand bleibt zärtlich an seiner Wange liegen, und mit einem leisen, aufrichtigen Lächeln versucht sie, ihm ein Stück ihrer Hoffnung und Stärke zu schenken. In diesem Augenblick spürt sie selbst, wie sehr sie sich wünscht, seinen Schmerz lindern zu können.

Sofia blickt sich suchend um. Ihr Herz schlägt spürbar schneller, während sie in der Nähe eine kleine, halb verborgene Ecke hinter einer alten Hauswand entdeckt. Hier fällt das Licht nur gedämpft ein, der Boden ist uneben, bedeckt von feinem Kies, und die Geräusche der Straße klingen abgeschottet und fern. Für einen Moment verharrt sie, spürt das prickelnde Kribbeln in ihrem Bauch, das sich immer dann einstellt, wenn etwas Verbotenes in der Luft liegt. Mit einem kaum hörbaren "Komm..." haucht sie Markus zu und wirft ihm einen vielsagenden Blick zu.

Markus beobachtet sie, seine Stirn legt sich in Falten, während er einen Schritt zögert. Ihm geht durch den Kopf, was Sofia vorhat - sein Herz rast, gemischt aus Vorfreude und Unsicherheit. Er fragt sich, ob sie wirklich das Risiko eingehen will. Doch ihr Lächeln und die Bestimmtheit in ihren Augen lassen ihn alle Zweifel beiseiteschieben. Sofia nimmt seine Hand, führt ihn die wenigen Schritte bis in die schattige Ecke. Dort bleibt sie stehen, dreht sich zu ihm um, lehnt sich leicht an die raue Hauswand. Ihre Sinne sind geschärft; sie hört seinen angespannten Atem, das ferne Murmeln der Stadt, den Kies unter ihren Schuhen.

Mit einem sanften Druck ihres Arms schiebt sie Markus gegen die Wand. Ihr Blick bleibt an seinen Lippen hängen. "Küss mich...", flüstert sie, kaum hörbar, und in ihrer Stimme schwingt ein Hauch von Unsicherheit - dennoch überwiegt das Verlangen.

Markus zögert nicht. Ihre Lippen finden sich, ihre Zungen tanzen einen kurzen, intensiven Tango. Während er sie küsst, spürt er, die Sehnsucht nach ihr. Seine Hand gleitet auf ihren BH - ein Reflex, ein Wunsch, der für einen Augenblick alle Zweifel übertönt. Doch gleichzeitig pocht in ihm die Frage, ob er gerade eine Grenze überschreitet, die sie gemeinsam gezogen hatten.

Sofia löst sich sanft von ihm, ihr Herz schlägt schneller, als sie versucht, die eigene Neugier und das Prickeln zu bändigen. Ihr Blick verrät einen Hauch von Bedauern, aber auch Entschlossenheit. "Das war nicht Teil des Deals. Und wir sollten langsam zurück, bevor sie Verdacht schöpfen", sagt sie und zwinkert ihm zu. Für einen Moment erinnert sie sich an ihre Abmachung - Gefühle waren tabu, alles musste diskret bleiben. Trotzdem merkt sie, wie schwer es ihr fällt, sich an diese Grenze zu halten, während Markus' Nähe nachhallt.

"Ohne - so wie am Dienstag - gefällt es mir eh besser", erwidert Markus mit einem frechen Grinsen und einem herausfordernden Funkeln in den Augen.

"Bitte? Ich kann doch nicht in der Öffentlichkeit ohne Unterwäsche herumlaufen", sagt Sofia empört - diesmal ist es keine gespielte Reaktion. Sie verschränkt die Arme fest vor der Brust, ihr Gesicht wird rot vor Empörung und ihre Augen blitzen.

"Nicht? Wieso nicht? Außer uns beiden wüsste es doch niemand", meint Markus und blickt sie dabei herausfordernd an. Ein schelmisches Grinsen huscht über sein Gesicht - seine Augen funkeln vor Neugier und dem vertrauten Spiel zwischen ihnen.

Sofia schüttelte den Kopf, versuchte ein Lächeln auf die Lippen zu bringen, auch wenn in ihren Augen ein Anflug von Sorge aufflackert. "Ich glaube, dir geht's zu gut... oder besser gesagt: Ich habe dich zu verrückt gemacht. Komm, lass uns gehen." Mit einer kleinen Geste, wie sie typisch für sie ist - ein kurzes Zupfen an seiner Jacke - will sie ihn zum Weitergehen bewegen. Ihre Stimme ist dabei sanft, fast liebevoll neckend, als würde sie Markus' Überschwang mit einem stillen Versprechen von Verlässlichkeit kontern.

Sie treten wieder um die Ecke und steuern auf das Restaurant zu, in dem Sven und Sirius bereits auf sie warten. Beim Näherkommen steigt Markus ein vertrauter, würziger Duft von gebratenem Lamm und frisch gebackenem Brot in die Nase. Das Stimmengewirr der anderen Gäste mischt sich mit dem leisen Klirren von Gläsern und dem sanften Murmeln griechischer Musik aus den Lautsprechern. Durch die schmalen Fenster fällt ein warmes, goldgelbes Licht auf die kleinen Holztische, an denen sich die Einheimischen lebhaft unterhalten.

Kaum haben sie Platz genommen, blickt Sven Markus mit besorgtem Blick an. "Na, alles wieder gut, Markus?" fragt er vorsichtig.

Markus zögert einen Moment, bevor er antwortet. In ihm tobt noch immer das Nachklingen der fremden Gedanken, die ihn eben noch wie eine Welle überrollt hatten - ein Geflecht aus Bildern und Gefühlen, das nicht ganz zu ihm gehörte und doch alles andere übertönte. Die Erinnerung an Sofias warme Hand auf seiner Wange, das Prickeln des Moments hinter der Hauswand, hallt in seinem Inneren nach und lässt ihn beinahe vergessen, wo er ist. Er spürt, wie sich seine Schultern immer noch nicht entspannen wollen, und wie ein feines Ziehen in der Brust zurückbleibt - eine Mischung aus Sehnsucht und Unsicherheit.

Mit einem schwachen Lächeln - mehr für die anderen als für sich selbst - erwidert er schließlich: "Besser. Danke der Nachfrage, Sven. Es hatte sich nur jemand in meine Gedanken geschlichen, der nicht da sein sollte." Während er spricht, versucht er, seine Fassung zu wahren und nicht anmerken zu lassen, wie sehr ihn die Erinnerung beschäftigt.

"Deine Mutter?", hakt Sven nach. Markus nickt nur kurz. Nun verstehen auch Sirius und Sven, warum Sofia ihn eben kurz in den Arm genommen und an sich gezogen hatte.

Die beiden bestellen ihre Getränke; der Kellner trägt einen Krug kühlen Hauswein und funkelnde Gläser heran, während der Duft von Oregano und Knoblauch durch den Raum zieht. Kurz darauf folgen die Speisen: zartes Fleisch, würziges Gemüse, dampfender Reis auf bunten Tellern. Es schmeckt allen gut - doch einhellig sind sie sich einig: Zuhause schmeckt es besser. Vielleicht liegt es am Gewohnten, vielleicht am wohligen Gefühl, das nur vertraute Umgebungen schenken können.

Nach dem Essen schlendern sie weiter durch die engen, von Geschichte durchdrungenen Straßen. Die Sonne taucht alles in ein warmes, honigfarbenes Licht, das über die verwitterten Steine der Säulen tanzt. In der Luft liegt der schwere Duft von Meer, gemischt mit einer Brise gebratener Tintenfischringe aus einer nahen Taverne. Weit entfernt dringt das Lachen spielender Kinder zu Sofia, vermischt mit dem rhythmischen Klirren von Besteck und dem Rufen eines Markthändlers. Sie nimmt all das in sich auf - spürt, wie ihre Sinne lebendig werden, während ihre Gedanken immer wieder zu Markus schweifen.

Sofia merkt, wie Markus neben ihr geht, auch wenn ihre Hand die von Sirius hält. Neben ihm läuft Sven, ein wenig abseits. Immer wieder streift Markus' Hand scheinbar zufällig ihre - aber inzwischen kennt sie das Spiel. Ihre Haut prickelt an den Stellen, wo er sie berührt. "Ob er merkt, wie sehr ich seine Nähe genieße?" fragt sie sich insgeheim. Sie genießt diese kleinen Fluchten aus dem Hier und Jetzt: Ein Hauch seines Parfums, vermischt mit dem salzigen Wind, lässt Erinnerungen an vergangene Nächte aufleben.

Und dann ist es ihre eigene Hand, die seine sucht. Nur ein sanfter Strich mit dem Finger über seinen Handrücken - kaum sichtbar, aber voller Bedeutung. Ein stummes Versprechen. Für Außenstehende unscheinbar, doch für sie ist jeder Kontakt wie ein geheimes Bekenntnis. "Sie spürt sein Verlangen, und ihres spiegelt sich darin wider." Die Geräuschkulisse der Promenade scheint für einen Moment zu verschwimmen, als ziehende Möwen kreischen und das leise Summen von Gesprächen an ihr vorbeiströmt.

Sie erreichen die belebte Promenade am Strand. Rechts von ihnen reihen sich Tavernen mit rot-weiß karierten Tischdecken und offenen Fenstern, aus denen das Aroma gegrillter Paprika und würzigen Schafskäses weht. Musikfetzen - ein Akkordeon, ausgelassen gespielt, überlagert das Murmeln der Gäste. Links breitet sich der Strand aus, auf dem Möwen nach Essbarem suchen und das Wasser sanft gegen das Ufer schwappt. Sofia hält einen Moment inne, atmet tief den Geruch nach Salz und Sonnencreme ein. Sie fragt sich: "Was denkt Markus wohl gerade? Sieht er den gleichen Zauber wie ich?"

Markus deutet auf ein Schiff am Horizont. Sofia kann es kaum erkennen. "Warte, ich helfe dir", sagt er und stellt sich hinter sie. Sie spürt, wie sein warmer Atem an ihrem Ohr kitzelt, während er ihr den Punkt am Meer zeigt. Für Sven und Sirius sieht es harmlos aus. Doch Sofia merkt, wie sich Markus leicht an sie lehnt, die Hitze seines Körpers durch ihr Kleid spürbar. Ein elektrisierender Moment - sie weiß genau, was in ihm vorgeht. "Er würde mich am liebsten jetzt und hier...", denkt sie und unterdrückt ein Lächeln.

Als Markus ihr leise etwas ins Ohr raunt, läuft ihr ein wohliger Schauer über den Rücken. "Ja, ich spür's...", flüstert sie zurück und drückt sich neckisch gegen ihn, während das Kreischen einer Möwe über dem Wellenrauschen verhallt. Dann sagt sie laut: "Ach da hinten! Mensch Markus, du hast wirklich gute Augen - das hätte ich so nie gesehen." Die Szene löst sich auf und die Umgebungsgeräusche holen sie zurück.

Markus tritt neben sie, grinst und sagt: "Für schöne Dinge habe ich immer ein Auge." Sofia muss lachen, ihr Lachen mischt sich mit dem Klang von Gläsern in der Ferne. Sie schenkt ihm ein flüchtiges Küsschen auf die Wange, fühlt, wie sein Blick an ihr haftet. Als sie sich Sirius zuwendet, streift ihre Hand wie zufällig über Markus' Hose - ganz bewusst, ganz leise, wie ein weiteres Versprechen zwischen ihnen. Und während sie weitergeht, weiß sie: Diese Nacht gehört ihren Sehnsüchten.

Vier Tage ohne Nähe. Ohne Berührung. Ohne das, was sie mit Markus verbindet. Die Erinnerung daran wärmt kurz ihr Herz - und lässt das Vermissen noch schärfer werden.

Ja, sie hatte wieder mit Sirius geschlafen. Sein Griff fest, sein Kuss ungestüm. Das Bett ein Ort von Hitze und Verlangen - direkt, fordernd, manchmal rau. Es war schön. Aber anders. Mit Markus: Ein leises Lächeln im Dunkeln. Fingerspitzen auf ihrer Haut, sanfte Worte ins Ohr. Verspielt. Langsam. Augen, die sie suchen. Zwei Männer. Zwei Welten.

Sirius hatte erneut versucht, sie zu verführen - wollte sie ganz. Doch sie hatte ihm ihren Hintern verweigert. Wieder. Es hatte wieder Spannungen gegeben. Während sie nebeneinander durch die Straßen gehen, spürt Sofia diesen Druck in der Luft, als würde jede Berührung etwas Verlorenes zurückholen wollen. Vielleicht ist das der Grund, warum er heute so sehr darauf achtet, dass sie an seiner Seite bleibt. Händchenhaltend. Arm in Arm. Sie fragt sich, ob er fürchtet, sie könnte ihm entgleiten - oder ob er so Nähe sucht, um Unsicherheiten zu überdecken. Immer wieder kleine Gesten, kleine Stromstöße zwischen ihnen. Seine Finger strichen flüchtig über ihren Handrücken - ein Versprechen oder eine Bitte? Sie schaut zu ihm, sucht in seinem Gesicht nach einer Antwort, doch Sirius blickt stur geradeaus. Für einen Moment zögert sie, spürt, wie ein leises Schuldgefühl in ihr aufsteigt, aber auch eine zarte Dankbarkeit für seine Beharrlichkeit. "Will er Markus so zeigen, dass ich zu ihm gehöre?"

Gegen Abend machen sie sich auf den Rückweg. Mit jedem Schritt werden die Schatten länger, während die Sonne langsam hinter den Dächern verschwindet. In Sofias Brust pocht das Herz plötzlich schneller, als ob die kommende Dunkelheit ihr eine Vorahnung zuflüstert. Markus wirkt angespannt; seine Hand verkrampft sich einen Moment um die Tasche, und sein Blick schweift immer wieder unruhig zur Seite. Während die lauten Stimmen des Tages langsam verebben, bleibt eine stille Erwartung in der Luft zurück.

Es ist kurz vor neun Uhr abends, als Sofia die Lobby betritt. Eigentlich will sie nur im Vorbeigehen nach dem Rechten sehen - doch ihr Blick bleibt an einem Tisch hängen, etwa fünfzehn Meter von der Bar entfernt.

Ein warmes Kribbeln durchzieht Sofia, als sie Kassandra entdeckt - die Erleichterung über deren Rückkehr mischt sich mit Vorfreude auf das Wiedersehen. Für einen Moment hält sie den Atem an, ihr Herz schlägt schneller.

Der Duft von frisch gemahlenem Kaffee liegt in der Luft, während leise Musik aus versteckten Lautsprechern den Raum mit einer entspannten Melodie füllt. Die Klimaanlage rauscht sanft, und irgendwo klirrt leise das Geschirr. Ihre Sandalen klacken leise auf dem Boden, ihr Kleid weht leicht im Luftzug.

Dann erreicht sie den Tisch und spürt, wie die Anspannung der letzten Tage von ihr abfällt. Einen Moment bleibt Sofia stehen, beobachtet Kassandra - die junge Frau wirkt in sich versunken, ihre Finger umklammern den Buchrücken, als suche sie darin Halt. "Kassandra, mein Schatz... seit wann bist du zurück?" fragt Sofia leise und setzt sich dabei ein liebevolles Lächeln auf, das ihrer Stimme eine sanfte Wärme verleiht.

Kassandra schaut von ihrem Buch auf, blinzelt überrascht und schließt es mit einem fast unhörbaren Klicken. Für einen Moment zögert sie, als würde sie nach Worten suchen, dann legt sie das Buch zur Seite und erhebt sich. Ein Anflug von Rührung huscht über ihr Gesicht, als sie in die Arme ihrer Mutter sinkt; ihre Umarmung ist fest, beinahe sehnsüchtig. Sofia spürt, wie Kassandras Schultern sich erst nach und nach entspannen, und im Licht der Lobby meint sie einen feinen Glanz in den Augen ihrer Tochter zu entdecken - vielleicht Tränen, vielleicht einfach Erleichterung. Ein leises Seufzen entweicht Kassandra, als sie sich löst, und sie schenkt Sofia ein scheues, aber ehrliches Lächeln.

Sie setzen sich. Sofia streicht sich nervös eine Strähne hinters Ohr, ihr Blick sucht kurz den Boden, bevor sie erneut fragt - diesmal etwas vorsichtiger, fast als fürchte sie, eine zarte Blase könnte platzen: "Also... wann bist du zurückgekommen?"

"Vor ungefähr einer Stunde, Mama. Ich bleibe heute aber nicht mehr lange hier", antwortet Kassandra und streicht sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Während ihre Finger kurz aufgeregt am Buchrücken entlangfahren, spürt sie noch immer eine Mischung aus Erleichterung und zärtlicher Unsicherheit angesichts des Wiedersehens. In ihrem Innersten hallt die Wärme nach, die sie beim Umarmen ihrer Mutter empfunden hat - ein Gefühl, das sie auf der langen Reise manchmal schmerzlich vermisst hat.

Sofia beugt sich etwas vor und fragt mit einem Hauch von Neugier und Stolz in der Stimme: "Und? Wie war's? Wie hat Amerika dir und Cassio gefallen?" Sie benutzt dabei liebevoll den Spitznamen von Cassiopeia, Kassandras bester Freundin.

Ein leises Lächeln huscht über Kassandras Gesicht, als sie antwortet. Während sie spricht, denkt sie zurück an einen gemeinsamen Abend auf einem Dach in New York, an dem sie und Cassiopeia stundenlang geredet und gelacht haben. Sie spürt Dankbarkeit für diese enge Freundschaft. "Oh Mama, es war wunderbar. New York... der Big Apple ist mit keiner anderen Stadt zu vergleichen, die ich kenne. Sie pulsiert - egal ob Tag oder Nacht", beginnt Kassandra zu erzählen, ihre Augen leuchten und sie lehnt sich entspannt zurück, während sie die Geräusche und Gerüche der Lobby in sich aufnimmt.

"Das klingt traumhaft, Schatz", sagt Sofia, doch ihr Blick wandert wie von selbst zur Bar, wo Sven und Markus sich gerade setzen und lebhaft miteinander reden. Ein kurzer Anflug von schlechtem Gewissen huscht über ihr Gesicht - sie zwingt sich, den Moment mit Kassandra zu genießen.

"Hallo Mama... interessiert dich scheinbar doch nicht so sehr, was?" bemerkt Kassandra spitz, wobei ein amüsiertes Funkeln ihre Worte begleitet. Sofia errötet leicht, lächelt entschuldigend und legt ihre Hand auf Kassandras Arm, um ihre Aufmerksamkeit zurückzuholen. Ihr Blick wird sanfter, und sie neigt sich ein wenig zu ihrer Tochter hinüber, um die Nähe und Verbundenheit zwischen ihnen zu unterstreichen.

Das leise Klirren von Geschirr und das Murmeln anderer Gäste bildeten die Kulisse ihres Gesprächs. Sofia errötet leicht, spürt ein warmes Ziehen in ihren Wangen und sucht für einen Moment nach den richtigen Worten. Mit einem entschuldigenden Lächeln legt sie ihre Hand auf Kassandras Arm, um ihre Aufmerksamkeit liebevoll zurückzuholen. "Doch natürlich, Kassandra. Nur - da drüben sitzen Sven und Markus. Es macht mich einfach glücklich, die beiden so zu sehen." Sie lächelt, ihre Finger verweilen einen Moment länger als gewöhnlich auf Kassandras Arm, als wolle sie die Verbindung betonen. "Entschuldige, ich schweife ab - erzähl weiter von eurer Reise. Aber jetzt zurück zu dir - zu eurem Urlaub."

Kassandra wirft einen kurzen Blick über die Schulter, lässt ihren Blick an den bunten Lichtern des Cafés entlangwandern und beobachtet das Licht, das sich in den Gläsern auf dem Nachbartisch bricht. "Ah, okay", sagt sie knapp, während sie eine Haarsträhne zwischen den Fingern dreht, und fährt fort: "Gut, die Reise ging weiter. Leider konnten wir aus Zeitgründen nicht jede Stadt besuchen, die wir gern gesehen hätten. Aber an einer durften wir auf keinen Fall vorbeifahren."

"Und das wäre?" fragt Sofia neugierig, zieht die Hand langsam zurück und nippt abwesend an ihrem Getränk, während sie Kassandra aufmerksam mustert.

"Na, Las Vegas natürlich", sagt Kassandra und bemerkt, wie der Blick ihrer Mutter erneut zu Sven und Markus gleitet. Für einen Moment spürt sie einen Anflug von leiser Unsicherheit, die sie mit einem weiteren Schluck Cola zu überspielen versucht.

"Die zwei waren allerdings nicht in Las Vegas, Mama."

"Nein, da hast du recht, Schatz. Es ist nur... Sven blüht durch Markus richtig auf. Als hätte er all die Jahre etwas in sich getragen, das er erst jetzt zeigen kann." Sofia seufzt leise, ihr Blick bleibt einen Herzschlag länger auf den beiden Männern haften. Dann lächelt sie, wendet sich wieder Kassandra zu und deutet mit einer kleinen Handbewegung an, dass sie nun ganz bei ihr ist. "Mein Herz freut sich gerade sehr für deinen Bruder. Gut - Las Vegas. Erzähl."

Kassandra schaut noch einmal zu den beiden hinüber, doch sie sitzen mit dem Rücken zu ihr. Kurz huscht ein wehmütiger Gedanke durch ihren Kopf, dann richtet sie sich auf und ihre Stimme bekommt einen Hauch von Begeisterung: "Wenn ich gesagt habe, New York sei besonders, dann gilt das auch für Las Vegas - nur anders. In der einen Stadt lebt und arbeitet man. Die andere wurde gebaut, um Urlaub zu sein."

Sie nimmt einen Schluck Cola, stellt das Glas mit einem leisen Klirren auf den Tisch. Auch Sofia nippt an ihrem Getränk. Für einen Moment genießen beide das Gefühl, angekommen zu sein, und lassen die Atmosphäre des Cafés auf sich wirken.

"Schon beim Ortsschild spürst du es. Die Luft ist warm und flimmert, irgendwo hört man das leise Heulen von Sirenen und das pulsierende Wummern der Musik, das durch die Nacht weht. Ein ganz eigener Geruch - eine Mischung aus teurem Parfüm, abgestandener Klimaanlage und einem Hauch von Schweiß und Aufregung - liegt in der Luft. Die Atmosphäre nimmt dich gefangen. Mit jedem Meter, den du weiterfährst, wird das Kribbeln stärker, und das ständige, metallische Klimpern der Spielautomaten dringt schon bis auf die Straße. Je näher du den riesigen Hotels kommst ..." Kassandra lehnt sich verschwörerisch zu ihrer Mutter und senkt die Stimme, als würde sie ein Geheimnis verraten. "... dagegen wirkt unser Hotel fast wie eine kleine Absteige. Und sobald du den Strip erreichst, ist es um dich geschehen - Las Vegas hat dich."

Sofia lächelt, doch ihr Blick wandert erneut zur Bar. Für einen Moment verharrt sie, spürt, wie sich Aufregung und ein leises Ziehen der Sorge in ihrer Brust mischen. Die Freude über Svens Ausgelassenheit mischt sich mit Nachdenklichkeit - so vieles scheint plötzlich möglich, und doch spürt sie, dass ein neuer Abschnitt beginnt.

"Wir sind direkt vor dem MGM Grand vorgefahren. Sofort kam jemand vom Parkservice, hat unseren Wagen übernommen und die Koffer aufs Zimmer gebracht. Während wir warteten, konnte ich das Surren der Spielautomaten und das Klirren von Gläsern bis auf die Auffahrt hören."

"Und Mama - glaub mir, die Amis wissen, wie man Geld im Hotel lässt. Statt direkt zur Lobby mussten wir durchs Casino. Überall blinkende Lichter, das unaufhörliche Piepen und Klingeln der Automaten - es war fast, als würde das Casino atmen. Reihen von Spielautomaten führten zu einem zentralen Punkt - dort standen Black-Jack-, Poker- und Roulette-Tische, umgeben von Stimmengewirr und dem Duft nach kaltem Rauch."

"Wir brauchten fast zehn Minuten, um zur eigentlichen Lobby zu kommen. Luxus pur. Dagegen sind wir wirklich ein kleines, bescheidenes Hotel. Als wir endlich im Zimmer waren und ich die schwer klimatisierte Luft einatmete, hab ich zu Cassio gesagt, dass ich froh bin, dass wir nur zwei Nächte gebucht hatten. Ein längerer Aufenthalt hätte unser Konto gesprengt. Sie hat mir sofort zugestimmt. Trotzdem konnten wir der Versuchung nicht widerstehen - sind wieder runter, haben das bunte Treiben aufgesogen und so manchen Dollar gelassen."

Kassandra leert ihr Glas und stellt es mit einem leisen Klirren ab. Für einen Moment schweigt sie, blickt in die halbleere Cola und spürt die Müdigkeit des Tages schwer auf ihren Schultern. Draußen vor den Fenstern verschwimmen die Lichter von Las Vegas mit der Nacht. "So Mama, bitte entschuldige mich. Ich bin wirklich müde. Ich geh jetzt ins Bett, schließe den Urlaub ab und bereite mich auf morgen vor."

Sie steht auf und es folgt eine Umarmung, die einen Hauch von Wehmut und Vorfreude trägt. Sofia hält ihre Tochter fest, spürt die Wärme, die ihr Kraft gibt, und gleichzeitig ein bittersüßes Ziehen in der Brust. Ihre Gedanken schweifen erneut zu Sven und Markus - und plötzlich durchzuckt sie ein kurzer Moment der Unsicherheit: Was, wenn die Veränderungen mehr mit sich bringen, als sie erwartet? Für einen Herzschlag bleibt ihr Blick leer, Sorgen mischen sich mit Hoffnung. Doch dann zwingt sie sich zu einem bewussten Lächeln, drückt Kassandra noch ein wenig fester an sich - sie weiß, dass sich vieles verändern wird.

Sofia lächelt sanft, während ihre Stimme nun wärmer und sicherer klingt. "Mach das, mein Schatz. Schlaf gut. Ich sag den Jungs da drüben noch kurz Bescheid, dass sie nicht zu lange machen sollen", ergänzt sie, ihre Miene von liebevoller Wachsamkeit geprägt.

Gemeinsam gehen sie zur Bar. Draußen umfängt Kassandra die kühle, trockene Nachtluft Griechenlands; sie atmet tief ein. Der Lärm der Stadt klingt leiser, als hätte jemand die Welt auf leise gestellt. Für einen kurzen Moment bleibt sie stehen, schließt die Augen. Sie spürt, wie ihr Herz schneller klopft, ein Kribbeln breitet sich in ihrer Brust aus. Ein zaghaftes Lächeln huscht über ihre Lippen, als sie die Ruhe der Nacht und die Vorfreude auf das, was kommt, in sich aufnimmt. Sie öffnet die Augen und geht weiter zu ihrem Bungalow - bereit für den ersten Schritt in ein neues Kapitel.

Markus hat gerade einen solchen Lachanfall, dass er kaum bemerkt, wie Sofia sich neben sie stellt und Kassandra an ihnen vorbei nach draußen geht. "Jungs - denkt daran, nicht mehr allzu lange zu machen. Wäre kein guter Start, wenn Markus morgen an seinem ersten Tag verschlafen würde", sagt Sofia mit einem Lächeln und blickt in die Runde. Für einen Moment versucht sie, die Leichtigkeit des Augenblicks festzuhalten, spürt aber auch, wie ein leiser Abschiedsschmerz in ihr aufsteigt.

Markus wischt sich verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel und lächelt verlegen, als er Sofia fest in die Augen sieht. "Machen wir. Wir trinken nur noch aus. Versprochen, Sofia", erwidert er mit einem Ton, in dem Dankbarkeit und ein Hauch von Nervosität mitschwingen. In diesem Moment spürt Sofia eine Welle von Zuversicht und fast schwesterlicher Verbundenheit mit den beiden.

"Okay. Dann bis morgen - und einen guten Start, Markus." Sie lächelte leise bei dem Gedanken an all das, was noch vor ihnen lag. Für einen Moment ließ Sofia den Blick in die Runde schweifen, während die Stimmen um sie herum langsam in den Hintergrund traten. Die Geräusche des Raums wurden dumpfer, und in ihr breitete sich eine stille Reflexion über das Kommende aus.

Kurze Zeit später stehen auch Sven und Markus draußen unter dem dunklen Himmel. Markus hebt den Blick zum funkelnden Sternenzelt, sein Atem bildet eine kleine Wolke in der kühlen Nacht. "Ob ich das morgen alles hinkriege?", schießt es ihm durch den Kopf, während Aufregung und Unsicherheit in seiner Brust miteinander ringen. Leise murmelt er: "So viele neue Gesichter ... und ich will nichts falsch machen."

Sven spürt die Stille zwischen ihnen und lächelt, als er Markus' Seitenblick bemerkt. "Mach dir keinen Kopf, Markus. Wird schon - und wenn was ist, ruf mich einfach an, okay? Wir lassen uns vom Alltag nicht unterkriegen", sagt er mit einem aufmunternden Zwinkern. Ein kurzer Moment, in dem Verlässlichkeit und Freundschaft spürbar sind.

Markus nickt dankbar. Für einen Augenblick wünscht er sich, die Leichtigkeit des Urlaubs würde nie enden. Doch der Alltag wartet schon, und in seinem Inneren bleibt eine leise Sehnsucht, das Erlebte festzuhalten.

Der Urlaub endet. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt - voller Erwartungen, Hoffnungen und dem stillen Wunsch, das gemeinsam Erlebte nicht loszulassen.

Ende der 10. Episode, des ersten Kapitels.

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