Filiz und Cemal, was wird aus den Beiden? (fm:Romantisch, 1974 Wörter) [6/6] alle Teile anzeigen | ||
| Autor: Ayse1985 | ||
| Veröffentlicht: Dec 19 2025 | Gesehen / Gelesen: 348 / 318 [91%] | Bewertung Teil: 9.44 (18 Stimmen) |
| Das Leben der Beiden geht weiter, Cemal gibt sich ganz seiner neuen Berufung hin, trotz aller Entbehrungen, findet er sein Glück dabei Menschen zu retten. Almaz ist für ihn eine nette und liebe Abwechslung, aber er spürt, dass es nicht rich | ||

Ersties, authentischer amateur Sex
| [ 10% ] [ 20% ] [ 30% ] [ 40% ] [ 50% ] [ 60% ] [ 70% ] [ 80% ] [ 90% ] [ 100% ] |
Klicken Sie hier für die ersten 75 Zeilen der Geschichte
manchmal auch über Cemal. Osman hielt den Kontakt zu ihm aufrecht, wie er es versprochen hatte. Er schickte Kisten mit Verbandsmaterial, Antibiotika und sogar einen neuen, tragbaren Röntgengerät nach Äthiopien.
"Wie geht es ihm?", fragte Filiz eines Abends, als sie sah, dass ihr Vater gerade eine E-Mail von Cemal gelesen hatte.
Osman sah sie lange an. "Er arbeitet viel, Filiz. Er rettet Leben. Er schreibt wenig über sich selbst, aber er dankt uns für die Hilfe."
Filiz nickte nur. Sie fragte nie nach Details, aus Angst, der Schmerz könnte die mühsam errichtete Mauer ihrer Disziplin wieder einreißen.
Trotz ihrer Verschlossenheit war Filiz nach wie vor eine begehrte Frau in den Kreisen von Blankenese. Bei Benefiz-Veranstaltungen oder Geschäftstreffen versuchten immer wieder junge, erfolgreiche Männer, ihr den Hof zu machen. Da war zum Beispiel Adrian, ein attraktiver Architekt, der ihr bei einer Gala den ganzen Abend nicht von der Seite wich. Er flirtete charmant, machte ihr Komplimente über ihren neuen, geschäftsmäßigen Look und versuchte, sie zu einem Abendessen in einem exklusiven Restaurant einzuladen.
Filiz ließ all diese Versuche ins Leere laufen. Sie war höflich, aber so unterkühlt, dass Adrian schließlich aufgab. Für sie gab es keinen Platz für einen anderen Mann. In ihrem Herzen war eine Stelle besetzt, die sie wie ein Heiligtum hütete. Sie wollte keine Flirts, keine Bestätigung ihrer Schönheit. Sie wollte nur die Gewissheit, dass sie fähig war, die Frau zu sein, die Cemal damals in ihr gesehen hatte - selbst wenn er es nie erfahren würde.
Die Annäherung im Staub (Monat 6)
Nach sechs Monaten im Lager änderte sich etwas in Cemal. Die Einsamkeit und der ständige Druck, Leben retten zu müssen, forderten ihren Tribut. Die Erinnerungen an Filiz waren immer noch da, wie Phantomschmerzen in einem amputierten Gliedmaß, aber sie begannen, sich mit dem Staub Äthiopiens zu vermischen. Er war müde davon, nachts allein in seinem Zelt zu liegen und sich nach einer Berührung zu sehnen, die er selbst weggestoßen hatte.
Eines Abends, nach einer besonders blutigen Schicht im Lazarett, saß Cemal auf einer Kiste vor seinem Zelt. Almaz kam auf ihn zu, zwei Tassen mit aromatischem Kaffee in den Händen. Sie setzte sich wortlos neben ihn. Der Himmel über ihnen war übersät mit Sternen, so hell, wie man sie in Europa nie sah.
"Du bist heute sehr weit weg, Cemal", sagte Almaz leise.
"Ich bin einfach müde, Almaz. Nur müde."
Sie stellte die Tassen ab und legte ihre Hand auf seine. Ihre Haut war warm und weich, ein extremer Kontrast zu dem kalten Metall der Skalpelle, die er den ganzen Tag gehalten hatte. Cemal zuckte nicht zurück. Zum ersten Mal seit sechs Monaten ließ er eine Zärtlichkeit zu. Er spürte das Pochen in seinem eigenen Körper, den Wunsch nach Nähe, nach Trost.
Er sah Almaz an. In ihrem Blick lag eine Tiefe, die ihn erschütterte. Sie wusste, dass er jemanden anderen liebte, aber es war ihr egal. Sie war hier, im Jetzt, im Staub Äthiopiens.
"Lass mich dir helfen, zu vergessen", flüsterte sie.
Cemal schloss die Augen. Er dachte für eine Sekunde an Filiz, an den Geruch ihres Parfüms in der Villa in Blankenese. Dann sah er das Leid um sich herum, die Zelte, die Sterbenden. Die Welt in Hamburg fühlte sich an wie eine Lüge. Hier war die Wahrheit.
Er beugte sich vor und küsste Almaz. Es war ein Kuss voller Melancholie, ein Versuch, die Leere in seinem Inneren mit der Wärme einer anderen Seele zu füllen. Almaz erwiderte den Kuss mit einer Intensität, die ihm den Atem raubte. Cemal ließ es geschehen. Er hoffte verzweifelt, dass die Zärtlichkeiten von Almaz ausreichen würden, um die Geister der Vergangenheit zu vertreiben. Er wollte nicht mehr der Mann sein, der auf eine Frau wartete, die ihn erniedrigt hatte. Er wollte leben.
In den folgenden Wochen wurde ihre Beziehung enger. Sie verbrachten ihre freien Stunden gemeinsam, oft händchenhaltend bei Rundgängen durch das Lager. Mario beobachtete sie mit einem wissenden, aber etwas traurigen Blick. Er wusste, dass Cemal nicht vor Liebe zu Almaz brannte, sondern vor der Kälte seiner eigenen Erinnerungen floh.
Das Erwachen der Kämpferin
In Hamburg wurde Filiz immer stiller, aber auch fester. Sie hatte den Kontakt zu Thomas komplett abgebrochen. Er hatte mehrmals versucht, sie anzurufen, hatte ihr Blumen in die Praxis geschickt, doch Filiz hatte sie ungeöffnet in den Müll geworfen. Sie hatte das falsche Spiel durchschaut. Er war kein Freund; er war der Parasit ihres eigenen Stolzes gewesen.
Eines Tages, als sie wieder einmal Überstunden in der Praxis machte, betrat Osman ihr Büro. Er sah müde aus.
"Filiz, wir müssen reden", sagte er und setzte sich ihr gegenüber.
"Geht es um die Abrechnung der neuen Implantate?"
"Nein. Es geht um dich. Und um Cemal." Osman zögerte. "Ich habe heute mit Mario telefoniert, dem Kollegen von Cemal. Er hat mir erzählt, dass Cemal sich sehr verändert hat. Er arbeitet wie ein Besessener. Und... er ist nicht mehr allein. Es gibt dort eine Krankenschwester, Almaz. Sie kümmern sich wohl umeinander."
Filiz spürte einen Stich in ihrem Herzen, der so heftig war, dass sie glaubte, keine Luft mehr zu bekommen. Das Bild von Cemal in den Armen einer anderen Frau war unerträglich. Aber anstatt wie früher in Arroganz oder Tränen auszubrechen, blieb sie ruhig. Sie atmete tief durch.
"Das ist sein gutes Recht, Papa", sagte sie, und ihre Stimme war erstaunlich fest. "Ich habe ihn weggeschickt. Ich habe ihn erniedrigt. Ich kann nicht erwarten, dass er ein Mönch bleibt, während ich hier in Blankenese in meinem Luxus sitze."
Osman war überrascht von ihrer Reaktion. "Du liebst ihn immer noch, oder?"
Filiz sah ihren Vater direkt an. "Mehr als jemals zuvor. Und gerade weil ich ihn liebe, verstehe ich, dass er versucht, glücklich zu sein. Aber Papa..." Sie machte eine Pause, und ein gefährliches Glimmen trat in ihre Augen. "...ich bin kein verwöhntes Mädchen mehr. Ich habe sechs Monate lang bewiesen, dass ich hart arbeiten kann. Dass ich Verantwortung übernehmen kann. Dass ich meine Arroganz abgelegt habe."
Sie stand auf und ging zum Fenster. "Du hast mir gesagt, ich muss mich entscheiden, was ich will und was ich dafür zu tun gedenke. Ich habe mich entschieden."
"Was hast du vor, Filiz?"
Filiz drehte sich um. Ihr Gesicht war eine Maske aus Entschlossenheit. "Ich werde nicht hier sitzen und warten, bis er mich vergisst. Ich werde nach Äthiopien gehen. Nicht als reiche Erbin, sondern als Verwalterin. Du hast Mario versprochen, das Lager zu unterstützen. Sie brauchen jemanden, der die Logistik leitet, der die Finanzen vor Ort kontrolliert, der sich um die Lieferketten kümmert. Ich habe in der Praxis bewiesen, dass ich das kann. Ich werde mich bei den Ärzten ohne Grenzen als Logistik-Koordinatorin bewerben."
Osman starrte sie fassungslos an. "Filiz, das ist lebensgefährlich. Das ist Staub, Hitze, Elend. Das ist kein Urlaub!"
"Ich weiß", sagte sie leise. "Aber es ist der einzige Ort auf der Welt, an dem ich ihm beweisen kann, dass ich wirklich begriffen habe, was wichtig ist. Ich will nicht, dass er mich zurücknimmt, weil ich ihn darum bitte. Ich will, dass er sieht, wer ich geworden bin. Wenn er dann immer noch Almaz wählt... dann werde ich es akzeptieren. Aber ich werde nicht kampflos aufgeben."
In diesem Moment sah Osman nicht mehr seine Tochter, sondern die Frau, zu der sie herangewachsen war. Die Kämpferin, die ihre Mutter gewesen war, war endlich erwacht.
Die Vorbereitung auf den Sturm
In den nächsten Wochen bereitete Filiz alles vor. Sie durchlief das harte Auswahlverfahren der Organisation. Sie lernte über Tropenmedizin, Krisenlogistik und interkulturelle Kommunikation. Sie ließ sich impfen, packte einen einzigen Rucksack und verkaufte ihren Porsche. Das Geld spendete sie direkt an das Projekt in Äthiopien.
Cemal ahnte in seinem Lager nichts davon. Er lebte seinen harten Alltag, rettete Leben und suchte nachts Trost in den Armen von Almaz. Doch tief in seinem Inneren wusste er, dass das Feuer, das Almaz in ihm entfachte, nur ein schwaches Glimmen gegen den Waldbrand war, den Filiz hinterlassen hatte. Er hatte gelernt, mit der Leere zu leben, ohne zu wissen, dass die größte Prüfung seines neuen Lebens gerade erst begonnen hatte.
*** Fortsetzung folgt ***
| Teil 6 von 6 Teilen. | ||
| vorheriger Teil | alle Teile anzeigen | |
|
Autoren möchten gerne Feedback haben! Bitte stimmen Sie ab und schicken Sie dem Autor eine Nachricht und schreiben Sie was Ihnen an der Geschichte (nicht) gefallen hat. |
|
Ayse1985 hat 18 Geschichte(n) auf diesen Seiten. Profil für Ayse1985, inkl. aller Geschichten Email: abacak799@gmail.com | |
|
Ihre Name: |
|