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Ein lohnendes Angebot (fm:Sonstige, 4042 Wörter)

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Veröffentlicht: Apr 16 2016 Gesehen / Gelesen: 15475 / 10544 [68%] Bewertung Geschichte: 8.87 (53 Stimmen)
1716 in Nassau. Der Kopfgeldjäger Jack Mayhunter ist in der Stadt der Piraten auf ein Kopfgeld aus und bekommt stattdessen ein erotisches Abenteuer.

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1716 New Providence Island -Nassau

Es herrschte ein buntes Treiben in den engen Straßen von Nassau. Die Stadt stand unter keinem Einfluss einer Flagge. Weder der Englischen, noch der Spanischen. Glücksritter, Freigeister, aber vor allem Piraten hatten sich diese Insel zu Eigen gemacht. In den engen Gassen und belebten Straßen, galt das Gesetz des Stärkeren oder Desjenigen der aufgeweckter war.

Ein gutes Pflaster also für Jack Mayhunter, seines Zeichens frei schaffender Kopfgeldjäger. Jack war oft in Nassau, denn hier war auf die eine oder andere Weise gutes Geld zu machen und alle Arten von Sünden konnte man hier durchaus auch erleben. Schließlich wollte das verdiente Geld, welches er mit dem Kassieren der Kopfgelder machte, auf den Kopf gehauen werden.

Die schweren, langen Kalbslederstiefel führten den Kopfgeldjäger die Straße hinunter, die zur Schenke "Die Hafenhure" führte. Vielleicht bekam er hier ein paar Anhaltspunkte für seinen neusten Auftrag. Das Pergament, der Gesuchten hing am Gürtel der schwarzen Lederhose, der an der Seite einen stattlichen Degen zu hängen hatte. Elize Chappel hieß die Gesuchte und brachte laut des Steckbriefes ein hübsches Sümmchen ein. Zum Glück für Mayhunter, traute sich kein Amtsmann der britischen Marine oder gar der Spanier in das piratenverseuchte Nest.

Und auch wenn Jack wahrlich kein Unbekanntes Gesicht hier war, so brachte man ihm jedoch einen gewissen Respekt entgegen. Was nicht zuletzt daran lag, dass er nicht zimperlich war seinen Degen für sich sprechen zu lassen, oder auch seine Steinschlosspistole die er stets geladen an an einem Gürtel trug.

Der Gürtel, quer über die Brust geschnallt, war leider immer noch Blut getränkt. Jack hatte eine unangenehme Auseinandersetzung mit einem Kerl namens "Bones" gehabt, dessen Bruder er angeblich an die britischen Behörden übergeben haben sollte. Jack erinnerte sich nicht mehr daran. Es waren zu Viele die er Ding fest gemacht hatte. Er mochte seinen Beruf, denn er war gut darin.

Die starken Finger fuhren über den sauber gestutzten Schnauzbart und das schlanke Kinnbärtchen, als Jack am örtlichen Bordell vorbei kam und die käuflichen Damen in höchst aufreizender Kleidung um die Gunst der Freier warben. "Ah Jack, mein Bester. Willst du nicht deine müden Knochen ein wenig bei mir ausruhen." schnarrte eine Stimme neben Jack und fuhr mit sanfter Berührung über die abgenutzte Fasanenfeder, die am breitkrempigen schwarzen Hut steckte.

"Marrie Sulivan, die hübscheste Bordsteinschwalbe in ganz Nassau." begrüßte Jack eine bildschöne, junge Frau die fünfundzwanzig Sommer gesehen hab musste, vielleicht weniger. Die dunkle Stimme des Kopfgeldjägers brummte genussvoll, als Marries Hände über seine Brust fuhren. Als die Hände an der Papierrolle, des Kopfgeldauftrages stockten, nahm Jack die zarten Hände der jungen Frau die in langen roten Samthandschuhen steckten. "Ich würde nichts lieber tun, als ein paar schöne Stunden bei dir zu verbringen, aber ich habe zu tun."

Das leichte Mädchen mit der blonden, wallenden Lockenpracht, rückte ihre zwei Hauptverkaufsargumente zurecht, die durch ein aufreizendes Spitzenkorsett noch betont wurden. Dann schlug sie die Augen mit den langen schwarzen Wimpern lasziv auf und nieder und hauchte Jack ins Ohr. "Kennt man denn deinen Auftrag, mein guter Jack?" Jack Mayhunter wand sich aus den schlanken Armen, die sich um seine breiten Schultern legen wollten und tippte sich mit zwei Fingern an den Kopf. "Einen schönen Tag Miss Sulivan. Ihr versteht sicher, dass vertrauliche Informationen auch vertraulich bleiben sollten."

Dann fügte er grinsend hinzu: " Besonders wenn diese Informationen euch an der richtigen Stelle einige Münzen einbringen sollten." Damit drehte er sich herum und eilte am Bordell vorbei, bloß weg aus den Klauen der leichten Damen, die neben ihrer Arbeit auch perfekte Spione für Diejenigen waren, die hier insgeheim oder auch ganz offen, die Fäden zogen.

Händler boten ihre exotischen oder banalen Waren von Pfeifentabak über Tuch bis hinzu krächzenden, blau gefiederten Papageien an und Jack hatte etwas Mühe sich durch die Menge von Menschen vorbei zu schieben.

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