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Auf dem Balkon (fm:Voyeurismus, 1995 Wörter) [1/3] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Apr 17 2018 Gesehen / Gelesen: 32268 / 24845 [77%] Bewertung Teil: 9.10 (93 Stimmen)
Ich versuche, mich vor Arbeit zu drücken und entdecke gegenüber interessante Aktivitäten.

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© Vanessa Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Ich hatte gar nicht so oft Gelegenheit, den Balkon meiner Wohnung zu nutzen. Der befand sich nämlich im Zimmer meines Mitbewohners. Da das Zimmer ansonsten aber ziemlich klein und seltsam geschnitten war, hatte ich mich beim Einzug für das andere, großzügig geschnittene Zimmer und damit gegen den Balkon entschieden. Insgeheim hatte ich natürlich die Hoffnung gehabt, dass unsere WG nicht nur zweckdienlich sein möge und ich den Balkon vielleicht öfter mal als Gast nutzen dürfte, aber so war es nie gekommen.

Nun ergab sich aber für eine kurze Zeit mal die Gelegenheit mein Mitbewohner war noch nicht wieder zurück, Marc war wieder weg und für einige Tage hatten Carmen und ich die WG für uns alleine.

Jetzt allerdings war Carmen nicht zuhause und ich saß mit einem Buch ("Die Entdeckung des Himmels" von Harry Mulisch) auf einem Stuhl und genoss die schöne Frühlingsluft. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich den Innenhof zwischen den Häusern beobachten können, aber der war unspektakulär und Menschen waren auch nicht zu sehen. In unserem Haus gab es nur noch zwei weitere Balkone, die derzeit leer zu sein schienen und beim Nachbarhaus, mit dem wir den Hof teilten, waren es zwar mehrere, aber zu sehen war niemand.

Ich prokrastinierte gerade. Das heißt eigentlich hätte ich gerade an einer Hausarbeit sitzen müssen. Oder mich zumindest um eine Grundreinigung der Wohnung kümmern müssen. Ich hatte auf Beides keine Lust und so hatte ich mich leichtbekleidet zum Lesen hin gesetzt. Ich trug nur einen luftigen hellen Rock, der knapp über den Knien endete und ein Shirt, das weder als hauteng noch als schlabberig zu bezeichnen war. Der Blauton passte nicht besonders gut zum Rock, aber für die Entspannungszeit auf dem Balkon war es natürlich völlig ausreichend. Einen BH trug ich entsprechend auch nicht.

Ich war sehr vertieft in meine Lektüre und hätte deshalb keine kleine Veränderung bemerkt, aber als ich kurz aufgestanden war und mir in der Küche einen Kaffee geholt hatte, sah ich beim Wiederkommen, dass auf einem Balkon gegenüber und eine Etage tiefer ein junger Mann mit dem Rücken zu mir stand. Ich maß dem im ersten Moment keine Bedeutung bei, aber gerade, als ich mich wieder hinsetzen wollte, fiel mir irgendetwas auf. Erst wusste ich nicht, was es war, dann aber wurde ich neugierig. Er hatte den Kopf nach oben gerichtet, aber nicht schnell, um etwas zu beobachten. Sondern eher, als würde seine eigentliche Konzentration an anderer Stelle gebraucht.

Ich lehnte mich ans Geländer und versuchte zu erfassen, was mich stutzig gemacht hatte. Das Geländer seines Balkons war ähnlich hoch wie meiner und ging ihm ca. bis zum Bauchnabel, wenn er anders herum gestanden hätte. Eine natürliche Haltung seiner Hände wäre ein Anlehnen auf dem Geländer gewesen, aber dort waren sie nicht. Eher hingen sie herab. Oder waren in seinem Schoß! Das war es. Es wirkte, als hätte er seine Hände in seinem Schritt, aber genau sehen konnte man das nicht. "Das macht er nicht wirklich, oder Das traut er sich nicht!" Das war es, was mir durch den Kopf ging. Der Typ steht auf dem Balkon und onaniert. Unfassbar!

Ich habe überhaupt kein Problem mit Selbstbefriedigung, wirklich nicht. Nicht einmal, wenn man dabei beobachtet werden könnte. Aber wenn nicht klar ist, wer zuschaut ist es etwas Anderes. Immerhin konnten auch Kinder in der Nähe sein, das finde ich dann schon unangebracht. Im Moment waren immerhin keine Kinder zu entdecken.

Ich zuckte kurz, ob ich ihn einfach ignorieren sollte aber ich war auch fasziniert und beobachtete die Szene eine Weile. Und es dauerte ziemlich lange, bis sich die Situation klärte. Nach einer Weile nämlich sah ich einen Fetzen Stoff fliegen. Es war nur eine kurze Bewegung, aus dem Sichtschutz des Geländers durch mein Blickfeld und dann in den Sichtschutz des Zimmers hinter dem Balkon. Ich konnte nicht erkennen, was es war, dafür ging es zu schnell. Aber noch einen Moment später war mir klar, dass es sich um einen Slip gehandelt haben musste, denn noch einen Moment später zeigte sich ein wilder Lockenkopf und stellte sich neben den jungen Mann, allerdings mit dem Kopf zum Hof.

Teufel! Er hatte es sich nicht selber gemacht, sondern sich unheimlich frech auf dem Balkon einen blasen lassen. Und seine Hände waren vermutlich in diesen wilden Locken vergraben. Was für eine coole Sau! Aber sie war offensichtlich auch nicht von schlechten Eltern. Kniete da

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