Rückkehr (fm:Romantisch, 2027 Wörter) [2/5] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Nadine Schnitzer-Katzmann | ||
Veröffentlicht: Jan 01 2020 | Gesehen / Gelesen: 13594 / 11209 [82%] | Bewertung Teil: 9.43 (81 Stimmen) |
Das Kind ist da, aber der Mann fehlt. Also begibt sich die junge Frau, nun junge Mutter, auf einen neuen Spaziergang |
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schwerere Teil für den Rest des Weges. Ich musste sie in die Trage bugsieren und diese mir dann auf den Rücken helfen. Da sie nur soviel wie eine «Mücke» wiegt, war es doch nicht so schlimm, wie ich dachte. Allzuoft hatte ich das Gestell auch noch nicht in Benutzung. Fips gefiel es anfangs gar nicht, dass seine Freundin nun nicht mehr mit ihm herumsprang, aber so hatte er jetzt ein bischen mehr Freiheit, um seinen Jagd- oder tierischen Interessen nachzugehen. Es dauerte keine drei Minuten und sie war eingeschlafen, das konnte ich gut mit einem Spiegel überprüfen, den ich seitlich auf sie richtete und eben sah, dass ihre Äuglein geschlossen waren. So konnte ich auch das Tempo etwas anziehen, es mag schon später Nachmittag gewesen sein, als wir auf der Wegbiegung ankamen, auf der mir Fips vor gut drei Jahren davonflitzte. Ob wieder dieser magische Geruch in der Luft lag? Warum konnte ich es diesmal nicht riechen? Ob er etwa nicht mehr dort war und ich völlig umsonst losgelaufen war? Das durfte nicht sein, bisher hatte ich keinen Moment an meiner Mission gezweifelt, aber nun?
Fips war verschwunden und verstummt. War das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Ich wollte ihn nicht rufen, um die Kleine nicht zu wecken. Dann sah ich die Hütte, mein Herz schlug bis zum Hals, ich war so aufgeregt. Ich weiss, wenn die Hütte leer ist, ist sie unverschlossen, ein Lager für die Nacht war damit also garantiert. Und sicher waren auch ein paar Lebensmittel für den verlorenen Wanderer da. Doch bitte, lass mich nicht umsonst gekommen sein!
Und dann kam er um die Hausecke, Fips umkreiste ihn freudig mit dem Schwanz wedelnd. Er hatte sich nicht verändert. Meine Knie wurden weich und ich konnte nicht weiter gehen, fast zog es mir den Boden unter den Füssen weg. Er lächelte mir zu und seine Schritte wurden schneller. Als er mich stürmisch umarmen wollte, bemerkte er, dass ich keinen einfachen Rucksack auf dem Rücken hatte sondern mit ganz besonderer "Fracht" zu ihm gekommen war.
Sein Gesichtsausdruck war einzigartig, er wusste sofort, dass ich nicht "irgendein" Kind zu ihm brachte. Er war verzaubert und ich hatte das Gefühl, dass er mich plötzlich auch anders ansah, so liebevoll, nicht nur erfreut. Er zog mich an sich und ein langer inniger Kuss folgte, in den er all seine Sehnsucht des Momentes oder der vergangenen Jahre legte. Wir waren wieder vereint, ich konnte es kaum fassen.
Er nimmt mir den Tragekorb ab, hebt Finchen heraus und schaut sie glücklich an. Schnell wird sie unruhig, da legt er sie an sein Herz und im Nu ist sie wieder eingeschlafen.
Sein Herz, gross und gütig! Ich erinnere mich noch, wie beruhigend es in seiner Brust schlägt. Unsere eine gemeinsame Nacht, an deren Ende Finchen entstand, und ich halbwach auf ihm lag, den Sex noch in jeder Faser meines Körpers spürend, da pochte mich sein Herz in den Schlaf. Mein Blick versank in seinen liebenden Augen und ob ich wollte oder nicht, ich spürte, wie ich bereits bei diesen harmlosen Gedanken feucht wurde.
Würden wir nun Finchen einen Bruder basteln?
Zuerst muss ich in die Hütte, sonst werden meine Beine so weich, dass er mich ein zweites Mal in die Hütte tragen müsste. Diesmal aber, bin ich die verantworutngsvolle Mutter seiner Tochter, die nichts dem Zufall überlässt!
Ich gehe voran und er folgt mir mit Finchen im Arm. Es riecht nach frischem Brot und ich merke, dass ich Hunger habe. Leise geht er an mir vorbei und fragt: " Ist es o.k., wenn ich sie erstmal in unser Bett lege?" "Ja, das ist gut so, sie schläft in der Regel sehr ruhig." Er hat "unser Bett" gesagt, das lässt in mir eine gewisse Sicherheit wachsen. Er deckt sie vorsichtig zu und kommt zur Tür, in der ich lehne und die beiden beobachte. Wir machen die Tür nicht ganz zu und stehen uns gegenüber. "Auf einer Skala von 0 bis zehn, wie froh bist Du, dass ich wieder hier bin?" frage ich ihn, aber eine Antwort bekomme ich nicht, zumindest keine verbale. Statt dessen zieht er mich, nein presste mich an sich und beginnt, mich zu küssen, so innig, dass es bis in meinen Zehenspitzen kribbelt. Ich muss ihn, jetzt und sofort, haben. Ich kann keine Minute länger warten. Meine Hand wandert zum Gürtel seiner Hose. Mit lange nicht mehr geübtem Handgriff bekomme ich den Verschluss in den Griff und kann die Hand in seiner Hose versenken. Dass auch er bereit ist, ist nicht zu übersehen und ein leises Stöhnen überkommt ihn, als ich sein bestes Stück in meiner Hand habe.
Gegenseitig zerren wir uns die Kleidung vom Körper bis wir endlich nackt sind und uns inmitten unserer Klamotten auf dem Boden wieder finden.
Wir sind beide überrascht. Dass es so dringend war, spüren wir erst, als er auf mir liegt, alles ist eine Bewegung, hinlegen, Beine spreizen, Phallus einfädeln und behutsam in meinem viel zu feuchten Inneren auf und ab gleiten. Ich biege meinen Köper durch, ziehe meine Beine an, alles um ihn besser in mir zu spüren. Ich will laut stöhnen und schreien, aber Finchen liegt nur wenige Schritte entfernt und schläft. Finchen. So ungefähr haben wir sie gemacht, diese süsse Maus. Dieser Gedanke gibt dem triebgesteuerten Sex, inmitten unserer Kleider, eine Bedeutung! Ja es war herrlich, wie wir sie machten! Ich kann mich beherrschen, aber irgendwann will ich wieder unter ihm schreien dürfen, das ist so befreiend! Mein ganzer Köper will, dass ich es herausschreie.
Ich spüre seinen kleinen Finger in meinem Mund, er hat ihn quer über meine Zähne gelegt, ich kann nicht denken, aber als es soweit ist beisse ich mit aller Kraft hinein. Glücklich und zufrieden strahlt er mich an. Ich bin warm, wohlbehütet, zufrieden und ich liege auf dem Boden einer kleinen Holzhütte, unter einem Hünen, der noch seinen Phallus in mir stecken hat. Das ist wahres Glück!
Als er aus mir herausgeglitten ist, überkommt mich schlagartig doch eine gewisse Unruhe. Ich drücke ihn sanft zur Seite und gehe zum Schlafzimmer herüber. Doch meine Unruhe war völlig unbegründet. Finchen schläft vollkommen entspannt und, man fasst es nicht, neben ihr hat sich Fips auf dem Bett zusammengerollt. Offenbar hat er seine "Betreuungsrolle" erkannt und mit den Aufgaben wachsen auch die "Rechte", die man dadurch erwirbt. Von mir aus, ich kann nichts Schlimmes dabei finden, ein Hund auf dem Bett, das ist für mich kein Drama. Ich hoffe, er sieht das genauso, bringen wir doch mit unserem "Überfall" hier sein ganzes Leben durcheinander. Er schaut zur Tür herein und lächelt zufrieden, meine Bedenken sind sofort verschwunden. Auf leisen Sohlen drehe ich mich um und steuere auf das Bad zu, er mustert mich von der Seite und sagt: "Weisst Du, wie sehr ich mich nach Deiner Nähe gesehnt habe? Ich hatte nicht den Mut, nach Dir zu suchen. Kannst Du das verstehen?" Ja, ich verstand ihn. Ich wollte unser damaliges Erlebnis auch als "einmalige Sache" abspeichern, mein Leben mit dieser schönen Erinnerung fortsetzen, ohne alles auf den Kopf zu stellen. Aber nachdem Finchen einmal auf dem Weg war, wuchs von Tag zu Tag meine Sehnsucht bis ins Unermessliche. "Manchmal brauchen die Dinge einfach ihre Zeit. Es ist viel passiert und ich finde es nur fair, wenn wir uns wenigstens eine Chance geben, als irgendwann einmal feststellen zu müssen, wir hätten es nie ernsthaft miteinander versucht." Ich hoffe, ich habe ihn damit jetzt nicht überrannt, wie komme ich darauf, dass er das genauso sehen könnte? Woher nehme ich die Gewissheit, sonst niemanden zu verdrängen? Das habe ich mich alles schon zig mal gefragt, die Antworten kann ich nur von ihm bekommen, mal sehen, wie gesprächig er ist oder ob es nur unsere Körper sind, die von Chemie und Unterbewusstsein getrieben, zueinander kommen wollen.
Wieder steigt mir der Duft des frischen Brotes in die Nase und ich stelle fest, dass aus dem Appetit ein Mordshunger geworden ist. Nur noch schnell ins Bad, dann werden wir uns mit dem Essen befassen, es muss auch schon recht spät sein, denn wir haben Ende August und es ist schon dunkel...
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